WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_transient_doing_cron', '1713485433.4102609157562255859375', 'yes') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_timeout_theme_roots', '1713487234', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_theme_roots', 'a:2:{s:5:\"exray\";s:7:\"/themes\";s:6:\"merlin\";s:7:\"/themes\";}', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

Monat: November 2012 - Der Kreuzberger

ROG besiegt mediale Zensur

Ab sofort finden Journalisten mit dem Internetportal wefightcensorship.org eine Plattform für ihre zensierten oder von Zensur bedrohten Beiträge. Der Tageszeitung »neues deutschland« gegenüber erläuterte Ulrike Gruska, Sprecherin der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG), dass Texte, Fotos, Videos und Dateien trotz eines Verbot im Ursprungsland veröffentlicht werden können. Sie betonte darüber hinaus, dass kopieren und Weiterverbreitung ausdrücklicher erwünscht seien, damit Zensur nicht mehr greifen könne. Gruska versicherte, dass ROG alle Beiträge vor der Veröffentlichung auf ihre Richtigkeit hin überprüfen.

Ich merke diesbezüglich an, dass auch der Kreuzberger weiterhin als Plattform für Beiträge zur Verfügung steht.




Netter Polizist!?

Bei all den schlechten Erfahrungen, die ich mit uniformierten Staatsbediensteten – umgangssprachlich Bullenschweine genannt – hatte, möchte ich es der Fairness halber nicht versäumen zu erwähnen, dass es allem Anschein nach auch anders geht.

Es war Freitag Abend, der 23.11.12 und bereits finster wie ein Bärenarsch, als ich mit dem Fahrrad die Straße Am Treptower Park entlang fuhr. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Chefredakteur Schröder war ich unterwegs nach Neukölln. Aus Rücksichtnahme auf den gesundheitlichen Zustand von Schröder waren wir so langsam unterwegs, dass ich beinahe vom Fahrrad gefallen wäre. Bereits vom Weiten erkannte ich eine Straßenkontrolle der Polizei. Auf der Höhe vom Bundeskriminalamt (BKA) führten sie eine Geschwindigkeitskontrolle durch. Und obwohl ich noch weit entfernt war, hatte mich das Auge des Gesetzes bereits erfasst. So kam es wie es kommen musste – und damit kommen wir schon zum interessanten Teil der Nachricht – ein freundlich grüßender Polizist bat mich anzuhalten. Nach einem »Guten Abend« fing er an mich – weiterhin freundlich – darüber aufzuklären, dass an meinem Fahrrad außer Bremsen alles fehlte, was für eine sichere Teilnahme am Verkehr vorgeschrieben ist. Nachdem er zu der Erkenntnis gelangt war, dass es angesichts des desolaten Zustands von Schröder, dem Fahrrad und mir keinen Sinn machen würde einen Strafzettel auszuschreiben und das Fahrrad verkehrstauglich bei einem Polizeirevier vorführen zu lassen, gab er mir die Empfehlung mit auf den Weg schön vorsichtig zu fahren – was angesichts der Schrittgeschwindigkeit keine Einschränkung darstellte – und wünschte uns einen weiterhin schönen Abend. Es gibt ihn also doch noch den Freund und Helfer. So selten wie ein Albino, bildet dieser nette Polizist die Ausnahme und bestätigt gleichermaßen die Regel.




Henkel hat einen am Senkel

Es ist zum Haare raufen und man kann gar nicht so viel fressen wie man kotzen möchte, wenn man sich folgende Nachricht zu Gemüt geführt hat. Innensenator Frank Henkel (CDU) verweigert einer in Ex-Jugoslawien verfolgten Familie das Bleiberecht. Auch die Härtefallkommission konnte den Innensenator in seiner Entscheidungsfindung nicht beeinflussen. Somit wird eine Familie abgeschoben, deren Familienoberhaupt, in Jugoslawien als Polizist und Jurist tätig war und heutzutage ehrenamtlich als Hausmeister arbeitet, die Mutter sich auf eine Ausbildung im sozialen Bereich vorbereitet und die Kinder in der Schule es bis zum Klassensprecher geschafft haben.

Henkel setzt damit ein völlig falsches Zeichen für diejenigen die versuchen, die in Büchern veröffentlichten Thesen, Ansichten und Meinungen von Thilo Sarrazin und Heinz Buschkowsky zu widerlegen.

Was ist mit den ganzen Großfamilien aus aller Herrgottsländer, die das Sozialsystem missbrauchen und durch kriminelle Handlungen mehrfach auffällig geworden sind? Wollen wir uns wirklich lieber von »intigrierungsunwilligen« Schwerkriminellen auf der Nase herumtanzen lassen und die klugen Köpfe des Landes verweisen? Hätten die nicht zu aller erst ein Anrecht auf einen Platz im Flugzeug, das sie zurück in die Heimat fliegt? Fragen über Fragen, die sich Henkel durch den Kopf gehen lassen sollte.

Ich sage nur und das mehr als freundlich formuliert und untertrieben: Henkel hat einen am Senkel!




Messerstecherei im Görlitzer Park

Um etwa 21.30 Uhr gab es eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen im Görlitzer Park. Vermutlich handelte es sich um einen Streit unter den dort ansässigen Drogendealern. Die Polizei ermittelt vor Ort und ich bin auch wieder unterwegs dorthin. Ob es Tote und Verletzte gab erfahrt ihr gleich…

Da bin ich wieder mit den neusten Neuigkeiten vom Kiez. Es gab eine verletzte Person die laut Angaben der Polizei überlebt hat. Zu den Einzelheiten konnte ich nur noch in Erfahrung bringen, dass angeblich eine der über die Görlitzer Straße flüchtenden Personen von einem Auto angefahren wurde, sich jedoch aufrappeln und die Flucht fortsetzen konnte. Kurz darauf soll der mit dem Messer attackierte auf der Straße bewusstlos zusammengebrochen sein. Zeugen gibt es nur wenige, da die an dem Streit Beteiligten vermutlich aus dem Bereich Drogenvertrieb kommen und somit kein Interesse haben mit der Polizei zu kooperieren.




Zwangsräumung Lausitzer Straße 8

Am 15. November hat die, von der Zwangsräumung bedrohte Familie Gülbol aus der Lausitzer Straße 8 in Berlin-Kreuzberg, persönlich einen offenen Brief an ihren Eigentümer André Franell übergeben. Sie hofft damit die bereits ein Mal angeordnete Zwangsräumung, die nur durch die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern verhindert werden konnte letztendlich doch noch abwenden zu können. In die Situation geriet die fünfköpfige Familie, weil sie eine Mieterhöhung mit zweimonatiger Verspätung zahlte. Zudem setzen sich Nachbarn und ein Bündnis »Zwangsräumungen verhindern« Verbleib der Familie ein. Auf meine E-Mail an die »Franell Consulting GmbH« habe ich bisher noch keine Antwort erhalten und kann somit auch nicht näher auf die somit weiterhin fragwürdige Haltung von Franell eingehen.

