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Kategorie: Allgemein - Der Kreuzberger

Cradle To Cradle Die nächste industrielle Revolution!

Wir sind heute mit vermeintlichen Problemen konfrontiert, die uns nicht selten in einer Schockstarre und einem Gefühl der Hilflosigkeit zurücklassen. Deshalb will ich euch noch einen kleinen Vorgeschmack machen, auf die nächste Ausgabe. Dort möchte ich eine Bewegung vorstellen, die ohne zu übertreiben, die Welt revolutionieren könnte, ohne unseren Lebensstandart massiv zu verändern und dennoch für alle Menschen auf der Welt anwendbar ist. Ich bin sogar der Meinung, sie wird es und sie wird tiefgreifendere Einschnitte für die Menschheit haben, als alles andere was bisher geschehen ist. Nun gut, das hört sich jetzt ein wenig pathetisch an, aber ich bin nicht der Meinung dass ich übertreibe, denn die Lösung ist so banal wie genial und ist so alt wie die Geschichte unseres Planeten selbst.

Die Bewegung heißt Cradle to Cradle von Michael Braungart und William McDonough. Obwohl ich den beiden nicht zu nahe treten möchte, sind sie dennoch nur ein Baustein (sicherlich zwei sehr bedeutende). Entscheidend für den Erfolg und das Überleben der Menschheit ist jedoch, wie viele sich letztendlich daran beteiligen, also auch Du und Ich. Es gibt keinen Unwichtigen, alle dürfen dabei sein und sind erwünscht.

Der Tragende Gedanke ist, dass der Men-sch zur Welt gehört, und diese Welt wirft nichts weg. Es gibt keinen Müll, es gibt nur Rohstoffe und alles funktioniert in Kreisläufen, nichts geht verloren. MÜLL = ROHSTOFF! Diese Handlungsweise, die die Welt seit Jahrmillionen praktiziert, wurde nun in unsere moderne Zeit gebracht und in Anlehnung an den biologischen Kreislauf, auch ein technischer Kreislauf entwickelt, mit gleichen/ähnlichen Eigenschaften und es ist ein Prozess, es können immer mehr Materialien integriert oder ersetzt werden. Die Idee ist also uralt und ist eigentlich keine Idee, sondern die einzige logische Handlung, die diese Welt am Leben halten kann oder sagen wir mal so, noch für den Menschen bewohnbar belässt. Diese Handlung, ist in der Natur sichtbar in allen Kreisläufen die in ihr entstehen oder entstanden sind. Jetzt ist es Zeit, das wir uns besinnen und uns der Weisheit der Natur wieder anschließen, wir gehörten immer schon zu ihr. Mit einer Verweigerung dieser Erkenntnis haben wir die Erde und die Menschheit bis zum Abgrund geführt! Der Erde ist es egal, ob Menschen darauf vegetieren oder nicht, sie wird uns überleben. Es liegt also an uns, ob wir noch daran teilhaben wollen oder nicht. Werden wir enden wie der Parasit der sein Wirttier aufrisst oder nehmen wir wieder Teil an dem größten ökologischen Kreislauf denes gibt, den der Erde!

Wenn wir uns mal vergegenwärtigen, dass die Masse der Ameisen, um das 4-6 fache höher ist, als die der Menschen und sie schon seit ewigen Zeiten auf diesen Planet verweilen ohne die Welt in irgendeiner Weise dabei geschädigt zu haben. Es ist schon verwunderlich was der Mensch innerhalb eines Jahrhunderts so alles anstellt, um seinen Exodus vorzubereiten. Beteiligen wir uns also weiterhin am kollektiven Selbstmord oder erkennen wir, dass wir nie von unserer Welt getrennt waren und beginnen wir in diesem Geist zu handeln.

Gut! Das hört sich jetzt wieder nach Verzicht, moralischem Handeln, einer neuen Ideologie, Unwirtschaftlichkeit oder nach irgendetwas an, nur nicht nach Spaß. Alles dies trifft nicht zu, es wird hier kein -ismus gegen einen anderen ausgetauscht oder auf die Vernunft der Menschheit gesetzt (bringt eh nichts). Nein es ist wirtschaftlich, der Lebensstandart könnte gehalten werden, es beruht auf Nachhaltigkeit und dies für alle Menschen. Als Zugabe gibt’s noch eine schadstofffreie Welt, ohne Giftstoffe oben drauf. Tja und wie das genau gehen soll, versuche ich in der nächsten Ausgabe zu vermitteln.Wer jedoch neugierig geworden ist, dem möchte ich auf das „Cradle to Cradle“-Festival hinweisen, was zur Zeit in Berlin stattfindet.

Geschrieben von bookfield




Richtigstellung zu „Das muss auch anders gehen“ und „Kurz Gesagtes – Die neue Immobiliensteuer kommt“ (Ausgabe 9)

I. In der Oktoberausgabe von Der Kreuzberger ( Nr.9 ) ist mir ein Fehler unterlaufen! Im Artikel „Das muss auch anders gehen“ steht dort, das Deutschland „die drittgrößte Rüstungsmacht beherbergt“! Das ist falsch, es muss heißen „den drittgrößten Rüstungsexporteur der Welt beherbergt“. Wenn man das Jahr 2008 zugrunde legt ist Deutschland auf Platz 6 mit 46.8 Milliarden Dollar Militärausgaben. Unangefochten auf Platz 1 natürlich die USA mit 607 Milliarden. Sie gibt mehr Geld für Rüstung aus, als alle 9 Folgenden Länder zusammen. Schon Komisch nicht wahr !

Bookfield

Quelle: Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri In dem Bericht hieß es :“Deutschland……“. Richtig hätte es lauten müssen: „ Deutschland….“

 

II. In Der Kreuzberger Ausgabe 09 10 berichteten wir unter „Kurz Gesagtes – Die neue Immobiliensteuer kommt“ über das Wohnverhalten der Weinbergschnecke folgendes:“…da diese ihr Quartier im Herbst räumt und das wohnen in freier Natur vorzieht…“. Sachlich und fachlich korrekt hätte es selbstverständlich heißen müssen:“ Zur Winterstarre wird die Schneckenhausöffnung bis zum Erwachen im Frühjahr verschlossen. Dieser Schalendeckel zum Beispiel bei der Weinbergschnecke, das sogenannte Epiphragma, wird im Frühling wieder abgeworfen.“ (Quelle:Wikipedia)

Olly




Die Duisburger Deathparade

Ein paar Monate ist es erst her, als sich während der Loveparade in ‚Duisburg eine Katastrophe ereignete, bei der 21 Menschen gestorben sind und über 500 verletzt wurden. Dies könnte ein tragischer Abschluss einer Idee werden, die mit Musik und Ekstase mehr als ein ganzes Jahrzehnt geprägt hat. Am Anfang noch mit einem Demostatus ausgestattet, luden die Veranstalter Matthias Roeingh (Dj Motto) und Danielle de Picciotto die Raver 1989 in das Herz des alten West Berlins ein und es kamen gerade mal 150 Leute. Das dieses einmal der Startschluss für eine der größten Musikveranstaltungen der Welt werden sollte, die in ihrer Hoch Zeit bis zu 1.5 Millionen Raver anlocken würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Es gab wohl weltweit keine andere Partyveranstaltung, die in so kurzer Zeit, von einem kleinen Umzug zu dieser Dimension angewachsen ist und den Zeitgeist der Jugend nach dem Umbruch Deutschlands so gut traf wie diese. Hier feierte eine neue Generation , die sich nicht länger auf Clubs beschränken wollte, sondern skurrile Orte aufsuchte und sich als Teil einer neuen Feierkultur begriff, die andere Musik und andere Drogen benutzte, sich aber in dem Ziel des friedlichen Zusammensein einte, ohne daraus eine neue Doktrie zu formulieren.

Auch besaß sie eine derart große Strahlkraft, dass sie weltweit Beachtung fand und es in vielen Ländern Nachahmer gab eigene Paraden durchzuführen.

