WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_transient_doing_cron', '1714872273.2855319976806640625000', 'yes') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_timeout_theme_roots', '1714874074', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_theme_roots', 'a:2:{s:5:\"exray\";s:7:\"/themes\";s:6:\"merlin\";s:7:\"/themes\";}', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

Monat: Januar 2014 - Der Kreuzberger

Kunst im Kiez: Myraaa

Auch in dieser Ausgabe geben wir der Künstlerin Myra Becker aus Holland Raum für ihre Illustrationen. Sie studierte in Amsterdam Bühnenbild und freie Kunst und lebt seit 2010 in Berlin. In ihren Bildern versucht sie selbst erfahrene Alltagssituationen bildlich und amüsant umzusetzen. Sie fasst ihre Arbeiten unter dem Begriff »social Design« zusammen, was auch viele andere Aktionsformen mit einschließt.

www.myraaa.com




Ollys Kommentar: Zur Lage der (Un)Nation

Da frage sich noch einer Bezug nehmend auf das Dritte Reich: Wie konnte das denn geschehen? Die Antwort liegt auf der Hand oder anders gesagt: Das Volk wird von einer völlig unfähigen Regierung geleitet und schaut wie das Vieh an der Schlachtbank seinem Unglück ohne Gegenwehr entgegen. Nicht nur, das die Masse der Bevölkerung nicht hinter dem Bündnis aus CSU/CDU und SPD steht, darüber hinaus wird die Handlungsfähigkeit der Opposition ausgehebelt. Wir werden erneut von Nichtskönnern regiert. Allenfalls der weiblichen Ministerriege könnte man unterstellen, dass sie wenigsten vom Blasen Ahnung haben könnte, aber vom Tuten haben sie alle nicht den geringsten Schimmer. Sie haben mehr Respekt vor ihrem konfessionellen Glauben als vor dem Volk, wenn sie ihren Amtseid auf das Grundgesetz und nicht auf die Bibel leisten. Aber wir sollen an ihre Worte glauben und ihre Taten für gut heißen. Wer sich fragt wo Kristina Schröder abgeblieben ist: Sie sitzt als Abgeordnete für Wiesbaden im Bundestag.

Wenn ich dieser Regierung vorwerfe in Wirklichkeit ein größenwahnsinniges Regime zu sein, kann ich das an mehreren Tatsachen festmachen.. Zum Beispiel daran, dass die Neue Reichskanzlei 90 Millionen Reichsmark an Baukosten verursacht hat (60 Millionen mehr als veranschlagt). Nach heutigem Wert wären das 297 Millionen Euro (1,00 RM/3,30 Euro/Quelle: Wikipedia). Das Regierungsviertel hat 3.440 Millionen Euro gekostet (590 Mio. Mehr als veranschlagt. Damit will ich in keiner Weise das Dritte Reich für besser erklären, sondern aufzeigen, wie weit wir uns den Verhältnissen um 1938 angenähert haben, ohne es wahrzunehmen und anhand von Tatsachen aufzeigen, das unser derzeitiges Regime weitaus größenwahnsinnig ist, nicht minder menschenverachtend handelt (nur verdeckter) und das Volk genauso hintergeht und belügt, wie der kleine durchgeknallte Österreicher.

»Ausländer raus!«

Ab dem 1. Januar 2014 dürfen EU-Bürger aus Bulgarien und Rumänien ohne Einschränkungen in der EU und somit auch in Deutschland arbeiten. Diese Gesetzgebung ist Anlass für einige Volksvertreter sich sorgenvoll zu äußern. Es sind doch immer wieder die gleichen Selbstbefriediger (»Wichser« wäre wohl eine Beleidigung) die völlig unbedacht das Maul aufreißen. Medial angeheizt, wird die Panik vor den »zu erwartenden« Völkerwanderungen aus Bulgarien und Rumänien geschürt »die unsere Sozialkassen belasten«. Dabei ist diese Gesetzgebung die Folge der eigenen Politik der vergangenen Jahre. Nur zur Erinnerung: Es waren unsere Politiker, die unsere Rentenkassen geplündert und den Sozialstaat ruiniert haben, nicht die Völker anderer Länder! Andere Kreise wiederum halten dagegen, es kämen auch Fachleute, die den Mangel an gut ausgebildeten Personal ausgleichen. Das eine ist menschenverachtend, das andere Augenwischerei. Denn diejenigen, die gut ausgebildet sind oder aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können, sind schon lange hier und geben ihr bestes, um den „Fachkräftemangel“ so gering wie möglich zu halten.

