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Monat: Dezember 2009 - Der Kreuzberger

Ausgabe 5

Titelthema: Aus der Sicht eines Hundes (2/2)
Weitere Themen: Vorwort – Ho, ho, ho / Colibri-Bar am Chamissoplatz / Horch und Guck – In Bayern / Kieznetzwerk / Kurz Gesagtes: Die längste Weihnachtsbeleuchtung, Für ein weiteres Jahr…, Pünktlich… / So etwas hat es früher nicht gegeben! – Mauerstahl / Touri-Tipp – East-Side-Gallery / Tresentest – Lisert´s Falckensteiner / William Wires – Pimp a Prejudice

Hier geht es zur PDF-Ausgabe Nr. 5




So etwas hat es früher nicht gegeben – Kunst aus Mauerstahl

Passend zum heutigen “Touri Tipp” -Thema: “East-Side-Gallery” biete ich euch hierzu mit dem Mauerstahl das passende Souvenir. Aber von Anfang an…

Da ich mich von meiner sechswöchigen Polarreise zur Erforschung der Granatküstenkaulquappe aklimatisieren wollte, lief ich durch Friedrichshain. Ich lief natürlich nicht einfach so und irgendwie durch Friedrichshain. Das Ganze fand selbstverständlich auch im Zuge meiner “Trend-Scout”-Tätigkeit statt.

Ich schlenderte also durch den Szenebezirk und schaute wie immer mal hier und mal dort. An einem fast zerfallenen Mietshaus angekommen, schallten mir die qualvollen “Schreie”, einer auf´s übelste missbrauchten Säge entgegen. Ich folgte dem schrecklichen Lärm, bis ich die Quelle gefunden hatte. Die da in Form eines Mitte dreißigjährigen Mannes vor mir stand. Schweißgebadet und mit hochroter Birne schaute mich der Sägenquäler verdutzt an, als er mich in “seinem” Hof erblickte. Die Säge die mit zerfetztem Sägeblatt an seiner rechten Hand schlaff herunter hing, war froh, dass ich ihr mit meinem Auftritt eine Pause verschafft hatte. Mit einem amüsierten Lächeln fragte ich den “Handwerker” was das wird wenn´s fertig ist. “Portionierter, limitierter Mauerstahl”. Punkt. Immer diese Scheiß “Zwei-drei-Wort” – Antworten, nach denen man immer noch nicht schlauer ist. Ich erwiderte dementsprechend knapp mit einem “Und?”. Er wiederum mit einem “Wie? Und?”, was mich diesmal dazu veranlasste, energischer zu antworten:”Wie? Und? Mauer-

stahl?” Was zum Henker soll das sein?” Er gab mir ein etwa vier Zentimeter langes Stück angerostetes Moniereisen in die Hand und sagte mit fast mystischer Stimme: “Du hältst gerade das Herzstück der Berliner Mauer in Deiner Hand.” “Wie?” fragte ich. “Naja”, sagte er “die “East-Side-Gallery” wurde doch saniert. Im Zuge dessen wurden auch die alten Moniereisen gegen neue ausgetauscht. An einen Teil der alten und entsorgten Moniereisen bin ich eben durch Zufall drangekommen.” Clever, dachte ich bei mir und hakte nach “Und jetzt?” “Zerlege ich die Eisenstangen in handliche Stücke von 2, 4 und 6 Zentimetern und verhöker die Dinger an die Touris. Ich habe sogar schon einen Laden in Kreuzberg, der die Dinger für mich verkauft.”

“Und wie kannst Du die Echtheit von dem Zeug nachweisen?” wollte ich wissen. “Nun, ich habe Fotos von eben diesem Stahl, wie er hier vor Dir liegt, als er noch vor der sanierten Mauer lag. Und seien wir doch mal ehrlich. Soviel Mauer wie bisher angeblich an originalen “Berliner Mauer” – Steinen bereits weltweit verkauft wurden und immer noch verkauft werden, gab es um ganz Berlin herum nicht annähernd. Denk mal darüber nach.” Klingt plausibel. “Und aus eben diesem Grund ist mein Mauerstahl auch auf maximal 2500 Stück limitiert und wenn die weg sind, sind sie weg.” Tja, was soll ich sagen, am Ende kaufte ich ihm, in der Gewissheit ein Original vier-Zentimeter “Herzstück” der Berliner Mauer in den Händen zu halten, ein Stück inklusive “Beweisfoto” für 8 € ab.

Wir sprachen dann noch über das ein oder andere Projekt von ihm, bevor ich mich auf den Weg in die Redaktion vom “Kreuzberger” machte. Hier hatte ich mich seit meiner Ankunft von meiner Reise auch noch nicht wieder blicken lassen. Was soll ich Euch sagen, dort angelangt erblickte mein müdes Auge in einer Vitrine und schön in Szene gesetzt: portionierten, limitierten Mauerstahl!

So etwas hat es früher wirklich nicht gegeben.

Euer Trend-Scout




Touri Tipp – East-Side-Gallery

Seit 2008 wurde an der Holzmarktstraße gestemmt, gebohrt, verputzt und versiegelt. Jetzt nach anderthalb Jahren Bauzeit sind die Sanierungsarbeiten an der, mit 1316 Metern, längsten Open Air Gallery der Welt, abgeschlossen. Auch die meisten Künstler haben ihre einst gefertigten Bilder auf Grundlage von alten Fotos und Unterlagen wieder hergestellt. Wobei es, wie sollte es in Berlin auch anders sein, Streit um das Honorar der einzelnen Künstler gab. Sei es wie es sei. Seit November ist die East-Side-Gallery wieder für den allgemeinen Publikumsverkehr freigegeben.