Einen herben Beigeschmack bekommt die ganze Geschichte dadurch, dass André Flanell….äh, ´tschuldigung Franell eine Stiftung Namens »André Franell Stiftung« ins Leben gerufen hat, die sich um sozial benachteiligte und teilweise bettelarme Menschen kümmert. Ein Zitat von der Internetseite der Stiftung lautet: »Für den Bau weiterer Hotelanlagen und Golfplätze sind die Ärmsten der Armen einfach aus Ihren Häusern vertrieben worden.« Quelle: http://franell-stiftung.de/

Nicht nur, dass das Vorgehen von Franell zwielichtig erscheint – eine Familie in Berlin-Kreuzberg auf die Straße setzen und gleichzeitig in Hoi An/Vietnam für 3.500 Euro »den Ärmsten der Armen« helfen – auch die ganze Aufmachung der Internetpräsenz ist – milde ausgedrückt – recht dürftig.

Das Bündnis ruft nun zur weiteren Unterstützung der Familie auf. Es gibt eine Liste, in die sich UnterstützerInnen eintragen können sowie eine SMS-Telefonkette die an dem Tag der Zwangsräumung alle Nachbarn und Aktivisten informiert.

Den offenen Brief, die UnterstützerInnenliste sowie weitere Informationen findet ihr im unter:

http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/

 

 




Ausgabe 21

Titelthema: Kapitalismus (Gastbeitrag)
Weitere Themen: Vorwort – Zur Lage der Redaktion! / Horch & Guck – Das Buch ist da! / Bastelbogen – Das Arschloch des Monats / Kurz Gesagtes – Görlivision / So etwas hat es früher nicht gegeben: Der Selbstverlag – Buchdruck für Jedermann / Literatur-Rezension – »Neukölln ist überall« / Kunst im Kiez – Dorit Schneider-Maas, Illustratorin / Tresen-Test – At the Soul Inn / Woher der Wind weht: Kiezterroristen – Von rücksichtslosen radfahrern und Baumscheibenfetischisten / Konzert Tipp: »The Barracudas« / William Wires – Kreativ in Kreuzberg

Hier geht es zur PDF-Ausgabe 21




Der KiK-Zwischenstand

Meine werten Leserinnen und Leser, liebe Bloggemeinde, wie ihr sicherlich mitverfolgt habt, habe ich die von mir respektierten aber nicht geachteten Mitarbeiter der KiK-Werbeabteilung vor einigen Monaten als »Penner« bezeichnet. Dazu stehe ich auch heute noch. Nun ist der Grund für ein erneutes aufgreifen des Themas KiK-Textildiscounter in eine weitere Rund eingetreten. Eigentlich wurde die Runde von mir bereits vor einigen Wochen betreten. Nur KiK lässt auf sich warten. Nun setze ich, die Runde in der Öffentlichkeit fort mit der Hoffnung, dass dies, genauso wie der erste Blogbericht über das Unternehmen, vom selbigen wahrgenommen und die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit wie seinerzeit darauf reagiert. Denn meine Bemühungen dem Unternehmen entgegenzukommen wurden bisher ignoriert. Wie das entgegenkommen meinerseits aussah, könnt ihr der von mir an das Unternehmen KiK versendete E-Mail entnehmen.

E-MAil an das Textilunternehmen KiK vom 09. Oktober 2012:

Sehr geehrter Herr Otto,

aus den von mir genannten Wochen sind nun Monate geworden. Jedoch ist es mir erst zum gegenwärtigen Zeitpunkt gelungen, eines unserer vielbeschäftigten EB-Teams für eine Reportage über das Unternehmen KiK zu begeistern.

Ihre Reaktion auf meinen Beitrag zeigt mir, dass dem Unternehmen KiK das eigene Ansehen in der Öffentlichkeit genauso wichtig ist, wie mir das Wohlergehen meiner Mitmenschen, in diesem Fall Ihren Angestellten und Auftragnehmern (Produzenten) sowie deren Angestellten. Da ich davon ausgehe, dass Sie mir in Ihrem Antwortschreiben die Verhältnisse in dem Unternehmen KiK wahrheitsgemäß dargestellt haben, hoffe ich auf Ihre uneingeschränkte Kooperation gemeinsam mit Ihnen, das offenbar zu Unrecht angeschlagene Image von KiK aufzuwerten. Nach wie vor steht die Öffentlichkeit, zu einem nicht geringen Teil, dem Unternehmen KiK abwertend gegenüber. Die Ursachen hierfür zu ergründen liegen bei mir im journalistischen Interesse und sollte Ihnen aus unternehmerische Sicht ein ungleich höheres Interesse abverlangen.

Ich bitte Sie jedoch zu berücksichtigen, dass ich als unbedeutender, jedoch gewissenhaft recherchierender Journalist angehalten bin, auf Fakten basierend zu berichten. Ein Showroom und Hochglanz-Präsentationsmappen können diesen Anforderungen nicht standhalten. Ich kann Ihrer Einladung in die KiK-Firmenzentrale in Bönnen daher nur nachkommen, beziehungsweise erhält die Reise für mich nur dann einen Sinn, wenn Sie mir folgende Punkte uneingeschränkt, vorab und in schriftlicher Form zusichern:

Ein Interview mit Herrn Stefan Heinig, Geschäftsführer und Gesellschafter

Ein Interview mit dem Verantwortlichen der Werbeabteilung

Drehgenehmigung (Bild und Ton) für beide zuvor genannten Interviews

Sollte Ihnen ernsthaft daran gelegen sein, das Ansehen von KiK in der Öffentlichkeit nachhaltig aufzubessern, biete ich Ihnen darüber hinaus an, mit dem EB-Team, auf Kosten Ihres Unternehmens nach Bangladesch zu reisen, um objektiv und uneingeschränkt über die Situation im Bereich der KiK-Textil-Produktion zu berichten. Bei einem Werbeetat von mehreren Millionen Euro jährlich dürfte die Kosten für die anfallenden Reisekosten und Spesen mit einer geradezu lächerlichen Summen zu Buche schlagen. Zudem gehe ich davon aus, dass ein sendefähigen Image-Film über das Unternehmen KiK einen weitaus größeren Nutzen für das Unternehmen beinhaltet, als der von mir angeprangerte Werbespot. Treffen die von Ihnen gemachten Angaben über die Herstellung und den Vertrieb zu, dürften die von mir gestellten Bedingungen kein Problem für Sie und das Unternehmen KiK darstellen.

 

Im Gegenzug dafür erhalten Sie:

einen sendefähigen Filmbericht

eine auf das Unternehmen KiK bezogene Sonderausgabe von Der Kreuzberger

Für Rückfragen beziehungsweise Terminabsprachen stehe ich Ihnen unter den nachstehend aufgeführten Kontaktdaten jederzeit zur Verfügung.