Die Technogemeinde hatte eine neue Plattform zur Selbstdarstellung gefunden. Bunte Wagen mit ClubDJs und Tanzwütigen, trugen dieses neue Gefühl auf die Straße mit viel Dezibel und grellen Farben, aber vor allem mit viel Spaß. Der Ansturm war so groß, dass selbst der Kuhdamm die Massen nicht mehr aufnehmen konnte. Gepresst bin in die Seitenstraßen zwängten sich die Menschen und es war klar, dass das Platzangebot eine weitere Erhöhung nicht mehr standhalten konnte. Daher wechselte die Parade 1996 in den Tiergarten. Die Achse zwischen Ernst Reuter Platz bis Brandenburger Tor wurde nun das neue Eldorado und trug Bilder in die Welt, die für das vereinte Berlin nicht besser hätten sein können. Dennoch gab es nicht nur Zuspruch, das Müll und Sicherheitsproblem wollte die Stadt nicht alleine tragen. Die Finanzierung war somit noch mehr marktwirtschaftlichen Gesetzen unterworfen und die Teilnahme eines Partytrucks konnte meist nur noch mit großen Sponsoren durchgeführt werden. Dies führte schließlich zu einer Spaltung der Veranstalter der Loveparade, so dass 1997 die erste Gegenparade, die „Hateparade“ die ein Jahr später in „Fuckparade“ umge-tauft wurde, stattfand. Obwohl der Demostatus erst 2001 durch das Bundesverfassungsgericht verloren ging.

Durch die ganzen Streitereien setzte die Parade für zwei Jahre aus (2004/2005). Der Einstieg von Lopavent Gmbh 2006 von Rainer Schaller als Veranstalter ließ die Parade zwar wieder aufleben, sie veränderte jedoch nochmals ihren Charakter. Hin zu noch mehr Kommerz und selbst bei der Musik machte sich nun der Mainstream breit. In Berlin schrumpfte das Interesse, neue Partnerstädte wurden gesucht, bis man schließlich fündig wurde und die Parade für 5 Jahre in den Ruhrpott zog.

 

Doch wie konnte es passieren, dass aus einer ausgelassenen Party ein Desaster wurde?

Ich hab das Gefühl, sobald der Kommerz im Vordergrund steht, scheint effektives Handeln im Sinne des Gewinns, einige menschliche Regeln aufzuweichen. Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, je mehr Distanz zwischen den Veranstaltern und Besuchern besteht, desto sorgloser wird der Umgang mit ihnen. Das Unfälle passieren muss man wohl hinnehmen, eine sichere Welt gibt es nicht. Aber man sollte unterscheiden können, was ein Unfall ist und was nichtbei der Loveparade in Duisburg war es meiner Meinung nach kein Unfall, sondern ein kühl eingerechnetes Restrisiko, was billigend in Kauf genommen wurde, mit der Hoffnung es würde schon alles gut gehen.

 

Wer war daran beteiligt?

Da ist die Stadt Duisburg personifiziert durch OB Sauerland, die raus aus dem „graue Maus Image“ einmal etwas großes auf die Beine stellen wollte. Im Zuge der Ruhr 2010 und deren Feiern zum europäischen Kulturhauptstadtjahres, wurde sie schnell zu einer der wichtigsten und größten Veranstaltungen deklariert. Bilder von jungen Menschen sollten um die Welt gehen und Duisburg in einem Atemzug mit dieser Massenveranstaltung genannt werden.

Dann der Veranstalter Schaller, der mit dem Erwerb der Marke Love Parade, einen nicht besseren Werbeträger für seine McFit Kette bekommen konnte, bei der sich gestählte Körper in ekstatischer Ausgelassenheit räkeln. Das Problem ist nur, er ist kein Veranstalter von solchen Events, hat also zu wenig Erfahrung vorzuweisen. Das der Eingang des Sicherheitskonzeptes erst am 18 Juli stattgefunden hat, also 6 Tage vor der Veranstaltung, unterstreicht diese Vermutung.

Das es überhaupt möglich war, aus einerStraßenparade eine eingezäunte Veranstaltung zu machen, ist schon ein Hohn. Vielleicht schon der erste Vorgriff auf das, was perspektivisch mit dieser Parade beabsichtigt werden sollte, eine Veranstaltung mit Eintritt?!

Der dritte im Bunde die Polizei, die zwar im Vorfeld auf mögliche Gefahren hingewiesen hatte, doch anscheinend dem Druck von verschiedenen Seiten nicht standhalten konnte. Sie sind die Sicherheitsexperten und somit die einzigen die diesen Irrsinn hätten stoppen können.

Was ist passiert? Wer schon einmal eine Loveparade besucht hat, wird wissen das eine so große Veranstaltung nicht eingezäunt werden kann und schon gar nicht über einen 300m langen Tunnel zwei entgegengesetzte Menschenströme zu leiten sind. Den Tunnel sowohl als Eingang, als auch als Ausgang zu nutzen ist grob fahrlässig und zeugt von größter Naivität. Ein Gelände bereit zu stellen, dass eine Aufnahmekapazität von ca. 250.000 Menschen hat, obwohl wir alle die Zahlen kennen die üblich sind für diese Veranstaltung (ca. 500.000 – 1.500.000), macht einen dann nicht nur wütend, sondern legt meinen Verdacht nahe, dass hier vorsätzlich Risiken der Besucher in Kauf genommen wurden.

Um die Massen zu kanalisieren, gingen die Besucher in zwei großen Schleifen durch die Stadt bis sie in die beiden gegenüberliegenden Tunneleingänge hinein kamen und sich bei der einzigen Aufgangsrampe zum Festgelände wiedertrafen. Auf ihrem Weg durch die Stadt, mussten die Raver ein paar Schleusen durchlaufen und liefen sehr oft in eingezäunten Straßen zum Festgelände, so sollte wahrscheinlich ein geregelter Besucherstrom zum Tunnel eintreten. Am Tunnel selbst, unterstützten erst später Polizeiketten hinter den Schleusen die Regulierung der Besucherströme. Bis die Polizeiketten dem Druck nicht mehr standhielten, überrannt oder geöffnet wurden. Die letzte Kontrolle über die Masse war somit verloren. Wer nun genau welche Entscheidung zu welchem Zeitpunkt gefällt hat, ob nun Polizei oder Ordner (die scheinbar überhaupt nicht dafür ausgebildet waren und die installierte Kommunikationstruktur auch nicht funktionierte) oder Fehlverhalten einiger Besucher, es spielt keine Rolle, denn Fakt ist, so eine Masse an Menschen kann nie und nimmer durch so einen Tunnel gezwängt werden, noch nicht einmal in eine Richtung. Man kann wahrscheinlich sehr sehr froh sein, dass das Festgelände noch nicht komplett überfüllt gewesen ist, allein das die Floats (Partytrucks) an der Eingangsrampevorbeifuhren und somit beim passieren, für die Ein und Ab strömenden Menschen wie ein Propfen wirkten, führten wahrscheinlich mit dazu, dass die Katastrophe zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt eingetreten ist. Zum Glück!!! so bitter es auch sein mag!!!

Dies sind nicht nur Organisationsfehler sondern ein Ausdruck von absoluter Materien ferne. Hier waren Menschen am Werk die nicht wissen, was auf solchen Veranstaltungen wirklich passiert. Die Bilder anschauen oder sich selbst in das Getümmel stürzen, sind halt doch zwei verschiedene Sachen (nicht umsonst gab es diverse Nachrichten in den Internetforen die auf das Risiko Tunnel eingingen). Nachdem Bochum aus Sicherheitsaspekten die Parade abgesagt hatte, wäre man gut beraten gewesen, verstärkter auf deren Erklärungen zu schauen. Die Besucherströme zu kanalisieren und mit Intervallsperrungen zum bzw. vom Veranstaltungsort durch dieses Nadelöhr Tunnel zu leiten, hätte selbst bei unerfahrenen Organisatoren Bauchschmerzen auslösen und zur einer genaueren Überprüfung animieren müssen. Hier gab es noch nicht einmal einen konkreten Vorfall der die Menschen in irgendeine Paniksituation gebracht hätte, allein das friedliche Aufeinander treffen solcher Massen verursachte diese Katastrophe.

Wenn man die Berichte ließt, scheint eines ganz deutlich zu werden. Vorrangig ging es hier um Prestige und Geld. Bedenken wurden vom Tisch gewischt ohne sie wirklich zu überprüfen. Druck wurde von der Stadt/Land denen gegenüber aufgebaut, die diese Ziele nicht im vollen Umfang unterstützen wollten. Bei der Stadt und dem Veranstalter ist das Fehlverhalten ziemlich eindeutig. Wenn sich der Ob Sauerland im Nachhinein hinstellt und sagt, er habe nichts von etwaigen Bedenken gehört, so sollte dieses ausreichen, seinen Hut zu nehmen. Denn wer sich eine der größten Partyveranstaltungen der Welt in die Stadt holen will, sollte über die Risiken informiert sein, Punkt.

