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Kategorie: Wissenschaft - Der Kreuzberger

Monsanto – Genial oder einfach nur Gen?

Wie bereits im Vorwort erwähnt, hatte ich vor, mit diesem Bericht auf den Zug der allgemeinen Presse aufzuspringen und das ein oder andere noch nicht gelüftete Geheimnis von Monsanto aufzudecken und bereits aufgedecktes anzuprangern. Aber die von mir gewissenhaft und unvoreingenommen betriebene Recherche brachte die Erkenntnis, dass Monsanto branchenüblich handelt und somit keinen Mehr-wert an Kritik liefert. Wenn ich also einen reißerischen Bericht über die Gentechnik hätte machen wollen, so hätte ich die anderen Unternehmen wie BASF, Bayer, DuPont und die ganzen anderen mit einbeziehen müssen. Da dies den Rahmen gesprengt hätte oder eine 74-teilige Serie entstanden wäre, habe ich mich darauf beschränkt, objektiv über das Thema – Monsanto – zu berichten. Beginnend mit den zusammengefassten Eckdaten aus dem Werdegang des Unternehmens findet ihr im Anschluss daran Auszüge aus dem Gespräch mit dem Monsanto – Presse-sprecher Dr. Andreas Thierfelder, mit dem wir uns in Düsseldorf getroffen haben.

Monsanto Chemical Works – wurde 1901 von John Francis Queeny in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gegründet. Das Unternehmen hatte sich vorgenommen, Produkte für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie zu produzieren. Die aktive Produktion begann in dem Jahr 1902, mit der Herstellung von Saccharin und es folgten 1904 die Produkte Koffein und Vanillin. 1917 beginnt die Aspirin-Produktion und Monsanto ist mit diesem Produkt bis in die 1980er Jahre unangefochtener Marktführer im eigenen Land.

International tätig ist das Unternehmen seit 1919, durch den Erwerb von 50% an den R.A. Graesser Chemical Works in Ruabon (Wales). 1929 übernimmt Monsanto die Firmen Rubber Services Lab. (Kautschukchemikalien), Merrimac Chemicals & Co. (Textilchemikalien, Papier- und Lederherstellung). 1930 folgt dann noch der Zukauf von Southern Cross Chemical Co. Pty Ltd. in Melbourne (Australien).

Im Jahr 1933 verstirbt der Firmengründer John F. Queeny und hinterlässt ein am Markt gefestigtes international aufgestelltes Unternehmen. In den folgenden Jahren erwirbt Monsanto Chemical Works, dass sich 1933 in Monsanto Chemicals Company umbenennt und 1964 seinen endgültigen Namen Monsanto Company annimmt, weitere Unternehmen der Chemie- Industrie. 1950 wird mit American Viscose das Gemeinschaftsunternehmen Chemstrand für die Produktion von Acrylfasern und Nylon gegründet. Die daraus entstandene Solutia Inc. ist heute ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Monsanto und Weltmarktführer in der Acrylfaser- und die Nr. 2 bei Nylonproduktion. Von 1954 bis 1967 arbeitet Monsanto zusammen mit Bayer in dem Gemeinschaftsprojekt Mobay an der Isozyanat-Chemie. Das Düngemittelgeschäft, dass Monsanto seit dem Erwerb der Lion Oil 1955 betreibt, wurde 1960 um die Sparten Herbizide und Astro Turf erweitert und in einer eigenen Abteilung zusammengefasst.

Seitdem wird die Entwicklung und Produktion hinsichtlich der Schädlings- und Unkrautbekämpfung kontinuierlich voran getrieben.

Weitere nennenswerte Unternehmenszukäufe gab es 1997 mit dem Zukauf von Calgene, dem Hersteller der Flavr-Savr-Tomate. 2005 mit der Übernahme von Seminis, einem amerikanischen Produzenten von Obst- und Gemüsesaatgut. 2005 fügte Monsanto – Emergent Genetics Inc. mit in seine Unternehmensstruktur ein. 2006 war es Delta & Pine, ebenfalls Saatguthersteller und führend auf dem Gebiet der sogenannten Terminator Technologie (Genetic Use Restriction Technologies) die für den Betrag von 1,5 Mrd. US-Dollar hinzu-gekauft wurden. Die bisher letzte Betei-ligung ist der Kauf von dem auf gentechnisch veränderten Weizen spezialisierten Unternehmen West Bred im vergangenen Jahr 2009.

Aufgrund der aktuellen Medienberichterstattung, haben wir die Vergangenheit ruhen lassen und uns auf die Klärung der gegenwärtige Sachlage konzentriert. Dazu merkte Herr Dr. Thierfelder im Vorgespräch zum Interview an: Das es beiden Parteien, Monsanto genauso wie den Kritikern, schwer fällt aufeinander zuzugehen. Da die jeweilige Seite auf dem vollen Wahrheitsgehalt ihrer gemachten Aussagen besteht. Bei genauer Betrachtung der Dinge stellt man fest das es weder schwarz noch weiß gibt, sondern sich die Suche nach der Wahrheit in einem Graubereich abspielt.

Mit der Einführung des ersten GVO- Saatguts in Europa im Jahr 1996, begann die Diskussion um die Frage von Sinn und Nutzen der neuartigen Technik. Monsanto, als Vorreiter auf dem Gebiet von genoptimierten, Saatgut, geriet zunehmend in den Focus von Genforschung – Kritikern und der Presse. Als erstes wollten wir deshalb wissen wie es zu erklären ist, dass Monsanto mit seiner Arbeit gegenüber seinen Konkurrenten wie Bayer, Hoechst, DuPont oder Pioneer HiBred, derart massiv in die öffentliche Kritik geraten ist.

Man sich vor Augen halten, erklärte uns Dr. Thierfelder, dass Monsanto in den Jahren von 1980 bis 1996 annähernd 1,5 Mrd. US-Dollar in die Studien zur Erforschung von genetisch verändertem Saatgut investiert hat. In der selben Zeit konzentrierten sich die anderen Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 15 Mrd. US-Dollar auf die Weiterentwicklung von Pflanzenschutzmitteln und haben somit den Anschluss auf diesem Sektor der Forschung verpasst. Monsanto konnte mit einem anfänglichen Vorsprung von 16 Forschungsjahren seine weltweite Marktpräsenz ausbauen. Es ist somit den Aktionären zu verdanken, die mit risikoreichen Investitionen in die Gentechnik ihr Vertrauen in Monsanto bekräftigten und am Ende mit steigenden Kursen belohnt wurden. Allein 2009 wurden Investitionen in Höhe von über eine Milliarde US-Dollar in die Weiterentwicklung der Gentechnik gesteckt.

Auf die Frage nach der Marktführerschaft, die im Bereich von genverändertem Saatgut annähernd bei 90 Prozent liegt und was in jedem Pressebericht gerne als Zeichen des skrupellosen Vorantreibens der Geschäftspraktiken.

gewertet wird, klärt Dr. Thierfelder auf: Die von Monsanto erreichte Marktführerschaft von 90 Prozent bezieht sich auf den US-amerikanischen Markt und das Geschäft mit den Bauteilen der Gentechnik. Derzeit arbeiten ungefähr 180 unabhängige Saatgutzüchter in Amerika mit Gen-Bausteinen von Monsanto. Diese erwerben von dem Unternehmen die Lizenz, einen oder mehrere gentechnisch veränderte Bausteine in ihr eigenes Saatgut durch Pflanzenkreuzungen einzubringen. Das daraus gewonnene Saatgut ist somit nicht von Monsanto produziert, enthält aber die “Technik” des Unternehmens.

