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Kategorie: Wissenschaft - Der Kreuzberger

So etwas hat es früher nicht gegeben! – 3D-Drucker

Normalerweise finde ich als Trend-Scout meine Objekte der Begierde, indem ich mit offenen Augen durch die Welt ziehe. In Zeiten von Internet und der damit verbundenen Informationsverbreitung kommt es immer öfter vor, dass mir die neusten Erfindungen und Trends im weltweiten Netz ins Auge fallen. Wie im heutigen Fall von ´So etwas hat es früher nicht gegeben.

Ich saß in der Redaktion vor meinem Computer und räumte mein elektronisches Postfach auf. Etliche Nachrichten hatten sich in den vergangenen Tagen angesammelt. Darunter, wie immer – Werbung verschiedener Unternehmen, Pressemitteilungen, und die private Post. Nachdem ich die dringliche Post abgearbeitet hatte, gab ich mich der über die letzten Wochen aufgelaufenen Pressemitteilungen hin. Neben den üblichen Standartnachrichten fanden sich drei – vier aufsehen erregende Nachrichten. Eine aber war wirklich spektakulär!

„3D – Drucker im Fadenkreuz von Lizenzrechtlern“

3D-Drucker – ich habe noch nie davon gehört, gelesen oder gar jemals ein solches Gerät zu Gesicht bekommen. Grund genug für mich den Bericht genauer unter die Lupe zu nehmen. Nachdem ich ihn zweimal gelesen hatte um die Technik und Funktionsweise des Druckers vollständig zu erfassen, setzte die Phase des Staunens ein. Ich weiß nicht inwieweit jemand von euch sich für den Bereich Technischer Fortschritt interessiert, meiner Kenntnis entzog sich die Existenz von diesen Geräten bisher gänzlich.

3D-Drucker fertigen, wie der Name schon sagt, materielle dreidimensionale Gegenstände in Vollendung. Wenn man so will: fehlt einem beim Kochen ein Kochlöffel – druckt man ihn sich aus. Fehlt einem für das romantische Abendessen zu zweit ein Kerzenständer – druckt man ihn sich aus. Möchte man eine Partie Schach spielen und bemerkt es fehlt eine Figur – druckt man sich auch diese aus. Diese Umschreibung kommt der Sache schon sehr nahe, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Es gibt verschiedene Versionen von 3D-Druckern, die sich in der Arbeitsweise unterscheiden:

Subtraktiver Druck: Ein Gegenstand wird aus einem massiven Block durch das Abtragen von Material mittels Fräsen, Drehen oder im elektrischen Verfahren wie dem Funkenerodieren hergestellt. Diese älteste Gruppe zählt zu den CNC-Maschinen.

Additive Druck: Ein schnell aushärtender Kunststoff wird additiv Schicht für Schicht (Schichtstärke ca. 1-2 mm) gespritzt und formt somit den gewünschten Gegenstand. Der Ausdruck ist innerhalb weniger Stunden verfügbar. Formender Druck: Das Material wird durch Anwendung äußerer Kräfte zum Gegenstand geformt, es wird weder Material entfernt noch hinzugefügt.

Hybrider Druck: Kombination mehrerer vorangehender Verfahren, Anwendungsbezogen.

Neben den üblicherweise in weiß (farblos) gehaltenen Ausdrucken, können die heutzutage hergestellten Geräte Objekte mit einer Farbtiefe von bis zu 24-Bit erstellen. Die Größe eines 3D-Druckers hängt von dem jeweiligen Einsatzgebiet und den zu erfüllenden Anforderungen ab. Es gibt Geräte die bequem auf jedem Schreibtisch Platz finden (65x50x50cm/50Kg) und andere wiederum benötigen eine Stellfläche von 6m². Zu den Nutzern dieser Replikatoren gehörten in der Vergangenheit vorwiegend Architekten, Mediziner und die produzierende Industrie. Sie alle haben frühzeitig den Vorteil erkannt, preisgün-stig, unabhängig von anderen und vor allem viel schneller ihre Entwicklungen in dreidimensionale Gegenstände zu bringen.

Architekten können ihren Auftraggebern die Pläne zu Bauvorhaben in kürzester Zeit als Modell präsentieren. Mediziner können für ihre Patienten Modelle einer Herzklappe erstellen und somit im Vorfeld eines operativen Eingriffs die optimale Lösung erstellen. Dies hält für den Arzt den Aufwand und für den Patienten die Strapazen einer Operation so gering wie möglich. Beide Seiten profitieren aber noch mehr davon, dass eine eventuelle Komplikation im vorhinein erkannt und beseitigt und so das Risiko für beide Parteien ebenfalls auf ein Minimum reduziert werden kann. Die produzierenden Gewerke können bei Neuentwicklungen von Bauteilen und Geräten diese bereits in frühen Phasen der Schaffensperiode in greifbare Formen bringen. Privatleute wie wir, die sich einfach nur mal einen Arsch mit Ohren ausdrucken wollen (falls man noch keinen neben sich auf der Couch zu sitzen hat), gehören somit nicht zu dem typischen Klientel der 3D-Drucker-Produzenten. Lag der Einstiegspreis für ein solches Gerät im Jahre 2006 noch bei stolzen 20.000€, waren es 2007 „nur“ noch 5000€, die beim Händler auf den Tisch zu blättern waren. Heutzutage gibt es preiswerte Einsteigermodelle bereits für 1.300€. Ein weiterer Preissturz ist nicht auszuschließen, jedoch bleibt abzuwarten, inwiefern sich das Gerät bei der breiten Masse der Konsumenten durchsetzen wird und somit überhaupt eine Beeinflussung des Marktpreises stattfinden kann. Der Erfindung und Vermarktung dieser Drucker stehen Lizenzrechtler kritisch gegenüber. Sie befürchten in Zukunft Umsatzeinbußen durch „Heimproduktion“ von zum Beispiel Gebrauchsgegenständen und Fanartikeln und versuchen sich ihrerseits rechtlich abzusichern.

Neben den bekannten Herstellern von 3D-Druckern wie Zprinter, Objet, Optomec, Solidscape und ProMetal versucht sich seit kurzem auch HP am Markt der Replikatoren zu behaupten.

Euer Trend-Scout




Eine Studie des Kreuzbergers…

konnte die Existenz von Bullenschweinen nicht bestätigen. Trotz einer Reihe von Sichtungen unter der Zivilbevölkerung und etlichen Augenzeugenberichten mit Hinweisen zu ihren Aufenthaltsgebieten ist es uns nicht gelungen, einen Nachweis für das vorhanden sein dieser Lebewesen zu erbringen. Die diesbezüglich vom Kreuzberger in Auftrag gegebenen und von mehreren, unabhängigen Instituten durchgeführten Forschungsarbeiten zu diesem Fachgebiet, ergaben im unmittelbaren Vergleich von Bullen und Schweinen, dass weder äußerlich, noch im genetischen Bereich irgendeine Form der Übereinstimmung festzustellen war. Die zu dem Kernteam gehörenden Wissenschaftler, bestehend aus weltweit führenden Fachleuten, standen mehrere Optionen für den Nachweis dieser Lebensform zur Verfügung. Eine davon war der Versuch, Bullen mit Schweinen zu kreuzen um somit ein Exemplar eines Bullenschweins zu erhalten. Dieser Versuch wurde nach mehreren erfolglosen Befruchtungsversuchen als misslungen und ohne Aussicht auf Erfolg abgebrochen. Sollte den Wissenschaftlern in Zukunft noch ein Zuchterfolg gelingen, wird weiterhin die Frage im Raum stehen: Wie bekommt man das Vieh in die, von den Augenzeugen erwähnte, Uniform?




Cradle To Cradle Die nächste industrielle Revolution!

Wir sind heute mit vermeintlichen Problemen konfrontiert, die uns nicht selten in einer Schockstarre und einem Gefühl der Hilflosigkeit zurücklassen. Deshalb will ich euch noch einen kleinen Vorgeschmack machen, auf die nächste Ausgabe. Dort möchte ich eine Bewegung vorstellen, die ohne zu übertreiben, die Welt revolutionieren könnte, ohne unseren Lebensstandart massiv zu verändern und dennoch für alle Menschen auf der Welt anwendbar ist. Ich bin sogar der Meinung, sie wird es und sie wird tiefgreifendere Einschnitte für die Menschheit haben, als alles andere was bisher geschehen ist. Nun gut, das hört sich jetzt ein wenig pathetisch an, aber ich bin nicht der Meinung dass ich übertreibe, denn die Lösung ist so banal wie genial und ist so alt wie die Geschichte unseres Planeten selbst.

Die Bewegung heißt Cradle to Cradle von Michael Braungart und William McDonough. Obwohl ich den beiden nicht zu nahe treten möchte, sind sie dennoch nur ein Baustein (sicherlich zwei sehr bedeutende). Entscheidend für den Erfolg und das Überleben der Menschheit ist jedoch, wie viele sich letztendlich daran beteiligen, also auch Du und Ich. Es gibt keinen Unwichtigen, alle dürfen dabei sein und sind erwünscht.

Der Tragende Gedanke ist, dass der Men-sch zur Welt gehört, und diese Welt wirft nichts weg. Es gibt keinen Müll, es gibt nur Rohstoffe und alles funktioniert in Kreisläufen, nichts geht verloren. MÜLL = ROHSTOFF! Diese Handlungsweise, die die Welt seit Jahrmillionen praktiziert, wurde nun in unsere moderne Zeit gebracht und in Anlehnung an den biologischen Kreislauf, auch ein technischer Kreislauf entwickelt, mit gleichen/ähnlichen Eigenschaften und es ist ein Prozess, es können immer mehr Materialien integriert oder ersetzt werden. Die Idee ist also uralt und ist eigentlich keine Idee, sondern die einzige logische Handlung, die diese Welt am Leben halten kann oder sagen wir mal so, noch für den Menschen bewohnbar belässt. Diese Handlung, ist in der Natur sichtbar in allen Kreisläufen die in ihr entstehen oder entstanden sind. Jetzt ist es Zeit, das wir uns besinnen und uns der Weisheit der Natur wieder anschließen, wir gehörten immer schon zu ihr. Mit einer Verweigerung dieser Erkenntnis haben wir die Erde und die Menschheit bis zum Abgrund geführt! Der Erde ist es egal, ob Menschen darauf vegetieren oder nicht, sie wird uns überleben. Es liegt also an uns, ob wir noch daran teilhaben wollen oder nicht. Werden wir enden wie der Parasit der sein Wirttier aufrisst oder nehmen wir wieder Teil an dem größten ökologischen Kreislauf denes gibt, den der Erde!

Wenn wir uns mal vergegenwärtigen, dass die Masse der Ameisen, um das 4-6 fache höher ist, als die der Menschen und sie schon seit ewigen Zeiten auf diesen Planet verweilen ohne die Welt in irgendeiner Weise dabei geschädigt zu haben. Es ist schon verwunderlich was der Mensch innerhalb eines Jahrhunderts so alles anstellt, um seinen Exodus vorzubereiten. Beteiligen wir uns also weiterhin am kollektiven Selbstmord oder erkennen wir, dass wir nie von unserer Welt getrennt waren und beginnen wir in diesem Geist zu handeln.

