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Monat: Januar 2013 - Der Kreuzberger

„Schnauze voll“ – Schönemann´s Berlinfazit

Oder: Macht´s gut, macht´s nach und macht´s wie Schönemann – verpisst euch!

Ich schob mir gerade einen von zwei bestellten Cheeseburger ins Gesicht, als mir ein Artikel in der Zeitschrift Stern (Ausgabe 4/2013, Seite 80) ins Auge fiel. Der Artikel hatte den Titel „Schnauze voll“ und war von Tyll Schönemann, verfasst – einem gebürtigen Bayreuther, der die letzten zehn Jahre offenbar in Berlin gelebt hat (Zum Stern-Artikel: http://www.stern.de/panorama/berlin-ade-schnauze-voll-1955474.html).

Ich weiß nicht, in welchem Loch oder unter welchem Stein der gute Mann die ganze Zeit verbracht hat, aber einen Schluss lässt der Inhalt seines Artikels zu, er hat nie auch nur einmal einen echten Berliner getroffen und/oder kann auch nur ein einziges Mal die Reize dieser Stadt ausgelebt haben. Anders jedenfalls ist diese durch und durch negative Kritik nicht nachvollziehbar.

Schönemann, ehemaligen Chefredakteur der Zeitschrift Stern beschreibt aus seiner Sicht die Lebensumstände in Berlin. Er klagt sein Leid über die ständig und überall anwesenden U-Bahn Schnorrer und dass Berlin nicht nur versifft, sondern auch „verSUVt“ist. Er ärgert sich über den Schaffensdrang der Stadt, der über die theoretische Phase nicht hinauskommt und Wolkenkratzer am Alexanderplatz oder der Flughafen Berlin Brandenburg in der Praxis nie oder nur unzureichend umgesetzt werden. Ein Dorn im Auge sind ihm auch die Touristen, die unter anderem die Oberbaumbrücke als Pissrinne missbrauchen. Er beklagt, dass die Kreativen, die sich in Berlin ansiedeln, dies tun „ohne Erfolg“ zu schaffen. Und zu guter Letzt erwähnt Schönemann, dass weniger werdende Gemeinschaftsgefühl unter der Bevölkerung und nennt als Grund dafür die „Zugezogenen“. Um diese Sachlage zu erfassen, bedarf es keinem Teilzeit-Berliner wie Tyll Schönedingstabumsta. Diese Missstände werden von BürgerInnen und Initiativen seit Jahren beklagt. Seit Jahren sorgen Touristen dafür, dass nicht nur die Oberbaumbrücke als Pissrinne missbraucht wird, sondern auch dafür, dass alteingesessene Gewerbetreibende durch Mieterhöhungen verdrängt werden und sich Asia-, Thai- und Schnellrestaurants ansiedeln. Die Touristen beschmieren die East Side Gallery mit „I was here“-Schriftzügen und ziehen laut schreiend und Bierflaschen zertrümmernd durch die, aus ihrer Sicht rechtsfreien Räume von Neukölln, Kreuzberg, Friedrichshain und Prenzlauer Berg. Die von Schönemann beklagten SUV-FahrerInnen, gehören zum Teil ebenfalls der zugezogenen Bevölkerungsschicht an. Früher zog Berlin diejenigen an, die mit Erfolg dem Grundwehrdienst entgehen wollten und Berlin mit zu dem gemacht haben, was es einmal war. Nun kommen aber seit Jahren Menschen nach Berlin, die glauben, dass Berlin auf sie gewartet hat und ihnen für die Gnade sich hier anzusiedeln dankbar sein müsste. Sie kommen wie die Heuschrecken in der Wirtschaft über unsere Stadt, verklagen Klubbesitzer wegen Lärmbelästigung, obwohl der Klub seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten Bestand hat und die Luxuslofts nebenan erst neu errichtet wurden – mit dem Wissen um den Klub in direkter Nachbarschaft! Es sind ebenfalls die Zugezogenen wie Schönemann, die den Anstieg der Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt zu verantworten haben und dadurch auch das von ihm vermisste Gemeinschaftsgefühl zerstörten. Dass alles sind Leute wie der 64-jährige, die sich ohne Respekt vor den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt hier einnisten. Es sind charakterlich Fehlschläge der Natur wie Schönemann, die unsere Stadt kaputt machen und sich, nachdem alles in Trümmern liegt, auch noch darüber auslassen. Aber es gibt auch die schönen Seiten von Berlin und wenn diese Menschen wie Schönemann verborgen geblieben sind, wird dass wohl seine Gründe haben. Denn nur wer sich auf die Berlinerinnen und Berliner einlässt, darf sich früher oder später als ein Teil von ihnen bezeichnen. Alle anderen sind es nicht wert.

Ein direkter Vergleich zwischen dem Loch, aus dem Schönemann gekrochen ist – Bayreuth und Berlin zeigt die Unterschiede auf, die sein Kleinstadtcharakter scheinbar nicht verkraftet hat.

Bayreuth besitzt nach Auskunft des „Welt Weiten Web“ keinen einzigen Späti (für zugezogene: Späti = Spätkauf). Der Flughafen von Bayreuth wird auf der Internetseite als „Verkehrslandeplatz“ bezeichnet. Die Touristeninformation weist auf sage und schreibe 25 Museen hin, die „das reiche kulturelle Erbe bewahren“ – in Berlin kümmern sich darum über 170 Museen. Auch bei der Anzahl von Brauereien, zieht Bayreuth mit 18 den kürzeren gegenüber Berlin mit 20 aktiven Bierbrauern. Einen Fernsehturm gibt es in Bayreuth nicht und auch eine gut ausgebaute Stadtautobahn oder U-Bahn sucht man vergebens. Mit Karstadt, Woolworth, Strauss und Tchibo sind die, im Internet unter Kaufhäuser aufgelisteten „Shopping malls“ der Weltstadt Bayreuth in Gänze aufgeführt. Dafür hat das bayrische Kleinod jede Menge Mode-, Musik- Computer- und Fahrradläden, sowie unzählige Drogerien – und ein Festspielhaus.

Wir können nur hoffen, dass es Schönemann alle zugezogenen nachmachen und sich für immer verabschieden. Dann wären die, von ihm angesprochenen Probleme in Berlin mit einem Schlag beseitigt, zumindest nur noch geringfügig wahrnehmbar. Die Oberbaumbrücke wäre ohne die Touristenströme, bestehend aus den Bekannten und Verwandten der Zugezogenen, die ihren Lieben einmal die Großstadt zeigen wollen, um einiges kleiner und anstatt einer Pissrinne wäre es höchstens noch ein Pissrinsal welches die Oberbaumbrücke zu ertragen hätte. Die „verSUVrung“ und Kunst ohne Erfolg würde der Vergangenheit angehören. Die FahrerInnen der protzigen Geländewagen wären wieder dort unterwegs, wo sie mit ihren Autos hingehören, in die Hügellandschaft vom Schwabenland, auf dem Waldweg in der Eifel oder im Watt der Nordsee. Die erfolglosen Kreativen wären ebenfalls wieder dort wo sie herkamen, bei Muttern in Dortmund, im Kleinstadtmilieu von Schnackenburg oder in der Kunsthochburg und Weltstadt Bayreuth. Lediglich Klaus Wowereit, Bürgermeister und Chef-Verplaner vom Flughafen-Projekt BER, müsste als gebürtiger Berliner weiterhin beherbergt werden. Ach wäre das schön sich nur noch über Wowereit aufregen zu müssen, anstatt über Meinungsmacher wie den Journalisten und Redenschreiber Tyll Schönemann.

Nichts desto Trotz wünsche ich Tyll Schönemann eine gute Heimreise. Möge er heile ankommen und sich von der, in Berlin erlittenen Psychose genesen und in Folge dessen möglichst viele TrittbrettfahrerInnen mitreißen, es ihm gleich zu tun. Die Berlinerinnen und Berliner würden es dankend zur Kenntnis nehmen.

Berlin – ist die Stadt zu hart, bist du zu weich!




Das BER-Debakel geht in die nächste Runde

Anstatt die Arschbacken zusammenzukneifen und endlich mal anständige Arbeit abzuliefern, reißen sich die Beteiligten das Gesäß gegenseitig auf. Keiner will für das Debakel und die Missstände verantwortlich sein. Keiner zieht reumütig die Konsequenzen.

Der neue Vorsitzende Matthias Platzeck, der zuvor der Vize vom Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Wowereit war und nun die bisherigen Arbeiten und Planungen in Frage stellt, bekennt sich mit seinen Aussagen der Mitwisserschaft schuldig. Nun könnte man ihm zu Gute halten, dass er endlich mal die Probleme benennt – aber auch er wird wieder nur einen Teil der Wahrheit offenbaren – immerhin. Es zeigt aber wie bereits erwähnt auch sein Versagen in der Zeit als Vize. Warum sollte ihm die Allgemeinheit also zutrauen, das Projekt BER erfolgreich zum Abschluss zu bringen? Nur weil man den größeren Nichtskönner durch einen kleineren, den Vize-Nichtskönner ersetzt, heißt dies nicht, dass automatisch auch die Probleme kleiner werden. Im Gegenteil, die Arroganz von Wowereit und Platzeck, nicht an der Sondersitzung im Haushaltsausschuss teilzunehmen, zeigt die Haltung der beiden gegenüber ihren Verpflichtungen.Vielleicht würden sie das Volk zuverlässiger vertreten – worauf beide im übrigen einen Eid geschworen haben – wenn man ihnen wie bei Hartz IV-Empfängern, die den Auflagen vom Jobcenter nicht nachkommen, für ihr Missmanagement das Gehalt entzieht.

Das Wowereit nun auch noch die Bundesregierung mit in die Schuldfrage mit einbezieht, war nicht anders zu erwarten, schließlich hat er sich meines Wissen nach noch nie vor irgendeine Kamera gestellt und einen Fehler eingestanden. Stets standen andere für ihn vor den Journalisten und wie es in der Politik üblich ist, rollten auch stets die Köpfe der anderen. Insgeheim wird Wowereit also froh sein, die Last Flughafen Willy Brandt los zu sein. Willy würde sich jedoch im Garbe drehen, wenn er sehen könnte, was in seinem Namen und in der Verantwortung eines SPD´lers für ein Schindluder getrieben wird. Er würde gar aus dem Sarg springen, wüsste er um die investierten Unsummen. Flughafen-Chef Rainer Schwarz steht zudem im Rampenlicht der Öffentlichkeit, weil darüber diskutiert wird, ob er die Abfindung in Höhe von 1,8 Millionen Euro auf sein Bankkonto überwiesen bekommen sollt oder nicht.

Mir hingegen wäre es lieber, das Trio infernale vor ein Gericht zu stellen und Schadenersatz zu fordern. Gewiss besitzen alle drei zusammen nicht die finanziellen Mittel, um den Schaden, der am Volksvermögen entstanden ist auch nur annähern auszugleichen, es wäre jedoch zu mindest sichergestellt, dass wenn auch ihr Privatvermögen zur Begleichung herangezogen würde, sie nicht im, vom Steuerzahler finanzierten Wohlstand ihren Lebensabend genießen könnten, sondern als Pförtner in der SPD-Parteizentrale arbeiten müssten, um ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können.

Ob den Steuerzahler der Flughafen noch teuer kommt als bisher, ist auch noch nicht endgültig geklärt. Zu der ungeklärten Höhe der tatsächlichen Baukosten, kommen die von Expertenseite immer lauter werdenden Stimmen die fordern, die Bauarbeiten an dem Flughafen umgehend einzustellen und an einem günstigeren Standort einen neuen, größeren und weniger die Bevölkerung belastenden Flughafen zu errichten. Es sind die Stimmen derer, die schon vor Baubeginn auf die Alternativen wie Sperenberg hingewiesen haben. Der jetzige Standort bietet laut Expertenmeinung keine Erweiterungsmöglichkeiten, sollten die Passagierzahlen wie erhofft die derzeitigen Auslegung auf 27 Millionen Passagiere überschreiten.

Fragwürdig ist auch, warum Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer von der Verschiebung des Eröffnungstermins nichts wusste, aber eine kleine und unscheinbare Hobbyredaktion wie die unsere, bereits vor Monaten Informationen darüber hatte, dass händeringend 3.000 Handwerker gesucht werden und der Termin 2014 nicht zu halten sein würde? Woher die Informationen stammten? Aus dem direkten Umfeld der dort tätigen Firmen! Wenn also einer der Herr Wowereit, Platzeck oder Ramsauer nur einmal ihre majestätisches Häupter zwischen die der Arbeiter gehalten und somit endlich mal ihre Nase in Dinge gesteckt hätten, die sie auch tatsächlich etwas angehen, hätte sie diese Informationen spätestens zeitgleich mit der Kreuzberger Redaktion erhalten können.