Diese „Augen zu und durch Mentalität“, die wir immer häufiger in politischer und wirtschaftlicher Praxis beobachten müssen, ist scheinbar salonfähiger geworden . Ein Tanklaster in Afghanistan zu bombardieren wird hier schnell vergessen. Hoch radioaktiven Müll einfach in ein Salzstock zu schmeißen, scheint anscheinend auch kein Problem. Grobe Fehlplanung bei einer Massenveranstaltung?

Warum wurden die Veranstalter nicht zurück gepfiffen? Wieso weigerte sich zum Beispiel Polizei und Feuerwehr nicht, diese Veranstaltung durchzuführen, gerade wenn Sicherheitsbedenken aus ihren Reihen im Vorfeld formuliert wurden?

Wenn das Erkennen das ein Risiko sohoch ist, das womöglich Menschen dabei zu Schaden kommen könnten, darf man doch nicht aus einer Befehlsstruktur heraus Menschenleben Risiken aufbürden und die eigene Vermutung des Chaos beiseite schieben. Hier liegt genauso ein Versagen vor, wie beim Veranstalter und der Stadt. Wenn ich die Sicherheit einer Veranstaltung nicht übernehmen kann, so sage ich sie ab, so einfach ist das! Wo sind die Menschen die zu ihren Einschätzungen stehen und gegeben falls auch die Konsequenzen auf sich nehmen. Hier haben Menschen Verantwortung für andere übernommen, dass heißt auch, sie sollten sich ihrer Sache in soweit sicher sein, dass bestmögliche getan zu haben. Wenn die Polizei Bedenken hatte, dann muss sie auch standhaft sein solch eine Meinung durchzustehen (dafür braucht man halt Eier in der Hose). Doch falls dies wirklich nicht ging und die Legislative soviel Druck ausüben konnte/kann auf die Exekutive, so muss man sich schon die Frage stellen, wie es um unsere Demokratie bestellt ist. Deswegen kann man der Entscheidung in Bochum nur Anerkennung schenken.

Nun zu den Teilnehmer! In einem Interview sagte eine Frau die mit ihren Kindern zur Parade gegangen war, sie hätte mit solch einer Szenerie nie gerechnet und war immer davon ausgegangen, dass für die Sicherheit gesorgt sei.

Eine derart große Menschenmasse birgt immer ein Risiko in sich. Wer schon einmal Spielball von ihr geworden ist, kennt ihre ungeheure Kraft. Der Einzelne besitzt keinerlei Einflussnahme mehr, gerät sie außer Kontrolle, hilft nur noch Beten. Die Bilder aus der Stadt zeigten schon welche Dichte auf den Zugangsstraßen herrschte. Dort sollten schon die ersten Alarmglocken läuten und die Aufmerksamkeit, bei aller Partystimmung, auf erhöhten Modus schalten. Viel zu oft kommt es vor, dass teilweise ganze Partygruppen Kettenreaktionen auslösen nur weil sie irgendwo durch wollen und nicht die Situationen realisieren in der sie sich eigentlich befinden. Viele haben das Gefühl verloren Situationen richtig einzuschätzen. Zu naiv, zu breit, oder einfach nur auf ihrem Egotrip. Dennoch trägt jeder die Verantwortung für sich selbst, sie kann nicht abgenommen werden. Man kann nicht davon ausgehen, dass alles gut gehen wird. Ein wachsamer Blick auf seine Umgebung, kann immer Helfen schon im Vorfeld undurchsichtige Situationen zu entschärfen. Das soll nicht die Verantwortung der Organisatoren schmälern, jedoch sollten wir es uns auch nicht zu einfach machen und jedes mal dem Reflex folgen, die alleinige Schuld woanders zu suchen.

Wenn ich auf eine Großveranstaltung gehe, muss ich aufmerksam sein. Diese Aufmerksamkeit bleibt eine Individuelle .

Nun geht die Suche nach den Schuldigen los. Wie immer werden sich die Gerichtsverfahren hinziehen, bis sich das Interessenur noch auf die direkt betroffenen beschränkt. Am Ende wird ein Bauernopfer zum Abschuss freigegeben und obwohl alle Bauchschmerzen mit der Entscheidung haben, wird doch gehofft, dass die Geschichte somit erledigt und schnell vergessen sein wird.

So leicht geht es leider nicht!

Denn es bleibt etwas zurück. Nicht nur der Schmerz und die Trauer der Betroffenen sondern auch die Erkenntnis, das die Entscheidungsträger zu oft von anderen Motiven bestimmt werden, oder es ihnen einfach an Fachkompetenz mangelt. Wir können heute nicht mehr davon ausgehen, dass die „Leistungsträger“ das Wohl der Menschen als oberste Prämisse ansehen, sondern einem Geflecht aus Machtinteressen, Abhängigkeiten und Profit denken unterworfen sind. Wir dürfen diesen „durchschnittlich Begabten“ nicht das Feld überlassen, sondern sollten versuchen eigene Strukturen aufzubauen, um bei relevanten Entscheidungen Mitspracherecht zu erlangen. Denn wenn man ihnen die alleinige Vorherrschaft überlässt, kann es (wie gesehen) schnell zur Katastrophe führen. Eine Einmischung in politische Entscheidungen ist dringend notwendig, sonst bleiben wir der Spielball der Macht und werden nur als Urnenpöbel degradiert, der alle 4 Jahre zur Wahl gehen soll, damit alles so weitergehen kann wie gehabt.

Eins möchte ich noch am Schluss erwähnen. Herr Schaller hat nach dem Vorfall das Ende der Loveparade ausgerufen. Dem möchte ich entgegnen „Wer glaubt er eigentlich wer er ist?“ Die Technobewegung gab es ohne ihn und sie wird auch ohne ihn weiter existieren. Nur weil er die Rechte für einen Namen erworben hat, hat er noch nicht mal im Ansatz das Recht so einen Blödsinn abzusondern. Wenn jemand den Tod der Parade beschließt, so bleibt dies immer noch der Szene selbst vorbehalten, Herr Schaller gehört schon mal gar nicht dazu. Außerdem gibt es viele alternative Paraden die den Kommerz der Loveparade schon lange skeptisch betrachtet haben. Sie werden weiter ein Hort des Feierns bleiben.

Eins hat Herr Schaller jedoch noch zu tun, er sollte den Namen Loveparade wieder freigeben. Er hat es geschafft, dass aus einer friedlichen Parade ein Desaster geworden ist, damit hat er das Recht verloren diesen Namen weiterhin zu nutzen. Wenn sie noch einmal aufgelebt werden sollte, dann nur durch die Technogemeinde selbst, um wieder das zu werden was sie einmal war. Eine für alle offene, friedliche, nicht auf Profit ausgelegte Megaparty.

Rave on Verpeilte dieser Welt!

In Gedenken an die Opfer!

Geschrieben von bookfield




Woher der Wind weht – Respekt gegen Toleranz

Eine Frage die mich schon seit längerem beschäftigt und deren Antwort ich glaube gefunden zu haben ist: Warum soll ich einige Mitmenschen mit Respekt und die anderen mit Toleranz behandeln?

In unserer Gesellschaft redet jeder von Respekt und Toleranz ohne eigentlich zu wissen was die beiden Begriffe unterscheidet.

Das Wort „Respekt“ wird zum Beispiel immer wieder gerne im Zusammenhang mit Personengruppen wie den Eltern, Lehrern oder generell älteren Menschen benutzt. Die Bezeichnung „Toleranz“ kommt im zwischenmenschlichen Bereich überwiegend bei Behinderten, Ausländern oder neuerdings auch bei den Fahrradfahren zum Einsatz. Selbstverständlich gibt es auch die Toleranz aus dem technischen Bereich, aber auf die kommt es mir hierbei nicht an.

Schauen wir uns zunächst die beiden Begriffe näher an und führen uns zu Gemüte was Wikipedia dazu in seiner Kurzbeschreibung ausführt.

Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Gelten lassen und Gewähren lassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung der Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. Das zugrundeliegende Verb „tolerieren“ wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“) entlehnt. Das Adjektiv „tolerant“ in der Bedeutung „duldsam“, „nachsichtig“, „großzügig“, „weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.

Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen“, „Rücksicht“, „Berücksichtigung“ bzw. respecto „zurück sehen“, „berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person (Respektperson) oder Institution. Eine Steigerung des Respekts ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.Wenn man sich nun, mit dem Wissen um die Bedeutung der beiden Begriffe, die Unterschiede vor Augen führt, ist eigentlich relativ schnell klar, welche von beiden Umgangsformen uns im Umgang mit unseren Mitmenschen in friedlichem miteinander leben lassen würde.