Gut! Das hört sich jetzt wieder nach Verzicht, moralischem Handeln, einer neuen Ideologie, Unwirtschaftlichkeit oder nach irgendetwas an, nur nicht nach Spaß. Alles dies trifft nicht zu, es wird hier kein -ismus gegen einen anderen ausgetauscht oder auf die Vernunft der Menschheit gesetzt (bringt eh nichts). Nein es ist wirtschaftlich, der Lebensstandart könnte gehalten werden, es beruht auf Nachhaltigkeit und dies für alle Menschen. Als Zugabe gibt’s noch eine schadstofffreie Welt, ohne Giftstoffe oben drauf. Tja und wie das genau gehen soll, versuche ich in der nächsten Ausgabe zu vermitteln.Wer jedoch neugierig geworden ist, dem möchte ich auf das „Cradle to Cradle“-Festival hinweisen, was zur Zeit in Berlin stattfindet.

Geschrieben von bookfield




Richtigstellung zu „Das muss auch anders gehen“ und „Kurz Gesagtes – Die neue Immobiliensteuer kommt“ (Ausgabe 9)

I. In der Oktoberausgabe von Der Kreuzberger ( Nr.9 ) ist mir ein Fehler unterlaufen! Im Artikel „Das muss auch anders gehen“ steht dort, das Deutschland „die drittgrößte Rüstungsmacht beherbergt“! Das ist falsch, es muss heißen „den drittgrößten Rüstungsexporteur der Welt beherbergt“. Wenn man das Jahr 2008 zugrunde legt ist Deutschland auf Platz 6 mit 46.8 Milliarden Dollar Militärausgaben. Unangefochten auf Platz 1 natürlich die USA mit 607 Milliarden. Sie gibt mehr Geld für Rüstung aus, als alle 9 Folgenden Länder zusammen. Schon Komisch nicht wahr !

Bookfield

Quelle: Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri In dem Bericht hieß es :“Deutschland……“. Richtig hätte es lauten müssen: „ Deutschland….“

 

II. In Der Kreuzberger Ausgabe 09 10 berichteten wir unter „Kurz Gesagtes – Die neue Immobiliensteuer kommt“ über das Wohnverhalten der Weinbergschnecke folgendes:“…da diese ihr Quartier im Herbst räumt und das wohnen in freier Natur vorzieht…“. Sachlich und fachlich korrekt hätte es selbstverständlich heißen müssen:“ Zur Winterstarre wird die Schneckenhausöffnung bis zum Erwachen im Frühjahr verschlossen. Dieser Schalendeckel zum Beispiel bei der Weinbergschnecke, das sogenannte Epiphragma, wird im Frühling wieder abgeworfen.“ (Quelle:Wikipedia)

Olly




Baustopp für die A 100

Einer Studie zufolge, die vom Kreuzberger in Auftrag gegeben wurde, kann der weitere Ausbau der A 100 aufgrund zahlreicher Alternativlösungen endgültig eingestellt werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß es wirtschaftlich sinnvoller wäre, vorhandene Verkehrsstrukturen zu nutzen und diese umzugestalten. Ein Vorschlag sieht zum Beispiel vor, den Um- beziehungsweise Ausbau der Berliner Wasserverkehrswege voranzutreiben. Um neue Verkehrswege für den zunehmenden Straßenverkehr zu schaffen, sollen demnach die Berliner Kanäle mit Bauschutt aufgefüllt, planiert und zum Schluß asphaltiert werden. Auf dieser neu gewonnenen Fläche, so sieht es das Straßenbauamt vor, könnten dann mehrspurige Schnellstraßen entstehen. Der rückläufige und subventionierte Transport zu Wasser könnte eingestellt und zu 78% auf die Schiene verlegt werden. Die restlichen 22 % würden dem Transportwesen per LKW zugute kommen. In einer ersten Testphase sollen zu Beginn 2013 Teile des Landwehrkanals trockengelegt werden um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten. Die Resultate aus dieser Testphase werden als Grundlage für ein weiteres Ausbauvorhaben den Stadtdplanern dienen. Die Kosten für dieses Vorhaben liegen laut Aussagen der Experten weit unter denen von Neubau und Sanierung des Berliner Straßennetzes.




So etwas hat es früher nicht gegeben – Der Risograph

Die Globalisierung hat hin und wieder auch ihre guten Seiten. Manch eine Erfindung wäre uns bis heute verborgen geblieben, wenn nicht irgendein Unternehmen auf dieser Welt Geld in eine Idee gesteckt hätte von der wir nun profitieren können.

In dem vorliegenden Fall, war es die Firma ´Riso´ aus Japan, die ein Gerät entwickelt hat, dass seinesgleichen auf dem Weltmarkt sucht. Im Gegensatz zu manch anderen fragwürdigen Produkten die unseren Kontinent aus dieser Richtung erreichen, ist dieses Gerät jeden Liter Treibstoff wert, den es für den Weg von Japan zu uns benötigt. Ihr fragt euch nun bestimmt wie ich dieses einmalige Prachtstück der Ingenieurskunst aufgespürt habe und um was es sich dabei überhaupt handelt. Wie so oft heißt es mal wieder: Lest, lernt und staunt.

Ich forschte im Internet nach einer Lösung, die Druckkosten vom Kreuzberger zu senken. Ich durchsuchte unendlich viele Internetseiten und füllte genausoviele Anfrageformulare für die unterschiedlichsten Vervielfältigungsmaschinen für Druckerzeugnisse aus. Ich stand in den verschiedensten Läden der Stadt um mir das zahlreiche Angebot in diesem Bereich vorführen zu lassen. Unterm Strich kochen alle nur mit Wasser und die Kosten bleiben, hin und her gerechnet, die gleichen. Enttäuscht von der Ausbeute meiner Suche, kam ich nach Hause und schaltete den Computer ein um die ersten Antworten auf meine Anfragen zu prüfen. Aber auch dies blieb ohne Ergebnis. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben als mich die E-Mail eines guten Bekannten erreichte. Bezugnehmend auf meine derzeitige Suche, verwies er mich auf die Internetseite der Firma ´Riso´, die auch eine Filiale hier in Berlin betreibt und die die Lösung unseres Problems sein könnte.

„Was habe ich zu verlieren?“, dachte ich und schaute nach.

Kaum glaubend was ich da sah, rief ich umgehend bei ´Riso` an und vereinbarte einen Termin mit einem Vertreter der Firma. Einige Tage später suchte ich den Direktvertrieb von `Riso´-Deutschland auf. Ein vor Energie sprühender und mit enormem Fachwissen ausgestatteter Mitarbeiter empfing mich zu seinem großen Auftritt – dem Verkaufsgespräch. Nachdem ich ihm aber meine Investitionsvorstellungen und das „Einsatzgebiet“, die Redaktion einer kleinen Kiezzeitung, offengelegt hatte, kamen wir von den hochwertigen Profimaschinen, die in der Preisklasse eines Mittelklassewagens lagen, zu den kleineren und zum Glück auch günstigeren Geräten. Das Gerät, das für uns in Frage kam und das ich hier vorstellen möchte, ist der Risograph RZ 370. Dieses Gerät, sowie die anderen Produkte der Firma ´Riso´ dienen hauptsächlich dazu, Druckerzeugnisse wie Flyer, Plakate, Broschüren oder Ähnliches herzustellen. Nun mag der eine oder die andere sagen: Das kann ich auch im Kopierladen um die Ecke.

Nun, das habe ich auch gedacht. Bis ich vor dieser Maschine stand. Denn im Gegensatz zu einem Kopierer im Kopierladen, arbeitet der Risograph um einiges schneller. Ich erinnere mich daran, als ich die ersten 500 Exemplare einer 1000er Auflage kopiert habe. Sechs Stunden stand ich vor dem Kopierer und habe somit für jede Kopie 5,5 Sekunden benötigt. Mit der durchschnittlichen Druckgeschwindigkeit des RZ 370, von 120 Seiten pro Minute, könnte ich in der selben Zeit eine Auflage von 5400 Exemplaren drucken.Mit einer „Lebenserwartung“ von circa neun Millionen Drucken ist ein Risograph jedem Kopierer und Drucker weit überlegen. Aus diesem Grund belästigt man einen Risographen auch nicht mit einer Anzahl von 100 Drucken. Ab einem Druck von 500 Seiten kann man sich überlegen, den Stecker in die Steckdose zu stecken. Ab einer Seitenzahl die im vierstelligen Bereich liegt, macht es erst so richtig Spaß, dem Gerät bei seiner Arbeit zuzuschauen. Jeder, der schon einmal mit einem handelsüblichen Kopierer tausende von Seiten erstellen mußte, wird das nachvollziehen können.

Nun kommt der Teil mit dem lernen und staunen.

Das Gerät sieht aus wie ein Kopierer. Man legt das zu vervielfältigende Schriftstück auf den Scanner oder sendet das Dokument von einem Computer aus über die Netzwerkkarte an den Risograph. Dieser erstellt eine Masterfolie, auf der das Dokument eingebrannt wird. Das geschieht durch thermisches durchlöcherns der Folie. Diese wird dann auf eine Trommel, die sich im Zentrum der Maschine befindet, aufgezogen. Im Kern dieser Trommel befindet sich eine mit der Druckfarbe ge-füllte Farbpatrone. Durch die in Rotation versetzte Trommel und die dort aufgezogene Masterfolie drückt sich die Farbe. Bei jeder Umdrehung der Trommel wird ein Blatt eingezogen und ähnlich wie beim Siebdruckverfahren bedruckt. Unter Fachleuten spricht man von einem in Rotation versetztes Schablonendruckverfahren.

Desweiteren hat das Verfahren der Risographie den Vorteil, daß die Farbe, die biologisch abbaubar ist, ohne Chemikalien und Hitze auf das Papier aufgebracht wird. Die ebenfalls ökologisch unbedenkliche Masterfolie kann nach Gebrauch, genauso wie die Farbpatrone, ohne Bedenken im Hausmüll entsorgt werden.

Die Erfindung des Risograph ist somit die umweltfreundlichste und wirtschaftlich optimalste Variante, um unabhängig von Großdruckereien, seine eigenen Druckerzeugnisse herstellen zu können.

Das Einsatzgebiet des Risograph ist weit gestreut. Ob in Schulen, Vereinen, Amtsstuben, Druckereien oder einfach nur für Zeitungen wie „Der Kreuzberger. Um heutzutage zeiteffizient, kostendeckend und obendrein umweltfreundlich arbeiten zu können, ist dieses Gerät die beste Lösung.