Da Vize Platzeck seine Nase nicht in die Dinge gesteckt hat, wo sie hingehört hätte, sondern mit seinem Kopf bis zu den Schultern im Arsch von Wowerweit steckte und somit – der Stimme, dem Gehör und der eigenen Sicht auf die Sachlage beraubt – zu tief in der Scheiße, um mitzubekommen, was um ihn herum geschah und gar nicht anders konnte, als getreu dem Motto: Wowi befiehl´ ich folge, seinem Ideologen hinterzulaufen. Nun, nach dem der Arsch vom Kopf gerutscht ist, ist Platzeck als führender Kopf – mit freier Sicht und frischem Wind um die Nase auf der Position, mit dem Arsch an der Wand entlang laufen und darauf achten zu müssen, dass ihm keiner seiner ergebenen Untergeben rektal zwischen die Backen kriecht. Er muss den Bären endlich bei den Eiern zu packen, will Platzeck das Bauvorhaben Flughafen „Willy Brandt“ zu einem Ende ohne Schrecken zu bringen.

Es bleibt also weiterhin spannend. Und die Frage, die bislang niemand in Erwägung gezogen, geschweige denn gewagt hatte auszusprechen, ist in nun in fast aller Munde: Die, nach der Umverlegung des Flughafens an einen für alle Beteiligten attraktiveren und von Fachleuten von Anfang an empfohlenen Ort, der auf die stetig wachsenden Fluggastzahlen ausgelegt und durch die Möglichkeit der Erweiterung des Areals um weiter Landebahnen und Abfertigungsgebäude zukunftsfähig ist. Eine weiter Option wäre, die Investitionen in den Flughafen Tegel zu intensivieren und wie bisher mit zwei Flughäfen den Reiseverkehr zu bewältigen.

Zum Abschluss sei ein unglaubliches Umfrageergebnis erwähnt: Laut einer Umfrage wollen 52 Prozent der Berlinerinnen und Berliner, dass Wowereit als Bürgermeister weiterhin dem Volke dient. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, aber ich fand keinen einzigen, der mir offenbarte, dass er zu den 52 Prozent geistig verwirrten gehöre.




Ausgabe 22

Titelthema: Gas Flaring
Weitere Themen: Vorwort – Plünderer der Staatskassen / So etwas hat es früher nicht gegeben – Licht aus, Knarre raus / Horch & Guck – Horchs Regimekritik / Woher der Wind weht – Das NSU-Trio: Wie konnte das denn geschehen? / Kein Zwang zur Arbeit – Bedingungsloses Grundeinkommen / Kunst im Kiez – Rosa Filmtage / Lokales – Transportlösung / Donauklänge von Wrangelfilm / TouriTipp – Murellenschlucht / TresenTest – Chesters Inn / William Wires – Neid und Freiheit




Chesters Inn Ein Klub im Wandel

Seit zweieinhalb Jahren besteht das Chesters Inn in der Glogauer Straße 2 in Kreuzberg. Am Anfang war die Idee, jeden Abend Live Musik anzubieten, so Leo, der das Chesters Inn betreibt. Da dies jedoch nicht so recht funktionierte, ging er dazu über, feste Partys zu arrangieren und den Laden an Veranstalter zu vermieten. Einer dieser Veranstalter ist Rob Longstaff. Der 33-jährige bietet Künstlerinnen und Künstlern mit »Black Board Open Stage« eine Plattform sich zu präsentieren und hatte mich eingeladen dem Ereignis beizuwohnen, um die Veranstaltung durch den Kreuzberger publik zu machen. Somit stand ich wieder einmal auf einer Gästeliste, um stellvertretend für euch einen Tresen zu testen. Gemeinsam mit Marek machte ich mich an einem Mittwoch Abend im Dezember auf den Weg zum Chesters Inn. Quer durch den Görlitzer Park, durch die Einfahrt auf den Innenhof und schon standen wir vor unserem Ziel.

Nach dem Öffnen der schweren Metalltür befanden wir uns im Vorraum und zugleich bei der Kasse und der Garderobe. Doch niemand war da, der die fünf Euro Eintritt hätte kassieren oder unsere Garderobe entgegennehmen hätte können.

Um uns einen Überblick zu verschaffen, mussten wir uns, nachdem die Tür hinter uns wieder ins Schloss gefallen war, nur ein Mal um die eigene Achse drehen. Als wir wieder die Ausgangsposition erreicht hatten, wussten wir, dass sich die Toiletten rechts, der Tresen-, Party- und Raucher-Bereich links von uns befanden und der Ausgang hinter uns lag.

Kaum hatten wir die örtlichen Begebenheiten erkundet, stand eine kleine rothaarige Frau vor mir und fragte: »You´re artist?« Ich verneinte und gab mich als Kiezreporter zu erkennen, in Begleitung des Kiezfotografen. Sie wünschte uns einen schönen Abend und entschwand wieder.

Normalerweise lasse ich mich immer direkt am Tresen nieder, da dies in der Regel der beste Platz ist, um die Tresenkraft und das Publikum im Wechsel zu beobachten und das Trink- und Sozialverhalten der Anwesenden zu erforschen. Leider waren alle Plätze besetzt und so bestellte ich uns ein Bier und ein Red Bull. Für beides zahlte ich sechs Euro.

 

Die Location

Das Chesters Inn ist ein Veranstaltungsort für Partys und Konzerte. Nach meiner Einschätzung dürften um die 200 Personen im Chesters Platz finden. Bis auf einige gepolsterte Sitzgelegenheiten ist ausreichend Platz zum tanzen vorhanden. Seitlich, zwischen Bar und Bühne, thront je nach Veranstaltung der DJ beziehungsweise der Tontechniker über den Köpfen der Gäste. In diesem Bereich befindet sich auch ein Podest, auf dem man herrlich abhängen kann und einen guten Blick über das Geschehen hat. Links neben der Bühne befindet sich der Raucherbereich.

 

Der Betreiber

Leonard Prehn ist 29 Jahre jung und betreibt neben dem Chesters Inn, das »Rickenbacker´s Music -Inn« in Wilmersdorf. Täglich ab 18 Uhr gibt es dort Blues, Funk und Soul auf die Ohren. Für die Kreuzberger Location plant er für das Jahr 2013 Großes. Ab Februar wird das Chesters Inn am Wochenende zum Klub. Mit einer bislang völlig unbekannten Musikrichtung will Leo neue Wege beschreiten. Nur so viel sei verraten, es handelt sich um eine Mischung aus Hip Hop, Elektro, Dancehall und Dubstep. Unter der Woche kann weiterhin jede/r den Laden für die eigene Veranstaltung mieten.

 

Die Gäste und die Musik

Die Art der Gäste wechselt mit den Veranstaltungen. Im Groben kann man sagen, dass es ein internationales Publikum ist, welches den verschiedensten Musikrichtungen wohl gesonnen ist. Mit den Veranstaltungen wechseln aber nicht nur die Gäste sondern auch die Musikrichtungen. Bei Black Board Open Stage präsentieren Musiker, Komödianten, Poeten und Tänzer ihr Können. Wie dem Motto des Abends zu entnehmen ist, darf jeder auf die Bühne der sich traut. Wenn gerade keine KünstlerInnen zugegen sind oder den ein oder die andere der Mut verlassen hat, betritt Rob selbst die Bretter, die die Welt bedeuten und haut in die Saiten. An diesem Abend jedoch standen ausreichen Mutige zur Verfügung. Einer von ihnen war Marcel. Dem 26-jährige Gitarristen und Sänger steht normalerweise Seite an Seite mit Herr Wiesner und seinem Percussion auf der Bühne. Gemeinsam bilden sie das Duett Marcel & Herr Wiesner (marcelundherrwiesner.de).

Da ich nicht der Bürgermeister von Berlin bin und somit nicht an jeder Party der Stadt teilnehmen kann, und somit zu den anderen im Chesters Inn stattfindenden Veranstaltungen nur das wiedergeben, was ich auf der Internetseite des Betreibers gelesen habe. Außerdem sollt ihr eigene Erfahrungswertesammeln und euch nicht nur auf mein geschriebenes Wort verlassen.

Unregelmäßig, aber wenn dann immer Donnerstags steht mit »Planet der Affen« Rap, Gesang, Beatbox und jegliche andere Art von künstlerischer Darstellung im Vordergrund. Das Prinzip der offenen Bühne ist aber auch hierbei fester Bestandteil. Am Freitag läd »Fresh Friday« zur Reggae-, Dancehall- und Hip Hop-Party.

Die Getränke

Wie immer habe ich nachstehend einen kleinen Auszug aus der Getränkekarte aufgeführt.

Krombacher vom Fass 0,3l 2,50 €

Becks/Augustiner 3,00 €/3,50 €

Longdrinks ab 5,50 €

Softdrinks ab 2,00 €

Wer sich nun fragt, warum über Rob Longstaff, der Initiator zu dem Bericht keine ausführlicheres Profil abgedruckt wurde, sei gesagt, dass Rob ab dem 15. Dezember eine Winterpause einlegt und erst wieder im März 2013 die Black Board Open Stage-Veranstaltung fortsetzen wird. Zu diesem werbestrategisch günstigeren Zeitpunkt werden wir ein Portrait über Rob und sein Treiben im Kiez veröffentlichen.

www.chesters-live.de

Fototext: Marcel begeisterte das Publikum

Foto: Marek Karakasevic




Murellenschlucht und Schanzenberg – Natur- und Zeitgeschichte vereint

Passend zur kalten Jahreszeit gibt es in dieser Ausgabe ein Ausflugsziel, welches durch Schnee und Eis entstanden ist und die BesucherInnen in winterlichen Tagen – sofern Schnee liegen sollte – um etwa 20.000 Jahre in der Weltgeschichte zurückversetzt. So lange ist es her, dass die Murellenschlucht entstand. Im Sommer ein immergrünes Kleinod, ist es im Winter ein nicht minder attraktives Ausflugsziel.

Die Murellenschlucht ist durch schmelzendes Gletschereis geformt worden und bis zu 30 Meter tief. Die emporragenden Murellenberge gehören zu dem Teil des Teltownordbandes, welches den nördlichsten Ausläufer des Teltowplateaus zum Berliner Urstromtal bildet. Durch die baulichen Veränderungen der vergangenen Jahrhunderte hat sich das natürliche Landschaftsbild gravierend verändert. Der Bau von S-Bahnlinien, Straßen und Wohngebieten haben Narben im einst unberührten Landschaftsbild hinterlassen. Dennoch bietet die Murellenschlucht den Besuchern viel Natur und noch mehr Ruhe. Hinzu kommen unzählige vom Aussterben bedrohte Tierarten und eine nahezu einzigartige Vegetation. Da sich aber auch wildes Getier umher treibt, sind Hunde unbedingt an der Leine zu führen. Das Naturschutzgebiet umfasst ein Gesamtgröße von 28,5 Hektar.

Neben der Natur, Ruhe und Erholung, findet sich auch ein Hinweis auf die dunklen Jahre in Deutschlands Geschichte. Kurz vor den Fließwiesen befindet sich mit 63 Metern der höchste Punkt der Murellenberge. Dort ist auch der Schanzenwald. In mitten des heutigen Naturschutzgebietes wurden über 230 Todesurteile vollstreckt. Verhängt durch das Zentralgericht des Heeres und andere Kriegsgerichte wurden Fahnenflüchtlinge und Wehrkraftzersetzer in der Endphase des Zweiten Weltkriegs hingerichtet.

Eine Installation aus 104 Verkehrsspiegeln, die entlang des Weges aufgestellt sind – ausgehend von der Glockenturmstraße – berichten mit kurzen Texten über das Verbrechen aus der NS-Zeit. Der Entwurf für die Spiegelinstallation stammt von der, aus Argentinien stammenden und in Berlin lebenden Künstlerin Patricia Pisani. Sie gewann den im Jahr 2000 vom der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgeschriebenen Wettbewerb unter dem Titel: Denkzeichen zur Erinnerung an die Ermordeten der NS-Militärjustiz am Murellenberg. Um die Spiegelinstallation von der richtigen Seite aus zu begehen, fängt man die Wanderung von der Glockenturmstraße aus an. Vom S-Bahnhof Pichelswerder aus kommend führt zwischen der Eissporthalle und der Waldbühne ein Weg direkt in den Wald. Neben der warm haltenden Bekleidung ist festes Schuhwerk unbedingt zu empfehlen.

