WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.123' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_transient_doing_cron', '1714888507.0887041091918945312500', 'yes') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.123' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_timeout_theme_roots', '1714890308', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.123' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_theme_roots', 'a:2:{s:5:\"exray\";s:7:\"/themes\";s:6:\"merlin\";s:7:\"/themes\";}', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

Kategorie: Kultur - Der Kreuzberger

Wer zum Henker schreibt so eine Rede? – Kommentar zur “Berliner Rede”

Nun ist es bereits über einen Monat her, dass ich mich das letzte Mal mit der Rede unseres Bundespräsidenten auseinander gesetzt habe und ich hatte sie auch schon fast vergessen (wie das so ist mit unangenehmen Sachen). Aber versprochen ist versprochen und so habe ich diesem leidigen Thema noch einmal meine volle Aufmerksamkeit geschenkt und einen Kommentar zur “Berliner Rede” verfasst. Und ihr könnt mir glauben wenn ich euch sage, dass mir, obwohl ich mich gerade erst zehn Minuten mit diesem Thema auseinander setze, schon jetzt der Hals schwillt. Und um euch zu beweisen wie sehr es die Rede in sich hat, werde ich einfach mal blind mit dem Finger auf die vor mir liegende und insgesamt sechs Din A4 Seiten umfassenden Worte unseres Bundespräsidenten tippen. Die Aussage die ich treffe, werde ich dann einfach mal spontan kommentieren. Treffer!

“Das Grundprinzip lautet: Wir wollen andere in Zukunft nur so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.”

Diese Aussage machte er im Zusammenhang für die Findung eines neuen weltgemeinschaftlichen Ethos. Was also meiner Meinung nach soviel bedeutet: dass mit diesen Worten endlich einmal von offizieller Seite zugegeben wurde, dass alle, aber auch wirklich ALLE auf diesem Planeten für kommerzielle Zwecke und den Wohlstand einiger Weniger verarscht, ausgebeutet, belogen, betrogen und wie ein Tanzbär am Nasenring herum geführt wurden. Dankeschön dafür. Kommt mir bloß nicht wieder mit so einer Scheiß Kampagne wie “Du bist Deutschland” sonst konvertiere ich zum Islam und dann…. Palim Palim….

Und weil es gerade so schön passt nehmen wir diese gleich mit dazu: “Wir wollen gemeinsam beschließen, nicht mehr auf Kosten anderer zu leben. Ein echter Hammer, der von mir nicht weiter kommentiert wird, weil mein Valium zur Neige geht und mein Magengeschwür keine Aufregung verträgt.

Aber dafür habe ich hier noch so einen richtigen Kracher vom Gehirnakrobaten Horst Köhler (bzw. seinem Schreiberling). “Mit jahrzehntelangem, industriellem Fischfang hat auch die EU dazu beigetragen, dass die Küsten vor Westafrika inzwischen stark überfischt sind. Die Fischer Westafrikas können mit ihren Booten vom Fischfang heute immer schlechter leben. Da darf es uns nicht wundern, dass die Fischerboote immer mehr dazu benutzt werden, Flüchtlinge nach Europa zu transportieren. Wie viel effektiver, nachhaltiger und auch billiger wäre es gewesen….”…bla, bla, bla.

Hätte, könnte, wollte….

Denn wie wir alle wissen sind mittlerweile nicht mehr die Flüchtlinge vor der europäischen Küste das Problem sondern die Piraten vor Afrika. Die sagen sich mittlerweile auch: Warum in die Ferne schreiten, wenn das Gute liegt so nah. Und es ist schon beachtlich, wie es den Seeräubern gelingt Schiff für Schiff in ihre Gewalt zu bringen und eine Armada von patrouillierenden Kriegsschiffen auszuspielen. Nun frage ich mich nur, was uns von Seiten der “Piraten” als nächstes erwartet, wenn es der Staatengemeinschaft tatsächlich gelingen würde eine Lösung für die derzeitigen Probleme zu finden. Eine sinnvolle Unterstützung der Bevölkerung vor Ort wäre da meiner Meinung nach ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Bei diesem Thema haben die staatlich finanzierten Berater seinerzeit völlig versagt. Die warnenden Prognosen der Wissenschaftler über die massive Überfischung der Weltmeere wurden belächelt. Demonstrierende Umweltaktivisten als “Grüne Spinner” abgetan. Nur der globalisierte Kommerz setzte mal wieder seine Interessen durch, um dem zahlungskräftigen Kunden das zu liefern, wonach er schreit. Und wenn der Kunde Fisch will bekommt er ihn. Auch wenn das bedeutet, dass der Bevölkerung vor Ort der gesamte Fischbestand vor der Nase weggefischt wird. Um das zu legalisieren, werden im Gegenzug für die Fanglizenzen dubiosen Diktatoren die Taschen mit Devisen vollgestopft.

Ich weiß warum ich nur ganz selten Fisch esse und lieber auf Penizillin verseuchte Hühnerbrust, medikamentös gemästetes Schweinefleisch oder künstlich hochgezüchtetes Rindfleisch zurückgreife. Sollte ich doch mal Fisch essen, dann nur den in heimischen Industriegewässern gewachsenen und mit Schwermetallen verseuchten Karpfen. Somit bin ich schon mal außen vor, bei der Suche nach den Schuldigen für den ganzen Schlamassel.

Und zu guter Letzt diesen hier: “Wir wollen lernen, Freiheit nicht nur für uns zu nehmen, sondern sie auch anderen zu ermöglichen”. Und auch hierzu drücke ich euch einen, durch meine Meinung, gebildeten Kommentar auf´s Auge.

Lernen? Wer lernen muss wie er mit seinen Mitmenschen umzugehen hat, der sollte bei Amnesty International einen Fortbildungskurs belegen aber definitiv nicht das Amt eines Bundespräsidenten oder ein anderes öffentliches Amt bekleiden.

Und jetzt reicht´s mir wirklich. Bis zum nächsten mal, mit hoffentlich heitererem Thema

P.S. … und er hat´s wieder geschafft !!!




