Es nimmt keine Ende

Die Medien berichten nach wie vor über die unhaltbaren Zustände in Griechenland und die Deutschen Kleingeister haben nichts besseres zu tun, als sich über „Die Griechen“ und deren Lage missgünstig auszulassen.

„Den Griechen“ wird in sämtlichen Bereichen das Missmanagement der Regierung vorgeworfen. Da heißt es: „Die Griechen sind selber Schuld an ihrer Situation. Nun sollen sie auch selber zusehen wie sie da wieder herauskommen.“ Außerhalb Griechenlands stehen die Leute den Problemen der Griechen gleichgültig, gar mit Verachtung gegenüber und übersehen dabei, dass sie in das Antlitz ihrer eigenen Unfähigkeit schauen. Fast jeder vergisst, wer die „Krise“ herbeigeführt hat und wer nun dafür finanziell in Haftung genommen wird. Denn, dass die Senioren in Griechenland seit Monaten keine Rente mehr erhalten, dass das Gesundheitssystem kollabiert oder die Abgaben an den Staat genauso schnell ansteigen wie der Lohn Aufgrund von Streichungen zerfällt, ist nicht nur ein Problem von „den Griechen“ alleine, es ist ein Probleme aller Länder, weltweit.

Aktuelle Beispiele finden sich seit Jahren auch innerhalb der eigenen Grenzen: Kurzarbeit und Lohnverzicht. Firmenpleiten aufgrund Geldgieriger und nach mehr Macht strebenden Inhabern. Reallöhne von drei Euro Stundenlohn. Leiharbeiter, die wie Sklaven hin- und hergeschickt werden ohne Würdigung ihrer Arbeitsleistung. Sechs Millionen ArbeiterInnen und Angestellte die zu menschenverachtenden Stundenlöhnen arbeiten müssen. Vor Jahrzehnten waren diese Umstände, die damals schon in Billiglohnländern Gang und Gebe waren, hierzulande unvorstellbar.

Ist es somit auch unvorstellbar, dass hierzulande keine Renten und Sozialleistungen mehr ausbezahlt werden? Ist es somit auch unvorstellbar, dass Ärzte und Krankenhäuser Aufgrund mangelnder Finanzkraft Patienten die notwendige Behandlung verweigern? Ist es darüber hinaus auch unvorstellbar, dass mittellose BürgerInnen im Nirvana der gesellschaftlichen Egalität verschwinden? Nein!

Unvorstellbar ist hingegen, dass wenn weiterhin jeder nur in seinem Ich-Denken verweilt und die Hände in den Schoß legt, wir die Probleme, die es zu beseitigen gilt, lösen werden.

Ein Mal mehr frage ich, mehr rhetorisch als ernst gemeint: Wer hat den die „Krise“ ausgelöst?

Waren es die Hausfrauen, Handwerker und Angestellten, die die Krise durch ihre „ausschweifende und verschwenderische“ Lebensweise herbeigeführt haben? Nein. Es waren und sind es die Politiker, die sich als Hure der Wirtschaft in jeder nur erdenkliche Stellung verbiegen, um sich möglichst gewinnbringend durchficken zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Mächtigen, zufriedengestellt in ihrer Gier, den volksverräterischen Volksvertretern die Bankkonten füllen, sie mit Posten in der Wirtschaft belohnen oder sonstige Vergütungen zukommen lassen.

Auch hierfür gibt es ausreichen Beweise im eigenen Land. Das wohl bekannteste und noch nicht verurteilte Beispiel ist Ex-Bundespräsident „Lügen“-Wulff. Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Stefan Mappus.

 

Wieso dauert die „Krise“ so lange?

Auch dies ist ein Umstand, den ich bereits mehrfach in der Zeitung angesprochen habe. Die Personen, die für die „Krise“ verantwortlich sind, sind auch dafür verantwortlich, dass die „Krise“ am Laufen gehalten wird. Noch steckt zu viel Kapital und somit Gewinn in den Ländern. Noch gibt es überall auf der Welt Menschen, die „zu viel“ verdienen. Bei Beobachtung der produzierenden Konzerne und deren Produktionsstätten(ab)wanderungen fällt auf, das einige von ihnen, nachdem sie in die Billiglohnländer ausgewandert waren, wieder in heimische Gefilde zurück kehren. Nicht immer jedoch nur aus dem Grund, weil die Arbeit hierzulande genauer und gewissenhafter absolviert wird, sondern immer häufiger auch, weil die Lohnkosten sinken und das Recht der ArbeiterInnen und Angestellten mit Füßen getreten wird. Das die Gerichte und Gewerkschaften diesem Problem machtlos gegenüberstehen, haben sie durch ihre hilflosen Urteile beziehungsweise Aktionen der letzten Jahre eindrucksvoll bewiesen. Somit haben die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik gar kein Interesse ein Ende der „Krise“ herbeizuführen.

Wie sonst ist es zu verstehen, dass „die Griechen“ von, den ihnen zur Verfügung stehenden Finanzmittel zwei Atom-U-Boote in Auftrag gegeben haben? Waren es „die Griechen“, Hausfrauen, ArbeiterInnen und Rentner die ihre Gelder verpulvert haben oder waren es „die Griechen“ wie der Giorgos Papandreou und seinesgleichen?

Hierzulande agiert der Verteidigungsminister nicht anders. Auf der Internationalen Flugausstellung in Schönefeld bekundete er sein Interesse an Drohnen militärischer Bauart. Von was will er das bezahlen? Von den Einsparungen bei der Bildung? Von Einsparungen im Sozialen Bereich?

Das Volk zahlt den Schwachsinn!

Dass es auch anders geht zeigt folgendes Beispiel. Der Textilhersteller Trigema GmbH, hat stets in Deutschland produziert. Das Unternehmen verlangt für ein T-Shirt zwanzig Euro und etwa fünfzig Euro für ein Sweat-Shirt, was ein völlig angemessener Preis ist. Wenn alle ArbeitgeberInnen so verantwortungsbewusst mit ihren Angestellten umgehen und ihre Unternehmen nicht als Melkmaschine der Gesellschaft ansehen würden, könnte sich jeder, frei von Neid, diese Produkte leisten. Da dem leider nicht so ist, werden sich nur Finanzkräftige und Fair Trade-Fetischisten diese zurecht (weil zu fairen Bedingungen produziert) kostspielige Ware leisten können. Der große Rest ist gezwungen auf Bekleidungskonzerne wie H&M und KiK zurückzugreifen und damit fragwürdige Geschäftsmethoden zu unterstützen.

 

Das Ende vom Lied

Den Politikern und der Wirtschaft ist es scheißegal was mit uns passiert. Wenn die Menschen um Griechenland herum das endlich begriffen haben sollten, ist es zu spät. Erst wenn die ersten Bürger hierzulande vor geschlossenen Bankschaltern stehen, das Amt keine Leistungen mehr auszahlt, der Arzt lebensnotwendige Leistungen verweigert beziehungsweise aufgrund mangelnder Ausstattung nicht mehr in der Lage ist diese durchzuführen oder wenn der Fiskus vor der Haustür steht um das Auto zu pfänden, werden sie erwachen.

Bis es soweit ist vertreiben sich die Menschen um Griechenland herum die Zeit mit dem Fingerzeig auf ein Land, dass wie wir von korrupten und machtbesessenen Arschlöchern regiert und wirtschaftlich ruiniert wird.

Fazit: Es sind nicht „Die Griechen“, WIR, das Volk, sind es, die diese Umstände zulassen!

Wir, und nur WIR sind es, die diese Umstände beseitigen können.

Packen WIR´S an!

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