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Monat: Juni 2009 - Der Kreuzberger

Ausgabe 2

Titelthema: Das Baerwaldbad und seine Geschichte
Weitere Themen: Unglaublich aber wahr… – Das Campo im Wrangelkiez / Grundsatz einer Kreativkultur – Nur eine Stimme unter vielen / Kunst im Kiez – Leinwand und Stein / Karneval der Kulturen 2009 / Woher der Wind weht! – Von und mit “Horch und Guck” / Tresen Test – Heide 11 / Touri-Tipp – Oberbaumbrücke / So etwas hat es früher nicht gegeben! – Erst neu, dann alt, dann Kult! / Wer zum Henker schreibt so eine Rede? Kommentar zur “Berliner Rede”.

Hier geht es zur PDF-Ausgabe Nr. 2




Wer zum Henker schreibt so eine Rede? – Kommentar zur “Berliner Rede”

Nun ist es bereits über einen Monat her, dass ich mich das letzte Mal mit der Rede unseres Bundespräsidenten auseinander gesetzt habe und ich hatte sie auch schon fast vergessen (wie das so ist mit unangenehmen Sachen). Aber versprochen ist versprochen und so habe ich diesem leidigen Thema noch einmal meine volle Aufmerksamkeit geschenkt und einen Kommentar zur “Berliner Rede” verfasst. Und ihr könnt mir glauben wenn ich euch sage, dass mir, obwohl ich mich gerade erst zehn Minuten mit diesem Thema auseinander setze, schon jetzt der Hals schwillt. Und um euch zu beweisen wie sehr es die Rede in sich hat, werde ich einfach mal blind mit dem Finger auf die vor mir liegende und insgesamt sechs Din A4 Seiten umfassenden Worte unseres Bundespräsidenten tippen. Die Aussage die ich treffe, werde ich dann einfach mal spontan kommentieren. Treffer!

“Das Grundprinzip lautet: Wir wollen andere in Zukunft nur so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.”

Diese Aussage machte er im Zusammenhang für die Findung eines neuen weltgemeinschaftlichen Ethos. Was also meiner Meinung nach soviel bedeutet: dass mit diesen Worten endlich einmal von offizieller Seite zugegeben wurde, dass alle, aber auch wirklich ALLE auf diesem Planeten für kommerzielle Zwecke und den Wohlstand einiger Weniger verarscht, ausgebeutet, belogen, betrogen und wie ein Tanzbär am Nasenring herum geführt wurden. Dankeschön dafür. Kommt mir bloß nicht wieder mit so einer Scheiß Kampagne wie “Du bist Deutschland” sonst konvertiere ich zum Islam und dann…. Palim Palim….

Und weil es gerade so schön passt nehmen wir diese gleich mit dazu: “Wir wollen gemeinsam beschließen, nicht mehr auf Kosten anderer zu leben. Ein echter Hammer, der von mir nicht weiter kommentiert wird, weil mein Valium zur Neige geht und mein Magengeschwür keine Aufregung verträgt.

Aber dafür habe ich hier noch so einen richtigen Kracher vom Gehirnakrobaten Horst Köhler (bzw. seinem Schreiberling). “Mit jahrzehntelangem, industriellem Fischfang hat auch die EU dazu beigetragen, dass die Küsten vor Westafrika inzwischen stark überfischt sind. Die Fischer Westafrikas können mit ihren Booten vom Fischfang heute immer schlechter leben. Da darf es uns nicht wundern, dass die Fischerboote immer mehr dazu benutzt werden, Flüchtlinge nach Europa zu transportieren. Wie viel effektiver, nachhaltiger und auch billiger wäre es gewesen….”…bla, bla, bla.

Hätte, könnte, wollte….

Denn wie wir alle wissen sind mittlerweile nicht mehr die Flüchtlinge vor der europäischen Küste das Problem sondern die Piraten vor Afrika. Die sagen sich mittlerweile auch: Warum in die Ferne schreiten, wenn das Gute liegt so nah. Und es ist schon beachtlich, wie es den Seeräubern gelingt Schiff für Schiff in ihre Gewalt zu bringen und eine Armada von patrouillierenden Kriegsschiffen auszuspielen. Nun frage ich mich nur, was uns von Seiten der “Piraten” als nächstes erwartet, wenn es der Staatengemeinschaft tatsächlich gelingen würde eine Lösung für die derzeitigen Probleme zu finden. Eine sinnvolle Unterstützung der Bevölkerung vor Ort wäre da meiner Meinung nach ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Bei diesem Thema haben die staatlich finanzierten Berater seinerzeit völlig versagt. Die warnenden Prognosen der Wissenschaftler über die massive Überfischung der Weltmeere wurden belächelt. Demonstrierende Umweltaktivisten als “Grüne Spinner” abgetan. Nur der globalisierte Kommerz setzte mal wieder seine Interessen durch, um dem zahlungskräftigen Kunden das zu liefern, wonach er schreit. Und wenn der Kunde Fisch will bekommt er ihn. Auch wenn das bedeutet, dass der Bevölkerung vor Ort der gesamte Fischbestand vor der Nase weggefischt wird. Um das zu legalisieren, werden im Gegenzug für die Fanglizenzen dubiosen Diktatoren die Taschen mit Devisen vollgestopft.