Bereits 1840 begann mit der Errichtung von Kasernen und Schießständen die militärische Nutzung des Areals. Zunächst durch das Preußischen Militär, dann durch die Wehrmacht und zum Schluss durch die Britischen Alliierten. Erst mit der Rückgabe an das Land Berlin 1994 änderte sich dies. Ein Großteil wurde den Berliner Forsten übertragen. Lediglich ein geringer Teil verblieb bei der Polizei. Dabei handelt es sich um ein Munitionsdepot und die sogenannte »fighting city«, in der das britische Militär den Häuserkampf trainierte.

Neigt sich der Ausflug dem Ende, kann man einen der weiteren, sich in direkter Nähe befindlichen und durchaus interessanten Orte Berlins aufsuchen, wie das Olympia Stadion, der Glockenturm und die Waldbühne. Wenn es einen jedoch dürstet und man Hunger hat, empfiehlt es sich den Heimweg mit der U-Bahnline zwei (U2) vom U-Bahnhof Ruhleben anzutreten. Drei Stationen entfernt, direkt am U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz befindet sich »Prime Kebap«. Der Imbiss ist ein echter Geheimtipp für all jene, die schon immer einmal wissen wollten, wie eine wirklich gute Berliner Currywurst schmeckt. An dem Umstand, dass ausgerechnet ein Laden mit dem Namen »Prime Kebap« zu einer der – aus meiner Sicht – besten Currywurstbuden der Stadt zählt, sollte sich niemand stören, sondern die Tatsache akzeptieren, dass die Integration auch kulinarisch erfolgreich verlaufen ist.

 

Kulinarischer Tipp:

Prime Kebap

Reichsstraße 1

(am U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz)

14052 Berlin

Currywurst 1,60 €

Pommes 1,60 €

 




Donauklänge kommen aus dem Fenster von Wrangelfilm – Träumen erlaubt.

»Who is satisfied? Who wouldn’t sell his mind? Who is satisfied? Who wouldn’t sell his mind? Who can really say?« (aus dem Lied »It’s a bit of a pain« von der Krautrockband Faust). Ben ist zwar zufrieden, aber seine Seele verkaufte er für seinen Lebensunterhalt nicht nur einmal. Zuletzt auf einer Messe, als Schaf. Und wofür das alles? Für die Erfüllung eines Kindheitstraumes. So kitschig, wie das klingt, war die Wirklichkeit des Traumes dann nicht. Ben Mergelsberg, einer dieser vielen Filmemacher Berlins, ist in der Nähe der Donauquelle geboren und träumte in jungen Jahren nicht wie andere Jungs ein Fußballstar zu werden, sondern das Ende der Donau zu sehen. Die Waldorferziehung hat sich ausgezahlt. Zusammen mit Musikern und anderen Künstlern ging es also mit voll gepackten Autos zunächst nach Süddeutschland, um von dort sich auf den Weg zum Schwarzen Meer zu machen. Im Donautal trafen sie auf Jochen Irmler von Faust in seinem gleichnamigen Studio. Der hatte zwar »kein Bock sein Keyboard aufzubauen«, aber dafür konnten die Reisenden in seinem Studio jammen. Basti am Kontrabass, Raphi am Schlagzeug, Maschume Percussion während Lotti eine kleine Feuershow zeigte. Die Rolle von Ben, dem nicht mehr ganz kleinen Jungen: An der Kamera mit Hilfe von Sam, einem Neuseeländer stehen. Später fanden sie sich in Radiosendern in Ungarn, betrunken auf einer Hochzeit und serbischen Dörfern wieder. Die Gegensätze waren es, die Basti in Serbien beeindruckt haben: »Auf der einen Seite vom Krieg zerfallene Häuser und dann die fruchtbare Natur. Dies sorgte für eine spezielle Atmosphäre zwischen abgefuckt und wunderschön.« Am Ziel, dem Schwarzen Meer, angekommen waren alle müde und genervt von den Lkw´s, die voll beladen mit Scheiße an ihnen vorbei fuhren. Letztendlich war nur der Neuseeländer im Wasser, die anderen standen mit Bier an den Autos und starrten irritiert auf einen Strand voll mit unzähligen nackten Leuten in einer Kulisse von industriellen Schornsteinen. Der ganze Weg wurde mit einer Kamera begleitet. Auch andere Musiker hatten Lust zu spielen und so ist Bens Computer in der Wrangelstraße nun voll mit schönen Klängen und Bildern, die im Februar als Film erscheinen sollen. Okay, ich muss mir jetzt keine gekonnte Überleitung überlegen, was an dieser Stelle üblicherweise kommt ist bekannt: »Wir wollen Deine Kohle!«. Das ihr wahrscheinlich auch nicht den Bausparvertrag mit 18 abgeschlossen habt und nun zu viel Geld habt, ist uns klar. Es geht auch beim Crowdfunding Prinzip (nicht zu verwechseln mit Krautrock) nicht ausschließlich darum Geld zu bekommen, sondern auch den Film bekannt zu machen und Wrangelfilm der Nachbarschaft vorzustellen. »Hallo das sind wir, ein Kollektiv von Filmemachern.«

Und Ben, warum sollte man euch unterstützen? »Eine dumme Frage!«. Er ist eben nicht immer anspruchslos, wie bei dem Schafjob, sondern liebt auch gehaltvolles, wie beispielsweise Dj Marcelle, über die er einen Film drehte. Ein anderer Film von Ben heißt: »Junge, komm bald wieder!« und ist eine Dokumentation über den Obdachlosen Peter aus Zehlendorf, den Graffiti aufregen und der sehr heimatverbunden ist.

Mit den Spenden (auf www.indiegogo.com/danubesounds zu überweisen) soll außerdem eine Website kreiert werden, wo man visuell an der Donau entlang scrollen kann und sich auf dieser Reise, Musik und Filmausschnitte ansehen und anhören kann.

Wie üblich für diese Art des Spendensammelns, bekommt man schon bei kleinen Beträgen Geschenke und zusätzlich unterstützt man den Kiez.

Für das Träumen! Für Gemeinschaft und Begegnung in Berlin und der Welt. Auch sonst völlig naiv und idealisierend.

Gastbericht von Clara




Transportlösung für alle Fälle – Erfahrungsbericht

An jedem Wochenende sieht man in Kreuzberg und anderswo in Berlin Menschen, die Kisten, Schränke und Waschmaschinen von der Wohnung in den Transporter schleppen oder umgekehrt. Glücklich sind diejenigen, die Freunde und Verwandte haben, die tatkräftig mit anpacken. Für all jene, die trotz Telefonkette und Facebook-Aufruf keine Umzugshelfer aktiviert bekommen ist der Erfahrungsbericht Gold wert.

Es war Anfang 2012, als ich mein Lager mit aufgelöst habe. Da der Umzug unter der Woche zu arbeitnehmerunfreundlichen Zeit stattfand hatte weder einer meiner Freunde und Bekannten Zeit mir zu helfen. Somit stand ich vor der Wahl mir einen Transporter zu mieten und die Sachen alleine zu schleppen oder gleich einen Transporter inklusive helfender Hand zu bestellen. Im Internet stieß ich nach kurzer Suche auf MK-Transporte. Per E-Mail schilderte ich mein Anliegen und am selben Tag bekam ich die Rückmeldung von Markus Koller, dem Chef des Unternehmens. Drei Tage später trafen wir uns vor dem besagten Lager und beräumten es. Mit flinken Handgriffen und mit dem Blick des Fachmanns verstaute Markus die Kisten, Vitrinen und sonstiges Kleinzeug in seinem Wagen. »Das wichtigste dabei ist eine gute Planung«, sagt er und verweist auf seine Planungshilfe im Internet. »Möglichst genaue Angaben zum Umfang ersparen unliebsame Überraschungen.« Zweieinhalb Stunden später war alles von Alt-Mariendorf an seinem Bestimmungsort in Kreuzberg angelangt.

Im Herbst stand der Umzug einer Bekannten an. Ich empfahl ihr aufgrund meiner positiven Erfahrung mit Markus die Dienste von ihm in Anspruch zu nehmen. Gesagt getan, an einem Samstag Morgen stand Markus mit seinem Transporter vor der Tür. Während ich noch da stand und überlegte, ob alles in dem Wagen Platz finden würde, war Markus bereits dabei die Umzugskartons mit der Sackkarre zum Wagen zu bringen. Markus steckt den Zeitplan eng: »Der Tag hat nur 24 Stunden.« Ein Umzug, der mit Freunden gemütliche sechs Stunden dauern würde, mit Markus in vier Stunden erledigt. Somit ist der böse Gedanke im Keim erstickt – der ist doch nur so günstig, weil er sich beim arbeiten Zeit lässt. Diesmal standen uns acht helfende Hände zu Verfügung und Markus konnte sich auf die Verladung konzentrieren. Bis unter das Dach beladen – aber alles verstaut – fuhren wir aus Prenzlauer Berg los in Richtung Neukölln. Dabei erzählter er mir, Nach vier Stunden war der Umzug beendet und Markus auf dem Weg zu seinem nächsten Umzug.

Meine Meinung:

Ob nun in Berlin, bundes- und europaweit, Markus Koller löst die Transportprobleme von Jedermann/frau. Ob Möbeltransporte, Entrümpelungen oder Materialtransporte, auf das Transportgeschäft bezogen kann man sagen: Ein Mann für alle Fälle.

Für Alleinstehende ist Markus die Lösung schlechthin. Denn er fährt die Ladung nicht nur von A nach B, sondern packt auch tatkräftig mit an, wenn es darum geht die Ladung von der Wohnung zum Wagen beziehungsweise vom Wagen in die Wohnung zu befördern. Bei größeren Transporten bringt Markus seine fleißigen Helferlein mit, die ebenfalls wissen, wie sie was zu packen haben. Insbesondere beim Verstauen der Fracht macht ihm keiner etwas vor. Mit fachmännischem Auge verstaut er das Frachtgut – zumeist Möbel.

Der Laie erkennt die professionell Arbeitsweise von Markus daran, dass er von A wie Abnahmeprotokoll wie Z wie Zurrgurt an alles denkt, was zu einem reibungslosen Transport gehört.

Markus ist zwar Kleinunternehmer, aber kein Hobbykutscher. In zahlreichen Seminaren und Prüfungen hat er sich Zulassungen erworben, die ihm nicht nur Rechte einräumen, sondern auch bestimmte Pflichten auferlegen – wie den Fahrtenschreiber. »Es gab Kunden, die mich aufgefordert haben, Pausenzeiten zu missachten. Die habe ich mit samt den Möbeln stehen lassen und bin nach Hause gefahren.«

Neben den bereits erwähnten Transporten, fährt Markus auch Abholungen und Anlieferungen von Auktionswaren. Darüber hinaus entsorgt er Gartenabfälle, Bauschutt, alte Möbel und technische Geräte.

Die Kooperation mit Markus geht mittlerweile so weit, dass er dem Kreuzberger eine Sachspende in Form von Druckpapier zukommen lassen hat. Leider muss ich jedem, bei dem jetzt der »Aha« – Gedanke einsetzt, den Wind aus den Segeln nehmen. Denn lange bevor Markus seine Papierspende angekündigt hatte, entstand die Idee zu diesem Bericht. Und, dass nur aus einem Grund – eigene Erfahrungswerte.

mk-transporte.de

030-70074931

01577-2860988

 




Rosa Filmtage – Filmtage-Nachlese aus Berliner Sicht: Jubel bei der filmArche

BERLIN/HOF – So sehr wie lange nicht, waren diesmal die Internationalen Hofer Filmtage – wichtiger Branchentreff in Sachen neuer deutscher Film, Kontaktbörse, Talentschmiede und erklärtes Lieblingsfestival von vielen Fachbesuchern und Normalos – von Berliner Filmemachern geprägt.

Besonders erfreulich aus Kreuzberger Sicht ist die Erfolgsstory von „Silent Youth“: ein erstklassiger Studenten-Abschlussfilm von Diemo Kemmesies, Absolvent der filmArche e.V., einer noch relativ jungen, selbstorganisierten und als Verein geführten privaten Filmschule in der Schlesischen Straße, die sich langsam aber sicher in der Berliner Filmszene etabliert und deshalb auch immer mehr Kooperationspartner und Unterstützer findet. „Silent Youth“ ist der zweite Spielfilm von Kemmesies. Trotz sehr schmalem Budget prominent besetzt mit Josef Mattes, dem charismatischen Sohn von Film-/Fernseh-/Theater-Ikone Eva Mattes, und dem nicht weniger charismatischen Martin Bruchmann (Newcomer aus Leipzig, Absolvent der Schauspielschule Felix Mendelsohn Bartholdy in Leipzig und heuer im Hauptcast der ARDBestsellerverfilmung „Der Turm“) in den Hauptrollen.

