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Monat: März 2013 - Der Kreuzberger

„Du kummst hier net rein!“ – Elitär Pubertär

Am vergangenen Sonntag, den 24. März standen mehrere hundert Jugendliche vor dem Maxxim in der Joachimstaler Straße in Berlin-Charlottenburg. Es handelte sich um mehrere Schulklassen, die in dem Klub ihre Abi-Feier abhalten wollten. Als dieser nicht, wie angekündigt um 22 Uhr, sondern erst um 22.30 Uhr seine Pforten öffnete, kam Unmut unter den Wartenden auf. Da die Menschenmenge immer unüberschaubarer wurde, rückte die Polizei an und sperrte weiträumig ab. Die Schuld für diesen Menschenauflauf (neudeutsch: flashmob) wird unter anderem, dem seit letzter Woche in den Kinos angelaufenen Film „Spring Breakers“ gegeben. Dort hätten sich die Jugendlichen unter anderem abgeschaut, wie man „richtig“ Party macht. Vielleicht haben sie nicht richtig hingeschaut. In jedem Fall geben einige von ihnen jetzt den Betreibern des Klubs die Schuld für entgangene Partyfreuden.

Ein asiatisches Sprichwort lautet sinngemäß wiedergegeben: Wer stets anderen die Schuld dafür gibt, dass etwas nicht so ist wie man es gern hätte, ist man selber nicht in der Lage den Zustand beizulegen. Sei wie es sei, die ach so intelligenten Abiturienten und Abiturientinnen geben nicht nur die Verantwortung für ihr Eigenverschulden ab, sondern auch noch den Geist eigenmächtig zu handeln. Wer bitteschön unbedingt in einen Klub hinein möchte, um sich und seines gleichen zu feiern, sollte die Regeln der elitären Sitten beherrschen. Nicht nur tanzen, saufen und ficken (und wenn, dann bitteschön mit einem Mindestmaß an Eigenverantwortung) sondern auch die Folgen klaglos ertragen. Keiner hat sie gezwungen sich in der Menschenmenge aufzuhalten. Jeder der Anwesenden besaß die Freiheit zu gehen und sich nicht in das Gedränge zu stürzen. Während die Polizei weiträumig absperrte und lediglich von „Drängeleien“ sprach, berichten vor dem Klub Wartende von „Verantwortungslosigkeit hoch 10“ und „Nie wieder Maxxim!!!“(Quelle. Tagesspiegel). Die Aussage eines Beteiligten, dass der Klubbetreiber aus Geldgier gehandelt habe, kann ich, mit meiner in der Gastronomie gesammelten Erfahrungen, nicht bestätigen. Aus meiner Zeit als Geschäftsführer eines Discopub, weiß ich zu berichten, dass insbesondere die Abi-Abschluss-Gruppen mit am wenigsten Taschengeld auf Tasche hatten. Die gleichaltrigen, die bereits in (Ausbildungs-) Lohn und Brot standen oder mit ihren Eltern in den Urlaub gereist waren und somit finanziell gut ausgestattet waren, haben Umsatz gemacht. So würde es mich nicht wundern, wenn der Klub voll, aber die Kasse, zwar nicht leer, jedoch auch nicht annähernd so gut gefüllt war, wenn zahlungskräftiges Publikum zugegen gewesen wäre. Unverständnis für die Klagen der Schülerinnen und Schüler ruft auch der Kommentar auf der Facebook Klubseite im Internet von Fidi Singular hervor, der da schreibt: „Das war eine Abi Party einer Schule, und diese hat 30 weitere Schulen eingeladen.“

Ein Mal mehr zeigt sich die Haltung der geistigen Nachwuchs-Elite des Landes. Sich selbst in die Scheiße reiten und dann andere dafür schuldig sprechen. Eigentlich wäre dieser Jahrgang der SchulabgängerInnen gerade zu prädestiniert für eine Karriere in der Politik. In der Politik braucht man kein Wissen, man hat Berater. Man benötigt auch kein Gewissen, die Zahlungen der Diät, die Aussicht auf eine üppige Pension und die nebenbei und ganz von allein auf das Konto fließenden Bestechungsgelder lassen einen über die alternativlosen Betrügereien am Volk hinwegsehen. Es wird auch kein Gedächtnis benötigt, denn was interessiert das Geschwätz von gestern. Lediglich während des Studiums, insbesondere bei der Doktorarbeit ist Engagement in der eigenen Sache gefordert. Entweder muss sichergestellt sein, dass kein Plagiatvorwurf die spätere politische Karriere versaut oder das Bankkonto muss gelüftet werden, um den Ghostwriter zu bezahlen, der einem die Doktorarbeit schreibt, während man vor den Klubs der Stadt steht und um Einlass gewährt.

Den Klubbetreiber in die Verantwortung zu nehmen, wenn sich die pubertierenden Gäste vor der Tür benehmen, drücke ich es mal überzogen höflich aus, wie die Axt im Wald, wäre ein falsches Signal an die möchte-gern-Spring BreakerInnen.




Ausgabe 23

Titelthema: Vergast und Vergessen
Weitere Themen: Vorwort – “Wenn wir uns erst mal einig sind” / Horch & Guck – Horchs Regimekritik, Teil 2 / So etwas hat es früher nicht gegeben – Wahre Größe – Völkerverständigung / Ollys Kommentar – So wahr mir Gott helfe / TouriTipp – Zinnowitz ist eine Reise wert / LiteraturTipp – »Madame Cherié« von Andrea Mohr / Woher der Wind weht – Leergefischt oder kein Fisch für Käpt´n Iglo / Aus dem Kiez – Kreuzberg ausverkauft? / TresenTest – Unser täglich Brot – Frühstück und Imbiss / William Wires – Drinnen und Draußen

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Unser täglich Brot – Frühstück und Imbiss Tipps quer durch Berlin

Man glaubt gar nicht wo in der Stadt verteilt überall Tresen herumstehen und was über sie hinweg gereicht wird. Wenn ich in Berlin auf dem Weg zu meinen, ständig wechselnden Arbeitsplätzen bin, überkommt mich zwischendurch der Hunger und es stellt sich für mich immer wieder die Frage: Wo finde ich was zu Futtern? Vielleicht geht es einigen Leserinnen und Lesern wie mir und dieser Bericht hilft euch, in kulinarisch unerforschten Gebieten zurecht zu finden. Neben den touristisch ausgetretenen Pfaden zu Curry 36 am Mehringdamm und Konnopke´s Imbiss in der Schönhauser Allee gibt es den ein oder anderen (Geheim-)Tipp von mir. Die Menüauswahl beläuft sich auf die einfache bis gehobene Handwerkerküche, was soviel heißt: von Currywurst mit Pommes bis Rinderroulade mit Kartoffeln und Rotkohl gibt es alles, was einen wieder zu Kräften kommen lässt und schmeckt. Wer Sushi- und Rohkost-Restaurationen oder gar Pferdefleischlasagne sucht, sollte an dieser Stelle das Medium wechseln.

 

Reinickendorf

Gute Berliner Küche bekommt man beim Curry Eck. Wer auf das einfache Gedeck steht: Currywurst, Boulette und Pommes, findet in der Residenzstraße genau den richtigen Anlaufpunkt. Das aufgeführte Angebot gibt es für sage und schreibe unschlagbare 2,90 Euro. Zum gleichen Preis gibt es 2x Currywurst oder 2x Boulette mit Pommes. Die Bedienung ist, auch bei zahlreichem Gastaufkommen, stets freundlich und gewissenhaft bei der Arbeit. Das Curry Eck ist ein Imbisswagen und bietet keine Sitzplätze.

Curry Eck

Residenzstraße 35

13409 Berlin

 

Marienfelde

Frühstück und deftiges Mittagessen gibt es bei Mario´s. Ständig wird irgendetwas gebrutzelt. Entweder liegen Schnitzel, Bouletten oder Spiegeleier in der Bratpfanne und müssen nicht lange warten bis sie, nach dem sie die Pfanne verlassen haben, von hungrigen Mäulern verschlungen werden. Der Gastraum bietet Platz für, ich schätze mal, etwa 16-20 Personen, sodass auch ein ganzer Bautrupp zeitgleich versorgt werden kann.

Mario´s Imbiss

Lankwitzer Straße 8

12107 Berlin

 

Moabit

Für den kleinen Hunger zwischendurch, gibt es Bäcker wie Ihr Meisterbäcker in Moabit. Das Brot und der Kuchen stammen vermutlich ebenso aus eigener Produktion wie die selbstgemachten Pralinen. Ein Stück Kuchen kostet um die 1,40 Euro, wobei nicht nur die Qualität, sondern auch die, über der Norm liegende Größe der Kuchenstücke den Preis rechtfertigen. Neben den Süßen Sachen gibt es Bockwurst und Boulette mit Schippe.

Ihr Meisterbäcker

Elberfelderstraße 2

10555 Berlin

 

Charlottenburg

Bereits in der vergangenen Ausgabe fand Prime Kebap unter Touri Tipp Erwähnung. Die Qualität ist nachhaltig so überzeugend, dass ich den Imbiss hier erneut aufführe. Direkt am Theodor-Heuss-Platz gelegen findet sich eine der besten Currywurst-Bratereien Berlins.Wie der Döner schmeckt, kann ich nicht beurteilen, die Currywurst mit Pommes sind einfach zu gut und die Portionen zu groß, als dass nach dem Verzehr noch ein Döner im Magen Platz finden könnte.

Prime Kebap

Reichstraße 1

14052 Berlin

 

Dallgow-Döberitz

Es gibt eigentlich nur zwei Gründe, die einen in diese Gegend verschlagen, die Arbeit oder die Ruhe, denn außer dem, gibt es nicht viel in Dallgow-Döberitz, was einem Grund gäbe, sich dorthin zu verirren. Bei mir war es die Arbeit und nun ist es, neben der Ruhe auch noch ein dritter Grund, für den es sich lohnt einen Abstecher in die Hauptstraße zu machen – Bäcker Madler. Ein gutes Angebot, ein freundlicher Service und einer der günstigsten Bäcker. Schrippen werden frisch und nach Wunsch belegt und ein umfangreiches Angebot an verschiedenen Kuchensorten rundet das Frühstück ab.

Bäckerei Madler

Hauptstraße 20

14624 Dallgow-Döberitz

 

Friedrichshain

Futtern wie bei Muttern, findet man bei Fleischer Domke in der Warschauer Straße. Zum Frühstück gibt es dick belegte Brötchen und starken Kaffee, zum Mittag von Chili con Carne bis zur Rinderroulade alles was der schwer arbeitende Handwerker benötigt, um wieder zu Kräften zu gelangen. Die Preise beim reichhaltigen Mittagessen liegen zwischen 3,50 bis 7 Euro.

Fleischer Domke

Warschauer Straße 64

10243 Berlin

 

Kreuzberg

Görli Burger

Die Königsklasse unter den Burgern.

Unverkennbar meine Zuneigung zu den Bratkünsten der Jungs vom Görli Burger. In einem frisch in schwarz/weiß gestrichenem Gastraum kann man bei Burgern, Pommes und Cola in aller Ruhe das hektische Treiben auf der Straße an sich vorbeiziehen lassen und das Essen genießen.