Auf die Frage nach der umstrittenen Terminator Technologie (Genetic Use Restriction Technologies – GURT), antwortete Dr. Thierfelder: Monsanto hat einen Vertrag unterzeichnet, der festlegt, dass die Terminatortechnologie nicht bei Saatgut wie zum Beispiel Weizen, das für die Lebensmittelproduktion verwendet wird, eingebracht werden soll. Außerdem kann diese Technologie auch dazu eingesetzt werden bestimmte Eigenschaften in dem Saatgut abzuschalten. Das bedeutet, dass das mit Lizenz erworbene Saatgut zum Beispiel die Eigenschaft besitzt, resistent gegen bestimmte Schädlinge zu sein und dementsprechend einfach zu handhaben ist. Das aus dieser Pflanze bei der Ernte gewonnene Saatgut hingegen hat diese Eigenschaft durch den Einsatz der Terminator Technologie “ausgeschaltet” und muss ohne Resistenz dement-sprechend umfangreicher behandelt werden.

Zu der Problematik der indischen Baumwollbauern und deren Missernten, die überwiegend mit den Produkten und Geschäftspraktiken von Monsanto in Verbindung gebracht wurden, erklärt Herr Thierfelder folgendes: Hierzulande ist es aufgrund von Bevölkerungsstruktur und des vorhandenen Bildungsniveaus leichter, durch Lehrgänge das Wissen um die korrekte Verwendung und den Umgang mit dem gentechnisch verändertem Saatgut und den Pflanzenschutzmitteln zu vermitteln als in Indien. Während in Deutschland ein paar dutzend Landwirte an diesen Veranstaltungen teilnehmen, können es in Indien einige tausend Bauern sein, die sich informieren wollen. Dass bei diesen Massen nicht die Probleme des einzelnen geklärt werden können, liegt auf der Hand. Die Pflanzenschutzberater können vor Ort nur den falschen Versprechungen der Händler entgegenwirken und versuchen durch die Vermittlung von Wissen, Mißernten zu begrenzen. Am Ende jedoch liegt das Vertrauen bei den Händlern von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, die ihre Ware auf die typische Art und Weise anpreisen. “Magic Beans” ist nur ein Wort das im Zusammenhang damit fällt und aus dem indischen übersetzt werden kann mit: “Egal wann und egal wo, dieses Saatgut, mein Freund, wächst immer und überall, vor allem unter jeder Bedingung”.

Wenn der Landwirt viel zu spät bemerkt, dass dem gegebenen Versprechen des Saatguthändlers nicht so ist, sind die Folgen, eine Missernte, bereits unabwendbar. Hinzu kommen die Fehler im Umgang mit den Pflanzenschutzmittel. Weder Schutzmaßnahmen für die eigene Gesundheit noch die Hinweise für den fachgerechten Einsatz des jeweiligen Produkts werden aus Bildungsmangel missachtet. So kann es sein, dass Saatgut gegen eine, in bestimmten Gegenden massiv auftretenden Schädlingsart resistent ist, aber andere Lebewesen weiter-hin mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden müssen. Lassen die Landwirte dies außer Acht ist das Ergebnis Ernteausfall und eine daraus resultierende Verschuldung der Bauern bei Banken und Händlern.

Außerdem gibt Dr. Thierfelder zu bedenken, dass Monsanto seine Produkte in jedem Jahr aufs neue an den Mann bzw. die Frau bringen muss. Jeder Landwirt hat schließlich die freie Wahl von welchem Hersteller er sein Saatgut bezieht. Somit liegt auch die Priorität bei Monsanto in der Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten. Dies gilt für die Sparte von gentechnisch verändertem Saatgut, genauso wie für die Sparte der Pflanzenschutzmittel.

Die Frage, wo steht das Unternehmen Monsanto in 25 Jahren, beantwortete Herr Thierfelder mit der Vermutung, dass das Unternehmen seine Aktivitäten im Bereich der Genforschung weiterhin ausgebaut haben wird. Man wird wohl auch die Marktführerschaft, durch den schon heute vorangetriebenen Zukauf von Saatgutproduzenten, ausgebaut haben. Das Hauptaugenmerk wird aber wohl weiterhin auf die Arbeit mit Mais und Soja als Futtermittel und auf Baumwolle und Raps als Faserpflanze gerichtet sein. Die Zukunft wird zeigen ob Monsanto sich darauf konzentrieren wird, die Möglichkeiten im Bereich der Gentechnik durch seine Forschungen voranzutreiben und die daraus resultierenden Ergebnisse in Form von Lizenzen dem Markt zur Verfügung zu stellen. Der Bereich Pflanzenschutz wird in Zukunft nicht maßgeblich an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt sein.

Ein weiterer Punkt den wir klären wollten ist die Beteiligung von Monsanto an der Weltsaatgutbank auf Spitzbergen. Auch hier gab sich Herr Thierfelder unerwartet auskunftsfreudig. Gemeinsam mit Bill Gates, dem größten Finanzierer des Projekts, der Rockefeller Stiftung, der Syngenta Stiftung, DuPont Pioner, HiBred betreibt Monsanto diesen in ein Bergmassiv getriebenen Saatgutbunker. Bis zu 3 Mio. verschiedener Pflanzensamen können darin für die Zukunft sicher und haltbar eingelagert werden.

Percy Schmeiser, ein Farmer aus Kanada, ist der wohl bekanntesten Fall, bei dem es zu Rechtstreitigkeiten um die Verwendung von Monsantos Saatgut kam und die am Ende von dem Unternehmen gewonnen wurden. Es ging in dem Fall um die Frage ob Herr Schmeiser wissentlich und mutwillig Saatgut von Monsanto, das zuvor durch starke Winde von Nachbarfeldern auf seine Felder geweht wurde, angebaut hat.

Herr Schmeiser sagte dazu vor ein paar Jahren in einem Interview: Durch die ungewollte Kreuzung seines Saatguts mit dem von Monsanto sind 50 Jahre eigene Zuchtarbeit zerstört worden.

Herr Dr. Thierfelder sagt zu dem Fall: Das Herr Schmeiser laut Gutachten auf einem bestimmten Teil seiner Felder und somit gezielt Saatgut von Monsanto ausgesäht hat. Die Höchstgrenze von zufällig ausgebrachter Fremdsaat liegt bei einem Maximum von 50%. Der Anbaubereich um den es in konkretem Fall ging, wies hingegen ein Vorhanden-sein von 90% Monsanto Saatgut nach.

Wie die Problematik der Saatgutvermischung in Zukunft geregelt wird, werden wohl die Gerichte entscheiden.

Wir bedanken uns bei Monsanto und ihrem Pressesprecher Herrn Dr. Andreas Thierfelder für die Beantwortung unserer Fragen.

Mal schau´n ob “Bayer” demnächst genauso bereitwillig auf unsere Anfrage reagiert.