Insgesamt kommt der Film mit nur vier Schauspielern aus und lebt von intensiv und feinfühlig inszenierten kammerspielartigen Szenen. Alles dreht sich um das zufällige Kennenlernen und die langsame Annäherung zweier junger Männer in Berlin. „Es ist eine klassische Coming-Out- Geschichte, die sich aber für die Momente interessiert, die man schnell wieder vergessen will: Das erste Ansprechen, das Knarzen des Stuhls auf dem man voreinander sitzt und nicht weiß, was man sagen soll. Und das Schweigen. Silent Youth ist ein Film über das In-sich-eingesperrt-sein, aber vor allem ist es ein Film über die Liebe“, beschreibt das Kemmesies auf der Website zum Film http://www.milieufilm.com/index/DE/filme/silent_youth.html

In Hof lief der Film nicht nur auf dem Festival, sondern war sogar als einer von acht Langfilmen für “Millbrook Autorenpreis” nominiert. Den Preis bekam allerdings nicht Kemmensis, sondern ein österreichisches Regie-Team für den Senioren-Liebesfilm „Anfang 80“. Dafür geht „Silent-Youth“ auf Festival-Welttournee: Nach der Uraufführung in Valencia, einem Startplatz in Kiew und in Hof läuft der Film auf dem Q! Festival Jakarta/Indonesien, dem Pink Screens Festival Brüssel/Belgien und dem Torino Film-Festival in Italien und ist damit die bislang erfolgreichste filmArche-Produktion. Und inzwischen gibt es auch schon konkrete Perspektiven für die Auswertung im Kino!

Den Kinostart-Termin am 29. November in der Tasche hatte schon vor der Hof-Premiere das Drama „Am Himmel der Tag“, Spielfilmdebüt und gleichzeitig Abschlussfilm von Pola Schirin Beck (1982 in Berlin geboren, Regiestudium an derHFF „Konrad Wolf“ Potsdam Babelsberg, ein Kurzfilm von ihr lief bereits 2008 auf der Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino) und einer der gefragtesten Filme des Festivals. Als erstes Filmprojekt, das der RBB mit seiner neuen Initiative für Kinofilme unterstützt, und mit der neuen Jung-Tatortkommissarin Aylin Tezel in der Hauptrolle (mit grade mal 28 Jahren ist sie seit diesem Jahr als jüngste Tatort-Ermittlerin in Dortmund im Einsatz) stand der Film bei den Festival-Besuchern und der Jury ganz hoch im Kurs: Juan Sarmiento und David J. Rauschning (beide ebenfalls HFF Potsdam) wurden für Kamera bzw. Schnitt von „Am Himmel der Tag“ mit dem wichtigen „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ und dem dazu gehörigen Preisgeld von 10.000 Euro ausgezeichnet.

Ein Hingucker bei den Kurzfilmen war „You missed Sonja“ von Félix Koch, nach der Kurzgeschichte „Rest Stop“ von Stephen King in Potsdam-Babelsberg gedreht. Während der 21 Minuten Laufzeit steigert sich die Handlung vom alltäglichen Beziehungszoff zum absoluten Alptraum und endet noch bösartiger als das Original.

Mehrmals täglich Rosa

Special Guest der 46. Internationalen Hofer Filmtage war Rosa von Praunheim, Stamm- und Dauergast in Hof und dem Festival seit eh und je verbunden, wichtiger Vertreter des postmodernen Films, bis 2006 Professor für Filmregie an der HFF Potsdam-Babelsberg, „Schwulenpabst“ und Wegbereiter der Schwulen- und Lesbenbewegung in Deutschland. Für sein Lebenswerk und im Vorfeld seines 70. Geburtstags wurde er geehrt und gefeiert. Diesen Umstand nahm wiederum der umtriebige Jubilar zum Anlass, sage und schreibe 70 (in Worten: siebzig!) neu gedrehte Filme mitzubringen, die alle exklusiv in Hof das erste Mal gezeigt werden sollten, gerade noch rechtzeitig vor der Free-TV- und Kino-Premiere zum runden Geburtstag Ende November. Wurden sie auch, wenn auch gekürzt, verteilt auf sämtliche Festivaltage und sämtliche Tageszeiten. Dazu kam dann noch in der Sektion Dokumentarfilme die Hommage der „Rosakinder“ Julia von Heinz, Chris Kraus, Axel Ranisch, Robert Thalheim und Tom Tykwer für ihren Lehrer, Freund und Mentor.

Interessant und sehenswert war das eigentlich alles. Allerdings war das XXL-Special in Hof mit der unangenehmen Nebenwirkung verbunden, dass die Startplätze für die anderen Bewerber etwas weniger wurden. Und so hatten zumindest ein paar Filmemacher deswegen das Nachsehen. Prozentual gesehen relativiert sich das zwar, nachdem von rund 3.000 Einreichungen bzw. in Frage kommenden Filmen ohnehin nur eine Auswahl von 181 Filmen gezeigt werden konnte, eigenhändig und gewissenhaft ausgewählt und alles selber angeschaut von Festivalleiter Heinz Badewitz. Trotzdem bleibt im Nachhinein ein etwas schaler rosa Nachgeschmack.

Wem Rosa gefällt, der kann die ganzen 70 Filme jetzt auch auf DVD erwerben oder in seinem neuesten Buch „Ein Penis stirbt immer zuletzt“ (mit 70 Gedichte, 70 Zeichnungen, 7 Kurzgeschichten – und zufällig ausgerechnet grade nur noch 7 Exemplare verfügbar …) schmökern. Und im Haus am Lützowplatz wird bis zum 17. Februar, also bis zum Beginn der Berliner Festspiele, die Ausstellung „Rosen haben Dornen“ gezeigt, mit Filmausschnitten, Fotografien, Zeichnungen und Installationen.

Geschrieben von Jutta Wunderlich

 




Woher der Wind weht! – Das NSU-Trio: Wie konnte das denn geschehen?

Auf die drei NSU-Attentäter Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt bezogen, fragt sich die breite Bevölkerung Deutschlands: »Wie konnte das denn geschehen?« Wie konnte das Trio unbehelligt durch Deutschland reisen und ihre Morde begehen? Wieso hat keiner der jetzt durch die Ermittlungskommission befragten Verantwortlichen gehandelt? Zu guter Letzt fragt sich die breite Bevölkerung Deutschlands: Welche Folgen werden die ans Tageslicht beförderten Umstände haben? All diesen Fragen schließe ich eine Umfrage unter 2.415 Bundesbürgern an, bei der heraus kam, dass jeder vierte Bürger eine ausländerfeindliche Einstellung aufweist.

»Wie konnte das denn geschehen?«

Es gab nie eine ernsthaft betriebene Entnazifizierung in Deutschland. Zu zahlreich sind die Beispiele, die diese Tatsache untermauern. Einer der bekanntesten Fälle diesbezüglich ist Reinhard Gehlen. Zunächst General der Wehrmacht und Leiter der Abteilung Fremde Heere Ost (FHO), war er von 1946 Chef der Organisation »Gehlen« und seit der Gründung der Nachfolgeorganisation – dem Bundesnachrichtendienstes (BND) – im Jahr 1956, oberster Leiter des Geheimdienstes, was er bis zum Jahr 1968 blieb. Ein nicht minder bekanntes Beispiel ist Heinrich Lübke, der nicht nur von den DDR-Medien als »KZ-Baumeister« betitelt wurde und von 1959 bis 1969 Präsident der Bundesrepublik Deutschland war. Hinzu kommen unzählige, minder bekannte, aber nicht minder schwere Fälle von – vorsichtig ausgedrückt – politisch belasteten Karrieren in Nachkriegsdeutschland.

Das nicht nur die politische Elite nach dem Ende des 2. Weltkrieges weitergemacht hat wie zuvor, zeigt der industrielle Aufschwung – auch Wirtschaftswunder Deutschland genannt. In den Betrieben, in denen die »Verfehlungen« zu groß waren, sprich der Nachweis bestand das Zwangsarbeiter beschäftigt wurden, gab man dem Kind einfach einen neuen Namen. Die Macher im Hintergrund blieben jedoch die selben. Das Unternehmen »I.G. Farben« wurde von der Alliierten Hohe Kommission entflochten und es entstanden die Firmen »Bayer«, »BASF«, »Hoechst« und »Cassella«. Somit erübrigt sich auch die Frage, warum die Familie Quandt, die mit dem NS-Regime zusammengearbeitet und ihren Reichtum durch unrechtmäßige Enteignungen und das Ausbeuten von Zwangsarbeitern angehäuft hat, heutzutage verschwiegen und öffentlichkeitsscheu im Verborgenen lebt. So sind die, in der Naziherrschaft etablierten Familien auch heute noch diejenigen, die – wenn auch im Hintergrund agierend – an den Strippen der Macht ziehen. In Anlehnung an die Werbung eines Schweizer Kräuterbonbon Herstellers frage ich: »Wer hat´s erfunden?« Nein, nicht die Schweizer, die Amerikaner waren es. Sie sind es, die mit der Übernahme von Altnazis eine nicht geringe Schuld daran tragen, dass sich die Strukturen und das Denken längst vergangener Tage am Leben erhalten hat.

Die Spuren der Naziherrschaft sind auch heute noch allgegenwärtig. Im Bezirk Charlottenburg ist zum Beispiel die »Reichsstraße« zu finden. Die Umbenennung der »Reichssportfeldstraße« in »Flatowallee« benötigte mehrere Anläufe von Initiativen, bis sie 1997, unter dem Protest der CDU und einiger Anwohner umgesetzt werden konnte. Einige Kasernen der Bundeswehr tragen ebenfalls noch heute die Namen ehemaliger Wehrmachtsangehöriger, wie die »Generalfeldmarschall Rommel Kaserne« in Augsdorf. Und selbst in der ehemaligen DDR wurden die Reisenden mit der »Reichsbahn« befördert. Zu guter Letzt bietet die Deutsche Sprache Grund zum in sich kehren und nachdenken. Wie kommt eine Wortkreation zu Stande wie »Antisemitismusbeauftragter«?

Der Nationalsozialismus zieht auch heute noch seine Bahnen durch alle Kreise der Gesellschaft. Jedoch fallen ein paar randalierende und prügelnde Skinheads, eine Demonstration der NPD in Potsdam oder die NSU-Terrorzelle mehr Beachtung in der breiten Öffentlichkeit, als die braunen Garden in den Führungsetagen. Dabei spiegelt sich die Tatsache wieder, dass diejenigen die meiste Beachtung finden, die am lautesten schreien und die, die sich ruhig verhalten, ungestört im Hintergrund ihrem nationalsozialistischem Gedankengut frönen können. Um der Altlast vergangener Tage wirkungsvoll entgegenzutreten hilft kein NPD-Verbot. Es hilft auch nicht, dass man den Führerbunker im Herzen der Stadt Berlin scheinheilig zubetoniert hat und das Buch »Mein Kampf« wie den Heiligen Gral unter Verschluss hält. Es ist die gesellschaftliche Zivilcourage, die einer politischen Verblendung wirkungsvoll entgegentreten könnte. Ein offener Umgang mit der Vergangenheit und eine Aufarbeitung derer unter dem Aspekt der Wahrheitsfindung wäre ein Lösungsansatz.

Die Folgen sind in aller Kürze beschrieben. Nichts wird passieren. Weder wird ein NPD-Verbot umgesetzt, noch wird irgendein Verantwortlicher im NSU-Skandal die Konsequenzen zu tragen haben. Wie immer wird keiner der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Allenfalls ein in Missgunst gefallener Mitarbeiter wird als Bauernopfer zum medialen und gesellschaftlichen Schafott geführt. Danach geht alles weiter wie gewohnt – bis es wieder heißt: »Wie konnte das denn geschehen?«

So konnte das geschehen!




Kein Zwang zur Arbeit – Bedingungsloses Grundeinkommen – die Ausbeutungbremse!