Görli Burger

Skalitzer Straße 66

10997 Berlin

 

Kreuzberg

Toros

Zum Schluss gibt es für alle die am und um den Oranienplatz unterwegs sind, das Beste für auf die Hand. Auf meiner Der Kreuzberger-Verteilrunde komme ich stets dort vorbei und wenn es mein Finanzhaushalt erlaubt, gönne ich mir einen Tantuni Dürüm. Klein, aber fein und alles andere als zum satt werden, aber verdammt lecker. Der Tipp eines Gastes: „50 Cent mehr investieren und extra Fleisch verlangen“ – diesen werde ich bei meinem nächsten Besuch beherzigen.

Toros

Oranienplatz 2

10969 Berlin

 




Leergefischt oder kein Fisch für Käpt´n Iglo

Wer am Strand sitzt und in die schier endlosen Weiten der Meere und Ozeane schaut, würde nicht vermuten, dass solch eine Größe in Gefahr sein kann. Die Dimension scheint für uns Menschen zu riesig und doch wird unter der Oberfläche ein erbarmungsloser Kampf geführt. Weit weg von den Küsten betreiben die Menschen Raubbau an den Lebewesen die das Meer beherbergt in einem Ausmaß, dass sie keine Chance mehr haben sich zu regenerieren.

Wir müssen uns mit einem Fakt auseinandersetzten, dass wenn in der gleichen Intensität weiter gefischt wird, die Bestände weltweit Mitte dieses Jahrhunderts kollabiert sein werden. Dies ist kein Horrorszenario, sondern die logische Auswertung der empirischen Daten, wie sie von allen Experten unisono bestätigt werden. Der Streit, der zu Zeit noch besteht ist, ob schon 70 Prozent oder schon 90 Prozent verbraucht wurden. Am klaren Trend jedoch, gibt es keine zwei Meinungen. Wer immer noch fragt, wo all die Fische hin sind, dem kann man einfach zurufen, WIR HABEN SIE GEGESSEN! Doch wie in vielen anderen Bereichen auch, wird trotz aller Warnungen weitergemacht und der Kampf um die Anteile an den letzten Beständen ist in vollem Gange. Wir werden uns darauf einstellen müssen, Fisch als Nahrungsquelle zu verlieren. Wir sind an einem Punkt gekommen, an dem die nachwachsenden „Rohstoffe“ eben nicht mehr nachwachsen können, da wir bei weitem mehr verbrauchen und den Populationen keine Möglichkeiten mehr geben, sich zu stabilisieren, geschweige denn zu regenerieren. Die Weltflotte könnte die Menge an Fisch, um das vierfache überfischen. Haben wir wirklich gedacht, wir könnten ewig so weiter machen und alle Lebewesen aus dem Meer endlos im Übermaß nutzen? Uns wird nun die Erkenntnis aufgezwungen, dass die Meere nicht unerschöpflich sind. Die Folgen unseres Handelns rücken somit greifbar an uns heran und sind nur noch einen Steinwurf von der eigenen Gegenwart entfernt. Die Kinder die wir heute im Sandkasten sitzen sehen, dürfen mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod der Weltmeere am eigenen Leib erleben und vielleicht fragen sie ihre Eltern: „WARUM habt ihr nichts getan?“ Trotz diesem Wissen steuern wir weiterhin unbeeindruckt in das ozeanische Desaster. Die Menschheit führt Krieg, der Gegner ist die Erde mit all ihren Lebewesen und es gibt keinen Zweifel, dass wir ihm meilenweit überlegen sind. Mit unbeschreiblicher Brutalität, beuten wir unseren Planeten aus und zerstören Leben, ob Tiere oder Pflanzen, ohne die Folgen und die Dimension wirklich zu begreifen. Die Weltmeere, die Wiege allen Lebens mit all ihrer Vielfältigkeit, Schönheit und ihrem schier unermesslichen Reichtum an Arten scheint dem Tode geweiht, wenn wir nicht schleunigst den Fakten Tribut zollen. Der Weltraum ist besser erforscht als die Tiefsee, doch noch bevor wir wissen was sie in sich beherbergt, werden wir sie zerstört haben, ohne nur die geringste Ahnung zu haben, welche Folgen dies nach sich zieht.

Der Fokus liegt in diesem Artikel auf dem Fischfang, vergessen sollte wir jedoch nicht, dass parallel die Meere als Müllkippe genutzt werden, allein der Plastikmüllberg im Pazifischen Ozeanstrudel, einer der fünf großen zirkulierenden Meeresströmungen, ist auf die Größe von Mitteleuropa angewachsen, mit einem Gewicht von zirka drei Millionen Tonnen und übertrifft die Menge des Planktons um das sechsfache, Tendenz steigend. Nebenbei wird Giftmüll verklappt und durch austretendem Öl aus Plattformen und Tankerunglücken ( zwischen 1963-1996 allein 686 Tanker) zusätzlich verseucht. Allein in der Nordsee stehen über 900 Öl-, Gas- und Versorgungsplattformen die den Meeresboden auf einer Fläche in der Größe vom Saarland in schwarze Schlammwüsten verwandelt haben (Quelle: Greenpeace). Die Weltmeere werden mit Sonar beschallt (mit bis zu 220 db, um dies einordnen zu können, 110 db ist die absolute Schmerzgrenze beim Menschen, ein Anstieg um 10 db heißt jedes Mal eine Verdoppelung der Lautstärke, sprich bis 220 db hat sich der Wert der Schmerzgrenze elf Mal mal hintereinander verdoppelt). Das nicht mehr Wale und Delphine mit blutigen Gehörgängen an die Küsten gespült werden, verwundert, aber vielleicht sinken sie einfach nur Tod auf den Meeresgrund. Laut Greenpeace überstieg die Radioaktivität des Meeresboden vor La Hague das 3900-fache des Normalwertes. Der Quecksilbergehalt im Walfleisch lag teilweise 5000-fach über dem Grenzwert. Hinzu kommen Chemikalien, speziell aus der Textil und Pharmaindustrie, diese greifen in die Genetik des Lebens ein und produzieren heute schon Multiresistente Viren und Bakterien und verändert die Fortpflanzung und Geschlechter, die Liste ließe sich endlos fortführen. Wir sollten uns zudem bewusst machen, dass der Klimawandel tiefe Einschnitte in unsere herkömmliche Nahrungsbeschaffungsstrukturen verursachen wird. Böden versanden oder werden weggespült. Nahrungsmittel werden während der Veränderung von Klimazonen knapp werden, nur das wir dann schon eine Resource, eine der kostbarsten Lebensmittelquellen der Erde, die als Puffer hätte dienen können verbraucht ist, freilebender Fisch!!!!

Die Leistungsfähigkeit unserer Fischerei, übertrifft bei weitem unsere Fähigkeit, uns zu beherrschen, so beschrieb ein Umweltexperte das Dilemma. Eine kleine Clique, die sich in multinationalen Konzernen und Politik tummelt entscheiden über ganze Ökosysteme. Diesen terroristischen Akt (wie soll man es anders nennen), wird von einer Minderheit umgesetzt und sie sind bereit das Welterbe aller Menschen, allein aus Profitinteressen zu vernichten. Ein Artensterben ungeahntem Ausmaßes rollt auf uns zu, fast unbemerkt, aber kontinuierlich und die Zentralen der Macht schweigen oder beteiligen sich daran. Zu selten dringen die Appelle der Forscher zu den Bevölkerungen durch. Unwissenheit wird gezielt als Waffe von den Regierungen eingesetzt und die Medien versagen, wie so oft unter dem Druck von Abhängigkeiten und Lobbyisten, selbst in Ländern wie Deutschland, die selbstherrlich von Pressefreiheit schwatzen.

Wenn wir im Urlaub, an den Küsten dieser Welt, in den kleinen Häfen herum schlendern und voller Romantik die bunten Fischerboote betrachten, bekommen wir leider einen falschen Eindruck, was sich draußen auf der offenen See wirklich abspielt. Industrielle Fangflotten, riesige Schiffsfabriken treiben nämlich dort, weit weg von störenden Blicken ihr Unwesen, um den erbarmungslosen Hunger der Menschen zu stillen und es geht um Geld, um sehr viel Geld. Ihre Waffen sind Netze, Hacken und modernste Technik, um auch den letzten Fisch noch zu orten. Damit diese Hightech Industrie besser verständlich wird und die Dimension dahinter begreifbarer, ein paar Beispiele. Die heute verwendeten Schleppnetze haben teilweise ein Ausmaß, dass bis zu 13 Jumbojets darin Platz finden können, ihnen entgeht nichts. Jedes Jahr werden bei der Langleinenfischerei 1.400.000.000 Hacken ausgeworfen, die Gesamtlänge könnte die Erde 550 mal umrunden. Grundschleppnetze durchpflügen Gebiete des Meeresbodens im wahrsten Sinne, denn es ist vergleichbar, wie wenn man an Land ein Feld sieben Mal umpflügen würde und jeder kann nun selbst erahnen was auf einem Feld wächst, was sieben Mal umgepflügt wurde, NICHTS! Zurück bleibt ein Schlachtfeld aus Pflanzenteilen, zerstörte Korallen usw. Es gibt Regionen im Meer, die auf den Entwicklungsstand von vor 5000 Jahren zurück katapultiert wurden.

Pro Jahr werden ungefähr 150 Millionen Tonnen Fisch „erzeugt“, durch Fischfang und Aquakulturen, davon sind 110 Millionen Tonnen für den Menschlichen Verzehr bestimmt. Dies ist jedoch nur der Anteil der an Land gebrachten Fische. Ein großes Problem besteht jedoch zusätzlich, durch den Beifang, der noch auf offener See Tod ins Meer zurück geschmissen wird. Genaue Zahlen gibt es darüber leider nicht und ist auch Regional unterschiedlich. In der Nordsee bewegt er sich laut Schätzungen der EU zwischen 40-60 Prozent des Fanges. Greenpeace verdeutlichte dieses anhand von Beispielen anschaulich. Für ein Kilo Shrimp sterben bis zu zwanzig Kilo andere Meereslebewesen, bei der Seezunge kommen auf ein Kilo, um die sechs Kilo Beifang. Es gibt Regionen da liegt er sogar bei 70-85 Prozent des Fanges. Es werden zudem Fische über Bord geschmissen, die nicht den gewünschten Preis bringen, um so schon auf hoher See Platz zu schaffen, für Arten die lukrativer für den Verkauf sind. Das ist mutwilliger, gedankenloser Mord an Lebewesen Der Beifang ist auch für die zahlreichen Zahnwalarten ein Problem, wie Tümmler, Schweinswale oder Delfine. Der WWF erklärt in einer Studie, dass heute bis zu 86 Prozent der 72 Zahnwalarten bedroht sind. Obwohl sie von der kommerziellen Jagt geschützt sind, verenden jährlich mehr als 300.000 Kleinwale in den Fischernetzen dieser Welt. Schon 2003 wurden jegliche Arten von Fischen und Meerestieren, die für den Verzehr durch den Menschen bestimmt waren, einem kollabierten Status zugeordnet.