Die Geschichte und Mythen um die ehemaligen Grenzanlagen sind jedem bekannt. Deshalb beschränken wir uns auf die jüngere Geschichte von 1989 bis zum heutigen Tage: Auf den Vorschlag von David Monti und der Initiative der beiden kurz zuvor zusammengelegten Künstlerverbände, dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler und dem Verband Bildender Künstler der DDR, wurde die Idee zu einer Open Air Gallery verwirklicht. Im Jahre 1990 wurde im offiziellen Auftrag des Ministerrates der DDR die “East-Side-Gallery” gegründet. Kurz darauf machten sich 118 Künstler aus 21 Ländern ans Werk, die über einen Kilometer lange Mauer mit ihren Kunstwerken zu bemalen.

Am Ende befanden sich annähernd 100 Gemälde auf der ehemals grauen Staatsgrenze. Am 21. September 1990 wurde dann die längste Gallery unter freiem Himmel eröffnet. Im Laufe der Jahre nagten die Witterungsbedingungen an der Bausubstanz und auch der ein oder andere Sprayer setzte sein Graffiti auf die Wand. So war dann auch, im Jahre 2000 die erste, oberflächliche Sanierung fällig. Hierbei wurden die noch vorhandenen Bilder konserviert, unebene Stellen und herausgeschlagenes Mauerwerk ausgeglichen und beschädigte Bilder notdürftig ausgebessert.

Seit 1997 kümmert sich die Künstlerinitative “East-Side-Gallery e.V.”, unter der Leitung von Kani Alavi, um den Unterhalt und den Erhalt der Kunstmeile. Nachstehend haben wir einige am Gesamtkunstwerk beteiligte Künstler aufgeführt. Und nun nutzt das schöne Herbstwetter und schaut euch mal das vollendetet Werk an. Es lohnt sich.

Einige der Künstler und ihre Motive:
– Narenda K. Jain: Die sieben Stufen der Erleuchtung
– Fulvio Pinna: Hymne an das Glück
– Jens-Helge Dahmen: Pneumohumanoiden
– Gábor Simon: Space Magic
– Carsten Jost, Ulrike Steglich: Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln
– Christine Fuchs: How’s God? She’s Black
– Gerhard Lahr: Berlyn
– Karin Porath: Freiheit fängt innen an

Verkehrsanbindung: Bahnhof/Station: Warschauer Straße

U-Bahn Linie 1
S-Bahn Linie 3, 5, 7, 75
Tram Linie M10
Bus Linie 347, N1

TIPP: Unweit von hier, liegen unzählige der einschlägig bekannten Szeneclubs und Veranstaltungsorte wie z.B.: Dot-Club, Lido, Club der Visionäre, Postbahnhof, Arena, O2-World u.v.m..




Tresen Test – Liesert´s Falckensteiner

Oh ja. Lange ist es her, da habe ich es versprochen, eines Tages als “Tresen-Tester” in ” Liesert´s Falckensteiner” einzukehren. Nun kurz vor Ende des Jahres hatte ich mir vorgenommen mein Versprechen einzulösen und begab mich incognito in die eben besagte Kneipe. Wie der Name schon sagt, liegt der familiär geführte Laden in der Falckensteinstraße und steht seit 43 Jahren unter der Leitung von Monika Liesert. Als ich die Pforte öffnete schallte mir “Oh Mama Sita” von Mark Medlock entgegen was sich umgehend mir den Begrüßungsworten der anwesenden Gäste vermischte. Also vom Freundlichkeitsfaktor der Gäste gibt´s schon mal ´ne glatte 1 vorweg. Nun heißt es den Laden und die Chefin genauer unter die Lupe zu nehmen. Von der Größe her, bieten die Räumlichkeiten, etwa zwanzig durstigen Kehlen Platz. Die Einrichtung ist im, für Berliner Kneipen typisch rustikalem Stil gehalten.

Wie immer hatte ich Glück und konnte mich auf einem freien Platz am Tresen niederlassen. Ich bestellte mir auch wie immer mein amerikanisches Kräutergesöff und ließ die Lokalität und die Atmosphäre auf mich wirken. Während dieser Einwirkzeit fielen mir die unzähligen, in den letzten Jahrzehnten angesammelten, Accessoires auf. Angefangen von einem, an der Wand, knapp unter der Decke installiertem Sims auf dem hunderte kleiner Schnapsfläschchen stehen. Weiter geht es mit einer überwiegend aus Geschenken bestehenden beträchtlichen Lkw-Modellautosammlung, die gegenüber vom Tresen an der Wand hängt. Beachtlicher ist da nur noch die Sammlung an Pokalen aus jener Zeit als hier noch aktiv gedartet und Skat gekloppt wurde. Weitere Pokale zeugen auch von großer Begeisterung für den Angelsport. Als Highlight kann und muss man das stets der Jahreszeit angepasst dekorierte Schaufenster betrachten. Um den Testbericht um das Interieur abzurunden, befasse ich mich abschließend mit dem Thema: Sanitäre Einrichtungen. Als ich die Tür zur Damen-Toilette öffnete kam mir ein gellender Schrei entgegen, der diesen Teil des Tests abrupt beendete und so ging ich unverzüglich dazu über, die Herrentoilette zu überprüfen. Alles sauber, rein und fein.

Für Sportübertragungen hängt hinter dem Tresen ein großzügiger Fernseher. Wo wir gerade bei den Unterhaltungsmedien sind, die Musik wird dem Wunsch der Gäste angepasst und wenn jemand seine eigene CD mit auf Tasche hat, wird auch diese abgespielt. Wer aber einfach nur mit einer kühlen Molle in der Hand das Treiben auf der Straße beobachten möchte, tut dies am besten in den Sommermonaten. Den dann hat der wahrscheinlich kleinste offizielle Biergarten der Welt geöffnet. Ach ja, das hätte ich ja fast vergessen. Der offizielle Haus und Hof – Lieferant ist die Schultheiss-Brauerei. Des Weiteren reicht die Palette der Getränke quer durch die üblichen Standards. Zum Abschluss sollte noch erwähnt werden, dass das “Liesert´s Falckensteiner” eine Raucher-Kneipe ist und somit der Zutritt unter 18 Jahren verwehrt bleibt.