Hat bestimmt jede/r schon mal gehört, man soll Geld für Nichts kriegen und dann gibt es nur noch Faulenzer und bezahlbar ist es eh nicht, Punkt! So oder so ähnlich wird das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) von vielen immer noch wahrgenommen. Das BGE hat es zwar inzwischen in die Primetime der öffentlich/rechtlichen geschafft, bleibt jedoch meist bei dem Niveau des ersten Satzes hängen. Warum eigentlich? Ich frage mich das, weil in allen Parteien inzwischen darüber gesprochen wird, gleichzeitig jedoch darauf geachtet wird, es nicht zu hoch kochen zu lassen. Dabei hat es in der Bevölkerung eigentlich eine höher Aufmerksamkeit verdient, denn es kann als ernsthafte Alternative zu unseren sozialen Systemen diskutiert werden. Es ist keine Spinnerei, es gibt ein Begriff den ich treffend finde von Prof. Peter Ulrich, es ist ein höherwertiges Organisationsmodell, es wäre töricht dem blind gegenüberzustehen, während parallel das derzeitige Modell, uns direkt um die Ohren fliegt. Sei es Hartz IV, die Beamtenbesoldung, Renten, Arbeitslosengeld, Kindergeld usw., nichts scheint mehr gegenfinanziert.

Das BGE ist eigentlich eine ganz einfache Idee, komplex wird nur die Umsetzung, weil die bestehenden Verhältnisse so ausufernd geworden sind und selbst fürs Fachpersonal nicht mehr begreifbar. Unser bestehendes System zu entbürokratisieren und umzuwandeln, gegen ein wesentlich einfacheres und transparenteres und ganz wichtig, eines ohne Bedingungen und Zwang, rüttelt an unseren indoktrinierten Wertevorstellungen. Zum anderen setzt es einen gesellschaftlichen Entschluss voraus, dass nach Einführung eines BGE, eine Zeit der Neuorientierung eintreten wird, deren Ende eben nicht genau vorhersagbar ist. Doch seit wann ist die Zukunft beherrschbar? Es gibt Berechnungen, die von 150 Behörden sprechen, die nach der Einführung des BGE sinnlos wären, was für eine Erleichterung und dies bei gleichzeitiger Absicherung der Bürger!

Das BGE könnte das Potenzial haben, eine gesellschaftliche Umgestaltung in Friedenszeiten herbeizuführen, die ich vergleichbar sehe, wie Umwälzungen nach kriegerischen Konflikten. Diesmal jedoch zum Positiven für die Gesellschaft. Es lenkt den Fokus wieder zum Menschen, dass wäre doch mal was neues. Der Markt wird gezwungen sich seinen Verbrauchern wieder anzunähern, anstatt permanent den Profit heilig zu sprechen und ohne auf deren Kollateralschäden zu achten. Das ist natürlich nicht das, was die Banken, Märkte und Politik wünschen, finanziell freie und emanzipierte Bürger. Das muss für sie eine Horrorvorstellung sein, denn selbst, dass wir dieses Thema überhaupt diskutieren, kommt für viele schon einen Angriff auf ihre Macht bzw. Stellung gleich.

Lohn oder Einkommen zu beziehen ohne vorher eine »Leistung« erbracht zu haben, scheint für die meisten eher eine abstruse Forderung zu sein. Doch um was geht es eigentlich, hat ein Staat nicht die Aufgabe für seine Bürger zu sorgen, ist er nicht die ausführende Hand des Volkes in einer Demokratie. Aktuell lassen sich die Vollvertreter von Lobbyisten lenken und nur wenige sträuben sich dagegen. Wenn die Kanzlerin von den Märkten spricht, meint sie nie die Bevölkerung als Profiteur, nein sie missachtet ihre Aufgabe für die sie mal gewählt wurde und sie verkommt zum Büttel der wahren Mächtigen, der Banken und Großkonzerne.

Das BGE greift genau in dieses Machtgeflecht ein und nun kommen wir zum Kern, denn es vergibt Geld und somit Macht an die Bevölkerung weiter, ohne eine Forderungen aufzustellen. Dieser Eingriff verändert nicht die elementaren Grundzüge dieses Landes. Nein, es bleibt eine Demokratie, besser noch, es wird zu einer. Die Bürger bekommen nun wirkliche Entscheidungsfreiheit, anstatt als Stimmvieh funktionalisiert zu werden. Es bleibt eine freie Marktwirtschaft, es bleibt Kapitalismus, egal wie man dazu steht und ganz wichtig, es gilt weiterhin unser Grundgesetz. Vielleicht wird es dann endlich mal in Gänze angewandt, denn es ist wirklich ein Gutes, würde man die Artikel konsequent anwenden.

Wenn ich jeden Monat 1.000 € bekomme, habe ich eine finanzielle verlässliche Größe um mein Leben zu gestalten. Ich bin nicht mehr gezwungen, jede Bedingung bei der Arbeit zu akzeptieren. Nun ist auch der Arbeitgeber gefragt mir ein Angebot zu machen – ich meine ein wirkliches Angebot. Allein durch das BGE würde sich die Qualität der Arbeitsplätze erhöhen. Der Zwang, jedes Arbeitsangebot annehmen zu müssen, um sein Überleben zu sichern, würde wegfallen. Zumindest im Billiglohnbereich käme es bestimmt zu einer Neuausrichtung der Löhne. Dazu käme, das nun viele in die Selbstständigkeit wechseln würden, nun könnten sie ihre Kreativität ausleben, egal in welchem Bereich. Doch nicht nur auf dem Arbeitsmarkt käme es zu Verschiebungen. Die Frage, was würden sie tun, wenn sie 1.000 € monatlich bekommen, zwingt im Prinzip jede Person über ihr eigenes Leben nachzudenken. Niemand wäre mehr da, auf dem man die Schuld abwälzen könnte, du wirst allein verantwortlich für dein Leben. So was muss sich als Vorstellung langsam entwickeln. Das BGE kommt einer Vereinbarung gleich, zwischen allen Bürgern die in diesem Land leben, allen ein Mindeststandart an Wohlstand zu gewähren, ja auch denen die man nicht mag.

Die 4 Bedingungen für das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE): Existenzsichernd, gesellschaftliche/kulturelle Teilhabe, kein Zwang zur Arbeit (bedingungslos) und individuelle Auszahlung. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, wird eine realistische Geldmenge, die zum Leben ausreicht jedem Bürger dieses Landes/der Region ausbezahlt (Dez.2012 würde ich von einer Summe zwischen 800 – 1000 € ausgehen).

So, eigentlich würde man nun vermuten, alle springen hoch und schreien Hurra und fangen an herauszufinden und durchzurechnen, ob so etwas überhaupt realistisch ist! Wolfgang Schäuble hat wohl mal gesagt, dass 1 Billion Euro für Transferleistungen aufgewendet werden und das ist ungefähr die Summe die das BGE pro Jahr kosten würde. Das heißt dann wohl, schon alles bezahlt nur falsch organisiert oder eben genau so organisiert, dass nur bestimmte Gruppen davon profitieren.

Denn Geld war noch nie das Problem!

Wir müssen beobachten, wie sich auch bei uns der Wohlstand zurück zieht und einer immer kleiner werdenden Einwohnerzahl vorbehalten bleibt. Nicht, weil nicht genug vorhanden wäre, die Waren sind da und betteln auf den Halden um Abnehmer. Durch künstlich erschaffene Verteilungsszenarien werden Menschen in Armut gehalten und andere in überbordenden Luxus. Es werden Waren und somit Wohlstand verweigert, um bestimmte Gruppen zu kontrollieren und abhängig zu halten, damit sie Handlungen vollziehen, die sie freiwillig nicht ausführen würden. Der natürliche Impuls des Teilens, wurde durch Konkurrenz viel zu oft ersetzt. Das die Menschen jedoch Gemeinschaften anstreben und bereit sind etwas herzugeben sieht man in verschiedensten Bereichen, bei Ehrenämter, der Mutter, dem Vater, bei Freunden, Vereinen, auf Facebook, bei Fans, Bürgerinitiativen etc. Es sollen in Deutschland 65 Milliarden Arbeitsstunden der Lohnarbeit zugeordnet sein, hingegen 88 Milliarden ohne Bezahlung erbracht werden. Ohne die freiwillige und ehrenamtliche Arbeit, wäre unsere Zivilgesellschaft schon längst auseinandergebrochen. Wenn der Mensch sein Auskommen hat, gibt er in der Regel gerne, daher liegt es eigentlich nahe, Voraussetzungen zu schaffen und zu fördern, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und solidarische Verhaltensweisen hervorrufen. Wer weiterhin auf Ausgrenzung beharrt, sieht jetzt schon die Früchte in rechtsradikalen Gruppierungen, die immer mehr Zulauf bekommen und ein ernstzunehmendes Problem für unsere Gesellschaft werden (zur Zeit mit freundlicher und gezielter Hilfe vom Verfassungsschutz und Polizei, aber das ist ein anderes Thema).

 

1. Arbeit auf den Arbeitsmarkt oder auf Augenhöhe mit dem Boss!

Wer hat eigentlich die Wertigkeit von Arbeit festgelegt? Sollte ein Staat nicht darauf achten, dass die verrichtete Arbeit zumindest ausreichend Nutzen für die Gesellschaft abwirft. Denn der Spruch Leistung muss sich wieder lohnen, kann heute nur noch als blanker Zynismus angesehen werden. Heerscharen von Billiglöhner rackern sich täglich ab und schaffen es oft nur, ihre eigene Existenz gerade so zu sichern. Dürfen und können überhaupt bestimmte Berufe der Marktwirtschaft untergeordnet werden. Das Erziehen von Kindern oder das Pflegen von Menschen, das Malen eines Bildes, das Schreiben eines Buches, eines Musikstückes, können doch nicht nach den gleichen Kriterien bemessen werde werden, wie das Herstellen eines Fernsehers oder die Beratung eines Geldgeschäftes. Wenn wir die Bewertung von Arbeit nur profitausgerichteten Unternehmen überlassen, die wenn das Land abgegrast ist weiterziehen, schaufeln wir uns unser eigenes Grab. Meist ist es noch profitabler die Umwelt auszubeuten, als sie zu erhalten, die Menschen kaputt schuften zu lassen, als ihnen ein akzeptables Leben zu gewähren. Je schwächer Staaten sind, desto hemmungsloser scheint die Ausbeutung der Wirtschaft. Hier schafft das BGE einen kleinen Ausgleich, sozusagen eine Ausbeutungsbremse. Denn es fordert eine Akzeptanz ein, dass jedem Bürger das Menschenrecht zu leben gewährt wird, mit einer Summe, bei der er Teilnehmer der Gesellschaft bleibt. Man kann es Einkommen nennen oder einfach eine Summe die den Respekt an dem Menschen selbst ausdrückt, existieren zu dürfen nicht vegetieren. Es wird keine Leistung eingefordert, es gibt keine Bringschuld, nein nur weil jemand existiert, darf er menschenwürdig leben.

Dies stellt ein Eingriff in unser allgemein verankertes Denken dar. Nicht die Märkte, nein der Mensch rückt wieder in den Mittelpunkt. Durch die Übergabe von Geld, bekommt er mehr Freiheiten an die Hand und wird somit, dass ist die Gefahr für die Wirtschaft, flexibler bei der Annahme von Arbeit. Man kann jetzt NEIN sagen, wenn der Job zu schlecht ist oder die Bezahlung zu mies. Der Arbeitsplatz selbst wird nun der Marktwirtschaft unterworfen. Du bist nicht mehr gezwungen alles zu tun, um überleben zu können. Für dein überleben ist gesorgt, was für ein Stressabbau.

Diesen Machtverlust wird die Wirtschaft bzw. Banken nicht kampflos hergeben, dass ist schon mal sicher, sie brauchen willfährige, abhängige Arbeitnehmer. Aber man kann schon diese immense Verschiebung erahnen, die damit zusammenhängt. Allein unser geeichtes Denken nur durch Lohnarbeit Geld zu bekommen, gegen ein Modell des Einkommen für alle auszutauschen, hebelt unser ganzes pseudo-Leistungsprinzip aus den Angeln. Wir haben stumm akzeptiert, dass letztendlich Betriebe und Staat für unser Überleben verantwortlich sind und entscheiden dürfen, welche Arbeit belohnt wird. Die Hausfrau, der Künstler, die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Projekte, alles keine Arbeit?

Der Staat sieht sich selbst schon als Puffer, für die Arbeiter, die von der Wirtschaft nicht mehr gebraucht werden. Diese sollen durch ein Sozialsystem aufgefangen werden, was auch im Prinzip nicht falsch ist, nur nicht in der Form wie es praktiziert wird. Die Wirtschaft diktiert, der Staat federt ab. Er verkommt so zum Arbeitsantreiber fremder Interessen! Mit massiven Druck sollen z.B. Hartz4ler wieder in die Lohnarbeit gezwungen werden, egal mit welcher Arbeit, egal wie es ihnen geht, egal wie sinnvoll sie ist, egal welche Leidenschaften sie ausleben wollten, sonst Sanktionen. Der Staat als Vollzugsbeamter der Wirtschaft, dass ist kein Konzept. Das BGE vergibt Freiräume für Ideen und schafft Kreativität, auch wenn sich einige erst mal eine Auszeit nehmen sollten. Der Wunsch etwas zu erschaffen, da bin ich mir sicher, wird sich letztendlich durchsetzen. Allein das der Staat somit einen Vertrauensvorschuss für seine Bürger demonstriert, wird an ihm nicht spurlos vorbeigehen. Sie werden es ihm perspektivisch durch den Aufbau einer neuen, durch Gemeinschaften geprägten Zivilgesellschaft danken. Denn durch die gewonnene finanzielle und persönliche Freiheit haben die Menschen nun die Chance, der wirklichen Mitgestaltung.