In der Hoffnung auf eine positive Antwort Ihrerseits verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Oliver Jung




Die Gute Nachricht

Ja, es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Zunächst muss ich wohl erwähnen, dass ich für den folgenden Bericht nicht bestochen oder sonst wie entlohnt wurde. Die Betroffenen wissen noch nicht einmal davon, dass sie hier erwähnt werden. Jedoch dürfte es für die hier Erwähnten wohl kein Schaden sein, lobende Anerkennung zu erhalten. Es begab sich genau vor einem Jahr, dass ich mal wieder vor der Wahl stand ein paar Rechnungen zu bezahlen und weiter mit einer nicht Frostwetter tauglichen Jacke und mit undichten Schuhen den bevorstehenden Winter zu durchstehen – von der Optik der mittlerweile abgetragenen Sachen ganz zu schweigen – oder ob ich das Geld bei einem ortsansässigen Bekleidungsladen in neue Bekleidungsartikel investieren sollte. Ich entschied mich für Letzteres. Nach kurzer Überlegung, in wessen Kasse ich meine letzten Euros stecken würde, machte ich mich auf den Weg zu dem Laden, in dem ich bereits in der Vergangenheit von Zeit zu Zeit Schuhe und Hosen gekauft hatte und stets zufrieden mit den erworbenen Sachen war. Zudem ist dies der einzige Laden weit und breit der sich von den Preisen her auf meinem Niveau bewegt. Eingefleischte Kreuzberger werde wissen welchen Laden ich meine wenn ich schreibe: Trendy Army Store. Für die Ortsunkundigen erwähne ich, das dieser Laden alles bereit hält was das trendige outdoor Herz begehrt. Zielstrebig wie man als Mann einen solchen Einkauf angeht, steuerte ich die Verkäufen an und schilderte ihr mein Problem (obwohl dies angesichts meines Erscheinungsbildes vermutlich gar nicht nötig gewesen wäre). Ganz nach meinen optischen und finanziellen Vorstellungen beriet mich die Verkäuferin und nach ein paar Minuten stand ich an der Kasse, um zu bezahlen und den Laden winterfest eingekleidet, wieder zu verlassen.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Einkauf zum gegenwärtigen Zeitpunkt genau ein Jahr her. Die Schuhe sind nach wie vor in gutem Zustand (Pflegehinweise vom Personal befolgen) und die Jacke ist ebenfalls absolut in Ordnung. Kein Knopf abgerissen, nicht ausgewaschen und der Reißverschluss gleitet auf und ab wie am ersten Tag. Und beide Teile machen nicht den Anschein, als würde sie an diesem Umstand irgendetwas ändern wollen.

Fazit: Vom freundlichen Empfang, über die Beratung und das Preis/Leistungs Verhältnis bis hin zum Verkaufsabschluss ein Service, der es verlangt erwähnt zu werden.

Trendy Army Store

Skalitzer Straße 62

10997 Berlin




Die GEZ Gebühren Abzocke ab 2013

Mit dem Erscheinen der Ausgabe 22 vom Kreuzberger am 1. Januar 2013 steigen, ohne das zwischen den beiden Ereignissen irgendein Zusammenhang bestehen würde, die GEZ-Gebühren. Ab diesem Zeitpunkt ist jeder Privathaushalt in Deutschland verpflichtet, die jeden und alles erfassende Gebühr von 17,98 Euro zu entrichten. Die Berechnung der Gebühr basiert dann nicht mehr auf Art und Anzahl der Empfangsgeräte, sondern wird pauschal erhoben. Nutznießer dieser Neuregelung sind Wohngemeinschaften und BesitzerInnen von mehreren gebührenpflichtigen Empfangsgeräten. Diese müssen in Zukunft nur noch einen Bruchteil vom vorherigen Betrag aufwenden. Angeschissen sind diejenigen, die nur ein Radio oder einen Computer angemeldet haben oder gar kein Empfangsgeräte besitzen. Auch sie müssen die Gebühr bezahlen!

Informationen hierzu unter: http://www.rundfunkbeitrag.de/

 




Kreativ in Kreuzberg

»Die besten Ideen habe ich, wenn ich sie bei anderen schon gesehen habe.« Und sind es nicht die besten Ideen, die sich aus einem marktwirtschaftlichen Kalkül heraus verwerten lassen?

Die erste Bemerkung erinnert mich an die Reaktionen mancher angesichts eines sehr hoch bewerteten abstrakten Ölbildes: »Das kann ich auch malen.« Gemeint ist: »Da steckt wenig Arbeit drin«, als ob Kunst nach Stundensatz abgerechnet würde, oder »Das ist keine Kunst«, was zugegebenermaßen eine – eventuell nicht informierte – Meinungsäußerung ist. Zusammen betrachtet dürften die Meinungsgeber mit einer Leinwand, wenigen Arbeitsstunden und ohne lästigen Anspruch, einen Haufen Geld verdienen. Dazu kann ich nur sagen: Dann los!

Die zweite Bemerkung berührt die historische und aktuelle Entwicklung der Kunstverwertung. Eines will ich dazu sagen: Die Ideen anderer lassen sich gut verkaufen. Dies bezieht sich auf die Kommerzialisierung eines Trendbezirks, z.B. das Abfotografieren von Street Art, Graffitis und Wandmalereien, die Vermarktung als Postkarten o.ä. wobei meistens die Urheber nicht mal erwähnt werden. Es findet ein Kannibalismus statt, bei dem sich Vermarkter unreflektiert auf die Ideen und Arbeit Anderer fokussieren, ohne den Einsatz eigener Kreativität. Der zu Grunde liegende Anspruch begnügt sich mit einer Anbiederung an touristische Erwartungen. Dazu gehört auch die Kategorie der platten Abarbeitung von Bauwerken, wie Brücken und Kirchen, die an die belanglosen Ansichtskarten mit der Aufschrift »Grüße aus …« erinnern.

Daraus zu schließen, dass Fotos von Street Art und Bauwerken prinzipiell unkreativ sind, ist falsch. Manche Fotografen gehen thematisch vor und zeigen in Bilderserien aussagekräftige künstlerisch-persönliche Interpretationen. Im Einzelnen spielt dabei sowohl der eigene Anspruch, als auch die öffentliche Kritik eine Rolle. Das Gesamtergebnis einer lokalen Kreativitätsbilanz gibt Aufschluss über ein Selbstverständnis, gerade wenn diese Aktivitäten dem eigenen Umfeld entspringen. Daran erkennt man eine gewisse Ehrlichkeit und Authentizität.

»Street-Arts dürfen im Rahmen der Panoramafreiheit von Dritten fotografiert und die Fotos verwertet werden, ohne dass der Künstler in diesen Fällen etwas dagegen ausrichten kann. Bleibt nur das Recht der Künstler, bei Verwertung ihrer Werke genannt zu werden, sofern dies möglich ist.«

Privatisiere den Görlitzer Park!

Mir fällt die zunehmende Privatisierung des öffentlichen Raumes auf.

Daher wäre es konsequent, den leicht mit Gittertüren abzuschließenden Park zu privatisieren. Hunde, Drogendealer, übermäßiges Grillen wären damit unter Kontrolle gebracht. Eintrittsgelder würden die Grünpflege und das Sauberhalten finanzieren. Zu überlegen wäre die Zulassung von Verkaufsbuden entlang der bereits geteerten Gehwegachse. Noch eine Einnahmequelle… So viele Probleme auf einem Mal gelöst!

Keine gute Idee? Große Bereiche des engen Straßenraumes im Wrangelkiez sind bereits vom Bezirk an private Geschäftsinteressen vermietet: Speziell an Gaststätten, die weit über ihre beanspruchte Mietfläche hinaus weitere Quadratmeter Gehweg mit Stühlen und Tischen besetzen, frei nach dem Motto »Legal, illegal, Fresslokal«. Wie war das wieder mit dem illegalen Besetzen und der Berliner Linie?