Die anderen, die nun kommen mögen haben der Diskussion zum Trotz gar keinen Anspruch auf Leistungen – auch dann nicht, wenn sie hierherkommen, arbeiten und dann arbeitslos werden. Anspruch besitzen nur diejenigen, die aufgrund eines Arbeitsvertrages eingereist sind und deren Arbeitgeber das Unternehmen aufgeben.

Wobei wir bei über sechs Millionen Arbeitslosen nicht von einem Fachkräftemangel sprechen können. Die Fachkräfte die wir im Land haben sind nur nicht billig genug! Deshalb holen wir Pflegekräfte aus Polen und von den Philippinen, Berufskraftfahrer aus aller Herren Länder, Handwerker kommen ebenfalls aus allen Himmelsrichtungen genauso wie Seefahrer. Das sind die Folgen einer globalisierten Welt. Und sie wären auch kein Diskussionsgrund, wenn nicht die Ausbeutung der Angestellten und Arbeiter Ziel wäre. Die Angst besteht nicht aus der Furcht vor der Wegnahme von Arbeitsplätzen durch Ausländer – EU-Bürger, sondern viel mehr die enormen Beträge, mit denen die Sozialkassen belastet werden könnten.

Anhand der Äußerungen der Politiker erkennt man, das die Europäische Union (lat. unio, »Einheit«, »Vereinigung«) nur wirtschaftliche Gründe hat. Die gesellschaftliche und soziale Vereinigung interessiert die Politik einen Dreck. In diesem Zusammenhang muss ich erneut auf die Versager in Brüssel hinweisen. Dort sitzt der politische Sondermüll und entscheidet, ohne das wir die Möglichkeit der Einflussnahme hätten, über unsere Köpfe hinweg. Die Tatsache, dass diese politischen Versager in Brüssel den Lobbyisten ausgeliefert sind gepaart mit dem Wissen um die Tatsache, dass die geistige Elite nicht in der Politik und schon gar nicht in Brüssel, sondern in der Wirtschaft sitzt, müsste auch dem letzten bewusst werden: Das geht nicht gut aus!




Horch & Guck: Auf dem Teufelsberg

Es war Donnerstag und ein herrlicher Sommertag. Die Sonne schien an einem strahlend blauen Himmel, und Horch und Guck saßen in der S-Bahn, die sie bis zum Bahnhof Heerstraße und somit auch in die Nähe vom Teufelsberg bringen sollte.

»Wann fängt die Führung an?«, fragte Guck: »Welche Führung?«, schaute Horch seinen Freund fragend an.

»Na, die vom Teufelsberg.«

»Heute gibt es keine Führung. Die finden nur am Wochenende statt.«

»Und was sollen wir dann heute da?«, fragte Guck erstaunt.

»Wie? Was sollen wir da? Wir schauen uns die alten Anlagen an.«

»Wie willst du da reinkommen? Das Gelände wird bewacht.«

»Der ist aber nicht immer vor Ort, und das Schloss am Eingang wird ja wohl kein Problem darstellen. Das habe ich ruck zuck auf.«

»Du willst dort einbrechen?«, fragte Guck erschrocken.

»Nenne es, wie du willst. Ich will einfach nur frei von Touristenführungen die Ruhe genießen und in Erinnerungen schwelgen. Und nun sortiere deine Knochen, wir müssen an der nächsten Station raus.«

»Ich fasse es nicht. Du fragst mich, ob ich Lust auf einen Ausflug habe, und nimmst mich mit zu einem Einbruch!«

»Stell dich doch nicht so an. Es ist ja nicht der Tresor von Fort Knox, sondern nur eine schäbige alte Ruine, in die wir einbrechen. Da werden die uns schon nicht für jagen. Außerdem, bis die Zehlendorfer Bullen aus ihren Startlöchern kommen, sind wir längst wieder weg.«

Der Zug hielt im Bahnhof Heerstraße. Horch und Guck verließen den Zug und begaben sich auf den Weg zum Teufelsberg. Vorbei an den Villen, liefen sie die Teufelsseestraße entlang. Aufgrund der Tageszeit waren kaum Menschen unterwegs.