Der Touri-Tipp – Die Oberbaumbrücke …

Die Oberbaumbrücke liegt zwei, drei Schritte vom U-Bahnhof Warschauer Straße entfernt und ist das Wahrzeichen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Wenn man mit der U-Bahn anreist fährt man unweigerlich über sie hinweg.

Im Jahre 1893 waren zeitgleich zwei Brückenbauprojekte in Planung. Zum einen sollte ein Ersatzbau für eine in die Jahre gekommene hölzerne Straßenbrücke entstehen. Zum anderen erhielt die Firma Siemens & Halske die Baugenehmigung für eine Eisen-bahnbrücke. Vor Baubeginn einigte man sich jedoch darauf, eine kombinierte Straßen-/ Eisenbahnbrücke zu bauen.

Die architektonischen Grundlagen bildeten die unter der Leitung von Stadtbauinspektor Pinkenburg und unter der Mithilfe der Architekten Otto Stahn erstellten Pläne für die ursprünglich geplante Straßenbrücke.

Das neugotische Bauwerk entstand in den Jahren 1894 bis 1896. Nach ihrer Fertigstellung bot sie zunächst dem allgemeinen Straßenverkehr sowie Fußgängern die Möglichkeit die Spree zu überqueren. 1902 wurde dann auch der Betrieb auf dem Hochbahn-Viadukt aufgenommen. Dem beschaulichen Fußgänger bot sich der Anblick eines in mittelalterlicher Art ausgeführten Kreuzganges. Die beiden Türme auf dem mittleren Brückenbogen waren mit ihren herausragenden Wehrgängen dem Mitteltorturm der Stadtmauer in Prenzlau und einem Torturm in Kyritz nachempfunden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde, wie so vieles in unserer schönen Stadt, auch die Oberbaumbrücke erheblich beschädigt und auf Befehl Adolf Hitlers teilweise gesprengt. Dabei wurde der mittlere Gewölbe-bogen zerstört der später durch eine provisorische Brücke aus Stahl ersetzt wurde. Bis Mitte 1961 konnten Fußgänger die Brücke nutzen um vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor oder umgekehrt zu gelangen. Außerdem boten einige Händler den Besuchern des West-Sektors ihre Waren an. Die Wechselstuben, die auf Kreuzberger Seite ansässig waren, boten ihre Dienste meist zu fairen Konditionen an. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 war die Brücke komplett gesperrt und wurde erst 1972 als “kleiner Grenzübergang” wieder für Fußgänger freigegeben.

Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 fand ein Architektenwettbewerb für die Grundsanierung der Brücke statt, und wie für Berlin üblich, fanden sich genügend Interessenvertreter, die sich gegenseitig in ihren Kompetenzen beschnitten sahen. Und so mussten die Pläne des Architekten Santiago Calatrava auf Wunsch von Denkmalschützern, Vertretern der Schifffahrtsbehörde, Experten von Bauämtern und schlussendlich der beiden zuständigen Stadtbezirke bis zu ihrer Umsetzung mehrfach überarbeitet werden. Im Jahre 1995 war es dann aber endlich soweit und die Oberbaumbrücke konnte erneut und im frischen Glanz für den allgemeinen Fußgänger- und Straßenverkehr freigeben werden. Bereits drei Jahre später entbrannte der freundschaftliche “Streit” zwischen den Friedrichshainern und den Kreuzbergern um die Vorherrschaft über die Brücke. Und so findet fast jedes Jahr direkt auf der Oberbaumbrücke eine Obst- und Gemüseschlacht statt, die seinesgleichen sucht. Am Ende wird dann ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert und diskutiert, wer denn nun eigentlich gewonnen hat.

Und damit Ihr auch noch den Rest der Geschichte erfahren könnt, haben wir die schicke, von der Stadt Berlin gesponserte Informationstafel auf Kreuzberger Seite (auf der anderen gibt´s keine) von Schmierereien und lästigen Aufklebern befreit.

TIPP: Auf der Friedrichshainer Seite von der Oberbaumbrücke findet ihr die “East Side Gallery”, die derzeit aufwendig saniert wird.

Verkehrsanbindung: U1 – U-Bhf Warschauer Straße

 




Karneval der Kulturen 2009 – Der 14. Akt

Der 14. Karneval der Kulturen war wie jedes Jahr der Höhepunkt im Kreuzberger Veranstaltungskalender.

Das Straßenfest zum Auftakt der Feierlichkeiten, war wie immer gut besucht. Auf den vier Bühnen und drum herum präsentierten sich annähernd neunhundert Künstler. An fast 400 Ständen konnte sich der Besucher kulinarisch verwöhnen lassen oder aber bei einem der zahlreich anwesenden Kunsthandwerkern ein schönes Stück erwerben. Im Park direkt nebenan sorgten wie auch schon im letzten Jahr Zauberer, Seiltänzer, Puppenspieler und Stelzenläufer für Unterhaltung.

Der 13. Kinder Karneval zog am Samstag mit viel Spaß und guter Laune vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park. Die Route führte die Teilnehmer einmal quer durch Kreuzberg. Leider wurde das Kinder Fest das im Görlitzer Park veranstaltet wurde, auf seinem Höhepunkt durch einen Platzregen jäh beendet. Ich konnte mich gerade noch in ein Zelt retten unter dem ich das Unwetter einigermaßen trocken überstanden habe. Danach waren alle Besucher, die keinen trockenen Platz ergattern konnten, verschwunden und die übrig gebliebenen verliefen sich zunehmenst in alle Himmelsrichtungen. Auch ich habe mich nur noch mit einigem Süßkram eingedeckt und bin dann wieder in die Redaktion geschlendert um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.