Abschließend habe ich die Fernsehberichte aufgeführt, die dazu veranlasst haben, diesen Bericht zu schreiben:

“Gift im Angebot-Die Erfolgsstory des US-Multis Monsanto”

“Tote Ernte – Der Kampf ums Saatgut” “100% Baumwolle-Made in India”

“Monsanto-mit Gift und Genen”

“Die Genverschwörung”

Interview: Marek & Olly

Foto: Marek

Text: Olly




Den Weltwassertag…

… der am 23. März 2010 stattfand, möchte ich zum Anlass nehmen, um euch ein paar interessante Fakten und Zahlen zu diesem Thema zu präsentieren. Laut einer Studie verbraucht jeder Bürger im Durchschnitt 124 Liter Wasser am Tag. Die Menge des “Virtuellen Wassers” liegt hingegen um ein Mehrfaches höher. So liegt der Verbrauch bei dem unbewusst genutzten Wasser bei sage und schreibe 5300 l Trinkwasser am Tag. Diese Summe errechnet sich aus dem Faktor wie viel Wasser ein Produkt, das man kauft, für seine Herstellung benötigt. So verbraucht eine Jeans bis zu ihrer Fertigstellung 11.000 Liter Wasser, 1 Kilo Steak sogar 15.500 Liter. Bei einem Frühstück kommen da schnell mal über 400 Liter Wasser zusammen. Wenn ein Ei 135 l, eine Tasse Kaffee 140 l, 10 g. Wurst 50 l und zwei Scheiben Brot 80 l verbrauchen. Da bleibt einem buchstäblich das Essen im Halse stecken. In diesen Zahlen ist jeweils der gesamte Produktionsweg enthalten. Vom Bewässern der Baumwolle bis hin zum Färben der Jeans bzw. bei Rindern, Hühnern usw. für den Anbau von Futter und die Versorgung der Tiere.




Forschungsarbeiten…

…die Der Kreuzberger zur Erforschung des menschlichen Körpers in Auftrag gegeben hat, haben zu folgendem Ergebnis geführt: Der Irrglaube von Männern, dass sich die Größe ihres Geschlechtsteils proportional zu der Größe ihres Autos verhält, wurde als solcher bestätigt. Gleichermaßen wurde aber auch die Behauptung einiger Frauen widerlegt, dass ihr Hüftumfang sich proportional zur Größe ihres Kleinwagens verhält. Da diese zu Unrecht gestreute in die Welt gesetzte Behauptung aber immer weitere Kreise zu ziehen scheint, haben die ersten Automobil-Schutzverbände reagiert und die Notbremse gezogen.

In einem Rundschreiben, das an alle deutschen Automobilclubs verschickt wurde, wurde eine Notverordnung zu diesem Thema gefordert. Des weiteren warnten sie die “grazilen” Nutzerinnen von Kleinstwagen vor übermäßiger Beanspruchung der Verschleißteile und wiesen zeitgleich auf erhöhte Wartungskosten bei Bremsen, Stoßdämpfern sowie der Sitzfederung, hin. Sollten auch Sie von diesem Problem betroffen sein, wenden sie sich bitte vertrauensvoll an den Werkstatt-Meister in ihrer Nähe.




Woher der Wind weht – “unvorhersehbar harte Witterungsbedingungen”

Wer am 04. Januar, beschwingt von den Feiertagen, an seinem ersten Arbeitstag im neuen Jahr zu seiner Firma gelangen wollte, sah sich an einigen Stationen der Berliner S-Bahn vor eine teilweise unlösbare Aufgaben gestellt. Wenn man Glück hatte und die Züge fuhren, kam man an einigen Stationen nicht einmal mehr auf den Bahnsteig, geschweige denn in die Nähe eines der völlig überfüllten Züge. Auf einigen Strecken wurde der Zugverkehr sogar komplett eingestellt. Als Begründung hierfür nannten die Verantwortlichen: “Die unvorhersehbar harten Witterungsbedingungen in den Tagen des Jahreswechsels”. Alleine in diesem Satz stecken zwei Aussagen die ich mal in gewohnt sarkastischer Form widerlegen werde.

 

Unvorhersehbar

Wie kann eine, seit Jahrtausenden, jährlich wiederkehrende Jahreszeit als “unvorhersehbar” bezeichnet werden. Ich bin 35 Jahre jung und soweit ich mich entsinnen kann, ist in keinem Jahr seit meiner Geburt je ein Winter ausgefallen. Zugegeben mal gab es sehr wenig Schnee, ein anderes Mal über 30 Zentimeter Schnee und manch-mal reichte es nur für Schneematsch und Blitzeis. Aber es gab jedes Jahr einen Winter. Unvorhersehbar wäre es also nur gewesen wen sich diese Witterungsbedingungen in den Monaten von Mai bis September ereignet hätten. Wenn ich geahnt hätte, dass die Verantwortlichen von der Bahn, keine Ahnung von dem “Risiko” einer wiederkehren Winterperiode haben, ich hätte als verantwortungsvoller Bürger gehandelt. Auf meinem Kalender stand der Dezember schon seit Monaten, so dass ich spätestens im August eine E-Mail an die zuständigen Stellen hätte schicken können. In dieser hätte ich ausdrücklich vor den bevorstehenden Gefahren, die von einer Winterperiode ausgehen können, gewarnt. Die da wären Schnee, Blitzeis und selbstverständlich auch Temperaturen die bis in den zweistelligen Minusbereich sinken können. Nur damit später keiner sagt, ich hätte Informationen unterschlagen. Die für diesen Bericht durchgeführten Recherchen haben ergeben, das sich diese “unerwartet harten Witterungsbedingungen” noch vereinzelt bis in den April hineinziehen können. Des Weiteren können wir für die nächsten Jahre die Voraussage treffen, dass dem Sommer der Herbst folgen wird und daraufhin wieder ein Winter.

Unsere Klimaforschungen anhand der uns vorliegenden Kalenderdatenauswertung haben zudem ergeben, dass der Dezember voraussichtlich die nächsten Jahrhunderte ein Wintermonat bleiben wird! Somit hat die Bahn jetzt ein Problem weniger und kann sich mit diesem fundiert recherchierten Wissen beruhigt auf die nächsten Kälteperioden einstellen und sich optimal vorbereiten. Bei Fragen seitens der Bahn zu diesem Thema stehen wir selbstverständlich gerne beratend zu Seite. Nun aber zu der zweiten fragwürdigen Aussage die:”harten Witterungsbedingungen”

 

Harte Witterungsbedingungen

Fragt mal einen 85 jährigen Stalingrad-Veteranen aus dem 2. Weltkrieg. Der kann wirklich etwas über harte Witterungsbedingungen berichten. Oder fragt, wenn ihr mal in Moskau seid, Olga Machslochof die schräg gegenüber vom Kreml wohnt. Auch sie kann etwas über harte Witterungsbedingungen erzählen. Aber jede andere Bevölkerungsgruppe südlich von Warschau sollte nicht bei etwas Blitzeis und dreißig Zentimeter Neuschnee gleich den Katastrophenalarm auslösen. Anstatt also ständig technische Neuerungen in die Züge einzubauen sollten die Zuständigen lieber auf Effizienz und Wartung setzten. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass nur ein paar Kilometer weiter östlich von uns, im Ural und noch weiter nordöstlich, Züge, Autos und Flugzeuge bei 40 Grad minus fast reibungslos funktionieren?

Ich wünsche also allen die auf die S-Bahn angewiesen sind noch weiterhin viel Glück und hoffe das dieser Bericht, wenn er auch für diesen Winter leider zu spät kommt, der Bahn für die folgenden Winterperioden eine Planungshilfe bietet.