Obwohl die Erfindung an sich schon Jahrzehnte alt ist und ich mich frage, warum ich erst jetzt von ihr erfahren habe, kann ich doch behaupten…

So etwas hätte es früher nicht gegeben.

 

Fazit

Der Risograph bietet alles in einem, zudem bietet er ein sehr gutes Preis-Leistungs- Verhältnis und ist damit ökologisch wie ökonomisch interessant.

Euer Trendscout

 

RISO (Deutschland) GmbH

Direktvertrieb

Niederlassung Berlin

Gradestrasse 40

12347 Berlin

Telefon +49 (0) 30 / 61 69 36 – 0

Fax +49 (0) 30 / 61 69 36 – 30

willkommen@risoprinter.de




Auf Spurensuche in Berlin – Weil in Berlin immer alles etwas anders ist …

… wird hier auch mit der Altstadt ganz anders umgegangen, als gewöhnlich: Während sich normale Städte mit historischen Bestandteilen ihrer Altstadt gerne und ausgiebig schmücken und sie mit viel Aufwand an Kosten und Mühen konservieren, wandelt sich die Mitte Berlins seit eh und je ständig und gründlich.

Diese Besonderheit und aktuelle Diskussionen zur Frage, wem gehört die Mitte Berlins und was gehört hierher, eben erst wegen der Gestaltung des Areals am Roten Rathaus, hat das Stadtmuseum zum Anlass genommen, eine großangelegte Fotoausstellung mit dem Titel BERLINS VERGESSENE MITTE – STADTKERN 1840-2010 – gleichzeitig der Beitrag des Stadtmuseums zum „Europäischen Monat der Fotografie“ – zu zeigen. Nicht etwa Randerscheinung im Jahresprogramm, sondern ein „Kernprojekt“ und wichtiger Service für jeden Berliner, der heute hier lebt: „Das muss man einfach wissen, um über die Stadt der Zukunft zu entscheiden“, meint Dr. Franziska Nentwig, Generaldirektorin des Stadtmuseums.Dass die Altstadt von Berlin weder am Alex lag noch am Schlossplatz, sondern dazwischen, und auch nicht rechteckig war, sondern „rund wie eine Boulette“, erfährt der Ausstellungsbesucher aus alten Stadtplänen, Kupferstichen und Zeichnungen.

Die Dokumentation konzentriert sich auf den Veränderungsprozess, der mit der Industrialisierung begonnen hat und dem sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt Stadtverwaltung oder Bürgertum entgegen gesetzt haben. Kriegsschäden taten ein Übriges, so dass von der historischen Altstadt am Ende lediglich die St. Marien- und die Nikolaikirche übrig geblieben sind!

In der Ausstellung ist das vermutlich früheste Foto zur Stadtbilddokumentation enthalten. Es zeigt den Eckturm des Berliner Rathauses kurz vor seinem Abriss – zur Verbesserung der Verkehrssituation. Das war damals einer der häufigsten Gründe für Abriss und Baumaßnahmen, denn damals seien die Stadtväter „unendlich verkehrsbegeistert“ gewesen. Und dem musste sich halt im Zuge der Modernisierung alles unterordnen. Eher utopisch waren die Ideen während der Weimarer Republik, und in Schaukästen kann man Entwürfe sehen, die zum Glück nie realisiert wurden. Das DDR-Regime baute weite Teile von Berlin-Mitte zum Staatsforum um, was nach deren Untergang rigoros wieder getilgt wurde.

Zum Beispiel das „Ahornblatt“, ein Renommierprojekt für die Architektur der Moderne in Berlin. Aus eigener Initiative hat die Fotografin Christine Kisorsy (1968 in New York geboren, heute in Berlin zuhause) das Ganze vor und während des Abrisses dokumentiert, während von offizieller Seite gar kein Interesse bestand.

Um den Schwerpunkt bei der Fotokunst zu belassen, wurde darauf verzichtet, vorhandene Fotografien zu vergrößern. Und wo die alten Aufnahmen nicht mehr verwendbar waren, wurden Neuprints mit alten Techniken auf Silbergelantine- oderKollodiumpapier im Originalformat erstellt. Wer also weitsichtig ist, sollte zum Ausstellungsbesuch lieber seine Lesebrille mitbringen, damit ihm die Feinheiten nicht entgehen. Fotokunst neueren Datums von Karl Brandmann (Serie vom Fischerkiez) und Arved Messmer (Panoramaaufnahmen) findet sich aber ebenfalls. Und parallel zur Hauptausstellung wird im dritten Stock die Ausstellung FILETSTÜCKE – VEXIERBILDER DER BERLINER MITTE von Barbara Metselaar Berthold (Siegerin des Künstlerinnenprogramms des Berliner Senats) gezeigt.

Wichtig ist auch das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung. Da sind nämlich die Berliner gefragt, die mitwirken und Klartext mitreden sollen, wenn zum Beispiel in der Nikolaikirche über den „Altstadtstreit“ und „Die Zukunft der BerlinerAltstadt“ diskutiert wird. Nicht nur die Erwachsenen sind gefragt, sondern auch die Kinder. Allerdings geht es hier nicht ums Reden, sondern um Handfestes: Sie sollten unter anderem alles in eine „Zeitkugel“ packen, was ihnen wichtig und erhaltenswert erscheint. Danach wird die Kugel für 20 Jahre eingelagert und dann, bestenfalls im Beisein aller Beteiligten ausgepackt.

Sowas sollte man doch nicht nur auf Kinder beschränken, sondern ruhig auch eine Erwachsenen-Zeitkugel packen, wurde bei der Museumsleitung schon angeregt und für gut befunden. Trotzdem wird das wohl nicht mehr ins Rahmenprogramm aufgenommen werden. Unsere Anregung: mit der eigenen Clique einfach selber machen. Und vielleicht kommt dann in 20 Jahren in einer Zeitkugel sogar ein Kreuzberger zum Vorschein 🙂

 

Info

Die Ausstellung BERLINS VERGESSENE MITTE reicht weit über den Monat der Fotografie – der in der vierten Auflage seinerseits schon auf sechs Wochen ver-längert wurde – hinaus und ist bis zum 27. März 2011 im Ephraim-Palais des Stadtmuseums (Poststraße 16, im Nikolaiviertel) zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 12 bis 20 Uhr; Heiligabend und Silvester geschlossen, 25.12. von 14 bis 18 Uhr, 26.12. von 10 bis 18 Uhr und Neujahr von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Angemeldete Schulklassen, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt!

Der EUROPÄISCHE MONAT DER FOTOGRAFIE, wurde heuer schon von Haus aus auf sechs Wochen erweitertet wurde, um die ganzen Vernissagen (140 Vernissage an 45 Tagen!) und Sonderveranstaltungen aller Art unterbringen zu könnnen. Der Monat der Fotografie endete offiziell am 28. November, trotzdem gehen viele Ausstellungen weiter und sprechen als Alternative zum x-ten Weihnachtsmarkt für einen Besuch in Galerien und Museen. Ausstellungsprogramm unter www.mdf-berlin.de .

Geschrieben von Jutta Wunderlich

 




Private Sicherheitsfirmen – Die Schattenarmee der Macht

Sie nennen sich ´Xe Services´ (´Blackwater´), haben zynische Namen wie ´Armor Group´ und aussagekräftige Bezeichnungen wie ´Private Security´.

Sie fangen dort an, wo die offiziellen Truppen aufhören zu agieren beziehungsweise deren Hände gebunden sind. Sie haben die Legitimation der Vereinten Nationen und müssen sich an die Militärgesetzgebung halten, unterstehen aber keinem höheren Militärkommando. Im Irak und in Afghanistan besitzen einige Firmen den Status einer Koalitionsarmee. Es sind private Sicherheitsfirmen und so handeln sie auch. Die größten unter ihnen, weltweit sind es über 200, sind an der Börse notiert und werfen prächtige Gewinne ab. Nur auf den Profit bedacht, handeln sie unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessen, im Namen ihrer Auftraggeber. Die Haupteinsatzgebiete liegen im Irak und in Afghanistan. Da Krisenregionen weltweit zu finden sind, besitzen die meisten Firmen Zweigstellen in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Europa.

Der Hauptsitz der britischen ´Armor Group´ befindet sich zum Beispiel in London. Von dort aus werden die rekrutierten Söldner in ihre Einsatzgebiete geschickt.

Wenn diese Soldaten der Schattenarmee unter dem Banner der Menschlichkeit handeln würden, hätte ich keinen Grund warnend meinen Finger zu heben. Da dem aber nicht so ist und die Aussagen einiger Firmenvorstände über die zukünftigen Einsatzgebiete, unter anderem europäische Großstädte, aufführten, will ich an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen und einige Eckdaten und Absichten dieser Firmen aufzeigen. Jeder kann dann für sich entscheiden wie nah oder fern uns diese Leute schon im Nacken sitzen.

Firmen wie die ´Armor Group´, ´AEGIS´ und ´Security Managment´ profitieren ausschließlich von den weltweiten Krisen, Kriegen und den daraus resultierenden Folgen einer instabilen Sicherheitslage im jeweiligen Land. Eine Hand voll humanitärer Einsätze stehen einem Berg von fragwürdigen Aufträgen und deren Umsetzung entgegen. Sie übernehmen unter anderem die Bewachung von U.S. Botschaften, sie arbeiten für die Ölindustrie, im Personenschutz und bilden Spezialeinheiten verschiedener internationaler Armeen aus. Vom Geschäftsmann bis zum Spitzenpolitiker bewachen sie alles und jeden, der es sich leisten kann. Die Tagesgage zum Beispiel für einen Blackwater-Mitarbeiter, beträgt durchschnittlich 1000 US Dollar, je nach Ausrüstung und Einsatzgebiet. Das einzige was die Firmen für die Durchführung ihrer Aufträge benötigen, ist die Legitimation des jeweiligen Einsatzlandes und der US Regierung.

Im Irak sind nach aktuellen Schätzungen über 100.000 Mitarbeiter privater Sicherheitunternehmen stationiert. Sie stellen somit gemeinsam das zweitgrößte Kontingent, nach den US-Truppen, an „Soldaten“ in dem Krieg gegen den Terror und um das schwarze Gold. Mit großer Freude faßt der Vorstand der „Armor Group“ den Rückzug der Truppen aus dem Irak auf. Denn da die Sicherheitslage in diesem Land nach wie vor kritisch ist, wird für jeden heimkehrenden Soldaten ein Ersatz benötigt. Die Verantwortlichen versicherten, das Ersatz umgehend von seiner Firma gestellt werden können. Bei den allgemein bekannten Berichten über die sinnfreie Vorgehensweise dieser Firmen kann man davon ausgehen das es auch die nächsten Jahre keine friedliche Beilegung des Konflikts geben wird.Blackwater erzielte im vergangenen Jahr ein Auftragsvolumen von über einer Millarde US Dollar. Derzeit fließen vom Gesamtetat für militärische Einsätze 20 Prozent in private Sicherheitsfirmen. Tendenz steigend.