Schultheiss/Fass 0,4l 2,10 €

Schultheiss/Fl. 0,33l 1,40 €

Becks (Fl.) 0,33l 1,80 €

Weizen 0,50l 2,50 €

Bols-Weinbrand 0,2cl 1,60 €

Kuemmerling 0,2cl 1,40 €

Wodka 0,2cl 1,30 €

Whisky 0,2cl ab 2,50 €

Cola, Fanta 0,2l 1,40 €

Säfte 0,2l 1,80 €

“Liesert´s Falckensteiner”

Falckensteinstraße 26

10997 Berlin – Kreuzberg

Öffnungszeiten: ab 10:00 Uhr bis mind. 01:00 Uhr

Verkehranbindung: U-Bhf Schlesisches Tor




Pimp a Prejudice

Das Grafitti “This is not America” ist mir irgendwann nach dem 9/11 auf der Fassade des hässlichen Eckhauses, worin sich eine Filiale der Kaiser´s Tengelmann AG befindet, bewußt aufgefallen. Der Spruch könnte eine Reaktion auf “America is everywhere” im Sinne von Kulturimperialismus oder der “Koalition der Willigen” sein und wahrscheinlich weniger eine Referenz auf David Bowie´s gleichnamig – betiteltes Lied, das Mitte der 1980er erschien. In dem anschließenden Grafitti ist zu lesen:”Here is not everywhere” (Hier ist nicht überall). Das “So what?” (Na, und?) hätte ich auch geschrieben. Inzwischen habe ich festgestellt, dass das von mir gemalte Ölbild – hauptsächlich wegen des Spruches – für viele Menschen anscheinend viele unterschiedliche Bedeutungen trägt. Die Frage bleibt, ob die Touristen und die Kiezeaner irgendetwas konkretes oder Inhaltsvolles mit dem Spruch verbinden. Auf jeden Fall ist die Postkarte einer meiner Top-Seller.

Als gebürtiger Amerikaner, der seit mehr als einem Jahrzehnt vor der Entstehung des Grafittis im Kiez wohnt, sehe ich in dem Spruch ein Paradox. Lange vor dem Einzug von McDonalds und Subway, zeigt der Wrangelkiez viel vom amerikanischen “way of life”: Die sonstigen englischsprachigen Grafittis, die starke Identifizierung mancher Gruppen mit Hip-Hop und Rap, die vielfältigen, aber gleichzeitig globalisierten “life styles”, die internationalen Fastfood-Läden und “Coffee to go”. Bald könnte Halloween ein arbeitsfreier Feiertag im Kiez sein. Die “Ghetto Boyz” finden es bestimmt “cool”, von der QM gefördert, Halloween als kultur-übergreifendes Hip-Hop Event zu gestalten. Why not?

Währemd ich das Ölbild vor Ort malte, erhielt ich sogar Zuspruch von den “Ghetto Boyz”: Einer aus der Gruppe äußerte seinen Wunsch mal The Bronx besuchen zu wollen – wo nebenbei gesagt, mein Großvater vor langer Zeit geboren wurde und gelebt hat – wobei The Bronx der letzten Jahrzehnte in sozialer Hinsicht kaum etwas mit dem Wrangelkiez zu tun hat. Manchmal wird Kultur im Kiez eben wie ein Hamburger verspeist.

Abschließend werde ich mit einigen Zitaten, die die Konfliktlinie zwischen kultureller Globalisierung (z. B. Amerikanisierung) und lokaler Identität aufzeigen: “Wenn die Amerikanisierung in einem Land zunimmt, beginnen auch die Länder drumherum ihre eigene Identität zu verlieren” sagt Chuck D von Public Enemy. “Dieser (amerikanische) Einfluss kann aus den Medien kommen. Und Entertainment benutzt die Medienrecht gut. Was davon ausgesiebt wird, diese Interpretation kann Menschen, die kein Selbstbild haben, sehr stark beeinflussen.” (Rap is elitist”, Interview mit Chuck D, The Guardian, 7 Mai 2003)¹

“Wie Barack Obama viele, viele Mal in der Vergangenheit gesagt hat, verbreiten Rap Texte zu oft Frauenfeindlichkeit, Materialismus und menschenunwürdige Bilder, denen er seine Töchter oder irgendwelche Kinder nicht ausgesetzt sehen will,” sagt Obamas Presse-sprecher Bill Burton. (Presseerklärung in Bezug auf das Lied “Politics As Usual” by Ludacris)²

“(E)in wirklich schlauer Mensch, vermutlich ein Amerikaner, stand davor und hat gedacht: nanu, Kaiser´s, in amerika gibts gar kein Kaiser´s, dann muss ich schnell alle Leute warnen das this here not america ist.” (Kommentar zu einem Foto von Kaiser´s auf Flickr)

Trotz alledem, was nur als eine weitere Anneigung der Hip-Hop-Kultur von jungen Menschen außerhalb der USA verstanden werden könnte, werde ich zeigen, dass der Berliner Fall einzigartig ist; dass die Auseinandersetztung mit Hip-Hop-Kultur in Berlin nicht vor der komplexen Geschichte der Stadt getrennt werden kann; dass Hip Hop in Berlin nicht verstanden werden kann, ohne Berücksichtigung der Gründe, warum junge Menschen so leicht geneigt sind, sich von der deutschen Kultur zu entfernen und zu einer imaginären globalen Hip-Hop-Gemeinschaft zu gehören.” (Templeton, Inez Horton (2003): “What´s so German About it? Cultural Identitiy in the Berlin Hip Hop Scene” (Dissertation)³

William Wires, 30. Oktober 2009

1 “when you have increased Americanisation, suddenly all the other countries around begin to lose their own identity,” he says. “And that(American) influence can come from the media. And entertainment rides media quite well. How it comes through that strainer, that interpretation can be very influential to the people that dont have a sense of themselves.”