Das Regierungsviertel…

wird nur 9 Jahre nach seiner Fertigstellung zu einem Sanierungsfall. Seit dem Erstbezug 2001 wurden über 900!! Mängel festgestellt. Im Januar begannen die Arbeiter mit der Beseitigung, des von den damals ausführenden Baufirmen verursachten Baupfuschs. Im Bundeskanzleramt wurden unter anderem Brandschutzmängel, undichte Wände und Risse beanstandet. An dem Bundesratsgebäude in der Leipziger Straße ist das Glasdach undicht. Im Außenministerium löste sich ein riesiges Stück von der Decke. Am Paul-Löbe-Haus sackte die Fassade um einige Zentimeter ab und verursachte dadurch einen nicht unerheblichen Schaden an der Glasfassade des Gebäudes. In den meisten Fällen ist die Garantiefrist (5 Jahre) der Baufirmen abgelaufen und die Kosten für die Behebung der Mängel bleiben beim Steuerzahler hängen. Im Fall des Bundeskanzleramtes soll nun die Gewährleistungspflicht der damals ausführenden Unternehmen, gerichtlich geklärt werden. Da glaube ich doch eher an die Unschuld einer Hure als an die Fähigkeit unserer Volksvertreter, dem Volke Gerechtigkeit zukommen zu lassen.




Die nächsten zwei Jahre…

…wird sich das Chaos bei den Berliner S-Bahn (siehe auch Bericht Seite 15) fortsetzen. Erst Mitte Januar wurden weitere 200 Waggons aus dem Verkehr gezogen und die Lage somit zusätzlich verschärft. Laut offizieller Aussage seitens der zuständigen Abteilungen, ist ein Lieferengpass von Radscheiben das Problem. Der Hersteller kann, wenn er in einem Jahr seine derzeitigen Produktionsaufträge erledigt hat, maximal 200 Radscheiben im Monat produzieren. Somit beträgt die Fertigstellung der über 2200 benötigten Radscheiben laut Aussage der S-Bahn Betreiber mindestens zwei Jahre. In diesem Zeitraum werden die Fahrgäste der S-Bahn mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen haben. Die BVG versucht, da wo sie kann, den Mangel der S-Bahn auszugleichen oder aber zu minimieren. In welcher Form eine Entschädigung der Fahrgäste stattfinden wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Ich wäre dafür, einen so desolaten Service kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Denn im derzeitigen Zustand wird wohl keiner mehr zu hundert Prozent voraussagen können, wann das nächste Unglück passiert.




Der Kreuzberger in eigener Sache

Auch wenn das diesjährige redaktionelle Motto lautet: Alles bleibt beim Alten. So gibt es dennoch einige Neuerungen und Informationen die wir selbstverständlich nicht unerwähnt lassen möchten. Sicherlich hat sich der ein oder andere von euch gefragt: Welchen tieferen Sinn das Loch an der oberen linken Ecke des “Kreuzbergers” in sich birgt.

Die Erklärung dazu ist so simpel wie genial zugleich: Die technische Abteilung von “Der Kreuzberger” hat weder Kosten noch Mühen gescheut und monatelang Entwicklungsarbeit auf dem Sektor Printmedien-Veredelung betrieben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse in den durchgeführten, unzähligen und manchmal nicht ungefährlichen Versuchsreihen, haben das nun euch vorliegende Ergebnis hervorgebracht von dem wir überzeugt sind, dass es den enormen Forschungsaufwand der betrieben wurde, rechtfertigt.

Der – DKWH 2010 – “Der Kreuzberger WandHalter 2010”. Ein Muss für jedeN “Kreuzberger”-LeserIn. Denn die vor der Markteinführung in Auftrag gegebenen, von einem unabhängigen und nicht bestochenem Unternehmen durchgeführten, Marktforschungsarbeiten haben bei Testprobanten zu folgendem Resultat geführt: 98,67 % der Befragten äußerten sich durchweg positiv, lobten die aufwendige Verarbeitung und das zugleich dezent gehaltene Design. Somit fügt sich der DKWH 2010 in fast jedes Wohnbild nahezu perfekt ein, wodurch ein variables Einsatzgebiet zur Verfügung steht. Ob am Tischbein vom Esstisch, dem Schreibtisch auf der Arbeit oder einer Fuge im Bad, zentral an der Notdurft – Verrichtungsstation oder der Badewanne,

“Der Kreuzberger Wandhalter 2010” ist ein Einrichtungsgegenstand der bei Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. An diesem Punkt möchten wir uns noch einmal für das innenarchitektonische und raumgestalterische Einfühlungsvermögen aller an der Entwicklung Beteiligten bedanken.

Um das Einsatzgebiet zu maximieren, wurden zwei verschiedene Bauarten entwickelt. Es gibt zum einen den DKWH 2010 wie er dieser Ausgabe bei liegt und den DKWH 2010 GF der gegen eine Schutzgebühr von 2,50 € erhältlich ist. Während sich das Standartmodell an fast allen Stellen aus Ziegeln, Gipskartonplatten, Holz und ähnlichem installieren lässt, steht die Bezeichnung “GF” für “Glatte Flächen” und ist somit ausschließlich für einen Untergrund aus Glas und Fliesen geeignet. Dieser ermöglicht zudem einen mobilen Einsatz und ist rückstandslos wieder zu entfernen. Beton ist somit das einzige Material das sich nicht für die Installation des DKWH 2010 eignet.

Als besondere Herausforderung für die Forscher gestalteten sich die Vorgaben seitens des “Kreuzbergers”. Die da waren: Lange Haltbarkeitsdauer und vandalismusresistent. Aber auch diese Punkte wurden, zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt. Das umfangreiche Informationsmaterial und eine detaillierte Gebrauchsanweisung (auf den Mittelseiten dieser Ausgabe) ermöglichen eine benutzerfreundliche Handhabung.

Nachforschungen haben ergeben, dass “Der Kreuzberger” die wahrscheinlich einzigste Zeitung weltweit ist, die eine integrierte Wandhalterung und eine dazugehörigen Wandbefestigung als Service für seine Leserinnen und Leser anbietet.

Da wir leider keine Lagerkapazitäten besitzen, wurde der “DKWH 2010” auf eine Stückzahl von 999 limitiert und ist ausschließlich als Beilage in dieser Ausgabe erhältlich. Der “DKWH 2010 GF” ist aufrund der enormen Produktionskosten ebenfalls in seiner Stückzahl limitiert (25 St.). Diese sind ab dem 01.02.10 in der Redaktion vom “Der Kreuzberger”, Wrangelstraße 54 in 10997 Berlin, gegen eine Schutzgebühr von 2,50 €/St. zu erwerben.

Jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass “Der Kreuzberger” einen angemessenen Platz in eurer Wohnung, dem Büro oder wo auch sonst, erhält.




Für ein weiteres Jahr …

wurde das Kurzarbeitergeld bewilligt. Somit können Firmen, die ihre Mitarbeiter aufgrund der schwächelnden Wirtschaftslage in Kurzarbeit geschickt haben, dieses um noch ein Jahr verlängern. Die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es keine weitere Verlängerung geben wird, bleibt abzuwarten. Seit Jahrzehnten werden Gelder in die Erhaltung verschiedenster Wirtschafts- und Produktionszweige gepumpt. Nehmen wir den Kohleabbau oder die Agrarwirtschaft, die seit Jahrzehnten mit Subventionen der verschiedensten Arten am Leben gehalten werden. Nun bleibt zu hoffen, dass dies nicht in Mode kommt und bald jedem Unternehmer eine “Pauschalsubvention” ausgezahlt wird.