Die weiterhin geförderte Angst vor Terrorismus, der Kampf um die Ausbeutung von Rohstoffressourcen und die steigende Schieflage der sozialen Umverteilung werden die Auftragsbücher weiterhin zuverlässig füllen.

Desweiteren spielt den Firmen der stetig steigende Unmut der Bevölkerung gegen die immer undurchsichtigeren und fadenscheinigeren Militäreinsätze der Regierungen in die Hände. Für die Politiker wird es immer schwieriger plausible Gründe für den Einmarsch in fremde Länder zu finden. Es gibt nicht erst seit dem Vietnamkrieg Soldaten, die mit der Frage: Warum?, nach ihrer Heimkehr für den ausnahmslosen Rückzug aus so manch fragwürdigem Gefecht demonstrierten. Der steigende Unmut in der Weltbevölkerung und die sinkende Glaubwürdigkeit der Weltregierenden begünstigen dieses Geschäft. Der Umstand das die Gefallenen der Sicherheitsfirmen in keine offiziellen Statistik auftauchen weil sie nicht zu den offiziellen Truppenverbänden gehören, hat einen bitteren Beigeschmack. Die Solda-ten unterschreiben vorher, mit dem Wissen um die Gefahren, den Arbeitvertrag und verhindern somit lästige Schadensersatzklagen seitens eventueller Hinterbliebener.

Blackwater besitzt das größte private Übungsgelände der Welt (3000 Hektar). Dort werden die rekrutierten und angehenden Blackwater Soldaten auf ihre Einsätze vorbereitet. Aber nicht nur das eigene Personal wird hier trainiert, unter anderem werden auch Einheiten des US-Militärs auf ihre Spezialeinsätze vorbereitet. Vom einfachen Schießstand, über die längste private Schießbahn der USA, bis hin zu ganzen Dörfern ist alles vorhanden was das Kämpferherz begehrt. So lassen sich in den verschiedenen Sektionen, vom Gelände-, Häuser- und Straßenkampf sowie die Befreiung von Geiseln trainieren. Es gibt Landebahnen für Fluggeräte jeder Art und für die Ausbildung ihrer Fallschirmjäger verfügt Blackwater über drei Absprunggebiete. Die Waffen mit denen sie das Leben ihrer Klienten und zeitweise auch das eigene verteidigen, stammen aus Österreich (Glock) und Deutschland (Heckler und Koch). Letzterem Waffenproduzenten wurde unterstellt mit Blackwater einen gemeinsamen Forschungsvertrag über die Weiterentwicklung von Handfeuerwaffen unterschrieben zu haben. Dieser Vorwurf wurde von Heckler und Koch entschieden zurückgewiesen. Nach eigenen Aussagen gab es lediglich eine Zusammenarbeit bei der es um die Entwicklung und das abhalten von Ausbildungskursen ging. Diese Kooperation wurde aber bereits wieder eingestellt, nachdem einige Leute in der Öffentlichkeit ihren Unmut darüber geäußert haben.

Nachdem ich die Unternehmen beleuchtet habe, möchte ich nun auf die Söldner eingehen, die sich für eine Handvoll Dollar einem erhöhten Sicherheitsrisiko aussetzen.

Es sind fast ausschließlich Männer, die sich um den Job als Söldner bewerben. Sie sind um die 40 Jahre alt und haben zuvor in irgendeiner Armee, oft in Spezialeinheiten, gedient. Nach dem Ende ihrer offiziellen Dienstzeit, so die Aussage einiger, „fehlte der Kick in ihrem Leben“. So verließen einige von ihnen erneut die Familie mit Frau und Kindern, um in völlig unkontrollierbaren Gebieten für „Recht und Ordnung“ zu sorgen. Nur, dass sie diesmal ihr Leben riskieren und dafür aber bis zu dem dreifachen ihres früheren Solds kassieren. Bis zu 12000 US Dollar sind monatlich, je nach Einsatzgebiet und Aufgabenbereich, drin. Dafür setzten sie ihr Leben aufs Spiel und begleiten Geschäftsleute, Politiker u.s.w durch Gefahrenzonen. Bekanntestes Beispiel ist Ex- US-Außenminister ColinPowell, der bei seinem Besuch seinerzeit im Irak von acht Blackwater Mitarbeitern beschützt wurde. Man vertraute wohl schon damals lieber der Loyalität privater Firmen anstatt der der eigenen Truppe.

Weitaus geringer werden die nicht minder gefährdeten Billiglöhner im Sicherheitsdienst, oder sollte ich besser sagen Kriegsdienst, abgespeist. Die Lager der Sicherheitsfirmen werden von Einheimischen bewacht, die nur notdürftig ausgebildet und schlecht ausgerüsteten sind. Sie erhalten für ihre Dienste einen Monatssold von 700-1.000 US Dollar. Die Ausrüstung, wenn man sie überhaupt so nennen kann, ist genauso erniedrigend wie der Sold den sie erhalten. Veraltete Waffen, keine kugelsicheren Schutzwesten und die Fahrzeuge mit denen sie auf Patroullie fahren sind weder gepanzert noch anderweitig gegen feindliche Angriffe geschützt. Dies sind die Arbeitsumstände mit denen sie dann die Terrorabwehr gegen die lokalen Einrichtungen gewährleisten sollen.

Nur noch ärmer dran ist, wer einen der heiß begehrten Jobs in den campeigenen Versorgungsstationen als Servicekraft ergattert hat. Für eine Vermittlungsgebühr von 3000 US Dollar und einem Lohn von 500 US Dollar stehen Arbeiter aus Indien hinter den Kassen der Shops und den Theken der Kantinen. Sie arbeiten fernab jeglicher Arbeitsschutzgesetze, vierzehn Stunden und länger am Tag, sieben Tage die Woche. Wenn man sich das mal kurz durchrechnet, kommt man auf einen satten Stundenlohn von 1,19 US Dollar. Um dem Ganzen noch einen draufzusetzen, werden die Schwächsten, die Servicemitarbeiter, am Rande der Camps angesiedelt, wo sie feindlichen Angriffen hoffnungslos ausgeliefert sind. Im Falle einer Verwundung oder gar des Ablebens wird wie bei der kämpfenden Truppe vorgegangen. Verschweigen und vertuschen. Entschädigungszahlung und Schmerzensgeld wird meistens abgelehnt. Gewinner dieses Geschäfts sind wie immer, die in den oberen Etagen. Die Billigarbeiter, rekrutiert aus den Sicherheitskräften vergangener Machthaber und den Slums diverser Großstädte, haben im Schadensfall keine Möglichkeit ihr Recht auf ärztliche Versorgung und Schmerzensgeld einzuklagen.

Nun zu der Besorgnis erregenden Entwicklung dieser mit Sicherheitsaufgaben betrauter Unternehmen.

Die Aufgabengebiete und die derzeitigen Einsatzgebiete von Blackwater und Co. sind ja weitestgehend bekannt. Hingegen die zukünftigen und eventuell auch uns bald betreffenden Dienstleistungsangebote der Unternehmen werden hinter vorgehaltener Hand diskutiert, sodaß nun der spekulative aber nicht minder interessantere Teil dieses Berichtes beginnt. Fakt ist die Aussage von Joseph Schmitz, Geschäftsführer von ´Prince-Blackwater´, die er zuden Aufständen von Paris 2005 gemacht hat: „Wenn er die Erlaubnis der US Regierung bekommen hätte, hätte er unterstützend Hilfestellung geleistet und somit die Ausschreitungen schneller eingedämmt als es seinerzeit der Fall gewesen ist.“ Wie diese „Hilfe“ ausgesehen hätte kann ich mir gut vorstellen.

Wie verhält es sich zum Beispiel mit der Bombe in dem „Air-Berlin“-Flugzeug im November diesen Jahres? Der bisherige Ermittlungsstand von BKA und CIA ist, dass der Koffer eine Bomben Attrappe beinhaltete. Dieser Koffer wurde angeblich von einer Firma im US-Staat Kalifornien hergestellt. Wer den Koffer von der Firma gekauft hat und ihn dann am Flughafen in Windhoek in Umlauf gebracht hat, ist noch unklar. Das einzige was angeblich klar zu sein scheint ist, dass es sich um eine Überprüfung der Sicherheitskontrollen am Flughafen gehandelt haben soll. Wenn aber weder ein nach Worten und Erklärung ringender Innenminister eine zufriedenstellende Aussage zu diesem Vorfall machen kann, noch das Bundeskriminalamt und der CIA nach tagelanger Ermittlung eine Spur vorweisen können und völlig darüber im Dunkeln tappen, wer den Koffer gekauft hat, wie er nach Afrika kam und durch wen der Koffer schlussendlich in den Verkehr gebracht wurde, dann ist da was faul im Staate Dänemark.

Könnte es nicht vielleicht auch so gewesen sein, dass da ganz andere Interessen im Spiel waren? Womit wir zum eigentlichen Thema zurückkommen. Nehmen wir doch mal an, dass die Verkündung der erhöhten Terrorgefahr in Deutschland (immer pünktlich zur Vorweihnachtszeit) und das zeitgleiche Auftauchen der „Realtest-Koffer“ bei der Abfertigung eines „Air-Berlin“-Fliegers, reines Kalkül waren. Sei es um eine Rechtfertigung für die Umsetzung schärferer Sicherheitsgesetze in Europa zu haben. Oder aber eine private Sicherheitsfirma gießt absichtlich Öl ins Feuer, indem sie zusätzlich zu den offiziellen Gefahrenmeldungen über neue Terrorführer und deren Anschlagspläne, mit Aktionen wie dieser „Kofferbombe“, die Wichtigkeit ihrer Dienstleistungen untermauern möchte. Erste Annahme und somit eine Entlastung von Thomas De Maiziére, schließe ich fast aus, dafür hat unser Minister fürs Innere zu bescheiden aus der Wäsche geguckt, als dass er detailliertes Wissen gehabt hätte, geschweige denn etwas darüber verkünden hätte können. Unter der Annahme, es handelte sich bei der Windhoek-Aktion um eine „Werbemaßnahme“ einer der zahlreichen privaten Sicherheitsfirmen, um eventuellen Angeboten zur Wahrung der Sicherheit ihrerseits, Nachdruck zu verleihen, scheint auch folgendes nicht mehr so fernab der Realität zu liegen. Denn wenn schon die bloße Ankündigung von Terrorgefahr eine Personalkrise in den Reihen der Sicherheitsbehörden auslöst, dann wäre die Deutsche Polizei im Falle vonAusschreitungen im Ausmaß der Pariser Krawallnächte von 2005 hoffnungslos überfordert und würde vermutlich nach einigen Tagen restlos in seinen Grundfesten erschüttert und seiner personellen Substanz beraubt, am Boden liegen. Damit dieses Horrorszenario der Regierenden nicht eintritt, der behördliche Stellenabbau aber weiterhin reibungslos funktioniert, werden in Zukunft nicht nur Mitarbeiter wie die vom Ordnungsamt, frühere Polizeiarbeit wie Parksünder anprangern übertragen bekommen, sondern eventuell auch skrupellose Söldner-Polizisten (ein genauso bescheuertes Wort wie „Realtest-Koffer“) Demonstrationen bewachen und gegebenenfalls eindämmen, damit es zu keinen unvorhergesehenen Ausschreitungen mehr kommt. Die Polizeiarbeit wäre dann auf die Aufnahme von Unfällen, Einbrüchen und die üblichen Verbrechen beschränkt. Die Soldaten der Bundeswehr fallen weiter im Ausland für die irrsinnigen Fiktionen unserer Politiker. Und für die „Aufständischen“ im eigenen Land, die für die Werte dieses Landes auf die Straße gehen und demonstrieren, mietet sich der Staat beziehungsweise das Polizeipräsidium der jeweiligen Stadt die „Miet Mich“-Söldner von einer der zahlreichen privaten Sicherheitsfirmen. Da bekommt der Name „Leiharbeiter“ gleich eine ganz andere Dimension. Nicht dass etwa der finanzielle Aspekt im Vordergrund stünde. Es ist einzig und allein der Hintergedanke, dass spätestens bei massiven Ausschreitungen, die durch soziale Unzufriedenheit aufzukochen drohen, die Beamten der Polizei oder die Soldaten der Bundeswehr im Extremfall nicht auf die eigenen Landsleute schießen würden. Somit stellen sie eine Gefahr für die in Zukunft unabdingbar benötigte Sicherheit der Regierenden, die sie für die Umsetzung ihrer Pläne benötigen, dar.