Aber auch die Aquakulturen sind keine Alternativen, denn dort werden in der Regel Raubfische (z.B. Lachs) gezüchtet. Somit Fische, die in der Nahrungskette weit oben stehen. Dies hat zur Folge, dass inzwischen selbst die kleinen Fische Ziel der Fischereiflotten geworden sind, um als Futtermittel für die Zucht zu dienen. Für diese Art der Züchtung werden mehr Fische verbraucht, als sie als Nahrung wieder hergeben z.B. benötigt man für ein Kilo Lachs, fünf Kilo Sardellen. Mal abgesehen davon, dass Sardellen für den Menschen gesünder sind als Lachs. Würde man dieses Modell auf das Festland übertragen, würden Tigerfarmen aufgebaut werden, für die man den Bestand an Rehen in den Wäldern wegfängt. Der Hunger der Aquakulturen ist ungebrochen und Südamerika ist einer der größten Hersteller von Fischmehl als Futtermittel. Für die Produktion von einer Tonne Fischmehl werden 4,5 Tonnen Sardinen verbraucht. Es werden sechs Millionen Tonnen Fischmehl pro Jahr weltweit umgesetzt, davon allein produziert Peru 1,5 Millionen Tonnen für den Export. Die Abfälle die bei der Verarbeitung anfallen werden einfach ins Meer zurück gepumpt, es gibt in Peru Regionen bei der sich diese Abfälle in einer Höhe von zwei bis acht Metern als Schlamm in den Buchten angesammelt haben und die komplette Flora und Fauna zerstören. Nur ein paar Monate, wenn die großen Sardinenschwärme an den Küsten Südamerikas vorbeiziehen laufen die Fabriken auf Hochtouren und die Fangflotte nehmen sich was sie kriegen. Doch die kleinen Fische fehlen in der Nahrungskette anderer Tiere. Vögel und Seelöwen, obwohl sie weiter südlich in Schutzgebieten leben und angewiesen sind auf diese Nahrungsquelle gehen immer öfter auf Jagt leer aus. Welche Folgen und Massensterben dies zur Folge haben könnte, werden wir in Zukunft beobachten können.

Auf die erschreckenden Zahlen, müssen nun langsam Handlungen folgen. Beispiele wie in Neufundland, einmal eines der reichsten Kabeljaugebiete, die so massiv überfischt wurden, dass 1992 ein komplettes Fangverbot ausgesprochen wurde und mehr als 4.000 Fischer über Nacht arbeitslos gemacht hat, sollten zum Nachdenken anregen. Zumal der Bestand bis heute, mehr als zwanzig Jahre später, sich immer noch in einem katastrophalen Zustand befindet und es keine Anzeichen der Erholung gibt. Die alten Seefahrermythen, dass man auf dem Kabeljau über das Meer laufen konnte, werden nur noch als Legende weiterleben müssen.

Der blaue Thunfisch scheint der nächste in der Reihe. Für sein exzellentes Fleisch wird er geliebt und zu Höchstpreisen verkauft. Letztes Jahr wurde ein Exemplar für 400.000 US-Dollar verkauft, wie kann er da eine Chance haben. Fischfangexperten schlagen eine Fangmenge von 15.000 Tonnen für den blauen Thun vor, um den Kollaps zu vermeiden, um die Population langsam wieder aufzubauen dürften nicht mehr als 10.000 Tonnen gefangen werden. Jetzt schon sind die Fangmengen um 80 Prozent zurückgegangen und dennoch beschließen die EU Minister Fangquoten von 29.500 Tonnen, also doppelt soviel um den Kollaps zu vermeiden. Wenn man dann noch bedenkt, dass ungefähr 60.000 Tonnen illegal gefischt werden, scheint der Exodus die logische Konsequenz. Wie Kapitalismus auf solche Szenarien reagiert sieht man auch gut bei Mitsubishi. Sie kaufen den blauen Thun im großen Stil aus Atlantik und Mittelmeer auf, bis zu 60 Prozent des gefangenen Bestandes und frieren ihn ein. Schon jetzt besitzen sie geschätzte 60.000 Tonnen und warten wahrscheinlich auf die Ausrottung, um ihn dann zu Höchstpreisen zu verkaufen, so was nennt man wohl eine gute Investition.

Die westlichen Industriestaaten sind gefordert, Sie sind es, die die Fangrechte bei den meist korrupten ärmeren Länder erwerben, wie in Westafrika und anderswo und zerstören damit die traditionelle Fischerei, die keine Hoffnung mehr hat zu bestehen und immer mehr Afrikaner daher ihr erzwungenes „Glück“ in Europa suchen. Für über eine Milliarde Menschen ist Fisch der Hauptbestandteil der Nahrung und wir fressen ihnen ihre Lebensgrundlage weg. Wir sind Teil der Hauptverursacher der Katastrophe, somit liegt es an uns wie die Erde sich entwickeln soll. Ohne Druck auf die Politik wird nichts geschehen. Es gibt 4.000 Meeresreservate die jedoch nur 0,6 Prozent der Weltmeere ausmachen, der Rest darf überfischt werden. Es werden weltweit 15 -30 Milliarden US-Dollar für Subventionen ausgegeben, doch wird damit nur die Ausrottung der Fische finanziert. Fachleute haben errechnet, wie teuer eine Weltweite Überwachung der Fangflotten kosten würde, es wäre genau der Betrag der Subventionen. Es gibt somit kein Argument fürs Nichthandeln.

Verschiedenste Modelle für nachhaltige Fischerei liegen auf den Tisch, um die Vielfalt der Arten zu erhalten. Selbst für die Aquakulturen auf See gibt es Alternativen, wie z.b. in Holland bei denen Firmen mit Süßwasserfischen arbeiten. Die Sorte heißt Claresse und benötigt ca. 700 Gramm Nahrung für ein Kilo Fisch. Sie ist ein Allesfresser und verträgt sogar pflanzliche Nahrung. Bei diesem Modell wird mehr Fisch produziert als verbraucht, im Gegensatz zu den herkömmlichen Aquakulturen. Auch andere Initiativen gibt es. Umweltgruppen in Südamerika, versuchen Sardellen zum Speisefisch zu machen, anstatt ihn als Futtermittel zu verschwenden. Überall regt sich Widerstand, nur allein ohne den Einfluss von Regierungen wird es nicht zu schaffen sein oder erst dann die Erkenntnis greifen, wenn die Trümmer unseres Handelns vor uns liegen. Terroristen in Nadelstreifenanzug bestimmen die Geschicke der Welt, sie geben einen Dreck auf die Bedürfnisse der Menschen und Tiere, uns bleibt entweder die Hingabe an den Untergang oder wir raffen uns auf, zum entschlossenen Handeln dagegen. Du allein wirst dich entscheiden müssen, schau auf deinen Teller und denk nach.

http://gloria.tv/?media=234337

http://www.youtube.com/watch?v=okvINFn25bU

http://www.greenfacts.org/de/fischerei/index.htm

http://www.ecomare.nl/de/ecomare-encyclopedie/mensch-und-umwelt/rohstoffgewinnung-nordsee/foerderung-v-bodenschaetzen/foerderplatformen/

Geschrieben von bookfield




“Görli Burger” oder wie der Hamburger zur Delikatesse wurde

Meine werten Leserinnen und Leser, liebe Bürgerinnen und Bürger und geschätzte Leserinnen und Leser – Görli Burger ist wieder da! Seit dem 10. Januar 2013 brutzelt das Team vom Görli Burger wieder die besten Burger der Stadt, was schreibe ich, der Welt! Am heutigen Tag, den 14. Januar 2013 machte ich mich mit Schröder, dem stellvertretenden Chefredakteur, auf den Weg in die Skalitzer Straße 66 (10997 Berlin-Kreuzberg). Während Schröder bei Minusgraden vor der Tür ausharren musste, schob ich mir zwei Cheeseburger ins Gesicht. Nach dem ersten Biss, stellte sich sogleich das „Ja!“-Gefühl ein, die Geschmacksrezeptoren entfachten ein Feuerwerk und die Magensäfte fingen vor Freude an zu brodeln. Vergessen war die lange Zeit der Entbehrung, vergessen die Tage, an denen ich sehnsüchtig am ehemaligen Standpunkt vom Görli Burger vorbei schlich und hoffte, die Jungs mögen doch möglichst bald einen neuen Laden finden, schließlich war seit der Schließung im Oktober des vergangenen Jahres geraume Zeit vergangen. Einzig und allein Schröders unzufriedener Blick durch die Scheibe lenkte kurzweilig von dem Genuss ab. Nicht nur von der Lage hat sich Görli Burger verbessert. Mit prunkvollem Stuck unter der Decke, die Wände schwarz gestrichen und die Möbel in weiß gehalten, erscheint der Laden fast wie ein Nobel-Burger-Laden. Auch bei der Einrichtung waren die Jungs kreativ. Den Tresen und die Tischplatten haben sie aus alten Türen gezimmert. Nicht ganz so gemütlich wie der kleine Laden in der Lübbener Straße, aber familiär wie eh und je. Zur Lage bleibt noch zu vermerken, und das sollte auch alle Globalisierungsgegner mobilisieren, Gast zu werden, der neue Görli Burger liegt schräg gegenüber vom Schnellimbissrestaurant McDonald´s. Die Kampfansage des Jahres! Ich werde diese mit meinem Hunger unterstützen. Nun ist genug der Worte. Macht euch auf den Weg und schaut selber mal vorbei im neuen Görli Burger und vergesst vor Staunen nicht zu bestellen.

www.facebook.com/pages/G%C3%B6rli-Burger/209096142448408




Madame Chérie: Das Leben nach dem Knast – Der steinige Weg zurück ins Leben

In ihrem neuen Buch »Madame Chérie« schreibt Andrea Mohr über ihre Zeit nach dem Aufenthalt im Deer Park Gefängnis in Melbourne/Australien. Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise durch ihr neues Leben, das sie seit der Entlassung aus der Haft 2004, und der anschließenden Rückführung nach Deutschland in ihrer Heimatstadt Neustadt an der Weinstraße lebt. Sie berichtet von der Schwierigkeiten, sich im normalen Leben, außerhalb der Gefängnismauern zurecht zu finden. So waren zum Beispiel die Aussichten mehr als bescheiden über das Jobcenter einen Arbeitsplatz zu finden, der mit ihrem Erfahrungsschatz der vergangenen zwanzig Jahre zu vereinbaren war. Somit versuchte sie aus eigener Kraft und mit legalen Mitteln den einst luxuriösen Lebensstil wieder herzustellen. Da für sie auf dem regulären Arbeitsmarkt keine geeignete Arbeitsstelle zu finden war, die diese Vision hätte Wirklichkeit werden lassen können, gründete Andrea einen Escort-Service mit dem Namen »Madame Chérie«. Sie schreibt, wie sie als Escort-Dame die verschiedensten Männer kennenlernt und mit ihnen mehr oder weniger lustvolle Nächte verbringt. Wie sie sich bei einem Verlag bewirbt und die Aufträge für zwei kulinarische Reiseführer erhält und das Buch »Pixie« schrieb, an dass das aktuelle Werk anschließt. Daneben findet ihr Familien- und Bekanntenkreis Erwähnung der anfangs den Erfolgsaussichten der Schriftstellerin Andrea Mohr skeptisch gegenüberstehen. Selbstverständlich darf Howard Marks nicht fehlen. Bereits zu ihrem ersten Werk hat er das Vorwort beigesteuert. Unschwer ist aus dem Buch Madame Chérie zu erkennen, dass Andrea ihm gegenüber zwischen Hass und Liebe, zwischen Wut und Hingabe hin und hergerissen ist.

