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Autor: Olly - Der Kreuzberger

Radio36 ist wieder „ON AIR“…

…und hat seit einigen Wochen seinen Sendebetrieb wieder aufgenommen. Nun werden sich einige fragen: “Radio36? Hieß das Ganze nicht früher einmal irgendwie anders?” Dazu kann ich nur sagen – neuer Name neues Glück.

Die gründlichen Renovierung der Führungsebene führte dazu, dass der Name gewechselt wurde, ein neues Logo entworfen wurde und das Ganze nun unter www.radio36.de im Internet zu finden ist und in neuem Aussehen erstrahlt.Das Programm bleibt nach wie vor interessant, bunt und abwechslungsreich.

Kontaktdaten

Groove Records

Pücklerstraße 36

10997 Berlin

Tel.: 030/ 618 86 39

www.radio36.de

mail@grooverecords.de

Skype: Dr. Groove36




Der Mietwucher im Wrangelkiez

… greift um sich. Nachdem im vergangenen Jahr der Bestatter in der Falckensteinstraße wegen horrender Mietforderung des Vermieters seine Räumlichkeiten verlassen musste, traf es in diesem Jahr den Malerladen „Hermann Sachse“. Dessen Vermieter hat die Miete mehr als verdoppelt!

Damit bestätigt sich einmal mehr der stete Wandel, vom einst beschaulich ruhigen Randbezirk, in den eines zentral in der Stadt gelegenem Knotenpunkts für Verkehr und Tourismus. Damit einhergehend ist gerade Kreuzberg zu einem begehrten Ort geworden, an dem sich Bars, Clubs und Restaurants ansiedeln. Letzten Endes treibt dies den Mietpreis für Wohnungen sowie für das Gewerbe in die Höhe. Das ursprüngliche Gesicht Kreuzbergs, wie es sich heute noch an einigen Stellen zeigt, wird in 15-20 Jahren völlig verschwunden sein.

Dieser Entwicklung stellten sich die Betreiber des für kurzr Zeit existierende Umsonstladen, Kiezcafe und dem Zentrum gegen steigende Mieten, in der Falckensteinstraße 5, entschlossen entgegen. Die Einweihungsparty am 3. Oktober wurde von Einsatzkräften der Polizei begleitet und am Folgetag ebenfalls durch die Polizei wieder geräumt.




Neue Immobiliensteuer kommt ab dem 1. Januar 2011

Wie Der Kreuzberger in Erfahrung bringen konnte, beabsichtigt die Bundesregierung ab dem 01. Januar 2011 die Erhebung einer neuen Immobiliensteuer. Im Zuge der Kampagne: „Steuern sind für alle da“, haben die Verantwortlichen beschlossen Besitzer „Mobiler Immobilien“ in den Kreis der Steuerzahler aufzunehmen. Zunächst sollen Eigenheim Besitzer wie Strandschnecken und Landdeckelschnecken zur Kasse gebeten werden. Die Weinbergschnecke hingegen ist von der Besteuerung zunächst freigestellt. Weitere umfangreiche Gutachten sollen zeigen wie sinnvoll eine Besteuerung ist. Da die Weinbergschnecke ihr Quatier im Herbst räumt und das wohnen in freier Natur vorzieht, wäre mit einer Klagewelle ihrerseits zu rechnen. Einige Minister haben deshalb in diesem speziellen Fall eine saisonale Besteuerung vorgeschlagen.

Auch das Problem der Zustellung der Steuerunterlagen ist bisher noch nicht zufriedenstellend geklärt worden. Inwiefern diese Problem bewältigt werden wird, dürfen wir gespannt abwarten.

Ob sich die Versicherungsgesellschaften dazu bereit erklären Risiko-Immobilien dieser Größenordnung zu versichern wird die Zukunft zeigen. Tierschutzverbände haben schon ihren Protest gegen diese staatliche Willkür angekündigt.




Galerien, Ateliers & Co

Ich begrüße alle Touris und Einheimischen zu einem weiteren Bericht aus der Reihe „Touri-Tipp“. In der heutigen Ausgabe stellen wir euch einige Galerien und Ateliers von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern aus Kreuzberg vor. Dabei kam es uns darauf an, euch einen möglichst großen Querschnitt der unterschiedlichsten Kunsthandwerke zu bieten.

Beginnend mit dem Rundgang am Tempelhofer Berg 5a und der dort beheimateten Künstlerwerkstatt „Malfleck“ von Jerry Trezdziak. In seinem Atelier entstehen Gemälde aus Lack und Acryl, wahlweise auf Papier oder Leinwand. Die Monotypie, ein im 17. Jahrhundert erfundenes Verfahren der Bildenden Kunst, wird hier eindrucksvoll am Leben erhalten. Desweiteren sind eindrucksvolle Tisch und Wandskulpturen zu bewundern.

„Galerie Cafe DIDILE“ in der Dieffenbachstraße 62, ist ein Ort, an dem die mediterrane Kunst im Vordergrund steht. Wechselnde Ausstellungen bieten verschiedenen Künstlern und ihren Werken eine Plattform.

„ZeBa“ steht für die Keramikkunst von Tina Bach. Sie selbst beschreibt ihre Kunst als: „Klassische, zeitlose Formen mit persönlicher Ästhetik“. Einen eigenen Stil entwickelte sie mit den „fließenden Grenzen zwischen Gefäßkeramik und rituellem Raumschmuck“.

Die Galerie „Wiensalonberlin“ von Marianne Sajdik befindet sich in der Hornstraße 9 und stellt zeitgenössische Kunst, die unterschiedliche Themen abhandelt, aus. Einen Überblick der bisher ausgestellten Künstlerinnen und Künstler findet ihr auf der Internetseite (www.wiensalonberlin.eu).

In der Hasenheide 9 arbeitet Dörte Kordts an ihrer Kunst. Dazu gehört unter anderem die Dekorations- und Wandmalerei, die Freie Malerei und Zeichnungen. Gerne arbeitet sie auch mit Kindern und Behinderten zusammen und bringt ihnen die Kunst auf ihre eigene Art näher.

Tatiana Sophia Sainz hat ihr Atelier in der Kreuzbergstraße 7. In einer, für Kreuzberg typischen Fabriketage (2.HH, rechter Aufgang, 1. Stock), arbeitet sie an ihren Bildern. Dabei kommen diverse Formen der Farbverarbeitung zum Einsatz. Neben dem üblichen Werkzeug der Malerin, dem Pinsel, arbeitet sie auch mit dem Siebdruckverfahren um ihre Ideen auf die Leinwand zu bannen. Die aktuelle Ausstellung von Señora Sainz findet ihr bei Geiser & vonOppen in der Leibnitzstraße 60, 10629 Berlin. In der Zeit von 9 – 17 Uhr kann jeder Interessent die Werke betrachten. Um Voranmeldung, unter 030/ 31019200, wir gebeten.

Skulpturen der ganz besonderen Art findet man in der Falckensteinstraße 37. In der Galerie „Heba im Atelier Hermann Solowe“ zeigt und erklärt der Künstler von Zeit zu Zeit, wie seine urig gestalteten Figuren entstehen.

Das „Cafe Nest“ in der Görlitzer Straße 53 (siehe unten), bietet seinen Gästen ständig wechselnde Ausstellungen. So ist zum Beispiel der Kiez Maler William Wires, vom 18.11. bis zu 31.12.2010, mit seinen Werken vertreten. Mit ihm kommen wir auch zu einem Künstler, der weder Atelier noch Werkstatt benötigt. Seine Inspiration findet er auf der Straße und somit hat er kurzerhand auch seinen Arbeitsbereichdorthin verlegt. Oft sieht man ihn hier oder da stehen, die Verkaufsmappe mit seinen Kunstpostkarten aus dem Kiez geöffnet und an einem neuen Bild arbeiten.