Ich möchte anhand einiger Beispiele verständlich machen welche Instanzen sich Wehement dagegen wehren, dass sich die Menschheit untereinander wohlgesonnen ist.

Denn würde der Fahrradfahrer dem Fußgänger den nötigen Respekt entgegen bringen, würde er/sie nicht auf dem Gehweg fahren.

Ein Skinhead aus Marzahn, der einer türkischen Mutter die Tür im Einkaufscenter aufhält, damit sie mit dem Kinderwagen ungehindert passieren kann, wäre genauso

hilfreich für unsere Gesellschaft, wie ein jugendliches Neuköllner Gangmitglied, das der Oma von nebenan den Einkauf nach Hause trägt.

Für den Anfang würde es aber auch schon reichen, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen, die Ordnungshüter ein freundlicheres Auftreten an den Tag legen und unsere Politiker mal wieder die Wahrheit sprechen.

Was ich damit sagen will: Aus dem Respekt erwächst ein Miteinander. Dieses Miteinander bewirkt, daß sich Intrigen und gegenseitiges Ausspielen auf ein Minimum reduzieren würde. Eine in sich gefestigte Gemeinschaft, in der jeder jeden mit Respekt behandelt, braucht auch keine Angst vor politischen Querdenkern zu haben, weil diese durch das gemeinsame Auftreten der Weltbevölkerung jeden Nährboden entzogen bekämen.

„Ob Rechts ob Links mir stinkt´s“ bekäme eine völlig neue Aussagekraft, da weder die eine noch die andere Seite mit ihren Hetzkampagnen bei der breiten Bevölkerungsmasse Gehör finden würde. Dann hätten aber die oberen 150.000 ein Problem.

Eine Menschheit die miteinander lebt statt gegeneinander kämpft ist in ihren Plänen nicht vorgesehen. Die Menschen soll separiert leben und somit kontrollierbar bleiben.

Man stelle sich vor, es gäbe keine Sprachbarrieren, keine religiöse Respektlosigkeiten und die verschiedenen Staatsformen würden sich respektieren. Die derzeitigen Machtinhaber wären in der jetzigen Form nicht mehr von Nöten. Es würde sich nicht mehr die schwer arbeitende Bevölkerung im Jobcenter über den Weg laufen sondern arbeitsuchende ehemalige Staatsführer und deren Gehilfen.

Wenn wir Ausländer statt mit Toleranz mit Respekt behandeln, haben die meisten von ihnen vielleicht sogar Lust sich zu integrieren.

Wenn uns, dem Volk, von den Politikern wieder ein volksnaher Respekt entgegengebracht würde, hätten auch einige Wahlberechtigte mehr, wieder die Motivation in diesem Land durch Wahlen etwas verändern zu wollen.

Aber so lange wie die Entscheidungsträger Wasser predigen und Wein saufen, müssen sie auch mit der nicht minder christlichen Reaktion der Bevölkerung rechnen: Geben ist seliger denn nehmen – also nimm. Und damit meine ich weder Brot noch Wasser. Denn die Zeit eines weiteren biblischen Spruchs: „Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch noch die linke hin“, ist genauso abgelaufen wie die der Sprüche: “Ehrlich währt am längsten“, und „Handwerk hat goldenen Boden“.

Wenn ich auch an dieser Stelle für den unwiderruflichen Respekt gegenüber eines jeden einzelnen Lebewesens auf dieser Welt einstehe, so stehe ich gleichermaßen und genauso energisch gegen die vorherrschende Respektlosigkeit ein.




Das Geld liegt auf der Straße oder gewusst wie

Ich lebe jetzt schon eine ganze Weile in Kreuzberg. Wenn ich eines in dieser Zeit gelernt habe, dann: Die Zeit wird es richten.

Es gibt Leute denen fällt heute ein, sie benötigen dringend ein neues Regal, eine Couch oder der alte klapprige Schrank muss endlich durch einen neuen „stabilen Schweden“ ersetzt werden. Kurz darauf erstrahlt das neu erworbene Objekt der Begierde in den eigenen vier Wänden. Ob bar bezahlt oder auf 24-Monate Ratenkredit-Abzahlung, das Geld ist weg. Damit die Neuanschaffung auch richtig zur Geltung kommt, wird das Alte einfach der Entsorgung zugeführt bzw. auf die Straße gestellt.

Ich hingegen habe mir im Zuge der kreuzbergerischen Gelassenheit angewöhnt, mir einzuprägen was ich benötige oder aber in Zukunft dringend mal erneuern müsste. Mit dieser „Einkaufsliste“ im Hinterkopf und dem Blick dafür, was mich umgibt bewege ich mich durch den Kiez. Zugegeben, das meiste was die Leute am Straßenrand entsorgen ist unbrauchbar. Aber das ein oder andere kann sich bei näherem hinsehen von „leicht reparabel“ bis zu „nur sauber“ machen entpuppen. Innerhalb eines Jahres konnte ich somit meinen Hausstand erweitern und somit jede Menge Geld sparen. Nicht das ich jetzt jedes Brett und jede Schraube die auf der Straße vorzufinden war, eingesammelt und verwertet habe. Ich rede von Gebrauchsgegenständen in fast ausschließlich Tadellosem Zustand. Abgestellt aus Platzmangel oder eben weil eine Neuanschaffung den alten Gegenstand überflüssig machte.

Ein Beispiel: ich benötigte Fliesen um den Neueinbau meiner Dusche auszubessern. Drei Wochen vor Baubeginn fand ich, original die benötigten weißen Fliesen in ausreichender Anzahl, in der Görlitzer Straße.Ein anderes Mal fand ich einen dringend benötigten Kleiderschrank in der Falckensteinstraße vor. Es ist kein Schmuckstück aber er steht bis heute wie eine eins und dient seinem Zweck.

Wiederum einige Wochen später war ein Nachbar aus der Wrangelstraße so nett und stellte einen kleinen runden Beistelltisch auf die Straße. Ein Modell aus den 60er Jahren und bis auf einige Gebrauchsspuren standhaft wie eine Eiche, aus deren Holz er gefertigt wurde. Danke.

Diese Liste ließ sich um weitere sieben bis acht Fundstücke fortführen. Darunter auch eine hochwertige Leinwand, die mir in den letzten Wochen in die Hände gefallen ist. Dieser Fund wiederum erspart mir eine Ausgabe, die im Zusammenhang mit einem Kunstprojekt anstand.

Wenn man also mit offenen Augen durch die Straßen geht, kann dies den ein oder anderen Euro einsparen.




Geht die Macht vom Volke aus? – Wer´s glaubt

Ich habe lange gesucht und war mit der Wahl des Haupthemas dieser Ausgabe nicht wirklich zufrieden, bis… ja bis mir dieser Staat und seine Erfüllungsgehilfen mit dem Demonstrationsdesaster in Stuttgart am 30. September eine Steilvorlage lieferten, die ich nutzen möchte um unter anderem zu den Ereignissen im Fall „Stuttgart21“ meinen Unmut zu äußern. Mißstände wie nachweislicher Wählerbetrug, Amtsmissbrauch in allen Formen und die immer weiter um sich greifende Unfähigkeit im Amt kann ich nicht unkommentiert lassen. Es ist dringlichst an der Zeit unseren Volksverrätern…. ´schuldigung… Volksvertretern zu mehr Volksnähe zu verhelfen.Spätestens seit dem Vorfall bei der Demonstration gegen das Projekt „Stuttgart 21“, müsste jeder in diesem Land begriffen haben, dass es den Politikern ausschließlich um die rücksichtslose Umsetzung ihrer Interessen geht. Wir sehen es bei den Entscheidungen um die Laufzeiten von Atomkraftwerken, der neuen Gesundheitsreform, der exorbitanten Erhöhung von fünf Euro bei Hartz-IV-Beziehern. Wir sehen auch die Gleichgültigkeit unserer Politiker gegenüber den erneuten Boni-Zahlungen in Höhe von 25 Millionen Euro an Mitarbeiter und Pensionäre der von Steuergeldern am Leben erhaltenen „Deutsche Pfandbriefbank“ ehemals Hypo Real Estate, Mediaspree, der Flughafen Tempelhof und das derzeitige Hick Hack um die Flugrouten beim neuen Großflughafen in Schönefeld.

Alles das sind Dinge, in denen sich die Politiker im Namen der Lobbyisten, mit dem Wind drehen. Im Namen der Lobbyisten!