»Eine herrliche Ruhe ist das hier. Das ist auch mal eine schöne Abwechslung zu dem Trubel in Kreuzberg«, unterbrach Horch die Stille.

»Da ist was dran. Obwohl der Görlitzer Park auch schön ist, aber die Luft hier ist wunderbar«, antwortete Guck und atmete tief durch.

Kurz darauf erreichten sie den Teufelsberg, und die dortige ehemalige Radar- und Abhöranlage der Alliierten.

»Na, hier sieht es ja aus! Und hier soll es einen Wachdienst geben? Was macht der? Schlafen? Also schlimmer als die vorherigen Besucher können selbst wir das Areal nicht hinterlassen. Es ist ja schon alles im Arsch«, merkte Horch an, als er die Gebäude erblickte.

»Hm, da hast du wohl Recht. Sieht wirklich heruntergekommen aus. Ich dachte, hier wollten Investoren ein Hotel errichten. Was ist denn aus dem Projekt geworden?«, fragte Guck.

»Was daraus geworden ist? Das kann ich dir sagen«, antwortete Horch. »Einige Stadtväter wollten mal wieder besonders dicke Eier zeigen und sich mit einem Weltstadt-Projekt brüsten. Sie haben das Gelände damals für 5,2 Millionen D-Mark an eine Kölner Investorengemeinschaft verkauft. Aber die waren finanziell nicht in der Lage, dieses Projekt in die Tat umzusetzen und haben Insolvenz angemeldet. Obwohl ich die Idee von einem Hotel mit Tagungszentrum, Wohnungen, Restaurants und einem Spionagemuseum gar nicht so schlecht fand. Insbesondere das Spionagemuseum. Ich hätte zu gern gewusst, ob der ein oder andere Fall, an dem wir beteiligt waren, dort dokumentiert worden wäre. Und vor ein paar Jahren wollte die Maharishi Stiftung das Gelände kaufen, um eine Universität zu errichten. Mit einem fünfzig Meter hohen Turm! Aber auch die haben kalte Füße bekommen, beziehungsweise vermutlich zu wenig finanzkräftige Anhänger, um die, das Gelände belastenden Hypotheken von dreiunddreißig Millionen Euro und den Neubau ihrer Universität berappen zu können.«

»Und nun?«, fragte Guck.

»Und nun? Nun weigert sich der Senat, der das Gelände seinerzeit zu einem Spottpreis verkauft hat, es für dreiunddreißig Millionen Euro zurückzukaufen. Verständlich, aber angesichts dessen, dass der Quadratmeterpreis mit siebenhundert Euro für die Lage immer noch günstig ist, eigentlich lächerlich, wenn man sich überlegt, was der Flughafen Schönefeld für Unsummen verschlungen hat und über die nächsten Jahre noch verschlingen wird.« Horch schaute sich um. »Dort vorne ist der Eingang. Du hast die Wahl, entweder suchen wir ein Loch im Zaun, oder wir nehmen den Haupteingang.«

»Was machen wir, wenn der Wachschutz heute ausnahmsweise mal nicht pennt?«, fragte Guck besorgt.

»Dann wird mir spontan ein Plan einfallen. Also was nun? Loch im Zaun, oder Schloss knacken und direkt durch den Haupteingang?«

»Wenn schon, denn schon. Knack das Schloss, ich habe keine Lust hier durch den Wald zu kriechen, wie ein jugendlicher Abenteurer.«

Innerhalb von Sekunden hatte Horch das Schloss mit einem Spezialschlüssel geöffnet und ließ das Tor aufschwingen.

»Bitteschön, nach Ihnen«, ließ er Guck den Vortritt.

»Danke.«

Damit das geöffnete Tor keinen Verdacht erwecken oder Nachahmer anziehen würde, schloss Horch die Tür hinter sich mit dem Schloss wieder ab.

