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Kategorie: Meinung - Der Kreuzberger

Ein Leserbrief…

der besonderen Art erreichte in diesen Tagen die Redaktion. Auch wenn wir Kathrin nicht verraten werden was wir konsumieren, nehmen wir doch gerne zur Kenntnis das es ruhig ein wenig mehr sein darf!!

 

Liebe Kreuzberger Redaktion,

hier erst mal ein Lob an Euch. Was auch immer Ihr konsumiert um dieses Blatt auf die Beine zu stellen, nehmt mehr davon!! Weiter so! Eine kleine Kritik muss allerdings erlaubt sein. Als treuer Leser der ersten Stunde, liebe ich vor allem die beiden Chaoten „Horch und Guck“. Was ist passiert? Sind sie arbeitslos geworden? Mussten sie Platz machen für Eure redaktionell anspruchsvolleren Beiträge? Bitte lasst sie wieder aufleben!!

Liebe Grüße

Kathrin

 

Liebe Kathrin,

danke für Dein Lob und natürlich auch für die Kritik. „Horch und Guck“ hatten sich zwecks einer kleinen Europareise verabschiedet, sind aber jetzt erholt und vor allem gesund wieder in der Kreuzberger Redaktion gelandet. Wie du siehst haben wir in dieser Ausgabe, unter dem Titel „Schnauze voll!“, wieder einen kleinen Mitschnitt aus ihrem verrücktem Alltag abgedruckt.

Dir und allen anderen viel Spaß damit.




Die Duisburger Deathparade

Ein paar Monate ist es erst her, als sich während der Loveparade in ‚Duisburg eine Katastrophe ereignete, bei der 21 Menschen gestorben sind und über 500 verletzt wurden. Dies könnte ein tragischer Abschluss einer Idee werden, die mit Musik und Ekstase mehr als ein ganzes Jahrzehnt geprägt hat. Am Anfang noch mit einem Demostatus ausgestattet, luden die Veranstalter Matthias Roeingh (Dj Motto) und Danielle de Picciotto die Raver 1989 in das Herz des alten West Berlins ein und es kamen gerade mal 150 Leute. Das dieses einmal der Startschluss für eine der größten Musikveranstaltungen der Welt werden sollte, die in ihrer Hoch Zeit bis zu 1.5 Millionen Raver anlocken würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Es gab wohl weltweit keine andere Partyveranstaltung, die in so kurzer Zeit, von einem kleinen Umzug zu dieser Dimension angewachsen ist und den Zeitgeist der Jugend nach dem Umbruch Deutschlands so gut traf wie diese. Hier feierte eine neue Generation , die sich nicht länger auf Clubs beschränken wollte, sondern skurrile Orte aufsuchte und sich als Teil einer neuen Feierkultur begriff, die andere Musik und andere Drogen benutzte, sich aber in dem Ziel des friedlichen Zusammensein einte, ohne daraus eine neue Doktrie zu formulieren.

Auch besaß sie eine derart große Strahlkraft, dass sie weltweit Beachtung fand und es in vielen Ländern Nachahmer gab eigene Paraden durchzuführen.

Die Technogemeinde hatte eine neue Plattform zur Selbstdarstellung gefunden. Bunte Wagen mit ClubDJs und Tanzwütigen, trugen dieses neue Gefühl auf die Straße mit viel Dezibel und grellen Farben, aber vor allem mit viel Spaß. Der Ansturm war so groß, dass selbst der Kuhdamm die Massen nicht mehr aufnehmen konnte. Gepresst bin in die Seitenstraßen zwängten sich die Menschen und es war klar, dass das Platzangebot eine weitere Erhöhung nicht mehr standhalten konnte. Daher wechselte die Parade 1996 in den Tiergarten. Die Achse zwischen Ernst Reuter Platz bis Brandenburger Tor wurde nun das neue Eldorado und trug Bilder in die Welt, die für das vereinte Berlin nicht besser hätten sein können. Dennoch gab es nicht nur Zuspruch, das Müll und Sicherheitsproblem wollte die Stadt nicht alleine tragen. Die Finanzierung war somit noch mehr marktwirtschaftlichen Gesetzen unterworfen und die Teilnahme eines Partytrucks konnte meist nur noch mit großen Sponsoren durchgeführt werden. Dies führte schließlich zu einer Spaltung der Veranstalter der Loveparade, so dass 1997 die erste Gegenparade, die „Hateparade“ die ein Jahr später in „Fuckparade“ umge-tauft wurde, stattfand. Obwohl der Demostatus erst 2001 durch das Bundesverfassungsgericht verloren ging.

Durch die ganzen Streitereien setzte die Parade für zwei Jahre aus (2004/2005). Der Einstieg von Lopavent Gmbh 2006 von Rainer Schaller als Veranstalter ließ die Parade zwar wieder aufleben, sie veränderte jedoch nochmals ihren Charakter. Hin zu noch mehr Kommerz und selbst bei der Musik machte sich nun der Mainstream breit. In Berlin schrumpfte das Interesse, neue Partnerstädte wurden gesucht, bis man schließlich fündig wurde und die Parade für 5 Jahre in den Ruhrpott zog.

 

Doch wie konnte es passieren, dass aus einer ausgelassenen Party ein Desaster wurde?

Ich hab das Gefühl, sobald der Kommerz im Vordergrund steht, scheint effektives Handeln im Sinne des Gewinns, einige menschliche Regeln aufzuweichen. Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, je mehr Distanz zwischen den Veranstaltern und Besuchern besteht, desto sorgloser wird der Umgang mit ihnen. Das Unfälle passieren muss man wohl hinnehmen, eine sichere Welt gibt es nicht. Aber man sollte unterscheiden können, was ein Unfall ist und was nichtbei der Loveparade in Duisburg war es meiner Meinung nach kein Unfall, sondern ein kühl eingerechnetes Restrisiko, was billigend in Kauf genommen wurde, mit der Hoffnung es würde schon alles gut gehen.

 

Wer war daran beteiligt?

Da ist die Stadt Duisburg personifiziert durch OB Sauerland, die raus aus dem „graue Maus Image“ einmal etwas großes auf die Beine stellen wollte. Im Zuge der Ruhr 2010 und deren Feiern zum europäischen Kulturhauptstadtjahres, wurde sie schnell zu einer der wichtigsten und größten Veranstaltungen deklariert. Bilder von jungen Menschen sollten um die Welt gehen und Duisburg in einem Atemzug mit dieser Massenveranstaltung genannt werden.

Dann der Veranstalter Schaller, der mit dem Erwerb der Marke Love Parade, einen nicht besseren Werbeträger für seine McFit Kette bekommen konnte, bei der sich gestählte Körper in ekstatischer Ausgelassenheit räkeln. Das Problem ist nur, er ist kein Veranstalter von solchen Events, hat also zu wenig Erfahrung vorzuweisen. Das der Eingang des Sicherheitskonzeptes erst am 18 Juli stattgefunden hat, also 6 Tage vor der Veranstaltung, unterstreicht diese Vermutung.

Das es überhaupt möglich war, aus einerStraßenparade eine eingezäunte Veranstaltung zu machen, ist schon ein Hohn. Vielleicht schon der erste Vorgriff auf das, was perspektivisch mit dieser Parade beabsichtigt werden sollte, eine Veranstaltung mit Eintritt?!

Der dritte im Bunde die Polizei, die zwar im Vorfeld auf mögliche Gefahren hingewiesen hatte, doch anscheinend dem Druck von verschiedenen Seiten nicht standhalten konnte. Sie sind die Sicherheitsexperten und somit die einzigen die diesen Irrsinn hätten stoppen können.

Was ist passiert? Wer schon einmal eine Loveparade besucht hat, wird wissen das eine so große Veranstaltung nicht eingezäunt werden kann und schon gar nicht über einen 300m langen Tunnel zwei entgegengesetzte Menschenströme zu leiten sind. Den Tunnel sowohl als Eingang, als auch als Ausgang zu nutzen ist grob fahrlässig und zeugt von größter Naivität. Ein Gelände bereit zu stellen, dass eine Aufnahmekapazität von ca. 250.000 Menschen hat, obwohl wir alle die Zahlen kennen die üblich sind für diese Veranstaltung (ca. 500.000 – 1.500.000), macht einen dann nicht nur wütend, sondern legt meinen Verdacht nahe, dass hier vorsätzlich Risiken der Besucher in Kauf genommen wurden.

Um die Massen zu kanalisieren, gingen die Besucher in zwei großen Schleifen durch die Stadt bis sie in die beiden gegenüberliegenden Tunneleingänge hinein kamen und sich bei der einzigen Aufgangsrampe zum Festgelände wiedertrafen. Auf ihrem Weg durch die Stadt, mussten die Raver ein paar Schleusen durchlaufen und liefen sehr oft in eingezäunten Straßen zum Festgelände, so sollte wahrscheinlich ein geregelter Besucherstrom zum Tunnel eintreten. Am Tunnel selbst, unterstützten erst später Polizeiketten hinter den Schleusen die Regulierung der Besucherströme. Bis die Polizeiketten dem Druck nicht mehr standhielten, überrannt oder geöffnet wurden. Die letzte Kontrolle über die Masse war somit verloren. Wer nun genau welche Entscheidung zu welchem Zeitpunkt gefällt hat, ob nun Polizei oder Ordner (die scheinbar überhaupt nicht dafür ausgebildet waren und die installierte Kommunikationstruktur auch nicht funktionierte) oder Fehlverhalten einiger Besucher, es spielt keine Rolle, denn Fakt ist, so eine Masse an Menschen kann nie und nimmer durch so einen Tunnel gezwängt werden, noch nicht einmal in eine Richtung. Man kann wahrscheinlich sehr sehr froh sein, dass das Festgelände noch nicht komplett überfüllt gewesen ist, allein das die Floats (Partytrucks) an der Eingangsrampevorbeifuhren und somit beim passieren, für die Ein und Ab strömenden Menschen wie ein Propfen wirkten, führten wahrscheinlich mit dazu, dass die Katastrophe zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt eingetreten ist. Zum Glück!!! so bitter es auch sein mag!!!

Dies sind nicht nur Organisationsfehler sondern ein Ausdruck von absoluter Materien ferne. Hier waren Menschen am Werk die nicht wissen, was auf solchen Veranstaltungen wirklich passiert. Die Bilder anschauen oder sich selbst in das Getümmel stürzen, sind halt doch zwei verschiedene Sachen (nicht umsonst gab es diverse Nachrichten in den Internetforen die auf das Risiko Tunnel eingingen). Nachdem Bochum aus Sicherheitsaspekten die Parade abgesagt hatte, wäre man gut beraten gewesen, verstärkter auf deren Erklärungen zu schauen. Die Besucherströme zu kanalisieren und mit Intervallsperrungen zum bzw. vom Veranstaltungsort durch dieses Nadelöhr Tunnel zu leiten, hätte selbst bei unerfahrenen Organisatoren Bauchschmerzen auslösen und zur einer genaueren Überprüfung animieren müssen. Hier gab es noch nicht einmal einen konkreten Vorfall der die Menschen in irgendeine Paniksituation gebracht hätte, allein das friedliche Aufeinander treffen solcher Massen verursachte diese Katastrophe.

Wenn man die Berichte ließt, scheint eines ganz deutlich zu werden. Vorrangig ging es hier um Prestige und Geld. Bedenken wurden vom Tisch gewischt ohne sie wirklich zu überprüfen. Druck wurde von der Stadt/Land denen gegenüber aufgebaut, die diese Ziele nicht im vollen Umfang unterstützen wollten. Bei der Stadt und dem Veranstalter ist das Fehlverhalten ziemlich eindeutig. Wenn sich der Ob Sauerland im Nachhinein hinstellt und sagt, er habe nichts von etwaigen Bedenken gehört, so sollte dieses ausreichen, seinen Hut zu nehmen. Denn wer sich eine der größten Partyveranstaltungen der Welt in die Stadt holen will, sollte über die Risiken informiert sein, Punkt.