Mit diesem Abschlussgedanken zu dem sich jeder seine eigenen Gedanken machen sollte, verabschiede ich mich und verbleibe mit

Filmbeiträge

-Blackwater-Die private Armee

-Blackwater-USA´s Urban Warfare Training Center

-Söldner im Irak

Als deutschsprachiges Buch ist „Blackwater-Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt“ von Jeremy Scahill zu empfehlen.

Interessant ist auch die Fallstudie von Sebastian Feyock mit dem Titel „Die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Privaten Militär- und Sicherheitsunternehmen (PMSU) in Theorie und Praxis“ (ISBN 978-3-640-24892-6). „Krieg als Dienstleistung“ wurde von Rolf Uessler geschrieben und ist im Ch. Links Verlag erschienen.




Das Geld liegt auf der Straße oder gewusst wie

Ich lebe jetzt schon eine ganze Weile in Kreuzberg. Wenn ich eines in dieser Zeit gelernt habe, dann: Die Zeit wird es richten.

Es gibt Leute denen fällt heute ein, sie benötigen dringend ein neues Regal, eine Couch oder der alte klapprige Schrank muss endlich durch einen neuen „stabilen Schweden“ ersetzt werden. Kurz darauf erstrahlt das neu erworbene Objekt der Begierde in den eigenen vier Wänden. Ob bar bezahlt oder auf 24-Monate Ratenkredit-Abzahlung, das Geld ist weg. Damit die Neuanschaffung auch richtig zur Geltung kommt, wird das Alte einfach der Entsorgung zugeführt bzw. auf die Straße gestellt.

Ich hingegen habe mir im Zuge der kreuzbergerischen Gelassenheit angewöhnt, mir einzuprägen was ich benötige oder aber in Zukunft dringend mal erneuern müsste. Mit dieser „Einkaufsliste“ im Hinterkopf und dem Blick dafür, was mich umgibt bewege ich mich durch den Kiez. Zugegeben, das meiste was die Leute am Straßenrand entsorgen ist unbrauchbar. Aber das ein oder andere kann sich bei näherem hinsehen von „leicht reparabel“ bis zu „nur sauber“ machen entpuppen. Innerhalb eines Jahres konnte ich somit meinen Hausstand erweitern und somit jede Menge Geld sparen. Nicht das ich jetzt jedes Brett und jede Schraube die auf der Straße vorzufinden war, eingesammelt und verwertet habe. Ich rede von Gebrauchsgegenständen in fast ausschließlich Tadellosem Zustand. Abgestellt aus Platzmangel oder eben weil eine Neuanschaffung den alten Gegenstand überflüssig machte.

Ein Beispiel: ich benötigte Fliesen um den Neueinbau meiner Dusche auszubessern. Drei Wochen vor Baubeginn fand ich, original die benötigten weißen Fliesen in ausreichender Anzahl, in der Görlitzer Straße.Ein anderes Mal fand ich einen dringend benötigten Kleiderschrank in der Falckensteinstraße vor. Es ist kein Schmuckstück aber er steht bis heute wie eine eins und dient seinem Zweck.

Wiederum einige Wochen später war ein Nachbar aus der Wrangelstraße so nett und stellte einen kleinen runden Beistelltisch auf die Straße. Ein Modell aus den 60er Jahren und bis auf einige Gebrauchsspuren standhaft wie eine Eiche, aus deren Holz er gefertigt wurde. Danke.

Diese Liste ließ sich um weitere sieben bis acht Fundstücke fortführen. Darunter auch eine hochwertige Leinwand, die mir in den letzten Wochen in die Hände gefallen ist. Dieser Fund wiederum erspart mir eine Ausgabe, die im Zusammenhang mit einem Kunstprojekt anstand.

Wenn man also mit offenen Augen durch die Straßen geht, kann dies den ein oder anderen Euro einsparen.




So etwas hat es früher nicht gegeben – Internet-Partnerbörsen

Wer sagt eigentlich, daß ich hier nur positive Trends der Menschheit vorstellen darf? Und wo steht geschrieben, daß man bei der Recherchearbeit keinen Spaß haben darf? Also dann.

Ich erinnere mich noch gut an frühere Zeiten. Da las sich eine Kontaktanzeige wie folgt: „Nette Frau (24J./174 cm/68 Kg, R.) sucht netten Mann für gemeinsame Zukunft. Du solltest über 1,80 cm groß sein und nicht älter als 28 J., BmB.“

Die Kosten einer jeden Kontaktanzeige zwangen die Suchenden die Angaben so kurz wie möglich zu halten. Von einem Foto in der Anzeige ganz zu schweigen. Das „BmB“ am Ende einer jeden Annonce bedeutete das eine Antwort „Bitte mit Bild“ zu erfolgen hatte. Alle weiteren skurrilen und verworrenen Abkürzungen zu diesem Thema spare ich mir an dieser Stelle.

Viel wichtiger ist es mir aufzuzeigen, in- wieweit sich die Vorgehensweise bei der Partnersuche, aufgrund der heutigen Möglichkeiten, verändert hat. Im Zuge dessen wird sich auch zeigen wie sich die/der Partner-Suchende bei ihrer/seiner Suche in immer filigranere Vorgaben verrennt.

Zu diesem Zweck habe ich mich in den letzten sechs Monaten in unzähligen Partnerbörsen angemeldet. Die einen waren völlig kostenlos, die anderen lockten nach der kostenlosen Anmeldung mit einer Premium-Mitgliedschaft und andere wiederum waren grundsätzlich kostenpflichtig. Stellvertretend für die Damenwelt, hat eine gute Bekannte von mir, das männliche Potenzial in diesen Börsen erforscht.

Im Gegensatz zu der altbekannten Kontaktanzeige wie man sie noch von früher aus der Zeitung kennt, wird die Partnersuche in den neuen Medien regelrecht seziert. Es beginnt mit der noch harmlosen Anmeldung (wenn kostenfrei). Meistens reicht ein Pseudonym, eine gültige E-Mail Adresse und ein Kennwort. Danach bekommt man eine Bestätigungsmail der Anmeldung. Diese muß man nun wiederum seinerseits bestätigen. Und schon kann es los gehen. Denkste!!

Jetzt wartet zunächst das Profil, mit Angaben zum Wohnort, Alter, Größe, Figur, Gewicht, Augenfarbe, Haarfarbe und Haarlänge. Danach wird man aufgefordert, ein Foto hochzuladen. Also ist man erst einmal eine ganze Weile damit beschäftigt, aus den ganzen Fotos von sich eines herauszusuchen, das man der breiten Öffentlichkeit zumuten kann und das im besten Fall auch noch der/dem Suchendenbzw. Gesuchten gefallen könnte. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Wer jetzt glaubt, die gemachten Angaben zur Person müssten für eine erfolgreiche Suche nach dem richtigen Partner ausreichen, hat weit gefehlt.

Ein kurzer Text soll einen davon überzeugen, daß die optimale Suche nach dem Traumpartner nur dann von Erfolg gekrönt sein wird wenn man so viele Angaben wie möglich zu seiner Person macht. Willigt man ein, wird man zu einem Fragenkatalog (bis zu 135 Fragen) weitergeleitet, der selbst den Antrag der Einwanderungsbehörde der USA in den Schatten stellt. In ihm enthalten sind so sinnfreie Fragen wie: „Was halten Sie von Treue?“. „Sind Sie grundsätzlich ehrlich?“ oder „Wie wichtig ist Intelligenz für Sie?“

Wenn man sich also durch diesen Wahnsinn gekämpft hat, ist man nach Aussage der Betreiber dieser Internetplattformen bestens für die Suche ausgestattet.

Nun hat man aber zudem noch die Gelegenheit im „Such-Profil“ seine/n Traumfrau/-mann „zusammenzustellen“. Und wieder das gleiche Spiel: Wohnort, Alter, Augenfarbe, Haarfarbe, Haarlänge, Figur, Raucherin/Nichtraucherin, mit Kind oder ohne und charakterliche Eigenschaften. Mit diesen, auf das Ziel ausgerichteten Vorgaben, hoffen die meisten auf einen schnellen Erfolg.

Während ich mich auf die Beantwortung der unendlich erscheinenden Fragen konzentrierte, war meine weibliche Begleitung auf dieser Mission schon kurz nach dem hochladen ihres Profilfotos damit beschäftigt, Anfragen zu beantworten oder lästige Pöbler abzuwehren.

„Hi“, „Hallo“, „Tach auch“, „Schöne Augen haste“, „Lust zu chatten“ waren die harmlosen Anschreiben.

„Wie sieht´s aus mit uns beiden“, „Hast Du am WE Zeit?“ oder „Wann sehen wir uns?“ waren schon die eindeutigeren aber genauso billigen Aussagen meiner Leidensgenossin gegenüber.

Mit der gelassenen Ironie auf manch Anmache reagierte meine Bekannte. So regte sie sich eines Tages darüber auf, daß einer schrieb: „Ficken“. Ihr Kommentar dazu: „Der Arsch – selbst am „?“ hat er gespart. Hätte er wenigsten „Ficken?“ geschrieben. Die Hoffnung der Frauen, im Internet weniger als in der Diskothek angemacht zu werden, hat sich somit nicht erfüllt. Im Gegenteil. Das Internet ist an Obszönitäten, Beleidigungen und sonstigen verbalen Entgleisungen mit nichts gleichzusetzen.