2 “As Barack Obama has said many, many times in the past, rap lyrics today too often petuate misogyny, materialism and degrading imag es that he doesnt´t wnat his daughters or any children exposed to,” said spokesman Bill Burton.

3 “Despite what may be read as just another appropritation of hip hop culture by young people outside of the US, I will show that the Berlin case is unique; that the engagement with hip hop culture in Berlin cannot be separated from the city´s complex history; that hip hop in Berlin cannot be understood without considering the reasons young people are so easily inclined to distance themselves from German culture and belong to an imagined global hip hop community.”




Für ein weiteres Jahr …

wurde das Kurzarbeitergeld bewilligt. Somit können Firmen, die ihre Mitarbeiter aufgrund der schwächelnden Wirtschaftslage in Kurzarbeit geschickt haben, dieses um noch ein Jahr verlängern. Die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es keine weitere Verlängerung geben wird, bleibt abzuwarten. Seit Jahrzehnten werden Gelder in die Erhaltung verschiedenster Wirtschafts- und Produktionszweige gepumpt. Nehmen wir den Kohleabbau oder die Agrarwirtschaft, die seit Jahrzehnten mit Subventionen der verschiedensten Arten am Leben gehalten werden. Nun bleibt zu hoffen, dass dies nicht in Mode kommt und bald jedem Unternehmer eine “Pauschalsubvention” ausgezahlt wird.

 

 




Die längste …

Weihnachtsbeleuchtung der Welt wurde am 24. November von unserem Bürgermeister Klaus Wowereit und im Beisein zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur, in Betrieb genommen. Zwischen dem Wittenberg- und dem Rathenauplatz erstrahlen nun bis zum 06. Januar 2010, 1,2 Millionen Lichtpunkte. Auf einer Gesamtlänge von 4,3 Kilometern sind Figuren wie Bären, Weihnachtsmänner, Rentiere und Nussknacker zu bewundern. Somit ist auch das letzte Detail für einen romantisch, kitschigen Weihnachts-Einkaufsbummel fertiggestellt. Das Spektakel wird zum fünften Mal in Folge von einem Berliner Unternehmen finanziert.

 

 




Aus der Sicht eines Hundes (Teil 2)

Ich wachse hier ziemlich behütet auf. Den Garten haben wir Hunde untereinander annähernd gerecht aufgeteilt. FAST jeder darf hier sein und FAST alle akzeptieren sich untereinander. Klappt prima. Wer sich nicht mag, geht sich aus dem Weg oder sagt sich eben kurz die Meinung. Somit dient der Garten uns allen als riesiger Spielplatz.

Aber auch pöbeln gehört hier zum guten Ton. Fast schon ist es ein Sport geworden die jeweils anderen Tierarten zu bejagen. Die Krähen, die Mistviecher, sitzen morgens natürlich schon seit zwei Stunden im Park und plündern die Restbestände des Vorabends. In der Grillsaison ein gefundenes Fressen. Hühnchenbeine und Hammelknochen. Was es hier nicht alles für Leckereien gibt. Sitzt also solch ein stolzer Vogel mit seinem Arsch an der Erde und zerfleischt gemütlich und laut schmatzend ein Lammkotelett, na dann. Drauf da! Bürste hoch und pöbelnd los gejagt. Blöde Viecher. Die schaffen es tatsächlich doch immer wieder, bei Angriff noch lautstark zu schimpfen um dann doch im letzten Moment mit ihrer Beute davon zu jagen. Die lassen nichts an Futter freiwillig wieder los was ihnen schon einmal gehört hat. Mit viel Pech holen die Biester auch zum Gegenangriff aus. Sie fliegen dann im Sturzflug auf uns zu und versuchen uns mit ihren spitzen Schnäbeln in den Allerwertesten zu hacken. Dann die Hasen. Ob Hasen schmecken, weiß ich gar nicht. Das Hasen gut riechen dafür umso besser. Die Fährte eines Bunnys finde ich im Nu. Ich kann mich Stunden damit beschäftigen den mümmelnden Hasis beim Frühstück zuzuschauen und mich als erstarrte Salzsäule getarnt an sie anzupirschen. Haben die kleinen Mümmelmänner erst mal mitbekommen das sie gejagt werden, pesen sie wie von der Tarantel gestochen davon, schlagen lustige Haken bevor sie sich in die schützenden Gebüsche verstecken und in ihren Bauten verschwinden. Die sind so schnell. Unglaublich. Deren Köttel sind lecker. Mhm, super. Und so gesund. Ganz ohne Fett und Kalorien. Grad morgens falle ich gerne über die Köttelhaufen her. Ist ein bisschen wie Chips essen.

Dann der Fuchs. Der Stinker. Puh der stinkt wirklich. Den riech ich noch wenn’s auch schon zehn Minuten her ist, dass er den Weg gekreuzt hat. Sofort schwillt meine Bürste zu einer beeindruckenden Größe heran. Den Schwanz hoch. Eingerollt und durch die abstehenden Haare aussehend wie ein Kreissägeblatt. Wirklich sehr beeindruckend. Kann nämlich auch böse aussehen. Wenn auch sehr selten. Der Fuchs allerdings ist bemüßigt, bei jedem weiteren Zusammentreffen mich dazu zu bringen, mich fürchterlich und lautstark aufzuregen.