Darüber hinaus wird die Nutzung des öffentlichen Raumes durch private Videokameras (im Wrangelkiez z.B. Kaiser’s, Green Bamboo) und andere Methoden kontrolliert. Beim Malen vor Ort in der Dieffenbachstraße kam ein Mann schnurstracks auf mich zu und verlangte, dass ich mit dem Malen sofort aufhören solle. Er gab sich als der Hauseigentümer aus und wollte nicht, dass das Haus »abgebildet« wird. Da ich ihm nicht gehorchte und weiter an der Leinwand pinselte, rief er die Polizei an. Zwei Beamte erschienen sodann am Tatort und redeten mit ihm. Wahrscheinlich wurde der Mann über den Begriff »Panoramafreiheit« unterrichtet. Dann sind sie alle gegangen, ohne mich weiter zu belästigen. Die künstlerische Freiheit lebt noch!

Geschrieben von William Wires, Oktober 2012




Kiezterroristen – Von rücksichtslosen Radfahrern und Baumscheibenfetischisten

Meine werten Leserinnen und Leser, normalerweise schieße ich mit meinen literarischen Spitzen gegen die Regime-Führung und die sogenannten oberen Zehntausend. Nun gibt es aber auch unter uns, in den eigenen Reihen, Menschen die Praktiken anwenden, die es wert sind, einmal genauer beleuchtet und kommentiert zu werden. Ich ergreife zum Einen Partei für Kinder, Fußgänger und andere, ohne Fortbewegungsmittel am Verkehr Teilnehmende, und zum Anderen für Hunde und deren Bedürfnisse wenn ich sage: So nicht!

Eigentlich wäre dieser Bericht eine Aufgabe für Schröder, unseren Vize-Chefredakteur und somit V.i.S.d.P. (Verantwortlich im Sinne des Presserechts). Jedoch lässt sein Zehn-Krallen-Suchsystem immer noch zu wünschen übrig, so dass ich stellvertretend für ihn in die Tasten haue, um den Unmut kund zu tun, der in den, im Absatz zuvor erwähnten Personen- und Tierkreisen aufkocht.

Es geht, wie an der Überschrift unschwer zu erkennen ist, um das leidige Thema Radfahrer und ihr Verhältnis zum Straßenverkehr, sowie um die Baumscheibenfetischisten, die den ganzen Kiez mit ihren Begrünungs- und Zaunbau-Aktionen verschönern.

 

Die RadfahrerInnen

Ob Autofahrer oder Fußgänger, in einem sind sich beide Parteien einig. Das gemeinsame Feindbild sind die RadfahrerInnen. Auf der Fahrbahn drängeln sie sich zwischen den Autos hindurch und ab und an, wenn das Augenmaß versagt, touchieren sie einen Außenspiegel oder sie schrammen mit dem Lenker am Auto entlang. Sie überfahren rote Ampeln und auch sonst versuchen sie, stets auf ihren Vorteil bedacht, die Verkehrsregeln in jeder Hinsicht zu ignorieren. Die beliebteste Ausrede für notorische Gehweg-RadfahrerInnen lautet: »Die Straße beziehungsweise der Radweg ist in einem schlechten Zustand« oder »Auf dem Kopfsteinpflaster kann man doch nicht fahren!«.

Mein Kommentar dazu lautet: »Dann schiebt euer verdammtes Scheiß-Fahrrad!« Ich fahre schließlich auch nicht mit dem Auto auf dem Rad- beziehungsweise Gehweg, nur weil in der Fahrbahn Schlaglöcher klaffen, die das Fahrwerk und die Stoßdämpfer beschädigen oder weil das Kopfsteinpflaster beim darüber hinwegfahren die Kohlensäure aus meinem Champagner schüttelt. Es gibt sogar einige RadfahrerInnen, die sich erdreisten, Fußgänger auf dem Gehweg anzuklingeln, um sich vorbeizudrängeln.

An dieser Stelle möchte ich gleich eine eigene Erfahrung in den Bericht einfließen lassen. Darum erwähne ich den Vorfall, bei dem ich mit Schröder (dem vierbeinigen Vize-Chefredakteur) und einer durchaus charmanten Begleitung die Oberbaumbrücke von Kreuzberg nach Friedrichshain hin überquerte. Auf dem Fußgängerweg, der unter dem U-Bahn Viadukt entlang führt, kam uns ein Radfahrer entgegen. Er befand sich nicht nur nicht auf dem Radweg, sondern fuhr zudem entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Schröder, der einer Hundefährte folgend die Brücke im Zick-Zack Modus überquerte, kreuzte unweigerlich den Weg des Radfahrers, der daraufhin abbremsen musste, um ihn nicht über den Haufen zu fahren. Der Radfahrer kommentierte Schröders Verhalten mit einem verachtenden: »Scheiß Hunde. Nimm den Köter an die Leine«. Für mich die Einladung, das frustrierte Bellen, welches Schröder dem Radfahrer entgegnete, in eine deutliche Sprache zu übersetzten: »Verpiss dich Penner, sonst furz ich dich dahin zurück, wo du hergekommen bist. Fährst auf dem Gehweg und reißt noch das Maul auf, Arschloch!«. (Schade, dass ich kein Foto gemacht habe. Wäre doch ein netter Kandidat für das Arschloch des Monats gewesen.) Der Radfahrer hielt an und stieg vom Fahrrad. Als ich mich auf ihn zubewegte, um ihn in eine, der Situation angemessen freundliche Konversation zu verwickeln, stieg er jedoch auf sein Rad und tat das, was ich ihm empfohlen hatte, er verpisste sich.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, die ich selber erlebt habe oder wie sie mir von anderen KiezeanerInnen berichtet werden. Interssantes Pflaster ist auch die Falckensteinstraße. Hier finden nicht nur regelrechte, sondern auch regelwidrige Radwanderungen statt. Nach dem Motto: »Ist die Lücke noch so klein, ich ras´ mit meinem Rad´l rein«, heizen RadfahrerInnen aller Klassen über die Gehwege. Oftmals so dicht an der Hauswand entlang und mit einem Tempo, welches jeden Bremsversuch gegenüber einer plötzlich aus der Haustür heraustretenden Personen kläglich scheitern lassen würde. Das Regime schert sich, wie sonst auch, einen Dreck um diese unhaltbaren Zustände. Dabei müsste nur der schon seit längerem in den Köpfen der Verantwortlichen vorliegende Plan umgesetzt werden, welcher vorsieht, RadfahrerInnen, wie allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen auch, die schneller als mit Schrittgeschwindigkeit fahren, zu einem Nummernschild und einer Haftpflichtversicherung zu verhelfen. Ich bin mir sicher, dass sich dann ein Großteil der RadfahrerInnen wieder an die Regeln im Verkehr erinnern würde. Spätestens wenn die ersten Bußgeldbescheide ins Haus flattern. Damit wäre dann die Gleichheit gegenüber Autofahrern, Motorradfahrern, Hundehaltern und anderen – stets im Fokus von Recht und Ordnung Stehenden – wieder hergestellt.