Im Schutz der Anonymität scheinen man-che Menschen, insbesondere die Männer, jede Form von Respekt zu verlieren.

Ich hingegen habe auf meine respektvollen Anfragen ebenso respektvolle Absagen oder Einladungen zum Chat erhalten. Bis auf ein paar Begegnungen, die von Arroganz der Gegenseite nicht zu übertreffen waren, kann ich von keinen schlechten Erfahrungen berichten.

Einige Frauen scheinen auch das Prinzip dieser Form von Partnersuche nicht verstanden zu haben. Sie beschweren sich unter anderem darüber, daß die Art und Weise der Partnersuche dem eines „Thaikatalogs“ ähnelt.

Dazu kann ich nur sagen: Ja, so ist es.

Man sieht sich das Bild an. Gefällt es einem, liest man das Profil. Stimmt auch das in den meisten Punkten überein, liest man eventuell noch ein paar Antworten über die gestellten Fragen zum Musikgeschmack oder ähnlichem. Wenn dann unterm Strich der erste Eindruck passt, tritt man per Mail in Kontakt. Nach meiner Meinung, ist das aber auch der Sinn einer Partnerbörse. Ich bin aber gerne bereit dazuzulernen und bitte um Offenlegung der weiblichen Vorgehensweise, die vermutlich nicht von der meiner durchaus charmanten Bekannten abweichen dürfte und somit der der männlichen ähnelt.

Ich, der vollkommen zwanglos an dieses Thema herangegangen ist, frage mich zum Beispiel: Warum Frauen nur ungern im Chat die Webcam benutzen? Was gibt es zu verbergen? Warum werden die Angaben zur „Figur“ bewußt ausgelassen? Wie kann es sein, das eine Frau, gegen die meine Großmutter aussieht wie das junge Leben, erst 43 Jahre „jung“ ist? Warum werfen einige Frauen den Männern vor, daß sie nicht wissen was sie wollen? Aber selber nach der zweiten Ehe mit drei Kindern in Bad Freienwalde lebend, den Traumprinz suchen. Wer weiß bzw. wusste da viel früher nicht was er wollte?

Kommen wir auf ein allgemeines Problem zu sprechen. Die Fotos. Die meisten suchen die Fotos heraus auf denen sie braungebrannt am Stand sitzen oder auf denen sie sich für eine Familienfeier gestylt haben. Dass diese Fotos nichts, aber auch wirklich rein gar nichts mit dem alltäglichen Erscheinungsbild zu tun haben, vergessen die meisten. Somit ist die Enttäuschung auf einen durchschnittlichen Normalbürger zu treffen dann nur verständlich. Es gibt auch die Angewohnheit, Fotos hochzuladen die bereits mehrere Jahre alt sind und aus weitaus besseren Zeiten stammen.

Was diese kurzlebige und sinnlose optische Täuschung bewirken soll, erschließt sich mir bis heute nicht. Aber es offenbart die Abneigung einiger, beim chatten die Kamera einzuschalten.

Nun zum eigentlichen Sinn warum man es sich antut, über diese Art der Kontaktaufnahme andere Menschen kennenzulernen. Dem Date.

In der Zeit meiner Recherchearbeit zu diesem Thema, haben sich einige Frauen dazu bereit erklärt sich mit mir zu treffen, auch nachdem ich ihnen zu Beginn unseres virtuellen Gesprächs eröffnet habe, dass ich eigentlich gar nicht „suche“, sondern nur recherchiere. So verlebte ich einige entspannte Abende in verschiedenen Bars mit verschiedenen Frauen. Bei meiner hinreissenden Bekannten hingegen kam bis auf eine handvoll sympathischer Anfragen, die bereits zuvor erwähnten Nachrichten. Umso mehr muß ich ihr für das tapfere Durchhalten bei dieser Recherche danken. Danke.Eine Aufälligkeit ist gerade zum Ende der Recherche zu verzeichnen. Zum Herbst hin nimmt die Mitgliederzahl enorm zu. Und die Stimmung unter den Neuankömmlingen ist sonderlich gereizt. Man könnte zu dem Schluß kommen, daß alle die sich ab Herbst anmelden, die Überbleibsel des viel zu kurzen Sommers darstellen. Dieser kümmerliche Rest stürzt sich nun mit völlig überzogenen Vorstellungen und einem absolut unausgeglichenem Hormonhaushalt auf einen Haufen von eh gefrusteten Langzeit-Singles. Wie dieses Schauspiel ausgeht bleibt abzuwarten. Ich werde das noch eine Weile mit meiner reizenden und vor allem geduldigen Bekannten im Auge behalten.

Das Ergebnis unseres Selbstversuches zeigt, daß man den Gebrauch von Partnerbörsen im Internet nur gering dosiert nutzen sollte. Sie bieten eine mögliche Hilfestellung bei der Suche im realen Leben.

Keinesfalls, oder aber nur sehr selten findet der Topf auch den passenden Deckel. Zudem benötigt man als Frau ein dickesFell um die verbalen Attacken von sich abperlen zu lassen. Als Mann kann man, vorausgesetzt es gelingt einem mit der ein oder anderen Absage respektvoll umzugehen, entspannt an die Sache herangehen.

Als einfache Faustregel kann ich den nun neugierig gewordenen nur mit auf den Weg geben:

Chaten, Telefonieren, Treffen.

Wenn dieser Ablauf nicht innerhalb von zwei bis vier Wochen zu realisieren ist und von der Gegenseite durch Ausreden mutwillig verzögert wird, dann ist was faul. Ausgenommen von dieser Regel sind selbstverständlich Kontakte die über längere Distanzen bestehen.

Einmal mehr kann ich sagen: „So etwas hat es früher nicht gegeben.“

Euer Trend-Scout & Bekannte




Fahrradpoller…

kommen immer mehr in Mode. Wie die Kraftfahrer in verkehrsberuhigten Zonen, so sollen nun auch die Radfahrer und Radfahrerinnen zu gemäßigtem Fahrverhalten gezwungen werden. Verstärkt ist mir der Einsatz von Fahrradpollern im Treptower Park aufgefallen.

Im Gegensatz zu den allgemein bekannten Geschwindigkeitsbegrenzern im Straßenverkehr, die über die gesamte Fahrbahnbreite installiert werden, werden die Poller für die Radfahrer/innen versetzt installiert, so dass sie ungebremst umfahren werden können. Zudem fehlt an einigen Stellen ein Warnhinweis zu diesen Tempobegrenzern und somit bleibt abzuwarten ob das Unfallrisiko steigen oder sinken wird. Ein Kinderwagen muss nun so oder so umständlicher an dem Hindernis vorbei oder darüber hinweg buxiert werden und die Radfahrer haben ein Unfallrisiko mehr. Danke an die Urheber dieser Idee.




Das muss auch anders gehen ! – Nachgedacht

Wir leben in einem Land , in der die Lüge der Vollbeschäftigung immer noch verbreitet wird, nur um sich vor der Frage zu drücken, was mit Menschen passieren soll die nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sind. In der die drittgrößte Rüstungsmacht beherbergt ist und von Frieden gesprochen wird. In dem von Umweltschutz gesprochen wird, jedoch Menschen und Tiere eher geopfert werden ,als nachhaltig im Sinne der Natur und Lebewesen zu handeln.

Es gäbe noch viele weitere Beispiele die Verdeutlichen könnten, das Entscheidungen heute von anderen Faktoren abhängen, nur nicht von der Prämisse der Existenzsicherung der Menschen oder Menschheit als solche. Der Wettbewerb, als Gedanke von Entwicklung, in einer Phase sicherlich hilfreich, scheint nun sich selbst zu ersticken. Konkurrenz belebt und schafft Innovation, wenn sie sich jedoch gegen den richtet , den sie eigentlich bereichern soll, hat sie ihre Berechtigung verloren. In dieser Epoche scheinen wir uns heute zu befinden !

Vielleicht sollte Konkurrenz in Kooperation umgewandelt werden, zum nutzen des Ganzen. Eine Bereicherung von ausgewählten Gruppen führt zu Armut und letztendlich zu Konflikten und Krieg.

Wir haben heute die Situation, dass sich weltweit Machtgruppen installiert haben, die nur noch Vertreter ihrer selbst geworden sind und dies ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass selbst Regierungen die solche Auswüchse eigentlich eindämmen sollten, Teil dieser Strukturen geworden sind. Um solche Machenschaften zu vertuschen, werden sie so Komplex gestaltet, dass sie für denjenigen der nicht mit der Materie vertraut ist, nur schwer oder gar nicht zu durchschauen sind und inzwischen selbst nicht mehr für diejenige handelbar, die sie installiert haben. Auch scheint es manchmal so, dass selbst die Politik nicht mehr Herr der Lage ist, regulierend in Wirtschaftskreisläufe einzugreifen. Nur was bedeutet das ? Es könnte bedeuten, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht mehr den Menschen, den Ländern, seinen Regierungen unterworfen sind, sondern nur noch für eine ausgewählte Gruppe bestimmt sind. Eine gerechte, solidarische, menschenfreundliche Gesellschaft wäre insofern vorbei, dass man deren Umsetzung noch von Regierungen erwarten könnte. Es scheint, wenn die Bevölkerung auf Besserung hofft, dies ein hoffnungsloses unterfangen ist und das nun die Zeit anbricht, die eigenen Belange wieder selbst in die Hand zu nehmen, nicht in dem Sinne des Recht des Stärkeren, sondern im Aufbau von Strukturen die allen zu Gute kommen und die Nachhaltigkeitder Handlungen wieder in den Vordergrund schiebt.

Wir sind schon lange mit Begebenheiten konfrontiert, die zu schnellem Eingreifen veranlassen sollten, sei es die Umwelt die kurz vor dem Kollaps steht oder die Armut die immer größere Schichten der Menschheit in Beschlag nimmt. Man sollte sich nur mal vor Augen halten, dass wir Lebensmittel für ca. 20 Milliarden Menschen produzieren und bei einem Stand von ca. 7 Milliarden weltweit, dennoch so viele Hunger leiden müssen. Wir haben nicht das Problem des Mangels, wir haben das Problem des Überschusses und deren Verteilung und genau hier sitzt das Übel.

Zusammen könnten wir überlegen, wie eine Gesellschaft aussehen soll, in der wir Leben wollen. Welche Prämissen werden angelegt und welchen Stellenwert nehmen die einzelnen Bausteine für ein respektvolles Miteinander darin ein. Wir müssten an alle Tabus, an die Großen, politisch und wirtschaftlich relevanten, sowie an die kleinen die unseren Alltag bestimmen. Es gibt keine Ausnahmen, alles müsste neu überprüft werden, auch den eigenen Schweinehund, der uns von so vielen Sachen abhält. Diese Überprüfung können wir leider nicht allein denjenigen überlassen, die diese Verhältnisse installiert haben, sondern es sollten alle sich ihrer eigenen Existenz bewusst sein und sich somit auch als Teil des Ganzen begreifen, bei der jede/r eine wichtige Rolle spielt. Lassen wir uns bloß nicht weiß machen es gäbe Unterschiede zwischen relevanten und nicht relevanten Menschen, das ist ein Spiel der Macht, dem wir uns verweigern sollten, den es ist das Spiel der nur zur Eigensicherung dient und dabei sollen halt nicht alle mitspielen.