Ich weiß warum ich nur ganz selten Fisch esse und lieber auf Penizillin verseuchte Hühnerbrust, medikamentös gemästetes Schweinefleisch oder künstlich hochgezüchtetes Rindfleisch zurückgreife. Sollte ich doch mal Fisch essen, dann nur den in heimischen Industriegewässern gewachsenen und mit Schwermetallen verseuchten Karpfen. Somit bin ich schon mal außen vor, bei der Suche nach den Schuldigen für den ganzen Schlamassel.

Und zu guter Letzt diesen hier: “Wir wollen lernen, Freiheit nicht nur für uns zu nehmen, sondern sie auch anderen zu ermöglichen”. Und auch hierzu drücke ich euch einen, durch meine Meinung, gebildeten Kommentar auf´s Auge.

Lernen? Wer lernen muss wie er mit seinen Mitmenschen umzugehen hat, der sollte bei Amnesty International einen Fortbildungskurs belegen aber definitiv nicht das Amt eines Bundespräsidenten oder ein anderes öffentliches Amt bekleiden.

Und jetzt reicht´s mir wirklich. Bis zum nächsten mal, mit hoffentlich heitererem Thema

P.S. … und er hat´s wieder geschafft !!!




So etwas hat es früher nicht gegeben – Erst neu, dann alt jetzt Kult!

Erst neu, dann alt jetzt Kult! Wie immer war ich unterwegs, auf der Suche nach Neuem und dem noch nicht Dagewesenem. Und eines kann ich euch sagen, in meinem Job als Trend-Scout lernt man schon echt verrückte Typen kennen. Habt ihr schon mal jemanden gesehen der alte, ausrangierte Couchen die am Straßenrand entsorgt wurden, fotografiert? Nein? Ich schon. Und es kommt noch besser. Nachdem der Typ das gute Stück aus drei, vier Perspektiven abgelichtet hatte, zog er aus seiner Tasche ein Teppichmesser um den Stoff der Couch mit geübten Schnitten abzutrennen. Mein dummes Gesicht beim zuschauen und ein riesiges Fragezeichen über meinem Haupt, zwangen mich gerade dazu mal nach zu fragen, was das Ganze überhaupt soll.

“Erst neu dann alt jetzt Kult”, bekam ich als erste Aussage zu hören. Nicht wirklich schlauer als zuvor hakte ich genauer nach und was ich dabei zu hören bekam ist genauso verrückt wie genial. Aber lest selbst: Dieser Freak fährt durch die ganze Stadt, sucht und fotografiert alte, gut erhaltene Couchen und zieht ihnen mit ein paar Schnitten das “Fell” über die Ohren. Die so gewonnenen Stoffe werden dann mehrfach desinfizierend gereinigt und auf Materialfehler sowie Abnutzungs-Erscheinungen hin geprüft.

Danach werden die Stoffe zur Weiterverarbeitung an eine professionelle Schneiderin weitergereicht. Diese fertigt, überwiegend auf Kundenwunsch, aus den Stoffen diverse Accessoires wie Tabak- und Brustbeutel, Schlamper, Taschen und alles was dem kreativen Kunden noch so einfällt.

Selbst einem Kundenwunsch nach ein paar schönen, wärmenden Handschuhen aus Leder konnte dank eines umfangreichen “Materiallagers” nachgekommen werden. Auch ein kompletter Damen-Hosenanzug, aus dem Stoff einer großen Eckcouch, wurde schon gefertigt und ausgeliefert. ihr seht also, dem Machbaren sind kaum Grenzen gesetzt. Zudem ist der Hintergedanke der Wiederverwertung ein weiterer positiver Aspekt dieses Labels, dass sich im übrigen “Old Stuff Clothing” (OSC-Berlin) nennt und seit gut einem Jahr existiert.

Da dem Kundenwunsch zu 100 Prozent entsprochen und alles in aufwendiger Handarbeit gefertigt wird, haltet ihr am Ende ein echtes Unikat in den Händen. Und egal wo auf dieser Welt ihr euch in Zukunft auch aufhalten werdet. Mit einem Accessoires von OSC-Berlin hast du immer ein Stück Heimat mit dabei.

Und, was sagt ihr nun? “So etwas hat es früher nicht gegeben!”

Ich jedenfalls habe diese Art von Recycling in meiner Laufbahn als Trend-Scout noch nicht gesehen. Und da das ganze so einzigartig ist, hat das Campo Estilo dieses Label gleich mit in seine Produktpalette aufgenommen. Also noch ein Grund mehr, mal im neu eröffneten Campo vorbeizuschauen und sich diese Kuriositäten mal aus der Nähe zu betrachten.