Tipp: Die Kiez-Kalender für das Jahr 2011 sind ab sofort in jedem guten Kiezladen für 15,90 € erhältlich.

In der Falckensteinstraße 45, findet sich die Werkstatt-Galerie von Paul Reimert. Er beschäftigt sich mit Keramikcollagen in jeder Form, Farbe und Größe. Über einen Besuch freut er sich immer. Damit er dann aber auch Zeit hat, sich um seine Besucher zu kümmern, bittet er um Voranmeldung unter 030/612 51 73

Wir hoffen das wir euch mit diesem kurzen Überblick die Kunst im Kiez ein wenig näher bringen konnten und das ein oder andere Interesse geweckt haben.




Boykott

“Wir haben gesiegt: Subway ist aus dem Kiez vertrieben.“ Angeblich hat’s einen Boykott gegen die von zwei Treptower Jungunternehmern geführte Franchise gegeben. Ob die inzwischen zahlreichen Touristen, die von der Vielfalt an gastronomischen Neuansiedelungen im Wrangelkiez umworben werden, daran teilgenommen hatten? Tatsächlich schienen mir die Stühle und Tische im Fastfood-Laden oft leer. Im Gegensatz dazu ist McDonald’s mit seiner gelungenen Architektur oft voll mit Kundschaft und diese ist nicht nur aus der benachbarten Berufsschule. Mehrere Geschäftsinhaber im Kiez haben mir gegenüber geäußert, dass sie die Ansiedlung von McDonald’s im Kiez begrüßen, nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ein alteingesessener Gastronom geht sogar wöchentlich mit seiner Familie zum Essen hin.

Im Gegensatz zum sauber gehaltenen Gelände und auch zum vergleichsweisegeordneten Drive-In Verkehr von McDonald’s, haben wir am oberen Ende der Falckensteinstraße ein Typus Restaurant, das sich durch verdächtig billige Menus und aggressive Gehwegbestuhlung auszeichnet. Zu letzterem bekennt sich sogar ein Fastfood-Neuling mit dem einfallsreichen Namen „Burgersteig“. Diese gastronomischen Einrichtungen, im Wrangelkiez teilsdurch internationale Konzerne (Chinabox, McThai, et al) vertreten, sind schlichtweg da, um die angelockten Touristenströme abzufangen und abzufüttern; sie hegen an sich darüber hinaus scheinbar keinerlei Interesse am Kiez. Tatsächlich erobern sie Stuhl für Stuhl den knappen öffentlichen Raum.

Und es wird nicht besser: Es ist anzunehmen, dass zwei neue kulinarische Highlights demnächst am oberen Ende der Falckensteinstraße eine größere Menge Tische und Stühle ausrücken werden. Damit wird der Bottleneck zur Schlesischen Straße vervollständigt. Mir tut hierbei der Buchladen leid, der peu á peu von Gastronomie der niedrigsten gemeinsamen Ansprüchen umzingelt wird. Obwohl ich kein Fan von Subway Sandwiches bin, wünsche ich mir, dass an dessen Zurückhaltung Beispiel genommen wird.

William Wires, Sept. 2010




Die Lage

Wenn Leute mich fragen, wie es sich im Wrangelkiez leben lässt, fühle ich mich leicht überfordert. Obwohl ich über Jahre in meiner Nachbarschaft Bilder male, komme ich nicht zu dem Punkt behaupten zu können: Ich kenne den Kiez mit seinen Bewohnern. Wenn ich so ein Ziel erreichen würde, könnte ich mit dem Malen im Kiez aufhören.

Da im Haus, in dem ich wohne eine Wohnung –mit „gehobener Ausstattung“- frei wurde, schaute ich im Internet allgemein nach Wohnungsanzeigen im Kiez nach. Hier wird die Lage –als Kiezbeschreibung- auf einem Punkt gebracht. Von diesen Immobilienmaklern und Hausbesitzern erfahre ich, dass wegen der „bunten Leute, ausreichender kulturellen Angebote, Bars (und) Restaurants“ im Wrangelkiez es „nie langweilig“ wird, da ich mich „mitten im Kreuzberger Leben“ befinde. Ein Makler outet sich mit der Bezeichnung „Falckensteinkiez“ als besonders informiert – oder erfinderisch. Sein zu vermietendesObjekt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum kulturellen Zentrum von Kreuzberg“. Wo dieses Zentrum voller Kultur genau situiert ist, erfährt man aus der Lagebeschreibung leider nicht. Als Trost ist „die Mediaspree über die Oberbaumbrücke (in Friedrichshain) fußläufig zu erreichen“. Auf jedem Fall ist zu Fuß besser als im Autostau auf der Brücke zu stecken.Ein Altbaubesitzer weiß, dass der „belebte Wrangelkiez, mit seinen Cafés, Kneipen und Läden Kreuzberg-Charme verbreitet und neben dem Berliner Publikum auch Touristen anzieht.“ Andere laden „zumEntspannen oder auch zum sportlichen Joggen“ im „liebevoll in Stand gesetzten Görlitzer Park“ ein. „Das Spreewaldbad (steht) für diejenigen, die Lust auf eine Runde Schwimmen haben.“

Zusammengefasst bin ich erstaunt, wie viel an baulicher und kultureller Infrastruktur seitens international agierender Immobilienfirmen und Hausbesitzer in Anspruch genommen und dem Bewohner zur Verfügung gestellt werden. Diese Fremdleistungen werden dann über drastisch erhöhte Mietforderungen in Rechnung gestellt. Und auch: je mehr die Bewohner daran arbeiten ihren Kiez attraktiv zu gestalten, desto schwieriger wird es für sie im Kiez bleiben zu können. Besonders perfide ist der Verdacht, dass meine Bilder und Postkarten ungewollt zu dieser absurden Spirale beitragen. Getröstet könnte ich mich fühlen, da mein Vermieter mich in einer Email als „Schmarotzer“ bezeichnet hat. Die Ironie darin verschlägt mir den Atem.

William Wires, Aug. 2010




Osama Bin Laden ist tot!

Seit fast zehn Jahren gelingt es Osama Bin Laden sich erfolgreich vor seinen Verfolgern zu verbergen. Diese betreiben für ihre Jagd auf den Kopf der Al Qaida einen immensen finanziellen und personellen Aufwand. Zeitgleich gelingt es Usāma ibn Muhammad ibn Awad ibn Lādin, so der vollständige Name des Terrorfürsten, immer wieder neue Anschläge zu planen, vorzubereiten und ausführen zu lassen.

Dabei ist es unvorstellbar, wie es einem über 50-jährigem Mann möglich ist, gesundheitlich angschlagen, ständig auf der Flucht vor seinen Verfolgern zu sein. Dabei muß man bedenken, dass er sich in Gebirgsregionen versteckt halten soll. Dazu kommt, daß es nahezu unmöglich sein dürfte, das benötigte Equipment für den Führungsstab einer „Terror“-Organisation unauffällig durch die Wüste zu schleppen.

Bisher ist es Amerika und seinen Verbündeten immer gelungen, ihre Interessen zu verfolgen und umzusetzen. Mittel und Wege waren immer zweitrangig. Das Ziel und dessen erreichen hatte Vorrang vor allem anderen. Ob Kollateralschäden (ein schönes Wort für getötete Zivilisten), Friendly Fire (freundschaftlicher Beschuß) oder Terror im Namen des Friedens in dem die Zivilbevölkerung in einem Ausmaß drangsaliert und schikaniert wird, der dem Vorgehen der Terroristen in nichts nachsteht.

Über die technische Möglichkeit, Kennzeichen von Autos, die sie über Satelliten aus dem All fotografierten, einwandfrei identifizieren können, prahlten die Amerikaner schon vor Jahren. Jedes Telefonat, ob über Festnetz, Handy oder Satellitentelefon kann geortet werden. Jede aufgebaute Internetverbindung hinterlässt Spuren.