Insgesamt beinhaltet das Buch die Geschichte eines nicht alltäglichen Lebensstils, der zudem von einer Frau in vollen Zügen ausgekostet wird, der man „so etwas“ nicht zutrauen würde. Andrea schreibt in ihrer eigenen Form und springt, für den Leser manchmal verwirrend, zwischen Erlebnissen aus der Familie, dem Beruf als Escort-Dame, ihrer Vergangenheit und Howard Marks hin und her. Hinzu kommt die Mischung aus deutscher Sprache und englischer Satzbauweise, die einen dazu veranlasst, manch einen Satz mehrfach lesen zu müssen. Alles in allem aber ein Buch, dass eine ungewöhnliche Geschichte beweist und die Stärke einer Frau hervorhebt, die sich als gefallener Engel aufgerafft hat, um aus der, von der Gesellschaft für solche Personen erschaffenen Abseitsposition wieder mitten ins Leben zu katapultieren. Mit Erfolg.

Wer das Buch Pixie gelesen hat, sollte Madame Chérie ebenfalls lesen. Wer beide Bücher nicht kennt und auf ungewöhnliche Biografien abseits von Glanz, Glamour und Gloria steht und zudem einen Blick hinter die Kulissen unserer schönen Scheinwelt werfen möchte, dem sind beide Werke zu empfehlen.

Um ihr neues Buch vorzustellen, trat Andrea im Dezember 2012 im KitKat-Klub, im Klub Zur Wilden Renate (Der Kreuzberger berichtete online) und im Insomnia auf.

Andrea Mohr wurde 1963 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Lebte und studierte in den 90er Jahren in Berlin. Währenddessen arbeitete sie als Fotomodel, Hostess, Schauspielerin und Striptease Tänzerin. 1997 zog sie nach Melbourne/Australien. Dort wurde sie 1999 verhaftet und wegen dem Schmuggel von über fünf Kilo Kokain und der Organisation einer Kriminellen Vereinigung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Erlebnisse aus dieser Zeit finden sich in dem Buch »Pixie«.

Madame Chérie von Andrea Mohr

Erschienen im gONZo Verlag

ISBN: 978-3-9814439-8-1

Preis 12,99 Euro

300 Seiten




Zinnowitz ist eine Reise wert – Über Bauernstuben auf Usedom

BERLIN/ZINNOWITZ Wir, meine durchaus charmante Begleiterin, Schröder und ich, hatten uns für vier Tage auf dem Anwesen der Familie Schönherr im beschaulichen Ostseebad-Zinnowitz eingemietet, um uns ein paar Tage Ruhe zu gönnen. Ein wohliges Gefühl machte sich breit, als wir die Tür zu unserem kleinen Feriendomizil namens »Zwergenhaus Dustin« öffneten und aus der winterlichen Kälte in das kleinen Haus eintraten. Bevor wir jedoch das Haus betreten und uns wie zuhause fühlen konnten, hatte uns Usedom zuvor Einiges abverlangt. Bereits zwei Mal war meine durchaus charmante Begleiterin auf der Insel und ein Mal hatte es mich zuvor dorthin verschlagen. Dabei gab es nie Probleme mit der Insel und ihrer BewohnerInnen, sondern stets bei der An- und Abreise. Auch dieses Mal sollte zumindest die Anreise unter keinem guten Stern stehen. Als wir am Hauptbahnhof in Berlin in den Regionalzug in Richtung Usedom einstiegen, war der Zug so voll, wie die Tokioter U-Bahn zur Hauptverkehrszeit. Stehend, wie Ölsardinen gedrängt, fuhren wir annähernd drei Stunden unserem Ziel entgegen. Vor Ort angekommen, tobte ein Schneesturm, sodass wir froh waren, dass uns der Vermieter mit dem Auto vom Bahnhof abholte und die kurze Strecke von ungefähr 800 Metern zu unserem Domizil fuhr.

Während sich meine durchaus charmante Begleiterin daran machte, den Inhalt ihres Rucksacks in den Schränken zu verstauen, legt sich Schröder, der Redaktionshund auf die faule Haut und ich begutachtete unser Teilzeit-Zuhause.

Das Haus bestand aus einem Raum im Erdgeschoss und einem weiteren, als Schlafzimmer eingerichtetem Zimmer im Dachgeschoss. Insgesamt standen uns 40m² zur freien Entfaltung zur Verfügung. Die Einrichtung ist im Stil einer alten Bauernstube gehalten, war urgemütlich und somit bestens für einen romantischen Urlaub zu zweit geeignet. Im Wohnraum befinden sich eine Sitzbank mit davorstehenden Esstisch, an den sich die Kochzeile anschließt. Direkt daneben führte eine Tür zum Spa Bereich – in bürgerlichen Kreisen auch Badezimmer genannt. Rechts vom Eingang führt eine schmale und recht steile Treppe in das Dachgeschoss, wo sich das Schlafzimmer befindet. Auch dort gibt es ausreichend Stauraum, so wie einen Fernseher, ein Doppelbett mit bemerkenswert rückenfreundlichen Matratzen und einer bequemen Sitzecke. Hinzu kommt die, überall im Haus liebevoll und bis ins Detail gestaltete Dekoration. An technischer Ausstattung blieb ebenfalls kein Wunsch offen. Im Wohnbereich finden sich Radio und CD-Spieler, in der Küche Toaster, Mikrowelle, Wasserkocher, Miniherd und Kaffeemaschine. Nicht zu vergessen die an kalten Tagen angenehme Fußwärme bereitende Fußbodenheizung im Erdgeschoss. Das Grundstück ist komplett eingezäunt und somit ideal für alles was kreucht und fleucht und nicht aufs Wort hört wie Kinder und Hunde. Darüber hinaus bietet der Garten einen Grill, Liegestühle und jede Menge Platz zum Herumtoben.

Am nächsten Morgen machten wir uns daran, die Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Dabei empfiehlt es sich auch hier, auf die alteingesessenen und zum Teil als Familienbetriebe geführten Geschäfte zurückzugreifen. Im Anschluss daran erkundeten wir die örtlichen Begebenheiten. Zinnowitz ist ein Badeort und dafür typisch, gibt es auf dem Weg zum Strand eine (fast) unumgängliche Einkaufsstraße, auf der man, von der Apotheke bis zum Zimtstern alles zu finden ist, was das Herz begehrt. Ist die Konsum- und Fressmeile passiert, eröffnete sich einem der Strand, das Meer und der grenzenlose Horizont. Schröder war fortan damit beschäftigt, den aufschäumenden Wellen Einhalt gebieten zu wollen, indem er bellend in sie hinein biss. Wir schauten dem Treiben zu und genossen die frische Seeluft und dank unserer Gummistiefel konnten wir fernab der anderen Touristen allein auf einer Sandbank stehend ungestört in die Ferne schweifen.

Da gefühlt jedes zweite Haus in Zinnowitz Gästezimmer, -wohnungen und -häuser anbietet, ist davon auszugehen, dass im Sommer die Hölle los ist. Wer sich fernab von Touristentrubel ein paar Tage der Ruhe und Abgeschiedenheit gönnen möchte, ist mit der Nebensaison bestens beraten.

Zum Jahreswechsel findet ein spektakuläre Strandfeuerwerk statt.

Neben dem von uns bewohnten Haus, gibt es auf dem Schönherrschen Grundstück noch ein weiteres, die „Bauernscheune“. Ebenfalls mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und für eine Kleinfamilie oder 2 Personen plus Hund geeignet.

Abschließend bedanken wir uns bei Familie Schönherr für einen rundum schönen und erholsamen Aufenthalt im Zwergenhaus Dustin.

www.zwergenland-zinnowitz.de

Telefon 0172-3236657




Olly´s Kommentar: “So wahr mir Gott helfe” – Wann der Meineid straffrei bleibt

„…so wahr mir Gott helfe“ – mit diesen Worten beschließen Amts- und Würdenträger wie Minister, Bundesbeamte und Richter ihren Eid, der sich darauf bezieht, dass der Eid Leistende schwört, mit seiner Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu dienen, dessen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm abzuwenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu wahren und zu verteidigen, seine Pflichten gewissenhaft zu erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben. Dass dieser Eid für den Arsch ist, wissen jedoch nur die wenigsten. Das dumme Grinsen derjenigen, die im Blitzlichtgewitter der Presse den Amtseid abgelegt haben, rührt nicht von der Freude das Vertrauen des Volkes erhalten zu haben, um in dessen Namen den Staat mitgestalten zu dürfen, sondern vielmehr aus dem Grund, dass, wenn man nur lange genug im Amt verbliebe, eine, für normalsterbliche, unerreichbare Pensionszahlung sicher ist.

Auf vielen Internetseiten stellen Leute die Frage nach der strafrechtlichen Verfolgung von Meineid durch Betrug im Amt wie die Verschwendung von Steuergeldern. Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, beantwortete dies, als er einem Rentner auf die Frage, ob der Amtseid nur so eine Art „Kneipeneid“ sei, antwortete, mit dem Amtseid solle nur „grundsätzlich die vollkommene Identifizierung des Gewählten mit der in der Verfassung niedergelegten Wertungen und Aufgaben bekräftigt werden“ (Quelle:Der Spiegel 44/2000). Der deutlich konservativ ausgerichtete Maunz-Düring Kommentar, findet ebenfalls deutliche Worte: „Wie sämtliche Amtseide, die im deutschen öffentlichen Recht vorgesehen sind, ist auch der Amtseid des Bundespräsidenten in keiner denkbaren Beziehung strafbewehrt, etwa im Sinne, dass eine flagrante Verletzung der im Eid übernommenen Verpflichtungen als Meineid oder Ähnliches gewertet würden.“ Der feierlich geleistete Eid wird als „moralische Selbstverpflichtung“ oder „ethische Selbstverpflichtung“ bezeichnet.

Selbstverständlich gelten die Gesetze auch für die Regimeelite, jüngste Beispiele verdeutlichen dies. Erst im Februar wurde Niedersachsens Justizminister Bernd Busemann mit über 0,8 Promille Alkohol im Blut, am Steuer seines Dienstwagens ertappt. Busemann drohen nun ein Monat Fahrverbot, 500 Euro Bußgeld und Punkte in Flensburg. Dass er in der Vergangenheit eine 0,3 Promille Grenze befürwortete und er 2010 an Autofahrer appellierte, das Auto bei Alkoholgenuss stehen zu lassen, wird ihm nun hämisch angelastet.

Vermutlich um die Bevölkerung zu beschützen, wird Linken-Franktionschef Gregor Gysi, wegen eines eventuellen Meineides aus dem Jahr 2011 an den medialen Pranger gestellt. Ob er nun Informationen an die Staatssicherheit weiter geleitet hat, sei dahingestellt. Niemand hinterfragt jedoch nur eine Sekunde die politische Karriere unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel in der DDR. Ganz gleich wie der Fall Gysi ausgeht, für die Allgemeinheit sind die Schäden, die die wahren Volksverräter im Amt zu verantworten haben, ungleich größer und müssten von daher ungleich schärfer juristisch verfolgt werden, als einige, wenn sie denn stattgefunden haben, durchaus menschlich verwerfliche Informationsweiterleitungen.