Euer Trend-Scout




Der Touri-Tipp – Die Oberbaumbrücke …

Die Oberbaumbrücke liegt zwei, drei Schritte vom U-Bahnhof Warschauer Straße entfernt und ist das Wahrzeichen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Wenn man mit der U-Bahn anreist fährt man unweigerlich über sie hinweg.

Im Jahre 1893 waren zeitgleich zwei Brückenbauprojekte in Planung. Zum einen sollte ein Ersatzbau für eine in die Jahre gekommene hölzerne Straßenbrücke entstehen. Zum anderen erhielt die Firma Siemens & Halske die Baugenehmigung für eine Eisen-bahnbrücke. Vor Baubeginn einigte man sich jedoch darauf, eine kombinierte Straßen-/ Eisenbahnbrücke zu bauen.

Die architektonischen Grundlagen bildeten die unter der Leitung von Stadtbauinspektor Pinkenburg und unter der Mithilfe der Architekten Otto Stahn erstellten Pläne für die ursprünglich geplante Straßenbrücke.

Das neugotische Bauwerk entstand in den Jahren 1894 bis 1896. Nach ihrer Fertigstellung bot sie zunächst dem allgemeinen Straßenverkehr sowie Fußgängern die Möglichkeit die Spree zu überqueren. 1902 wurde dann auch der Betrieb auf dem Hochbahn-Viadukt aufgenommen. Dem beschaulichen Fußgänger bot sich der Anblick eines in mittelalterlicher Art ausgeführten Kreuzganges. Die beiden Türme auf dem mittleren Brückenbogen waren mit ihren herausragenden Wehrgängen dem Mitteltorturm der Stadtmauer in Prenzlau und einem Torturm in Kyritz nachempfunden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde, wie so vieles in unserer schönen Stadt, auch die Oberbaumbrücke erheblich beschädigt und auf Befehl Adolf Hitlers teilweise gesprengt. Dabei wurde der mittlere Gewölbe-bogen zerstört der später durch eine provisorische Brücke aus Stahl ersetzt wurde. Bis Mitte 1961 konnten Fußgänger die Brücke nutzen um vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor oder umgekehrt zu gelangen. Außerdem boten einige Händler den Besuchern des West-Sektors ihre Waren an. Die Wechselstuben, die auf Kreuzberger Seite ansässig waren, boten ihre Dienste meist zu fairen Konditionen an. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 war die Brücke komplett gesperrt und wurde erst 1972 als “kleiner Grenzübergang” wieder für Fußgänger freigegeben.

Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 fand ein Architektenwettbewerb für die Grundsanierung der Brücke statt, und wie für Berlin üblich, fanden sich genügend Interessenvertreter, die sich gegenseitig in ihren Kompetenzen beschnitten sahen. Und so mussten die Pläne des Architekten Santiago Calatrava auf Wunsch von Denkmalschützern, Vertretern der Schifffahrtsbehörde, Experten von Bauämtern und schlussendlich der beiden zuständigen Stadtbezirke bis zu ihrer Umsetzung mehrfach überarbeitet werden. Im Jahre 1995 war es dann aber endlich soweit und die Oberbaumbrücke konnte erneut und im frischen Glanz für den allgemeinen Fußgänger- und Straßenverkehr freigeben werden. Bereits drei Jahre später entbrannte der freundschaftliche “Streit” zwischen den Friedrichshainern und den Kreuzbergern um die Vorherrschaft über die Brücke. Und so findet fast jedes Jahr direkt auf der Oberbaumbrücke eine Obst- und Gemüseschlacht statt, die seinesgleichen sucht. Am Ende wird dann ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert und diskutiert, wer denn nun eigentlich gewonnen hat.

Und damit Ihr auch noch den Rest der Geschichte erfahren könnt, haben wir die schicke, von der Stadt Berlin gesponserte Informationstafel auf Kreuzberger Seite (auf der anderen gibt´s keine) von Schmierereien und lästigen Aufklebern befreit.

TIPP: Auf der Friedrichshainer Seite von der Oberbaumbrücke findet ihr die “East Side Gallery”, die derzeit aufwendig saniert wird.

Verkehrsanbindung: U1 – U-Bhf Warschauer Straße

 




Tresen Test – Heide 11 (mittlerweile geschlossen)

Es war ein sonniger Tag, Schröder und ich streiften gemütlich durch die Hasenheide. Nach einigen Stunden des umherstreunens verstärkte sich das Bedürfnis, sich ein gut gekühltes Kaltgetränk den trocken gelegten Rachen runter zu schütten. Und so begaben wir uns in Richtung Parkausgang um eine geeignete Tränke zu finden. Kurz vor einer kompletten Dehydrierung erblickten wir in der Ferne, auf Kreuzberger Seite, die “Heide 11”. Direkt gegenüber vom Park gelegen mussten wir nur noch die Straße überqueren und schon lag die Oase vor uns. Glücklicherweise waren wir zeitig vor Ort, sodas wir noch ein schattiges Plätzchen ergattern konnten. “Schröder”, dessen Zunge einem 80er Schleifpapier glich, machte sich gleich über die “Tölen-Tanke” her und leerte diese mit einigen Zügen. Kurz danach bog auch Barbara, mit meiner eiskalten Cola in der Hand um die Ecke. Barbara ist täglich von 10 – 16 Uhr die Chefin hinterm Tresen. Alles was und wer danach vorbei schaut, bekommt es mit André und Bärbel zu tun.