 

Die Baumscheibenfetischisten

Nun zu einem nicht minder ärgerlichem Personenkreis oder wie eine gute Idee zum Deutschtum verkommt. Vor Jahren hatten einige Verantwortliche in dieser Stadt die Idee, die Pflege von verwahrlosten und von Hundekot überschwemmten Baumscheiben in die verantwortungsvollen Hände der BürgerInnen zu legen. Seitdem die Stadt den Baumscheiben-Paten Förderungen für die Begrünung bezahlt, ist die Bürgersteigbebauung sprunghaft angestiegen. Jedes Jahr kommen neue „zwangsbegrünte« Baumscheiben hinzu, die von kleinbürgerlichen Pflanzfetischisten mit Grünzeug überfrachtet werden. Mittlerweile kann man sich an fast jedem Baum in der Görlitzer Straße, zwischen Falckensteinstraße und Cuvrystraße, dank einer zaunartigen Sitzgelegenheit, niederlassen und die Pracht bewundern (Bis das Männlein kommt und mit erhobenem Zeigefinger schimpft: »Hinfort, das ist nicht deine Bank…«). In der Wrangelstraße und selbstverständlich auch in vielen anderen Straßen und Bezirken Berlins sieht es nicht anders aus.

So weit so gut. Dabei gibt es aber auch noch ein weiters Problem. Die zahlreichen Hunde in dieser Stadt und ihr Drang nach Verrichtung ihrer Notdurft. Entleert sich der Hund auf dem Gehweg, werden die HalterInnen angepöbelt, wenn sie nicht schnell genug den Kotbeutel zücken. Uriniert der Hund an die Hauswand, das Auto oder das Motorrad, beschweren sich – verständlicher Weise – die Bewohner und Besitzer. Gehen Hundehalter-Innen in den Park um ihre Vierbeiner die Notdurft verrichten zu lassen, lauern dort die Wegelagerer vom Ordnungsamt, um Bußgeld zu kassieren. Nun frage ich, ohne die Erwartung einer Antwort: Wohin sollen die Hunde machen?

In Anlehnung an die Initiative Mediaspree, die gegen die Bebauung vom Spreeufer ankämpft und im Zuge dessen fordert: »Spreeufer für alle!«, habe ich am 31. Juli 2012, die Initiative »Kreuzberger Hundebaumscheiben« gegründet, die sich der fortschreiten Einzäunung und Begrünung von Baumscheiben entgegenstellt, um die artgerechte Entleerung der Vierbeiner sicherzustellen.

Als erste Amtshandlung habe ich die Patenschaft für einen Baum in der Görlitzer Straße 43 (Baumnr. 107) beantragt. Da mein Antrag auf die Baumscheibenpatenschaft zum 25. September 2012, durch den zuständigen Verantwortlichen im Grünflächenamt genehmigt wurde, steht der Errichtung von Berlins erster Hundenotdurftverrichtungsstelle nichts mehr im Weg.

Wer die Initiative zu unterstützen oder ihr beizutreten mag (selbstverständlich kostenlos, jedoch nicht tatenlos), ist herzlich eingeladen sich bei mir zu melden.




At The Soul Inn – Monatliche Soul-Party im Lido – Rare Grooves und Live-Musik

Vielleicht habe ich euch im Ausklang meines letzten Tresentests ein wenig zu viel versprochen, als ich schrieb: Das nächste Mal gibt es wieder einen Bericht über einen Tresen, an dem ihr euch nach Herzenslust besaufen, darauf einschlafen oder auf ihm tanzen könnt. Das mit dem Besaufen geht in jedem Fall klar, aber ob ihr an dem diesmal vorgestellten Tresen auch so ohne Weiteres einschlafen beziehungsweise auf ihm tanzen dürft, wage ich zu bezweifeln.

Bei meinem Besuch der SOUL INN Party war der Empfang durch das Sicherheitspersonal zwar sehr freundlich, jedoch glaube ich nicht, dass irgendeiner von ihnen es dulden würde, den knapp bemessenen Platz an der Bar durch schlafende Partybremsen besetzen zu lassen oder gar den Einsturz des Tresens durch ein paar übermütig tanzende Gäste zu riskieren. Nachdem ich geklärt habe was nicht geht, komme ich nun zu den Dingen, die gehen: Interessante Location, gute Musik, entspannte Leute und eine Raucherloge. Aber eins nach dem anderen…

Es war der erste Samstag im Monat und das Lido lud zur allmonatlichen AT THE SOUL INN-Party. Meiner finanziellen Bedürftigkeit und der Idee eines Redaktionsmitglieds und Mitarbeiters der Party, über diesen Abend zu berichten, ist es zu verdanken, dass ich auf der Gästeliste stand und somit für Lau hineinkam.

Als ich die Schwelle zum Eingang überschritt, war es exakt 00:04 Uhr. Auf der Tanzfläche wippten die Geschlechtsmerkmale auf und ab und hin und her und ließen den Spaß an der Freude augenscheinlich werden. Kurz darauf stand der Ideengeber zu diesem Bericht vor mir, begrüßte mich und drückte mir einen Getränkebon in die Hand mit den Worten: »Hier hol dir erst mal was zu trinken.« Gesagt getan, stand ich am Tresen und eine Minute später mit dem Getränk meiner Wahl wieder an der Tanzfläche. Der Saal füllte sich nach und nach und bis zum Aufspielen des Live-Gigs war noch ein wenig Zeit. So begab ich mich auf die Erkundungsrunde im Lido.

 

Die Location

Das Lido ist ein ehemaliges Kino, dass seit 2006 neben Konzerten auch Partys wie die SOUL INN beheimatet. Der ehemalige Kinosaal ist mit einem hölzerner Tanzboden ausgestattet. An die Wände projezierte Bilder und auf alten Fernsehgeräten laufende Soul-Clips runden das Ambiente des Saals ab. An Abenden wie diesem, wenn eine Band ihren auftritt, fehlen die ansonsten auf der Bühne befindlichen Couch, Sessel und die Stehlampe aus Großmutters Zeiten. Abseits der Tanzfläche im überdachten Außenbereich findet sich die Fortsetzung der Dekoration aus dem Kinosaal in Bildern von Soul Künstlern wieder. Im Außenbereich befindet sich neben der zweiten Bar und der Garderobe außerdem der Raucher-Innenbereich in dem der Sucht gefrönt werden darf.

 

Die Gäste

Den Machern der AT THE SOUL INN-Party kann ein dickes fettes Lob ausgesprochen werden. Seit sechs Jahren veranstalten sie die Party, bei der die Gäste so entspannt und geschmeidig daher kommen, dass sich umgehend nach dem Betreten der Location ein Ich-Bin-Willkommen-Gefühl breit macht. Und das, obwohl ich – vom Erscheinungsbild her – komplett aus dem Rahmen fiel (Kreuzberger Straßenklamotte contra teilweise eleganten Zwirn). Aber das hat der Veranstalter bereits auf seiner Internetseite angekündigt: Bei der SOUL INN geht es nicht ums Hip sein – es geht um die Musik und das Tanzen! Da ich nicht tanzen kann, konzentrierte ich mich auf den Grund meiner Anwesenheit, die Faktensammlung und Recherche. Vom Alter her bewegte sich das Publikum zwischen 25 und 45 Jahren. Vermutlich war es die bunte Mischung aus Studenten, Touris, Alt-Kreuzbergern, älteren Herrschaften und einigen anderen Szene-Typen, die das Gesamtbild abrundeten.