Ich gebe Knurr durchzogenen Röchelgeräusche von mir. Auch sehr beeindruckend. Aber der Stinker ist auch nicht ohne. Sein Schwanz wird bei Entdeckung des Gegners ebenso schlagartig doppelt so dick und puschelig. Ganz schick eigentlich. Aber auch er ist eines der schnelleren Tiere. Schnell und wendig verkriecht er sich im nächsten Dickicht.

Mein Erfolg beim wirklich böswilligen Jagen hält sich also doch sehr in Grenzen. Kann nicht wirklich mit einem grandiosen Jagderfolg prahlen. Muss man ja aber auch nicht. Meine Misserfolge unter Beobachtung kommentiere ich dann gerne mit einem Blick wie, ich kann doch dem armen Tier nichts antun, niemals. Somit bin ich der liebe Köter, mit sozialen Hintergrund. Grins. Der zwar Spaß am Jagen hat, aber doch viel zu liebreizend ist um den Tierchen auch nur ein Haar zu krümmen. Ha. So kann man sich doch auch gut verkaufen. Gewusst wie.

Ups, schon wieder abgeschweift. Merke, dass ich träumend auf der Wiese stehe. Hallo? MC Fly? Sollte doch auch langsam mal auf Touren kommen, ist ja schließlich kein Kaffeekränzchen hier. Mutti? Wo ist Mutti? Man ich hab echt geträumt.Mutti? Da, hab ich’s mir gedacht. Mutti ist einfach stumpf geradeaus gelaufen zur anderen Seite des Parks. Hier ist auch ein Ausgang und direkt an der nächsten Ecke Muttis Lieblingsbäcker.

Bäcker ist eigentlich echt übertrieben. Aber die Bäcker hier sind alle so. Ganz viel komische Flaschenbierwerbung prangt an deren Schaufensterscheiben und vor den Läden sitzen meistens Menschen anderer Nationen. Oft riechen die nach Essen, finden es aber überhaupt nicht gut, wenn Hunde direkt vor der Türe parken und nebenbei an ihren Hosenbeinen hochkriechen.

Das riecht vor und auch in diesen Läden gar nicht wirklich nach Bäcker. Auch die Menschen sagen sowas wie Spätkauf dazu. In jedem Fall haben diese Läden alle eine Kaffeemaschine. Scheinbar ist Mutti ganz schön abhängig, was dieses schwarze Zeug angeht. Sie schüttet davon am Tag mehrere Liter in sich hinein. Setz´ ich mich halt in Ruhe vor die Tür und warte, bis der Kaffeebecher mit glückselig strahlender Mutti im Schlepptau bereit ist, unseren Spazier-gang fortzusetzen.

Ey, was soll `n das? Da ist irgendetwas an meinem Hinterteil. Oh, wie cool. Einer meiner Freunde. Ziemlich klein der Gute, aber coole Farbe. Schön schwarz, ist ja klar. Ist der Kleene etwa alleine unterwegs? Kann doch gar nicht sein. Auch zu diesem Racker gehört ´ne Mutti. Ahhhhh, hallo! Wie ich mich freu !! Da kommt auch meine Mutti direkt dazu und freut sich ebenso. Die beiden sind dicke Freundinnen und nutzen natürlich die morgendliche Runde gerne für den alltäglichen Tratschaustausch. Da wird dann geschnattert und geschnattert.”Oh cool, guten Morgen. Das passt ja. Auch `n Kaffee? Ich muss dir soviel erzählen!” Sag ich´s doch. Geht bestimmt direkt los mit dem Geschnatter. Eine wilde Begrüßungszeremonie wird zelebriert und schwupp sind die beiden Muttis in diesem komischen Laden verschwunden. Cool, dann zock ich halt erst mal ´ne Runde mit meinem Kumpel Oskar. Oskar lebt mit seiner Mutti direkt in der Nachbarschaft. Kennengelernt haben wir uns hier im Park. Der kleine Wusel kam mir irgendwann prollend und wedelnd hier entgegen und versprühte scheinbar soviel Charme, dass ich ihn auf Anhieb als einen meiner Brüder adoptierte. Ab und zu rasiert ihm seine Mutti einen lässigen Ralleystreifen auf die Seite. Dann stolziert der Kleine wie ein wahrer Kiezchampion durch die Gegend. Ist eh zum schmunzeln. Ich glaube der Kleene hat eigentlich ne Menge Respekt vor jedem Tier was größer ist, in meiner Gegenwart allerdings guckt er immer ziemlich mutig aus der Wäsche. Wir aus´m Heim halten eben fest zusammen.

Ich bin nämlich ein Heimkind. Irgend so ein Trottel hat mich direkt nach der Geburt von meiner Mutti getrennt und mich einfach in einem klebrigen Eimer an der Autobahn ausgesetzt. Es war Winter und es war Saukalt. Man, gut dass ich noch so jung war und mich deshalb nicht wirklich erinnern kann.