Das Kopfgeld ist die dritte Ungereimtheit bei diesem Thema. Bei 25 Millionen Euro müsste sich doch jemand erweichen lassen. Angst vor der Rache der Taliban braucht man mit dieser Fluchtkasse nicht fürchten. Zudem gibt es unzählige private Sicherheitsfirmen, die in ihrer unermeßlichen Profitgier, ihre gesamte Belegschaft inklusive Sekretärinnen und Haushandwerker losjagen würden, um den bärtigen Terrorchef aufzuspüren. Wäre ich suizidal veranlagt und hätte nicht meine eigene Meinung über die Anwesenheit von Osa- ma Bin Laden in Afghanistan, ich wäre seit Jahren vor Ort unterwegs um mir die Kohle in die Tasche zu stecken. Selbst wenn sich der meistgesuchteste Mann der Welt noch irgendwo herumtreiben sollte, ist er gewiß nicht in der Lage den Terror zu verbreiten, wie es uns von den Mächtigen dieser Welt und der „freien“ Presse vorgegaukelt wird. Andernfalls hätten sie ihn, genauso wie Saddam Hussein aufgespürt. Wie man diesen vorgefunden hat dürfte noch jedem gut in Erinnerung sein. In einem Erdloch!

Bleibt nur folgende Schlußfolgerung. Um weiterhin die Zustimmung der verunsicherten Bevölkerung für die immer umfangreicher werdende Sicherheitspolitik zu haben, wird er künstlich am Leben gehalten. Außerdem hält man mit der Bekanntgabe seines Todes eine Welle von Selbstmordattentätern auf, die ihrem Märtyrer umgehend in den Tod folgen würden wollen. Ich gehe das Risiko ein, Verursacher des 3. Weltkrieges zu sein und verkünde: Osama Bin Laden ist tot!




Das muss auch anders gehen ! – Nachgedacht

Wir leben in einem Land , in der die Lüge der Vollbeschäftigung immer noch verbreitet wird, nur um sich vor der Frage zu drücken, was mit Menschen passieren soll die nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sind. In der die drittgrößte Rüstungsmacht beherbergt ist und von Frieden gesprochen wird. In dem von Umweltschutz gesprochen wird, jedoch Menschen und Tiere eher geopfert werden ,als nachhaltig im Sinne der Natur und Lebewesen zu handeln.

Es gäbe noch viele weitere Beispiele die Verdeutlichen könnten, das Entscheidungen heute von anderen Faktoren abhängen, nur nicht von der Prämisse der Existenzsicherung der Menschen oder Menschheit als solche. Der Wettbewerb, als Gedanke von Entwicklung, in einer Phase sicherlich hilfreich, scheint nun sich selbst zu ersticken. Konkurrenz belebt und schafft Innovation, wenn sie sich jedoch gegen den richtet , den sie eigentlich bereichern soll, hat sie ihre Berechtigung verloren. In dieser Epoche scheinen wir uns heute zu befinden !

Vielleicht sollte Konkurrenz in Kooperation umgewandelt werden, zum nutzen des Ganzen. Eine Bereicherung von ausgewählten Gruppen führt zu Armut und letztendlich zu Konflikten und Krieg.

Wir haben heute die Situation, dass sich weltweit Machtgruppen installiert haben, die nur noch Vertreter ihrer selbst geworden sind und dies ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass selbst Regierungen die solche Auswüchse eigentlich eindämmen sollten, Teil dieser Strukturen geworden sind. Um solche Machenschaften zu vertuschen, werden sie so Komplex gestaltet, dass sie für denjenigen der nicht mit der Materie vertraut ist, nur schwer oder gar nicht zu durchschauen sind und inzwischen selbst nicht mehr für diejenige handelbar, die sie installiert haben. Auch scheint es manchmal so, dass selbst die Politik nicht mehr Herr der Lage ist, regulierend in Wirtschaftskreisläufe einzugreifen. Nur was bedeutet das ? Es könnte bedeuten, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht mehr den Menschen, den Ländern, seinen Regierungen unterworfen sind, sondern nur noch für eine ausgewählte Gruppe bestimmt sind. Eine gerechte, solidarische, menschenfreundliche Gesellschaft wäre insofern vorbei, dass man deren Umsetzung noch von Regierungen erwarten könnte. Es scheint, wenn die Bevölkerung auf Besserung hofft, dies ein hoffnungsloses unterfangen ist und das nun die Zeit anbricht, die eigenen Belange wieder selbst in die Hand zu nehmen, nicht in dem Sinne des Recht des Stärkeren, sondern im Aufbau von Strukturen die allen zu Gute kommen und die Nachhaltigkeitder Handlungen wieder in den Vordergrund schiebt.

Wir sind schon lange mit Begebenheiten konfrontiert, die zu schnellem Eingreifen veranlassen sollten, sei es die Umwelt die kurz vor dem Kollaps steht oder die Armut die immer größere Schichten der Menschheit in Beschlag nimmt. Man sollte sich nur mal vor Augen halten, dass wir Lebensmittel für ca. 20 Milliarden Menschen produzieren und bei einem Stand von ca. 7 Milliarden weltweit, dennoch so viele Hunger leiden müssen. Wir haben nicht das Problem des Mangels, wir haben das Problem des Überschusses und deren Verteilung und genau hier sitzt das Übel.

Zusammen könnten wir überlegen, wie eine Gesellschaft aussehen soll, in der wir Leben wollen. Welche Prämissen werden angelegt und welchen Stellenwert nehmen die einzelnen Bausteine für ein respektvolles Miteinander darin ein. Wir müssten an alle Tabus, an die Großen, politisch und wirtschaftlich relevanten, sowie an die kleinen die unseren Alltag bestimmen. Es gibt keine Ausnahmen, alles müsste neu überprüft werden, auch den eigenen Schweinehund, der uns von so vielen Sachen abhält. Diese Überprüfung können wir leider nicht allein denjenigen überlassen, die diese Verhältnisse installiert haben, sondern es sollten alle sich ihrer eigenen Existenz bewusst sein und sich somit auch als Teil des Ganzen begreifen, bei der jede/r eine wichtige Rolle spielt. Lassen wir uns bloß nicht weiß machen es gäbe Unterschiede zwischen relevanten und nicht relevanten Menschen, das ist ein Spiel der Macht, dem wir uns verweigern sollten, den es ist das Spiel der nur zur Eigensicherung dient und dabei sollen halt nicht alle mitspielen.

Eine wichtige Frage ist dabei die Wertigkeit von Handlungen. Wer bestimmt dies und warum werden sie so unterschiedlich honoriert. Kleines Beispiel, wieso verdienen Sportler, nur weil sie schnell im Kreis fahren oder gut mit dem Ball umgehen können horrende Summen und eine Krankenschwester nur einen Hungerlohn. Wieso ist ein Müllmann im Vergleich zu einem Manager so schlecht gestellt ( wir sollten uns nur überlegen, wenn den Dreck niemand mehr abholt) . Es geht nicht um Gleichmacherei, aber es geht um die Würdigung von Arbeit und das Recht mit der Leistung die erbracht wurde, sein Leben zu gestalten. Wie kann es sein das so unterschiedliche Löhne bezahlt werden, das jemand mehr als das 2000 fache pro Stunde verdient, als jemand anderer. Diese Leistung kann nicht erbracht werden, von niemanden, sie ist eine künstlich erschaffene Einheit, um Unterschiede zwischen Menschen sichtbar zu machen, die nicht bestehen, nur in den Handlungen die sie vollziehen. Es dient zur Macht, oder einfach nur zur Ego Aufwertung, ich weiß nicht, ob wir uns heute noch diesen Luxus an Egomanen leisten können. Denn darum geht es, ich verdiene mehr als du, darum bin ich mehr Wert. Um dieser Wertigkeit Ausdruck zu verleihen lassen wir es zu, dass innerhalb eines Landes so extreme Lohnunterschiede entstehen und wir Menschen in den Abgrund fallen lassen. Noch schlimmer ist der Verlust von Empathie wenn die Auswirkungen unseres Handelns so weit weg sind, dass sie nicht mehr erfahrbar werden. Deshalb lassen wir lieber ein paar „Negerbabys“ verhungern oder an Krankheit sterben, als sie an dem Reichtum der woanders besteht teilhaben zu lassen. Wir sind sogar so zynisch, das wir notwendige Schritte nicht einleiten oder Vergünstigungen gewähren, nur um den maximalen Profit nicht zu gefährden. Man muss sich nur den Bereich der Nahrungs- und Pharmaindustrie ein wenig genauer anschauen um deren Perversion zu erkennen. Es sollte uns klar sein, dass das Verhalten der Regierenden gegenüber der so genannten Dritten Welt, sich irgendwann auch im gleichen Maße gegen die eigene Bevölkerung richten wird, sobald die sozialen Begebenheiten sich auch hier noch negativer verändern als bisher geschehen. Wir sollten nicht zu blauäugig sein zu hoffen, dass die Regierungen und Wirtschaft auf einmal den Humanismus ausrufen, wenn sie auf die Missstände angesprochen werden, sie kennen sie, schon immer !