Denn pünktlich um 12.30 Uhr setzte sich die Karawane des diesjährigen 14. Karneval der Kulturen in Bewegung. Wie immer ging es vom Hermannplatz Richtung Yorckstraße. Annähernd 4500 Teilnehmer aus 68 Nationen boten eine farbenfrohe Party. Mit prächtig geschmückten Wagen, aufwendig gearbeiteten Kostümen und teilweise schaurigen Masken begeisterten sie das Publikum. Den Auftakt des Zuges bildeten die Hexen, die dem ein oder anderen einen gehörigen Schrecken einjagten. Woraufhin aber dann auch gleich wieder eine Tanzgruppe mit rhythmischer Musik folgte und der Schrecken, dem Rhythmus in den Gliedern Platz machte. Und bei der Auswahl an verschiedenen Gruppen war garantiert für jeden etwas dabei. Das Ganze ging wie gewohnt bis in die späten Abendstunden und wer bis dahin noch nicht genug vom feiern hatte, konnte die Party in einer der vielen Locations fortführen.

Mit dickem Schädel und kleinen Augen habe ich mich dann heute nochmal auf das Straßenfest am Blücherplatz gewagt. Und siehe da ich bin nicht der einzige der sich noch mal so richtig schön den Rest geben möchte. Aber nach einer Runde habe ich dann dem Leid ein Ende gesetzt und nun sitze ich hier und während ich diese Zeilen schreibe, geht auch das Straßenfest am Blücherplatz so langsam seinem Ende entgegen.

Das Fazit: Alles in allem war es wieder ein sehr schönes Wochenende mit vielen fröhlichen Menschen. Die zahlreichen Künstler haben wieder alles gegeben und auch die Händler haben ihre Waren zu akzeptablen Preisen angeboten. Das Wetter war bis auf einige kleine Zwischenfälle auch recht gnädig mit uns. Und wie uns die Beamten der Polizei vor Ort bestätigen konnten gab es keine nennenswerten Vorkommnisse.




Kunst im Kiez – Leinwand & Stein

Im sonnigen Sommer von 1977 erblickte Dariusz das Licht der Welt, in dem beschaulichen Ort Ruda im Kreis Kattowitz (Polen). Dort verbrachte er auch die ersten Jahre seiner Kindheit. Im Jahre 1989 zog es ihn und seine Familie in unsere schöne Stadt Berlin. Hier ließ er sich nach einem kurzen Zwischenstopp in Wannsee, in dem viel schöneren Bezirk Kreuzberg nieder. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Ausbildung zum Steinmetz & Steinbildhauer, die er 1998 erfolgreich beendete. Zu dieser Zeit war Dariusz schon fleißig damit beschäftigt, Häuserwände und alle anderen Wände mit seinen Werken zu veredeln. Aufgrund der öffentlichen Lage seiner Werke, wurden diese aber zumeist entfernt oder verunstaltet. Dies ärgerte ihn zunehmend und er begann seine Kunst auf Leinwänden festzuhalten. So wechselte er von der Sprühdose und der Arbeit auf der Straße in ein kleines aber feines Atelier und zu Öl- und Acryl-Farben. Fortan malte er seine Werke im Kubistischem Stil. Und so malte er und malte er bis er sich eines Tages sagte: “Hm, alles gut und schön aber irgendwie juckt der Finger”. Was soviel heißen sollte, dass ihm das Sprühen auf der Straße fehlte. Und so kombinierte er Acrylfarbe und Spühdose miteinander. Mit dieser Umstellung vollzog sich auch der Wechsel zum Surrealistischen Stil, dem er bis heute treu geblieben ist.

Es ist auch sehr gut möglich, dass der eine oder andere von euch schon einmal vor einem Werk des Künstlers stand. Denn seit 1996 stellt er seine Kunst in regelmässigen Abständen der Öffentlichkeit vor.

So waren bereits das KiJuKuZ (1998), das Stadthaus Böcklerpark (1999), Café Brennbar (bereits mehrmals), die Berliner Aidshilfe (2003) sowie das Viktoria Quartier (2007) Ausstellungsorte seiner Kunstwerke. Und für alle die Interesse haben, für Ende des Jahres ist eine Ausstellung mit dem Thema “Die sieben Todsünden” geplant.

Derzeit ist Dariusz aber voll und ganz mit seiner Abschlussprüfung zum Steinbildhauer beschäftigt. Interessanterweise hat er sich für den praktischen Teil seiner Gesellenprüfung etwas ganz besonderes einfallen lassen. Mit einem Modell von einem in ein Kranzgesims eingelassenen Löwenkopf hat er sich beworben um seinen ganz eigenen Beitrag bei Errichtung des Berliner Stadtschlosses zu leisten. Sollte dies erfolgreich sein, dürfen wir nach der Fertigstellung des Schlosses einen kleinen Beitrag von unserem heute hier vorgestellten Künstler bewundern. Und wenn diese Hürde genommen ist, wird sich Dariusz in die Vorbereitungen seiner Ende 2009 geplanten Ausstellung stürzen. Zudem warten zahlreiche andere Projekte des Künstlers auf ihre Fertigstellung beziehungsweise Durchführung. Wie zum Beispiel “Cans People”. Hierbei handelt es sich um Skulpturen aus Luft härtender Ton.

Es sollte mich nicht wundern, wenn auch unser Trend Scout sich eines Tages hier einfindet um über das ein oder andere Skurrile zu berichten. Auf der Mittelseite findet ihr wieder ein Werk des Künstlers zum herausnehmen und an die Wand klatschen. Zu guter letzt sei erwähnt, dass ab dem 8. Juni ausgewählte Werke des Künstlers im Campo Estilo ausgestellt werden. Mehr über Dariusz und seine Kunst erfahrt ihr online unter www.dariusz-gierlowski.de

Fotos Dariusz/Bericht Olly

 