 

2. Gleichberechtigung 2.0

Ein weiterer großer überfällige Machtverlust betrifft die Männer. Deshalb verwundert es, dass nicht mehr Frauen dieses Thema massiv vorantreiben. Auch hier könnte es, durch das BGE, elementare Veränderungen geben, diese wären nach den 68er die logische Fortführung für die Gleichstellung der Frau, denn nun findet nach der »Rechtlichen«, endlich auch die Finanzielle statt. Durch die individuelle Auszahlung wird die Stellung der Frau (mit Koppelung der Auszahlung für die Kinder) ganz neu definiert. Egal ob in der Familie oder Alleinstehend mit Kind oder einfach Single oder mit Freund. Es wird finanzielle Unabhängigkeit vergeben und somit Entscheidungsfreiheit. Unentgeltliche Arbeiten bei der Kindererziehung, als Hausfrau oder das Pflegen von Eltern, Alten oder ein Ehrenamt, was bisher nicht finanziell honoriert wurde, bekommt nun Beachtung durch ein Einkommen. Noch sind diese Frauen gezwungen zusätzlich Lohnarbeit zu verrichten, um nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis zu kommen, sei es beim Staat ( bei Hartz4 als Bittstellerin) oder beim Partner der sie mitfinanzieren soll. So lange ist es noch nicht her, dass Ehefrauen ihre Männer um Erlaubnis fragen mussten, ob sie arbeiten dürfen (bis Mitte der 70er). Das Zeitalter in dem der Mann das Familienoberhaupt war und als Alleinversorger auftrat ist vorbei, es ist egal wie man dem gegenüber steht, die Realität spricht schon lange eine andere Sprache, zumindest in Städten. Das Erziehungsgeld was jetzt beschlossen wurde, ist genau dieses nicht eingestehen der veränderten Verhältnisse. Noch heute fühlen sich viele Männer von emanzipierten Frauen bedroht und so was sollen sie auch noch unterstützen, bestimmt nicht, diese Hürde muss noch genommen werden.

Doch anderseits gibt es auch immer mehr Männer die sich überfordert oder nicht gewillt fühlen, dieser alten Moralvorstellung folge zu leisten und selbst die Löhne lösen dieses Versprechen schon lange nicht mehr ein. Eigenständige Frauen mit eigenen Auskommen, kann nur das Ziel sein. Das BGE kann so etwas bieten. Jedoch haben wir immer noch ein Steuermodell, dass auf dieser alten Wertevorstellung beruht. Der Wandel ist längst überfällig, allein die Arroganz Hausarbeit und Kindererziehung nicht zu bezahlen und als gegeben zu begreifen, lässt die Borniertheit des Systems erkennen, man müsse sich nur vorstellen es würde mehr Männer widerfahren.

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Prof. Peter Ulrich (Universität ST. Gallen), aus dem Film »Grundeinkommen« und ist eigentlich in schwizzerdütsch gesprochen.

»Wenn wir nicht ganz blauäugig sind, müssen wir wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Arbeitsmarkt, die Leistung der sozialen Integration für alle Menschen, nicht mehr erfüllen können wird in Zukunft. Und wenn man die zweite Option, das Bedingungslose Grundeinkommen, ausblendet, dann zwingt uns das dazu, alles auf die Karte Wirtschaftswachstum zu setzen, um jeden Preis.Und so ist es realpolitisch heute. Von ganz rechts bis ganz links und zurück, rufen alle nach Wirtschaftswachstum. Das heißt, man denkt in Quantität und verdrängt damit die Chance, qualitativ neue und höherwertige Organisationsmodelle für unsere Gesellschaft zu entwerfen.«

Empfehlung zum BGE

Buch: ISBN 978-3-430-20108-7 Titel: 1000 € für alle von G.Werner und A.Goehler

Netz: http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/

TV Talk: http://www.youtube.com/watch?v=1-NDoC9ULIM&feature=related

Film: http://www.youtube.com/watch?gl=DE&v=XqJjWe1QeUY

 

Geschrieben von bookfield




Horch und Guck: Horch´s Regimekritik

»Hast du die Nachrichten gelesen?«, fragte Horch seinen Freund als dieser das Büro betrat. »Guten Morgen erst einmal«, erwiderte Guck.

»Dafür ist jetzt keine Zeit. Ich muss, ach was, ich will mich aufregen.«

»Wieso, was ist den schon wieder weltbewegendes passiert?«

»Weltbewegendes ist gar nichts passiert, leider. Es würde aber auch schon ausreichen, wenn sich endlich bundesweit etwas bewegen würde. Vorhin haben die Nachrichtendienste gemeldet, dass der Neubau vom Stuttgarter Hauptbahnhof um 2,5 Milliarden Euro teurer wird als berechnet.«

»Echt? Wie geht das denn?«, fragte Guck verwundert.

»Das weiß ich auch nicht. Aber viel mehr frage ich mich, warum das Volk immer noch seelenruhig in den heimischen vier Wänden sitzt, anstatt den Bundestag zu stürmen und diese verdammten Penner aus dem Land jagen die für diese Scheiße verantwortlich sind. Erst vor ein paar Wochen wurde uns eröffnet, dass der Neubau vom Flughafen Schönefeld über 1,2 Milliarden teurer wird als geplant. Einige meiner Quellen behaupten sogar, dass der Flughafen Tegel weiter in Betrieb bleiben muss, damit die Überkapazität von Schönefeld bewältigt werden kann. Als Beweis dafür könnte der Ausbau des Flughafens sein. Darüber hinaus wurden mir Informationen zugespielt, aus denen hervor geht, dass die Fertigstellung von Schönefeld erst im Jahr 2015 erfolgt.«

»Was echt? Wer behauptet das denn? Und wieso wird der jetzt auch noch teurer?«, fragte Guck erstaunt.

»Frage eins: Ja. Frage zwei: Kann ich dir nicht sagen – Quellenschutz. Und Frage drei: Weil »uns Wowi«, seines Zeichens Bürgermeister von Berlin, auf jeder Party der Stadt herumgammelt und sich und seines gleichen feiert, anstatt seiner Arbeit nachzugehen. Aber es kommt noch besser. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr soll 2015 von Köln/Bonn nach Schönefeld umziehen. Und auf das Chaos freue ich mich jetzt schon. Die Anwohner vom Flughafen konzentrieren sich mit ihrem Protest derzeit nur auf die Flugrouten und das Nachtflugverbot. Ich bin mal gespannt was passiert, wenn die realisieren, dass die Flugbereitschaft der Bundeswehr rund um die Uhr Einsätze fliegt.«

»Jetzt stehen ja erst einmal die Wahl des neuen Bundeskanzlers an. Mal sehen wer gewinnt?«, sagte Guck und versuchte Horch zu beruhigen. Aber auch bei diesem Thema bekam Horch keine bessere Laune – im Gegenteil. Provokant fragte er: »Wer gewinnt? Das ist doch scheißegal. Die belügen und betrügen uns doch eh alle wo sie nur können. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber unter´m Strich sind sie alle gleich. Ob CDU, SPD, die Grünen, FDP und der ganze andere Rotz. Einzig und alleine die Linke zeigt sich volksnah. Aber auch bei denen darf man die Vergangenheit nicht ausblenden. Vergiss nicht, was über einige der Politiker in unserem Archiv zu finden ist. Bei denen ist auch nicht alles Gold was glänzt.«

»Ja«, warf Guck ein. »Es ist halt ein verdammtes Pech, dass Gregor Gysi nicht den Mut hat mit seiner Vergangenheit rückhaltlos aufzuräumen. Das würde ihm vermutlich mehr Ansehen und vor allem Glaubwürdigkeit verschaffen, als Schaden zufügen. Laut meiner Aktenkenntnis jedenfalls.«

»Sei wie es sei«, fluchte Horch weiter und sein Gesicht lief rot an vor Zorn. »Man sollte dieses Gesindel vor die Wahl stellen, ihre Ämter niederzulegen und das Land zu verlassen oder aber vor die nächste Wand gestellt zu werden. Da rächt es sich, dass wir die Berliner Mauer abgerissen haben. Die 165 Kilometer hätten ausgereicht, das gesamte Pack zeitgleich zu exekutieren. Und die Munition dafür hätte man von dem Preisgeld finanzieren können, das man durch die Eintragung in das Guinness Buch der Rekorde erhalten hätte – für die größte, zeitgleiche Hinrichtung von Volksverrätern aller Zeiten. Die Mauer hätte somit wenigstens einem guten Zweck gedient und gekostet hätte es den Steuerzahler auch nichts.«

»Na na na, denkt daran, es kann sein dass die SS-Abteilung mithört. Nicht, dass die hier gleich auf der Matte stehen«, sagte Guck scherzhaft.

»Der Staatsschutz? Der kann mich mal am Arsch. Das einzige was die schützen ist die Macht ihrer Vorgesetzten«, empörte sich Horch.

»Aber zurück zum Thema«, fuhr er fort. »Für dir mal die Steuergelder vor dein geistiges Auge, die derzeit verjubelt werden. Früher ging es um Beträge im ein- bis zweistelligen Millionen Euro Bereich. Heutzutage geht unter einer viertel Milliarde fast gar nichts mehr. Allenfalls ein Schulgebäude oder eine Schwimmhalle für´s Fußvolk bekommst du zu einem Preis von ein paar Millionen Euro. Jedoch alles was für das Regime und seine Schergen investiert wird, kostet ungleich mehr. Das Regierungsviertel hat 3,44 Milliarden Deutsche Mark gekostet mehr als 590 Millionen Mark mehr als veranschlagt und bröckelt schon auseinander. Das BND-Gebäude in der Chausseestraße kostet bisher 1,3 Milliarden Euro. Das sind ungefähr 800 Millionen Euro mehr als berechnet. Ob da noch ein Nachschlag kommt, ist nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich. Der Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin liegt laut offiziellen Angaben bei 20 Milliarden Euro. Und um von dieser ganzen Scheiße abzulenken, hetzen die Penner aus dem Bundestag die Bevölkerung gegeneinander auf. Nimm das Beispiel mit den Hartz IV-Empfängern. Die scheiß Politiker erzählen dem Volk, dass sich unter diesen Menschen, ein nicht geringer Teil arbeitsunwilliger Schmarotzer befindet, die die staatlichen Leistungen versaufen, verrauchen und in den Bordellen des Landes verhuren. Über die Zahlungen für die Diäten der Politiker, die Kosten für die Pensionen der Ex-Politiker und die Gehälter der Beamten verliert keiner von ihnen auch nur ein Wort. Unvergessen ist der Aufschrei der Union, als vor Jahren eine Diätenerhöhung zurück genommen, jedoch mit gleichzeitiger Wiedervorlage nach den Bundestagswahlen nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben wurde. Ausgerechnet Frau Annette Schavan, unsere derzeitige Ministerin für Bildung und Forschung, äußerte sich damals ungefähr wie folgt: »Man müsse sich bei solchen Entscheidungen nicht wundern, wenn in Zukunft niemand mehr Politiker werden möchte.« Damit meinte sie den Verzicht auf die Diätenerhöhung. Jetzt frage ich dich, bin ich der Verrückte, bin ich nicht ganz klar im Hirn, wenn ich mir Politiker vorstellen kann, die die Diätenerhöhung nicht annehmen wollen und statt dessen erst einmal ihre Beiträge für die Altersversorgung selbst bezahlen? Sie sind es doch, die dem Steuerzahler auf der Tasche liegen und das Geld zum Fenster hinauswerfen. Wer ist hier also der Kostentreiber?« fragte Horch ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.

»Du hast ja Recht. Aber jedem Politiker eine Kugel durch den Kopf zu jagen entspricht auch nicht gerade der UN-Menschenrechtskonvention.«

»Das nicht, aber mit den Einsparungen, die man durch diese Maßnahme bei den Diäten und Pensionen einsparen würde, wäre das Bedingungslose Grundeinkommen mehr als ausreichend finanziert.«

»Aber die Beerdigungskosten wären immens«, warf Guck ein.