Ich glaub, ich wäre einfach gerne noch bei meiner Mama geblieben, aber so wurde ich von sehr netten Menschen eingesammelt und direkt ins Tierheim gebracht. Scheinbar war ich doch sehr unterkühlt und nicht ganz gesund. Ich wurde also sofort auf die Krankenstation verfrachtet und dort ganze drei Monate von den Pflegerinnen aufgepäppelt. Wir waren eine ganz lustige Bande von insgesamt 11 bunt gemixten Welpen. Irgendwann wurde unsere Gruppe kleiner. Ein, zwei Kumpels zogen in andere Boxen um. Wir wurden wohl zu groß, um uns alle weiterhin in einer Behausung unterzubringen. Dann kam auch ich in eine andere Box. Ganz ALLEINE. Das war erst mal total komisch. Der Vorteil war, dass hier immer wieder nette Menschen vorbeikamen. Einige von ihnen blieben an meinem Gitter stehen und säuselten so was wie „oh, wie süß!“ Dann und wann wurde meine Karte eingehenst studiert. Würde mich ja bis heute interessieren, was da alles tolles über mich draufstand. Eines Nachmittags bekam mein Kumpel „Ali“ in der Nachbarbox sehr netten Besuch. Eine junge Frau lockte ihn zum Gitter und Ali war hin und weg. Ali war eine bunte Mischung aus Boxer und Irgendwas. Ein junger knackiger Pfundskerl. Die beiden kuschelten am Gitter und verstanden sich scheinbar auf Anhieb ohne Worte. Mir ging es an diesem Tag gar nicht gut. Mal wieder Magenprobleme. Ziemlich gerädert drückte ich mich an mein Gitter um von dem kuscheligen Treiben nebenan mehr mitzubekommen. Ich muss wohl ziemlich jämmerlich dreingeschaut haben, denn auf einmal wurde auch mir ein Stück ihrer Aufmerksamkeit zuteil. Die Frau war voll nett und hatte anscheinend sehr großes Mitleid mit mir. Ich ließ mich bereitwillig durchs Gitter kraulen und genoss die Nähe. Dann war der Besuch auch schon wieder vorbei.

Kurz drauf kam ein weiteres nettes Pärchen um die Ecke und zeigten ebenfalls reges Interesse an Ali. Man, war der auf einmal beliebt. Am nächsten Tag wurde er abgeholt auf eine „Proberunde“. Ne Weile später kam der gesammelte Pulk nebst der Pflegerin zurück. Alis Spielzeug und Karte wurden zusammen gesammelt und das Pärchen kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Ali wedelte wie ein Großer. Und schwupp. Großes Händeschütteln und weg waren sie.

Ali kam NICHT wieder.!!

So langsam fing ich an, das System zu verstehen. Ali hatte wohl ein neues zu Hause bekommen. Cool, oder? Ja, und dann, dann steht keine zehn Minuten später wieder diese nette Frau vom Tag zuvor an Alis Box. Die Box ist leer. Die Frau sucht Alis Karte und schaut ganz verdattert aus der Wäsche. Oh je. Sie sprach kurz mit einer Pflegerin und tauchte wie von Zauberhand an meinem Gitter wieder auf. Wieder bekam ich Streicheleinheiten von ihr. Die Frau war toll. Ich fing an drüber nachzudenken, warum sie wohl mit mir keine Proberunde machte. Als ob sie hätte meine Gedanken lesen können, lief ich stolz und aufgeregt ´ne Stunde später mit ihr durch den Tierheimpark. Cool war das. Ich bekam das erste Mal ein schickes Lederhalsband umgelegt und wurde an eine Leine gehangen. Wir schlappten so durch die Gegend und spielten wie die Kinder. Die Frau und ich hatten richtig Spaß zusammen. Auf dem Rückweg ging ich mit ihr seltsamer Weise nicht zurück zu meiner Box sondern direkt in das Büro meiner Pflegerin. Die beiden quatschten und ich musste mich nach diesem Spaziergang erst mal gehörig ausschlafen. Als ich wieder zu mir kam, war diese Frau gerade dabei mich in ein bis dahin noch unbekanntes Gefährt zu setzen. Kam erst mal gar nicht klar. Ich war ganz schön verwirrt. Die Frau redete ganz beruhigend auf mich ein und dann setzte sich das Ding auch schon in Bewegung. Ich war noch immer viel zu müde als das ich richtig begriffen hätte, dass das nicht nur meine erste Autofahrt sondern eben auch die Fahrt in mein neues Leben

war. Welch aufregender Tag. So lernte ich also meine Mutti kennen. Wedel

Gastbericht von Gitta G.




Horch & Guck: Spurenbeseitigung

 

Es war ein schöner Herbst Morgen. Der Himmel war blau, die Sonne lachte und die Vögel vögelten. Es hätte ein richtig schöner Tag werden können. Wie gesagt, “HÄTTE”. Wenn nicht auf einmal das Brett aufgeflogen und Guck wie ein Wahnsinniger hereingestürmt wäre. “Verdammte Scheiße” waren seine ersten Worte zur Begrüßung. “Mein Guckposten”.

Ich sagte: “Beruhige dich, die Mauer ist seit zwanzig Jahren weg und wir seitdem außer Dienst. Ich habe keinen Horchposten mehr und du nix mehr zu gucken.” “Nein, man”, erwiderte Guck: “Ich habe mir doch damals diesen spottbilligen Außenposten in der Nähe von Münchberg andrehen lassen.”