Nicht im Namen des Volkes. Ich bin auch auf die Ermittlungsergebnisse im Fall der angeblichen gefälschten Behandlungskostenabrechnung verschiedenen bundesweit existierenden DRK-Kliniken gespannt. Und ob, im Falle einer Bestätigung dieses Verdachts, Entschädigungszahlungen an die dadurch betrogene Beitragszahler erfolgen.

Ich frage mich: Wie lange will sich das Volk noch belügen, betrügen und wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lassen?

Die Franzosen gehen mit gutem Beispiel voran. Erhöht der Staat die Treibstoff-preise minimal, geht die französische Be-völkerung auf die Straße und stehen kurz davor den Elysee Palast anzuzünden.

Ich will nicht die Gewalt verherrlichen die dabei ausgeübt wird, sondern die Demonstrationsbereitschaft im Nachbarstaat, von der wir noch eine Menge lernen können, hervorheben.

Spätestens nach dem völlig überzogenen Einsatz der Polizeikräfte in Stuttgart müssten sich bei jedem die Augen über die Art und Weise bei der Vorgehensweise zur Durchsetzung der Staatsgewalt geöffnet haben.

Nur zur Erinnerung: Bei dieser angemeldeten Demonstration waren Hausfrauen mit Kleinkindern, Jugendliche, Arbeiter, Rentner und vielleicht auch der ein oder andere etwas radikaler gestimmte Zeitgenosse zugegen. Diese Mitbürger demonstrierten, nach Zeugenaussagen, lautstark, aber friedlich. Dann wurden Polizeibeamte in voller Kampfmontur und bewaffnet mit Pfefferspray und Reizgas, sowie Wasserwerfer in Stellung gebracht. Kurz darauf erfolgte die Räumung des Areals. Die ersten Meldungen verlautbarten, daß die Durchführung der Polizeiaktion darauf zurückzuführen ist, dass die Demonstranten nach der dritten Aufforderung, den Platz zu räumen, nicht nachgekommen sind. Spätere Berichte meldeten Flaschen- und Steineschmeisser als Auslöser.

Flaschen- und Steineschmeisser wurden aber weder von Demonstranten, dem Veranstalter oder der Presse gesichtet. Das werfen von zwei Sylvesterböllern und einigen Kastanien, waren die einzigen Gewaltakte der Demonstranten. Sei wie es sei, die Reaktion der Einsatzkräfte war maßlos übertrieben und völlig unangemessen.

Bleibt abzuwarten welche, extra für die Vorfälle bei der Demonstration am 30.September gegründete Sonderkomission, mit der Aufklärung betraut wird. Und ob überhaupt etwas herausgefunden wird oder werden soll oder wie auch immer. Der Staat wird´s schon vernichten….äh richten. Viel wichtiger ist die Frage: Was lassen wir uns gefallen?

Heute ist es eine unter Gewalt aufgelöste Demonstration in Stuttgart, morgen eine in Hannover und übermorgen in Berlin.

Was ich damit sagen will: Das Volk muß sich endlich solidarisieren! Wir müssen begreifen, dass Probleme in Hamburg, Kaiserslautern oder eben in Stuttgart auch uns hier in Berlin und überall anderswo in Deutschland betreffen. Auch mit der Thematik sollten wir nicht so wählerisch sein. Wenn es um die Hilfe in anderen Ländern geht, funktioniert die Solidarität in finanzieller Hinsicht sehr gut. Damit wir aber auch noch in Zukunft anderen Menschen bei ihren Problemen helfen können, sollten wir uns zwischendurch auch auf die eige-nen Belange konzentrieren und uns untereinander helfen und füreinander einstehen. Sollte dies eines Tages gelingen, kommen wir dem Ziel der demokratischen Grundidee wieder ein Stückchen näher. Wenn nicht, durchlaufen wir den Kreislauf des totalitären Wahnsinns ein weiteres Mal.

Es braucht auch niemand Angst vor staatlichen Repressalien zu haben. Diese kommen früher oder später eh auf jeden von uns zu.

Besitzt man ein Auto wird man früher oder später in einen Unfall verwickelt sein, in einer Geschwindigkeitskontrolle landen oder aber in einer allgemeinen Verkehrskontrolle überprüft werden. Fehlt an dem Fahrrad eine verkehrstaugliche Beleuchtung oder fährt man auf dem Fußgängerweg oder gar in die falsche Richtung auf dem Fahrradweg gelangt man in eine Verkehrskontrolle mit rechtlichen Folgen.

Man muß nur mal auf die zwischenmenschlichen Umgangsformen, die einem von Polizei und Ordnungsamt entgegengebracht werden, achten.

Auf jeden Fall ist es schon wieder soweit, daß in diesem Land die eigene Bevölkerung, zur Durchsetzung politischer Interessen, von dem ansonsten ja ach so freundlichen Nachbarn, dem Polizisten und verlängertem Arm des Staates, zusammengeknüppelt wird. Wir brauchen gar nicht mehr lange zu warten, nur weiter stumm, dumm da sitzen und glotzen, dann haben wir wieder die gleichen politischen Umstände wie 1930. Das gute daran ist, wir brauchen diesmal nicht irgendeinen Österreicher integrieren. Unsere politische Elite bietet genug sinnfreies Potential.

Zudem bietet unsere derzeitige Bundeskanzlerin augenscheinlich beste Voraussetzungen für die Umsetzung der neuen politischen Weltordnung erforderlichen, politisch demokratendiktatorischen, Fähigkeiten. Anders kann ich mir die derzeitige Vorgehensweise unserer Politiker nicht erklären.

Mit dem Projekt „Stuttgart 21“ ist das in sofern gelungen, dass in dem Zeitraum in dem ich gerade diesen Bericht verfasse, eine Demonstartion gegen dieses Bauvorhaben, am Potsdamer Platz statt findet.

Ich persönlich hoffe, dass sollte ich einmal auf einen Staatsdiener in einer Notlage treffen, ich mein Mobiltelefon zu Hause vergessen habe oder der Akku leer ist. Andernfalls müsste ich direkt zur nächsten Polizeidienststelle gehen und mich mit gutem Gewissen, einher gehend mit einer Selbstanzeige wegen unterlassenen Hilfeleistung, stellen.




Osama Bin Laden ist tot!

Seit fast zehn Jahren gelingt es Osama Bin Laden sich erfolgreich vor seinen Verfolgern zu verbergen. Diese betreiben für ihre Jagd auf den Kopf der Al Qaida einen immensen finanziellen und personellen Aufwand. Zeitgleich gelingt es Usāma ibn Muhammad ibn Awad ibn Lādin, so der vollständige Name des Terrorfürsten, immer wieder neue Anschläge zu planen, vorzubereiten und ausführen zu lassen.

Dabei ist es unvorstellbar, wie es einem über 50-jährigem Mann möglich ist, gesundheitlich angschlagen, ständig auf der Flucht vor seinen Verfolgern zu sein. Dabei muß man bedenken, dass er sich in Gebirgsregionen versteckt halten soll. Dazu kommt, daß es nahezu unmöglich sein dürfte, das benötigte Equipment für den Führungsstab einer „Terror“-Organisation unauffällig durch die Wüste zu schleppen.

Bisher ist es Amerika und seinen Verbündeten immer gelungen, ihre Interessen zu verfolgen und umzusetzen. Mittel und Wege waren immer zweitrangig. Das Ziel und dessen erreichen hatte Vorrang vor allem anderen. Ob Kollateralschäden (ein schönes Wort für getötete Zivilisten), Friendly Fire (freundschaftlicher Beschuß) oder Terror im Namen des Friedens in dem die Zivilbevölkerung in einem Ausmaß drangsaliert und schikaniert wird, der dem Vorgehen der Terroristen in nichts nachsteht.

Über die technische Möglichkeit, Kennzeichen von Autos, die sie über Satelliten aus dem All fotografierten, einwandfrei identifizieren können, prahlten die Amerikaner schon vor Jahren. Jedes Telefonat, ob über Festnetz, Handy oder Satellitentelefon kann geortet werden. Jede aufgebaute Internetverbindung hinterlässt Spuren.

Das Kopfgeld ist die dritte Ungereimtheit bei diesem Thema. Bei 25 Millionen Euro müsste sich doch jemand erweichen lassen. Angst vor der Rache der Taliban braucht man mit dieser Fluchtkasse nicht fürchten. Zudem gibt es unzählige private Sicherheitsfirmen, die in ihrer unermeßlichen Profitgier, ihre gesamte Belegschaft inklusive Sekretärinnen und Haushandwerker losjagen würden, um den bärtigen Terrorchef aufzuspüren. Wäre ich suizidal veranlagt und hätte nicht meine eigene Meinung über die Anwesenheit von Osa- ma Bin Laden in Afghanistan, ich wäre seit Jahren vor Ort unterwegs um mir die Kohle in die Tasche zu stecken. Selbst wenn sich der meistgesuchteste Mann der Welt noch irgendwo herumtreiben sollte, ist er gewiß nicht in der Lage den Terror zu verbreiten, wie es uns von den Mächtigen dieser Welt und der „freien“ Presse vorgegaukelt wird. Andernfalls hätten sie ihn, genauso wie Saddam Hussein aufgespürt. Wie man diesen vorgefunden hat dürfte noch jedem gut in Erinnerung sein. In einem Erdloch!