In der Politik spricht man so gern davon, dass wir alle in einem Boot sitzen, genau das machen wir. Nur das sich das Oberdeck nicht dafür interessiert, dass das Unterdeck gerade absäuft. Sie hören zwar schon davon, doch solange sie keine nassen Füsse bekommen werden sie nichts unternehmen. Es liegt also an uns zu handeln.

Sao Paulo soll die Stadt mit den meisten Hubschauberlandeplätzen sein. Die Superreichen haben inzwischen soviel Angst, dass sie sich nicht mehr mit dem Auto durch die Stadt trauen. Man könnte nun vermuten, sie hätten Interesse daran, dass sich dieser Zustand verändert und sie einen Beitrag dazu leisten es wieder sicherer und somit gerechter zugehen zu lassen, auch um ihre Lebensqualität zu verbessern. Nein, stattdessen werden Landemöglichkeiten auf den Dächern gebaut, um vom Arbeitsgetto ins Wohngetto zu fliegen .

Doch was sagt uns diese menschliche Regung !? Bevor der Geldadel auf ein Teil seines Geldes verzichtet, baut er sich lieber Mauern und somit baut er sich auch Angst mit auf und wir können nur hoffen, dass er nicht so paranoid wird, alle die nicht zu ihm gehören aus Angst zu exekutieren. (Auf den Abschuss von Strafsenkindern in Mexiko City gab es ja schon mal eine Abschussprämie).

Doch wie kann es eine Umverteilung geben ohne gleich die Revolution auszurufen ? Wir müssen uns eins klar machen, es werden alle gebraucht, fangen wir nicht damit an neue Grenzen aufzubauen, seien die Ziele noch so honorig.

Ein kleiner Schritt wäre es alle die in einer Gesellschaft leben, als gleichwertige Mitglieder anzusehen und somit auch ihre gesellschaftliche Funktion zu achten. So wie es den Müllmann und den Manager gibt, muss es auch den Faulenzer und den Workaholic geben. Honorieren wir jede Anwesenheit und geben wir ihr das Recht menschenwürdig zu leben. Erkennen wir unsere eigenen Widerstände und finden heraus was uns wirklich stört, die Überprüfung der eigenen Lebenskonzepte kann da sehr hilfreich sein.

Das fängt zum Beispiel mit den Löhnen an. Lasst uns einen Lohn ermitteln der zu einem menschenwürdigen Leben reicht und nehmen wir diesen als Ausgangspunkt für die weitere Lohnausschüttung eines Betriebes. Das gesamte Gehaltsvolumeneines Betriebes wird nun nach dieser Prämisse verteilt. So ist erstmal die Grundversorgung jedes einzelnen Arbeiters gewährleistet. Mit dem Rest kann dann immer noch nach Qualifikation und Aufgabenbereich unterschiedlich bezahlt werden. Es geht jedoch nicht, dass einige Wenige Summen überwiesen bekommen, sei es durch überzogenen Löhne oder Boni und ein anderer Teil innerhalb des gleichen Betriebes ihre Miete nicht mehr zahlen können. Bei diesem Modell muss der Staat nicht eingreifen, außer vielleicht in der Festlegung welcher Lohn als menschenwürdig angesehen wird. Die freie Gestaltung des Restgehalts bleibt weiterhin in der Hand des Betriebes und ich bin mir sicher, dass ein Manager immer noch mit seiner Million nach Hause fahren wird. Mit dieser kleinen Idee wäre der Betrieb in keinster Weise einem Wettbewerbsrisiko ausgesetzt, denn die aufgewendete Summe für Löhne wäre die gleiche wie vorher. Ein Schaden am Betrieb würde es nicht geben, nur eine Einschränkung im oberen Lohnsektor und der würde sicherlich nicht zur Armut führen.

Ein weiterer Vorteil, gerade bei einer Steigerung des Gehalts in den unteren Lohngruppen, wird ein Impuls direkt an die Wirtschaft weitergegeben, da dieser Mehrverdienst meist direkt in den Konsum fließt und somit für das Wachstum sicherlich förderlich ist. Im Gegensatz stehen die hohen Einkommen, die als totes Kapital meist nicht dem Einzelhandel zur Verfügung stehen und womöglich noch ins Ausland geschafft werden.

Es gibt inzwischen so viele gute Ideen eine Umverteilung zum Wohle aller einzuleiten, lasst uns nicht den Fehler begehen so lange zu warten, bis das Faustrecht wieder zurückkehrt. Wir müssen heute nicht mehr weit schauen, um zu sehen, wo zu große Ungleichgewichte innerhalb einer Gesellschaft hinführen und diese Länder sollten uns Mahnung genug sein. Noch leben wir in einem Land relativer Ruhe und Wohlstand. Dies kann sich schnell ändern, beginnen wir mit einer Umstrukturierung die sich noch regulieren lässt. Fordern wir die gesellschaftlichen Gruppen, die die finanziellen Mittel dazu haben auf, sich an diesen Prozess zu beteiligen und zeigen wir ihnen die Chancen auf, die eine Gesellschaft bietet, die auf den Wohlstand aller wurzelt und erkennen wir die Macht die der ach so kleine Konsument in Händen hält und die er nur nicht nutzt, weil er glaubt zu klein zu sein. Was ihm fehlt ist meist nur der Glaube an sich und ein Werkzeug sich zusammen zu koordinieren. Natürlich ist Kinderarbeit in China günstiger als ein Arbeitsplatz in Deutschland, doch wir sollten uns immer bewusst sein in welcher Gesellschaft wir leben wollen und ob wir uns hinter Mauern verbarrikadieren müssen oder mit unserem Liebsten abends durch den Park schlendern wollen.

Geschrieben von bookfield




Howard Marks – Der Film (DVD)

In der letzten Ausgabe berichtete ich über den Besuch von Howard Marks in Berlin und stellte seine beiden Bücher „Dope Stories“ und „Señor Nice“ vor. Nachdem ich von dem Edition Steffan Verlag auch noch die dazugehörige DVD überreicht bekommen haben möchte ich es nicht versäumen auch hierzu meine Meinung kund zu tun.

Die DVD „Howard Marks-Der Film“ ist schon länger auf dem Markt und bietet dem Interessierten, eindrucksvolle Filmbeiträge. Sie ist eine Ergänzung zu sei-nen Biografien. Sie zeigen Howard Marks beim Besuch von Cannabis-Anbaugebieten in Jamaika und der Schweiz. Bei einem Besuch im Hanf-Museum in Amsterdam und „Cannabis-Castle“.