 

Die Macher

Um ein wenig mehr über die SOUL INN-Party zu erfahren, verwickelte ich die Veranstalter und DJs Christian G. (nicht verwandt oder liiert mit Gitta G.!) und Kristian A. im Wechsel ihrer Pausen in ein Gespräch. Dabei erfuhr ich, dass Christian G. eigentlich Sport- und Gymnastiklehrer ist und seit 15 Jahren in Berlin lebt. Kristian A., ist gebürtiger Erkelenzer und wohnt seit 2 Jahren in Köln und Brüssel, wo er bei den Grünen arbeitet. Gemeinsam hatten sie 2006 die Idee zur AT THE SOUL INN-Party. Seit dem kommt Kristian A. ein Mal im Monat nach Berlin und gemeinsam bereiten sie Location für den Abend vor. Sie begleiten ihre Gäste den Abend über mit ihrer Musik und am Ende, wenn der letzte Gast das Lido verlassen hat, räumen sie wieder auf.

Meine Frage nach ihren Beweggründen die SOUL INN zu veranstalten, antwortete mir Christian G. »Soul Singles zu sammeln ist ein teures Hobby. Da ist schön sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Wenn man so viel Geld für Platten ausgibt, dann möchte man außerdem diese Musik auch in der Öffentlichkeit spielen, dafür ist sie ja schließlich gemacht worden«.

 

Die Musik

Wer das Lido kennt weiß und wer es nicht kennt, dem sei gesagt, dass das Lido als Veranstaltungsort Konzerte und Partys verschiedener Stilrichtungen veranstaltet und somit eine genaue Festlegung auf ein Genre nicht möglich ist. Auf die SOUL INN bezogen, bewegt sich die Musik im Bereich der 50ies, 60ies Rhythm & Blues, Early Soul, Northern Soul bis hin zu Deep Funk und Modern Soul. Es kann auch schon mal vorkommen, dass sich einer der Djs dazu hinreißen lässt, das eine oder andere Reggae- oder Ska-Set abzuspielen. Was bei der SOUL INN, im Bereich der musikalischen Darbietung ganz sicher keine Priorität besitzt, ist der glatte Übergang zwischen den Liedern. Kaum ein Beat gleicht dem des vorangegangenen Liedes. Wie bereits eingangs erwähnt, spielte an diesem Abend eine Band, die ich in diesem Bericht nicht unerwähnt lassen möchte. Die sechs Jungs kamen aus San Francisco und der Name ihrer Band hatte den stilvollen Namen »Monophonics«.

 

Die Getränke

Die Getränkekarte bietet eine Standardauswahl der üblichen Szenegetränke. Nachstehend habe ich eine kleine Auswahl derer mit Preisangaben aufgeführt.

Astra/Carlsberg 3,00 Euro

Hefeweizen 3,50 Euro

Longdrinks 6,00 Euro

Softdrinks 2,00 Euro

Kaffee 1,50 Euro

At THE SOUL INN: Immer am 1. Samstag im Monat und immer im Lido (Cuvrystr. 7 Ecke Schlesische Str.), http://soulinn.de/




Das Piepvögelchen vom Görli – Dorit Schneider-Maas, Portrait einer Illustratorin aus Kreuzberg

Nachdem ich mit »Horch und Guck – Meisterspione a.D.« und »Neukölln ist Überall«, zwei Bücher für die Erwachsene, kritische Leserschaft vorgestellt habe, möchte ich es nicht versäumen eine Frau vorzustellen, die Bücher für den Nachwuchs illustriert.

In einem Portrait stelle ich euch Dorit Schneider-Maas vor. Sie lebt seit einigen Jahren in Berlin-Kreuzberg und genießt das Leben im Kiez. Damit ich mich nicht mit fremden Federn schmücke, weise ich darauf hin, dass mir der Text vom Schlehdorn Verlag zur Verfügung gestellt wurde.

Bunt. Kotti. Falafel im Görlitzer Park.

Dorit Schneider-Maas, geboren 1981, studierte Architektur und Stadtgeschichte. Heute lebt sie in ihrer Wahlheimat Berlin.

»Ich habe einen komplizierten Lebenslauf«, sagt sie von sich selbst, aber der Weg zur Illustratorin war sehr einfach. »Ich sah den Aushang: WIR SUCHEN ILLUSTRATOREN! Und da dachte ich, versuche ich’s mal«.

Das Leben hält Überraschungen bereit und so begann ihre Karriere mit der »Piepvögelchen«-Reihe des Schlehdorn Verlages. Heute ist sie froh, den Schritt gewagt zu haben.

Ihr Leben als Kinderbuchillustratorin führt sie noch nicht lange, »Ich habe erst vor drei Jahren so richtig damit angefangen«. Dennoch ist sie bereits sehr erfolgreich und hat sich schon einen Namen gemacht.

Auf die Frage, warum sie sich Kreuzberg ausgesucht hat, schmunzelt sie »Kreuzberg ist für mich am meisten Berlin. Es ist der gemischteste Bezirk von allen«.

Die eigene Zufriedenheit mit dem Ergebnis ihrer Arbeit steht für sie an oberster Stelle, ob es den anderen gefällt ist für sie zweitrangig.

Auf die Frage nach ihrem eigenen Stil lacht sie. »Ich glaube ich bin noch in der Findungsphase«. Sie liebt das Komplizierte, Bilder, bei denen man denkt »Boa, das hat richtig viel Arbeit gekostet«. Aber andererseits mag sie die »Herausforderung, mit wenigen Strichen etwas Schönes zu schaffen«.

Die Liebe zum Zeichnen begleitet die Dorit schon seit Kindertagen. »Mein Vater hat viel gezeichnet und mir schöne Bilder hinterlassen«.

Momentan genießt sie ihr Mutterglück, mit einer »Mischung aus Albernheit und Leichtigkeit« beschreibt sie ihr Leben. Aber sie will zurück zur Illustration und wünscht sich für ihre Zukunft, dass sie sich mit der Kunst ein festes Standbein aufbauen kann.

Es gibt noch viele Spielarten der Illustration, in denen sich die junge Frau ausprobieren möchte. Für ihre private Zukunft hofft sie, »es geht so weiter, wie es im Moment ist«.

 

Kurzinterview

Wie lange bist du in Kreuzberg?

Seit fünf Jahren.

Deine Lieblingsorte in Kreuzberg?

Das Kanaldreieck, die Panierstraßen Brücke (neue Admiralsbrücke) dort gibt es den schönsten Sonnenuntergang.

Kreuzberg in 3 Worten?

Bunt. Kottbusser Tor und der Falafel Mann im Görlitzer Park.

Was macht Kreuzberg für dich aus?

Ich wohne in einer Ecke, was noch das alte Kreuzberg ist – Ofenheizungswohnung! (lacht)

Dein Leben in 3 Worten?

Milla. Milla. Milla.