Die “Heide 11” ist ein Raucherclub, was soviel heißt: Zutritt erst ab 18 Jahren. Im Sommer, an sonnigen Tagen, wenn die Terrasse aufgebaut ist, werden selbstverständlich auch Familien mit Kindern bedient. Das Stammpublikum besteht überwiegend aus Leuten die ihren Lebensabend genießen und umgangssprachlich als Ruheständler oder Rentner bezeichnet werden. Was aber nicht bedeutet, dass die Arbeit einfacher von der Hand geht. Man könnte Barbara´s Blicke zu diesem Thema so interpretieren: Kleine “Kinder” = kleine Sorgen – große “Kinder” = große Sorgen. Und da hier die Sorgen und Nöte der Gäste Beachtung finden gibt es sogar ein extra tiefergelegtes Pinkelbecken. Was uns eine gute Überleitung zum nächsten Punkt im “Tresen-Test” verschafft: dem Inventar.

Die “Heide 11”, ist eine typische Berliner Kneipe, rustikal eingerichtet und urgemütlich. Und genauso ist auch die Atmosphäre ruhig und gemütlich geht es hier zu. Zudem bietet die Kneipe mit ihren 75m² ausreichend Platz für Feierlichkeiten wie Hochzeiten und Geburtstage. Wem also an schönen Tagen die ganztägig Sonnen geflutete Terrasse zu heiß sein sollte, findet ganz sicher einen schönen Platz im Innern. Die musikalische Bandbreite beschränkt sich auf Schlager, Volksmusik und die typischen Gassenhauer der Szene.

Im hauseigenen Veranstaltungskalender findet ihr jeden ersten Freitag im Monat einen Bingo-Abend. Das ist der Abend an dem sich auch jüngere Gäste einfinden um den ein oder anderen Preis abzustauben. Außerdem ist hier auch noch der “Berliner Mopsclub” beheimatet und veranstaltet regel-mäßige Treffen. Da versteht es sich fast von selbst, das auch Barbara eine stolze Besitzerin von drei Möpsen Namens Dorle, Susy und Klein Paula ist.

Und weil es noch so viel mehr über diese Kneipe zu berichten gäbe, dies aber alles gar nicht hier herein passt, gibt es glücklicherweise seit 2004 das Buch “Turbulenzen in der Heide 11”. Darin erfahrt ihr wie alles begann, warum alles so ist wie es ist und vieles mehr.

TIPP: Es gibt 17 Whisky-Sorten.

Preise:
Bier 0,4l 2,40 €
Cola 0,2l 1,60 €
Weizen 2,90 €
Schnäpse 1,50 € – 1,80 €

Heide 11
Hasenheide 11
10967 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag – Samstag 10.00 – ? Uhr
Sonntag 14.00 – ? Uhr

Verkehrsanbindung:
U8 oder Bus bis U-Bhf Hermannplatz

Prost & Gute Laune

Olly & Schröder

Nachtrag zum Bericht: Die Kneipe wurde mittlerweile geschlossen.

 




Woher der Wind weht – Von und mit “Horch & Guck”

Es war ein lauer Frühlingstag und die Sonne versank langsam aber sicher hinter der Silhouette Berlins, als sich Horch & Guck für den Einsatz vorbereiteten.

Hörgerät, Gehhilfe, Fotoapparat und AK-47. Alles da für einen Streifzug durch die benachbarten Bezirke Kreuzbergs. Allen Warnungen zum Trotz wagten wir uns in die Gangster-Metropole Neukölln. Vom Paul Linke – Ufer aus verschafften wir uns über die Thielen Brücke Zugang zur Pannier Straße. Von dort aus ging es durch unzählige Seitenstraßen vorbei an freundlich grüßenden Gangs und weiter über zwei Hauptstraßen. Wir wagten uns immer tiefer in das Herz von Neukölln. Und wie immer hielten wir Auge und Ohr weit geöffnet um auch ja nichts zu verpassen.