 

Fazit:

Die Überarbeitete Version von „Howard Marks – Der Film“ enthält zusätzliches Filmmaterial, das auf der ersten Ausgabe (die sich in meinem Besitz befindet) noch nicht vorhanden ist. Wie zum Beispiel die Übergabe des legendären und als verschollen gegoltenen Reisepasses von „Mr. Nice“. Ihr bekommt die DVD „Howard Marks-Der Film“ bei jedem gut sortierten Hanf-Laden in eurer Nähe oder beim

Edition Steffan Verlag

Hansaring 145-147

D-50670 Köln

www.edition-steffan.de

Howard Marks – Der Film

DVD ISBN 3-923838-37-9

VHS ISBN 3-923838-21-2

Laufzeit 52 Minuten

FSK ab 16 Jahren

Preis DVD/VHS:12,50 €

Desweiteren befindet sich auf der Homepage des Verlages ein Hinweis über die Verfilmung von „Mr. Nice“. Der Kinostart ist bisher für 2010 angesetzt. Aber auch auf Nachfrage war kein genauer Termin zu ermitteln.




Ausgabe 8

Titelthema: Monsanto – Genial oder einfach nur Gen?
Weitere Themen: Vorwort – Sex habe ich genug, das Leben fickt mich jeden Tag / Horch und Guck – In Friedrichshain / Dr. Markus Ternes – Die Festkörperforschung / Kunst im Kiez – Kurt Mühlenhaupt / Howard Marks – Dopestorys über Señor Nice im KitKat Club / William Wires – Marketing / Neues von Jan Pfennig / Die Ordnung ist wieder hergestellt / Kurz Gesagtes: Das Kurzarbeitergeld, Konservierungsstoffe sind lebensverlängernd, Der Weltfriedenswanderer / Ungewohnte Töne im Wrangelkiez – Profimusiker testet das Holzophon / Touri Tipp – Der Wrangelkiez / Der lästige Hartz4-Empfänger – Leserbrief von Bookfield

Hier geht es zur PDF-Ausgabe Nr. 8




Der lästige Hartz 4 Empfänger – Leserbrief

Ups, da hab ich wohl keine Arbeit mehr! Diese Aussage könnten wohl viele in Berlin machen. Ein Teil weil er gerade mal wieder seinen Job verloren hat, ein anderer weil er schon lange keinen mehr hat. Alle haben eins gemeinsam, ob nun aus Faulheit oder aus Mangel an offenen Stellen, sie brauchen Geld zum existieren. Also geht man zum Amt und bittet um finanzielle Unterstützung. Das erst mal zum normalen Ablauf. In einem Land der Unterscheidungen zuckt auch hier der Reflex, die Gruppe der Arbeitslosen zu teilen, in Arbeitslosengeldempfänger und in Hartz 4ler. Die einen haben hart gearbeitet, viel Geld von ihrem Lohn in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und somit auch das legitime Recht auf Unterstützung, so wird behauptet. Die anderen sind dann doch eher Faul und liegen der Gesellschaft auf der Tasche, nicht Umsonst werden sie gerne als Sozialschmarotzer betitelt.

Nun frage ich mich natürlich: Wer darf Hilfe bekommen? Die Politik legt ein Profil an, welches Menschen in das Schema guter oder schlechter Arbeitsloser pressen. Dies machen sie natürlich mit Kalkül, denn sie stehen vor einem Problem.

ES GIBT NICHT MEHR GENUG ARBEIT !

Also die Bringschuld der Politik, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, damit Arbeit entsteht und somit die Gesellschaft am Laufen zu halten ist nicht mehr im vollem Umfang gewährleistet. Natürlich könnte man jetzt einen Exkurs in die verschiedenartigen Gründe für diese Misere machen, Fakt bleibt, es gibt nicht genug Arbeit! Da nützt auch kein dummes Geschwätz von dem Ziel der Vollbeschäftigung. Sicherlich kann man das nicht für alle Berufsbereiche behaupten, denn in der Gruppe der Hochqualifizierten besteht ein Mangel, doch selbst bei dieser ist inzwischen die Sicherheit verloren gegangen, denn auch hier ist es sehr wichtig geworden, wo genau die Qualifikation besteht.

Mein Augenmerk bezieht sich eher auf die Schicht der Unqualifizierten, eine Gruppe die wirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr zu gebrauchen ist und für den Staat nur noch als Kostenfaktor wahrgenommen wird. Diese Gruppe wächst, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Andere Länder haben ihre eigenen Modelle mit dieser Gruppe umzugehen, nicht umsonst gehören Slums zum normalen Bild von Großstädten, inzwischen auch in den meisten Städten Europas. Ich möchte hier nicht die Verhältnisse von Berlin, Paris usw. mit denen in Mexiko City, Bangkok oder Johannesburg vergleichen, doch es gibt eine Tendenz und die zeigt auf Verarmung und der hilflose Umgang mit ihr (Man geht heute davon aus das es weltweit ca. 200000 Slums gibt in denen ca. 1 Milliarden Menschen in Armut leben).

Die Hilflosigkeit beginnt damit, die genauen Probleme nicht sehen zu wollen und sich mit der Frage zu beschäftigen, was mache ich mit Personen die nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf integriert werden können. Wer legt fest wer hilfreich für eine Gesellschaft ist und welche Indikatoren werden dafür herangezogen und besteht überhaupt noch der Anspruch bestimmte Gruppen in der Gesellschaft zu unterstützen.

Wir haben heute die Situation, das entweder Qualifikation, Macht oder Geld als Indikatoren für eine Akzeptanz in der Gesellschaft gelten, einige schaffen es auch durch hervorragende menschliche Handlungen, doch die können wir getrost vernachlässigen, denn diese werden meist nur als moralische Funktion hofiert.

Wir haben also diese Gruppen von Menschen innerhalb von Gesellschaften, die nicht mehr „gebraucht“ werden. Unser Denken ist meistens schon so geprägt, dass die meisten ein ähnliches Urteil über diese Gruppe fällen würden. Wir nennen dieses Denken unser eigen und sind bemüht durch unsere Handlungen selbst nicht dazu zu gehören. Denn alle wollen irgendwie gebraucht werden. Ich gebe zu bedenken, dass diese Einteilung nicht nach den Prinzipien der Menschlichkeit getroffen wurde, sondern nach der wirtschaftlichen Nutzbarkeit (Human-kapital). Nur wir haben das Problem, diese Gruppe existiert, sie ist da, jeden Tag läuft sie an uns vorbei. So wie die „DRITTE WELT“ bei uns in den Kaufhausregalen permanent präsent ist und wir die Menschen vergessen die diese Waren, unter meist erbärmlichen Verhältnissen herstellen. Genauso vergessen wir auch die Menschen bei uns, die sich aus Armut aus dem gesellschaftlichen Leben zurück ziehen müssen oder als “sozialer Schandfleck” vor den Einkaufshallen, im Park oder sonst wo herumlungern.

Was wir leider nicht machen, ist, zu hinterfragen welche Grundsätze wir herangezogen haben, um diese Missstände tolerieren zu können. Wir gehen wie selbstverständlich immer noch von Glaubensätzen aus, die so nicht mehr haltbar sind (ohne Fleiß kein Preis, wer Arbeiten will findet auch welche, erst die Arbeit dann der Lohn, es existiert eine soziale Marktwirtschaft, soziale Netze kümmern sich um Arme etc.). Die Situation hat sich geändert und es fallen heute selbst Menschen in das Armutsraster, die nach dem herkömmlichen Sinne alles richtig gemacht haben.