Grundsatz einer Kreativkultur – Nur eine Stimme unter vielen …

Berlin im Januar 2008. Das trübe Wetter dieser Tage ist vergleichbar mit dem Blick, den die Mehrheit der Bevölkerung unseres Landes auf die Jugendbewegung mit dem Namen HipHop wirft. Immer wieder wird HipHop mit Begriffen wie Gewalt, Zerstörung und Verschmutzung in Zusammenhang gebracht. Durch den Missbrauch der positiven Gedanken aus den eigenen Reihen verstärkt sich das schlechte Bild der HipHop-Kultur in der Öffentlichkeit. Mehr und mehr scheinen Intoleranz und Respektlosigkeit sowie Brutalität und Ignoranz die eigentlichen Motive wie Anerkennung, Lehre, Achtung, Vielfältigkeit und Wissen sowie auch Entfaltung, Hilfe, Glaube und Hoffnung zu verdrängen. Und immer seltener werden die Berichte der Kunst und Kreativität aus der ursprünglich so farbenfrohen und wortgewandten Szene. Doch wurden aus den Graffitikünstlern beispielsweise, die einst mit bunten Gemälden die oft so tristen Stadtbilder verschönerten, nun Scheiben zerkratzende Vandalen und aus den Musikern, die ihren Erfindungsreichtum mit Worten durch Rap präsentierten, wirklich Prediger für Hass und Gewalt? Nein! Denn …

Grundsatz 2: HipHop ist kreativ, nicht aggressiv!

… wenn man diese Kultur mit anderen vergleicht, wird schnell deutlich, dass keine so vielseitig, so schöpferisch und so erfinderisch ist. Keine bietet so viele Perspektiven und Chancen. Leider gibt es in der HipHop-Bewegung aber aufgrund ihrer Offenheit wie in keiner anderen Jugendbewegung Verstecke für negative und teils kriminelle Ideologien. Bedauerlicherweise wird diese Stärke der Bewegung, das herzliche Willkommen gegenüber jedem/r, als Schwäche ausgenutzt.

Dies ist nicht erst seit gestern so. Denn schon immer ist die Denk- und Lebensweise HipHop offen für jede und jeden. Und immer aber (mit Bedauern geschrieben) steht der Mensch im Konflikt mit dem Menschen, sei es aus Hass oder Neid, Unverständnis oder Eifersucht, aus Liebe oder Enttäuschung. Oft enden solche Auseinandersetzungen in Aggressivität und Demolierung. Unbestritten, sozusagen selbstverständlich, gibt es auch in der HipHop-Kultur Streit und Probleme einzelner Individuen.

ABER: Die Lösung solcher Konflikte erfolgt nicht, wie so oft in der Öffentlichkeit falsch dargestellt wird (an dieser Stelle möchte der Verfasser darauf hinweisen, dass nicht jede/r, der/die eine weite Hose oder einen Kapuzenpullover trägt, ein/e Hopper/in ist. Dies ist wichtig, da viele Menschen den Kleidungsstil der HipHop-Kultur mögen, aber mit der Kultur an sich nichts zu tun haben), mit Fäusten oder Messern, sondern im Battle= gewalt- und waffenfreie Austragung eines Wettstreits oder einer Auseinandersetzung! Haben zum Beispiel Rapper Probleme unter-einander, so klären sie diese nach dem Grundsatz 1 mit Worten.

Bei den Graffiti-Künstlern gestaltet sich ein solches Battle ähnlich, nur das anstatt der Worte eben die Farben sprechen. Dasselbe ist für die DJ/Janes, Breakdancer/innen und Beatboxer/innen zu vermerken. In jedem Fall gilt: Der/Die Kreativere gewinnt! Vorausgesetzt ist der Wunsch nach Verbesserung und jene charakterliche Stärke, den Fall einer Niederlage auch als solche zu akzeptieren. Es ist nicht Sinn der Sache, das Können eines/r Einzelnen in Strafanzeigen und /oder Narben auszudrücken. Zerstörte Telefonzellen, zerschlagene Bushaltestellen, beschmierte Treppenaufgänge und brennende Bahnhöfe sowie Waffenkäufe, Krankentransporte und letztendlich gar Beerdigungen sind nicht Ausdruck der Vielfältigkeit der Kultur.

Grundsatz 3: HipHop ist konstruktiv, nicht destruktiv!

… die Bewegung arbeitet eng mit sozialen und politischen sowie privaten Institutionen zusammen. Sie hilft bei Verständigung, Zusammenführung und Austausch von Wissen und Gedanken und bei der Umsetzung von Plänen und Ideen. Das ist ihr realer Zweck und Sinn, das Verständnis und die Toleranz unter den Menschen zu fördern und zu festigen.

So gilt (nach der Meinung des Autors)

2 + 3 = 1

Grundsatz 1: HipHop ist positiv, nicht negativ!

Zum Abschluss: Die HipHop-Kultur, welche um die Fehler in ihrer Entwicklung weiß und durch Lernen um Verbesserung bemüht ist, distanziert sich von allem, was zerstörerisch, gewaltverherrlichend oder gar menschenverachtend ist und steht nach wie vor zu den Werten, die ihr zu Beständigkeit verhelfen: Kreativität Toleranz und Respekt!

Dies ist die Stimme der Vernunft, doch es ist nur eine Stimme unter vielen …

Von Djibutie, dem wandelnden Geist




Das Baerwaldbad und seine Geschichte

Vielen Kreuzbergern ist das Baerwaldbad in der Baerwaldstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gut bekannt. Sie lernten dort Schwimmen, betrieben Vereinssport, nutzten die Wannen- und Brausebäder, ließen sich medizinisch behandeln (Lichttherapie, Massagen) oder entspannten sich im römischen Dampfbad.

In der stetig wachsenden Industriemetropole Berlin, mit ihren engen Mietskasernen, mit schlechter sanitärer Ausstattung (keine Badezimmer, Toilette für mehrere Mietparteien, überbelegte Wohnungen) wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert der Ruf nach öffentlichen Bädern – sogenannten Volksbädern – laut.

Oskar Lassar, (*11. Januar 1849 †21. Dezember 1907) Dermatologe in Berlin forderte schon 1877: “Jedem Deutschen einmal in der Woche ein Bad”. So wurde Stadtbaurat Ludwig Ernst Emil Hoffmann (*30. Juli 1852 †11. November 1932) beauftragt, insgesamt vier Volksbäder zu errichten. Das Baerwaldbad ist das einzige der vier Bäder, das heute noch in Betrieb ist.