 

Bücher von Dorit Schneider-Maas:
»Piepvögelchen und der Schmetterling«
ISBN 978-3-94-1693-00-5
»Piepvögelchen tanzt Ballett«
ISBN 978-3-94-1693-01-2
»Piepvögelchen hat Geburtstag«
ISBN 978-3-94-1693-02-9
Im Internet unter:
www.piepvögelchen.de und
www.schlehdorn-verlag.de




“Neukölln ist überall” – Das Buch von Heinz Buschkowskys (Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln) in Rezension

Mit dem Hintergedanken, mir auch endlich mal das Maul über ein von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommenes und von den Medien (zumeist negativ) kritisiertes Buch zu zerreißen, bestellte ich mir für eine Rezension das Buch »Neukölln ist überall«, von Heinz Buschkowsky, erschienen im Ullstein Verlag. Als ich das Paket mit dem vermeintlich brisanten Inhalt vom Postboten überreicht bekam, machte ich mich sogleich daran den Inhalt zu sezieren.

Nun, was soll ich euch schreiben. Ich fand nichts, absolut rein gar nichts, was irgendeinen Anlass geben könnte, dieses Buch als eine Ansammlung von Hirngespinsten, Unwahrheiten oder gar rassistischen Äußerungen zu bezeichnen. All denen, die sich das Maul zerrissen haben, kann ich nur unterstellen, sie haben das Buch nicht oder zumindest nicht aufmerksam genug gelesen oder sie leben völlig an der Realität vorbei und kennen den Bezirk Neukölln nur vom Hörensagen.

Das einzige Manko an diesem Buch, und darauf sind die meisten Kritiker angesprungen – vermutlich, weil es nichts weiter zu kritisieren gab – ist, dass Buschkowsky in seinem Bericht zur Lage der Nation eine Aufzählung vermissen lässt, die erfolgreiche Unternehmen darzustellen, gegründet von »n.d.H.-Bürgern und -Bürgerinnen«. Lediglich fünf Zeilen (S. 357) in dem 381 Seiten starken Buch widmet er diesem Thema.

Im Kern berichtet Buschkowsky über die Missstände in den Familien und den Bildungseinrichtungen sowie über die Hilflosigkeit der verschiedensten Gremien gegenüber familiären Strukturen und Traditionen.

Zunächst jedoch macht er Werbung für sein Neukölln. Er verweist auf erfolgreiche, weltweit anerkannten Unternehmen und ihre technischen Innovationen. Er zeigt geschichtliche, kulturelle und gesellschaftliche Höhepunkte seines Bezirks auf. Und er ist voll des Lobes über die Menschen, die diese Umstände zu schätzen wissen (ab S. 17) und – trotz der Probleme vor Ort – ihrer Heimat nicht den Rücken kehren.

Er schreibt über das Für und Wider von staatlichen Leistungen und er hält uns das wahre geistige Niveau (S. 303) sowie die wahre Gesinnung (S. 371) unserer Regierungselite vor Augen. Im Anschluss geht er dazu über aufzuzeigen, welche Erfahrungen er bei seinen Besuchen in anderen europäischen Städten gemacht hat, insbesondere bezüglich deren Umgang mit Schulschwänzern, Arbeitsverweigerern und intergrations- und anpassungsunwilligen Bürgerinnen und Bürgern.

Für die schulpflichtige Jugend ist ebenfalls der eine oder andere brauchbare Satz in dem Buch enthalten. Der für die SchülerInnen wohl ›nützlichste‹ Satz lautet: »Schule ist angeordnete Freiheitsberaubung« (S. 344). Mit dem Vermerk, dass dieses Zitat von Bürgermeister Buschkowsky persönlich stammt (auch wenn aus dem Zusammenhang gerissen), merke ich nicht ganz ernst gemeint an, dass einige SchülerInnen versuchen könnten, die Schulpflicht als gegenstandslos einzustufen.

Darüber hinaus hinterfragt Buschkowsky die Gerechtigkeit des Staates gegenüber »bio-Deutschen«, die bei jedem nicht einhalten der staatlichen Vorgaben – sei es beim Jobcenter oder im Straßenverkehr – mit Sanktionen zu rechnen haben, während bei integrations- und/oder lernunwilligen sowie kriminellen Personen jede Missachtung der Vorgaben folgenlos geduldet wird (S. 358). Diesbezüglich zitiert er einen Jugendrichter, der resigniert fragt: »Wie verrückt muss eine Gesellschaft sein, die noch Kindergeld für Kinder zahlt, die andere halb totgeschlagen haben und im Knast sitzen?« (S. 364).

Es gibt endlose Anmerkungen, die ich mir beim Lesen schriftlich festgehalten habe, um sie in diesen Bericht kommentiert mit einfließen zu lassen. Jedoch würde eine Behandlung dieser Kommentare den Rahmen sprengen, so dass ich nur punktuell und kurz auf einige Stellen in dem Buch eingehe.

In einigen, von ihm beschriebenen Fällen war ich nicht konform mit seinen Ansichten – vermutlich weil mir das Hintergrundwissen und seine Erfahrungswerte fehlen – in den meisten Fällen jedoch glaube ich den von ihm niedergeschriebenen Angaben. Zumal Buschkowsky sich auch auf die Erfahrungen von Personen bezieht, beziehungsweise diese in seinem Werk zu Wort kommen lässt, die in vorderster Front gegen die von ihm aufgeführten Probleme ankämpfen oder es zumindest versuchen. Darunter sind Polizisten, LehrerInnen, LeiterInnen von Bildungseinrichtungen sowie Amtskollegen aus dem Ausland, mit denen er im Erfahrungsaustausch stand.

Darüber hinaus lässt er seine Erfahrungen aus einem Treffen mit Thilo Sarrazin mit in das Buch einfließen.

Am Ende kann ich die Rezension mit einem Zitat aus dem Buch abschließen, welches den gesamten niedergeschriebenen Inhalt kurz und knapp an einer Frage fest macht: »Das Modell der Albert-Schweitzer Schule als Ganztagsgymnasium mit spezieller Sprachförderung kostet jährlich 220.000 Euro mehr als die übliche Schulform. Das ist der Gegenwert von fünf Jugendknastplätzen. Die Gesellschaft kann sich also entscheiden, ob sie fünf Knackis ernähren oder 690 Gymnasiasten zum Abitur führen will.«.

 

Fazit

Alle Menschen, die in Neukölln leben beziehungsweise die mit offenen Augen und Ohren durch das Leben gehen, kennen die in dem Buch beschriebenen Probleme oder haben sie im schlimmsten Fall selbst erlebt und benötigen deshalb die darin enthaltenen Informationen nicht wirklich. Für alle anderen ist »Neukölln ist überall« ein Werk, welches sich lohnt zu lesen, um zu begreifen, wie einige, sich in der Unterzahl befindliche Mitmenschen es schaffen, partiell das gesamte Wertegefüge des Systems ins Wanken, ja teilweise sogar zum Einsturz zu bringen.

 

»Neukölln ist überall«

Heinz Buschkowsky

ISBN 978-3-550-08011-1

Ullstein Verlag

Preis 19,99 Euro

www.ullstein.de




Der Selbstverlag – Buchdruck für Jedermann

Nachdem die gesamte Redaktion vom Kreuzberger in den vergangenen Monaten dem Stress der Buchveröffentlichung von „Horch und Guck – Meisterspione a.D.“ (Seite 6 und 7) ausgesetzt war, was läge da näher, als euch einen Trend vorzustellen, dem immer mehr Autoren folgen. Dem Selbstverlag. Der Selbstverlag bietet jedem die Möglichkeit, seine niedergeschriebenen Zeilen zu veröffentlichen. Dabei gibt es jedoch gewisse Spielregeln zu beachten. Eines ist zumindest unumstritten: Wer ein Buch veröffentlichen möchte, benötigt zu aller erst die Idee und erstellt darauf basierend ein Manuskript. Ist dieser Teil abgeschlossen, setzt sich ein Prozess in Gang, den ich euch im Folgenden kurz beschreibe.