Doch wie kommt es überhaupt , dass wir eine Existenz nur denjenigen zusprechen die Arbeit haben. Wieso darf es den Faulenzer nicht geben? Warum werde ich gezwungen so viele Richtlinien einzuhalten, nur damit ich existieren darf. Wie wäre es, wenn sich meinetwegen erst mal ein Staat ,als ein Gebilde begreift, bei dem alle Mitglieder als gleichwertige Mitglieder verstanden werden, egal was jeder Einzelne darin für Handlungen vollzieht. Dieser Staat erst mal die Aufgabe hat, die Mitglieder dieser Gemeinschaft die Grundversorgung zu gewährleisten. Der Staat die Aufgabe hat, Unternehmen, die dieses Ziel mit umsetzen zu unterstützen und zu fördern. Das heißt auch das er bestimmte erforderlichen Mitteln der Infrastruktur nicht komplett privatisieren darf, wie z.B. die Wasserversorgung, den Strom/Gas, Nahverkehr, Nahrung, Kommunikation, Immobilien. Diese Grundversorgung muss gewährleistet sein, alles andere kann dem freien Handel untergeordnet werden. Welche Aufwendungen müssen erbracht werden um diesen Zustand der staatlichen Versorgung zu erreichen. Denn was wünschen sich denn alle? Ein erstmal sorgenfreies Leben im Bereich der Grundversorgung. Dieser Zustand sollte das Ziel aller Staaten sein, die in Kooperation untereinander sich bei diesem Unterfangen helfen.

Ok, das ist völlig unrealistisch! Warum? Realistisch betrachtet lassen wir gerade die Welt untergehen und fühlen uns auch noch im Recht mit der Meinung, das dies nicht zu verhindern ist. Die Klimaveränderung ist für die meisten noch nicht real erfahrbar, jedenfalls in Europa.

Doch sie kommt und das in einem Ausmaß und einer Geschwindigkeit die vor ein paar Jahren noch nicht so eingeschätzt wurde. Sie ist auch nicht das Problem, das Problem ist, das wir sie Ignorieren, auch wenn sie inzwischen als Gesprächsstoff all gegenwärtig geworden ist. Dies wird auch perspektivisch einen großen Einschnitt für den Welthandel bedeuten, denn irgendwann werden wir uns den Apfel aus Südafrika nicht mehr leisten können (was eigentlich eh Schwachsinn ist), da die Transportwege zu teuer werden (Öl wird knapp und teuer). Auch wird mehr Geld für den Wiederaufbau benötigt, dessen Zerstörung durch Naturereignisse oder provozierte Unfälle (z.B Ölpest) hervorgerufen wurden. Dazu kommt das die Länder die Europa, seit der Kolonialzeit ausgebeutet hat, eigen-ständiger werden und die Abhängigkeitsverhältnisse sich verändern oder uns wirtschaftlich überflügeln werden (siehe z.B. China und Indien). Solange die Wirtschaft noch auf gnadenlose Konkurrenz ausgerichtet ist, werden die anstehenden Probleme nicht bewältigt werden können. Es werden immer noch Kriege mit immensen Kosten geführt, nur um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und/oder die Versorgung von Rohstoffe zu sichern und nicht nach den Bedürfnissen der Menschen, die in diesen Ländern leben. Um was geht es eigentlich?

Um die Bereicherung einiger weniger innerhalb eines Staates oder um eine intakte Gesellschaft, bei der alle Menschen integriert werden?

Lustig dabei ist, dass der Bundespräsident Köhler zurückgetreten ist, nur weil er auf diese allgemein Bekannte Praxis hingewiesen hat, ziemlich lächerlich das dies noch kein Konsens zu sein scheint. Die Politik denkt immer noch, die Bevölkerung besteht aus lauter Vollpfosten. Wenn man das Bildungssystem anguckt laufen wir zwar genau dort hin, doch noch ist es nicht so weit, auch wenn die Bildzeitung die Politik dabei kräftig unterstützt.

Doch was Tun? Fangen wir langsam an die neuen politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten neu zu bewerten, welche Ziele werden überhaupt verfolgt, wohin fließen diese immensen Gelder und für was werden sie verwendet. Wieso klafft die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander ohne das sich die Politik dafür wirklich interessiert. Vor dem Gesetz sollen alle gleich sein, doch bei der Arbeit werden Menschen in Summen bezahlt die weit über der überhaupt möglichen Arbeitsleistung liegen, hingegen andere mit Almosen abgespeist werden. Warum lässt ein Staat solche haarsträubenden Ungerechtigkeiten zu und versucht selbst in der Krise nicht auf diese überbezahlten Lohngruppen zuzugreifen, sondern folgt seinem Reflex des geringeren Widerstandes und stürzt sich wie immer auf die sozial schwach gestellten. Nur muss er langsam aufpassen, denn er bringt damit das Gesellschaftsgefüge durcheinander.

Die Krise ist da, auch wenn sie in Deutschland noch in abgeschwächter Form erfahrbar ist. Daher ist es dringend notwendig neue Prämissen des Zusammenlebens mitzugestalten. Die ‘Vermögensverteilung hat mittlerweile eine so große Schieflage, das sie endlich korrigiert werden muss, wo andere in 10 € Schritten rechnen, haben andere dieses Problem erst im 6 stelligen Bereich. Wie konnte es dazu kommen das Arbeit so unterschiedlich bewertet wurde und das Reichtum so extrem ungerecht verteilt ist. Die Lobbyisten in der Politik müssen sich langsam auf die Werte besinnen, die sie uns permanent vor heucheln. Und Otto Normal Verbraucher sollte langsam erkennen, wie viel Macht er eigentlich besitzt und sie nutzlos brach liegen lässt.

Wir haben die Möglichkeit, so lange zu warten bis unser Handlungsspielraum so klein geworden ist, um nur noch darauf als Notfall zu reagieren oder wir fangen jetzt damit an, um uns einen höheren Gestaltungsspielraum zu schaffen. Denn dieser würde den Verlustfaktor von Menschenleben sicherlich immens nach unten sinken lassen, auch wenn man oft den Eindruck hat, dass dies gar nicht gewünscht ist. Zur Zeit sieht es nach Rette sich wer kann aus und wer sich bei Katastrophen am besten Retten kann, wissen wir. Jedenfalls nicht das einfache Volk.

Letztendlich werden wir über kurz oder lang auf einander angewiesen sein, weil das Problem des Klimas, der Wirtschaft, des Friedens etc. zum Glück keine Ländergrenzen kennt. Die Frage ist nur setzt sich die Einsicht und Vernunft durch oder werden wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Beim 11.o9 haben wie gesehen, wie mit einer Krise umgegangen wurde die nicht auf Vernunft basierte sondern auf Rache und schwupp zwei Kriege angezettelt wurden, die ihrer eigenen Dynamik folgen. Lassen wir es nicht zu, dass sich solche Vorgänge von durchgeknallten Präsidenten wiederholen.

Beim Klima haben wir das Glück diesen Mechanismus leicht zu verstehen. Es zeigt uns in seiner sehr einfachen, aber verständlichen Weise auf, das wir nicht getrennt von der Welt handeln können ohne dafür die Konsequenzen zu tragen. Wenn ich also alles was mich umgibt zerstöre, werde ich letztendlich selbst zerstört. Ach, das haben wir nicht gewusst?! Ich weiß, ich dachte auch immer, Kinder gehören geschlagen damit sie Hören, bis ich das Messer im Rücken spürte!

Doch was heißt das? Es heißt Du bist verantwortlich für alles, es gibt keine Ausnahmen. Schau dir deine Rechtfertigungen deines Handelns an, doch letztendlich bist du es der handelt. Du findest die Welt Scheiße, liegst aber den ganzen Tag auf dem Sofa, du bist gegen Massentierhaltung, aber willst das Schnitzel für ein paar Cent. Du bist gegen die Armut, aber nicht bereit abzugeben. Die Umsetzung deiner Probleme sollen doch bitte schön andere übernehmen. Die Verantwortung wird meist abgegeben, um sich so den Schwierigkeiten nicht stellen zu müssen. Sowie der Spekulant nur den kurzfristigen Gewinn sieht, ohne sich Gedanken über dessen Auswirkungen zu machen, so verprügelt der Frustrierte den nächstbesten, um von seinem persönlichen Hilflosigkeit abzulenken. Kämpfen wie nicht gegen sondern für, fangen wir an zu formulieren wie es aussehen könnte und was dafür benötigt wird. Warten wir nicht auf andere, die für uns handeln sollen, handeln wir selbst, jede/r in dem Umfang seiner Möglichkeiten. Denn wenn man auf die Politik und Wirtschaft wartet ist es zu spät, sie hatten ein paar Jahrhunderte Zeit, wir haben gesehen und verstanden, das ihre Solidarität bei ihrem Egoismus endet.