Mit der Planung und dem Bau wurde – zeitgleich mit der Gemeindeschule Wilmsstraße 10 (heute Bürgermeister-Herz-Schule) und der von Paul Schröder entworfenen Apostolischen Kirche – 1898 begonnen. 1901 konnte es eröffnet werden. Das Gebäude ist an den Stil der italienischen Hochrenaissance angelehnt. Eher untypisch für römische oder florentinische Paläste ist jedoch das Zwischengeschoss mit seinen kleinen Fensteröffnungen, hinter denen sich die Kabinen für die Wannenbäder verbergen. Das Bad erfreute sich regen Zuspruchs, so dass schon 1913-1917 auf der Blockecke ein Erweiterungsbau mit einer zweiten Schwimmhalle errichtet wurde. Jetzt war gleichzeitiges Damen- und Herrenschwimmen möglich. Die Fassade des zweiten Gebäudes führt den Stil des ersten fort, wurde – aus Kostengründen – jedoch schlichter gehalten.

Im zweiten Weltkrieg wurde die jüngere Halle durch Fliegerbomben fast völlig zerstört und 1953-1955 vom Hochbauamt des Bezirksamtes Kreuzberg wiederaufgebaut, wobei das äußere Erscheinungsbild wieder hergestellt wurde. Im Inneren entstand eine Halle im Stil der 50er Jahre. In den folgenden Jahren wurde das Bad durch die “Berliner Bäderbetriebe” bewirtschaftet, einzelne Abteilungen nach und nach stillgelegt. Seit 1998 fand nur noch Schul- und Vereins-schwimmen statt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts drohte das völlige Aus. Mitglieder der Kreuzberger Schwimmvereine wollten das nicht hinnehmen und gründeten das Projekt Baerwaldbad, sowie den Verein TSB e.V. , welcher als Pächter auftrat.

Seit 2002 können auch – an einigen Tagen – die Bürger wieder schwimmen gehen. Ansonsten ist das Bad dem Schul- und Vereinssport vorbehalten.

2006 wurden die Wannen- und Brauseabteilungen entkernt und seit August 2007 engagiert sich Zukunftsbau gGmbH mit den Projekten “XENOBau” und “Lernen, Bauen, Ausstellen” als Beschäftigungsprojekte. Hier wurden die beiden Treppenhäuser im “alten” Bad in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt restauriert, fehlende Türen zu den Treppenhäusern nach historischem Vorbild in Kooperation mit einem Handwerksbetrieb wiederhergestellt und die nicht mehr vorhandenen Umkleidekabinen in der Schwimmhalle nach Fotos von 1901 nachgebaut. Ziel der Projekte ist neben kultureller und interkultureller Bildung und fachlicher Qualifizierung, die berufliche Qualifizierung und Berufsvorbereitung, ab September 2009 voraussichtlich auch die Berufsausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter, sowie Ausbaufacharbeiter für benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene. Hierfür wird in den Räumen der ehemaligen Wannenbäder eine Lehrwerkstatt eingerichtet.

Die nächste angestrebte Baumaßnahme ist die Sanierung der Tonnendecke in der Schwimmhalle. Hier bröckelt der Putz. Da während der Bauarbeiten der Badebetrieb weitergehen muss, benötigen wir ein aufwändiges Gerüst, welches mit ca. 40.000 Euro zu Buche schlägt. Des weiteren bedarf das Dach einer dringenden Reparatur. Es ist geplant, die Fassade und das Foyer zu sanieren und langfristig die entkernten Räume der Wannenbäder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Deshalb suchen wir dringend Spender/Sponsoren, welche uns mit Sach- oder Geldspenden unter die Arme greifen. Näheres zu den Projekten, schon fertig gestellten Arbeiten, Badekultur etc. kann man unter: www.xenobau-baerwaldbad.de nachlesen.

Ab 27.Mai ist im Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg im 1. Stock eine Ausstellung mit sechs Schautafeln über unsere Projekte zu sehen.

Für Öffnungszeiten, angebotene Kurse, etc.: www.baerwaldbad.de




Der Touri Tipp – Thema: Geschichte (Synagoge)

Der “Touri-Tipp” – Thema: Geschichte möchte euch einen Ort näher bringen, dem heute nur noch wenig Beachtung dafür um so mehr Bewachung zuteil wird. Die ehemalige orthodoxe Synagoge der jüdischen Gemeinde zu Berlin am ehemaligen Kottbusser Ufer dem heutigen Fraenkel-Ufer.

Das nach den Plänen des bekannten Architekten Alexander Beer und von der jüdischen Gemeinde errichtete Gebäude wurde in einer nur 3- jährigen Bauzeit (1913-1916) fertig gestellt. Es war seinerzeit eine von damals zwei Kreuzberger Synagogen.

In neoklassizistischem Stil errichtet, war sie mit ihren imposanten Ausmaßen zugleich eine der großen jüdischen Gotteshäuser in Berlin und bot nach seiner Fertigstellung im Jahre 1916, zweitausend Gläubigen Platz.

In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde das Inventar mitsamt dem Gotteshaus von Nationalsozialisten und Anwohnern zerstört beziehungsweise angezündet und verbrannt. Womit eine weitere Nutzung im eigentlichen Sinne völlig ausgeschlossen war. Das damals ursprünglich als Wochentagssynagoge, Jugendgebetshaus und Verwaltungsgebäude geplante, in unmittelbarer Nähe zur Synagoge errichtete und bis heute erhaltene Gemeindezentrum war von 1938 bis 1942 die einzige Möglichkeit einen, wenn auch sehr beengten, Gottesdienst abzuhalten.