»Ach Quatsch, das machen wir wie die Chinesen. Wir übergeben den Leichnam den Angehörigen und entledigen uns somit der Kosten für die Beisetzung. Die Chinesen setzen sogar noch einen oben drauf und stellen eine Rechnung für die dem Staat entstandenen Unkosten für Hinrichtung aus. Sollte das Guinness Buch der Rekorde also kein Interesse an meiner Idee haben, gäbe es einen Plan B die Finanzierung der benötigten Munition abzusichern.«

»Du denkst aber auch an alles was?«, sagte Guck grinsend.

»Natürlich. Wer eine große Fresse hat, muss schließlich auch wissen wie es besser gehen würde – und ich bilde mir ein, es zu wissen.«

»Und wer soll dann das Volk vertreten?«

»Wie? Wer soll das Volk vertreten?«, fragte Horch erstaunt. »Die Bürgerinnen und Bürger werden selbstverständlich nach wie vor durch stellvertretende Repräsentanten vertreten. Nur, dass wir sie diesmal direkt wählen. Ich will schließlich nicht die Demokratie abschaffen und das Grundgesetz kippen, sondern nur eine Neuordnung der Machtverhältnisse herbeiführen.«

»Sozusagen die Neue Weltordnung in klein«, scherzte Guck.

»Blödsinn«, erwiderte Horch. »Die Neue Weltordnung, die du meinst geht von den Reichen und Mächtigen aus. Die Neuordnung die ich meine, beinhaltet genau das Gegenteil. Ich will, dass die Macht wieder vom Volke ausgeht. Ich will einen ausgebildeten Ökonom als Finanzminister und eine Lehrerin oder Erzieherin als Familien- und Bildungsministerin. Ich will einen Maurermeister oder eine Stationsleiterin eines Krankenhauses als Arbeitsminister beziehungsweise als Arbeitsministerin und einen General als Verteidigungsminister. Und ich will einen Mediziner als Gesundheitsminister. Wenn dem so ist, darf von mir aus auch ein loyal eingestellter Jurist als Bundeskanzler fungieren. Zudem wird keine der Positionen länger als für vier Jahre vergeben. Wer Scheiße baut fliegt früher aus dem Amt.«

»Das hört sich soweit gut an, aber…«, sagte Guck, doch Horch unterbrach ihn: »Ja, warte ich bin noch nicht fertig mit meiner Ausführung zur neuen deutschen Ordnung der sozialen Gleichberechtigung. Ich wollte noch sagen, dass die Pension lediglich auf die vierjährige Amtszeit berechnet wird und nicht wie derzeit ein horrender Pauschalbetrag ausbezahlt wird, der die Staatskasse auf Dauer in die Knie zwingt.

»Aber was machen wir mit den ganzen Beamten?«, fragte Guck.

»Die entbeamten wir wieder und streichen ihnen die Vorzüge und Sonderleistungen

»Das wird aber nicht so einfach gehen.«

»Wieso? Ich sehe da kein Problem«. Erwiderte Horch. »Bei einer Umstrukturierung muss eben alles neu durchdacht werden. Es soll niemandem schlechter gehen, aber es soll auch keiner Vorzüge genießen die anderen vorenthalten werden. Entweder alle oder keiner. Von mir aus sollen die Milliardäre weiter mit ihre Luxusyachten um die Welt fahren, die Millionäre weiter ihren Kaviar fressen und die Möchte-Gern-Oberen-Zehntausend-Spinner sollen auch weiter mit ihrem Bentleys durch die Straßen fahren. Aber der Arbeiter und die Angestellte müssen von dem Gehalt, dass sie für ihre Arbeitsleistung bekommen auch leben können. Und das so, dass eine Familie ernährt werden kann, ein Urlaub drin ist oder sonst irgendeinen Wunsch erfüllen werden kann. So wie jetzt kann es jedenfalls nicht weiter gehen und wird es auch nicht mehr lange gut gehen.«

»Rechnest du schon wieder mit dem Bürgerkrieg, den du für 2010 vorausgesagt hast und auf den du sehnsüchtig wartest?«, fragte Guck grinsend.

»Ja, aber das Volk leidet noch nicht genug. Oder lass es mich so sagen: Noch leiden nicht genug. Aber das wird schon noch kommen. In Griechenland, Italien und in Spanien brennt die Luft. Und nur weil die Medien Stillschweigen bewahren, bekommt die breite Öffentlichkeit von den sozialen Unruhen in Amerika nichts mit.

(Ende Teil 1)




So etwas hat es früher nicht gegeben! – Licht aus, Knarre raus

Über die Weiterentwicklung beim ADS und die Fortschritte bei 3D-Druckern

Zum Jahreswechsel neue Trends aufzuspüren, gleicht der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Vergeblich war ich unterwegs. Sei es zu Fuß, um die Neuigkeiten der Stadt zu erkunden oder auf der Datenautobahn im Internet. Nirgendwo fand sich ein Trend, der es lohnt Erwähnung zu finden. Alle kreativen Köpfe und Tüftler scheinen in ihren Kämmerlein zu sitzen und an neuen Ideen zu feilen oder befinden sich im Winterschlaf, um sich von den Strapazen des vergangenen Jahres zu erholen. Lediglich die Modeindustrie ist eifrig damit beschäftigt, die Kollektionen für die nächste Saison vorzustellen. Da sich darunter aber keine tragfähige Widerstandskleidung befindet, konzentriere ich mich mit diesem Bericht auf die Weiterentwicklungen und Fortschritte bei den von mir in der Vergangenheit vorgestellten Trends.

 

CHAMP

Der CHAMP (Counter Electronic High Power Microwave Advanced Missile Project) ist eine Weiterentwicklung des ADS (Active Denial System – siehe Ausgabe 18). Der Lenkflugkörper zerstört mit seinen Mikrowellen die Technik von Rundfunkanlagen, Produktionsstätten und Kommandozentralen des jeweiligen Gegners. Unter der Führung des Air Force Research Laboratory arbeiten Unternehmen wie Boeing, die Sandia National Laboratories (Hochenergie-Impulsgenerator) und Raytheon Ktech (Mikrowellensystem) seit 2009 an dem Projekt. Mit einen Auftragswert von 38 Millionen US-Dollar ist das Projekt gerade zu als günstig zu bezeichnen.

Das Unternehmen Boeing gibt auf seiner Internetseite bekannt, dass der Einsatz von CHAMP »wenig bis gar keine Kollateralschäden« verursachen soll. Die Firma Raytheon, die das AD-System entwickelt hat, weiss um die gesundheitlichen Gefahren, die das AD-System birgt. Die Mikrowellenstrahlung, die vom ADS abgegeben wird, erhitzt wenige Millimeter unter der Haut die Körperflüssigkeit und verursacht dadurch extreme Schmerzen. Die Auswirkungen des AD-Systems auf die Gesundheit des Menschen sind umstritten. Die wage Aussage von Boeing und die Erfahrungswerte mit dem AD-System, lassen Zweifel an der Unbedenklichkeit von CHAMP aufkommen. Nur die Messergebnisse über die Strahlungsintensität der Mikrowellen könnten Bedenken aus dem Weg räumen.

Eine Versuchsreihe fand bereits statt. Dabei befand sich der Flugkörper etwa eine Stunde in der Luft. In dieser Zeit flog er sieben Ziele an, die auf der Utah Test and Training Range aufgebaut waren und griff sie mit seinem Mikrowellensender an. Das Video* von Boeing zeigt, wie Bildschirme ausgehen, weil die Technik der Computer durch den Angriff zerstört wurde. Menschen sind auf dem Video nicht zu sehen. Somit unterliegt die Aufklärung über die wahren Auswirkungen auf die Gesundheit weiterhin dem Wohlwollen der beteiligten Unternehmen. Spätestens nach den ersten offiziellen Einsätzen von CHAMP wird diese Frage beantwortet werden.

Ob es Regimegegnern, wie beim AD-System, gelingen wird eine, wenn auch bedeutend schwächere Version nachzubauen, bleibt die spannende Frage, die hoffentlich eines schönen Tages mit Ja beantwortet werden kann.

Wenn man also in Zukunft ein Flugobjekt sieht auf dem Boeing steht, muss das nicht zwangsläufig ein Ferienflieger sein, der über das Haupt hinweg schwebt. Dank dieser fliegenden Mikrowelle kann ich wieder einmal schreiben: So etwas hat es früher nicht gegeben!

* www.boeing.com/features/2012/10/bds_champ_10_22_12.html

 

Neuigkeiten über den 3D-Drucker

In Ausgabe 11 berichtete ich euch über den 3D-Drucker der Stratasys, mit dem man sich Alltagsgegenstände wie Teller, Tassen oder Spielzeugfiguren drucken kann. Einem Amerikaner ist es gelungen sich mit eben solch einem 3D-Drucker Teile für eine schussfähige Waffe herzustellen. Nach eigenen Angaben konnte er mit dem Eigenbau des halbautomatischen Gewehrs vom Typ AR-15, ein Schwestermodell der Amerikanischen Standard-Armee-Waffe M16 200 Schuss abgeben. Nur mit der automatischen Kugelnachladung sei es zu erwähnenswerten Problemen gekommen. Diese seien jedoch eher auf einen Fehler im Bauplan, als auf seine Produktionsmethode zurückzuführen, sagte der »Waffenschmied« und Betreiber der Internetseite haveblue.org auf der die Herstellung dokumentiert ist.

»HaveBlue« steht mit seiner Idee nicht alleine da. Cody Wilson, Gründer der amerikanischen Gruppe »Defense Distributed« ist von einer Pistole begeistert, deren Bauplan sich jeder im Internet herunterladen könne. Bei einem Test brach die Waffe nach sechs Schüssen auseinander. Dem amerikanischen Magazin »Wired« gegenüber kommentierte Wilson, man habe damit gerechnet, dass es binnen 20 Schüssen passieren würde. Die Gruppe sei davon ausgegangen, dass die Waffe brechen werde, allerdings nicht ganz so schnell. Informationen von »Wired« zufolge hat »Defense Distributed« mittlerweile zwei Firmen aus Austin und San Antonio als Unterstützer gewinnen können. Sie ermöglichen ihnen die Waffen zu drucken und zu testen. Mal sehen, was der Drucker noch so alles kann.

Und obwohl beide von mir vorgestellten Projekte nur Weiterentwicklungen sind, kann ich sagen: So etwas hat es früher nicht gegeben! Euer Trend-Scout

 




Gasflaring – Tanken gefährdet die Gesundheit

Ressourcenverschwendung durch Abfackeln von Begleitgas

Bei der weltweiten Erdölförderung im Jahr 2011 wurden 1.500 Milliarden Kubikmeter Begleitgas abgefackelt. Im Zuge dessen entstanden 400 Millionen Tonnen Treibhausgas. Das ist die gleiche Menge, die in Deutschland, Frankreich und England durch den Straßenverkehr verursacht wird. Im Folgenden werden Ursache, Verursacher, Leidtragende und Nutznießer vorgestellt. Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass es mit Ecuador ein Land gibt, welches das Begleitgas bereits sinnvoll nutzt.

 

Die Ursache

Zu den Ursachen zählt in aller erster Linie der weltweite Bedarf an Erdöl. Daraus resultiert die enorme Förderungsmenge bei der neben Erdöl auch Erdgas anfällt. Das Erdgas wird gemeinsam mit dem Mineralöl aus der Tiefe an die Erdoberfläche gepumpt. Das Gas erhöht jedoch den Druck in den Leitungen und verringert somit die Fördermenge von dem Mineralöl. Um die Menge an gefördertem Mineralöl zu optimieren, wird das Begleitgas abgeleitet und der kontrollierten Verbrennung zugeführt. »Gas Flaring« – so der Fachbegriff für das Abfackeln von Begleitgas – ist die standardisierte Form für die Beseitigung von unliebsamen Begleitgas.

 

Die Verursacher

Die Hauptverursacher von Treibhausgasen durch »Gas Flaring« sind Nigeria, Gabun und Russland. Selbstverständlich sind es nicht die Länder und Einwohner an sich, die für das Abfackeln von Begleitgas verantwortlich sind. Es sind die Mineralölkonzerne wie Shell, BP, Rosneft und Total. Unter dem Druck der Weltwirtschaft und der Kraftfahrzeug betriebenen Weltbevölkerung, sind sie angehalten, die Fördermenge zu halten und ständig neue Ölfelder zu erschließen.