Das Lektorat

Neben dem Druck und der Werbung ist das Korrigieren der Texte die finanziell aufwendigste Begleiterscheinung auf dem Weg zum eigenen Buch. Ist man selber nicht Herr jeder Spitzfindigkeit der Deutschen Sprache, so sollte ein professionelles Lektorat das Werk überarbeiten. Hierbei wird der Preis meistens nach Anzahl der Zeichen berechnet. Je nach Quantität und Qualität können dabei Summen von mehreren tausend Euro zusammenkommen. Auch in der Qualität der Korrektur gibt es Unterschiede. So gibt es zum einen die reine Korrektur, von Zeichen- und Rechtschreibfehlern und dann die, die auch den Inhalt berücksichtigt, heißt, Zusammenhänge und Angaben auf ihre Richtigkeit hin überprüft.

 

Der Satz

Damit das Buch am Ende in einem ordentlichen Erscheinungsbild daherkommt, sollten Vorgaben in der Darstellungen von Druckwerken eingehalten werden. Nun kann man diesbezüglich mit viel Geld in der Tasche ebenfalls einen Profi beauftragen oder man hat einen guten Bekannten der einem, aufgrund beruflicher Erfahrungen weiterhelfen kann. Die günstigste, jedoch nicht professionellste Variante ist, man nimmt sich fünf sechs Bücher aus der heimischen Bibliothek, schaut sich die Darstellung der Texte und Bilder an und adaptiert die Art und Weise der Text- und Bildausrichtung für das eigene Werk.

 

Der Druck

Ist der Punkt erreicht, an dem alle Fehler im Text und in der Darstellung des Inhalts (Satz) beseitigt sind und ein druckfertiges PDF-Dokument auf dem Rechner liegt, stellt sich die Frage nach der richtigen Druckerei. Es tummeln sich hunderte von ihnen auf dem Markt. Hierbei zu sagen, wer die Beste oder die Günstigste ist, ist fast unmöglich. Selbstverständlich gibt es hoch qualifizierte und technisierte Unternehmen, die einen auf alle Belange ausgerichteten und perfekten Buchdruck erstellen. Aber diese Unternehmen liegen zumeist Lichtjahre von den Preisvorstellungen und Stückzahlproduktionen der SelbstverlegerInnen entfernt. Von daher lasse ich diese außen vor und beschränke mich auf die für mich vom Preis-Leistung-Verhältnis her in Frage kommenden Unternehmen.

„Book-on-demand“ lautet das Zauberwort beim Selbstverlag. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass der durchschnittliche Herstellungspreis für Bücher im einstelligen Euro Bereich liegt. Die Preisgestaltung hängt selbstverständlich von einigen Faktoren ab und fällt unterschiedlich aus. Ein Buch kann pro Exemplar schon mal vier Euro mehr kosten, wenn anstatt eines Softcover ein „Hardcover“ gewünscht ist. Genauso hängt es von der Seitenzahl, der Bindung und der Art des verwendeten Papiers ab. Maßgeblich entscheidet jedoch die Auflage des Buches über den Endpreis. Da kann der Preis zwischen einer Auflage von 50 Exemplaren und einer von 500 Exemplaren um einige Euro pro Buch schwanken. Doch Vorsicht ist geboten. Einige der Anbieter fesseln ihre Kunden an mehrjährigen Verträge.

 

Das E-Book

Die Erstellung eines E-Books ist mit der fortschreitenden Verbreitung elektronischer Lesegeräte vermutlich sehr ratsam. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern sich I-Pad und E-Book-Reader in Zukunft auf dem Markt durchsetzen werden. Bisher kostet die Erstellung eines E-Books zirka 250 Euro. Wer das nötige Kleingeld hat, um sich mit der notwendigen Software auszustatten, kann sich mit Adobe-Indesign CS5 (und alle Nachfolgeversionen) ein eigenes E-Book erstellen, welches laut Herstellerangaben lesegerät-kompatibel ist. Informationen und Lehrfilme hierzu stellt Adobe im Internet zur Verfügung.

 

Die Vertriebswege

Woran kaum ein Weg vorbei führt, wenn das Werk für den Handel interessant sein soll, ist die Beantragung einer ISBN Nummer. Diese kostet derzeit 85 Euro und ist erhältlich unter:

http://www.german-isbn.de/cgi-bin/isbn_2010.exe/showlogin?page=isbn_startseite.html

Zu der ISBN Nummer erhält man einen weiteren Antrag auf die Eintragung in die Liste vom Verlag Lieferbarer Bücher (VLB). Und nun fangen sich die Geister an zu streiten. Die einen sagen »die Eintragung ist elementar notwendig«, die anderen sagen »Libri und Amazon sind die Hauptvertriebsformen«.

In einem sind sich jedoch alle gleich, sie nehmen horrende Rabatte für die Aufnahme in ihren Bestandskatalog. Während Amazon und VLB alles vertreiben und dafür kassieren (VLB 73 Euro/jährlich, Amazon je nach Vertrag), nimmt Libri nur Bücher in sein Barsortiment auf, welche nach eingehender Prüfung durch die hauseigene Qualitätsabteilung den Kriterien des Unternehmens Stand halten. Eigentlich eine lobenswerte Vorgehensweise, hilft dem kleinen Selbstverleger aber gar nicht. Libri ist eines der Unternehmen, auf das die Buchhändler routinemäßig zugreifen wenn sie ein Buch suchen beziehungsweise bestellen. Diesen Umstand lässt sich Libri mit bis zu über 60 Prozent vom Verkaufspreis auch anständig bezahlen.

 

Die Werbung

Wie bereits erwähnt, ist die Werbung neben dem Druck und den Kosten des Lektorats einer der finanziell gewichtigsten Posten, um ein Buch zum Erfolg zu bringen. Dies ist der Punkt, an dem die Meisten kläglich scheitern. Kaum einer hat das fachliche Wissen, die Kontakte oder das nötige Kleingeld, um eine ausgefeilte Werbekampagne zu starten, derer es eigentlich bedürfte, um ein Buch bekannt zu machen.

Bei meiner Recherche bin ich außerdem auf Firmen gestoßen, die für einen Preis von 300 bis 500 Euro (und natürlich auch darüber hinaus) die Auslage des Werkes bei einer der einschlägig bekannten Buchmessen anbieten. Der Erfolg dieser Aktionen entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Durch die Hilfe von Computern und Internet sowie ausgefeilten, preiswerten Druck- und Verarbeitungstechniken, kann ich unterm Strich sagen, es war noch nie so leicht wie heute, sein eigenes Buch zu schreiben, herzustellen und zu veröffentlichen. Damit kann ich wieder einmal verkünden: So etwas hat es früher nicht gegeben!

Euer Trend-Scout