Bleibt nur folgende Schlußfolgerung. Um weiterhin die Zustimmung der verunsicherten Bevölkerung für die immer umfangreicher werdende Sicherheitspolitik zu haben, wird er künstlich am Leben gehalten. Außerdem hält man mit der Bekanntgabe seines Todes eine Welle von Selbstmordattentätern auf, die ihrem Märtyrer umgehend in den Tod folgen würden wollen. Ich gehe das Risiko ein, Verursacher des 3. Weltkrieges zu sein und verkünde: Osama Bin Laden ist tot!




“Sex habe ich genug… (Vorwort 8)

….das Leben fickt mich jeden Tag!”

Unter diesem Motto standen die letzten Monate , so dass ich gezwungen war, dem Kreuzberger eine Sommerpause aufzuerlegen, um in der Zeit ein paar Dinge in eigener Sache erledigen zu können. Das heißt natürlich nicht, dass die Arbeit am Kreuzberger in dieser Zeit völlig zum erliegen kam. Die kreative Schaffenspause habe ich dazu genutzt, um mich intensiv mit einigen Themen auseinander- zusetzten und mich mit anderen Journalisten aus den jeweiligen Themen-gebieten, über das recherchierte Material auszutauschen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werde ich euch in den folgenden Ausgaben präsentieren. Ich sage nur soviel vorweg: wer tief bohrt, stößt nicht immer nur auf Erdöl oder Gold, sondern auch immer öfter auf zum Himmel stinkende Scheiße.




Woher der Wind weht – Guido und das Römische Reich

Es ist immer wieder verwunderlich, welch herrliche Steilvorlagen einem die eigenen Volksvertreter für einen Kommentar liefern. In diesem Fall war es Guido Westerwelle, der mit seinen Worten über Hartz IV – Empfänger eine Welle der Entrüstung über sich ergehen lassen musste. Gleichzeitig gab es aber auch genug Zustimmung aus politischen Kreisen und der Bevölkerung. Stoff und Grund genug für einen eigens von mir kreierten Kommentar zu diesen Worten.

Schauen wir uns zunächst die Aussage unseres Außenministers genau an: “Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein.”

Anstrengungsloser Wohlstand – Es ist schon eine Anstrengung für die breite Masse der arbeitenden Bevölkerung, den Großteil der sich derzeit an der Macht befindlichen Politiker und deren geistigen Unrat zu ertragen. Um wie viel schwerer muss es erst einem Menschen fallen, der auf staatliche Hilfe angewiesen ist und der nicht nur von seinen Mitmenschen mit Verachtung gestraft wird, sondern nun auch noch von Seiten der Politik eins in die Fresse bekommt.

Zudem weiß jeder, der schon einmal Arbeitslosengeld, in welcher Form auch immer, beantragt hat, wie anstrengend der Schriftverkehr und die Diskussionen mit dem/der SachbearbeiterIn vom Jobcenter sind. Wenn man dennoch alle Hürden bewältigt und die Hose bis zu den Knöcheln herunter gelassen hat, erwartet einen ein exorbitanter Wohlstand von 365€. Mit dieser monatlichen Grundsicherung pro Person zuzüglich Miet- und Nebenkosten schwelgt man dann, in den Augen von Guido Westerwelle und seiner geistigen Anhängerschaft, im grenzenlosen Luxus spätrömischer Dekadenz. Das uns zum zweiten Teil der Aussage bringt.

Spätrömische Dekadenz – Die Worte “spätrömische Dekadenz ” lassen sich am besten übersetzen mit: Ausschweifend, luxuriöser Lebenswandel.

Nun frage ich mal so in die Runde: Wer führt in diesem Staat einen ausschweifend, luxuriösen Lebenswandel? Der Hartz IV-Empfänger, mit 365 € zuzüglich Miete und Nebenkosten? Lächerlich. Die Familie, dessen Oberhaupt als Gebäudereiniger Tag ein Tag aus den Dreck der anderen wegmachen darf und am Monatsende als Bittsteller zum Amt rennen muss, damit das Geld zum Überleben reicht? Anstrengungsloser Wohlstand ist auch hier nicht zu finden.

Vielleicht ist es aber die Berufsgruppe der Forscher und Wissenschaftler, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt der Menschheit leistet? Mittlerweile gehört auch diese Berufsgruppe nicht mehr der dekadenten Lebensform an. Nur einige Ausnahmen bestätigen die Regel. So suche ich weiter nach der Berufsgruppe mit dekadentem Lebenswandel. Schauspieler? Auch die müssen den Gürtel enger schnallen. Oder warum wohl ist ein zweitklassiger Film bis in die letzte Nebenrolle mit “erstklassigen” Schauspielern besetzt? So bleiben also neben Drogendealern, Zuhältern und Managern nur noch einige politische Aktivisten aus dem Bundestag übrig, die für einen dekadenten Lebenswandel stehen. Dass diese Kreise seit Jahren miteinander einhergehen, haben Funde von Drogenrückständen auf den Toiletten der Bundestagsabgeordneten im Reichstagsgebäude, sowie die Nachrichten über vergnügliche Runden deutscher Manager in unzähligen Puffs rund um den Globus unwiderruflich bewiesen. Am Ende besprechen die Manager mit den Politikern, in welche Richtung das Volk gelenkt werden soll, und so schließt sich der Kreis. Das Ganze könnte dann so aussehen: Um die trockene Atmosphäre bei geschäftlichen Treffen zwischen Politik und Wirtschaft aufzulockern, besorgt die eine Seite das Koks und die andere Seite die Prostituierten.

Da fragt man sich: Wer führt hier nun den spätrömisch dekadenten Lebensstil?

Frau Merkel ließ über die stellvertretende Regierungssprecherin, Sabine Heimbach folgendes zu Westerwelles Äußerung verkünden: “Dies ist sicher weniger der Duktus der Kanzlerin.”

Duktus bedeutet – eine charakteristische Art und Weise zu schreiben und zu sprechen beziehungsweise sich auszudrücken. Was unterm Strich bedeutet, dass unsere Bundeskanzlerin sich gewählter ausgedrückt hätte aber die Aussage an sich unterstützt.

 

Fazit:

Wenn ein Streuselkuchen bei Facebook.com weit mehr Freunde hat als Guido Westerwelle, dann sollte das einem schon zu denken geben!




Forschungsarbeiten…

…die Der Kreuzberger zur Erforschung des menschlichen Körpers in Auftrag gegeben hat, haben zu folgendem Ergebnis geführt: Der Irrglaube von Männern, dass sich die Größe ihres Geschlechtsteils proportional zu der Größe ihres Autos verhält, wurde als solcher bestätigt. Gleichermaßen wurde aber auch die Behauptung einiger Frauen widerlegt, dass ihr Hüftumfang sich proportional zur Größe ihres Kleinwagens verhält. Da diese zu Unrecht gestreute in die Welt gesetzte Behauptung aber immer weitere Kreise zu ziehen scheint, haben die ersten Automobil-Schutzverbände reagiert und die Notbremse gezogen.

In einem Rundschreiben, das an alle deutschen Automobilclubs verschickt wurde, wurde eine Notverordnung zu diesem Thema gefordert. Des weiteren warnten sie die “grazilen” Nutzerinnen von Kleinstwagen vor übermäßiger Beanspruchung der Verschleißteile und wiesen zeitgleich auf erhöhte Wartungskosten bei Bremsen, Stoßdämpfern sowie der Sitzfederung, hin. Sollten auch Sie von diesem Problem betroffen sein, wenden sie sich bitte vertrauensvoll an den Werkstatt-Meister in ihrer Nähe.




Hubert Burczek, seine Frauen und die Bretter, die die Welt bedeuten

Oh ja, Frauen spielten in Huberts Leben immer eine wichtige Rolle. Ob es seine Mutter war, die für ihn in seinem eigenen Jeans – Laden arbeitete, seine Tante, die sein Talent förderte, oder aber die Frau, die uns gerade ganz aktuell gegenüber saß, seine Managerin. Sie war es auch, die uns nach zähen Verhandlungen erlaubte, ein Interview mit Hubert Burczek zu führen.