An der Flughafenstraße angekommen sagte ich zu Guck: “Schau mal dort, das Ordnungsamt ist wieder im Großeinsatz”. Guck polierte sich die Pupille und erspähte nach einem ausgiebigen Rundgang acht Mitarbeiter des Ordnungsamtes Neukölln. Jeder von ihnen war eifrig damit beschäftigt, Falschparker aufzuschreiben oder die hastig herbeigeeilten Autobesitzer vor die Wahl zu stellen, vor Ort zu berappen oder nach sinnlosem Schrift-verkehr mit dem Amt zu bezahlen. Nachdem wir dem regen Treiben eine Weile zugesehen haben und auch einigen unüberhörbare Streiterein zwischen den Staatsdienern und den Falschparkern mitbekommen haben, machten wir folgende Entdeckung. In der Reuterstraße an der Ecke zur Flughafenstraße, direkt im absoluten Halteverbot, ein Auto vom Ordnungsamt! Rück zück die Kamera gezückt und ein Beweisfoto geknipst. Eigentlich hätten wir noch ein Foto von den dummen Gesichtern der herbeieilenden Ordnungshütern machen sollen. Aber wir wollten unser Glück nicht herausfordern und machten die Biege.

Und so zogen wir wieder gen Heimat. Vorbei am Hermannplatz, wo, wie sollte es an einem Abend wie diesem auch anders sein, die Polizei ihrerseits damit beschäftigt war, Falschparker zu drangsalieren. Und weil im Halteverbot kein Platz mehr frei war, standen sie verkehrsgünstig in der zweiten Spur. Wodurch sich ein Rückstau bildete. Nun stellt sich einem hier die Frage: “Wer ist in diesem Moment das eigentliche Verkehrshindernis !!”

Der weitere Verlauf unseres Streifzuges brachte an diesen Abend keine weiteren Erlebnisse die berichtenswert wären.

Horch & Guck – Die Meisterspione a. D.

 




Karneval der Kulturen 2009 – Der 14. Akt

Der 14. Karneval der Kulturen war wie jedes Jahr der Höhepunkt im Kreuzberger Veranstaltungskalender.

Das Straßenfest zum Auftakt der Feierlichkeiten, war wie immer gut besucht. Auf den vier Bühnen und drum herum präsentierten sich annähernd neunhundert Künstler. An fast 400 Ständen konnte sich der Besucher kulinarisch verwöhnen lassen oder aber bei einem der zahlreich anwesenden Kunsthandwerkern ein schönes Stück erwerben. Im Park direkt nebenan sorgten wie auch schon im letzten Jahr Zauberer, Seiltänzer, Puppenspieler und Stelzenläufer für Unterhaltung.

Der 13. Kinder Karneval zog am Samstag mit viel Spaß und guter Laune vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park. Die Route führte die Teilnehmer einmal quer durch Kreuzberg. Leider wurde das Kinder Fest das im Görlitzer Park veranstaltet wurde, auf seinem Höhepunkt durch einen Platzregen jäh beendet. Ich konnte mich gerade noch in ein Zelt retten unter dem ich das Unwetter einigermaßen trocken überstanden habe. Danach waren alle Besucher, die keinen trockenen Platz ergattern konnten, verschwunden und die übrig gebliebenen verliefen sich zunehmenst in alle Himmelsrichtungen. Auch ich habe mich nur noch mit einigem Süßkram eingedeckt und bin dann wieder in die Redaktion geschlendert um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.

Denn pünktlich um 12.30 Uhr setzte sich die Karawane des diesjährigen 14. Karneval der Kulturen in Bewegung. Wie immer ging es vom Hermannplatz Richtung Yorckstraße. Annähernd 4500 Teilnehmer aus 68 Nationen boten eine farbenfrohe Party. Mit prächtig geschmückten Wagen, aufwendig gearbeiteten Kostümen und teilweise schaurigen Masken begeisterten sie das Publikum. Den Auftakt des Zuges bildeten die Hexen, die dem ein oder anderen einen gehörigen Schrecken einjagten. Woraufhin aber dann auch gleich wieder eine Tanzgruppe mit rhythmischer Musik folgte und der Schrecken, dem Rhythmus in den Gliedern Platz machte. Und bei der Auswahl an verschiedenen Gruppen war garantiert für jeden etwas dabei. Das Ganze ging wie gewohnt bis in die späten Abendstunden und wer bis dahin noch nicht genug vom feiern hatte, konnte die Party in einer der vielen Locations fortführen.

Mit dickem Schädel und kleinen Augen habe ich mich dann heute nochmal auf das Straßenfest am Blücherplatz gewagt. Und siehe da ich bin nicht der einzige der sich noch mal so richtig schön den Rest geben möchte. Aber nach einer Runde habe ich dann dem Leid ein Ende gesetzt und nun sitze ich hier und während ich diese Zeilen schreibe, geht auch das Straßenfest am Blücherplatz so langsam seinem Ende entgegen.

Das Fazit: Alles in allem war es wieder ein sehr schönes Wochenende mit vielen fröhlichen Menschen. Die zahlreichen Künstler haben wieder alles gegeben und auch die Händler haben ihre Waren zu akzeptablen Preisen angeboten. Das Wetter war bis auf einige kleine Zwischenfälle auch recht gnädig mit uns. Und wie uns die Beamten der Polizei vor Ort bestätigen konnten gab es keine nennenswerten Vorkommnisse.