»Um uns einen Überblick zu verschaffen, sollten wir als erstes auf den Turm hochklettern. Von dort oben können wir jeden Winkel des Geländes einsehen«, sagte Horch und ging in Richtung Radarturm.

»Na dann los, ich folge dir unauffällig.«

Gemeinsam erklommen sie die Stufen bis zur oberen Plattform des ehemaligen Radarturms.

»Die Vandalen haben ganze Arbeit geleistet. Alles was nicht niet und nagelfest ist, haben sie mitgenommen, und den Rest haben sie mit hässlicher Graffiti besprüht.«

»Was hast du erwartet? Um die Kabel und sonstigen Metallreste haben sich bestimmt die freischaffenden Schrottsammler gekümmert, und ansonsten ist das doch ein idealer Ort um Partys zu feiern.«

»Mir wäre es lieber gewesen, die Stadt hätte sich von Anfang an mehr Mühe gegeben und ein vernünftiges Konzept für das Gelände entwickelt. Jetzt ist alles bis auf die Grundmauern unwiederbringlich zerstört. Man braucht schon viel Fantasie, um sich die Gebäude in neuem Glanz vorstellen zu können.«

»Hey, was machen Sie da?«, unterbrach eine Stimme die Stille. Die beiden schauten nach unten und erblickten einen Mann vom Wachschutz.

»Na toll, habe ich es doch gewusst«, sagte Guck.

»Was wir?«, rief Horch dem Mann entgegen. »Wir kommen von der Investorengruppe, die ab dem nächsten Frühjahr eine Spielbank hier errichten wird, und ich bin gerade mit meinem Architekten hier, um Daten für eine Machbarkeitsstudie zu sammeln.« Horch hob seinen Spezialschlüssel hoch: »Ich habe ja auch einen Schlüssel zu dem Tor, oder was glauben Sie, wie wir auf das Gelände gekommen sind?«

»Mich hat niemand über Ihr Kommen informiert, und von einer Spielbank weiß ich auch nichts. Würden Sie bitte herunterkommen und sich ausweisen.«

»Na klar, wir sind gleich da, wir wollen nur noch kurz die Aussicht genießen. Es wäre somit besser, Sie kämen hier hoch und täten es uns gleich.«

Tatsächlich, der Wachmann machte sich die Mühe und stieg die Treppen bis zu den beiden empor.

»Die Aussicht ist echt einmalig was?«, sagte der Wachmann, als er Horch und Guck gegenüber stand. »Sie sind Investoren?«, fragte er weiter. »Könnten Sie mir bitte ihre Ausweise zeigen, damit ich Sie in die Besucherliste eintragen kann. Das ist Vorschrift und dient nur zu meiner Absicherung gegenüber meinem Chef.«

»Na klar können wir uns ausweisen.«, sagte Horch und zog mit den Worten seinen Ausweis aus der Tasche.

Erstaunt sagte der Wachmann: »Das sind ja Geheimdienstausweise!«

»Der Herr hat Erfahrung auf diesem Gebiet, alle Achtung«, sagte Horch.

»Mein Cousin arbeitet auch bei eurem Verein, daher kenne ich die Dinger. Aber warum interessiert sich der Geheimdienst für dieses Gelände?«

»Tut er ja gar nicht, der Geheimdienst. Das Interesse liegt im rein privaten Bereich. Wir waren früher öfter dienstlich hier und wollten uns nach all den Jahren die Anlage mal anschauen, um in alten Erinnerungen zu schwelgen.«

»Woher haben Sie dann den Schlüssel?«

»Ein Relikt aus alten Tagen«, antwortete Horch.

»Wenn ihr die Anlage so gut kennt, könnt ihr mir doch sicherlich eine private Führung geben und mir noch ein paar ungelüftete Geheimnisse verraten?«, fragte der Wachmann.

Horch schaute zu Guck herüber, der mit einem Nicken seine Zustimmung gab, und willigte ein: »Na klar, wenn es weiter nichts ist.«

Gemeinsam gingen sie die Treppen hinunter und unten angekommen, zeigte Horch auf ein Gebäude in der Nähe des Turms.

»Dort drüben war früher die Funküberwachung untergebracht. Lass uns mal dorthin gehen und nachsehen, ob das Schaltpult noch vorhanden ist.«

»Wieso, was ist mit dem Ding?«, fragte Guck.