Neben den medial ausgeschlachteten und breit getretenen Milliarden Gräbern, Flughafen Berlin Willy Brandt und Stuttgarter Hauptbahnhof, gibt es weitere, von dem Regime zu verantwortende Steuerverschwendungen, die ganz offensichtlich den nicht strafrechtlich zu verfolgenden Taten zugeordnet werden müssen. Die Elbphilharmonie in Hamburg sollte ursprünglich 77 Millionen Euro kosten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete am 2. Februar 2013, dass der Gesamtpreis noch im selben Monat auf 575 Millionen Euro ansteigen werde. Die beteiligte Baufirma Hochtief, sowie das Architektenbüro Herzog & de Meuron werden nach eigenen Angaben das Projekt mit Verlusten abschließen. Kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, dass allein die Architekten 93,9 Millionen Euro erhalten. Vor drei Jahren sollte die erste Geige aufspielen. Nun müssen die Hanseaten bis 2016 warten, so die Planung.

Da hingegen ist das Palmendesaster von Rahlstedt/Hamburg bei einem Steuerverschwendungsbetrag in Höhe von 15.000 Euro fast ein Schnäppchendesaster. Die Bezirkspolitiker wollten das Umfeld begrünen und so ließ die Verwaltung im Jahr 2011 zwölf Palmen pflanzen, die den Winter nicht überlebten und eingingen. Ein Gutachten, dass die Verwaltung daraufhin erstellen ließ, kam zu dem Ergebnis, dass die Pflanzen für den Standort völlig ungeeignet waren.

Als krönender Abschluss sei die BayernLB genannt, die selbst vom Schwarzbuch der Steuerzahler als „Dauerbrenner“ bezeichnet wird. Es geht unter anderem um leichtsinnige Anlagepolitik, Investitionen in Luxushotels, verschleierte Zahlungen um sogenannte „Beraterhonorare“ und eine Klage von „Holocaust-Opfer gegen Banken-Diebstahl“ gegen die ungarische Tochter MKB-Bank. Ein Beispiel, an dem die Vetternwirtschaft a la Griechenland deutlich wird. Bei der Sanierung der Autalhalle in Niederhausen/Hessen wurde die Europaweite Ausschreibung für die Architekturleistungen dadurch umgangen, in dem der Bürgermeister der Gemeinde den Gesamtauftrag anstatt in einem Vertrag in drei aufgliederte und somit unter dem Schwellenwert von 206.000 Euro geblieben ist. Keiner von den Volksvertretern muss jedoch in voller Höhe für den angerichteten Schaden am Volkseigentum aufkommen.

Im Gegenzug zu Nichtskönnern wie Wowereit, Schröder und Co., müssen zwei Beamten aus dem Landkreis Holzminden für ihr Vergehen im Amt die Köpfe hinhalten. Wie, ob in Form einer zu entrichtenden Geldbuße, Kürzung der Dienstbezüge oder Zurückstufung im Laufbahnamt, ließ die Landrätin offen. Was war passiert? Die Abfallwirtschaft Landkreis Holzminden hatte nach einer Ausschreibung einen Vertrag zu Müllverbrennung mit einem neuen Partner abgeschlossen, jedoch versäumt, den bestehenden Müllverbrennungsvertrag mit dem alten Partner rechtzeitig zu kündigen. Somit muss der Landkreis bis 2014 zwei Verträge bedienen.

Die BetrügerInnen aus der Bundesdeutschen Regimeelite, stopfen sich im Namen des Volkes die Taschen mit Steuer- und Bestechungsgelder voll, retten Banken und verschulden somit uns auf Generationen. Alles zum „Wohle und Nutzen des Volkes“. Vor dem Gesetz sind alle gleich, heißt es, nur gibt es eben immer wieder Leute, die sind gleicher als die anderen. Denkt mal darüber nach, wenn MinisterIn, KanzlerIn oder BundespräsidentIn bei ihrem Amtsantritt den Eid schwören: “… so wahr mir Gott helfe.“




So etwas hat es früher nicht gegeben – Wahre Größe

Dass es bei meinen Berichten nicht ausschließlich um technische Trends geht, sondern durchaus auch um die Fortschritte in der Gesellschaft, zeigen die nachstehenden Zeilen. Aufmerksam wurde ich durch ein, überall im Kiez plakatierten Bericht von Mely Kiyak. Darauf aufbauend recherchierte ich eine weitere Geschichte die in einem anderen Land und zu einer anderen Zeit stattfand jedoch im Einklang mit der Geschichte vom Kiylak steht. Es geht in beiden Fällen um starke Charaktäre. Chernobroda, Tobassi, Seltmann und Maciejowska sind Namen, die man sich merken und dem Beispiel der Familien folgen sollte. Jeder dieser Namen steht für wahre menschliche Größe. Kaum wahrnehmbar zwischen all den Kriegen und sozialen Unruhen haben sich vier Familien dem blinden Hass entgegengestellt und sind aufeinander zugegangen, anstatt der politischen Propaganda ihrer jeweiligen Regimeführer zu folgen. Und ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, aber nachdem der Friedensnobelpreis im Jahr 2011 mit Barack Obama und im 2012 mit der EU als Preisträger an Ansehen eingebüßt hat, könnte der Preis im Jahr 2013 wieder in altem Glanz erstrahlen. Sollten sich die Juroren mal wieder an die von dem Stifter, Alfred Nobel, vorgegebenen Maßgaben* halten, sind die nachstehend erwähnten Personen aus meiner Sicht ganz oben auf der Nominierungsliste.

Mely Kiyak schrieb in der Frankfurter Rundschau vom 9. November 2012 über die Reise der Israelin Yaël Chernobroda aus Haifa nach Dschedin, wo sie gemeinsam mit ihrem Sohn auf die palästinensische Familie Tobassi traf. Es war nicht irgendeine Familie. Es war die, des Selbstmordattentäters Shadi Tobassi. Der 24-jährige hatte sich am 31. März 2002 mit einem Sprengstoffgürtel in einem arabischen Restaurant in Haifa in die Luft gesprengt und dabei unter anderem den Ehemann, den 67 jährigen Dov Chernobroda umgebracht der dort gerade zu Mittag aß. Beide Familien trafen sich 2009 um aufeinander zuzugehen. „Ich hoffe es wird Frieden gebe, nicht nur zwischen Yaël und mir, sondern zwischen allen Arabern und Juden“ sagte Zakaria, der Vater von Shadi. Yaël Sohn sagt über seinen Vater:“Meinem Vater war es wichtig, dass die Israelis in den Palästinensern nicht nur ihren Feind sehen, sondern sie als Menschen betrachten. Auf die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinenser bezogen sei erwähnt, dass sich in der israelisch-palästinensischen Organisation “Parents Circle – Families Forum“ (PCFF) über sechshundert Familien zusammengeschlossen haben, deren Ziel es ist, die israelisch-palästinensische Versöhnung und voranzutreiben um eines Tages friedlich zusammenleben zu können. Der Film über das Treffen der beiden Familien sowie ist im Internet, in der ZDF Mediathek unter dem Titel „Nach der Stille“ zu sehen. Im Anschluss stellt Kiyak in ihrem Bericht die Frage: Was wäre, wenn das Ehepaar Böhnhardt und das Ehepaar Yozgat sich träfen? Sie ist „der festen Überzeugung, dass die Begegnung der beiden ähnlich alten Eltern, die wie Yaël und die Tobassis in zwei unterschiedlichen Perspektiven leben, mehr heilen kann, als sämtliche Untersuchungsausschüsse, Mordanklagen, öffentliche Trauerfeiern und Einweihungen von Gedenksteinen.“ (Quellen: Film „Nach der Stille“, fr-online.de, theparentscircle.org)

Die deutsch-polnische Geschichte betreffend, haben sich zwei Familien auf den Weg gemacht aufeinander zuzugehen, beziehungsweise sind die Enkelkinder der Betroffenen schon so weit aufeinander zugegangen, dass der Weg sie vor den Traualtar geführt hat. Uwe von Seltmann und Gabriela Maciejowska begegneten sich im Juli 2006 in Krakau Seinerzeit befand sich Seltmann auf den Spuren seines Großvaters. Er wollte mehr über ihn und seine Tätigkeiten in der SS herausfinden. Der deutsche Journalist und die polnische Künstlerin kamen ins Gespräch und fanden neben den geschichtlichen Parallelen ihrer Familien, wie bereits erwähnt, auch die der Zuneigung für einander. Über die Vergangenheit ihrer Familien schrieben die beiden das Buch „Todleben. Eine deutsch-polnische Suche nach der Vergangenheit“. Um die Informationen für ihr Buch zu erhalten mussten sich die beiden jedoch zuvor auf eine Reise begeben, die sie durch halb Europa führte. Am Ende ihrer Recherche wussten sie, das Seltmanns Großvater Lothar von Seltmann unter anderem von 1940 bis 1942 SS-Mann unter dem Österreicher Odilo Globocnik war, einem der brutalsten Massenmörder des Dritten Reiches, 1942 als „Kulturreferent“ im Stab des Höheren SS- und Polizeiführers Friedrich Wilhelm Krüger nach Krakau ging und 1943 an der Niederschlagung des Warschauer Ghetto Aufstands beteiligt gewesen ist. Von Michal Pazdanowski, dem Großvater von Maciejowska erfuhren sie, das er Rektor an der…. war und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Ein, diesen Absatz zusammenfassendes Ende, liefert Seltmann auf seiner Internetseite: „Zwei Familien, zwei Vergangenheiten, eine Zukunft“. (Quellen: u.a. dradio.de, herbig.net, uwevonseltmann.wordpress.com)

Es gibt sie doch noch, die Menschen, die in dem weltlichen Wahnsinn, der vorherrschenden Missgunst und Anfeindung untereinander mit ihrem Drang für ein friedlichem Zusammenleben wie ein winzig kleines Licht am Ende des Tunnels erscheinen.Hätten wir solch weise Menschen in der Politik, könnte ich sagen: So etwas hat es früher nicht gegeben!, somit bleibt mir allerdings nur die Hoffnung, dass ich dies möglichst bald nachholen kann.

*(…) und einen Teil an denjenigen, der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und Abschaffung oder Verminderung stehender Heere, sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat (…)

Euer Trend-Scout




Horch und Guck: Horchs Regimekritik (Teil 2)

»Und wie willst du deine Neuordnung der Gesellschaft den Unternehmen und Konzernen schmackhaft machen? Wenn man denen mit sozialer Gerechtigkeit kommt, drohen die mit Abwanderung und Verlagerung ihrer Unternehmen ins Ausland und bringt somit Arbeitsplätze in Gefahr.«

»Wir brauchen denen gar nichts schmackhaft machen. Sie haben die Wahl entweder sozial gerechter zu handeln oder sie können das Land verlassen.«

»Und dann sind alle Arbeitsplätze weg«, warf Guck ein.