Kunst im Kiez – Leinwand & Stein

Im sonnigen Sommer von 1977 erblickte Dariusz das Licht der Welt, in dem beschaulichen Ort Ruda im Kreis Kattowitz (Polen). Dort verbrachte er auch die ersten Jahre seiner Kindheit. Im Jahre 1989 zog es ihn und seine Familie in unsere schöne Stadt Berlin. Hier ließ er sich nach einem kurzen Zwischenstopp in Wannsee, in dem viel schöneren Bezirk Kreuzberg nieder. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Ausbildung zum Steinmetz & Steinbildhauer, die er 1998 erfolgreich beendete. Zu dieser Zeit war Dariusz schon fleißig damit beschäftigt, Häuserwände und alle anderen Wände mit seinen Werken zu veredeln. Aufgrund der öffentlichen Lage seiner Werke, wurden diese aber zumeist entfernt oder verunstaltet. Dies ärgerte ihn zunehmend und er begann seine Kunst auf Leinwänden festzuhalten. So wechselte er von der Sprühdose und der Arbeit auf der Straße in ein kleines aber feines Atelier und zu Öl- und Acryl-Farben. Fortan malte er seine Werke im Kubistischem Stil. Und so malte er und malte er bis er sich eines Tages sagte: “Hm, alles gut und schön aber irgendwie juckt der Finger”. Was soviel heißen sollte, dass ihm das Sprühen auf der Straße fehlte. Und so kombinierte er Acrylfarbe und Spühdose miteinander. Mit dieser Umstellung vollzog sich auch der Wechsel zum Surrealistischen Stil, dem er bis heute treu geblieben ist.

Es ist auch sehr gut möglich, dass der eine oder andere von euch schon einmal vor einem Werk des Künstlers stand. Denn seit 1996 stellt er seine Kunst in regelmässigen Abständen der Öffentlichkeit vor.

So waren bereits das KiJuKuZ (1998), das Stadthaus Böcklerpark (1999), Café Brennbar (bereits mehrmals), die Berliner Aidshilfe (2003) sowie das Viktoria Quartier (2007) Ausstellungsorte seiner Kunstwerke. Und für alle die Interesse haben, für Ende des Jahres ist eine Ausstellung mit dem Thema “Die sieben Todsünden” geplant.

Derzeit ist Dariusz aber voll und ganz mit seiner Abschlussprüfung zum Steinbildhauer beschäftigt. Interessanterweise hat er sich für den praktischen Teil seiner Gesellenprüfung etwas ganz besonderes einfallen lassen. Mit einem Modell von einem in ein Kranzgesims eingelassenen Löwenkopf hat er sich beworben um seinen ganz eigenen Beitrag bei Errichtung des Berliner Stadtschlosses zu leisten. Sollte dies erfolgreich sein, dürfen wir nach der Fertigstellung des Schlosses einen kleinen Beitrag von unserem heute hier vorgestellten Künstler bewundern. Und wenn diese Hürde genommen ist, wird sich Dariusz in die Vorbereitungen seiner Ende 2009 geplanten Ausstellung stürzen. Zudem warten zahlreiche andere Projekte des Künstlers auf ihre Fertigstellung beziehungsweise Durchführung. Wie zum Beispiel “Cans People”. Hierbei handelt es sich um Skulpturen aus Luft härtender Ton.

Es sollte mich nicht wundern, wenn auch unser Trend Scout sich eines Tages hier einfindet um über das ein oder andere Skurrile zu berichten. Auf der Mittelseite findet ihr wieder ein Werk des Künstlers zum herausnehmen und an die Wand klatschen. Zu guter letzt sei erwähnt, dass ab dem 8. Juni ausgewählte Werke des Künstlers im Campo Estilo ausgestellt werden. Mehr über Dariusz und seine Kunst erfahrt ihr online unter www.dariusz-gierlowski.de

Fotos Dariusz/Bericht Olly

 




Grundsatz einer Kreativkultur – Nur eine Stimme unter vielen …

Berlin im Januar 2008. Das trübe Wetter dieser Tage ist vergleichbar mit dem Blick, den die Mehrheit der Bevölkerung unseres Landes auf die Jugendbewegung mit dem Namen HipHop wirft. Immer wieder wird HipHop mit Begriffen wie Gewalt, Zerstörung und Verschmutzung in Zusammenhang gebracht. Durch den Missbrauch der positiven Gedanken aus den eigenen Reihen verstärkt sich das schlechte Bild der HipHop-Kultur in der Öffentlichkeit. Mehr und mehr scheinen Intoleranz und Respektlosigkeit sowie Brutalität und Ignoranz die eigentlichen Motive wie Anerkennung, Lehre, Achtung, Vielfältigkeit und Wissen sowie auch Entfaltung, Hilfe, Glaube und Hoffnung zu verdrängen. Und immer seltener werden die Berichte der Kunst und Kreativität aus der ursprünglich so farbenfrohen und wortgewandten Szene. Doch wurden aus den Graffitikünstlern beispielsweise, die einst mit bunten Gemälden die oft so tristen Stadtbilder verschönerten, nun Scheiben zerkratzende Vandalen und aus den Musikern, die ihren Erfindungsreichtum mit Worten durch Rap präsentierten, wirklich Prediger für Hass und Gewalt? Nein! Denn …

Grundsatz 2: HipHop ist kreativ, nicht aggressiv!