»Auf dem Schaltpult habe ich die Frau vom amerikanischen General…, na ja wie soll ich es politisch korrekt ausdrücken…, beglückt!? Der Haken an der Sache war nur, dass wir während unserer Zusammenkunft an den Schalter für die Lautsprecheranlage gekommen sind. Die gesamte Anlage und ein Großteil der umliegenden Wohnhäuser wurde akustisch von unserem Akt der Liebe in Kenntnis gesetzt.«

»Und der General?«, fragte der Wachschutzmann.

Horch schaute den Wachmann grinsend an und sagte: »Die alte Drecksau lag im Puff um die Ecke im Whirlpool und hat sich einen blasen lassen. Und da das, neben seiner Frau, auch alle anderen auf dem Stützpunkt wussten, hat uns keiner verraten.«

Wie es weitergeht erfahrt ihr im Buch »Horch und Guck – Meisterspione a. D.« ab Seite 98.




Hofer Filmtage – Neuentdeckungen, neue Preise und neue Gesichter

Einmal im Jahr ist Hof H(ome)O(f)F(ilms) mit den Internationalen Hofer Filmtagen als Schaufenster und Leistungsschau des deutschen Films, Heinz Badewitz präsentiert als Talentscout mit dem siebten Sinn für das Besondere seine Entdeckungen. – Übrigens sind die Hofer Filmtage vermutlich das einzige Festival, bei dem (zumindest kleine) Hunde mit ins Kino dürfen! – Kinder aber nicht, was daran liegt, dass die Premierenfilme vielfach so neu sind, dass noch keine Einstufung für die Altersbegrenzung vorliegt.

Bei der 47. Auflage waren viele Berliner Filmschaffende mit neuen Produktionen vertreten. Insgesamt 67 Lang- und 47 Kurzfilme gab es zu sehen, darunter 30 neue deutsche Spiel- und Dokumentationsfilme und etliche internationale Koproduktionen mit deutscher Beteiligung.

Neue Preise in Hof

Bei den Preisen gab es diesmal eine ungewöhnliche Häufung: Den wichtigen neuen Förderpreis für Nachwuchsfilmer, den »Förderpreis Neues Deutsches Kino« (vorher »Förderpreis Deutsches Kino«) und die damit verbundenen 10.000 Euro, gestiftet von Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank, erhielt Bastian Günther (Jahrgang 1974, Regiestudium an der DFFB First Step Award 2006) für den größtenteils in Amerika gedrehte Film »Houston«, der in einer ganz ungemütlichen Hochleistungs-Wirtsschaftswelt spielt: Clemens Trunschka (Ulrich Tukur), ein Headhunter, dessen Karrierekurve dem Ende zu geht, erhält genau zur richtigen Zeit noch einmal die Berufschance seines Lebens und mobilisiert alle Reserven, um den Auftrag erfolgreich zu Ende zu bringen.

Ulrich Tukur, obwohl inzwischen schon Jahrgang Ü50, momentan ein extrem gefragter Schauspieler, der Film- und Fernsehhauptrollen beinahe im Akkord spielt, stellt den derangierten, alkoholkranken Anti-Helden, der nur durch seine Berufsroutine die Fassade noch aufrecht erhalten kann, perfekt dar. Ihm ist es zu verdanken, dass der Film, für den man sich aufgrund der spröden Wirtschafts-Thematik erst erwärmen muss, hervorragend funktioniert.