Die Nationalsozialisten beschlagnahmten die Gebäude 1942 um sie für Ihre Zwecke zu missbrauchen. Wie zum Beispiel die Lagerung von jüdischen Eigentums bis zu dessen Versteigerung und die Unterstellung von Militärfahrzeugen. Nach Kriegsende und einigen Aufräum- und Reparaturarbeiten konnten die verbliebenen jüdischen Bürger der Stadt bereits im September 1945 wieder Gottesdienste im Gemeindezentrum abgehalten. Die Ruine des im Krieg noch zusätzlich durch Sprengbombem zerstörten Haupthauses der Synagoge wurde Mitte der 50´er Jahren abgetragen.

Das Bezirksamt von Kreuzberg installierte 1988 einen Gedenkstein an der Stelle wo sich der südwestlichste Punkt der Synagoge befand, der damalige Standort der Synagoge ist heute eine öffentliche Grünanlage und mit etwas Phantasie lässt sich noch erahnen wie imposant das Gebäude seinerzeit war. Das mit unzähligen Kameras und unsichtbaren Sicherheitsleuten schwer bewachte Gemeindezentrum dient heute als Synagoge. Weitere Informationen und Bilder stehen euch in detaillierter Form auf einer Tafel gegenüber der Synagoge, am Uferstreifen und der oben bereits erwähnten Gedenktafel zur Verfügung.

Eine direkte Verkehrsanbindung besteht nicht, aber vom U-Bhf Kottbusser Tor

(U1) oder vom U-Bhf Schönleinstr (U8) sind es lediglich 10 Minuten Fußweg bis dorthin.




Hurra, hurra der Karneval ist da – Vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2009

Es ist wieder einmal soweit. Ein Jahr ist um und der Karneval der Kulturen steht vor der Tür. Grund genug für uns, in einem kleinen Vorabbericht die wichtigsten Informationen zum Karneval aufzuführen. Mit seinen vielen verschiedenen Facetten bildet er den alljährlichen Höhepunkt für die Representation der verschiedenen Kulturen in unserer Stadt. Mit dem Straßenfest für Groß und Klein beginnt am 29. Mai der kulturelle Höhepunkt des Jahres 2009. Mit kulinarischen Spezialitäten aus aller Herren Länder, zahlreichen Händlern die ihre Waren feilbieten und einem unschlagbaren Kinder-Programm mit Hexen, Puppenspielern und vielen interessanten Überraschungen haben sich die Veranstalter des KdK wieder einmal selbst übertroffen. Sie haben wie jedes Jahr weder Kosten noch Mühen gescheut um uns ein paar schöne Tage zu bescheren. Seit Ende Februar ist die Bewerbung für die zahlreichen Verkaufsstände für die Händler abgeschlossen und auch das Booking für die Shows auf den vier verschiedenen Bühnen ist beendet. Jeder der eine positve Antwort auf seine Bewerbung bekommen hat oder in das Bühnenprogramm aufgenommen wurde befindet sich seit dem im Ausnahmezustand.

Wie wir in Erfahrung bringen konnten, sind einige fleißige Helferlein schon bei der Arbeit um rechtzeitig fertig zu werden. Andere wiederum stecken noch in den Vorbereitungsmaßnahmen und versorgen sich mit dem nötigen Material Versorgen oder verhandeln mit den Sponsoren um einen noch pompöseren Wagen gestalten zu können. Neben einer schier endlosen Fahrzeugkolonne, die sich am Umzugstag, dem 31. Mai, durch den Kiez schlängeln wird, werden sich etwa 4000 aktive Teilnehmer in über 100 verschiedenen Gruppen die Ehre geben.

Mit verschiedenen Darbietungen aus den jeweiligen Herkunftsländern bringen sie uns die weite Welt direkt vor die Haustür. Auch diese Gruppen und Künstler haben bereits ihre Vorbereitungen begonnen, so dass wenn es darauf ankommt, die Band im Takt bleibt, die Tänzer Ihre Choreograpien beherrschen und bei den Akrobaten jeder Handgriff sitzt.

Wie jedes Jahr erwartet die Veranstalter ein rege Anteilnahme der Bevölkerung. Und somit dürften sich wieder annähernd bis zu 1,5 Mio. Menschen bei dieser feucht-fröhlichen Veranstaltung einfinden. Damit auch alles friedlich bleibt und wir alle ein schönes Wochenende in Erinnerung behalten, ist natürlich auch die Polizei in ausreichender Stärke präsent. Selbstverständlich bin ich auch vor Ort und werde dann in der nächsten Ausgabe von Der Kreuzberger in einem Nachbericht Bilanz ziehen. Natürlich angereichert mit Fotos von lustigen Kiezeanern und anderen Bewohnern dieser Stadt. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und den Bühnenshows entnehmt ihr bitte dem KdK-Programmheft das in allen gutsortierten Theaterkassen und in der ein oder anderen Location für euch bereit liegt oder unter: www.karneval-berlin.de

Straßenfest

vom 29. Mai bis 01. Juni
Fr. : 16.00 – 24.00 Uhr
Sa. & So.: 11.00 – 24.00 Uhr
Mo. : 11.00 – 19.00 Uhr
Umzug am 31. Mai
von 12.30 – 21.30 Uhr
(alle Angaben ohne Gewähr)

Anfahrt mit der U6: U-Bhf. Hallesches Tor oder
U6 + U7 :U-Bhf. Mehringdamm

Nachdem ich euch mit den wichtigsten Eckdaten versorgt habe, bleibt mir nichts anderes mehr übrig als euch ein schönes verlängertes Party-Wochenende zu wünschen.

Und auch den zahlreichen Akteuren wünschen wir viel Spaß, gutes Gelingen der einstudierten Vorführungen und jede Menge Applaus als Dankeschön und Anerkennung ihrer dargebotenen Leistungen.




Kunst im Kiez – Djibutie der wandelnde Geist

So stand ich nu in Wilhelmsruh. Wilhelmsruh? Was hat das mit Kreuzberg zu tun? Nix. Da aber den ganzen Sommer über Kunstdrucke vom Künstler Djibutie im “Campo Estilo” ausgestellt und verkauft werden, schließt sich der Kreis. Und das Ganze ist wieder “Kunst im Kiez”.