»Mit Nichten, denn selbstverständlich wäre der Abzug der Unternehmen mit Bedingungen verbunden. Die Unternehmenseigner dürften lediglich den zu Beginn in das Unternehmen investierten Betrag mitnehmen, die durch die Angestellten und Arbeiter erwirtschafteten Gewinne würden durch den Staat konfisziert und verblieben im Unternehmen, welches bis zur Findung eines neuen, sozialerem Management, von einem, vom Staat bestimmten Verwalter geführt würde. Selbstverständlich verblieben auch, Patente, Forschungsergebnisse und das Wissen um spezielle Fertigungsprozesse in dem Unternehmen.«

»Du willst die Konzerne enteignen?«, fragte Guck erstaunt.

»Na klar, warum nicht. Sie bedrohen die Volkswirtschaft und auf diese Bedrohung darf die Politik nur eine Antwort kennen. Zudem sagen die Politiker doch immer, der Deutsche Staat lässt sich nicht erpressen. Was für Terroristen und die Organisierte Kriminalität gilt, muss doch auch für die organisierten Verbrecher aus der Wirtschaft gelten, wenn sie den Arbeitsplatzabbau als Druckmittel verwenden. Was glaubst du, wie das Land wirtschaftlich aufblüht, wenn nicht mehr die Aktienkurse und Dividenden im Vordergrund stehen, sondern ein gerechter Lohn, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuschläge für Sonderschichten. Die Kaufkraft läge endlich wieder in den richtigen Händen. Und das wäre alles kein Problem, wenn wir, wie ich bereits eingangs erwähnte, die dafür geeigneten Bürgerinnen und Bürger in den Politik hätten.«

»Das hört sich gut an, aber was machst du mit den Leuten, die aufgrund von technischem Fortschritt ihren Arbeitsplatz verlieren? Nimm die Landwirtschaft, die Automobilbranche oder die gern genommene Fertigbauweise von Häusern. Überall müssen Menschen den Maschinen Platz machen.«

»Auch dafür hält mein Plan eine Lösung bereit. Jedes Unternehmen, das Mitarbeiter kündigt, weil es die Produktion auf maschinelle Fertigung umstellt, muss das Gehalt der entlassenen Arbeiter weiterhin und in voller Höhe ausbezahlen. Im Gegenzug erhält das Unternehmen schließlich einen Mitarbeiter, der vierundzwanzig Stunden am Tag ohne Pausen arbeitet, keinen Lohn und somit auch keine Lohnerhöhung verlangt, keinen Urlaub braucht und keine Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld verlangt und wenn er krank wird, kommt der Werksmechaniker vorbei und zieht ein paar Schrauben nach, ölt die Gelenke oder optimiert das interne Arbeitsprogramm. Das Geld, was mit der Anschaffung von modernen Fertigungsstraßen verdient wird reicht aus, um die entlassenen Arbeiter zu bezahlen, die somit nicht auf Leistungen vom Staat angewiesen sind, und reicht auch noch aus, um den Aktionären eine kleine, aber angemessene Dividende auszuzahlen. Die Unternehmen müssen endlich wieder lernen, die Verantwortung für ihre Angestellten zu übernehmen. Früher hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer noch das Bewusstsein, für das Wohlergehen ihrer Arbeiter und Angestellten sowie deren Familien verantwortlich zu sein. Heutzutage befinden sich an der Spitze der Konzerne meistens nur noch irgendwelche korrupten Möchtegern-Manager, die alle paar Jahre das Unternehmen wechseln und sich einen Dreck um ihre Angestellten scheren.«

»Die Leidtragenden wären somit die Spekulanten, Bänker und Aktionäre, sie würden ihre Arbeit, die Provision und oder die Dividenden verlieren«, merkte Guck an.

»Dann würde es endlich die richtigen treffen, die in den sauren Apfel beißen müssen. Drecksbande. Aber auch für diesen Fall habe ich ein schönes Beispiel parat. Die Finanzkrise, die im 1637 in Holland ausgelöst wurde. Damals wurden Tulpenzwiebeln für umgerechnet bis zu 87.000 Euro das Stück gehandelt. Als diese Spekulationsblase platzte, sind die Bänker, Gläubiger und Spekulanten zur niederländischen Regierung gegangen und wollten staatliche Mittel erhalten, „da ansonsten das Land pleite wäre“. Und weißt du, was die Regierung nach zweitägiger Beratung verkündet hat?«

»Nein, was?«, erwiderte Guck.

»Ich zitiere: Die Tulpenzwiebelspekulationen sind in einer Art Fieber zustande gekommen, also im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit. Bei Spielsucht ist aber nicht der Staat zuständig sondern der Arzt – Zitat Ende. Infolge dessen kam es zu einer Selbstmordwelle unter Bänkern und Spekulanten. Reicht die Antwort zur Lösung des Problems?«

Guck war sprachlos und so fuhr Horch mit seiner Ausführung fort.

»Und wenn unsere verkommene Regierung endlich mal für das Volk arbeiten würde wie es der von ihnen abgelegte Eid ihnen abverlangt, müssten die Nachrichten nicht mit völlig belangloser Allerweltsscheiße von ihren Taten ablenken. Aber um ihren begangenen Meineid zu verbergen, halten sie uns das Leid der andren vor die Augen. Du musst dir nur mal die Nachrichten anhören, da geht es um Syrien – weiß Gott nicht unwichtig – aber der Verhältnismäßigkeit nicht unbedingt jeden Tag aufs neue erwähnenswert. Der Wahlkampf in Amerika mag für Spekulanten und Investoren von Bedeutung sein, aber für uns ändert ein Obama genauso wenig wie eine Merkel oder ein Steinbrück als Bundeskanzler. Selbst die Tagesschau, einst eine wertvolle Nachrichtensendung ist zum Boulevard Magazin verkommen. Horch schaute auf die Uhr, die an der Wand hing, ging zum Radio und schaltete es ein. »Es ist kurz vor zwei, gleich kommen die Nachrichten, hör´ dir mal an, was da für eine Scheiße als immens wichtig und berichtenswert erachtet wird.«

(-KURSIV ANFANG-) »Es ist 14 Uhr, die Nachrichten. Die Eröffnung des Flughafen Berlin-Brandenburg ist erneut verschoben worden. Ministerpräsident Platzeck teilte auf der heutigen Pressekonferenz mit, dass die Arbeiten nicht vor 2014 abgeschlossen sein werden. Weiteres kann aber erst nach genaueren Beratung mit den beteiligten Unternehmen bekannt gegeben werden.

Die Opposition wird in der nächsten Versammlung einen Misstrauensantrag gegen Wowereit stellen, der jedoch an der Koalitionsmehrheit scheitern wird. Die Berliner Bürger stehen weiterhin hinter Wowereit. Laut einer Umfrage wollen 52 Prozent der Befragten, dass Wowereit weiterhin als Bürgermeister im Amt verbleiben soll.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Studie über den Sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in Katholischen Einrichtungen vorerst gestoppt. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, unter der Leitung von Christian Pfeiffer, soll seine Arbeit nicht weiter fortsetzen.

Die Baukosten für das Stadtschloss in Berlin Mitte und die Sanierung vom Pergamonmuseum werden die veranschlagten Baukosten um einen bislang nicht genauer bezifferten Betrag übersteigen. Das Wetter…«(-KURSIV ENDE-) Horch schaltete das Radio aus.

„Was habe ich dir gesagt?“, fragte Horch.

„Wieso? Das waren doch alles Nachrichten, die im direkten Zusammenhang mit uns stehen“, antwortete Guck.

„Das meine ich nicht. Ich meine den Inhalt. Es geht nur um Lug, Betrug und diesmal sogar auch noch um die, vom Heiligen Stuhl entsandten Kinderficker.“

»Heiliger Stuhl!«, sagte Guck grinsend.

»Was grinst du so blöd?«, fragte Horch.

»Na, verstehst du nicht?“, und Guck betonte „Heiliger Stuhl! Diese Bezeichnung weckt in mir, bezugnehmend auf die Nachrichten, eine ganz andere Assoziation – einen Kothaufen mit Heiligenschein.«

»Was anderes sind die Pfaffen, die sich an Kindern vergehen auch nicht, als ein, in Kutten gehüllter Haufen Scheiße, tätig im Namen des Herrn. Und Wowereit lungert auf dem Canapés und poliert sich die Rosette…“

»Lässt polieren«, warf Guck ein und grinste.

»Von mir aus, lässt polieren«, lenkte Horch ein und setzte seine Ausführung fort. „Auf jeden Fall kümmert er sich einen Scheißdreck um seine Aufgaben in dieser Stadt. Diese Unfähigkeit, die ich ihm übrigens seit Beginn seiner Amtszeit vorwerfe, wird ihm nun hoffentlich zum Verhängnis. Dass schlimme ist nur, das SPD und CDU diesem schmarotzenden Nichtskönner auch noch den Rücken stärken, anstatt ihn der Medienlandschaft zum Fraß vorzuwerfen. Allen voran die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die da sagte, (KURSIV ANFANG) es gibt für einen Rücktritt Wowereits gar keinen Grund, er habe sich – im Gegensatz zur öffentlichen Meinung – dem Flughafen Projekt intensiv angenommen. (KURSIV ENDE) Wenn dem so ist wie Frau von und zu Nahles sagt, dann hat er sich der Verschleierung von Missständen und somit der Beihilfe zum Volksbetrug schuldig gemacht, was mich zu meinem bereits erwähnten Plan und dem damit verbundenen Rekordversuch zurückkommen lässt, mit der größten, zeitgleichen Exekution von Volksverrätern einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde zu bekommen.«

Guck schüttelte den Kopf: »Du hast doch gehört, was die Nachrichten berichtet haben, 52 Prozent der Berliner wollen Wowereit weiter als Bürgermeister im Amt sehen. Aber dass ausgerechnet der Plagiatverfasser und CDU-Fraktionschef, Florian Graf Partei für einen Versager wie Wowereit ergreift ist schon fast bezeichnend für das Verhalten unserer Politiker. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, auch wenn sie einer anderen Partei angehört.«

»Du sagt es, wir werden von Betrügern, Lügnern und Versagern regiert. Die Gefahr ist nur, das die Weltverschwörer Recht behalten könnten, und sich das Volk bei den ganzen Vollidioten im Amt eine einzige Person wünscht, der sie ihr Vertrauen schenken können – einem Führer sozusagen. Dabei vergessen die Leute, das auch ein Führer Mitarbeiter benötigt, und wer sollte das wohl anderes sein, als unsere bisherigen Volksverräter. Gesindel.« Horch drehte sich im Raum herum, so dass eventuell versteckte Abhörmikrofone jedes Wort verstehen würden können und fügte an: »Wenn der Spruch nicht so negativ belastet wäre, würde ich skandieren: Volk steh´ auf und Sturm brich los!“

»Beim Staatsschutz brauchst du keine Sorge haben«, sagte Guck. »Wenn die uns wirklich abhören sollten, haben die bei dem Spruch gerade Haltung angenommen und ihnen sind Tränen der Wehmut in die Augen gestiegen.«

»Wie gesagt, das Regime und seine Handlanger können mich mal kreuzweise. Diesmal müssten keine unschuldigen Bürger um ihr Leben fürchten oder ein Nachbarstaaten Angst haben wir würden über sie herfallen. Die Staaten um uns herum hätten lediglich einen Ansturm von unzählig dekadenten Arschlöchern zu befürchten, die, aus Deutschland vertrieben, in ihrem ganz eigenen Duktus um politisches Asyl bitten würden.“ und setzte nach „Schäuble sollte lieber schon mal die Slicks aufziehen, wegen der Straßenhaftung und so.«

»Bei den Schlaglöchern im Straßenbelag würde ich Rallyreifen empfehlen«, sagte Guck und fing an zu lachen bei der Vorstellung wie Schäuble über das desolate Straßenpflaster aus dem Land rollt.