Diese „Augen zu und durch Mentalität“, die wir immer häufiger in politischer und wirtschaftlicher Praxis beobachten müssen, ist scheinbar salonfähiger geworden . Ein Tanklaster in Afghanistan zu bombardieren wird hier schnell vergessen. Hoch radioaktiven Müll einfach in ein Salzstock zu schmeißen, scheint anscheinend auch kein Problem. Grobe Fehlplanung bei einer Massenveranstaltung?

Warum wurden die Veranstalter nicht zurück gepfiffen? Wieso weigerte sich zum Beispiel Polizei und Feuerwehr nicht, diese Veranstaltung durchzuführen, gerade wenn Sicherheitsbedenken aus ihren Reihen im Vorfeld formuliert wurden?

Wenn das Erkennen das ein Risiko sohoch ist, das womöglich Menschen dabei zu Schaden kommen könnten, darf man doch nicht aus einer Befehlsstruktur heraus Menschenleben Risiken aufbürden und die eigene Vermutung des Chaos beiseite schieben. Hier liegt genauso ein Versagen vor, wie beim Veranstalter und der Stadt. Wenn ich die Sicherheit einer Veranstaltung nicht übernehmen kann, so sage ich sie ab, so einfach ist das! Wo sind die Menschen die zu ihren Einschätzungen stehen und gegeben falls auch die Konsequenzen auf sich nehmen. Hier haben Menschen Verantwortung für andere übernommen, dass heißt auch, sie sollten sich ihrer Sache in soweit sicher sein, dass bestmögliche getan zu haben. Wenn die Polizei Bedenken hatte, dann muss sie auch standhaft sein solch eine Meinung durchzustehen (dafür braucht man halt Eier in der Hose). Doch falls dies wirklich nicht ging und die Legislative soviel Druck ausüben konnte/kann auf die Exekutive, so muss man sich schon die Frage stellen, wie es um unsere Demokratie bestellt ist. Deswegen kann man der Entscheidung in Bochum nur Anerkennung schenken.

Nun zu den Teilnehmer! In einem Interview sagte eine Frau die mit ihren Kindern zur Parade gegangen war, sie hätte mit solch einer Szenerie nie gerechnet und war immer davon ausgegangen, dass für die Sicherheit gesorgt sei.

Eine derart große Menschenmasse birgt immer ein Risiko in sich. Wer schon einmal Spielball von ihr geworden ist, kennt ihre ungeheure Kraft. Der Einzelne besitzt keinerlei Einflussnahme mehr, gerät sie außer Kontrolle, hilft nur noch Beten. Die Bilder aus der Stadt zeigten schon welche Dichte auf den Zugangsstraßen herrschte. Dort sollten schon die ersten Alarmglocken läuten und die Aufmerksamkeit, bei aller Partystimmung, auf erhöhten Modus schalten. Viel zu oft kommt es vor, dass teilweise ganze Partygruppen Kettenreaktionen auslösen nur weil sie irgendwo durch wollen und nicht die Situationen realisieren in der sie sich eigentlich befinden. Viele haben das Gefühl verloren Situationen richtig einzuschätzen. Zu naiv, zu breit, oder einfach nur auf ihrem Egotrip. Dennoch trägt jeder die Verantwortung für sich selbst, sie kann nicht abgenommen werden. Man kann nicht davon ausgehen, dass alles gut gehen wird. Ein wachsamer Blick auf seine Umgebung, kann immer Helfen schon im Vorfeld undurchsichtige Situationen zu entschärfen. Das soll nicht die Verantwortung der Organisatoren schmälern, jedoch sollten wir es uns auch nicht zu einfach machen und jedes mal dem Reflex folgen, die alleinige Schuld woanders zu suchen.

Wenn ich auf eine Großveranstaltung gehe, muss ich aufmerksam sein. Diese Aufmerksamkeit bleibt eine Individuelle .

Nun geht die Suche nach den Schuldigen los. Wie immer werden sich die Gerichtsverfahren hinziehen, bis sich das Interessenur noch auf die direkt betroffenen beschränkt. Am Ende wird ein Bauernopfer zum Abschuss freigegeben und obwohl alle Bauchschmerzen mit der Entscheidung haben, wird doch gehofft, dass die Geschichte somit erledigt und schnell vergessen sein wird.

So leicht geht es leider nicht!

Denn es bleibt etwas zurück. Nicht nur der Schmerz und die Trauer der Betroffenen sondern auch die Erkenntnis, das die Entscheidungsträger zu oft von anderen Motiven bestimmt werden, oder es ihnen einfach an Fachkompetenz mangelt. Wir können heute nicht mehr davon ausgehen, dass die „Leistungsträger“ das Wohl der Menschen als oberste Prämisse ansehen, sondern einem Geflecht aus Machtinteressen, Abhängigkeiten und Profit denken unterworfen sind. Wir dürfen diesen „durchschnittlich Begabten“ nicht das Feld überlassen, sondern sollten versuchen eigene Strukturen aufzubauen, um bei relevanten Entscheidungen Mitspracherecht zu erlangen. Denn wenn man ihnen die alleinige Vorherrschaft überlässt, kann es (wie gesehen) schnell zur Katastrophe führen. Eine Einmischung in politische Entscheidungen ist dringend notwendig, sonst bleiben wir der Spielball der Macht und werden nur als Urnenpöbel degradiert, der alle 4 Jahre zur Wahl gehen soll, damit alles so weitergehen kann wie gehabt.

Eins möchte ich noch am Schluss erwähnen. Herr Schaller hat nach dem Vorfall das Ende der Loveparade ausgerufen. Dem möchte ich entgegnen „Wer glaubt er eigentlich wer er ist?“ Die Technobewegung gab es ohne ihn und sie wird auch ohne ihn weiter existieren. Nur weil er die Rechte für einen Namen erworben hat, hat er noch nicht mal im Ansatz das Recht so einen Blödsinn abzusondern. Wenn jemand den Tod der Parade beschließt, so bleibt dies immer noch der Szene selbst vorbehalten, Herr Schaller gehört schon mal gar nicht dazu. Außerdem gibt es viele alternative Paraden die den Kommerz der Loveparade schon lange skeptisch betrachtet haben. Sie werden weiter ein Hort des Feierns bleiben.

Eins hat Herr Schaller jedoch noch zu tun, er sollte den Namen Loveparade wieder freigeben. Er hat es geschafft, dass aus einer friedlichen Parade ein Desaster geworden ist, damit hat er das Recht verloren diesen Namen weiterhin zu nutzen. Wenn sie noch einmal aufgelebt werden sollte, dann nur durch die Technogemeinde selbst, um wieder das zu werden was sie einmal war. Eine für alle offene, friedliche, nicht auf Profit ausgelegte Megaparty.

Rave on Verpeilte dieser Welt!

In Gedenken an die Opfer!

Geschrieben von bookfield




So etwas hat es früher nicht gegeben – Der Risograph

Die Globalisierung hat hin und wieder auch ihre guten Seiten. Manch eine Erfindung wäre uns bis heute verborgen geblieben, wenn nicht irgendein Unternehmen auf dieser Welt Geld in eine Idee gesteckt hätte von der wir nun profitieren können.

In dem vorliegenden Fall, war es die Firma ´Riso´ aus Japan, die ein Gerät entwickelt hat, dass seinesgleichen auf dem Weltmarkt sucht. Im Gegensatz zu manch anderen fragwürdigen Produkten die unseren Kontinent aus dieser Richtung erreichen, ist dieses Gerät jeden Liter Treibstoff wert, den es für den Weg von Japan zu uns benötigt. Ihr fragt euch nun bestimmt wie ich dieses einmalige Prachtstück der Ingenieurskunst aufgespürt habe und um was es sich dabei überhaupt handelt. Wie so oft heißt es mal wieder: Lest, lernt und staunt.

Ich forschte im Internet nach einer Lösung, die Druckkosten vom Kreuzberger zu senken. Ich durchsuchte unendlich viele Internetseiten und füllte genausoviele Anfrageformulare für die unterschiedlichsten Vervielfältigungsmaschinen für Druckerzeugnisse aus. Ich stand in den verschiedensten Läden der Stadt um mir das zahlreiche Angebot in diesem Bereich vorführen zu lassen. Unterm Strich kochen alle nur mit Wasser und die Kosten bleiben, hin und her gerechnet, die gleichen. Enttäuscht von der Ausbeute meiner Suche, kam ich nach Hause und schaltete den Computer ein um die ersten Antworten auf meine Anfragen zu prüfen. Aber auch dies blieb ohne Ergebnis. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben als mich die E-Mail eines guten Bekannten erreichte. Bezugnehmend auf meine derzeitige Suche, verwies er mich auf die Internetseite der Firma ´Riso´, die auch eine Filiale hier in Berlin betreibt und die die Lösung unseres Problems sein könnte.

„Was habe ich zu verlieren?“, dachte ich und schaute nach.

Kaum glaubend was ich da sah, rief ich umgehend bei ´Riso` an und vereinbarte einen Termin mit einem Vertreter der Firma. Einige Tage später suchte ich den Direktvertrieb von `Riso´-Deutschland auf. Ein vor Energie sprühender und mit enormem Fachwissen ausgestatteter Mitarbeiter empfing mich zu seinem großen Auftritt – dem Verkaufsgespräch. Nachdem ich ihm aber meine Investitionsvorstellungen und das „Einsatzgebiet“, die Redaktion einer kleinen Kiezzeitung, offengelegt hatte, kamen wir von den hochwertigen Profimaschinen, die in der Preisklasse eines Mittelklassewagens lagen, zu den kleineren und zum Glück auch günstigeren Geräten. Das Gerät, das für uns in Frage kam und das ich hier vorstellen möchte, ist der Risograph RZ 370. Dieses Gerät, sowie die anderen Produkte der Firma ´Riso´ dienen hauptsächlich dazu, Druckerzeugnisse wie Flyer, Plakate, Broschüren oder Ähnliches herzustellen. Nun mag der eine oder die andere sagen: Das kann ich auch im Kopierladen um die Ecke.

Nun, das habe ich auch gedacht. Bis ich vor dieser Maschine stand. Denn im Gegensatz zu einem Kopierer im Kopierladen, arbeitet der Risograph um einiges schneller. Ich erinnere mich daran, als ich die ersten 500 Exemplare einer 1000er Auflage kopiert habe. Sechs Stunden stand ich vor dem Kopierer und habe somit für jede Kopie 5,5 Sekunden benötigt. Mit der durchschnittlichen Druckgeschwindigkeit des RZ 370, von 120 Seiten pro Minute, könnte ich in der selben Zeit eine Auflage von 5400 Exemplaren drucken.Mit einer „Lebenserwartung“ von circa neun Millionen Drucken ist ein Risograph jedem Kopierer und Drucker weit überlegen. Aus diesem Grund belästigt man einen Risographen auch nicht mit einer Anzahl von 100 Drucken. Ab einem Druck von 500 Seiten kann man sich überlegen, den Stecker in die Steckdose zu stecken. Ab einer Seitenzahl die im vierstelligen Bereich liegt, macht es erst so richtig Spaß, dem Gerät bei seiner Arbeit zuzuschauen. Jeder, der schon einmal mit einem handelsüblichen Kopierer tausende von Seiten erstellen mußte, wird das nachvollziehen können.

Nun kommt der Teil mit dem lernen und staunen.