Geschrieben von bookfield




Touri-Tipp – Wrangelkiez

Pünktlich zur Urlaubssaison möchten wir es nicht versäumen, dem Berlin-Besucher eine Möglichkeit aufzuzeigen seinen Urlaub in entspannter Ruhe und in geselliger Umgebung zu verbringen. Was würde sich da besser anbieten als der Besuch des berühmt-berüchtigten Wrangel-Kiezes?! Die sagenumwobenen und bereits weltweit gestreuten Gerüchte und Geschichten um unseren schönen Kiez reichen von “abgefahren” und “geil” bis zu “No Go Area”. Einige Vergleiche reichen sogar soweit, den Wrangelkiez mit den Zuständen in New York Harlem gleichzusetzen. Ein Grund mehr den Rest der Welt über die Lage im Kiez auf zu klären.

Die Geschichte um das Gebiet des heutigen Wrangel-Kiez beginnt um das Jahr 1845. Mit dem Bau des Landwehr Kanals und der Errichtung von ersten Wohnhäusern und Industrieanlagen. 1865 entstand der Görlitzer Bahnhof. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Berlin-Görlitz nahm die Bebauung rund um den Bahnhof enorm zu. In den Folgejahren entstand ein Mischviertel in dem sich überwiegend Arbeiter mit ihren Familien ansiedelten. Von 1874 bis 1878 wurde das heutige Oberstufenzentrum -Handel (Skalitzer-/Wrangelstr.), als Kaserne errichtet. In dieser Zeit wurden auch die letzten Grundstücke in der Wrangelstraße bebaut und das “Schlesische Viertel” wie es später genannt wurde, wurde um die Falckensteinstraße bis hin zur Taborstraße erweitert. Bis auf ein paar Ausnahmen waren die Bebauungspläne von Kreuz-berg 1910 abgeschlossen.

Vom 2. Weltkrieg und dem Bombardement der Alliierten weitgehenst verschont geblieben, präsentiert sich der Kiez in fast ursprünglicher Form. Auch die mutwillige Begünstigung des Verfalls einiger Hauseigentümer konnte der Bausubstanz nichts anhaben, sodaß sich der heutige Wrangelkiez in einem überwiegend renovierten Zustand präsen-tieren kann. Das älteste Haus, in dieser Gegend ist das Haus in der Görlitzer Straße 49 und stammt aus dem Jahr 1865.

Nun aber zur gegenwärtigen Geschichte vom Wrangelkiez. Seit der Mauer-öffnung und insbesondere in den letzten Jahren findet ein Wechsel vom Stadtrandbezirk, indem sich Imigranten, Sozialfälle und Staatsnonconforme Gestalten angesiedelt hatten, zum angesagten Wohngebiet für Künstler, Schauspieler und Jung-Yuppies statt. Die zentrale Lage bietet es an und so liegen auch einige der derzeit angesagtesten Clubs im und um den Wrangelkiez herum verteilt. Mit den Bewohnern änderte sich auch zunehmend das Bild der ansässigen Gewerbetreibenden. Neben dem Imbiss an der Berufsschule eröffnete eine McDonalds-Filiale Die Fast-Food Baguetteria “Subay´s” ließ sich an strategisch günstiger Position nieder und eine Reihe von unzähligen, neu eröffneten Backshops und Spätkauf-Läden buhlen um die Kundschaft. Die alteingesessenen Geschäftsleute und Gastronomen versuchen im Gegenzug mit neuen Ideen ihr Geschäft zu erhalten und sich gegen die immer stärker werdende Konkurrenz und steigende Mieten durchzusetzen.

Dazwischen versuchen Künstler und Designer mit ihrem Angebot und teil-weise innovativ eingerichteten Läden die “Anerkennung” der Nachbarn, in Form von Dazugehörigkeit zum Stamm der Kreuzberger, zu bekommen. Gleich-zeitig buhlen sie um die Aufmerksamkeit der Touristen um deren locker sitzendes Geld zu erhaschen. Alles in allem ein Bunter Mix der immer bunter zu werden scheint.

Damit wir wenigstens ein negatives Klischee vom Wrangelkiez bedienen und sich nicht noch mehr Menschen von außerhalb in unseren Kiez verlieben und herziehen möchten. Ja es gibt SIE. Und obwohl ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kreuzberger Urbevölkerung dem Genuss von Zustandsverändernder Substanzen frönt, sind sie dennoch nicht glücklich über die Existenz vom “Schwarzen Block” (nicht zu verwechseln mit der politisch orientierten Gruppe “Schwarze Block”) am Eingang zum Görlitzer Park. Zentral gelegen betreiben dort täglich die gleichen Suchtmittelhändler, afrikanischer Abstammung unbehelligt ihr Geschäft. Verhaltensregeln für den Kiez:

Die Kreuzbergerinnen und Kreuzberger sind im allgemeinen ein recht friedliebendes Völkchen Doch sollten einige Regeln beachtet und unbedingt eingehalten werden, damit dies auch so bleibt.

– Auch hier gilt das Recht am “Eigenen Bild”, also vorher fragen bevor ihr den urigen Punk oder die Straßengang ablichten möchtet. Es erspart unnötige Auseinandersetzungen, die insbesondere in Kreuzberg gerne bis auf Blut geführt werden.

– Nicht pfeifend durch den Görlitzer Park spazieren Die ortsansässigen BTM-Händler könnten sich angesprochen fühlen und euch die gesamte Produktpalette ihres Angebots ungewollt präsentieren.

– Jeden Umstand belassen wir er ist!

Keine Belehrungen, Ratschläge oder sonstige Lebensweisheiten zum Besten geben. Schnauze halten und durch!

Im Anschluß haben wir für euch die Höhepunkte vom Kiez zusammengefasst:

Shopping: Der “T-Shirt-Style”-Shop, in der Wrangelstraße 54 bietet euch coole Streetwear und Kunst aus dem Kiez zu fairen Preisen.

Kulinarisch: Kaffee-Kultur erlebt man im “Les Enfants Gates” Bei gutem Wetter lädt eine liebevoll gestaltete Terrassenkulisse inklusive kostenlosem Fußbad zum Verweilen ein.

Bäcker “Ladewig” steht für die Backkunst im Kiez. Hier gibt es überdimensionale Pfannkuchen, das beste Brot und die leckersten Kuchen und Torten.

Für die gute deutsche Küche empfiehlt sich ein Besuch im neu eröffneten “Eckbert Zwo”, in der Görlitzer Straße.

Party: Das “Lido” veranstaltet Konzerte und Partys, laut Veranstaltungsplan.

Der “Club der Visionäre” liegt unweit vom Wrangel-Kiez, Am Flutgraben 1 und lädt zum gemütlichen Abhängen und Feiern ein.

Kultur: Die Sankt Marien-Liebfrauen Kirche in der Wrangelstr. 50/51 ist ein neoromanischer Bau aus dem Jahr 1905 und war in der Vergangenheit des öfteren Drehort für verschiedene Film-produktionen.

Entspannung: Der Görlitzer Park bietet Abwechlung und Erholung für Groß und Klein. Das “Edelweiß” versorgt euch mit Speis´ und Trank. Die zahlreichen Spielplätze und der Kinderbauernhof bieten Spaß und Unterhaltung für die Kleinen.