So erfuhren wir, dass Hubert am 29.01.1955 in dem schönen kleinen Städtchen Gelsenkirchen geboren wurde. Dort wuchs er behütet von Mutter und Vater bis zu seinem 6. Lebensjahr auf. Dann kam das erste einschneidende Erlebnis seiner Kindheit. Der Umzug von Gelsenkirchen in das kleine beschauliche Städtchen Münchberg in Oberfranken. Laut Aussage von Hubert hinterließ dieser Umstand aber keine bleibenden Schäden (was bemerkenswert ist, wenn man Münchberg kennt – Anm. d. Red.). Diesem Umzug ist es zu verdanken, dass es aus seiner Jugend nichts Verwerfliches, Abenteuerliches, Trauriges oder gar Lustiges zu berichten gibt. Nichts, nada, niente. Da soll mal ein Neuköllner Intensivtäter behaupten, er hätte eine beschissene Jugend gehabt. Lächerlich. Bis zu Huberts 18. Geburtstag.

Ab diesem Tag, so scheint es, eröffnete sich eine neue Welt für ihn. Er begann mit den Unterrichtsstunden für den Führerschein für das Auto und Motorrad und bestand die Prüfung nur kurze Zeit später. Seitdem war keine Landstraße mehr vor ihm und dem VW-Käfer seiner Mutter sicher. Noch im selben Jahr fuhr Hubert mit seiner 750er BMW von Münchberg nach Monte Cassino. Im strömenden Regen schaffte er die Strecke in zweiundzwanzig Stunden. Völlig erschöpft aber zufrieden kam er dort an, nur um drei Tage später die selbe Strecke wieder zurück zu peitschen. Die Zeit vor Ort nutzte er aber dafür um so sinnvoller, indem er seinen Freunden bei der Pflege der dort liegenden Kriegsgräberstätten half. Es war dasselbe Jahr, in welchem er den bereits zuvor erwähnten Jeans – Laden eröffnete. Der Slogan, der auf der Schaufensterscheibe stand: “Bei uns ist Jeansanprobe kein Theater”, verschafft mir eine geniale Überleitung zum zweiten Thema in Huberts Leben.

 

Die Schauspielerei

Was er damals noch nicht zu erahnen vermochte, es würde auch das Jahr werden in dem, streng genommen, seine Karriere begann. Zum ersten Mal in seinem Leben stand er auf einer Bühne und gab sein Talent zum Besten. Am Städtebundtheater in Hof spielte er, in einer ausgeflippten Anti-Drogen-Theateraufführung, die Rolle eines sechzehn-jährigen Jugendlichen, der zum Drogenkonsum verführt werden soll. In den Jahren von1975 bis 1977 nahm er bei Paul Bösiger, einem Charakterdarsteller, seinen ersten Schauspielunterricht. In dieser Zeit bekam er auch sein erstes Engagement am Fränkisch – Schwäbischen Städtetheater Dinkelsbühl. Danach spielte Hubert überwiegend in freien Gruppen bis hin zum Bauernschwank. Nachstehend findet ihr eine kleine Auswahl seiner bis dato gespielten Theaterrollen:

´Der Mann´ in “Rattenjagd” von Peter Turrini, ´König Peter´ in “Leonce und Lena” von Georg Büchner, ´Karl von Moor´ in “Die Räuber” von Friedrich Schiller, ´La Fleche´ in “Der Geizige” von Moliére Sowie die Titelrollen in “Don Quijote” von Jewgenij Schwarz, “Jedermann” von Hugo von Hofmannsthal und “Johan vom Po entdeckt Amerika” von Dario Fo.

Nachdem er über zehn Jahre in verschiedenen Theatern die unterschiedlichsten Charaktere verkörpert hatte, begab er sich 1991 noch einmal in die Rolle des “Lehrlings”. Bei Michael Hochstrasser arbeitete er etwas über ein Jahr, um sich für seinen Traumjob, die Schauspielkunst, weiter zu qualifizieren. Danach spielte er wieder an den kleinen und großen Bühnen des Landes. Seine Film- und Fernsehlaufbahn, die bereits 1990 mit einer Rolle in dem Film “Trabi goes to Hollywood” begann, kam 2003 richtig in Fahrt. So arbeitete er unter anderem in Serien-Produktionen wie “Marienhof” (ARD/2003), “Der Bulle von Tölz” (SAT1/2005) “Pfarrer Braun” (ARD/2006) und “112 – sie retten dein Leben” (RTL/2008).

Mehrfach spielte er bei “Aktenzeichen XY – ungelöst” mit – aber nie, wie er betonte, als Gangster. Durch den selben Zeitraum hindurch zogen sich Aufnahmen für Werbespots verschiedener Firmen. Seine erste durchgehende Filmrolle erhielt er 2006, als Otto Bichler” in “Endlich Samstag!”, eine Produktion des Bayrischen Rundfunks. Diese Rolle spielte er annähernd zwei Jahre lang, bis 2007.

Bevor wir nun zum aktuellen Höhepunkt kommen, ist dies, der richtige Zeitpunkt und genau die richtige Stelle, Huberts Bitte nachzukommen: Einer General – Danksagung, bei der er als erstes seine Tante Helga genannt wissen wollte. Sie unterstützte sein Talent von Anfang an und auch in jeder Hinsicht. Brauchte er Motivation, gabs schon mal einen Tritt in den Hintern. Brauchte er mal´ne Mark, bekam er sie. Mussten Gebühren für Kurse oder ähnliches bezahlt werden, beglich sie die Rechnung. So dass am Ende ein ganz dickes DANKE steht. Mit einem nicht minder großen DANKE geht es weiter. Diesmal ist es an die “Zentrale Auslands- und Fachvermittlung – Künstervermittlung” (ZAV) gerichtet, die Hubert Burczek in allen Belangen unterstützen und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zu guter Letzt ist Jutta Wunderlich, seine jahrelange Managerin und Weggefährtin an der Reihe. Sie ist 24 Stunden im Einsatz, um ihren Schützling an den richtigen Stellen ins Gespräch und somit ins Geschäft zu bringen. Womit wir dann auch schon beim aktuellen Highlight wären.

“Lenßen -Der Film”

Und genau an dieser Stelle des Interviews setzte seine Managerin das “Fräulein Rottenmeier” – Gesicht auf und zensierte, was das Zeug hielt. Bei diesem Thema verstand sie, aufgrund der Aktualität, keinen Spaß und so hieß es des Öfteren und fast ausschließlich: “Nein”, “das geht nicht”, “das geht auch nicht”, “und das kannst du auch nicht schreiben”. Alles was ich schreiben durfte, ließ ich mir mit einem Nicken ihrerseits absegnen, sodass am Ende zu diesem Teil von Huberts Karriere folgende Zeilen übrig blieben: Die Aufnahmen zu “Lenßen – Der Film” begannen am 21. November und waren nach dreiwöchiger Drehzeit am 5. Dezember 2009 beendet. Hubert wurde für diesen Film, entgegen aller sonstigen Engagements, direkt gebucht. Was soviel heißt, Produktion und Regie wussten, als sie das Drehbuch vor Augen hatten, wen sie für die Rolle des Großvaters unbedingt haben wollten. So kam es, dass kein geringerer als Hubert Burczek, der für den Film den Namen `Hans` bekam, diese Rolle einzigartig umsetzte.

Gedreht wurde an verschiedenen Orten rund um den Bodensee, unter anderem in Stockach, Radolfzell und Bodman – Ludwigshafen. Letzterer ist auch der Ort, in dem der Jurist Ingo Lenßen (48), seine eigene Kanzlei betreibt. Einige von euch werden ihn aus der Fernsehserie “Lenßen & Partner” kennen. Und eben dieser gute Mann sorgt auch in seinem richtigen Leben für Recht und Ordnung. Mit diesem Film erfüllte er sich gemeinsam mit der Firma seiner Frau, der “Neue Moustache Produktion”, einen lang gehegten Traum. Dass der komplette Film in nur drei Wochen abgedreht war, ist vermutlich auch der Tatsache zu verdanken, dass neben der “Lenßen & Partner” – Crew, auch die “Ermittler” aus der Serie daran mitwirkten.

So waren von Beginn an alle aufeinander eingestellt und es konnte von der ersten Minute an professionell gearbeitet werden. Auch Hubert kannte das gesamte Team von mehreren gemeinsamen Projekten und so war es auch für ihn kein ungewohntes Terrain, auf dem er sich dort zwischen all den Kriminologen bewegte.