»Ich habe mich letztens mit einem Bekannten unterhalten, der mir im Gespräch über die Probleme Hierzulande sagte, er würde sich am liebsten eine Knarre besorgen und irgendeinen der Idioten aus der Regierung umlegen, irgendeinen. Nur um endlich mal ein Zeichen zu setzten.«

»Na ja, es wäre auf jeden Fall sichergestellt, dass es keinen falschen erwischt, es sei den irgendein Pflichtbewusster und überaus motivierter Leibwächter schmeißt sich aufopferungsvoll in die Schussbahn«, fügte Guck an.

»So ein Auftritt wie beim Attentatsversuch auf den Vorsitzenden der bulgarischen Partei DPS, Ahmed Dogan wäre grandios. Vor laufenden Kameras, rauf auf die Bühne und Knarre raus – Peng aus Nikolaus. Wobei ich den Attentatsversuch keinesfalls für gut erklären möchte, aber die Vorgehensweise war schon brillant. Dabei gibt es nur ein Problem, der wahre Grund für die Tat würde durch die offiziellen Stellen vertuscht und dem Attentäter eine geistige Umnachtung unterstellen werden anstatt ihn als Helden zu verehren.«




Vergast und vergessen – Die Machenschaften von Militär und Geheimdiensten

Die Versuche an Menschen in Deutschen Konzentrationslagern sind weithin bekannt. Dass der Amerikanische Geheimdienst CIA mit Drogen experimentiert und sich darauf spezialisiert hat Selbstmordattentäter heranzuzüchten, wird der ein oder die andere auch schon einmal gehört oder gelesen haben. Weitgehend unbekannt sind hingegen die Machenschaften anderer Länder, wie Russland, Japan, Tschechien, und Nordkorea.

Die Sowjetunion erschuf 1921 mit dem Labor 12 – auch die Kammer genannt – ein Versuchslabor, in dem unter der Leitung des Toxikologen Grigori Moissejewitsch Mairanowski an Häftlingen Experimente mit neu entwickelten Giften durchgeführt wurden. So weit bekannt ist, wurde hauptsächlich mit Substanzen gearbeitet, die bei einer Obduktion nicht nachweisbar wären. Über seine Opfer schrieb Mairanowski in einer Mitteilung an Lawrenti Beria, Chef der sowjetischen Geheimdienste, er habe „mehrere Dutzend Erzfeinde der Sowjetunion vernichtet“.Waleri Alexandrowitsch, Generaloberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, sprach in einem Vortrag 1993 davon, dass unter der Leitung von Mairanowski mehrere tausend Menschen unterschiedlicher Nationalitäten umgebracht wurden.

Das dieses Thema nicht an Aktualität verloren hat bestätigt die Aussage von Dr. Vadim Birstein, Buchautor: „Das ist keine Vergangenheit, diese Ideen existieren noch heute“. Der Regenschirmmord an dem bulgarischen Schriftsteller und Dissidenten Georgi Markow in London, im Jahr 1978 und die Ermordung des Ex-KGB Mitarbeiters Alexander Litwinenko im Jahr 2006, ebenfalls in London, sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Forschungsarbeiten aus dem russischen Labor 12 zurückzuführen.

Während sich die Sowjetunion ihre Experimente auf Häftlinge beschränkte, verseuchten die Japaner bei ihren Versuchen in China ganze Dörfer mit Pest. Nach dem sich die europäischen Staaten 1925 mit Genfer Protokoll auf eine Ächtung von Chemiewaffen und Giftgas geeinigt hatten, wurde die Art der Kampfführung Japan neu in die Kriegsstrategie mit aufgenommen. Ishii Shirō, Generalleutnant der Kaiserlichen Japanischen Armee, sah die Chance für eine zukünftige militärische Übermacht seines Landes durch die Nutzung der geächteten Waffen. Um Erkenntnisse über Chemiewaffen und biologische Kriegsführung zu sammeln, begab sich Shirō 1928 auf eine zweijährige Reise durch den Westen.

Unter seiner Führung wurde 1936 die Einheit 731 gegründet, die offiziell im Bereich der Seuchenbekämpfung arbeitete, also genau im gegensätzlichen Bereich. Neben den Versuchen mit Giften und biologischen Erregern wie Typhus und Milzbrand ließ er auch die Auswirkungen von Unterkühlung und Überdruck an Kriegsgefangene und Regimegegner erforschen. Mit den Erkenntnissen aus den Versuchen wollte Shirō den Krieg gegen Amerika beeinflussen. Sein Plan war es, unter anderem die Kalifornische Stadt San Diego mit Biowaffen anzugreifen. Die Amerikanischen Geheimdienste deckten das Vorhaben jedoch auf und drohte mit der Vernichtung der japanischen Führungselite. Daraufhin wurde der Plan seitens der Japaner verworfen, was die Amerikaner nicht davon abhielt, Hiroshima und Nagasaki trotzdem mit dem Abwurf der Atombombe zu zerstören.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs bereiteten die USA ein Abkommen mit Ishii Shirō vor, das 1948 zu stand kam. Darin wurde festgelegt, dass Shirō bei Übergabe seiner Forschungsunterlagen an die Amerikaner, in die USA auswandern dürfe und ihm und ihm wurde zugleich Straffreiheit zugesichert. Einige Amerikaner hatten zunächst Zweifel das Abkommen einzugehen, da sie selbst in den Nürnberger Ärzteprozessen die KZ-Ärzte verurteilten, die in ähnlich menschenverachtende Art und Weise ihre Forschungen betrieben hatten wie Shirō. Zum anderen befürchteten sie, dass herauskommen könnte, dass für die Experimente auch, in Kriegsgefangenschaft geratene US-Soldaten herangezogen wurden. Wie die acht Besatzungsmitglieder einer US-Bomberstaffel im Jahr 1945. Letzten Endes siegte die Gewissen- und Skrupellosigkeit.

So Nahtlos wie der Kalte Krieg an den 2. Weltkrieg anschloss, genauso nahtlos gingen die Versuche mit Drogen und Chemiewaffen an Menschen weiter. Parallel zu den Forschungen in der Sowjetunion, entwickelte sich ab 1949 unter dem Tschechischen Geheimdienst StB in Prag, die Forschung mit Drogen. Die Tschechen erlangten mit den Jahren den Status der Chemiewaffen- und Drogenspezialisten des Ostblocks. Im Jahr 1968 flüchtete sich Generalmajor Jan Ŝejna in die USA und berichtete von seinen Erlebnissen unter anderem auch darüber, dass in einem Feldlazarett Versuche an Kriegsgefangenen vorgenommen wurden. Jedoch wollte weder der Amerikanische Kongress, noch der US-Geheimdienstapparat etwas mit ihm zu tun haben und taten seine Aussagen als Unsinn ab. Der Geheimdienst zahlte ihm 50.000 US-Dollar mit der Auflage zu verschwinden.

Nachdem er trotzdem weitere Interviews gab, starb er auf fragwürdige Weise. Den Aussagen Ŝejnas stehen die von Bohumil Eiselt der letzte lebende Arzt aus dem Feldlazarett entgegen. Eiselt widersrpicht den Aussagen Ŝejnas. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts und dem Beitritt Tschechiens zur NATO hatten die westlichen Geheimdienste Zugriff auf die Forschungsunterlagen. Dass sich die Amerikaner im ersten Golfkrieg 1991 die Tschechischen Spezialisten zur Hilfe holten, es darum ging, die Irakischen Kampfmittel zu ermitteln, war in sofern nicht verwunderlich, als dass diese, die Waffen Jahre zuvor entwickelt und an den Irak geliefert hatten.

Bei einem Besuch von zwei Militärermittlern 1999 in Prag bestätigte Vaclav Eminger die Begegnung mit Amerikanischen Häftlingen. Eminger war 18 Jahre lang als politischer Häftling der ČSSR im Gefängnis des Tschechischen Geheimdienst StB, inhaftiert. Zwei Mal sei er Amerikanern in begegnet.

Nach dem 2. Weltkrieg machten sich auch der Amerikanische Geheimdienst CIA daran Experimente mit Drogen durchzuführen und seine Forschungen auf den Ergebnissen von Mengele und Shirō aufzubauen. Im Koreakrieg setzten die Amerikaner wissenschaftlich erwiesen, Biokampfstoffe gegen China ein. Zeugen sagten aus, dass Ishii Shirō, der in die USA zwischenzeitlich mit allen bei den Menschenversuchen gewonnenen Daten ausgewandert war, nach Korea geflogen war um den Amerikanern vor Ort bei der biologischen Kriegsführung behilflich zu sein. Bewiesen wurde der Einsatz der Waffen durch Insekten und Bakterienstämme, die aus Shirōs Forschungsreihe stammten. Die Insekten die gefunden wurden kamen in China in der Natur nicht vor.

Auch in anderen Bereichen haben die Amerikaner die Drecksarbeit in andere Hände abgegeben. Damals wie heute nahmen und nehmen die Amerikaner die Forschungsergebnisse dankend an und die beteiligten Forscher und Wissenschaftler gleich mit sich. Somit schließt sich der Kreis und es wird einem bewusst, dass die Regime dieser Welt Taten wie diese zulassen, nur um sich selber nicht die Finger schmutzig machen zu müssen. Dieser Vorgehensweise liegt alte Tradition zu Grunde. Syrien war ein stets verlässlicher Partner wenn es darum ging mit, in Amerika verbotenen Foltermethoden an Informationen zu gelangen und verdächtige Personen zu Aussagen zu bewegen, anstatt sich, wie in Abu Ghuraib die Hände schmutzig zu machen.

Wie weit die Amerikaner gegangen sind, um an Forschungsergebnisse zu gelangen zeigt der Fall von Hiroschima und Nagasaki. Beide Städte waren militärisch nicht von strategischer Bedeutung. Ein Widerspruch dieser These würde automatisch die Frage aufwerfen, warum sie dann nicht bereits viel früher bombardiert worden und bis zu den Bombenabwürfen, die das Ende des Krieges zwischen Amerika und Japan herbeiführten unversehrt geblieben waren. Die nach den Bombenabwürfen herbeigeeilten amerikanischen Ärzte, Krankenschwestern Wissenschaftler und Kameraleute hatten jedenfalls nicht die Absicht humanitäre Hilfe zu leisten, sie wollten nur die Auswirkungen der Detonationen dokumentieren und für spätere Zwecke auswerten. Die Menschen waren ihnen egal, sie waren Versuchsobjekte.