Ich lachte und fragte:”Der mit der 30-jährigen Laufzeit, mit der du dich so angeschissen hast?” Guck sagte, viel-mehr schrie er:”Genau dieses Scheißding und weißt du wann dieser Vertrag ausläuft??” Schulterzuckend fragte ich:”Wann?” Er schrie noch lauter: “Übermorgen”. Toll dachte ich bei mir, super Planung. “Und nu?” fragte ich. “Wie, was und nu? Runter mit dem Arsch von der Couch, ab zur Autovermietung. Wir haben einen Auftrag, Spurenbeseitigung.” Ich schaute Guck ganz tief in die Pupille und erkannte, dass er es ernst meinte, so wirklich richtig bitterböse ernst. Bevor ich noch irgendetwas erwidern konnte, sagte Guck:”Du brauchst nichts mitnehmen. Wir sind morgen früh wieder zurück. Geld, Pässe habe ich und das Auto steht auch schon bereit. Was fehlt, bist du.” Ich habe kurzzeitig gute Miene zum bösen Spiel gemacht um etwas Zeit zu gewinnen für eine neue Ausrede, um nicht mitfahren zu müssen. Aber mir fiel echt nichts ein, um ihn im Stich zu lassen. So zog ich mich an und wir fuhren zur Autovermietung. Dort angekommen wäre mir beinahe dann echt der Arsch geplatzt. Nicht nur das ich mein freies Wochenende der Beräumung von Guck`s ehemaligem Guckposten opfere. Nein, er packte noch eins drauf und lässt uns die ganze Sache mit einem völlig “unauffälligen” Auto durchziehen. Vielleicht war das aber auch Guck´s genialer Plan für eine ausgeklügelte Tarnung. Auf jeden Fall sahen wir aus als würden wir für eine Robbenfarm arbeiten. Egal. Die Größe des Mietwagens hätte mir allerdings schon zu denken geben sollen. Aber mir blieb ja noch genug Zeit um näheres über den Umfang der Beräumung herauszufinden. Schließlich mussten wir knapp 400 Kilometer bis nach Münchberg zurücklegen. Am Ende unserer Fahrt und in Münchberg angekommen, hatte mich Guck davon überzeugt, dass die ganze Geschichte*¹ nur halb so wild ist und wir ratz fatz wieder weg sind. Dementsprechend motiviert sprang ich die Stufen zu dem ehemaligen Außenposten von Guck empor. Guck lief vom Keller zum Dachboden und wieder in seinen Unterschlupf. Immer mit einem “Hm”, noch einem “Hm” und unzählig vielen “Hm´s”. Meine Hoffnung, heile aus der Sache herauszukommen schwand von Minute zu Minute.

Dann, eine längere Pause nach Guck´s letztem “Hm” sagte er: “Scheiße, muss alles mit”. Ich fragte, nachdem ich die Räumlichkeiten besichtigt hatte:”Alles?” ein kurzes “Jo” von Guck´s Seite reichte aus, um meine Motivation vollends schwinden zu lassen. Denn da waren neben den zuvor erwähnten Sachen*¹, 20 weitere Kisten, ein Schrank, eine Maschine zur Devisenbereinigung (aus alten MfS- Beständen requiriert) und tausend anderer fragwürdiger Gegenstände die es galt aus dem vierten Stock unauffällig zu entfernen. Unauffällig & bayrisches Dorf. Zwei Faktoren die nicht funktionieren konnten. Zudem hatte sich Guck direkt neben einem Polizeirevier eingemietet. So kam es wie es kommen musste.

Jeder Depp (sagt man in Bayern so, Anm. d. Red.) fragte:”Oh, Sie kommen aus Berlin?” und die zweite Frage war, wie sollte es anders sein: “Und Sie arbeiten für eine Robbenzucht?”. Oh, wie gerne hätte ich in diesen Momenten mein geliebtes AK- 47 zur Hand gehabt. Aber leider reagieren die Staatsbediensteten außerhalb Berlins immer recht allergisch auf solche Gerätschaften, so dass ich mich von Guck habe überreden lassen, es diesmal ausnahmsweise zu Hause zu lassen. Das hat man nun davon. Nach vier endlosen Stunden des Schleppens, Fluchens und dämlichen Fragen Beantwortens war ich froh, dieses “schöne” kleine Dorf wieder verlassen zu dürfen. Für den kulturellen Ausgleich machten wir noch einen kleinen Abstecher in die Spielzeugstadt Sonneberg. Hier besuchten wir ein paar Kollegen von Guck und unterhielten uns mit ihnen über alte Zeiten und aktuelle Geschehnisse im Geschäft. Nach einem intensiven Erfahrungsaustausch und dem Erhalt einiger interessanter Neuigkeiten, verließen Guck und ich die elitäre Runde und machten uns auf den Heimweg. In den heimischen Gefilden angelangt, mussten die “paar” Sachen in Guck´s neues zu Hause. Und da er es noch immer nicht lassen kann herumzuspionieren, hat er sich für seine Zwecke enorm verbessert und einen Ausguck im 5. Stock ergattern können. OHNE Fahrstuhl.

Horch & Guck – Die Meisterspione a. D.

*¹ O-Ton Guck: 6-8 Kisten, ein Bett, eine kleine Couch, Schallplatten und ein Fahrrad, ´ne schnelle Nummer.




Lecker tapa´n am Chamissoplatz – Das Colibri

Das ´Colibri´, eine kleine und schöne Tapas – Bar. Da müsst ihr mal hin und einen Bericht darüber schreiben”, hat mir ein Bekannter empfohlen. Gesagt getan. Ich schnappte mir meine “durchaus charmante Begleiterin” und wir machten uns auf den Weg, einmal quer durch den Bezirk. Unser Ziel war der Bergmann – Kiez, um genauer zu sein der Chamissoplatz. Der Chamissoplatz liegt, eingerahmt von schönen, Stuck verzierten Altbauten aus dem Anfang des vergangenen Jahrhunderts, ganz in der Nähe vom U-Bahnhof Gneisenaustraße. Im ersten Haus am Platz 1 lag das Objekt unserer Begierde. Das `Colibri´, “die Genussbar für mediterrane Kleinigkeiten”, wie uns der Flyer offerierte, eröffnete am 04.Juli diesen Jahres. Dort angekommen ließen wir das Ganze erst einmal von außen auf uns wirken. Links und rechts vom Eingang der Bar laden gemütliche Sitzlandschaften zum entspannten chillen, an derzeit noch milden Wintertagen ein. Wir entschlossen uns dann aufgrund der heraufziehenden Abenddämmerung doch im Innern der Bar uns niederzulassen. Hier bot uns ein gut durchdachtes Design und dezente Beleuchtung eine gemütliche Atmosphäre, die von spanischen Klängen sanft untermalt wurde. Ganz nach dem Motto: “Ob Freund , ob Fremder – wir sagen Du zu Dir” wurden wir von Jesse und Grisha begrüßt.