 

 




Die längste …

Weihnachtsbeleuchtung der Welt wurde am 24. November von unserem Bürgermeister Klaus Wowereit und im Beisein zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur, in Betrieb genommen. Zwischen dem Wittenberg- und dem Rathenauplatz erstrahlen nun bis zum 06. Januar 2010, 1,2 Millionen Lichtpunkte. Auf einer Gesamtlänge von 4,3 Kilometern sind Figuren wie Bären, Weihnachtsmänner, Rentiere und Nussknacker zu bewundern. Somit ist auch das letzte Detail für einen romantisch, kitschigen Weihnachts-Einkaufsbummel fertiggestellt. Das Spektakel wird zum fünften Mal in Folge von einem Berliner Unternehmen finanziert.

 

 




Aus der Sicht eines Hundes (Teil 2)

Ich wachse hier ziemlich behütet auf. Den Garten haben wir Hunde untereinander annähernd gerecht aufgeteilt. FAST jeder darf hier sein und FAST alle akzeptieren sich untereinander. Klappt prima. Wer sich nicht mag, geht sich aus dem Weg oder sagt sich eben kurz die Meinung. Somit dient der Garten uns allen als riesiger Spielplatz.

Aber auch pöbeln gehört hier zum guten Ton. Fast schon ist es ein Sport geworden die jeweils anderen Tierarten zu bejagen. Die Krähen, die Mistviecher, sitzen morgens natürlich schon seit zwei Stunden im Park und plündern die Restbestände des Vorabends. In der Grillsaison ein gefundenes Fressen. Hühnchenbeine und Hammelknochen. Was es hier nicht alles für Leckereien gibt. Sitzt also solch ein stolzer Vogel mit seinem Arsch an der Erde und zerfleischt gemütlich und laut schmatzend ein Lammkotelett, na dann. Drauf da! Bürste hoch und pöbelnd los gejagt. Blöde Viecher. Die schaffen es tatsächlich doch immer wieder, bei Angriff noch lautstark zu schimpfen um dann doch im letzten Moment mit ihrer Beute davon zu jagen. Die lassen nichts an Futter freiwillig wieder los was ihnen schon einmal gehört hat. Mit viel Pech holen die Biester auch zum Gegenangriff aus. Sie fliegen dann im Sturzflug auf uns zu und versuchen uns mit ihren spitzen Schnäbeln in den Allerwertesten zu hacken. Dann die Hasen. Ob Hasen schmecken, weiß ich gar nicht. Das Hasen gut riechen dafür umso besser. Die Fährte eines Bunnys finde ich im Nu. Ich kann mich Stunden damit beschäftigen den mümmelnden Hasis beim Frühstück zuzuschauen und mich als erstarrte Salzsäule getarnt an sie anzupirschen. Haben die kleinen Mümmelmänner erst mal mitbekommen das sie gejagt werden, pesen sie wie von der Tarantel gestochen davon, schlagen lustige Haken bevor sie sich in die schützenden Gebüsche verstecken und in ihren Bauten verschwinden. Die sind so schnell. Unglaublich. Deren Köttel sind lecker. Mhm, super. Und so gesund. Ganz ohne Fett und Kalorien. Grad morgens falle ich gerne über die Köttelhaufen her. Ist ein bisschen wie Chips essen.

Dann der Fuchs. Der Stinker. Puh der stinkt wirklich. Den riech ich noch wenn’s auch schon zehn Minuten her ist, dass er den Weg gekreuzt hat. Sofort schwillt meine Bürste zu einer beeindruckenden Größe heran. Den Schwanz hoch. Eingerollt und durch die abstehenden Haare aussehend wie ein Kreissägeblatt. Wirklich sehr beeindruckend. Kann nämlich auch böse aussehen. Wenn auch sehr selten. Der Fuchs allerdings ist bemüßigt, bei jedem weiteren Zusammentreffen mich dazu zu bringen, mich fürchterlich und lautstark aufzuregen.

Ich gebe Knurr durchzogenen Röchelgeräusche von mir. Auch sehr beeindruckend. Aber der Stinker ist auch nicht ohne. Sein Schwanz wird bei Entdeckung des Gegners ebenso schlagartig doppelt so dick und puschelig. Ganz schick eigentlich. Aber auch er ist eines der schnelleren Tiere. Schnell und wendig verkriecht er sich im nächsten Dickicht.

Mein Erfolg beim wirklich böswilligen Jagen hält sich also doch sehr in Grenzen. Kann nicht wirklich mit einem grandiosen Jagderfolg prahlen. Muss man ja aber auch nicht. Meine Misserfolge unter Beobachtung kommentiere ich dann gerne mit einem Blick wie, ich kann doch dem armen Tier nichts antun, niemals. Somit bin ich der liebe Köter, mit sozialen Hintergrund. Grins. Der zwar Spaß am Jagen hat, aber doch viel zu liebreizend ist um den Tierchen auch nur ein Haar zu krümmen. Ha. So kann man sich doch auch gut verkaufen. Gewusst wie.

Ups, schon wieder abgeschweift. Merke, dass ich träumend auf der Wiese stehe. Hallo? MC Fly? Sollte doch auch langsam mal auf Touren kommen, ist ja schließlich kein Kaffeekränzchen hier. Mutti? Wo ist Mutti? Man ich hab echt geträumt.Mutti? Da, hab ich’s mir gedacht. Mutti ist einfach stumpf geradeaus gelaufen zur anderen Seite des Parks. Hier ist auch ein Ausgang und direkt an der nächsten Ecke Muttis Lieblingsbäcker.

Bäcker ist eigentlich echt übertrieben. Aber die Bäcker hier sind alle so. Ganz viel komische Flaschenbierwerbung prangt an deren Schaufensterscheiben und vor den Läden sitzen meistens Menschen anderer Nationen. Oft riechen die nach Essen, finden es aber überhaupt nicht gut, wenn Hunde direkt vor der Türe parken und nebenbei an ihren Hosenbeinen hochkriechen.

Das riecht vor und auch in diesen Läden gar nicht wirklich nach Bäcker. Auch die Menschen sagen sowas wie Spätkauf dazu. In jedem Fall haben diese Läden alle eine Kaffeemaschine. Scheinbar ist Mutti ganz schön abhängig, was dieses schwarze Zeug angeht. Sie schüttet davon am Tag mehrere Liter in sich hinein. Setz´ ich mich halt in Ruhe vor die Tür und warte, bis der Kaffeebecher mit glückselig strahlender Mutti im Schlepptau bereit ist, unseren Spazier-gang fortzusetzen.

Ey, was soll `n das? Da ist irgendetwas an meinem Hinterteil. Oh, wie cool. Einer meiner Freunde. Ziemlich klein der Gute, aber coole Farbe. Schön schwarz, ist ja klar. Ist der Kleene etwa alleine unterwegs? Kann doch gar nicht sein. Auch zu diesem Racker gehört ´ne Mutti. Ahhhhh, hallo! Wie ich mich freu !! Da kommt auch meine Mutti direkt dazu und freut sich ebenso. Die beiden sind dicke Freundinnen und nutzen natürlich die morgendliche Runde gerne für den alltäglichen Tratschaustausch. Da wird dann geschnattert und geschnattert.”Oh cool, guten Morgen. Das passt ja. Auch `n Kaffee? Ich muss dir soviel erzählen!” Sag ich´s doch. Geht bestimmt direkt los mit dem Geschnatter. Eine wilde Begrüßungszeremonie wird zelebriert und schwupp sind die beiden Muttis in diesem komischen Laden verschwunden. Cool, dann zock ich halt erst mal ´ne Runde mit meinem Kumpel Oskar. Oskar lebt mit seiner Mutti direkt in der Nachbarschaft. Kennengelernt haben wir uns hier im Park. Der kleine Wusel kam mir irgendwann prollend und wedelnd hier entgegen und versprühte scheinbar soviel Charme, dass ich ihn auf Anhieb als einen meiner Brüder adoptierte. Ab und zu rasiert ihm seine Mutti einen lässigen Ralleystreifen auf die Seite. Dann stolziert der Kleine wie ein wahrer Kiezchampion durch die Gegend. Ist eh zum schmunzeln. Ich glaube der Kleene hat eigentlich ne Menge Respekt vor jedem Tier was größer ist, in meiner Gegenwart allerdings guckt er immer ziemlich mutig aus der Wäsche. Wir aus´m Heim halten eben fest zusammen.