Für den gleichen Film gab‘s obendrein – nach Entscheidung einer weiteren unabhänigen Fachjury – den Millbrook Autorenpreis. Die Jury, bestehend aus Berlinale Perspektive-Leiterin Linda Söffker, SPIEGEL-Redakteurin Hannah Pilarczyk, Regisseur und Drehbuchautor Burhan Qurbani, Schauspielerin Peri Baumeister und Produzent Amir Hamz, lobte vor allem »die virtuos in der Balance gehaltene Erzählweise«. Dieser Preis wird seit 2012 für einen Langfilm aus dem Hauptprogramm vergeben »als Beitrag zur Unterstützung und Förderung der Drehbuch- und Stoffentwicklung«, die nach Meinung der Millbrook Picture GmbH »noch immer ein Schattendasein in der deutschen Filmlandschaft fristet« … (Wahrscheinlich wurden deshalb schon im Vorfeld nur wenige der in Frage kommenden Erst-, Zweit- und Dritt-Autorenfilme, d.h. Filme, bei denen der Regisseur auch das Drehbuch geschrieben hat, nominiert?). Derartigen Klagen kamen vom den Stiftern des Preises für Kostüm- und Szenenbild nicht. Der »Bildkunst Förderpreis Bestes Kostümbild Bestes Szenenbild« ging an Stefanie Hinterauer für das Szenenbild bei »Sunny« und »Antons Fest« und an Svenja Gassen für das Kostümbild in »Couchmovie«.

Gar nicht mehr vergeben wird leider der Kodak Eastman-Förderpreis (KEF) für Nachwuchsregisseure, der mit hochwertigen Filmmaterial dotiert war. Unter anderem hat Florian Henckel von Donnersmark 2005 seinen oscar-prämierten Kultfilm »Das Leben der anderen« auf Kodak-Filmmaterial gedreht, das er zusammen mit seinem Bruder Sebastian als Förderpreisträger 2002 für einen Kurzfilm in Hof erhalten hat. Zu den ehemaligen KEF-Preisträgern gehört auch Marc Rensing, dessen neuen Film Heinz Badewitz als Eröffnungsfilm ausgewählt hat: »Die Frau die sich traut« handelt von einer ehemaligen Leistungsschwimmerin, die ihrer Familie zuliebe auf eine sportliche Karriere verzichtet. Jahrzehnte später wird sie von einer Krebsdiagnose aus ihrem Alltag und ihren Gewohnheiten gerissen, aber sie bricht darüber nicht zusammen, sondern verfolgt noch einmal mit aller Kraft ihren Lebenstraum.

In diesem Film glänzen zwei Berliner Schauspielerinnen: Die fabelhafte Charakterdarstellerin Steffi Kühnert (»Halt auf freier Strecke«) in der Hauptrolle und Jenny Schily (»Die Stille nach dem Schuss« und in Hof auch noch im Cast von »Houston«) in einer wichtigen Nebenrolle. Mehrere Theaterpreise, einen Fernsehpreis und den Bayerischen Filmpreis hat Steffi Kühnert schon. Hiermit könnten gut noch weitere dazu kommen. Der Film ist inzwischen schon im Kino und wird dort hoffentlich noch lange bleiben, weil die Geschichte nicht nur kranken Menschen viel Mut machen kann.

Julia von Heinz, seit 2002 immer mal wieder in Hof, stellte ihren pädagogisch wertvollen neuen Spielfilm »Hannas Reise« vor, eine »Romantik- und Culture-Clash-Komödie« nach dem Roman »Das war der gute Teil des Tages« von Theresa Bäuerlein: Karoline Schuch spielt eine ehrgeizige junge Frau, die durch die Geschichte ihrer Mutter, deren Beruf und den eigenen Vornamen genug Gründe hätte, sich mit Israel zu befassen. Sie tut das schließlich und reist für ein Praktikum dorthin, aber aus ganz schnöden Gründen, um ihre Biografie vor einem wichtigen Bewerbungsgespräch aufzuhübschen. Am Ende bezieht daraus ganz anderes und viel mehr, als sie erwartet hatte.

Neue Gesichter in Hof

Neben den mit Spannung erwarteten neuen Beiträgen der Festival-Stammgäste gab es diesmal etliche bemerkenswerte Debüts.

Einer der schönsten Filme des Festivals war »The Lunchbox«. Das Spielfilmdebüt von Ritesh Batra Spielfilmdebüt wurde mit reichlich Fördermitteln in indisch/französisch/deutscher Koproduktion realisiert, bekam in Holland, Italien und Frankreich schon wichtige Auszeichnungen und hat eine Oscarnominierung für die Kategorie »Bester nicht-englischsprachiger Film« nur knapp verpasst. »The Lunchbox« ist ein Gegenentwurf zu den üblichen oppulenten Bollywood-Filmen: Durch Zufall bahnt sich in der Betriebsamkeit der Stadt Mumbai unter wesentlichem Zutun der landestypischen Essenslieferanten Dabbawallas eine wunderbar zarte Liebesgeschichte zwischen einer jungen Hausfrau (Nimrat Kaur in ihrer ersten großen Rolle) und einem älteren Mann (Irrfahn Khan, in Europa u.a. bekannt aus »Life of Pi«) an.