So herzlich begrüßt ließen sich meine “durchaus charmante Begleitung” und ich uns an einem der Tische nieder. Nach dem ausgiebigen studieren des Angebots anhand der übersichtlichen Speisekarte entschieden wir uns für eine Tapas-Mixplatte für zwei Personen. Dies ist wohl auch die beste Variante um sich einen Überblick über das reichhaltige Angebot zu verschaffen. Nachdem wir uns bei Kerzenschein gemütlich durch die mediterranen Leckereien gefutert hatten, konnte ich es mir nicht verkneifen, das Ganze noch zu toppen.

Janz dekadent habe ick mir vor die Türe jestellt und ´ne Cohiba jedampft. In diesen Momenten erschließt sich einem der Sinn um die Erfindung von Spesenabrechnungen.

Das abschließende Fazit: Meine leckere “durchaus charmante Begleiterin” ergänzte sich optimal mit den genauso leckeren mediterranen Tapas, welches beides durch ein schönes Ambiente wunderbar zur Geltung kam.

Um euch den Mund wässerig zu machen, habe ich hier einen Querschnitt aus der Karte zusammengestellt:

– Banderrillas – scharf eingelegte Gemüsespießchen

– Manchego – 6 Monate gereifter Schafskäse

– Alcachofas – Artischocken mit schwarzer Olivenpaste

– Datiles con Serrano – Datteln im Serranomantel

– Albóndigas en tomate – hausgemachte pikante Fleischbällchen auf Tomate.

Alles wird selbstverständlich aus frischen Zutaten von Jesse zubereitet und das zu bodenständigen Preisen.

Ein weiteres Highlight ist das Event “Una Noche Caliente con Gambas Al Ajillo”. Dieses findet stets Mittwochs und Sonntags von 18:00 bis 23:00 Uhr statt. Hierbei kann der Gast zwischen drei Scampis in Knoblauch-Weißwein-sauce Variationen wählen. Dazu wird je nach Wunsch Rot- oder Weißwein gereicht. Damit nicht genug setzt Jesse, für ein abwechslungsreiches Angebot, immer wieder neue kreative Ideen in kleine Kunstwerke um.

DAS LOKAL IST MITTLERWEILE GESCHLOSSEN!

Mehr Informationen gibt es online unter: www.colibri-tapas.de

info@colibri-tapas.de

Special: Sylvesterparty

Reservierungen unter: 0172/380 580 6

Gerne übernimmt das Team vom “Colibri” auch die Ausrichtung von euren Geburtstags-, Firmenfeiern und Jubiläen bis 40 Personen. Vom Begrüßungssekt über ein Tapasbuffet bis hin zur Livedarbietung (z.B. Tango- oder Flamenco) übernehmen sie die komplette Organisation.

Auch für hochwertige Tapascaterings für Filmproduktionen, Messen, Konzert- veranstaltungen, Backstagecatering sowie Events jeder Art stehen sie mit einem gut geschulten und erfahrenen Team zur Verfügung.

Und nun kann ich euch nur raten, folgt dem Tip meines Bekannten: “Das ´Colibri´, eine kleine und schöne Tapas – Bar. Da müsst ihr mal hin …”




Ho, ho, ho (Vorwort 5)

Nachtigall ick hör dir trapsen. Es ist schon wieder soweit und das Fest der Hiebe steht vor der Tür. Ja, ja, das “H” stimmt schon so wie´s da steht. Denn mit “Liebe” zum Fest wird´s dieses Jahr wohl nix. Was? Hat da gerade jemand aufgemuckt?

Ich habe mich im letzten Jahr so einige Male in meinem geliebten Kreuzberg und den angrenzenden Randbezirken umgeschaut und so einiges entdeckt und erlebt, was den lieben Weihnachtsmann dazu veranlassen könnte, den ein oder anderen (vielleicht auch einen von Euch) mit seiner Rute gehörig zu verdreschen.

Anfangen könnte er mit der Radfahrerin, die Mitte des Jahres aufgrund ihrer unverantwortlichen Fahrweise einen Unfall verursacht hat, in den auch ich verwickelt wurde und dann auch noch abgehauen ist. Blöde Kuh!!! (Die eigentliche Betitelung habe ich aus Rücksichtnahme auf die weiblichen Leserinnen dieser Zeitung entschärft. Möchte aber doch darauf hinweisen, dass die voran stehenden Worte in keinster Weise auch nur annähernd das aussagen, beziehungsweise dem Sinn entsprechen, den die ursprünglichen Worte ausgesagt hätten!!).

Weitermachen kann er gleich mit den ganzen Idioten, die das Jahr über randalierend durch unseren Kiez gezogen sind und Reifen zerstochen, Giftköder ausgelegt, Steine in Scheiben geschmissen und die ein oder andere Hausfassade mit sinnlosen Farbattacken verunstaltet haben. Auch über die Grenzen von Kreuzberg hinaus hätte es noch der ein oder andere verdient, die Bekanntschaft mit einem mürrischen Weihnachtsmann zu machen. Dieser müsste allerdings unpolitisch und somit parteiübergreifend agieren, sonst macht das Ganze keinen Sinn. Denn alle Politiker mit Rang und Namen haben uns auch dieses Jahr mal wieder so richtig schön das Fell über die Ohren gezogen: Volksentscheide – die mir nichts dir nichts – gekippt wurden oder bei denen noch immer überlegt wird, mit welchem schnell neu geschaffenen Gesetz, man diese am besten umgehen kann. Wahlversprechen die, oh wenn wundert´s noch, nicht eingelöst wurden. Und glaubt ja nicht, da kommt noch was. Zumindest nichts Gutes.

Obwohl, ich werde “Horch & Guck” mal auf unseren neuen Verteidigungsminister “von” und “zu Guttenberg” ansetzen. Mal sehen ob wenigstens er seinen bisher akkuraten und optimistischen Stil beibehalten kann.