Eine wichtige Frage ist dabei die Wertigkeit von Handlungen. Wer bestimmt dies und warum werden sie so unterschiedlich honoriert. Kleines Beispiel, wieso verdienen Sportler, nur weil sie schnell im Kreis fahren oder gut mit dem Ball umgehen können horrende Summen und eine Krankenschwester nur einen Hungerlohn. Wieso ist ein Müllmann im Vergleich zu einem Manager so schlecht gestellt ( wir sollten uns nur überlegen, wenn den Dreck niemand mehr abholt) . Es geht nicht um Gleichmacherei, aber es geht um die Würdigung von Arbeit und das Recht mit der Leistung die erbracht wurde, sein Leben zu gestalten. Wie kann es sein das so unterschiedliche Löhne bezahlt werden, das jemand mehr als das 2000 fache pro Stunde verdient, als jemand anderer. Diese Leistung kann nicht erbracht werden, von niemanden, sie ist eine künstlich erschaffene Einheit, um Unterschiede zwischen Menschen sichtbar zu machen, die nicht bestehen, nur in den Handlungen die sie vollziehen. Es dient zur Macht, oder einfach nur zur Ego Aufwertung, ich weiß nicht, ob wir uns heute noch diesen Luxus an Egomanen leisten können. Denn darum geht es, ich verdiene mehr als du, darum bin ich mehr Wert. Um dieser Wertigkeit Ausdruck zu verleihen lassen wir es zu, dass innerhalb eines Landes so extreme Lohnunterschiede entstehen und wir Menschen in den Abgrund fallen lassen. Noch schlimmer ist der Verlust von Empathie wenn die Auswirkungen unseres Handelns so weit weg sind, dass sie nicht mehr erfahrbar werden. Deshalb lassen wir lieber ein paar „Negerbabys“ verhungern oder an Krankheit sterben, als sie an dem Reichtum der woanders besteht teilhaben zu lassen. Wir sind sogar so zynisch, das wir notwendige Schritte nicht einleiten oder Vergünstigungen gewähren, nur um den maximalen Profit nicht zu gefährden. Man muss sich nur den Bereich der Nahrungs- und Pharmaindustrie ein wenig genauer anschauen um deren Perversion zu erkennen. Es sollte uns klar sein, dass das Verhalten der Regierenden gegenüber der so genannten Dritten Welt, sich irgendwann auch im gleichen Maße gegen die eigene Bevölkerung richten wird, sobald die sozialen Begebenheiten sich auch hier noch negativer verändern als bisher geschehen. Wir sollten nicht zu blauäugig sein zu hoffen, dass die Regierungen und Wirtschaft auf einmal den Humanismus ausrufen, wenn sie auf die Missstände angesprochen werden, sie kennen sie, schon immer !

In der Politik spricht man so gern davon, dass wir alle in einem Boot sitzen, genau das machen wir. Nur das sich das Oberdeck nicht dafür interessiert, dass das Unterdeck gerade absäuft. Sie hören zwar schon davon, doch solange sie keine nassen Füsse bekommen werden sie nichts unternehmen. Es liegt also an uns zu handeln.

Sao Paulo soll die Stadt mit den meisten Hubschauberlandeplätzen sein. Die Superreichen haben inzwischen soviel Angst, dass sie sich nicht mehr mit dem Auto durch die Stadt trauen. Man könnte nun vermuten, sie hätten Interesse daran, dass sich dieser Zustand verändert und sie einen Beitrag dazu leisten es wieder sicherer und somit gerechter zugehen zu lassen, auch um ihre Lebensqualität zu verbessern. Nein, stattdessen werden Landemöglichkeiten auf den Dächern gebaut, um vom Arbeitsgetto ins Wohngetto zu fliegen .

Doch was sagt uns diese menschliche Regung !? Bevor der Geldadel auf ein Teil seines Geldes verzichtet, baut er sich lieber Mauern und somit baut er sich auch Angst mit auf und wir können nur hoffen, dass er nicht so paranoid wird, alle die nicht zu ihm gehören aus Angst zu exekutieren. (Auf den Abschuss von Strafsenkindern in Mexiko City gab es ja schon mal eine Abschussprämie).

Doch wie kann es eine Umverteilung geben ohne gleich die Revolution auszurufen ? Wir müssen uns eins klar machen, es werden alle gebraucht, fangen wir nicht damit an neue Grenzen aufzubauen, seien die Ziele noch so honorig.

Ein kleiner Schritt wäre es alle die in einer Gesellschaft leben, als gleichwertige Mitglieder anzusehen und somit auch ihre gesellschaftliche Funktion zu achten. So wie es den Müllmann und den Manager gibt, muss es auch den Faulenzer und den Workaholic geben. Honorieren wir jede Anwesenheit und geben wir ihr das Recht menschenwürdig zu leben. Erkennen wir unsere eigenen Widerstände und finden heraus was uns wirklich stört, die Überprüfung der eigenen Lebenskonzepte kann da sehr hilfreich sein.

Das fängt zum Beispiel mit den Löhnen an. Lasst uns einen Lohn ermitteln der zu einem menschenwürdigen Leben reicht und nehmen wir diesen als Ausgangspunkt für die weitere Lohnausschüttung eines Betriebes. Das gesamte Gehaltsvolumeneines Betriebes wird nun nach dieser Prämisse verteilt. So ist erstmal die Grundversorgung jedes einzelnen Arbeiters gewährleistet. Mit dem Rest kann dann immer noch nach Qualifikation und Aufgabenbereich unterschiedlich bezahlt werden. Es geht jedoch nicht, dass einige Wenige Summen überwiesen bekommen, sei es durch überzogenen Löhne oder Boni und ein anderer Teil innerhalb des gleichen Betriebes ihre Miete nicht mehr zahlen können. Bei diesem Modell muss der Staat nicht eingreifen, außer vielleicht in der Festlegung welcher Lohn als menschenwürdig angesehen wird. Die freie Gestaltung des Restgehalts bleibt weiterhin in der Hand des Betriebes und ich bin mir sicher, dass ein Manager immer noch mit seiner Million nach Hause fahren wird. Mit dieser kleinen Idee wäre der Betrieb in keinster Weise einem Wettbewerbsrisiko ausgesetzt, denn die aufgewendete Summe für Löhne wäre die gleiche wie vorher. Ein Schaden am Betrieb würde es nicht geben, nur eine Einschränkung im oberen Lohnsektor und der würde sicherlich nicht zur Armut führen.

Ein weiterer Vorteil, gerade bei einer Steigerung des Gehalts in den unteren Lohngruppen, wird ein Impuls direkt an die Wirtschaft weitergegeben, da dieser Mehrverdienst meist direkt in den Konsum fließt und somit für das Wachstum sicherlich förderlich ist. Im Gegensatz stehen die hohen Einkommen, die als totes Kapital meist nicht dem Einzelhandel zur Verfügung stehen und womöglich noch ins Ausland geschafft werden.

Es gibt inzwischen so viele gute Ideen eine Umverteilung zum Wohle aller einzuleiten, lasst uns nicht den Fehler begehen so lange zu warten, bis das Faustrecht wieder zurückkehrt. Wir müssen heute nicht mehr weit schauen, um zu sehen, wo zu große Ungleichgewichte innerhalb einer Gesellschaft hinführen und diese Länder sollten uns Mahnung genug sein. Noch leben wir in einem Land relativer Ruhe und Wohlstand. Dies kann sich schnell ändern, beginnen wir mit einer Umstrukturierung die sich noch regulieren lässt. Fordern wir die gesellschaftlichen Gruppen, die die finanziellen Mittel dazu haben auf, sich an diesen Prozess zu beteiligen und zeigen wir ihnen die Chancen auf, die eine Gesellschaft bietet, die auf den Wohlstand aller wurzelt und erkennen wir die Macht die der ach so kleine Konsument in Händen hält und die er nur nicht nutzt, weil er glaubt zu klein zu sein. Was ihm fehlt ist meist nur der Glaube an sich und ein Werkzeug sich zusammen zu koordinieren. Natürlich ist Kinderarbeit in China günstiger als ein Arbeitsplatz in Deutschland, doch wir sollten uns immer bewusst sein in welcher Gesellschaft wir leben wollen und ob wir uns hinter Mauern verbarrikadieren müssen oder mit unserem Liebsten abends durch den Park schlendern wollen.

Geschrieben von bookfield




Ungewohnte Töne im Wrangelkiez – Profimusiker testet das Holzophon

Neu im Sortiment des Campo Estilo sind zwei exotische Artikel: „Holzophone“ – Holz-Schlaginstrumente nach dem Vor-bild afrikanischer und asiatischer Schlitz-trommeln, nach Kreuzberg importiert aus Peusenhof.

In der Gegend um Peusenhof, reichlich 400 Kilometer von Berlin entfernt und hierzulande vermutlich noch weniger bekannt als der afrikanische und asiatische Kontinent, wächst der Stoff, aus dem die Holzophone sind. Bestes Holz unterschiedlicher Sorten in schönen Mischwäldern, unbelastet von schäd-lichen Umwelteinflüssen, weil weit weg von Verkehrsadern und Industrie-gebieten.

Und mittendrin, in einem von insgesamt vier Anwesen der Mini-Ortschaft Peusenhof, die auf herkömmlichen Straßenkarten gar nicht verzeichnet ist, lebt und arbeitet Roland, genannt „Rolo“ Horn. Rolo, Jahrgang 1959, ist gelernter Schreiner und hat sich autodidaktisch zum Instrumentenbauer weitergebildet. Seit über dreißig Jahren baut er inzwischen seine Schlitztrommeln, nennt sie Holzophone und hat dafür ein eigenes Konzept entwickelt, durch das sie anderen handelsüblichen Schlitz-trommeln überlegen sind.

 

DER HOLZOPHON-TEST

Für den Kreuzberger hat ein Profimusiker aus Berlin, dessen Namen wir an dieser Stelle nicht nennen dürfen, die erste Holzphon-Lieferung – zwei Exemplare in kleiner und mittlerer Größe – getestet und für sehr ordentlich befunden:

Der Klang ist warm, weich und sehr angenehm, weckt Assoziationen zum afrikanischen Kontinent und hat Ähnlichkeit mit dem der Kalimba. Der Spaßfaktor ist hoch, weil man leicht reinkommt und sofort loslegen kann.