Ich bin nämlich ein Heimkind. Irgend so ein Trottel hat mich direkt nach der Geburt von meiner Mutti getrennt und mich einfach in einem klebrigen Eimer an der Autobahn ausgesetzt. Es war Winter und es war Saukalt. Man, gut dass ich noch so jung war und mich deshalb nicht wirklich erinnern kann.

Ich glaub, ich wäre einfach gerne noch bei meiner Mama geblieben, aber so wurde ich von sehr netten Menschen eingesammelt und direkt ins Tierheim gebracht. Scheinbar war ich doch sehr unterkühlt und nicht ganz gesund. Ich wurde also sofort auf die Krankenstation verfrachtet und dort ganze drei Monate von den Pflegerinnen aufgepäppelt. Wir waren eine ganz lustige Bande von insgesamt 11 bunt gemixten Welpen. Irgendwann wurde unsere Gruppe kleiner. Ein, zwei Kumpels zogen in andere Boxen um. Wir wurden wohl zu groß, um uns alle weiterhin in einer Behausung unterzubringen. Dann kam auch ich in eine andere Box. Ganz ALLEINE. Das war erst mal total komisch. Der Vorteil war, dass hier immer wieder nette Menschen vorbeikamen. Einige von ihnen blieben an meinem Gitter stehen und säuselten so was wie „oh, wie süß!“ Dann und wann wurde meine Karte eingehenst studiert. Würde mich ja bis heute interessieren, was da alles tolles über mich draufstand. Eines Nachmittags bekam mein Kumpel „Ali“ in der Nachbarbox sehr netten Besuch. Eine junge Frau lockte ihn zum Gitter und Ali war hin und weg. Ali war eine bunte Mischung aus Boxer und Irgendwas. Ein junger knackiger Pfundskerl. Die beiden kuschelten am Gitter und verstanden sich scheinbar auf Anhieb ohne Worte. Mir ging es an diesem Tag gar nicht gut. Mal wieder Magenprobleme. Ziemlich gerädert drückte ich mich an mein Gitter um von dem kuscheligen Treiben nebenan mehr mitzubekommen. Ich muss wohl ziemlich jämmerlich dreingeschaut haben, denn auf einmal wurde auch mir ein Stück ihrer Aufmerksamkeit zuteil. Die Frau war voll nett und hatte anscheinend sehr großes Mitleid mit mir. Ich ließ mich bereitwillig durchs Gitter kraulen und genoss die Nähe. Dann war der Besuch auch schon wieder vorbei.

Kurz drauf kam ein weiteres nettes Pärchen um die Ecke und zeigten ebenfalls reges Interesse an Ali. Man, war der auf einmal beliebt. Am nächsten Tag wurde er abgeholt auf eine „Proberunde“. Ne Weile später kam der gesammelte Pulk nebst der Pflegerin zurück. Alis Spielzeug und Karte wurden zusammen gesammelt und das Pärchen kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Ali wedelte wie ein Großer. Und schwupp. Großes Händeschütteln und weg waren sie.

Ali kam NICHT wieder.!!

So langsam fing ich an, das System zu verstehen. Ali hatte wohl ein neues zu Hause bekommen. Cool, oder? Ja, und dann, dann steht keine zehn Minuten später wieder diese nette Frau vom Tag zuvor an Alis Box. Die Box ist leer. Die Frau sucht Alis Karte und schaut ganz verdattert aus der Wäsche. Oh je. Sie sprach kurz mit einer Pflegerin und tauchte wie von Zauberhand an meinem Gitter wieder auf. Wieder bekam ich Streicheleinheiten von ihr. Die Frau war toll. Ich fing an drüber nachzudenken, warum sie wohl mit mir keine Proberunde machte. Als ob sie hätte meine Gedanken lesen können, lief ich stolz und aufgeregt ´ne Stunde später mit ihr durch den Tierheimpark. Cool war das. Ich bekam das erste Mal ein schickes Lederhalsband umgelegt und wurde an eine Leine gehangen. Wir schlappten so durch die Gegend und spielten wie die Kinder. Die Frau und ich hatten richtig Spaß zusammen. Auf dem Rückweg ging ich mit ihr seltsamer Weise nicht zurück zu meiner Box sondern direkt in das Büro meiner Pflegerin. Die beiden quatschten und ich musste mich nach diesem Spaziergang erst mal gehörig ausschlafen. Als ich wieder zu mir kam, war diese Frau gerade dabei mich in ein bis dahin noch unbekanntes Gefährt zu setzen. Kam erst mal gar nicht klar. Ich war ganz schön verwirrt. Die Frau redete ganz beruhigend auf mich ein und dann setzte sich das Ding auch schon in Bewegung. Ich war noch immer viel zu müde als das ich richtig begriffen hätte, dass das nicht nur meine erste Autofahrt sondern eben auch die Fahrt in mein neues Leben

war. Welch aufregender Tag. So lernte ich also meine Mutti kennen. Wedel

Gastbericht von Gitta G.




Woher der Wind weht – Lecker Schmecker, Bauernfänger …

… und nicht einmal Bauern würden sich so ein Essen andrehen lassen. Man fühlt sich in die ´70er Jahre zurückversetzt. Zu dieser Zeit suggerierte einem die Komödie “Brust oder Keule” mit Louis de Fúnes das Essen der Zukunft. In dem Film wird eine geschmacklose künstlich hergestellte Masse so lange mit Chemikalien und Zusatzstoffen angereichert, bis das gewünschte Ergebnis zustande kam. Das Ganze geschah selbstverständlich unter dem Mantel der Verschwiegenheit und unter Mißachtung etwaiger Folgeschäden für die Verbraucher. Nun war das damals ein Film.

Erschreckenderweise haben sich nicht nur frühe Filme über Mondlandungen oder Umweltkatastrophen bewahrheitet, sondern eben auch der oben erwähnte Film über die Zukunft der menschlichen Essgewohnheiten. Für all diejenigen unter euch die gleich noch essen gehen möchten, überspringt diesen Bericht und lest den nächsten.

Fangen wir mal gleich mit der unausweichlichen Wahrheit an, die der Inhaltsstoffe. Wer wirklich genau wissen möchte in welchem Umfang welche Stoffe enthalten sind, sollte Chemie studieren und eigene Nachforschungen betreiben. Denn man bedenke: Es gibt meines Wissens nach keinen Hersteller der über die Angaben, zu welchen er gesetzlich verpflichtet ist, hinaus freiwillig Informationen zu den Inhaltsstoffen seiner Produkte angibt. Bei Ware vom Stück, ob Fleisch, Wurst oder Käse ist man eh auf Gedeih und Verderb dem guten Gewissen des Verkäufers, beziehungsweise der Großindustrie ausgeliefert. Nun aber zum “leckeren” Teil dieses Berichtes. Fangen wir gleich mit dem bekanntesten an, was die Industrie derzeit zu bieten hat. Surimi.