Aus einer ganz besonderen Konstellation heraus ist der Film von Isabell Šuba »Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste« entstanden: Die Regie-Meisterschülerin der HFF »Konrad Wolf« Potsdam-Babelsberg wurde 2012 mit ihrem Kurzfilm »Chica XX Mujer«, einen gesellschaftskritischen Film über Jugendliche in Venezuela, zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen. Und diese Einladung nutzte sie, um – quasi undercover, ohne formelle Drehgenehmigung – ihr erstes Spielfilmprojekt zu drehen, dass die mutmaßlich mangelhafte Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Filmbranche aufzeigt.

Das Ganze ist dadurch ein sehr interessantes Experiment mit der Wirklichkeit. Den roten Teppich, auf dem die Frauen dem Vernehmen nach anderswo hauptsächlich als schöne Staffage in tiefausgeschnittenen Kleidern gern gesehen sind, gibt es wenigstens in Hof überhaupt nicht. Im Gegenteil hat die Stadt Hof vor einiger Zeit die Straße vor dem Centralkino in der Mitte rot gepflastert – als Einladung an alle, selber über den »roten Teppich« ins Festivalkino zu gehen. Und für die Beteiligung am Festival gilt für Filmemacher hier seit eh und je: Wer talentiert ist, darf seinen Film zeigen und bekommt vielleicht sogar einen Preis. Ob Mann oder Frau tut dabei nichts zur Sache, und die Beschaffenheit der Brüste schon gar nicht.

Deshalb wirkt die Botschaft »nehmt talentierte Regisseurinnen erst« nicht so brisant wie beabsichtigt. Vor allem kommt der Film leider längst nicht so leicht und locker daher, wie es die Beschreibung und das Katalogfoto erwarten lassen, sondern ist eher anstrengend anzuschauen. Einen tollen Erfolg konnte Isabell Šuba mit diesem Projekt schon im Vorfeld erzielen: Finanziert wurde der Film durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne bei Startnext, wo 250 UnterstützerInnen insgesamt 9.000 Euro gespendet haben!

Zu den Neuentdeckungen, die man lange nicht mehr vergisst, zählt die Dokumentation »One Zero One« von Tim Lienhard über die international bekannten Dragqueens Cybersissy und BayBjane. Lienhard porträtiert in seinem Erstlingsfilm ihre Geschichte und ihr Privatleben, folgt ihnen bei ihren Auftritten vor und hinter die Kulissen, begleitet sie auf Partys, lässt beide immer wieder selber zu Wort kommen. So gelingt ein schillerndes, fast schon märchenhaftes filmisches Kaleidoskop, mit dem sich beide offenbar sehr gut identifizieren können. Zur Deutschlandpremiere in Hof begleiteten sie den Regisseur und zogen alle Blicke auf sich. Auf YouTube findet man einen internationalen und einen deutschen Trailer von »ONE ZERO ONE – The story of Cybersissy & BayBjane«, die insgesamt schon über 8.000 Aufrufe haben. Kinostart ist am 2. Januar, und auf der facebook-Seite zum Film kann man verfolgen, wo aktuelle Screenings des Films stattfinden.

Der spektakulärste Dokumentarfilm der Hofer Filmtage und ein ganz wichtiger Film, der ein Umdenken in Sachen Klimapolitik bewirken kann, ist »Chasing Ice« (auf deutsch bedeutet das in etwa »das Eis verfolgen«): Eine alarmierende Dokumentation von Jeff Orlowski über die Arbeit des Fotografen James Balog, der seinerseits mit immensem technischen und körperlichem Einsatz über mehrere Jahre die Veränderungen der Gletscher dokumentiert. Die Bilder sind wunderschön und die Ergebnisse bestürzend.