Das Gerät sieht aus wie ein Kopierer. Man legt das zu vervielfältigende Schriftstück auf den Scanner oder sendet das Dokument von einem Computer aus über die Netzwerkkarte an den Risograph. Dieser erstellt eine Masterfolie, auf der das Dokument eingebrannt wird. Das geschieht durch thermisches durchlöcherns der Folie. Diese wird dann auf eine Trommel, die sich im Zentrum der Maschine befindet, aufgezogen. Im Kern dieser Trommel befindet sich eine mit der Druckfarbe ge-füllte Farbpatrone. Durch die in Rotation versetzte Trommel und die dort aufgezogene Masterfolie drückt sich die Farbe. Bei jeder Umdrehung der Trommel wird ein Blatt eingezogen und ähnlich wie beim Siebdruckverfahren bedruckt. Unter Fachleuten spricht man von einem in Rotation versetztes Schablonendruckverfahren.

Desweiteren hat das Verfahren der Risographie den Vorteil, daß die Farbe, die biologisch abbaubar ist, ohne Chemikalien und Hitze auf das Papier aufgebracht wird. Die ebenfalls ökologisch unbedenkliche Masterfolie kann nach Gebrauch, genauso wie die Farbpatrone, ohne Bedenken im Hausmüll entsorgt werden.

Die Erfindung des Risograph ist somit die umweltfreundlichste und wirtschaftlich optimalste Variante, um unabhängig von Großdruckereien, seine eigenen Druckerzeugnisse herstellen zu können.

Das Einsatzgebiet des Risograph ist weit gestreut. Ob in Schulen, Vereinen, Amtsstuben, Druckereien oder einfach nur für Zeitungen wie „Der Kreuzberger. Um heutzutage zeiteffizient, kostendeckend und obendrein umweltfreundlich arbeiten zu können, ist dieses Gerät die beste Lösung.

Obwohl die Erfindung an sich schon Jahrzehnte alt ist und ich mich frage, warum ich erst jetzt von ihr erfahren habe, kann ich doch behaupten…

So etwas hätte es früher nicht gegeben.

 

Fazit

Der Risograph bietet alles in einem, zudem bietet er ein sehr gutes Preis-Leistungs- Verhältnis und ist damit ökologisch wie ökonomisch interessant.

Euer Trendscout

 

RISO (Deutschland) GmbH

Direktvertrieb

Niederlassung Berlin

Gradestrasse 40

12347 Berlin

Telefon +49 (0) 30 / 61 69 36 – 0

Fax +49 (0) 30 / 61 69 36 – 30

willkommen@risoprinter.de




Horch & Guck: Schnauze voll! (Teil 1)

„Wie siehst du aus? Was hast du vor?“ fragte Guck, als er Horch erblickte. Horch hatte die alte Fliegerhaube von seinem Großvater aufgesetzt, seinen alten Tarnanzug ausgemottet, angelegt und die Kampfstiefel geschnürt. Mit dem seit Wochen nicht rasierten Bart und unter der tief ins Gesicht gezogenen Fliegermütze, war sein Gesicht kaum zu erkennen.

„Ich habe die Schnauze voll“, erwiderte Horch. „Die spinnen doch alle“ und packte seine Tasche weiter ohne sich von Gucks Anwesenheit stören zu lassen. „Wer spinnt? Und warum willst du verreisen?“ fragte Guck. „Wer hier spinnt? – Na das kann ich dir sagen. Diese Volksverräter aus dem Bundestag. Allen voran diese Merkel und der ganze an ihr dranhängende Rattenschwanz an Hilfsschergen. Die kannst du alle in einen Sack stecken und draufprügeln, es wird immer den Richtigen treffen. Du kannst sie auch in der Pfeife rauchen und wirst nicht fett von.“

Guck von diesem Feuerwerk an Tiraden über die deutsche Politik, aus Gucks Mund, nicht weiter überrascht, nahm sich einen Kaffee und setzte sich in den Sessel in der Ecke, während Horch seinem Mißmut weiter freien Lauf ließ. „… nimm diesen Quoten Asiaten von der FDP, wie heißt der noch?“ – „Rösler“ – „Ja, genau, Rösler. Was der im Zuge der Gesundheitsreform vom Stapel gelassen hat geht auf keine Kuhhaut. Anstatt gegen die Korruption und den Abrechnungsbetrug vorzugehen, bekommt der Beitragszahler immer höhere Tarife aufgebürdet und muß in immer mehr Bereichen Zuzahlungen leisten.

Oder nimm unsere Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Dr. Silvana Koch-Mehrin. Das Fräulein setzt sich im Fernseh in eine Diskussionsrunde mit hochrangigen Experten und wird dann am Ende der 75 minütigen Runde gefragt um wieviel die Staatsverschuldung Deutschlands in diesem Zeitraum gestiegen sei. Was meinst du hat sie geantwortet?

„Keine Ahnung. Was hat Sie gesagt?“ ging Guck zum Schein auf das Gespräch ein. „SECHSTAUSEND EURO!!!!!“ schrie Horch, sodaß nun auch die letzte Nachbarn ihren Schlaf beendet hatten. „19,88 Mio.Euro wäre die richtige Antwort gewesen. Allein für diese Aussage und um diese Frau dafür zu strafen, würde es sich lohnen die Schariah einzuführen. Vor Ort hätte diese Frau noch ihre fristlose Kündigung erhalten müssen. Stattdessen sitzt sie da und lächelt gemeinsam mit den anderen in der Runde über ihre eigene Dummheit.“

„Weiter geht´s mit der Atompolitik. Die ist genauso ein Punkt auf meiner endlosen Liste der politischen Verfehlungen. Da sagen die Verantwortlichen der verschiedenen Energieversorger: „Entweder bekommen wir die längeren Laufzeiten zu unserenKonditionen oder wir schalten die Kraftwerke ab.“ Als dies dann von Seiten der Politik als Erpressung ausgelegt wurde, hielt man dagegen und sagte dies sei reine Verhandlungssache. Ich würde gerne wissen, ob das beim nächsten Mal vor Gericht auch als Verhandlungssache ausgelegt wird, wenn ich auf einer Demonstration mit dem Polizisten darüber verhandelt habe, ob er mich freiwillig gehen läßt oder ob es zum Einsatz meiner Gehhilfe kommen muß.“

Guck amüsierte sich über die morgendliche Aktivität von Horch, der mit hoch rotem Kopf weiterfluchte.

„Ich habe das Gefühl, nein, ich weiß das unsere ganzen verdammten Politiker zu einer verkommenen Bande gehören, die nur damit beschäftigt ist, den eigenen Arsch ins Trockene zu bekommen und dafür um so tiefer in die Ärsche der Wirtschaftsbosse kriechen. Oder wie sonst ist die diesjährige und bis jetzt folgenlos gebliebene Boni-Zahlung in Höhe von 25 Millionen Euro zu erklären? Und wieder ist die Hypo Real Estate und deren Mitarbeiter mit im Mittelpunkt des Geschehens. Saubande, elende.“

„Oder, hast du vergessen, daß sich der Deutsche Staat der Hehlerei schuldig gemacht hat, indem er gestohlene Daten von Schweizer Finanzunternehmen angekauft hat?“ – „Und nun frage ich dich, wenn sich unsere hohen Damen und Herren aus der Politik schon zu kriminellen Machenschaften hinreissen lassen und dies auch noch in aller Öffentlichkeit diskutieren, dann möchte ich gar nicht erst wissen, was sie im Verborgenen alles anstellen würden um an die letzten Penunsen in meinem Sparstrumpf zu kommen?“ Guck zuckte mit den Schultern und fragte. „Was, deiner Meinung nach, würden sie anstellen?“

„Na das kann ich dir sagen. Nimm das Beispiel des pensonierten Polizisten letztens aus dem Fernsehen. Er hat dem Staat Jahrzehntelang treu gedient. Allein dafür hätte er schon das Mitleid der breiten Bevölkerung verdient. Aber es kam für ihn noch besser. Dieser Mann hatte vor ein paar Jahren ein Grundstück verkauft. Damals galt noch, wenn man sein Gundstück bzw. seine Immobilie über zwei Jahre nach dem Erwerb wieder veräußerte, musste man keine oder nur eine geringe Steuer an den Fiskus abgeben. Eben dieser ehemalige Staatsdiener verkaufte sein Grundstück nachdem es neuneinhalb Jahre in seinem Besitz war. Und jetzt kommt´s. Nachdem alle Verträge unterschrieben waren und der Verkauf somit rechtsgültig abgeschlossen war, änderte die Bundesregierung das Gesetz. Ab sofort galt, daß ein steuervergünstigter Verkauf nur noch nach über zehnjährigem Besitz der Immobilie beziehungsweise des Grundstücks mög-lich ist. Rückwirkend!

Kurz darauf hatte er Post vom Finanzamt im Briefkasten. Darin die Aufforderung, die rückwirkend beschlossene Steuer für den Verkauf des Grundstücks und einen Säumniszuschlag obendrauf, umgehend zu bezahlen.“ Horchs hochrotes Gesicht war selbst durch den dichten Bartwuchs und die tief ins Gesicht gezogene Fliegermütze klar und deutlich zu erkennen. „Anzünden. Ich sage einfach nur anzünden müsste man diese staatlich bezahlten Denunzianten, die so etwas durchsetzen.“ – „Na, na ,na.“ erwiderte Guck. „Ist das nicht ein wenig überspitzt?“ – „Überspitzt?“ erwiderte Horch „Das ist noch die humanste Methode die mir gerade eingefallen ist. Allein unsere Urgroßeltern haben vor nicht allzulanger Zeit den Kaiser und sein Gefolge mit ganz anderen Mitteln aus dem Land gejagt. Nur, wo sollten wir unsere Politiker denn hinjagen? Selbst der Teufel hat seinen Stolz und würde diese Brut wieder aus der Hölle schmeißen. Und die Menschen die dort wohnen wo der Pfeffer wächst, haben genug eigene Probleme.“

„Politiker. Alles hochbezahlte Leute die von unseren Steuergeldern ursprünglich dafür eingesetzt wurden, um in unserem Namen zu handeln. Stattdessen schauen wir ihnen dabei zu, wie sich sich an uns bereichern und gemeinsame Sache mit der Wirtschaft machen. Über die Zeit von vor 70 Jahren, hat man auch gesagt: ´Jeder hat gewußt, was passiert und was vor sich gegangen ist, trotzdem hat keiner gehandelt´. Damit ich mir nicht vorwerfen muß, beim zweiten Fehlverhalten der Bevölkerung, dem Wegschauen und ignorieren der Probleme im Land, beteiligt gewesen zu sein, habe ich mich dazu entschlossen, zu handeln.“ – „Und was willst du jetzt machen?“, wollte Guck wissen. „Ich?“ antwortete Horch, „Ich fahre jetzt zur nächsten Flugschule und lasse mich mit diesem Vermittlungsgutschein vom Jobcenter auf einer 747* ausbilden und werde mich dann bei der nächsten Bundestagsabstimmung über die Diätenerhöhungen unserer Politiker, mit dem Flieger in den Reichstag stürzen, bevor es für uns alle zu spät ist…..“ sprachs, schlug die Tür zu und verschwand. (Fortsetzung folgt)

Horch & Guck – Die Meisterspione a. D.

* ´747´ – ist die Bezeichnung für ein Großraumflugzeug des Flugzeuherstellers ´Boing´

 




Wir gucken dumm, das Jahr ist rum (Vorwort 10)

Und was für ein Jahr. Politisch, Privat und Pressethematisch.

Politisch haben es die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik mal wieder geschafft, uns ein Jahr lang mit Hinhaltetaktiken und Äußerungen wie: „Diese Entscheidung war alternativlos“ an der Nase herumzuführen.