Über den Inhalt des Films äußerte sich Ingo Lenßen gegenüber dem Singener Wochenblatt vom 10.11.2009 mit den Worten: “Es ist eine Erzählung, die Einblick in Menschen und Charaktere bietet, die sich in Extremsituationen befinden”. Für alle die gespannt auf die Veröffentlichung warten, darf ich noch verraten, dass der Film im Frühjahr 2010 in ausgewählten Kinos im gesamten Bundesgebiet zu sehen sein wird.

Nun verlassen wir die darstellende Kunst und begeben uns in einen anderen, nicht minder spannenden Arbeitsbereich von Hubert, das Tonstudio. Dies war auch wieder ein Thema, bei dem sich Jutta ganz entspannt in die bequemen Lounge-Sessel zurücklehnte und Hubert frisch und frei von der Leber, von seinen Erlebnissen, berichten ließ.

Nein, keine Sorge. Hubert Burczek ist nicht die Art von Schauspieler, der vom Leben im Rampenlicht nicht genug bekommen kann und deswegen auch noch eine CD mit seiner Sangeskunst aufnehmen muss. Ganz im Gegenteil.

Als Sprecher für Film und Fernsehen, lieh er zum Beispiel ´Rick Battaglia´ in “Shatterhand und Winnetou” und in “Shatterhand im Tal der Toten”, eine Universum Film/ Plus Entertainment Produktion aus dem Jahr 2005, seine Stimme. Desweiteren war er in “Mythen der Südsee”, einer fünfteiligen Dokumentationsreihe vom Bayerischen Rundfunk, sowie in einem Dokumentarfilm mit dem Titel “Auf den Spuren Winnetous” von Kabel 1, zu hören. Auf dem Gebiet der Synchronisation konnte Hubert in gleich drei Rollen bei dem Film “Cars” aus dem Jahre 2006, glänzen. Dort gab er unter anderem “Scooter I” und dem Wohnmobil seine Stimme.

Nachdem wir jetzt die gesamte Vergangenheit von Hubert in groben Zügen durchleuchtet hatten, wollte ich natürlich auch noch wissen, was er für die Zukunft geplant hat. So erfuhr ich vor Abschluss unseres Gesprächs noch, dass er gerne mal gemeinsam mit dem Schauspieler Matthias Brandt vor der Kamera stehen würde. Ansonsten erzählte Hubert noch, daß das Geschäft als Schauspieler ein hartes Brot ist: Casting in München, Vorsprechen für eine Rolle in Berlin und immer unterwegs. Aber egal, bei allen “unvorhersehbar harten Witterungsbedingungen” ist Hubert immer pünktlich zur Stelle, wenn es mal wieder heißt: Achtung. Kamera – Kamera läuft. Ton – Ton läuft. Uuund Action.

Mehr Informationen über Hubert findet ihr online auf seiner Homepage unter: www.burczek.de

Ich bedanke mich bei Jutta und Hubert für das Interview.




Für ein weiteres Jahr …

wurde das Kurzarbeitergeld bewilligt. Somit können Firmen, die ihre Mitarbeiter aufgrund der schwächelnden Wirtschaftslage in Kurzarbeit geschickt haben, dieses um noch ein Jahr verlängern. Die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es keine weitere Verlängerung geben wird, bleibt abzuwarten. Seit Jahrzehnten werden Gelder in die Erhaltung verschiedenster Wirtschafts- und Produktionszweige gepumpt. Nehmen wir den Kohleabbau oder die Agrarwirtschaft, die seit Jahrzehnten mit Subventionen der verschiedensten Arten am Leben gehalten werden. Nun bleibt zu hoffen, dass dies nicht in Mode kommt und bald jedem Unternehmer eine “Pauschalsubvention” ausgezahlt wird.

 

 




Jugendclubs dicht

In diesem Jahr werden wieder einmal die Gelder für Kinder- und Jugendclubs in Friedrichshain und Kreuzberg zusammengestrichen. Die Einrichtungen und Clubs die nicht durch einen privaten Träger finanziert werden, müssen schließen. Somit stehen dann 55 Mitarbeiter auf der Straße und die Jugendlichen auch!




Woher der Wind weht – Lecker Schmecker, Bauernfänger …

… und nicht einmal Bauern würden sich so ein Essen andrehen lassen. Man fühlt sich in die ´70er Jahre zurückversetzt. Zu dieser Zeit suggerierte einem die Komödie “Brust oder Keule” mit Louis de Fúnes das Essen der Zukunft. In dem Film wird eine geschmacklose künstlich hergestellte Masse so lange mit Chemikalien und Zusatzstoffen angereichert, bis das gewünschte Ergebnis zustande kam. Das Ganze geschah selbstverständlich unter dem Mantel der Verschwiegenheit und unter Mißachtung etwaiger Folgeschäden für die Verbraucher. Nun war das damals ein Film.

Erschreckenderweise haben sich nicht nur frühe Filme über Mondlandungen oder Umweltkatastrophen bewahrheitet, sondern eben auch der oben erwähnte Film über die Zukunft der menschlichen Essgewohnheiten. Für all diejenigen unter euch die gleich noch essen gehen möchten, überspringt diesen Bericht und lest den nächsten.

Fangen wir mal gleich mit der unausweichlichen Wahrheit an, die der Inhaltsstoffe. Wer wirklich genau wissen möchte in welchem Umfang welche Stoffe enthalten sind, sollte Chemie studieren und eigene Nachforschungen betreiben. Denn man bedenke: Es gibt meines Wissens nach keinen Hersteller der über die Angaben, zu welchen er gesetzlich verpflichtet ist, hinaus freiwillig Informationen zu den Inhaltsstoffen seiner Produkte angibt. Bei Ware vom Stück, ob Fleisch, Wurst oder Käse ist man eh auf Gedeih und Verderb dem guten Gewissen des Verkäufers, beziehungsweise der Großindustrie ausgeliefert. Nun aber zum “leckeren” Teil dieses Berichtes. Fangen wir gleich mit dem bekanntesten an, was die Industrie derzeit zu bieten hat. Surimi.

In der Form, wie es die Chinesen und Japaner seit Jahrhunderten verwenden, ist es nicht bedenklich. Nun bedient sich die Lebensmittelindustrie dieser Masse, die pro Kilo auf dem Weltmarkt 3,65 € kostet, um arglistige Kundentäuschung zu betreiben. Denn aus dem industriell erstellten Surimi, dem jede Exsistenzberechtigung in Form von, Nähr- und Geschmacksstoffen sowie allen weiteren lebenswichtigen Inhaltsstoffen durch herauswaschen und entwässern entzogen wurde, lässt sich nahezu alles fertigen.

Unter Zugabe der richtigen Farb- und Geschmacksstoffe und bei der richtigen Formgebung, gibt einem höchstens die Konsistenz der Masse einen Hinweis auf ein Stück Industrie-Imitat. Derweil sind bei uns schon Imitate von Scampis, Garnelen und Meeresfrüchten in Umlauf. In China geht es mittlerweile schon soweit, dass auch schon Fleisch- und Wurstwaren aus der Fischpaste hergestellt werden.Da sollte es den Asien-Reisenden nicht wundern, wenn er zu günstigsten Preisen ein “leckeres” Steak bekommt, Ausgestattet mit einer industriell gefertigten Faserstrucktur gelingt die Illusion fast perfekt.

Bleibt also nur noch abzuwarten, bis der erste Container mit künstlichem “F(r)isch Fleisch” einen Hafen in der EU ansteuert. Ein weiteres Beispiel bietet uns der Orangensaft. Hier kann es einem passieren, das in Zukunft Zellstoff die Illusion verschafft, einen Saft mit einem hohen Anteil an Fruchtfleisch zu genießen.

Citronensäure. Ein Klassiker unter den Zusatzstoffen, der für die Konservierung und Säuerung von Lebensmittel zuständig ist. Nicht zu verwechseln mit der Zitronensäure die aus natürlichen Zitronen gewonnen wird. Die Citronensäure, die jeder von uns täglich in sich hineinschaufelt, wird aus einem Pilz gewonnen.

Einem Pilz, dem der ein oder andere Kreuzberger schon mal in seiner Dusche begegnet ist. Der schwarz schimmelnde Pilz ist in den Ecken von feuchten Badewannen und Duschtassen beheimatet und blüht bei unregelmäßiger Reinigung hervorragend auf. Genau dieser Pilz wird für die Gewinnung von Citronensäure herangezogen.