Der Film fand in Hof überaus große Beachtung, und es wurden wegen der hohen Kartennachfrage noch mehrere Zusatzvorstellungen ins Programm genommen. Seit November läuft »Chasing Ice« in Deutschland und Österreich auch im Kino – in Berlin beispielsweise aber leider nur mit mäßiger Resonanz. Für den Oscar 2013 war der Film übrigens nominiert – allerdings nicht etwa als bester Dokumentarfilm, sondern für den besten Film-Song …

Kunstgut Kurzfilm

Bemerkenswerte Neuentdeckungen gab es erwartungsgemäß ebenso im Kurzfilmbereich, der in Hof konsequent gepflegt wird: Was der Initiative »Kurz vor Film«, die Kinobetreiber ermutigen wollte, vor dem Hauptfilm nicht nur Werbung und Werbetrailer zu zeigen, sondern jeweils einen Kurzfilm voranzustellen, nicht gelungen ist – darauf legt Festivalleiter Badewitz großen Wert und hat mitunter seinen Spaß daran, auf diese Weise zwei ganz gegensätzliche Filme zu kombinieren.

Mit einem ganz brillanten Kurzfilm konnte der Berliner Filmemacher Horris, der bereits seit Jahren Außergewöhnliches und Hochwertiges unter dem Label Horris Film produziert, den Festivalchef Heinz Badewitz diesmal – nach mehreren Anläufen – überzeugen. Spannend blieb es auch diesmal bis wenige Wochen vor Festivalbeginn, aber dann kam die Zusage vom Chef selber per Telefon. Horris: »Eine echte Überraschung, denn damit rechnet man nicht.« Vor Ort war vor der Vorführung auch noch Gelegenheit für ein sehr anregendes persönliches Gespräch mit Heinz Badewitz und nach der Vorführung für den Dialog mit dem Publikum, was in Hof viel zwangloser möglich ist, als bei vielen anderen Festivals.

Angekommen! – Horris in Hof. (Foto: Diaz)

Inhaltlich ist der Kurzfilm »White Buttons« von Horris ein Psychogramm einer gescheiterten Ehe mit ganz perfiden und kriminellen Nebenwirkungen, filmisch auf hohem Niveau umgesetzt. Gedreht wurde der Film auf Englisch, was bei Horris Film ab sofort nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein soll: »Wir planen in Zukunft fast ausschließlich auf Englisch zu drehen. Damit verfolgen wir den Plan, uns möglichst offen für den internationalen Markt aufzustellen.«

Ausgezeichnete Schauspieler dafür hatte er teilweise bereits an der Hand (Holger Handke, der seit Jahren bei allen wichtigen Produktionen von Horris dabei ist), bekam er teilweise auf Empfehlungen (Valerie Schneider und Charles Rettinghaus) und in einem Fall durch eine Festivalbegegnung: »In Biberach besuchte ich gemeinsam mit Holger Handtke den Film, in dem Anita Olantunij eine Hauptrolle spielte. Nachdem sie sich dort meinen Film ,Bild von ihr‘ angeschaut hatte, war eine Sympathie schnell gefunden, und die Idee einmal gemeinsam einen Film zu drehen entstand.« Das wurde schon wenige Monate später mit »White Buttons« eingelöst.

Eine kommerzielle Auswertung des Filmes ist übrigens nicht geplant. Horris: »Das ist zwar möglich, aber kein sonderlich erstrebenswertes Geschäftsmodell. Kurzfilme bleiben einfach immer idealitisches Kunstgut.«

Auf jeden Fall war »White Button« für den 33-Jährigen genau das Richtige für einen Einstand nach Maß bei den Internationalen Hofer Filmtagen. Und nachdem Heinz Badewitz dafür bekannt ist, vielversprechende Talente nicht mehr aus den Augen zu lassen, darf auf viele weitere Hof-Auftritte von Horris gehofft werden.

Geschrieben von Jutta Wunderlich

Infos:

Horris –geboren 1980 in Zerbst/Sachsen-Anhalt. Studium der Literaturwissenschaften und Philosophie in Bielefeld. Regieausbildung bei Walter Blohm. Tätig als Regisseur (Horris“, Drehbuchautor und Filmproduzent (Florian Anders). Im Internet unter www.horris.de

Nachgetreten: In Cannes wurde »Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste« übrigens abgelehnt