Aus privater Sicht war das Jahr nicht minder beschissen. Nicht umsonst fiel die Ausgabe Juni/Juli 2010 aus und die Existenz des Kreuzbergers stand auf dem Spiel. Aber den Gefallen, mich von gewissen Leuten hier im Staate unterkriegen zu lassen und mich ihnen zu beugen, werde ich denen ums Verrecken nicht tun. Im Gegenteil. Jetzt gibt´s richtig auf die Fresse.

Verbal versteht sich.

Pressetechnisch geht es deshalb ungebremst weiter. Aufgrund der bereits in der letzten Ausgabe angesprochenen Investoren und Sponsoren, besitzen wir nun den Rückhalt um uns voll und ganz auf den Inhalt einer jeden Ausgabe konzentrieren zu können. Mit dem Kauf einer eigenen Druckmaschine konnten wir gleich zwei Zeichen setzen. Zum einen sind wir nun unabhängiger und flexibler und die Druckkosten konnten um 50 Prozent gemindert werden. Zum anderen ist diese Investition auch ein Zeichen an euch, unsere werten Leserinnen und Leser, daß es weiter geht und ihr auch in nächster Zeit mit unseren Berichten rechnen könnt. Des Weiteren werden wir die Testphase des mobilen Verkaufs der Zeitung fortführen. Jeder, der es für gerechtfertigt hält, kann den mobilen Verkäufer und den Kreuzberger mit dem Erwerb einer Spendenausgabe, für 1 Euro, unterstützen. Selbstverständlich wird Der Kreuzberger auch in Zukunft bei mittlerweile über 130 Cafés, Bars, Kneipen, Restaurants, Kiezläden und Hostels kostenlos erhältlich sein. Den zahlreichen Bitten der „Horch & Guck“-Fans (Leserbrief S. 12), kommen wir gerne nach und werden ab sofort in jeder Ausgabe eine Geschichte dieser beiden Meisterspione a. D. abdrucken.

Dass es immer wieder Themen geben wird, die dem ein oder anderen übel aufstoßen, werden wir auch in Zukunft nicht verhindern können. Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck des Kreuzbergers. Wir wollen mit einigen Berichten die Aufmerksamkeit der Leute auf gewisse Umstände in dieser Welt lenken. Aus diesem Grund versuchen wir so objektiv wie möglich über Themen zu berichten und lassen die eigene Meinung außen vor. Die Leserinnen und Leser stehen selbst in der Pflicht, bei Interesse sich weiterführend zu informieren und somit zu einer eigenen Meinung gelangen zu können. Im Gegensatz zu der Rubrik „Woher der Wind weht“, in der die eigene Meinung der jeweiligen Verfasser gemäßigt zum Einsatz kommt.

So gibt es zum Fest der Liebe, Themen mit Hiebe (dichterische Freiheit, d. Red.).

Da ich das Vorwort mal wieder für die eigenen Belange ausgenutzt habe, fällt das Inhaltsverzeichnis diesmal, ohne langatmige Erklärungen, unspektakulär kurz aus.




Woher der Wind weht – Respekt gegen Toleranz

Eine Frage die mich schon seit längerem beschäftigt und deren Antwort ich glaube gefunden zu haben ist: Warum soll ich einige Mitmenschen mit Respekt und die anderen mit Toleranz behandeln?

In unserer Gesellschaft redet jeder von Respekt und Toleranz ohne eigentlich zu wissen was die beiden Begriffe unterscheidet.

Das Wort „Respekt“ wird zum Beispiel immer wieder gerne im Zusammenhang mit Personengruppen wie den Eltern, Lehrern oder generell älteren Menschen benutzt. Die Bezeichnung „Toleranz“ kommt im zwischenmenschlichen Bereich überwiegend bei Behinderten, Ausländern oder neuerdings auch bei den Fahrradfahren zum Einsatz. Selbstverständlich gibt es auch die Toleranz aus dem technischen Bereich, aber auf die kommt es mir hierbei nicht an.

Schauen wir uns zunächst die beiden Begriffe näher an und führen uns zu Gemüte was Wikipedia dazu in seiner Kurzbeschreibung ausführt.

Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Gelten lassen und Gewähren lassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung der Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. Das zugrundeliegende Verb „tolerieren“ wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“) entlehnt. Das Adjektiv „tolerant“ in der Bedeutung „duldsam“, „nachsichtig“, „großzügig“, „weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.

Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen“, „Rücksicht“, „Berücksichtigung“ bzw. respecto „zurück sehen“, „berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person (Respektperson) oder Institution. Eine Steigerung des Respekts ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.Wenn man sich nun, mit dem Wissen um die Bedeutung der beiden Begriffe, die Unterschiede vor Augen führt, ist eigentlich relativ schnell klar, welche von beiden Umgangsformen uns im Umgang mit unseren Mitmenschen in friedlichem miteinander leben lassen würde.

Ich möchte anhand einiger Beispiele verständlich machen welche Instanzen sich Wehement dagegen wehren, dass sich die Menschheit untereinander wohlgesonnen ist.

Denn würde der Fahrradfahrer dem Fußgänger den nötigen Respekt entgegen bringen, würde er/sie nicht auf dem Gehweg fahren.

Ein Skinhead aus Marzahn, der einer türkischen Mutter die Tür im Einkaufscenter aufhält, damit sie mit dem Kinderwagen ungehindert passieren kann, wäre genauso

hilfreich für unsere Gesellschaft, wie ein jugendliches Neuköllner Gangmitglied, das der Oma von nebenan den Einkauf nach Hause trägt.

Für den Anfang würde es aber auch schon reichen, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen, die Ordnungshüter ein freundlicheres Auftreten an den Tag legen und unsere Politiker mal wieder die Wahrheit sprechen.

Was ich damit sagen will: Aus dem Respekt erwächst ein Miteinander. Dieses Miteinander bewirkt, daß sich Intrigen und gegenseitiges Ausspielen auf ein Minimum reduzieren würde. Eine in sich gefestigte Gemeinschaft, in der jeder jeden mit Respekt behandelt, braucht auch keine Angst vor politischen Querdenkern zu haben, weil diese durch das gemeinsame Auftreten der Weltbevölkerung jeden Nährboden entzogen bekämen.

„Ob Rechts ob Links mir stinkt´s“ bekäme eine völlig neue Aussagekraft, da weder die eine noch die andere Seite mit ihren Hetzkampagnen bei der breiten Bevölkerungsmasse Gehör finden würde. Dann hätten aber die oberen 150.000 ein Problem.

Eine Menschheit die miteinander lebt statt gegeneinander kämpft ist in ihren Plänen nicht vorgesehen. Die Menschen soll separiert leben und somit kontrollierbar bleiben.

Man stelle sich vor, es gäbe keine Sprachbarrieren, keine religiöse Respektlosigkeiten und die verschiedenen Staatsformen würden sich respektieren. Die derzeitigen Machtinhaber wären in der jetzigen Form nicht mehr von Nöten. Es würde sich nicht mehr die schwer arbeitende Bevölkerung im Jobcenter über den Weg laufen sondern arbeitsuchende ehemalige Staatsführer und deren Gehilfen.

Wenn wir Ausländer statt mit Toleranz mit Respekt behandeln, haben die meisten von ihnen vielleicht sogar Lust sich zu integrieren.

Wenn uns, dem Volk, von den Politikern wieder ein volksnaher Respekt entgegengebracht würde, hätten auch einige Wahlberechtigte mehr, wieder die Motivation in diesem Land durch Wahlen etwas verändern zu wollen.

Aber so lange wie die Entscheidungsträger Wasser predigen und Wein saufen, müssen sie auch mit der nicht minder christlichen Reaktion der Bevölkerung rechnen: Geben ist seliger denn nehmen – also nimm. Und damit meine ich weder Brot noch Wasser. Denn die Zeit eines weiteren biblischen Spruchs: „Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch noch die linke hin“, ist genauso abgelaufen wie die der Sprüche: “Ehrlich währt am längsten“, und „Handwerk hat goldenen Boden“.

Wenn ich auch an dieser Stelle für den unwiderruflichen Respekt gegenüber eines jeden einzelnen Lebewesens auf dieser Welt einstehe, so stehe ich gleichermaßen und genauso energisch gegen die vorherrschende Respektlosigkeit ein.




Das Geld liegt auf der Straße oder gewusst wie

Ich lebe jetzt schon eine ganze Weile in Kreuzberg. Wenn ich eines in dieser Zeit gelernt habe, dann: Die Zeit wird es richten.

Es gibt Leute denen fällt heute ein, sie benötigen dringend ein neues Regal, eine Couch oder der alte klapprige Schrank muss endlich durch einen neuen „stabilen Schweden“ ersetzt werden. Kurz darauf erstrahlt das neu erworbene Objekt der Begierde in den eigenen vier Wänden. Ob bar bezahlt oder auf 24-Monate Ratenkredit-Abzahlung, das Geld ist weg. Damit die Neuanschaffung auch richtig zur Geltung kommt, wird das Alte einfach der Entsorgung zugeführt bzw. auf die Straße gestellt.

Ich hingegen habe mir im Zuge der kreuzbergerischen Gelassenheit angewöhnt, mir einzuprägen was ich benötige oder aber in Zukunft dringend mal erneuern müsste. Mit dieser „Einkaufsliste“ im Hinterkopf und dem Blick dafür, was mich umgibt bewege ich mich durch den Kiez. Zugegeben, das meiste was die Leute am Straßenrand entsorgen ist unbrauchbar. Aber das ein oder andere kann sich bei näherem hinsehen von „leicht reparabel“ bis zu „nur sauber“ machen entpuppen. Innerhalb eines Jahres konnte ich somit meinen Hausstand erweitern und somit jede Menge Geld sparen. Nicht das ich jetzt jedes Brett und jede Schraube die auf der Straße vorzufinden war, eingesammelt und verwertet habe. Ich rede von Gebrauchsgegenständen in fast ausschließlich Tadellosem Zustand. Abgestellt aus Platzmangel oder eben weil eine Neuanschaffung den alten Gegenstand überflüssig machte.

Ein Beispiel: ich benötigte Fliesen um den Neueinbau meiner Dusche auszubessern. Drei Wochen vor Baubeginn fand ich, original die benötigten weißen Fliesen in ausreichender Anzahl, in der Görlitzer Straße.Ein anderes Mal fand ich einen dringend benötigten Kleiderschrank in der Falckensteinstraße vor. Es ist kein Schmuckstück aber er steht bis heute wie eine eins und dient seinem Zweck.

Wiederum einige Wochen später war ein Nachbar aus der Wrangelstraße so nett und stellte einen kleinen runden Beistelltisch auf die Straße. Ein Modell aus den 60er Jahren und bis auf einige Gebrauchsspuren standhaft wie eine Eiche, aus deren Holz er gefertigt wurde. Danke.

Diese Liste ließ sich um weitere sieben bis acht Fundstücke fortführen. Darunter auch eine hochwertige Leinwand, die mir in den letzten Wochen in die Hände gefallen ist. Dieser Fund wiederum erspart mir eine Ausgabe, die im Zusammenhang mit einem Kunstprojekt anstand.

Wenn man also mit offenen Augen durch die Straßen geht, kann dies den ein oder anderen Euro einsparen.