Unser heutiger Künstler trägt den klangvollen Namen Djibutie. Vor 30 Jahren wurde er in Berlin-Pankow geboren, ist dort aufgewachsen und auch zur Schule gegangen. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er, wie bereits oben erwähnt, in Wilhelmsruh. Und das in einem urtypischen Maler-Atelier. Der Raum, ausgeleuchtet mit einem halben Dutzend Lampen, ist in allen Ecken gefüllt mit Kunstwerken. Und auch die Wand bietet nur noch begrenzte Möglichkeiten neue Kunstwerke aufzunehmen. Die meisten von ihnen sind vollendet, einige warten noch auf ihre Fertigstellung. Und ür den kreativen Notfall stehen selbstverständlich immer ein paar unberührte Leinwände bereit. Auf den beiden Arbeitsflächen herrscht, aus der Sicht eines Laien, ein absolut undurchsichtiges Chaos. Dutzende Pinsel, von klein bis groß, von dick bis dünn. Etliche Fläschchen und Schälchen, Tuben und Dosen gefüllt mit den verschiedensten Acrylfarben. Wahnsinn. Nachdem ich mir einen ersten Eindruck verschafft hatte, war nun der Zeitpunkt gekommen Djibuti mit etlichen Fragen zu löchern.

Das er 30 Jahre jung ist. Abgehakt. Und für die Frauen, die auf große Männer stehen und die es interessiert, er ist 193 cm! Gerne hätte ich auch ein Foto präsentiert, aber da der Künstler seine “Fresse”* nicht in der Presse sehen möchte und ich das selbstverständlich akzeptiert habe, gibt es ein Foto mit Rücken. Noch ein heißer Tipp: Das absolute Lieblingsmotiv des Künstlers sind Frauen.

Der künstlerische Werdegang liest sich wie folgt: seit dem Jugendalter künstlerisch tätig, erfolgte 1997 die Umstellung von der Sprühdose zur Air-Brush Pistole. Und seit 2007 betreibt er seine Kunst offiziell. Das derzeitige Thema des Künstlers heißt “Versteinert”. Die Inhaltliche Vorgabe dabei ist die Versteinerung von Menschen und Menschenteilen in Landschaften.

Nach und nach sah ich mir einige der fertiggestellten Bilder an. Und was soll ich sagen, ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Zugegeben, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet. Aber die fein dargestellten Details bei den abgebildeten Menschen, Landschaften und Gebäuden waren faszinierend. Dazu kam ein unglaubliches Farbenspiel, gepaart mit einzigartigen Übergängen. Eine Ausstellung zu diesem Thema, ist für den Sommer 2009 geplant. Und damit der liebe Djibutie nicht verhungert, stehen selbstverständlich auch einige Werke zum Verkauf. Der Preis wird nach dem jeweiligen Aufwand berechnet und beginnt bei Bilder der Serie “Versteinert” bei 3500 €. Neben seinem derzeitigen Thema, beschäftigt er sich unter anderem auch mit Portraits und illustrativen Landschaften sowie Auftragsarbeiten.

Und schon sind wir wieder am Ende. Weitere Informationen zum Künstler und Abbildungen seiner Werke findet Ihr unter: www.myspace/djibutie.de

Ich bedanke mich bei Djibutie

(*O-Ton des Künstlers)

 




Tresen Test – Konrad Tönz

Heute begebe ich mich incognito in die, auch über Kreuzberger Grenzen hinaus, allseit bekannte Bar “Konrad Tönz”. Sie liegt zentral im Wrangelkiez in der Falckensteinstraße und ist eine der alt- eingesessensten ihrer Art. Zur kurz gehaltenen Geschichte des Etablissements: den Laden gibt´s schon urlange, mindestens so lang, wie die Haare von dem stets freundlichen Barchef hinter dem Tresen, der übrigends Jens heißt. Die Bar ist benannt nach dem Schweizer Fernsehmoderatoren, eben dem Konrad Tönz, bekannt aus der TV-Sendung “XY-ungelöst”. Ansonsten ist noch wichtig zu wissen … bla bla bla ….

So,  jetzt mal auf den Zapfhahn gefühlt: sobald die Tür hinter einem ins Schloss fällt und man dem schummrig düsteren Licht ausgesetzt ist und sich die Musik vollends um einen hüllt, fühlt man sich um 40 Jahre zurückversetzt. Ein Flair das sich zum niederlassen auf einem der urgemütlichen Sessel einlädt. Damit ich aber noch ein paar Insider Infos über den Laden bekomme, wähle ich einen nachschubsicheren Platz am Tresen. Das Publikum gehört eindeutig den Geburtenjahrgängen 1970 und weit darunter an, womit schon mal geklärt wäre dass, 18- jährige, pöbelnde Komasäufer nicht zu den gern gesehenen Gästen zählen.

Und das ist auch gut so.

Da ich in den letzten Jahren dazu übergegangen bin, mich von alkoholischen Getränken fern zu halten, nippe ich an meiner Afri-Cola und entnehme dem zufriedenen Gesicht meines Tresennachbarn, daß das Bier zu schmecken scheint. Ein zusätzliches Grinsen bekommt man beim Blick auf die Getränkekarte, Afri-Cola für 2 €, der Einstiegspreis beim Bier liegt ebenfalls bei 2 €, die diversen Longdrinks sind für 5 € zu haben und eine nicht zu erwartende Auswahl von fünfzig !!! alkoholischen und nicht-alkoholischen Cocktails gibt es schon ab 3,20 €.

Ein schier unerschöpfliches Repertoire an DJ´s sorgt für eine enorme Bandbreite an Musikrichtungen wie Soul, Blues, Rock, Punk, Disco, Schlager und jeder Menge mehr, sodass nun wirklich für jeden etwas dabei ist. Also alles in allem eine sehr schöne und originelle Kneipe mit Wohnzimmer-Atmosphäre, in der man gemütlich sein Bier trinken oder aber auch mal mit einer schwungvollen 70´er Party den Bären tanzen lassen kann. Den aktuellen Veranstaltungskalender sowie weitere Informationen zur Location findet ihr auf der hauseigenen Internetseite.