… wenn man diese Kultur mit anderen vergleicht, wird schnell deutlich, dass keine so vielseitig, so schöpferisch und so erfinderisch ist. Keine bietet so viele Perspektiven und Chancen. Leider gibt es in der HipHop-Bewegung aber aufgrund ihrer Offenheit wie in keiner anderen Jugendbewegung Verstecke für negative und teils kriminelle Ideologien. Bedauerlicherweise wird diese Stärke der Bewegung, das herzliche Willkommen gegenüber jedem/r, als Schwäche ausgenutzt.

Dies ist nicht erst seit gestern so. Denn schon immer ist die Denk- und Lebensweise HipHop offen für jede und jeden. Und immer aber (mit Bedauern geschrieben) steht der Mensch im Konflikt mit dem Menschen, sei es aus Hass oder Neid, Unverständnis oder Eifersucht, aus Liebe oder Enttäuschung. Oft enden solche Auseinandersetzungen in Aggressivität und Demolierung. Unbestritten, sozusagen selbstverständlich, gibt es auch in der HipHop-Kultur Streit und Probleme einzelner Individuen.

ABER: Die Lösung solcher Konflikte erfolgt nicht, wie so oft in der Öffentlichkeit falsch dargestellt wird (an dieser Stelle möchte der Verfasser darauf hinweisen, dass nicht jede/r, der/die eine weite Hose oder einen Kapuzenpullover trägt, ein/e Hopper/in ist. Dies ist wichtig, da viele Menschen den Kleidungsstil der HipHop-Kultur mögen, aber mit der Kultur an sich nichts zu tun haben), mit Fäusten oder Messern, sondern im Battle= gewalt- und waffenfreie Austragung eines Wettstreits oder einer Auseinandersetzung! Haben zum Beispiel Rapper Probleme unter-einander, so klären sie diese nach dem Grundsatz 1 mit Worten.

Bei den Graffiti-Künstlern gestaltet sich ein solches Battle ähnlich, nur das anstatt der Worte eben die Farben sprechen. Dasselbe ist für die DJ/Janes, Breakdancer/innen und Beatboxer/innen zu vermerken. In jedem Fall gilt: Der/Die Kreativere gewinnt! Vorausgesetzt ist der Wunsch nach Verbesserung und jene charakterliche Stärke, den Fall einer Niederlage auch als solche zu akzeptieren. Es ist nicht Sinn der Sache, das Können eines/r Einzelnen in Strafanzeigen und /oder Narben auszudrücken. Zerstörte Telefonzellen, zerschlagene Bushaltestellen, beschmierte Treppenaufgänge und brennende Bahnhöfe sowie Waffenkäufe, Krankentransporte und letztendlich gar Beerdigungen sind nicht Ausdruck der Vielfältigkeit der Kultur.

Grundsatz 3: HipHop ist konstruktiv, nicht destruktiv!

… die Bewegung arbeitet eng mit sozialen und politischen sowie privaten Institutionen zusammen. Sie hilft bei Verständigung, Zusammenführung und Austausch von Wissen und Gedanken und bei der Umsetzung von Plänen und Ideen. Das ist ihr realer Zweck und Sinn, das Verständnis und die Toleranz unter den Menschen zu fördern und zu festigen.

So gilt (nach der Meinung des Autors)

2 + 3 = 1

Grundsatz 1: HipHop ist positiv, nicht negativ!

Zum Abschluss: Die HipHop-Kultur, welche um die Fehler in ihrer Entwicklung weiß und durch Lernen um Verbesserung bemüht ist, distanziert sich von allem, was zerstörerisch, gewaltverherrlichend oder gar menschenverachtend ist und steht nach wie vor zu den Werten, die ihr zu Beständigkeit verhelfen: Kreativität Toleranz und Respekt!

Dies ist die Stimme der Vernunft, doch es ist nur eine Stimme unter vielen …

Von Djibutie, dem wandelnden Geist




Das Baerwaldbad und seine Geschichte

Vielen Kreuzbergern ist das Baerwaldbad in der Baerwaldstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gut bekannt. Sie lernten dort Schwimmen, betrieben Vereinssport, nutzten die Wannen- und Brausebäder, ließen sich medizinisch behandeln (Lichttherapie, Massagen) oder entspannten sich im römischen Dampfbad.