Geht die Macht vom Volke aus? – Wer´s glaubt

Ich habe lange gesucht und war mit der Wahl des Haupthemas dieser Ausgabe nicht wirklich zufrieden, bis… ja bis mir dieser Staat und seine Erfüllungsgehilfen mit dem Demonstrationsdesaster in Stuttgart am 30. September eine Steilvorlage lieferten, die ich nutzen möchte um unter anderem zu den Ereignissen im Fall „Stuttgart21“ meinen Unmut zu äußern. Mißstände wie nachweislicher Wählerbetrug, Amtsmissbrauch in allen Formen und die immer weiter um sich greifende Unfähigkeit im Amt kann ich nicht unkommentiert lassen. Es ist dringlichst an der Zeit unseren Volksverrätern…. ´schuldigung… Volksvertretern zu mehr Volksnähe zu verhelfen.Spätestens seit dem Vorfall bei der Demonstration gegen das Projekt „Stuttgart 21“, müsste jeder in diesem Land begriffen haben, dass es den Politikern ausschließlich um die rücksichtslose Umsetzung ihrer Interessen geht. Wir sehen es bei den Entscheidungen um die Laufzeiten von Atomkraftwerken, der neuen Gesundheitsreform, der exorbitanten Erhöhung von fünf Euro bei Hartz-IV-Beziehern. Wir sehen auch die Gleichgültigkeit unserer Politiker gegenüber den erneuten Boni-Zahlungen in Höhe von 25 Millionen Euro an Mitarbeiter und Pensionäre der von Steuergeldern am Leben erhaltenen „Deutsche Pfandbriefbank“ ehemals Hypo Real Estate, Mediaspree, der Flughafen Tempelhof und das derzeitige Hick Hack um die Flugrouten beim neuen Großflughafen in Schönefeld.

Alles das sind Dinge, in denen sich die Politiker im Namen der Lobbyisten, mit dem Wind drehen. Im Namen der Lobbyisten!

Nicht im Namen des Volkes. Ich bin auch auf die Ermittlungsergebnisse im Fall der angeblichen gefälschten Behandlungskostenabrechnung verschiedenen bundesweit existierenden DRK-Kliniken gespannt. Und ob, im Falle einer Bestätigung dieses Verdachts, Entschädigungszahlungen an die dadurch betrogene Beitragszahler erfolgen.

Ich frage mich: Wie lange will sich das Volk noch belügen, betrügen und wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lassen?

Die Franzosen gehen mit gutem Beispiel voran. Erhöht der Staat die Treibstoff-preise minimal, geht die französische Be-völkerung auf die Straße und stehen kurz davor den Elysee Palast anzuzünden.

Ich will nicht die Gewalt verherrlichen die dabei ausgeübt wird, sondern die Demonstrationsbereitschaft im Nachbarstaat, von der wir noch eine Menge lernen können, hervorheben.

Spätestens nach dem völlig überzogenen Einsatz der Polizeikräfte in Stuttgart müssten sich bei jedem die Augen über die Art und Weise bei der Vorgehensweise zur Durchsetzung der Staatsgewalt geöffnet haben.

Nur zur Erinnerung: Bei dieser angemeldeten Demonstration waren Hausfrauen mit Kleinkindern, Jugendliche, Arbeiter, Rentner und vielleicht auch der ein oder andere etwas radikaler gestimmte Zeitgenosse zugegen. Diese Mitbürger demonstrierten, nach Zeugenaussagen, lautstark, aber friedlich. Dann wurden Polizeibeamte in voller Kampfmontur und bewaffnet mit Pfefferspray und Reizgas, sowie Wasserwerfer in Stellung gebracht. Kurz darauf erfolgte die Räumung des Areals. Die ersten Meldungen verlautbarten, daß die Durchführung der Polizeiaktion darauf zurückzuführen ist, dass die Demonstranten nach der dritten Aufforderung, den Platz zu räumen, nicht nachgekommen sind. Spätere Berichte meldeten Flaschen- und Steineschmeisser als Auslöser.

Flaschen- und Steineschmeisser wurden aber weder von Demonstranten, dem Veranstalter oder der Presse gesichtet. Das werfen von zwei Sylvesterböllern und einigen Kastanien, waren die einzigen Gewaltakte der Demonstranten. Sei wie es sei, die Reaktion der Einsatzkräfte war maßlos übertrieben und völlig unangemessen.

Bleibt abzuwarten welche, extra für die Vorfälle bei der Demonstration am 30.September gegründete Sonderkomission, mit der Aufklärung betraut wird. Und ob überhaupt etwas herausgefunden wird oder werden soll oder wie auch immer. Der Staat wird´s schon vernichten….äh richten. Viel wichtiger ist die Frage: Was lassen wir uns gefallen?

Heute ist es eine unter Gewalt aufgelöste Demonstration in Stuttgart, morgen eine in Hannover und übermorgen in Berlin.

Was ich damit sagen will: Das Volk muß sich endlich solidarisieren! Wir müssen begreifen, dass Probleme in Hamburg, Kaiserslautern oder eben in Stuttgart auch uns hier in Berlin und überall anderswo in Deutschland betreffen. Auch mit der Thematik sollten wir nicht so wählerisch sein. Wenn es um die Hilfe in anderen Ländern geht, funktioniert die Solidarität in finanzieller Hinsicht sehr gut. Damit wir aber auch noch in Zukunft anderen Menschen bei ihren Problemen helfen können, sollten wir uns zwischendurch auch auf die eige-nen Belange konzentrieren und uns untereinander helfen und füreinander einstehen. Sollte dies eines Tages gelingen, kommen wir dem Ziel der demokratischen Grundidee wieder ein Stückchen näher. Wenn nicht, durchlaufen wir den Kreislauf des totalitären Wahnsinns ein weiteres Mal.

Es braucht auch niemand Angst vor staatlichen Repressalien zu haben. Diese kommen früher oder später eh auf jeden von uns zu.

Besitzt man ein Auto wird man früher oder später in einen Unfall verwickelt sein, in einer Geschwindigkeitskontrolle landen oder aber in einer allgemeinen Verkehrskontrolle überprüft werden. Fehlt an dem Fahrrad eine verkehrstaugliche Beleuchtung oder fährt man auf dem Fußgängerweg oder gar in die falsche Richtung auf dem Fahrradweg gelangt man in eine Verkehrskontrolle mit rechtlichen Folgen.

Man muß nur mal auf die zwischenmenschlichen Umgangsformen, die einem von Polizei und Ordnungsamt entgegengebracht werden, achten.

Auf jeden Fall ist es schon wieder soweit, daß in diesem Land die eigene Bevölkerung, zur Durchsetzung politischer Interessen, von dem ansonsten ja ach so freundlichen Nachbarn, dem Polizisten und verlängertem Arm des Staates, zusammengeknüppelt wird. Wir brauchen gar nicht mehr lange zu warten, nur weiter stumm, dumm da sitzen und glotzen, dann haben wir wieder die gleichen politischen Umstände wie 1930. Das gute daran ist, wir brauchen diesmal nicht irgendeinen Österreicher integrieren. Unsere politische Elite bietet genug sinnfreies Potential.

Zudem bietet unsere derzeitige Bundeskanzlerin augenscheinlich beste Voraussetzungen für die Umsetzung der neuen politischen Weltordnung erforderlichen, politisch demokratendiktatorischen, Fähigkeiten. Anders kann ich mir die derzeitige Vorgehensweise unserer Politiker nicht erklären.

Mit dem Projekt „Stuttgart 21“ ist das in sofern gelungen, dass in dem Zeitraum in dem ich gerade diesen Bericht verfasse, eine Demonstartion gegen dieses Bauvorhaben, am Potsdamer Platz statt findet.

Ich persönlich hoffe, dass sollte ich einmal auf einen Staatsdiener in einer Notlage treffen, ich mein Mobiltelefon zu Hause vergessen habe oder der Akku leer ist. Andernfalls müsste ich direkt zur nächsten Polizeidienststelle gehen und mich mit gutem Gewissen, einher gehend mit einer Selbstanzeige wegen unterlassenen Hilfeleistung, stellen.




Boykott

“Wir haben gesiegt: Subway ist aus dem Kiez vertrieben.“ Angeblich hat’s einen Boykott gegen die von zwei Treptower Jungunternehmern geführte Franchise gegeben. Ob die inzwischen zahlreichen Touristen, die von der Vielfalt an gastronomischen Neuansiedelungen im Wrangelkiez umworben werden, daran teilgenommen hatten? Tatsächlich schienen mir die Stühle und Tische im Fastfood-Laden oft leer. Im Gegensatz dazu ist McDonald’s mit seiner gelungenen Architektur oft voll mit Kundschaft und diese ist nicht nur aus der benachbarten Berufsschule. Mehrere Geschäftsinhaber im Kiez haben mir gegenüber geäußert, dass sie die Ansiedlung von McDonald’s im Kiez begrüßen, nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ein alteingesessener Gastronom geht sogar wöchentlich mit seiner Familie zum Essen hin.

Im Gegensatz zum sauber gehaltenen Gelände und auch zum vergleichsweisegeordneten Drive-In Verkehr von McDonald’s, haben wir am oberen Ende der Falckensteinstraße ein Typus Restaurant, das sich durch verdächtig billige Menus und aggressive Gehwegbestuhlung auszeichnet. Zu letzterem bekennt sich sogar ein Fastfood-Neuling mit dem einfallsreichen Namen „Burgersteig“. Diese gastronomischen Einrichtungen, im Wrangelkiez teilsdurch internationale Konzerne (Chinabox, McThai, et al) vertreten, sind schlichtweg da, um die angelockten Touristenströme abzufangen und abzufüttern; sie hegen an sich darüber hinaus scheinbar keinerlei Interesse am Kiez. Tatsächlich erobern sie Stuhl für Stuhl den knappen öffentlichen Raum.

Und es wird nicht besser: Es ist anzunehmen, dass zwei neue kulinarische Highlights demnächst am oberen Ende der Falckensteinstraße eine größere Menge Tische und Stühle ausrücken werden. Damit wird der Bottleneck zur Schlesischen Straße vervollständigt. Mir tut hierbei der Buchladen leid, der peu á peu von Gastronomie der niedrigsten gemeinsamen Ansprüchen umzingelt wird. Obwohl ich kein Fan von Subway Sandwiches bin, wünsche ich mir, dass an dessen Zurückhaltung Beispiel genommen wird.

William Wires, Sept. 2010




Die Lage

Wenn Leute mich fragen, wie es sich im Wrangelkiez leben lässt, fühle ich mich leicht überfordert. Obwohl ich über Jahre in meiner Nachbarschaft Bilder male, komme ich nicht zu dem Punkt behaupten zu können: Ich kenne den Kiez mit seinen Bewohnern. Wenn ich so ein Ziel erreichen würde, könnte ich mit dem Malen im Kiez aufhören.

Da im Haus, in dem ich wohne eine Wohnung –mit „gehobener Ausstattung“- frei wurde, schaute ich im Internet allgemein nach Wohnungsanzeigen im Kiez nach. Hier wird die Lage –als Kiezbeschreibung- auf einem Punkt gebracht. Von diesen Immobilienmaklern und Hausbesitzern erfahre ich, dass wegen der „bunten Leute, ausreichender kulturellen Angebote, Bars (und) Restaurants“ im Wrangelkiez es „nie langweilig“ wird, da ich mich „mitten im Kreuzberger Leben“ befinde. Ein Makler outet sich mit der Bezeichnung „Falckensteinkiez“ als besonders informiert – oder erfinderisch. Sein zu vermietendesObjekt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum kulturellen Zentrum von Kreuzberg“. Wo dieses Zentrum voller Kultur genau situiert ist, erfährt man aus der Lagebeschreibung leider nicht. Als Trost ist „die Mediaspree über die Oberbaumbrücke (in Friedrichshain) fußläufig zu erreichen“. Auf jedem Fall ist zu Fuß besser als im Autostau auf der Brücke zu stecken.Ein Altbaubesitzer weiß, dass der „belebte Wrangelkiez, mit seinen Cafés, Kneipen und Läden Kreuzberg-Charme verbreitet und neben dem Berliner Publikum auch Touristen anzieht.“ Andere laden „zumEntspannen oder auch zum sportlichen Joggen“ im „liebevoll in Stand gesetzten Görlitzer Park“ ein. „Das Spreewaldbad (steht) für diejenigen, die Lust auf eine Runde Schwimmen haben.“

Zusammengefasst bin ich erstaunt, wie viel an baulicher und kultureller Infrastruktur seitens international agierender Immobilienfirmen und Hausbesitzer in Anspruch genommen und dem Bewohner zur Verfügung gestellt werden. Diese Fremdleistungen werden dann über drastisch erhöhte Mietforderungen in Rechnung gestellt. Und auch: je mehr die Bewohner daran arbeiten ihren Kiez attraktiv zu gestalten, desto schwieriger wird es für sie im Kiez bleiben zu können. Besonders perfide ist der Verdacht, dass meine Bilder und Postkarten ungewollt zu dieser absurden Spirale beitragen. Getröstet könnte ich mich fühlen, da mein Vermieter mich in einer Email als „Schmarotzer“ bezeichnet hat. Die Ironie darin verschlägt mir den Atem.