In der Form, wie es die Chinesen und Japaner seit Jahrhunderten verwenden, ist es nicht bedenklich. Nun bedient sich die Lebensmittelindustrie dieser Masse, die pro Kilo auf dem Weltmarkt 3,65 € kostet, um arglistige Kundentäuschung zu betreiben. Denn aus dem industriell erstellten Surimi, dem jede Exsistenzberechtigung in Form von, Nähr- und Geschmacksstoffen sowie allen weiteren lebenswichtigen Inhaltsstoffen durch herauswaschen und entwässern entzogen wurde, lässt sich nahezu alles fertigen.

Unter Zugabe der richtigen Farb- und Geschmacksstoffe und bei der richtigen Formgebung, gibt einem höchstens die Konsistenz der Masse einen Hinweis auf ein Stück Industrie-Imitat. Derweil sind bei uns schon Imitate von Scampis, Garnelen und Meeresfrüchten in Umlauf. In China geht es mittlerweile schon soweit, dass auch schon Fleisch- und Wurstwaren aus der Fischpaste hergestellt werden.Da sollte es den Asien-Reisenden nicht wundern, wenn er zu günstigsten Preisen ein “leckeres” Steak bekommt, Ausgestattet mit einer industriell gefertigten Faserstrucktur gelingt die Illusion fast perfekt.

Bleibt also nur noch abzuwarten, bis der erste Container mit künstlichem “F(r)isch Fleisch” einen Hafen in der EU ansteuert. Ein weiteres Beispiel bietet uns der Orangensaft. Hier kann es einem passieren, das in Zukunft Zellstoff die Illusion verschafft, einen Saft mit einem hohen Anteil an Fruchtfleisch zu genießen.

Citronensäure. Ein Klassiker unter den Zusatzstoffen, der für die Konservierung und Säuerung von Lebensmittel zuständig ist. Nicht zu verwechseln mit der Zitronensäure die aus natürlichen Zitronen gewonnen wird. Die Citronensäure, die jeder von uns täglich in sich hineinschaufelt, wird aus einem Pilz gewonnen.

Einem Pilz, dem der ein oder andere Kreuzberger schon mal in seiner Dusche begegnet ist. Der schwarz schimmelnde Pilz ist in den Ecken von feuchten Badewannen und Duschtassen beheimatet und blüht bei unregelmäßiger Reinigung hervorragend auf. Genau dieser Pilz wird für die Gewinnung von Citronensäure herangezogen.




Tempo 30 ?!

Nun mag es sein, dass ich mit meiner Ansicht unter den hier ansässigen Öko-Aktivisten, Umweltfanatikern und Radfahrern allein da stehe. Aber die derzeitige Willkür, mit der Berlins Straßen in “Tempo 30 – Zonen” umgewandelt werden, gibt mir schwer zu denken. Da werden Straßen unter den fadenscheinisten Gründen lahmgelegt. Sei es der neu erfundene Lärmschutz zwischen 22 und 6 Uhr, den es erst gibt seitdem spießige alt Bonner – Politiker, hinzu gezogene Yuppies und Neo-Alternative unsere Stadt besiedeln. Zum Schutz unserer Kinder werden ganze Straßenzüge “beruhigt”. Früher gab es für Kinder in der Schule den Unterrichtsblock “Verkehrserziehung”. Dieser fand, soweit ich mich richtig an meine eigene Grundschulzeit entsinne, mindestens einmal im Jahr statt. Und hatte zur Folge, dass sich die meisten Unterrichtsteilnehmer, die diese Verkehrserziehung genossen, bis zum heutigen Tage mehr oder weniger als erfolgreiche Verkehrsteilnehmer behaupten.Wenn beide zuvor aufgeführten Gründe nicht anwendbar sind, gibt es immer noch den guten alten Klassiker “Straßenschäden” und somit wieder einen Grund für eine “30-Zone”.

Wenn man nicht von einer “30-Zone” ausgebremst wird und die Tachonadel gerade mal so und mit viel Mühe “50” Km/h anzeigt, rauscht man garantiert in eine der unzähligen Baustellen und somit wieder mit Tempo 30 durch diese Stadt. Danke ihr Städteplaner und Bauamts-Stubenhocker.

Keine Frage, ich bin auch für Sicherheit im Verkehr. Aber dazu gehört auch der respektvolle Umgang der Verkehrsteilnehmer untereinander und Fakt ist nun mal: der Gehsteig ist für Fußgänger, der Radweg (ggf. die Straße) für die Radfahrer und die Straße für den motorisierten Verkehr.

Um nur einige Beispiele zu benennen: Die Skalitzer Straße wurde durchgehend von der Wiener Straße bis hin zur Wrangelstraße in eine “30-Zone” umgewandelt. Danach ein kurzes Stück freigegeben für Tempo 50, bis man in der “Gefahrenzone” am U-Bhf Schlesisches Tor wieder auf Tempo 30 abbremsen muss. Die Hauptstraße in Köpenick vereint gleich zwei Phänomene in einem. Auf dem Teil, auf dem eine “30-Zone” wegen Straßenschäden selbst von meiner Seite aus sinnvoll wäre, darf man mit Tempo 50 entlang kacheln. Auf dem neu sanierten Teil der Hauptstraße, wo ich noch nie ein Kind habe entlanglaufen sehen, ist eine “30-Zone” zur Sicherheit der dort (angeblich) entlanglaufenden Kinder entstanden. Hosemannstraße in Prenzlauer Berg. Auch dort ist wegen angeblicher Straßenschäden eine “30-Zone” eingerichtet worden. Dabei ist beim besten Willen nicht auch nur ein Schlagloch in dieser Straße zu finden. Diese Liste an bürokratischer Willkür könnte ich endlos fortführen.




Revolutionäres Gemüse

Seit dem 1. Juni 2009 darf revolutionäres Gemüse in der EU wieder frei von Beschränkungen, wie zum Beispiel den Krümmungsgrad bei Gurken, verkauft werden.




Der Touri-Tipp – Die Oberbaumbrücke …

Die Oberbaumbrücke liegt zwei, drei Schritte vom U-Bahnhof Warschauer Straße entfernt und ist das Wahrzeichen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Wenn man mit der U-Bahn anreist fährt man unweigerlich über sie hinweg.

Im Jahre 1893 waren zeitgleich zwei Brückenbauprojekte in Planung. Zum einen sollte ein Ersatzbau für eine in die Jahre gekommene hölzerne Straßenbrücke entstehen. Zum anderen erhielt die Firma Siemens & Halske die Baugenehmigung für eine Eisen-bahnbrücke. Vor Baubeginn einigte man sich jedoch darauf, eine kombinierte Straßen-/ Eisenbahnbrücke zu bauen.

Die architektonischen Grundlagen bildeten die unter der Leitung von Stadtbauinspektor Pinkenburg und unter der Mithilfe der Architekten Otto Stahn erstellten Pläne für die ursprünglich geplante Straßenbrücke.