Minimale Rhythmuskenntnisse und Erfahrung mit Schlaginstrumenten sind von Vorteil. Aber auch ohne Vor-kenntnisse hat man schnell Freude und Erfolgserlebnisse damit, zumal die Klangzungen so leicht ansprechen, dass man nicht einmal die mit gelieferten Schlägel einsetzen muss, sondern den Klang auch direkt mit den Fingern erzeugen kann.

Und nachdem das Instrument in sich pentatonisch korrekt gestimmt ist, klingt das, was man spielt immer irgendwie „richtig“. Damit ist das Holzophon auch für Kinder prima geeignet. Gut fürs Kind, weil damit der Ton direkt erzeugt werden kann, und gut für die Eltern, weil nichts scheppert und kracht!

Zur Verwendung in einer Band sind die Möglichkeiten der Schlitztrommeln, die immer nur über fünf Töne verfügt, von Natur aus begrenzt. Der Einsatz als Zusatzinstrument ist möglich, wenn man eine Melodielinie hat, die nicht mehr als genau die fünf Töne umfassen darf. Definitiv nicht geeignet ist das Holzphon als Übungsinstrument für Nachwuchs-Drummer, weil eben doch ganz anders in der Handhabung als ein Schlagzeug. (Schade für Eltern, Freunde und Nachbarn!)

Trotzdem bescheinigt der Profi dem Holzphon Bühnen- und Studioreife, um eine Melodie einzuspielen, wenn der Sound passt, und kann sich auch Jazzmusik mit Holzophon-Anteil vor-stellen. In der klassischen Musik gibt es seit den 40er Jahren bereits zwei Symphonien mit maßgeblicher Schlitz-trommel-Beteiligung (5. und 6. Symphonie von Sergei Prokofjew). Dafür muss das Instrument natürlich ganz korrekt gestimmt sein, was wiederum für Rolo Horn Ehrensache ist. Um eine solche Qualität gewährleisten zu können, musste Rolo etliche Jahre üben: „Das bekommt man erst im Laufe der Jahre in den Griff. Ich hatte früher unheimlich viel Ausschuss, bis ein gelungenes Stück dabei war.“ Schließlich war ihm das Instrumenten-bauen nicht gerade in die Wiege gelegt. Rolo stammt keineswegs aus einer Musikerfamilie, sondern kam nach frühen Jugendsünden (heimliches Anhören der „Schlager der Woche“) erst mit Mitte Zwanzig zur Musik, war dann sehr aktiv als Schlagzeuger in diversen Rockbands, von denen inzwischen allerdings nichts mehr zu hören ist. Und eben als Schlagzeuger machte er sich auf die Suche nach mehr Ausdrucks-möglichkeiten und fand die Schlitz-trommel: „Da hat man Schlagzeug und Melodie in einem.“

Noch länger war der Umweg zur Musik bei seiner kleinen Schwester Conny, die zwar schon immer eine musische Ader hatte, sich aber lange nur mit Malerei beschäftigte und wegen einer Fehl-einschätzung die Finger von allen Musikinstrumenten ließ. Inzwischen treten Rolo und Conny gemeinsam auf, umrahmen mit eigenen Holzophon-Kompositionen im Duett Veran-staltungen und haben eine erste CD „Trockenes Holz“ herausgebracht.

Die CD “Trockenes Holz” gibt es im „T-Shirt-Style“-Shop zum Anhören und Kaufen, außerdem sind Holzphone in zwei Größen vorrätig.

Geschrieben von Jutta Wunderlich




Konservierungsstoffe sind lebensverlängernd!

Eine Studie, die von Der Kreuzberger in Auftrag gegeben wurde, hat erwiesen, dass Konservierungsstoffe eine lebensverlängernde Wirkung auf den menschlichen Organismus ausüben. Somit wurde widerlegt, das ausschließlich die moderne Gesundheitsmedizin für ein längeres Leben verantwortlich ist. Einen erheblichen Anteil, so zeigen die Ergebnisse der Studie, trägt die Lebensmittelindustrie mit ihren konservierenden Zusätzen wie Natriumnitrat (E251), Benzoesäure (E210), PHB-Ester (214) und Sorbinsäure (E210), bei.

Laut Aussage von den an der Studie beteiligten Forschern sind die vorliegenden Resultate jedoch noch nicht ausreichend erforscht, da die Probanden nicht bereit waren sich über einen längeren Zeitraum mit einer erhöhten Dosis der verschiedensten Konservierungsstoffe kontaminieren zu lassen. Weitere Forschungsreihen, die an Eintagsfliegen durchgeführt werden sollen, sind für das Jahr 2011 geplant. Wie die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung veröffentlichten, müssen zunächst weitere, für eine Studienzulassung Verantwortliche durch Bestechung gefügig gemacht werden.




Dr. Markus Ternes – Die Festkörperforschung

Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit und die, meiner Meinung nach, Unnötigkeit des ein oder anderen Unterrichtsstoffs, den ich nie wieder benötigen würde aber ihn trotzdem für die Klassenarbeiten in meinen Kopf quetschen musste. Zu einem Großteil hat sich diese Ansicht auch bestätigt. Denn wer brauchte in seinem späteren Leben noch die Daten des Dreißigjährigen Krieges? Wer benötigt im Alltag die Bruchrechnung? Wer zieht effektiven Nutzen aus dem Wissen rund um die verschiedenen Sphären, die unseren Planeten umgeben? Niemand!? Aber das ein oder andere holt einen früher oder später doch wieder ein. Denn hätte ich im Physik-Unterricht ein wenig mehr Einsatz gezeigt, hätte ich euch zu dem Thema der Oberflächenforschung ein paar Grundinformationen liefern können. Aber Der Kreuzberger wäre ja nicht Der Kreuzberger, wenn uns für dieses Problem nicht eine Lösung eingefallen wäre. So ist es mir eine Ehre, euch Dr. Markus Ternes – Fest-körperforscher am Max-Planck Institut in Stuttgart vorstellen zu dürfen.

Am Anfang ein paar Daten aus dem Leben unseres Gastes.

Sein Leben bis zum Beginn seiner beruflichen Laufbahn ist schnell erzählt und recht unspektakulär. Er wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hamburg auf. Hier besuchte er die örtliche Schule und absolvierte erfolgreich sein Abitur. Das war´s.

Mit dem Abi in der Tasche zog er nach Berlin und wohnte im seiner Zeit noch lebendigeren und angesagtem Charlottenburg.

An der Technischen Fachhochschule studierte er in den nächsten Jahren Physik und spezialisierte sich in den letzten zwei Jahren seines Studiums auf den Forschungszweig der Oberflächenforschung der er bis heute treu geblieben ist. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums arbeitete Dr. Markus Ternes für vier Jahre in der Schweiz, in einem Labor in Lausanne. Aufgrund besserer Chancen und eines guten Teams, das er bereits in einem dreimonatigen Aufenthalt zuvor kennen-gelernt hatte, zog es ihn nach Californien. Hier arbeitete und forschte er zwei Jahre in einem renommierten Labor. Danach zog es ihn wieder zurück in die Heimat Deutschland. Seitdem arbeitet er im Max-Planck Institut in Stuttgart an der Erforschung von Atomen. ihren Funktiontionen und deren Verhalten unter verschiedensten Bedingungen. Jeden Tag steht Dr. Ternes mit seinen Kollegen vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Sei es, dass Ergebnisse und Bilder eines zuvor durchgeführten Experiments neue, unvorhersehbare Fragen aufwerfen, die zu klären sind. Oder sie müssen für eine anstehende Versuchsreihe ein Gerät entwickeln. Hierfür sitzen die Forscher beisammen und führen endlose Diskus-sionen, sie beraten die nächsten Schritte um die Fertigung neuer Bauteile voran-zutreiben. Nach Plänen der Forscher stellen dann die Schlosser, Elektriker, und Feinmechaniker die Einzelteile her. Diese werden dann wiederum von den “Auftraggebern” zusammengesetzt.

Zum Beispiel das Rastertunnel-Mikroskop (siehe Foto). Mit diesem Instrument ist es den Forschen möglich, atomare Strukturen aufzulösen.

Wie das Rastertunnel-Mikroskop aufge-baut ist und wie es funktioniert hat Dr. Markus Ternes im Interview mit Marek eindrucksvoll beschrieben.

Jetzt wird es kompliziert:

Das Hauptbauteil des Rastertunnel-Mikroskop ist ein Draht mit einer sehr feinen Spitze. Sie ist so fein, dass sie am Ende aus nur einem Atom besteht. Als Materialien für diesen Draht werden Wolfram und Platinverbindungen (Platin-Iridium oder Platin-Rhodium) ver-wendet. Um das Ende des Drahts auf ein einzelnes Atom zu reduzieren kommt bei Wolfram ein Ätzverfahren zum Einsatz und bei den Platinverbindungen wird dies durch ein Zug-/Schnitt-Verfahren erreicht. Diese Spitze fährt die zu untersuchende Probe rasterförmig ab.

Dabei nutzt es den quantenmecha-nischen Tunneleffekt aus. Vereinfacht ausgedrückt funktioniert das Ganze wie die Nadel bei einem Schallplatten-spieler. Die Nadel liegt auf dem Objekt auf und tastet es ab. Bei einem Schallplatten-spieler ist das Resultat, der Ausstoß von Schallwellen. Bei dem Rastertunnel-Mikroskop die Anzeige von Meßergebnissen.

Das Rastertunnel-Mikroskop stellt die Oberfläche nicht als Bild im klassischen Sinne dar. Die Auflösung wird nicht durch Wellenlänge, sondern durch den Radius der Spitze und die Genauigkeit der Positionsbestimmung der Spitze bestimmt. Somit erreicht das Auflösungs-vermögen atomare Größenordnung.

Desweiteren fielen in dem Gespräch Begriffe wie Schrödingergleichung, Ray-leigh-Kriterium, HOPG, Piezo-Effekt, auf die ich aber nicht weiter eingehen möchte.

Soweit der fachliche Teil.

Stellt sich abschließend die Frage:

Wem nutzt die Oberflächenforschung?

Ein Beispiel das Dr. Ternes benennen konnte, sind ultra glatte Farben und Lacke. Ansonsten ist dies Grundlagen-forschung. Mit dem Wissen auf dem Gebiet der Oberflächenforschung werden zum Beispiel auch folgende Fragen beantwortet: Warum sind viele Eisenatome magnetisch aber ein einzelnes Eisenatom nicht? Ab welcher Zahl an Eisenatomen werden diese Magnetisch? Wovon hängt es ab?

Wir bedanken uns bei unserem Gesprächspartner für das Interview und wünschen Dr. Markus Ternes weiterhin viel Erfolg bei der Suche nach Antworten auf seine Fragen.

Für diejenigen unter euch, die sich intensiver mit diesem Thema befassen möchten, gibt es im Internet zahlreiche Informationsmöglichkeiten.

PS: Hätte auch nur einer von uns in der Schule besser aufgepasst, dann wäre jetzt wenigsten einer unter uns der verstanden hätte worum es ging.

Interview/Foto: Marek

Text: Olly