Konrad Tönz
Falckensteinstraße 30
10997 Berlin
Öffnungszeiten: Di.-So. ab 21:00 Uhr
Montags Ruhetag
Online: www.konradtoenzbar.de

Preise
Afri-Cola 2 €
Bier ab 2 €
Longdrinks 5 €
Wein ab 3,20 €




Der Görlitzer Park und seine Geschichte (1864 – 2009)

Für die meisten Berliner war es ein Tag wie jeder andere, nur ein Mann namens Bethel Henry Strousberg, seines Zeichens Eisenbahn Mogul, hoffte an diesem Tag seine Konzession für den Bau der Eisenbahnstrecke Berlin – Görlitz zu erhalten. Was, wie diejenigen wissen werden, die in der Schule beim Fach Geschichte aufgepasst haben, ja auch so geschehen ist, womit es um die Ruhe und den Frieden rund um das Areal des heutigen Görlitzer Park geschehen war. Ungefähr zwei Jahre nach dem Baubeginn konnte am 13. September 1866 der erste Teilabschnitt von Berlin nach Cottbus eröffnet werden. Und nach einem weiteren Jahr und einer Gesamtbauzeit von dreieinhalb Jahren konnte die Strecke Berlin – Görlitz am 31. Dezember 1867 für den Verkehr frei gegeben werden.

Aus wirtschaftlichen Gründen wurde der Verkehr in den ersten Jahren allerdings nur eingleisig betrieben. Am Anfang befand sich der Görlitzer Bahnhof noch außerhalb der Berliner Stadtgrenzen was sich aber in den Folgejahren änderte. Nach dem Fall oder besser gesagt nach dem Abriss der alten Berliner Stadtmauer bildete sich um den Bahnhof ein Wohnviertel, das später als SO 36 bekannt werden sollte. Mit dem stetigen Ausbau der Anlagen, gewann der Görlitzer Bahnhof zunehmend an Bedeutung insbesondere für den Personen- und später auch für den Güterverkehr von und nach Berlin.

Unter anderem entstanden im Zuge der Ausbaumaßnahmen die unweit gelegenen Betriebsbahnhöfe Schöneweide und Rummelsburg. Auf dem Gelände des heutigen Görlitzer Parks befand sich neben dem imposanten Bahnhofsgebäude ein Lokschuppen sowie eine Drehscheibe. Einige Anlagen wurden im Krieg teilweise oder völlig zerstört, um den Nachschub an Versorgungsgütern und Kriegsgerät für die dort ansässigen Soldaten und der Berliner Zivilbevölkerung zu unterbinden. Nach dem Krieg und der relativ zügigen Instandsetzung der Gleisanlagen, des Bahnhofsgebäudes sowie der umliegenden und dazugehörigen Anlagen wurde der Personen- und Güterverkehr 1947 wieder aufgenommen.

Mit der Abriegelung der Westlichen Sektoren war es dann aber auch schon nach kurzer Zeit wieder vorbei mit der uneingeschränkten Reiselust der Berliner und der Bahnhof wurde am 30.04.1951 geschlossen. Und wieder einmal beeinflusste eine Mauer die Geschichte des Görlitzer Bahnhof´s nur das es diesmal, durch dem Bau der Mauer 1961, sein unwiderrufliches Ende bedeutete. Der Güterverkehr hingegen wurde noch einige Jahre aufrecht erhalten. Von 1961 bis 1967 wurden die Anlagen, mal wieder gegen den Willen der Kreuzberger, abgetragen und die gebrauchsfähigen Überreste für den Wiederaufbau einzelner Gebäude verwendet. Das Holz der Gleisanlagen wurde zum heizen der Wohnung benutzt.

Das heutige Areal des Görlitzer Parks umfasst eine Gesamtfläche von etwa 20 Ha und wurde in den späten 80`er Jahren nach Plänen der “Freien Planungsgruppe Berlin” umgestaltet. Nach und nach entstanden somit eine Reihe von Attraktionen wie der Kinderbauernhof mit seinen Ziegen, Schafen, Schweinen und zahlreichen anderen Tieren. Zudem finden dort im Sommer Grillnachmittage für die ganze Familie statt oder eine Open Air Veranstaltung zum geselligen Beisammensein steht auf dem Programm. Für Denjenigen der es etwas sportlicher mag, liegt direkt angrenzend an den Kinderbauernhof das Vereinsgelände des KSF Anadolu Umutspor 1970 Berlin und wenn man Glück hat, kann man ein spannendes Heimspiel miterleben und das sogar völlig kostenlos !!! Vom Zaun aus.

Für die Hungrigen & Durstigen bietet das “Edelweiss” die optimale Lösung, zentral gelegen, in den letzten noch erhaltenen Bahngebäuden, bietet die Crew vom Frühstück bis zum Abendessen alles was das Herz begehrt und das zu moderaten Preisen. Schaut also mal auf´n Sprung oder auch länger vorbei und genießt den Flair. Unweit von hier liegt die “Kuhle”, sie entstand durch den Abriss des ehemaligen Verbindungstunnels der von der Wiener Straße zur Görlitzer Straße führte, die Überreste sind heute noch deutlich sichtbar.

An schönen Sommertagen sammeln sich hier die Massen zum ausgiebigen Sonnenbad und drum herum wird gegrillt was die Fleischereien hergeben, dazu dröhnt zahlreiche und verschiedene Musik aus noch zahlreicheren CD-Playern und ergeben somit alles in allem eine multikulturelle Open Air Party, die meist bis in die späte Nacht hineinreicht. Selbstverständlich findet man auch unter den zahlreichen anwesenden Parkbesuchern den `Dealer seines Vertrauens` und kann den Tag ganz chillig enden lassen 😉

Verkehrsanbindung: vom U-Bhf Görlitzer Bhf.(U1) aus ist es nur ein Katzensprung bis zum Park.