Das neugotische Bauwerk entstand in den Jahren 1894 bis 1896. Nach ihrer Fertigstellung bot sie zunächst dem allgemeinen Straßenverkehr sowie Fußgängern die Möglichkeit die Spree zu überqueren. 1902 wurde dann auch der Betrieb auf dem Hochbahn-Viadukt aufgenommen. Dem beschaulichen Fußgänger bot sich der Anblick eines in mittelalterlicher Art ausgeführten Kreuzganges. Die beiden Türme auf dem mittleren Brückenbogen waren mit ihren herausragenden Wehrgängen dem Mitteltorturm der Stadtmauer in Prenzlau und einem Torturm in Kyritz nachempfunden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde, wie so vieles in unserer schönen Stadt, auch die Oberbaumbrücke erheblich beschädigt und auf Befehl Adolf Hitlers teilweise gesprengt. Dabei wurde der mittlere Gewölbe-bogen zerstört der später durch eine provisorische Brücke aus Stahl ersetzt wurde. Bis Mitte 1961 konnten Fußgänger die Brücke nutzen um vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor oder umgekehrt zu gelangen. Außerdem boten einige Händler den Besuchern des West-Sektors ihre Waren an. Die Wechselstuben, die auf Kreuzberger Seite ansässig waren, boten ihre Dienste meist zu fairen Konditionen an. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 war die Brücke komplett gesperrt und wurde erst 1972 als “kleiner Grenzübergang” wieder für Fußgänger freigegeben.

Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 fand ein Architektenwettbewerb für die Grundsanierung der Brücke statt, und wie für Berlin üblich, fanden sich genügend Interessenvertreter, die sich gegenseitig in ihren Kompetenzen beschnitten sahen. Und so mussten die Pläne des Architekten Santiago Calatrava auf Wunsch von Denkmalschützern, Vertretern der Schifffahrtsbehörde, Experten von Bauämtern und schlussendlich der beiden zuständigen Stadtbezirke bis zu ihrer Umsetzung mehrfach überarbeitet werden. Im Jahre 1995 war es dann aber endlich soweit und die Oberbaumbrücke konnte erneut und im frischen Glanz für den allgemeinen Fußgänger- und Straßenverkehr freigeben werden. Bereits drei Jahre später entbrannte der freundschaftliche “Streit” zwischen den Friedrichshainern und den Kreuzbergern um die Vorherrschaft über die Brücke. Und so findet fast jedes Jahr direkt auf der Oberbaumbrücke eine Obst- und Gemüseschlacht statt, die seinesgleichen sucht. Am Ende wird dann ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert und diskutiert, wer denn nun eigentlich gewonnen hat.

Und damit Ihr auch noch den Rest der Geschichte erfahren könnt, haben wir die schicke, von der Stadt Berlin gesponserte Informationstafel auf Kreuzberger Seite (auf der anderen gibt´s keine) von Schmierereien und lästigen Aufklebern befreit.

TIPP: Auf der Friedrichshainer Seite von der Oberbaumbrücke findet ihr die “East Side Gallery”, die derzeit aufwendig saniert wird.

Verkehrsanbindung: U1 – U-Bhf Warschauer Straße

 




So etwas hat es früher nicht gegeben – Neues von unserem Trend Scout (Der Bierdosenhalter)

Wieso in die Ferne schreiten, wenn das Gute liegt so nah”, oder wie war das? Für unseren heutigen Gegenstand trifft das voll und ganz zu. Ich schlenderte wie so oft durch die Straßen Kreuzbergs und schaute hier und schaute dort. Ging mal da hin und mal woanders, suchte hier und da, drehte mich im Kreis für eine neue Orientierung. Hä, was? Blödsinn.

Ich lief also die Straße entlang und was ich suchte wusste ich wie immer selbst nicht, ich war mir nur ganz sicher, das da draußen etwas war, das auf seine Entdeckung durch mich wartete. Und so stapfte ich tapfer weiter durch die winterliche Straßenlandschaft und suchte und suchte. Und kurz bevor ich mich damit abfinden wollte mal wieder einen Tag erfolglos zu beenden, zog es mich wie von Geisterhand geführt in die Skalitzer Straße 80 und in den dort ansässigen Laden von `Maggus`, das Eskalibur. Der Shop liegt auf der Mitte zwischen Köpenicker – und Falckenstein Straße. Und um es weltoffen zu formulieren, ein “all what you need”-Shop für Punks und Vinyl Freaks. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten das dieser Laden sämtliche Dinge die man zum überleben benötigt, bereit hält. Seien es Artikel für Raucher wie Blättchen oder das ein oder andere schöne Rauchgerät, T-Shirts für jeden Anlass und wie bereits erwähnt ein umfangreiches Angebot an Musik die entweder auf Vinyl oder CD gepresst ist.

Dazu kommen ausgefallene Schmuckkreationen und Unikate wie z. B. einen aus Metall gefertigten und in einem skurrilen Stil zusammen geschweißter Gitarrenständer. Und eben genau in diesem ganzen Angebot an überlebenswichtigen Dingen stand dann das Objekt meiner Begierde. Ein Bierdosenhalter.Jetzt sagt ihr ganz sicher: Ein Bierdosenhalter? Das soll was Neues und verrücktes sein?” Und ich in meiner verantwortungsvollen Position als Trend Scout sage euch: “JA! Und vergesst bloß alles bisher da gewesene.” Denn hier kommt wider das Titelthema ins Spiel: weil so einen Dosenhalter hat es früher wirklich noch nicht gegeben. Das ist nicht irgendein Bierdosenhalter sondern: DER BIERDOSENHALTER nur für echte Kerle. Nun ja, gut Frauen können das Ding, auch tragen.

Aber jetzt mal zu den Details und den Technischen Daten: Der Bierdosenhalter ist 13 cm hoch und besitzt einen Innendurchmesser von 6,6 cm, er ist somit für alle handelsüblichen Getränkedosen wie auch Flaschen bis zu einer maximal Füllmenge von einem halben Liter geeignet. Zudem ist dieser Bierdosenhalter dank eines exakt berechneten Styroporkühlsystems für die Wärme- sowie Kältespeicherung gleichermaßen geeignet. Selbstverständlich ist der Bierdosenhalter auch sicher verschließbar, so das man auch andere Dinge wie z. B. Wertgegenstände sicher in ihm verstauen kann. Zudem gibt es ihn in verschiedenen Designs, wobei es das Ursprungsdesign ist das meine Aufmerksamkeit weckte.

Der Körper des Bierdosenhalters, ist eingefasst in den abgetrennten Schaft eines aus-rangierten Straßen- und Kampf erprobten, aus robustem Leder bestehendem, Springerstiefel. Der nachbearbeitete Schaft des Stiefels ermöglicht zudem die sichere Befestigung an einem Gürtel. Eine aufwendige Verarbeitung und liebevolle Handarbeit lassen diesen Bierdosenhalter zu einem echten Kreuzberger Unikat werden der seines gleichen sucht. Und da von der Idee bis zur Fertigung alles aus einer Hand kommt, entsteht ein unglaublich günstiger Verkaufspreis von 4 € bis ca. 10 €. Ein weiterer Punkt den das Ganze einzigartig werden lässt, ist der Vertriebsweg. Denn es gibt diesen Bierdosenhalter ausschließlich hier im Eskalibur.

Aber denkt daran: Nix für Weicheier!!!

So, nun begebe ich mich wieder in die weite Welt auf die Suche nach Neuigkeiten und Trends von denen wir dann in der nächsten Ausgabe wieder einmal sagen können: “So etwas hat es früher nicht gegeben”.

Euer Trend Scout