William Wires, Aug. 2010




Osama Bin Laden ist tot!

Seit fast zehn Jahren gelingt es Osama Bin Laden sich erfolgreich vor seinen Verfolgern zu verbergen. Diese betreiben für ihre Jagd auf den Kopf der Al Qaida einen immensen finanziellen und personellen Aufwand. Zeitgleich gelingt es Usāma ibn Muhammad ibn Awad ibn Lādin, so der vollständige Name des Terrorfürsten, immer wieder neue Anschläge zu planen, vorzubereiten und ausführen zu lassen.

Dabei ist es unvorstellbar, wie es einem über 50-jährigem Mann möglich ist, gesundheitlich angschlagen, ständig auf der Flucht vor seinen Verfolgern zu sein. Dabei muß man bedenken, dass er sich in Gebirgsregionen versteckt halten soll. Dazu kommt, daß es nahezu unmöglich sein dürfte, das benötigte Equipment für den Führungsstab einer „Terror“-Organisation unauffällig durch die Wüste zu schleppen.

Bisher ist es Amerika und seinen Verbündeten immer gelungen, ihre Interessen zu verfolgen und umzusetzen. Mittel und Wege waren immer zweitrangig. Das Ziel und dessen erreichen hatte Vorrang vor allem anderen. Ob Kollateralschäden (ein schönes Wort für getötete Zivilisten), Friendly Fire (freundschaftlicher Beschuß) oder Terror im Namen des Friedens in dem die Zivilbevölkerung in einem Ausmaß drangsaliert und schikaniert wird, der dem Vorgehen der Terroristen in nichts nachsteht.

Über die technische Möglichkeit, Kennzeichen von Autos, die sie über Satelliten aus dem All fotografierten, einwandfrei identifizieren können, prahlten die Amerikaner schon vor Jahren. Jedes Telefonat, ob über Festnetz, Handy oder Satellitentelefon kann geortet werden. Jede aufgebaute Internetverbindung hinterlässt Spuren.

Das Kopfgeld ist die dritte Ungereimtheit bei diesem Thema. Bei 25 Millionen Euro müsste sich doch jemand erweichen lassen. Angst vor der Rache der Taliban braucht man mit dieser Fluchtkasse nicht fürchten. Zudem gibt es unzählige private Sicherheitsfirmen, die in ihrer unermeßlichen Profitgier, ihre gesamte Belegschaft inklusive Sekretärinnen und Haushandwerker losjagen würden, um den bärtigen Terrorchef aufzuspüren. Wäre ich suizidal veranlagt und hätte nicht meine eigene Meinung über die Anwesenheit von Osa- ma Bin Laden in Afghanistan, ich wäre seit Jahren vor Ort unterwegs um mir die Kohle in die Tasche zu stecken. Selbst wenn sich der meistgesuchteste Mann der Welt noch irgendwo herumtreiben sollte, ist er gewiß nicht in der Lage den Terror zu verbreiten, wie es uns von den Mächtigen dieser Welt und der „freien“ Presse vorgegaukelt wird. Andernfalls hätten sie ihn, genauso wie Saddam Hussein aufgespürt. Wie man diesen vorgefunden hat dürfte noch jedem gut in Erinnerung sein. In einem Erdloch!

Bleibt nur folgende Schlußfolgerung. Um weiterhin die Zustimmung der verunsicherten Bevölkerung für die immer umfangreicher werdende Sicherheitspolitik zu haben, wird er künstlich am Leben gehalten. Außerdem hält man mit der Bekanntgabe seines Todes eine Welle von Selbstmordattentätern auf, die ihrem Märtyrer umgehend in den Tod folgen würden wollen. Ich gehe das Risiko ein, Verursacher des 3. Weltkrieges zu sein und verkünde: Osama Bin Laden ist tot!




Das muss auch anders gehen ! – Nachgedacht

Wir leben in einem Land , in der die Lüge der Vollbeschäftigung immer noch verbreitet wird, nur um sich vor der Frage zu drücken, was mit Menschen passieren soll die nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sind. In der die drittgrößte Rüstungsmacht beherbergt ist und von Frieden gesprochen wird. In dem von Umweltschutz gesprochen wird, jedoch Menschen und Tiere eher geopfert werden ,als nachhaltig im Sinne der Natur und Lebewesen zu handeln.

Es gäbe noch viele weitere Beispiele die Verdeutlichen könnten, das Entscheidungen heute von anderen Faktoren abhängen, nur nicht von der Prämisse der Existenzsicherung der Menschen oder Menschheit als solche. Der Wettbewerb, als Gedanke von Entwicklung, in einer Phase sicherlich hilfreich, scheint nun sich selbst zu ersticken. Konkurrenz belebt und schafft Innovation, wenn sie sich jedoch gegen den richtet , den sie eigentlich bereichern soll, hat sie ihre Berechtigung verloren. In dieser Epoche scheinen wir uns heute zu befinden !

Vielleicht sollte Konkurrenz in Kooperation umgewandelt werden, zum nutzen des Ganzen. Eine Bereicherung von ausgewählten Gruppen führt zu Armut und letztendlich zu Konflikten und Krieg.

Wir haben heute die Situation, dass sich weltweit Machtgruppen installiert haben, die nur noch Vertreter ihrer selbst geworden sind und dies ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass selbst Regierungen die solche Auswüchse eigentlich eindämmen sollten, Teil dieser Strukturen geworden sind. Um solche Machenschaften zu vertuschen, werden sie so Komplex gestaltet, dass sie für denjenigen der nicht mit der Materie vertraut ist, nur schwer oder gar nicht zu durchschauen sind und inzwischen selbst nicht mehr für diejenige handelbar, die sie installiert haben. Auch scheint es manchmal so, dass selbst die Politik nicht mehr Herr der Lage ist, regulierend in Wirtschaftskreisläufe einzugreifen. Nur was bedeutet das ? Es könnte bedeuten, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht mehr den Menschen, den Ländern, seinen Regierungen unterworfen sind, sondern nur noch für eine ausgewählte Gruppe bestimmt sind. Eine gerechte, solidarische, menschenfreundliche Gesellschaft wäre insofern vorbei, dass man deren Umsetzung noch von Regierungen erwarten könnte. Es scheint, wenn die Bevölkerung auf Besserung hofft, dies ein hoffnungsloses unterfangen ist und das nun die Zeit anbricht, die eigenen Belange wieder selbst in die Hand zu nehmen, nicht in dem Sinne des Recht des Stärkeren, sondern im Aufbau von Strukturen die allen zu Gute kommen und die Nachhaltigkeitder Handlungen wieder in den Vordergrund schiebt.

Wir sind schon lange mit Begebenheiten konfrontiert, die zu schnellem Eingreifen veranlassen sollten, sei es die Umwelt die kurz vor dem Kollaps steht oder die Armut die immer größere Schichten der Menschheit in Beschlag nimmt. Man sollte sich nur mal vor Augen halten, dass wir Lebensmittel für ca. 20 Milliarden Menschen produzieren und bei einem Stand von ca. 7 Milliarden weltweit, dennoch so viele Hunger leiden müssen. Wir haben nicht das Problem des Mangels, wir haben das Problem des Überschusses und deren Verteilung und genau hier sitzt das Übel.

Zusammen könnten wir überlegen, wie eine Gesellschaft aussehen soll, in der wir Leben wollen. Welche Prämissen werden angelegt und welchen Stellenwert nehmen die einzelnen Bausteine für ein respektvolles Miteinander darin ein. Wir müssten an alle Tabus, an die Großen, politisch und wirtschaftlich relevanten, sowie an die kleinen die unseren Alltag bestimmen. Es gibt keine Ausnahmen, alles müsste neu überprüft werden, auch den eigenen Schweinehund, der uns von so vielen Sachen abhält. Diese Überprüfung können wir leider nicht allein denjenigen überlassen, die diese Verhältnisse installiert haben, sondern es sollten alle sich ihrer eigenen Existenz bewusst sein und sich somit auch als Teil des Ganzen begreifen, bei der jede/r eine wichtige Rolle spielt. Lassen wir uns bloß nicht weiß machen es gäbe Unterschiede zwischen relevanten und nicht relevanten Menschen, das ist ein Spiel der Macht, dem wir uns verweigern sollten, den es ist das Spiel der nur zur Eigensicherung dient und dabei sollen halt nicht alle mitspielen.

Eine wichtige Frage ist dabei die Wertigkeit von Handlungen. Wer bestimmt dies und warum werden sie so unterschiedlich honoriert. Kleines Beispiel, wieso verdienen Sportler, nur weil sie schnell im Kreis fahren oder gut mit dem Ball umgehen können horrende Summen und eine Krankenschwester nur einen Hungerlohn. Wieso ist ein Müllmann im Vergleich zu einem Manager so schlecht gestellt ( wir sollten uns nur überlegen, wenn den Dreck niemand mehr abholt) . Es geht nicht um Gleichmacherei, aber es geht um die Würdigung von Arbeit und das Recht mit der Leistung die erbracht wurde, sein Leben zu gestalten. Wie kann es sein das so unterschiedliche Löhne bezahlt werden, das jemand mehr als das 2000 fache pro Stunde verdient, als jemand anderer. Diese Leistung kann nicht erbracht werden, von niemanden, sie ist eine künstlich erschaffene Einheit, um Unterschiede zwischen Menschen sichtbar zu machen, die nicht bestehen, nur in den Handlungen die sie vollziehen. Es dient zur Macht, oder einfach nur zur Ego Aufwertung, ich weiß nicht, ob wir uns heute noch diesen Luxus an Egomanen leisten können. Denn darum geht es, ich verdiene mehr als du, darum bin ich mehr Wert. Um dieser Wertigkeit Ausdruck zu verleihen lassen wir es zu, dass innerhalb eines Landes so extreme Lohnunterschiede entstehen und wir Menschen in den Abgrund fallen lassen. Noch schlimmer ist der Verlust von Empathie wenn die Auswirkungen unseres Handelns so weit weg sind, dass sie nicht mehr erfahrbar werden. Deshalb lassen wir lieber ein paar „Negerbabys“ verhungern oder an Krankheit sterben, als sie an dem Reichtum der woanders besteht teilhaben zu lassen. Wir sind sogar so zynisch, das wir notwendige Schritte nicht einleiten oder Vergünstigungen gewähren, nur um den maximalen Profit nicht zu gefährden. Man muss sich nur den Bereich der Nahrungs- und Pharmaindustrie ein wenig genauer anschauen um deren Perversion zu erkennen. Es sollte uns klar sein, dass das Verhalten der Regierenden gegenüber der so genannten Dritten Welt, sich irgendwann auch im gleichen Maße gegen die eigene Bevölkerung richten wird, sobald die sozialen Begebenheiten sich auch hier noch negativer verändern als bisher geschehen. Wir sollten nicht zu blauäugig sein zu hoffen, dass die Regierungen und Wirtschaft auf einmal den Humanismus ausrufen, wenn sie auf die Missstände angesprochen werden, sie kennen sie, schon immer !