Ungewohnte Töne im Wrangelkiez – Profimusiker testet das Holzophon

Neu im Sortiment des Campo Estilo sind zwei exotische Artikel: „Holzophone“ – Holz-Schlaginstrumente nach dem Vor-bild afrikanischer und asiatischer Schlitz-trommeln, nach Kreuzberg importiert aus Peusenhof.

In der Gegend um Peusenhof, reichlich 400 Kilometer von Berlin entfernt und hierzulande vermutlich noch weniger bekannt als der afrikanische und asiatische Kontinent, wächst der Stoff, aus dem die Holzophone sind. Bestes Holz unterschiedlicher Sorten in schönen Mischwäldern, unbelastet von schäd-lichen Umwelteinflüssen, weil weit weg von Verkehrsadern und Industrie-gebieten.

Und mittendrin, in einem von insgesamt vier Anwesen der Mini-Ortschaft Peusenhof, die auf herkömmlichen Straßenkarten gar nicht verzeichnet ist, lebt und arbeitet Roland, genannt „Rolo“ Horn. Rolo, Jahrgang 1959, ist gelernter Schreiner und hat sich autodidaktisch zum Instrumentenbauer weitergebildet. Seit über dreißig Jahren baut er inzwischen seine Schlitztrommeln, nennt sie Holzophone und hat dafür ein eigenes Konzept entwickelt, durch das sie anderen handelsüblichen Schlitz-trommeln überlegen sind.

 

DER HOLZOPHON-TEST

Für den Kreuzberger hat ein Profimusiker aus Berlin, dessen Namen wir an dieser Stelle nicht nennen dürfen, die erste Holzphon-Lieferung – zwei Exemplare in kleiner und mittlerer Größe – getestet und für sehr ordentlich befunden:

Der Klang ist warm, weich und sehr angenehm, weckt Assoziationen zum afrikanischen Kontinent und hat Ähnlichkeit mit dem der Kalimba. Der Spaßfaktor ist hoch, weil man leicht reinkommt und sofort loslegen kann.

Minimale Rhythmuskenntnisse und Erfahrung mit Schlaginstrumenten sind von Vorteil. Aber auch ohne Vor-kenntnisse hat man schnell Freude und Erfolgserlebnisse damit, zumal die Klangzungen so leicht ansprechen, dass man nicht einmal die mit gelieferten Schlägel einsetzen muss, sondern den Klang auch direkt mit den Fingern erzeugen kann.

Und nachdem das Instrument in sich pentatonisch korrekt gestimmt ist, klingt das, was man spielt immer irgendwie „richtig“. Damit ist das Holzophon auch für Kinder prima geeignet. Gut fürs Kind, weil damit der Ton direkt erzeugt werden kann, und gut für die Eltern, weil nichts scheppert und kracht!

Zur Verwendung in einer Band sind die Möglichkeiten der Schlitztrommeln, die immer nur über fünf Töne verfügt, von Natur aus begrenzt. Der Einsatz als Zusatzinstrument ist möglich, wenn man eine Melodielinie hat, die nicht mehr als genau die fünf Töne umfassen darf. Definitiv nicht geeignet ist das Holzphon als Übungsinstrument für Nachwuchs-Drummer, weil eben doch ganz anders in der Handhabung als ein Schlagzeug. (Schade für Eltern, Freunde und Nachbarn!)

Trotzdem bescheinigt der Profi dem Holzphon Bühnen- und Studioreife, um eine Melodie einzuspielen, wenn der Sound passt, und kann sich auch Jazzmusik mit Holzophon-Anteil vor-stellen. In der klassischen Musik gibt es seit den 40er Jahren bereits zwei Symphonien mit maßgeblicher Schlitz-trommel-Beteiligung (5. und 6. Symphonie von Sergei Prokofjew). Dafür muss das Instrument natürlich ganz korrekt gestimmt sein, was wiederum für Rolo Horn Ehrensache ist. Um eine solche Qualität gewährleisten zu können, musste Rolo etliche Jahre üben: „Das bekommt man erst im Laufe der Jahre in den Griff. Ich hatte früher unheimlich viel Ausschuss, bis ein gelungenes Stück dabei war.“ Schließlich war ihm das Instrumenten-bauen nicht gerade in die Wiege gelegt. Rolo stammt keineswegs aus einer Musikerfamilie, sondern kam nach frühen Jugendsünden (heimliches Anhören der „Schlager der Woche“) erst mit Mitte Zwanzig zur Musik, war dann sehr aktiv als Schlagzeuger in diversen Rockbands, von denen inzwischen allerdings nichts mehr zu hören ist. Und eben als Schlagzeuger machte er sich auf die Suche nach mehr Ausdrucks-möglichkeiten und fand die Schlitz-trommel: „Da hat man Schlagzeug und Melodie in einem.“

Noch länger war der Umweg zur Musik bei seiner kleinen Schwester Conny, die zwar schon immer eine musische Ader hatte, sich aber lange nur mit Malerei beschäftigte und wegen einer Fehl-einschätzung die Finger von allen Musikinstrumenten ließ. Inzwischen treten Rolo und Conny gemeinsam auf, umrahmen mit eigenen Holzophon-Kompositionen im Duett Veran-staltungen und haben eine erste CD „Trockenes Holz“ herausgebracht.

Die CD “Trockenes Holz” gibt es im „T-Shirt-Style“-Shop zum Anhören und Kaufen, außerdem sind Holzphone in zwei Größen vorrätig.

Geschrieben von Jutta Wunderlich




Der Weltfriedenswanderer ist wieder unterwegs.

In diesem Jahr läuft Weltfriedenswanderer Stefan Horvath wieder für den guten Zweck und war Mitte Juli im Wrangel-Kiez unterwegs. Im Zuge seiner Wanderschaft für den Weltfrieden, auf der er sich seit 1989 befindet hat er bereits über 40.000 Kilometer zurückgelegt und über 40 Paar Schuhe durchgelatscht. Wie bereits im letzten Jahr, besuchte er auch diesmal die redaktionellen Räumlichkeiten von Der Kreuzberger. In einem kurzen Gespräch berichtete er von seinen Erfahrungen und Erlebnissen die er im vergangenen Jahr, mit seiner Mission gemacht hat. Danach entschwand er wieder, nicht aber ohne eine Spende im Gepäck. So werden seine Füße in Zukunft das erstklassige Laufgefühl der handgestrickten Socken von den “Campo-Granny´s” erfahren und ihn vielleicht beflügeln den ein oder anderen Kilometer mehr für den Weltfrieden zu erwandern.

Wer mehr über Sefan Horvath und sein Leben und Tun erfahren möchte, muss im Internet nach Zeitungsberichten forschen, denn eine eigene Internet Seite gibt es von ihm leider noch nicht.

http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/ich-bin-kein-idiot-mehr/




Konservierungsstoffe sind lebensverlängernd!

Eine Studie, die von Der Kreuzberger in Auftrag gegeben wurde, hat erwiesen, dass Konservierungsstoffe eine lebensverlängernde Wirkung auf den menschlichen Organismus ausüben. Somit wurde widerlegt, das ausschließlich die moderne Gesundheitsmedizin für ein längeres Leben verantwortlich ist. Einen erheblichen Anteil, so zeigen die Ergebnisse der Studie, trägt die Lebensmittelindustrie mit ihren konservierenden Zusätzen wie Natriumnitrat (E251), Benzoesäure (E210), PHB-Ester (214) und Sorbinsäure (E210), bei.

Laut Aussage von den an der Studie beteiligten Forschern sind die vorliegenden Resultate jedoch noch nicht ausreichend erforscht, da die Probanden nicht bereit waren sich über einen längeren Zeitraum mit einer erhöhten Dosis der verschiedensten Konservierungsstoffe kontaminieren zu lassen. Weitere Forschungsreihen, die an Eintagsfliegen durchgeführt werden sollen, sind für das Jahr 2011 geplant. Wie die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung veröffentlichten, müssen zunächst weitere, für eine Studienzulassung Verantwortliche durch Bestechung gefügig gemacht werden.