Nicht minder erschreckend sind die Erkenntnisse, die Abraham Cooper vom Simon Wiesenthal Zentrum im Jahr 2003 erlangte. Die Informationen die er erhielt, deuteten an, dass es in Nordkorea Gaskammern geben soll. »Es geht nicht um Nazi Deutschland, die Wannsee Konferenz. Es geht also nicht um die billigste Methode, wie man Menschen töten kann, Darum geht es hier nicht, soweit wir wissen. Aber es gibt Experimente mit politischen Häftlingen, auch in Gaskammern, um die Nordkoreanische Massenvernichtungswaffen zu verbessern. Cooper reist darauf hin nach Korea, um sich in Seoul mit drei ehemaligen Nordkoreanern zu treffen. Ihre Aussagen sind um so bemerkenswerter, da sie keine Opfern, sondern ehemaligen Täter waren.

Auf die Frage nach der Arbeit mit Gaskammer-Versuchen, antwortete ihm der erste seiner Gesprächspartner: »Ja klar, habe ich. Das war nichts besonderes. Es war 1979. Es war ein Experiment. Ich habe es für eine gewisse Zeit gemacht.« Die Frage nach dem Warum beantwortete Coopers Gegenüber mit: »Es war gut für die Karriere.« Danach beschrieb er ein Experiment, bei dem ein Ehepaar und ihre zwei Kinder langsam, aber sicher vergast wurden und die anwesenden Wissenschaftler dokumentierten, wie lange es dauerte. Während dessen versuchten die Eltern den Kindern ihren letzten Atem zu spenden, damit diese noch ein paar Sekunden, vielleicht eine Minute leben würden. Nach Gewissensbissen gefragt, bekam Cooper zur Antwort: »Warum sollte ich? Die politischen Gefangenen waren eh so gut wie tot.«

Coopers dritter Gesprächspartner berichtet von zwei Gruppen Wissenschaftler. Er sei in der ersten Gruppe gewesen, die verschiedene Kampfgase an Tieren teste. Unter den Gasen waren auch nicht nachweisbare, die für Mordaufträge benutzt werden könnten. Bei den Versuchen ging es darum herauszufinden, wie lange die Kadaver auf dem Schlachtfeld noch toxisch waren und wie lange man warten müsste, bis die eigenen Truppen nachrücken könnten. Er berichtete detailliert von verschiedenen Sorten Gas. Als seine Gruppe die Arbeit abgeschlossen hatte, mussten sie die Ergebnisse an die zweite Gruppe übergeben, die die gleichen Versuche mit Menschen durchführten.

Die Augenzeugen berichten von unglaublichen Erlebnissen, die sie aus „diplomatischen Erwägungen“ nicht öffentlich bestätigen dürfen. Wie Kim Young Soon. Sie war von 1970 bis 1979 Gefangene im Lager Yodok und verlor dort ihre Eltern und einen Teil ihrer Kinder. Kim Tae Jin war von 1985 bis 1989 im Lager Yodok interniert. Als er entlassen wurde, musste er versichern, dass er über das Erlebte und die Zustände im Lager Stillschweigen bewahren würde. Jung Gwangil war von 2000 bis 2003 inhaftiert und sagt: »Ich kann bezeugen, dass aus meiner Gruppe jeden Tag einer starb.« Ehemalige Insassen berichten von Folter, Vergewaltigungen und Hinrichtungen mit flüssigem Metall. Es zählt zudem belegten Tatsachen, dass Menschen ohne Betäubung operiert wurden um die Ergebnisse nicht durch die Verabreichung von Betäubungsmitteln zu verfälschen.

In einem belegten Fall wurde zwei Menschen in den Bauch geschossen, um ihnen die Projektile bei vollem Bewusstsein zu entfernen. Sinn dieses Versuchs war, den Operateuren beizubringen wie sie Projektile aus Schusswunden zu entfernen hatten. Andere Ärzte übten Amputationen und schnitten ihnen die Luftröhre auf. In anderen Fällen wurden den Versuchsmenschen, ebenfalls bei vollem Bewusstsein Gliedmaßen abgetrennt um zu erforschen, wie lange es dauert bis sie sterben würden. Es wurden Menschen Vergast um zu erforschen wie sie auf welches Gas wie reagieren, wie schnell der Tod einsetzt und ob die verabreichten Substanzen nach dem Ableben nachweisbar sind. Diese Frage war insbesondere für die Geheimdienste von besonderer Bedeutung, da sie somit Menschen ermorden konnten ohne Spuren zu hinterlassen. Bis heute sollen in fünfundzwanzig Gulags bis zu 200.000 Häftlinge interniert sein.

Das Stillschweigen der Weltöffentlichkeit zu diesem Thema macht Cooper an einem Beispiel deutlich. Bereits im 2. Weltkrieg wurden weder die Gaskammern und Krematorien der Konzentrationslager, noch die Zufahrtswege, wie die Bahngleise bombardiert, womit die Vernichtung von Menschenleben vielleicht nicht gestoppt, aber dennoch in ihrem Fortschreiten behindert worden wären. Nur die Fabriken für die Kriegsproduktion wurden von den Bomben der Alliierten zerstört. »Es war eine politische Entscheidung der Alliierten. Die Juden zu retten hatte keine Priorität. Es ist mittlerweile gut dokumentiert, dass die Fabriken um Auschwitz herum bombardiert wurden, aber die Gaskammern, von denen die Alliierten wussten, die sie aus der Luft fotografiert hatten, die Gaskammern wurden verschont«, und fügt an: »Es gab kein ZDF, CNN, keine BBC und kein Internet in den 30er Jahren, als Stalin die Gulags errichtete. Das gleiche gilt für die Deutschen Vernichtungslager der 40er Jahre. Wir haben keine Ausrede mehr.« Abschließend beklagt Cooper dass diese Tatsachen kaum Beachtung in der Gesellschaft finden und die Medien, Regierungen und Internationale Organisationen schweigen. Lediglich die Washington Times berichtete auf der Titelseite über die von ihm auf einer Pressekonferenz mitgeteilten Missstände in Nordkorea.

Die Informationen zu diesem Bericht stammen unter anderem aus der BBC-Dokumentation „Mengeles Erben“ von ….aus dem Jahr 2004 und wurden um aktuelle Daten ergänzt.

Geschrieben von Olly




“Wenn wir uns erst mal einig sind” (Vorwort 23)

Es kommt, wie in dieser Ausgabe, immer mal wieder vor, dass wir uns mit längst vergessenen Themen beschäftigen. Dies geschieht nicht, weil aktuell nichts passieren würde, sondern weil die Berichte von längst vergangenen Taten zeugen, die die derzeitige Vorgehensweise des Regimes Hierzulande widerspiegelt und jeder wache Geist erkennt, dass sich nichts, aber auch absolut rein gar nichts verändert hat und verändern wird, wenn wir nicht endlich unsere Ärsche aus dem Sessel des Wohlstands erheben, in dem wir – auch die Hartz IV-EmpfängerInnen – gegenüber anderen Menschen auf dieser Welt sitzen, um in die Ärsche der Regierenden zu treten. Überall auf der Welt gehen die Menschen auf die Straße und wir sitzen hier und drehen Däumchen oder organisieren, wie seit eh und je, Atomtransportblockaden und kotzen uns über den Kapitalismus und die Umweltzerstörung aus. Aber was passiert? Nix! Absolut rein gar nichts!

Das Regime wirft uns einen Missstand nach dem anderen vor die Füße und keinen interessiert es. Sie verkaufen das Land (Liegenschaften), bauen sich für Milliarden Euros von Steuergeldern ein Regierungsviertel, was treffender als Sanierungsviertel bezeichnet werden sollte, und haben mit den Großprojekten BER und Stuttgarter Hauptbahnhof Milliardengräber geschaffen. Die EU-Banken-Krise verschwindet nach und nach hinter dem Schleier der Egalität und wird als gegeben hingenommen. Steuerverschwendung soll unter Strafe gestellt werden, heißt es aus Regierungskreisen. Da frage ich mich und sicherlich jede/r NormalbürgerIn: Wie? Betrug am Volk steht noch nicht unter Strafe? Zwischendurch drängt sich Familienministerin Kristina Schröder ins Bild und schwafelt von einer Großelternzeit, um über die fehlenden, jedoch staatlich zugesicherten Kitaplätze hinwegzutäuschen. Hinzu kommen die Merkelschen Haftungsversprechen für die Aufrechterhaltung ihrer Vision vom Großdeutschen Reich Europäischer Nationen (GREN). Da ist es schon ein schwaches Licht der Hoffnung, dass sich unser Außenminister Guido Westerwelle Ende Januar vor die Kameras gestellt hat und zu dem, von dem englischen Premierminister David Cameron angedrohten Austritt aus der Europäischen Gemeinschaft in sicherem Englisch gesprochen und auf die Fragen der ausländischen Presse geantwortet hat. Dieser Hoffnungsschimmer zerplatzte jedoch sogleich wieder, als die Tagespresse im Internet verkündete, dass die Baukosten vom Stadtschloss und die Sanierung des Pergamonmuseums, die geplanten Kosten um ein vielfaches übersteigen werden. Dieses Mal wurde unter anderem der problematische Untergrund Berlins als Ursache genannt.

Allenfalls eine Handvoll Personen begibt sich in die Position und somit in die Gefahr in den rechtsfreien Raum abzugleiten, um die festgeschriebenen Gesetze für Natur, Tier und Mensch einzufordern, in dem sie mit Worten und Taten agieren. Der Rest der Bevölkerung steht als schaulustiges Publikum drum herum und schaut tatenlos zu, wie das Land in den Abgrund getrieben wird. Es würde mich nicht wundern, wenn regimekritische Aktivisten eines Tages – nach erfolgreicher Revolution – all jene Schaulustigen, auf Grundlage vom Artikel 20 des Deutschen Grundgesetzes und Paragraph 323 des Strafgesetzbuches, wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen.

Hinzu kommen jene, die gegen alles sind. Gegen was, weiß manch einer von ihnen gar nicht so genau, die Hauptsache ist man engagiert sich und ist – gegen etwas. Egal ob gegen linke oder rechte Gesinnung, gegen Kinderarbeit, gegen Atomkraft, gegen geplante Flugrouten, gegen Klimaveränderung – gegen…, gegen…, gegen. Darüber hinaus gedenkt niemand seinen Widersachern auch nur einen Millimeter an Boden zu überlassen geschweige denn, im gemeinsamen Kontext, wenn nicht ein Miteinander, zumindest versucht, ein Nebeneinander zu schaffen. Die Fronten sind verhärtet.Erst wenn jeder auch für die Probleme des anderen einsteht, werden wir Zusammenhalt in der Gesellschaft erreichen und den Klassenkampf beilegen können. Erst wenn wir soweit sind, und wir von einem Ich- zum Wir-Denken übergegangen sind, werden die folgenden Zeilen Realität werden können:

Wenn wir uns erst mal einig sind,

weht glaube ich ein ganz anderer Wind

dann werden sie nicht mehr lachen,

sondern sich auf die Socken machen (…)

(…) und du weißt es wird passieren

wenn wir uns organisieren.

(Ton, Steine, Scherben)