In der Politik spricht man so gern davon, dass wir alle in einem Boot sitzen, genau das machen wir. Nur das sich das Oberdeck nicht dafür interessiert, dass das Unterdeck gerade absäuft. Sie hören zwar schon davon, doch solange sie keine nassen Füsse bekommen werden sie nichts unternehmen. Es liegt also an uns zu handeln.

Sao Paulo soll die Stadt mit den meisten Hubschauberlandeplätzen sein. Die Superreichen haben inzwischen soviel Angst, dass sie sich nicht mehr mit dem Auto durch die Stadt trauen. Man könnte nun vermuten, sie hätten Interesse daran, dass sich dieser Zustand verändert und sie einen Beitrag dazu leisten es wieder sicherer und somit gerechter zugehen zu lassen, auch um ihre Lebensqualität zu verbessern. Nein, stattdessen werden Landemöglichkeiten auf den Dächern gebaut, um vom Arbeitsgetto ins Wohngetto zu fliegen .

Doch was sagt uns diese menschliche Regung !? Bevor der Geldadel auf ein Teil seines Geldes verzichtet, baut er sich lieber Mauern und somit baut er sich auch Angst mit auf und wir können nur hoffen, dass er nicht so paranoid wird, alle die nicht zu ihm gehören aus Angst zu exekutieren. (Auf den Abschuss von Strafsenkindern in Mexiko City gab es ja schon mal eine Abschussprämie).

Doch wie kann es eine Umverteilung geben ohne gleich die Revolution auszurufen ? Wir müssen uns eins klar machen, es werden alle gebraucht, fangen wir nicht damit an neue Grenzen aufzubauen, seien die Ziele noch so honorig.

Ein kleiner Schritt wäre es alle die in einer Gesellschaft leben, als gleichwertige Mitglieder anzusehen und somit auch ihre gesellschaftliche Funktion zu achten. So wie es den Müllmann und den Manager gibt, muss es auch den Faulenzer und den Workaholic geben. Honorieren wir jede Anwesenheit und geben wir ihr das Recht menschenwürdig zu leben. Erkennen wir unsere eigenen Widerstände und finden heraus was uns wirklich stört, die Überprüfung der eigenen Lebenskonzepte kann da sehr hilfreich sein.

Das fängt zum Beispiel mit den Löhnen an. Lasst uns einen Lohn ermitteln der zu einem menschenwürdigen Leben reicht und nehmen wir diesen als Ausgangspunkt für die weitere Lohnausschüttung eines Betriebes. Das gesamte Gehaltsvolumeneines Betriebes wird nun nach dieser Prämisse verteilt. So ist erstmal die Grundversorgung jedes einzelnen Arbeiters gewährleistet. Mit dem Rest kann dann immer noch nach Qualifikation und Aufgabenbereich unterschiedlich bezahlt werden. Es geht jedoch nicht, dass einige Wenige Summen überwiesen bekommen, sei es durch überzogenen Löhne oder Boni und ein anderer Teil innerhalb des gleichen Betriebes ihre Miete nicht mehr zahlen können. Bei diesem Modell muss der Staat nicht eingreifen, außer vielleicht in der Festlegung welcher Lohn als menschenwürdig angesehen wird. Die freie Gestaltung des Restgehalts bleibt weiterhin in der Hand des Betriebes und ich bin mir sicher, dass ein Manager immer noch mit seiner Million nach Hause fahren wird. Mit dieser kleinen Idee wäre der Betrieb in keinster Weise einem Wettbewerbsrisiko ausgesetzt, denn die aufgewendete Summe für Löhne wäre die gleiche wie vorher. Ein Schaden am Betrieb würde es nicht geben, nur eine Einschränkung im oberen Lohnsektor und der würde sicherlich nicht zur Armut führen.

Ein weiterer Vorteil, gerade bei einer Steigerung des Gehalts in den unteren Lohngruppen, wird ein Impuls direkt an die Wirtschaft weitergegeben, da dieser Mehrverdienst meist direkt in den Konsum fließt und somit für das Wachstum sicherlich förderlich ist. Im Gegensatz stehen die hohen Einkommen, die als totes Kapital meist nicht dem Einzelhandel zur Verfügung stehen und womöglich noch ins Ausland geschafft werden.

Es gibt inzwischen so viele gute Ideen eine Umverteilung zum Wohle aller einzuleiten, lasst uns nicht den Fehler begehen so lange zu warten, bis das Faustrecht wieder zurückkehrt. Wir müssen heute nicht mehr weit schauen, um zu sehen, wo zu große Ungleichgewichte innerhalb einer Gesellschaft hinführen und diese Länder sollten uns Mahnung genug sein. Noch leben wir in einem Land relativer Ruhe und Wohlstand. Dies kann sich schnell ändern, beginnen wir mit einer Umstrukturierung die sich noch regulieren lässt. Fordern wir die gesellschaftlichen Gruppen, die die finanziellen Mittel dazu haben auf, sich an diesen Prozess zu beteiligen und zeigen wir ihnen die Chancen auf, die eine Gesellschaft bietet, die auf den Wohlstand aller wurzelt und erkennen wir die Macht die der ach so kleine Konsument in Händen hält und die er nur nicht nutzt, weil er glaubt zu klein zu sein. Was ihm fehlt ist meist nur der Glaube an sich und ein Werkzeug sich zusammen zu koordinieren. Natürlich ist Kinderarbeit in China günstiger als ein Arbeitsplatz in Deutschland, doch wir sollten uns immer bewusst sein in welcher Gesellschaft wir leben wollen und ob wir uns hinter Mauern verbarrikadieren müssen oder mit unserem Liebsten abends durch den Park schlendern wollen.

Geschrieben von bookfield




Howard Marks – Der Film (DVD)

In der letzten Ausgabe berichtete ich über den Besuch von Howard Marks in Berlin und stellte seine beiden Bücher „Dope Stories“ und „Señor Nice“ vor. Nachdem ich von dem Edition Steffan Verlag auch noch die dazugehörige DVD überreicht bekommen haben möchte ich es nicht versäumen auch hierzu meine Meinung kund zu tun.

Die DVD „Howard Marks-Der Film“ ist schon länger auf dem Markt und bietet dem Interessierten, eindrucksvolle Filmbeiträge. Sie ist eine Ergänzung zu sei-nen Biografien. Sie zeigen Howard Marks beim Besuch von Cannabis-Anbaugebieten in Jamaika und der Schweiz. Bei einem Besuch im Hanf-Museum in Amsterdam und „Cannabis-Castle“.

 

Fazit:

Die Überarbeitete Version von „Howard Marks – Der Film“ enthält zusätzliches Filmmaterial, das auf der ersten Ausgabe (die sich in meinem Besitz befindet) noch nicht vorhanden ist. Wie zum Beispiel die Übergabe des legendären und als verschollen gegoltenen Reisepasses von „Mr. Nice“. Ihr bekommt die DVD „Howard Marks-Der Film“ bei jedem gut sortierten Hanf-Laden in eurer Nähe oder beim

Edition Steffan Verlag

Hansaring 145-147

D-50670 Köln

www.edition-steffan.de

Howard Marks – Der Film

DVD ISBN 3-923838-37-9

VHS ISBN 3-923838-21-2

Laufzeit 52 Minuten

FSK ab 16 Jahren

Preis DVD/VHS:12,50 €

Desweiteren befindet sich auf der Homepage des Verlages ein Hinweis über die Verfilmung von „Mr. Nice“. Der Kinostart ist bisher für 2010 angesetzt. Aber auch auf Nachfrage war kein genauer Termin zu ermitteln.




Der lästige Hartz 4 Empfänger – Leserbrief

Ups, da hab ich wohl keine Arbeit mehr! Diese Aussage könnten wohl viele in Berlin machen. Ein Teil weil er gerade mal wieder seinen Job verloren hat, ein anderer weil er schon lange keinen mehr hat. Alle haben eins gemeinsam, ob nun aus Faulheit oder aus Mangel an offenen Stellen, sie brauchen Geld zum existieren. Also geht man zum Amt und bittet um finanzielle Unterstützung. Das erst mal zum normalen Ablauf. In einem Land der Unterscheidungen zuckt auch hier der Reflex, die Gruppe der Arbeitslosen zu teilen, in Arbeitslosengeldempfänger und in Hartz 4ler. Die einen haben hart gearbeitet, viel Geld von ihrem Lohn in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und somit auch das legitime Recht auf Unterstützung, so wird behauptet. Die anderen sind dann doch eher Faul und liegen der Gesellschaft auf der Tasche, nicht Umsonst werden sie gerne als Sozialschmarotzer betitelt.

Nun frage ich mich natürlich: Wer darf Hilfe bekommen? Die Politik legt ein Profil an, welches Menschen in das Schema guter oder schlechter Arbeitsloser pressen. Dies machen sie natürlich mit Kalkül, denn sie stehen vor einem Problem.

ES GIBT NICHT MEHR GENUG ARBEIT !

Also die Bringschuld der Politik, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, damit Arbeit entsteht und somit die Gesellschaft am Laufen zu halten ist nicht mehr im vollem Umfang gewährleistet. Natürlich könnte man jetzt einen Exkurs in die verschiedenartigen Gründe für diese Misere machen, Fakt bleibt, es gibt nicht genug Arbeit! Da nützt auch kein dummes Geschwätz von dem Ziel der Vollbeschäftigung. Sicherlich kann man das nicht für alle Berufsbereiche behaupten, denn in der Gruppe der Hochqualifizierten besteht ein Mangel, doch selbst bei dieser ist inzwischen die Sicherheit verloren gegangen, denn auch hier ist es sehr wichtig geworden, wo genau die Qualifikation besteht.

Mein Augenmerk bezieht sich eher auf die Schicht der Unqualifizierten, eine Gruppe die wirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr zu gebrauchen ist und für den Staat nur noch als Kostenfaktor wahrgenommen wird. Diese Gruppe wächst, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Andere Länder haben ihre eigenen Modelle mit dieser Gruppe umzugehen, nicht umsonst gehören Slums zum normalen Bild von Großstädten, inzwischen auch in den meisten Städten Europas. Ich möchte hier nicht die Verhältnisse von Berlin, Paris usw. mit denen in Mexiko City, Bangkok oder Johannesburg vergleichen, doch es gibt eine Tendenz und die zeigt auf Verarmung und der hilflose Umgang mit ihr (Man geht heute davon aus das es weltweit ca. 200000 Slums gibt in denen ca. 1 Milliarden Menschen in Armut leben).

Die Hilflosigkeit beginnt damit, die genauen Probleme nicht sehen zu wollen und sich mit der Frage zu beschäftigen, was mache ich mit Personen die nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf integriert werden können. Wer legt fest wer hilfreich für eine Gesellschaft ist und welche Indikatoren werden dafür herangezogen und besteht überhaupt noch der Anspruch bestimmte Gruppen in der Gesellschaft zu unterstützen.

Wir haben heute die Situation, das entweder Qualifikation, Macht oder Geld als Indikatoren für eine Akzeptanz in der Gesellschaft gelten, einige schaffen es auch durch hervorragende menschliche Handlungen, doch die können wir getrost vernachlässigen, denn diese werden meist nur als moralische Funktion hofiert.