Die Stellung der Politik zu diesem Missstand, zeigt die Antwort von Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, auf die Frage: »Sind Sanktionen [gegenüber Russland] als Strafe für das Gas Abfackeln vorgesehen?«

Oettinger: »Ich glaube nicht, dass wir in Berlin von Sanktionen gegen Moskau sprechen sollten. Und selbst wenn man darüber nachdenken sollte, Instrumente haben wir nicht. Weder sie noch ich.«

Der russische Energieminister Sergej Ivanowich Schmatkó sagte diesbezüglich: »Das Wort Sanktionen höre ich sehr ungern. Aber ich liebe die Gerechtigkeit. Russland ist nicht nur Weltmeister im Abfackeln des Begleitgases wie sie gesagt haben, sondern auch führend bei der Erdölförderung. Wir sind die Nummer eins in der Welt.«

Auf die Frage: »Warum kann, trotz EU-Verbot, Benzin aus gasgeflairtem Öl bei uns verkauft werden?«, antwortete Oettinger: »Es geht, in dem sie und ich zumindest ein Auto haben, damit fahren und ein Mal die Woche tanken. Und noch immer gibt es keine andere Möglichkeit der individuellen Mobilität. Das heißt wir haben – nicht mehr primär für Wärme – da ist Öl zunehmend auf dem Rückzug, aber für Mobilität für Überlandbusse, für Trucks, für Schiffe, für Flugzeuge und Autos noch für zahlreiche Jahre einen stabilen Ölbedarf und müssen akzeptieren, dass andere Gesetzgeber – ich rede jetzt nicht von worst cast Venezuela oder Libyen – sondern ich rede von demokratischen oder geordneten Staaten letztendlich noch nicht ganz unsere Umweltstandards akzeptieren. So ist das Leben.«

 

Die Leidtragenden

Die Leidtragenden sind unter anderem die Bewohner im Niger-Delta. Dort wird seit über 50 Jahren Erdöl gefördert. Obwohl das Abfackeln von Begleitgas seit 1984 per Gesetz verboten ist, fackeln die Mineralölfirmen das Begleitgas ab und scheren sich einen Dreck um Gesetz und die Gesundheit der Bevölkerung. Tagtäglich atmen Anwohner der Gas-Flaring-Anlagen die vergiftete Luft ein und leiden unter Atemwegserkrankungen und Hautausschlag. Viel schwerwiegendere Folgen wie Erbgutschäden werden erst dann sichtbar, wenn es zu Fehlgeburten kommt, die in den betroffenen Gebieten im erhöhten Ausmaß auftreten. Das Schwefeldioxid schädigt die Lungen und Bronchien und führt bei Aufnahme über einen längeren Zeitraum zu Anämie (Blutarmut). Benzol ist krebserregend, schädigt den Organismus und lagert sich im Gehirn, Knochenmark und Fettgewebe ab. Bei einem Anteil von zwei Prozent in der Luft wirkt Benzol innerhalb von Minuten tödlich. Neben Schwefeldioxid und Benzol wird auch Stickstoffoxid, Kohlenmonoxid und -dioxid sowie Methan freigesetzt. Methan ist 21 Mal umweltschädlicher als Kohlendioxid und trägt erheblich zum Treibhauseffekt bei. Die Mineralölkonzerne bestreiten jeden Zusammenhang zwischen den Abgasen, die bei dem Abfackeln von Begleitgas entstehenden und den gesundheitlichen Schäden der Anwohner.

Eine nicht veröffentlichte Studie, die Shell in Auftrag gegeben hat, kam laut Dr. Joab-Peterside zu dem Ergebnis, dass sehr wohl ein direkter und grundsätzlicher Zusammenhang besteht. Die Studie wurde jedoch nie veröffentlicht. Die Geschädigten sind nicht in der Lage den Missstand aus eigener Kraft zu beseitigen und wie immer ist das Problem zu weit weg, als dass sich irgendjemand in der Pflicht sehen würde etwas dagegen zu unternehmen.

Nicht nur die Menschen auch die Umwelt leidet und wird vernichtet. Auf den Ländereien um die »Gas Flaring«-Anlagen ist eine aktive Landwirtschaft ausgeschlossen. Nicht nur das der Boden verseucht ist, die Rauchentwicklung ist so stark, dass partiell der Himmel verdunkelt wird.

In der Arktisregion lagern sich die Rußpartikel ab und verhindern somit die Reflektion der Sonnenstrahlen. Das Eis nimmt somit mehr Wärme auf und taut. Für 50 Prozent der Klimaerwärmung ist somit das Gas Flaring verantwortlich.

Die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) liefert unabhängige Daten über die weltweiten existierenden Gas-Fackeln. Um deren Anzahl festzustellen, greift die NOAA auf die von einigen Staaten zur Verfügung gestellten Unterlagen zurück. Bei den Ländern, die jede Zusammenarbeit verweigern, werden Satellitenbilder herangezogen.

 

Die Nutznießer

Zu den Profiteuren zählen nicht nur die Mineralölkonzerne, sondern wir alle. Jeder von uns verbraucht Erdöl – auch ohne Kraftfahrzeug. Von der Angelsehne bis zum Zylinderschmiermittel wird bei der Herstellung das schwarze Gold benötigt. Auch für den Transport von Gütern rund um den Globus werden Unmengen von Erdöl benötigt. Allein wir Europäer verbrauchen täglich 2,5 Milliarden Liter Öl. Der weltweite Verbrauch an Erdöl liegt bei etwa 13,37 Milliarden Liter täglich (Quelle: http://blog.meineheizung.de). Das sind 4.878,955 Milliarden Liter jährlich. Um diesen Bedarf decken zu können, wird gebohrt, gefördert und raffiniert was die Quellen hergeben. 2011 wurden 3.995,6 Millionen Tonnen Erdöl gefördert (Quelle: Wikipedia.org). Dies sind umgerechnet 4.439,11 Milliarden Liter*. Bleibt eine negativ Differenz von 439,843 Milliarden Litern. Das diese Differenz mit Reserven ausgeglichen wird, ist nur Spekulation aber die einzig logische Möglichkeit.

* Erdöl hat eine Dichte von 0,855-0,925 kg/dm3. Nehmen wir einen Mittelwert 0,9 Dichte = Masse/Volumen. Volumen = Masse/Dichte. 1 t = 1.000 kg. Volumen = 1.000/0,9 Volumen = 1.111 Liter.

 

Die Lösung

Das es auch anders geht, zeigt folgendes Beispiel. Man mag es kaum glauben, aber Ecuador ist ein Vorreiter bei der Nutzung von Begleitgas. Die Regierung hat die privaten Mineralölfirmen, die eine schlechte Umweltbilanz hatten, des Landes verwiesen und mit der staatlichen Ölgesellschaft »Petroamazonas« die Förderstellen übernommen. In die Ölförderanlagen, die alle im Amazonasgebiet liegen, hat das Land 150 Millionen US-Dollar investiert. Von dem Geld wurden unter der Leitung von Berend van den Berg spezielle Generatoren gekauft, die das Begleitgas in Strom umwandeln. Van den Berg hatte zuvor die Regierung von Ecuador davon überzeugen können, dass sein Projekt, nicht nur ein Gewinn für die Staatskasse sondern in erster Linie auch für die Umwelt ist. Die Generatoren sind so ausgelegt, dass sie, wenn die Ölquelle versiegt ist, zur nächsten Förderstelle transportiert werden können. Durch die Nutzung von Begleitgas wird zum einen verhindert, dass gesundheits- und umweltschädliche Gase unkontrolliert freigesetzt werden und zum anderen werden die Ressourcen vollständig ausgeschöpft. Darüber hinaus erhält Ecuador für die Umweltentlastung CO²-Zertifikate, die es am Weltmarkt verkaufen kann.

Um so unglaublicher ist die Tatsache, dass auch bereits in russischen Betrieben die Methode zur Nutzung von Begleitgas bekannt ist. Die Ölfördergesellschaften scheuen sich jedoch vor den Investitionskosten.

 

Olly´s Kommentar

Das sich die Mächtigen gegenseitig in die Hände spielen, ist spätestens mit dem Amtsantritt von Gerhard Schröder bei Gazprom offenbart worden. Untermauert wurde dies in jüngerer Zeit durch Oettinger, der den Forderungen von Sanktionen gegenüber den Russen, aufgrund ihrer inakzeptablen Umweltstandards bei der Erdölförderung, machtlos eine Absage erteilt.

Verwunderlich ist, wie irrsinnig die meisten Mineralöl-Konzerne mit den Ressource Gas umgehen. Auf der einen Seite wird beim »Fracking« – wir berichteten Ausgabe 20 – alles Erdenkliche unternommen, um Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten an das Tageslicht zu befördern und auf der anderen Seite wird bei der Mineralölförderung wertvolles Erdgas abgefackelt. So lange wie der Staat Nigeria von den Mineralölfirmen mit Beteiligungen »bestochen« wird, unterliegen die Anwohner den Wirtschaftsinteressen.

Dokumentation: „Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen“ von Inge Altemeier und Steffen Weber




Plünderer der Staatskassen (Vorwort 22)

Der Unfähigkeit unserer Regimeelite und ihrer Helferlein sei dank. Sie haben es ein Mal mehr geschafft, dass ich das bereits fertig gestellte Vorwort 22 kurz vor der Druckfreigabe verworfen und neu geschrieben habe. Nun war das angedachte Vorwort der Besinnlichkeit der vergangenen Feiertage angepasst und frei von niveauloser Ausdrucksform. Aber was zu viel ist ist nun einmal zu viel.

Laut Spiegel-Informationen kam ein Gutachten der Unternehmensberatung McKinsey zu dem Ergebnis, dass der neue Bahnhof in Stuttgart rund 2,5 Milliarden Euro teurer wird als berechnet. 2,5 Milliarden Euro! Wie bitteschön kann man sich um 2.500000000 Euro verrechnen?! Zuvor wurde uns eröffnet, dass der Großflughafen Berlin-Brandenburg Mehrkosten in Höhe von 1,2 Milliarden Euro mit sich bringt. Weder beim Bau des Bahnhofs noch bei dem des Großflughafens ist ein Ende der Misere in Sicht. Ein Mal mehr beweist sich, das unsere Regimeelite völlig unfähig ist das Land zu regieren. Diese Penner verzocken unsere Steuergelder und das einzige Problem, welches sie derzeit haben, ist die Wahl des neuen Bundeskanzlers. Nicht wir sollten vor die Wahl gestellt werden welches Übel wir die Mehrheit im Bundestag anvertrauen, sondern wir sollten diese Schmarotzer, Wegelagerer, Ausbeuter und Volksverräter vor die selbige stellen, ob sie freiwillig von ihren Ämtern zurücktreten oder ob das Volk sie aus dem Amt und in direktem Anschluss aus dem Land jagen soll.

Mit Steinbrück glauben die PolitikerInnen dem Volk einen »Hoffnungsträger« vor die Nase setzen zu können. Seine Kandidatur zum Bundeskanzler und seine großspurigen Reden sollen beruhigende Wirkung auf das Volk ausüben. Wortgewaltig verspricht er Wohlstand der, wie »uns Guido« Westerwelle sagen würde, zur spätrömischen Dekadenz einlädt. So schön die Vorstellung von mehr sozialer Gerechtigkeit auch ist, ich glaube keinem Politiker, auch Steinbrück nicht, ein einziges Wort. Diese HeuchlerInnen haben uns zu oft belogen, betrogen und hinter das Licht geführt, als das sie es verdient hätten, dass man ihnen erneut Vertrauen schenkt. Das Ex-Kanzler Schröder und der amtierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit unter den Anwesenden waren, zeigt die Haltung der SPD gegenüber dem Volk. Mit einer Ausladung der beiden hätte die Partei endlich einmal Rückgrad beweisen können. Hinzu kommt die immer grinsende Honigkuchenstute Doris Schröder-Köpf, die zwischen den sie vergötternden Genossinnen und Genossen saß und jeden halbwegs gelungenen Satz von Steinbrück überschwänglich applaudierend beipflichtete.

Die Zeiten haben sich geändert. Die Finanzkrise in Europa weitet sich aus. Opel schließt 2016 das Werk in Bochum und entlässt 3.000 MitarbeiterInnen. Weltweit wächst der Widerstand gegen die soziale Ungerechtigkeit. Die Jugend Chinas rebelliert gegen die Staatsgewalt.

Das Spiel der Mächtigen geht langsam aber sicher dem Ende entgegen. Es bleibt die Frage, wie wir das Ende gestaltet wissen wollen. Als Untertanen der herrschenden Elite oder als freie Menschen mit eigenem Willen und im Besitz der Macht, die vom Volke ausgeht?

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen des Kreuzbergers. Diesmal ohne Foto vom Arschloch, aber wieder mit jeder Menge Arschlöcher.