In der stetig wachsenden Industriemetropole Berlin, mit ihren engen Mietskasernen, mit schlechter sanitärer Ausstattung (keine Badezimmer, Toilette für mehrere Mietparteien, überbelegte Wohnungen) wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert der Ruf nach öffentlichen Bädern – sogenannten Volksbädern – laut.

Oskar Lassar, (*11. Januar 1849 †21. Dezember 1907) Dermatologe in Berlin forderte schon 1877: “Jedem Deutschen einmal in der Woche ein Bad”. So wurde Stadtbaurat Ludwig Ernst Emil Hoffmann (*30. Juli 1852 †11. November 1932) beauftragt, insgesamt vier Volksbäder zu errichten. Das Baerwaldbad ist das einzige der vier Bäder, das heute noch in Betrieb ist.

Mit der Planung und dem Bau wurde – zeitgleich mit der Gemeindeschule Wilmsstraße 10 (heute Bürgermeister-Herz-Schule) und der von Paul Schröder entworfenen Apostolischen Kirche – 1898 begonnen. 1901 konnte es eröffnet werden. Das Gebäude ist an den Stil der italienischen Hochrenaissance angelehnt. Eher untypisch für römische oder florentinische Paläste ist jedoch das Zwischengeschoss mit seinen kleinen Fensteröffnungen, hinter denen sich die Kabinen für die Wannenbäder verbergen. Das Bad erfreute sich regen Zuspruchs, so dass schon 1913-1917 auf der Blockecke ein Erweiterungsbau mit einer zweiten Schwimmhalle errichtet wurde. Jetzt war gleichzeitiges Damen- und Herrenschwimmen möglich. Die Fassade des zweiten Gebäudes führt den Stil des ersten fort, wurde – aus Kostengründen – jedoch schlichter gehalten.

Im zweiten Weltkrieg wurde die jüngere Halle durch Fliegerbomben fast völlig zerstört und 1953-1955 vom Hochbauamt des Bezirksamtes Kreuzberg wiederaufgebaut, wobei das äußere Erscheinungsbild wieder hergestellt wurde. Im Inneren entstand eine Halle im Stil der 50er Jahre. In den folgenden Jahren wurde das Bad durch die “Berliner Bäderbetriebe” bewirtschaftet, einzelne Abteilungen nach und nach stillgelegt. Seit 1998 fand nur noch Schul- und Vereins-schwimmen statt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts drohte das völlige Aus. Mitglieder der Kreuzberger Schwimmvereine wollten das nicht hinnehmen und gründeten das Projekt Baerwaldbad, sowie den Verein TSB e.V. , welcher als Pächter auftrat.

Seit 2002 können auch – an einigen Tagen – die Bürger wieder schwimmen gehen. Ansonsten ist das Bad dem Schul- und Vereinssport vorbehalten.

2006 wurden die Wannen- und Brauseabteilungen entkernt und seit August 2007 engagiert sich Zukunftsbau gGmbH mit den Projekten “XENOBau” und “Lernen, Bauen, Ausstellen” als Beschäftigungsprojekte. Hier wurden die beiden Treppenhäuser im “alten” Bad in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt restauriert, fehlende Türen zu den Treppenhäusern nach historischem Vorbild in Kooperation mit einem Handwerksbetrieb wiederhergestellt und die nicht mehr vorhandenen Umkleidekabinen in der Schwimmhalle nach Fotos von 1901 nachgebaut. Ziel der Projekte ist neben kultureller und interkultureller Bildung und fachlicher Qualifizierung, die berufliche Qualifizierung und Berufsvorbereitung, ab September 2009 voraussichtlich auch die Berufsausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter, sowie Ausbaufacharbeiter für benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene. Hierfür wird in den Räumen der ehemaligen Wannenbäder eine Lehrwerkstatt eingerichtet.

Die nächste angestrebte Baumaßnahme ist die Sanierung der Tonnendecke in der Schwimmhalle. Hier bröckelt der Putz. Da während der Bauarbeiten der Badebetrieb weitergehen muss, benötigen wir ein aufwändiges Gerüst, welches mit ca. 40.000 Euro zu Buche schlägt. Des weiteren bedarf das Dach einer dringenden Reparatur. Es ist geplant, die Fassade und das Foyer zu sanieren und langfristig die entkernten Räume der Wannenbäder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Deshalb suchen wir dringend Spender/Sponsoren, welche uns mit Sach- oder Geldspenden unter die Arme greifen. Näheres zu den Projekten, schon fertig gestellten Arbeiten, Badekultur etc. kann man unter: www.xenobau-baerwaldbad.de nachlesen.

Ab 27.Mai ist im Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg im 1. Stock eine Ausstellung mit sechs Schautafeln über unsere Projekte zu sehen.

Für Öffnungszeiten, angebotene Kurse, etc.: www.baerwaldbad.de