Wir haben also diese Gruppen von Menschen innerhalb von Gesellschaften, die nicht mehr „gebraucht“ werden. Unser Denken ist meistens schon so geprägt, dass die meisten ein ähnliches Urteil über diese Gruppe fällen würden. Wir nennen dieses Denken unser eigen und sind bemüht durch unsere Handlungen selbst nicht dazu zu gehören. Denn alle wollen irgendwie gebraucht werden. Ich gebe zu bedenken, dass diese Einteilung nicht nach den Prinzipien der Menschlichkeit getroffen wurde, sondern nach der wirtschaftlichen Nutzbarkeit (Human-kapital). Nur wir haben das Problem, diese Gruppe existiert, sie ist da, jeden Tag läuft sie an uns vorbei. So wie die „DRITTE WELT“ bei uns in den Kaufhausregalen permanent präsent ist und wir die Menschen vergessen die diese Waren, unter meist erbärmlichen Verhältnissen herstellen. Genauso vergessen wir auch die Menschen bei uns, die sich aus Armut aus dem gesellschaftlichen Leben zurück ziehen müssen oder als “sozialer Schandfleck” vor den Einkaufshallen, im Park oder sonst wo herumlungern.

Was wir leider nicht machen, ist, zu hinterfragen welche Grundsätze wir herangezogen haben, um diese Missstände tolerieren zu können. Wir gehen wie selbstverständlich immer noch von Glaubensätzen aus, die so nicht mehr haltbar sind (ohne Fleiß kein Preis, wer Arbeiten will findet auch welche, erst die Arbeit dann der Lohn, es existiert eine soziale Marktwirtschaft, soziale Netze kümmern sich um Arme etc.). Die Situation hat sich geändert und es fallen heute selbst Menschen in das Armutsraster, die nach dem herkömmlichen Sinne alles richtig gemacht haben.

Doch wie kommt es überhaupt , dass wir eine Existenz nur denjenigen zusprechen die Arbeit haben. Wieso darf es den Faulenzer nicht geben? Warum werde ich gezwungen so viele Richtlinien einzuhalten, nur damit ich existieren darf. Wie wäre es, wenn sich meinetwegen erst mal ein Staat ,als ein Gebilde begreift, bei dem alle Mitglieder als gleichwertige Mitglieder verstanden werden, egal was jeder Einzelne darin für Handlungen vollzieht. Dieser Staat erst mal die Aufgabe hat, die Mitglieder dieser Gemeinschaft die Grundversorgung zu gewährleisten. Der Staat die Aufgabe hat, Unternehmen, die dieses Ziel mit umsetzen zu unterstützen und zu fördern. Das heißt auch das er bestimmte erforderlichen Mitteln der Infrastruktur nicht komplett privatisieren darf, wie z.B. die Wasserversorgung, den Strom/Gas, Nahverkehr, Nahrung, Kommunikation, Immobilien. Diese Grundversorgung muss gewährleistet sein, alles andere kann dem freien Handel untergeordnet werden. Welche Aufwendungen müssen erbracht werden um diesen Zustand der staatlichen Versorgung zu erreichen. Denn was wünschen sich denn alle? Ein erstmal sorgenfreies Leben im Bereich der Grundversorgung. Dieser Zustand sollte das Ziel aller Staaten sein, die in Kooperation untereinander sich bei diesem Unterfangen helfen.

Ok, das ist völlig unrealistisch! Warum? Realistisch betrachtet lassen wir gerade die Welt untergehen und fühlen uns auch noch im Recht mit der Meinung, das dies nicht zu verhindern ist. Die Klimaveränderung ist für die meisten noch nicht real erfahrbar, jedenfalls in Europa.

Doch sie kommt und das in einem Ausmaß und einer Geschwindigkeit die vor ein paar Jahren noch nicht so eingeschätzt wurde. Sie ist auch nicht das Problem, das Problem ist, das wir sie Ignorieren, auch wenn sie inzwischen als Gesprächsstoff all gegenwärtig geworden ist. Dies wird auch perspektivisch einen großen Einschnitt für den Welthandel bedeuten, denn irgendwann werden wir uns den Apfel aus Südafrika nicht mehr leisten können (was eigentlich eh Schwachsinn ist), da die Transportwege zu teuer werden (Öl wird knapp und teuer). Auch wird mehr Geld für den Wiederaufbau benötigt, dessen Zerstörung durch Naturereignisse oder provozierte Unfälle (z.B Ölpest) hervorgerufen wurden. Dazu kommt das die Länder die Europa, seit der Kolonialzeit ausgebeutet hat, eigen-ständiger werden und die Abhängigkeitsverhältnisse sich verändern oder uns wirtschaftlich überflügeln werden (siehe z.B. China und Indien). Solange die Wirtschaft noch auf gnadenlose Konkurrenz ausgerichtet ist, werden die anstehenden Probleme nicht bewältigt werden können. Es werden immer noch Kriege mit immensen Kosten geführt, nur um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und/oder die Versorgung von Rohstoffe zu sichern und nicht nach den Bedürfnissen der Menschen, die in diesen Ländern leben. Um was geht es eigentlich?

Um die Bereicherung einiger weniger innerhalb eines Staates oder um eine intakte Gesellschaft, bei der alle Menschen integriert werden?

Lustig dabei ist, dass der Bundespräsident Köhler zurückgetreten ist, nur weil er auf diese allgemein Bekannte Praxis hingewiesen hat, ziemlich lächerlich das dies noch kein Konsens zu sein scheint. Die Politik denkt immer noch, die Bevölkerung besteht aus lauter Vollpfosten. Wenn man das Bildungssystem anguckt laufen wir zwar genau dort hin, doch noch ist es nicht so weit, auch wenn die Bildzeitung die Politik dabei kräftig unterstützt.

Doch was Tun? Fangen wir langsam an die neuen politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten neu zu bewerten, welche Ziele werden überhaupt verfolgt, wohin fließen diese immensen Gelder und für was werden sie verwendet. Wieso klafft die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander ohne das sich die Politik dafür wirklich interessiert. Vor dem Gesetz sollen alle gleich sein, doch bei der Arbeit werden Menschen in Summen bezahlt die weit über der überhaupt möglichen Arbeitsleistung liegen, hingegen andere mit Almosen abgespeist werden. Warum lässt ein Staat solche haarsträubenden Ungerechtigkeiten zu und versucht selbst in der Krise nicht auf diese überbezahlten Lohngruppen zuzugreifen, sondern folgt seinem Reflex des geringeren Widerstandes und stürzt sich wie immer auf die sozial schwach gestellten. Nur muss er langsam aufpassen, denn er bringt damit das Gesellschaftsgefüge durcheinander.

Die Krise ist da, auch wenn sie in Deutschland noch in abgeschwächter Form erfahrbar ist. Daher ist es dringend notwendig neue Prämissen des Zusammenlebens mitzugestalten. Die ‘Vermögensverteilung hat mittlerweile eine so große Schieflage, das sie endlich korrigiert werden muss, wo andere in 10 € Schritten rechnen, haben andere dieses Problem erst im 6 stelligen Bereich. Wie konnte es dazu kommen das Arbeit so unterschiedlich bewertet wurde und das Reichtum so extrem ungerecht verteilt ist. Die Lobbyisten in der Politik müssen sich langsam auf die Werte besinnen, die sie uns permanent vor heucheln. Und Otto Normal Verbraucher sollte langsam erkennen, wie viel Macht er eigentlich besitzt und sie nutzlos brach liegen lässt.

Wir haben die Möglichkeit, so lange zu warten bis unser Handlungsspielraum so klein geworden ist, um nur noch darauf als Notfall zu reagieren oder wir fangen jetzt damit an, um uns einen höheren Gestaltungsspielraum zu schaffen. Denn dieser würde den Verlustfaktor von Menschenleben sicherlich immens nach unten sinken lassen, auch wenn man oft den Eindruck hat, dass dies gar nicht gewünscht ist. Zur Zeit sieht es nach Rette sich wer kann aus und wer sich bei Katastrophen am besten Retten kann, wissen wir. Jedenfalls nicht das einfache Volk.

Letztendlich werden wir über kurz oder lang auf einander angewiesen sein, weil das Problem des Klimas, der Wirtschaft, des Friedens etc. zum Glück keine Ländergrenzen kennt. Die Frage ist nur setzt sich die Einsicht und Vernunft durch oder werden wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Beim 11.o9 haben wie gesehen, wie mit einer Krise umgegangen wurde die nicht auf Vernunft basierte sondern auf Rache und schwupp zwei Kriege angezettelt wurden, die ihrer eigenen Dynamik folgen. Lassen wir es nicht zu, dass sich solche Vorgänge von durchgeknallten Präsidenten wiederholen.

Beim Klima haben wir das Glück diesen Mechanismus leicht zu verstehen. Es zeigt uns in seiner sehr einfachen, aber verständlichen Weise auf, das wir nicht getrennt von der Welt handeln können ohne dafür die Konsequenzen zu tragen. Wenn ich also alles was mich umgibt zerstöre, werde ich letztendlich selbst zerstört. Ach, das haben wir nicht gewusst?! Ich weiß, ich dachte auch immer, Kinder gehören geschlagen damit sie Hören, bis ich das Messer im Rücken spürte!

Doch was heißt das? Es heißt Du bist verantwortlich für alles, es gibt keine Ausnahmen. Schau dir deine Rechtfertigungen deines Handelns an, doch letztendlich bist du es der handelt. Du findest die Welt Scheiße, liegst aber den ganzen Tag auf dem Sofa, du bist gegen Massentierhaltung, aber willst das Schnitzel für ein paar Cent. Du bist gegen die Armut, aber nicht bereit abzugeben. Die Umsetzung deiner Probleme sollen doch bitte schön andere übernehmen. Die Verantwortung wird meist abgegeben, um sich so den Schwierigkeiten nicht stellen zu müssen. Sowie der Spekulant nur den kurzfristigen Gewinn sieht, ohne sich Gedanken über dessen Auswirkungen zu machen, so verprügelt der Frustrierte den nächstbesten, um von seinem persönlichen Hilflosigkeit abzulenken. Kämpfen wie nicht gegen sondern für, fangen wir an zu formulieren wie es aussehen könnte und was dafür benötigt wird. Warten wir nicht auf andere, die für uns handeln sollen, handeln wir selbst, jede/r in dem Umfang seiner Möglichkeiten. Denn wenn man auf die Politik und Wirtschaft wartet ist es zu spät, sie hatten ein paar Jahrhunderte Zeit, wir haben gesehen und verstanden, das ihre Solidarität bei ihrem Egoismus endet.

Geschrieben von bookfield




Das Kurzarbeitergeld…

wurde bis März 2012 verlängert. Wie in unserer Dezember/Januar-Ausgabe befürchtet, haben die politisch Verantwortlichen sich gegenüber der Wirtschaft erneut gebeugt und das Kurzarbeitergeld entgegen ihrer Aussage vom November 2009 erneut verlängert. Mit dieser Entscheidung werden die öffentlichen Kassen bis März 2012 zusätzlichen belastet. Dieser Beschluss bestätigt außerdem die Aussage unseres Bundesverteidigungs-ministers Dr. zu Guttenberg (Der Kreuz-berger Ausg.:7): “Das die Wirtschaftkrise mitnichten vorüber ist”. Zudem bestätigt sich auch unsere Befürchtung einer weiteren Pauschal-Subvention für die Industrie. Wir dürfen also gespannt sein wie lange die von der Bevölkerung erwirtschafteten Steuergelder weiterhin in den Erhalt unwirtschaftlich arbeiten-den Unternehmen und deren Manager gesteckt wird. Der Vorwand, mit dieser Maßnahme Arbeitsplätze sichen zu wollen, wurden bereits durch Fälle wie zum Beispiel Arcandor als Lüge enttarnt. Im Gegenzug werden kleine Händler die jede freie Minute in ihre Exsitenz stecken von der Staatsmacht drangsaliert und abkassiert (s. Bericht “Die Ordnung ist wieder hergestellt”).