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Der Kreuzberger http://derkreuzberger.de lokale Weltnachrichten Wed, 20 Feb 2019 10:14:17 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.0.18 http://derkreuzberger.de/wp-content/uploads/2017/10/cropped-Kreuzberger-Icon-32x32.jpg Der Kreuzberger http://derkreuzberger.de 32 32 Venezuela – Lagebild 2019 im Überblick http://derkreuzberger.de/venezuela-lagebild-2019-im-ueberblick/ http://derkreuzberger.de/venezuela-lagebild-2019-im-ueberblick/#respond Wed, 30 Jan 2019 02:42:04 +0000 http://derkreuzberger.de/?p=3054 Es gibt Ereignisse auf dieser Welt, die zu komplex und undurchsichtig sind, als könne der außenstehende, normale Menschenverstand zu ihnen eine objektive Meinung hervorbringen. So verhält es sich nicht nur […]

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Es gibt Ereignisse auf dieser Welt, die zu komplex und undurchsichtig sind, als könne der außenstehende, normale Menschenverstand zu ihnen eine objektive Meinung hervorbringen. So verhält es sich nicht nur in Syrien, sondern gegenwärtig auch in Venezuela. Nicht einmal die internationale Politik ist sich einig. Die USA, Australien, Israel, die EU und einige südamerikanische Staaten verweigern dem alten und neuen Präsidenten Maduro die Anerkennung.

Russland, China und hundert weitere Staaten erkennen seine Rechtmäßigkeit wiederum an. Jede Regierung hat ihre eigene Begründung und ihre eigenen Interessen. Die Normalsterblichen blicken nicht durch. Somit bleibt nur die Fakten zu nehmen, sie mit einer Prise Erfahrungswerte zu versehen und das Beste für sich daraus zu machen.

Lagebild 2019 im Überblick

Unterstützung erhält Maduro vom Militär und wenn man dem Wahlergebnis trauen kann, auch von einem Großteil der Bevölkerung. Bei den letzten Wahlen bekam Amtsinhaber Maduro 67,7 Prozent der Wählerstimmen. Herausforderer Henri Falcón kam auf 21,1 Prozent. Der evangelikale Prediger Javier Bertucci konnte rund 11 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.

Für den Vorwurf von Falcon, dass es zu über Unregelmäßigkeiten bei der Wahldurchführung kam, zeigte die Leiterin der Wahlkommission, Tibisay Lucena Verständnis und gab den Kritikern teilweise recht. Allerdings äußerte sie auch, dass die Beschwerden im Vergleich zu früheren Wahlen unerheblich seien.

Somit ist je nach Standpunkt der Eine – Maduro oder der Andere – Guaidó rechtmäßiger Präsident beziehungsweise Interimspräsident des Landes. Es ist eine undurchsichtige Geschichte, auch wenn einige den Eindruck erwecken, den allumfassenden Durchblick zu besitzen, äußern sie oftmals nur Worte , aber keine wesentlichen Inhalte. Zudem kam und kommt es aufgrund fälschlicher Berichterstattung zu Fehleinschätzungen der Lage. So hat die ARD laut heise.de „die Mär vom Parteienverbot“ verbreitet und die BILD-Zeitung streute die nachweisliche Falschmeldung, dass die Regierung allein die Verantwortung für die Toten bei Demonstrationen und Protesten trägt.

Des Weiteren gibt es aufgrund der Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte Anhaltspunkte, welche Interessen mit dem Wechsel im Präsidentenamt verfolgt werden. Offensichtlichster Anhaltspunkt sind die Bodenschätze des Landes. Und offensichtliche willfährige Marionette in diesem Spiel ist Juan Guaidó. Ungeachtet davon, ist es unbestritten, dass Teile der Bevölkerung leiden.

Der Reichtum lockt die Neider

Bei den Ölreserven liegt Venezuela mit 47 Milliarden Tonnen unangefochten an der Spitze. Das Hauptförderland Saudi-Arabien folgt abgeschlagen mit 36,6 Milliarden Tonnen und Kanada mit 27,6 Millionen Tonnen vor dem Iran und Irak, die jeweils um die 21 Millionen Tonnen vorhalten.

Eine Rechercheschätzung von Rohstoffwert aus dem Mai 2014 ergab, das Venezuela 2,1 Billionen Euro an Erdölvorkommen besitzt. Die Vorkommen an Erdgas werden auf einen Wert von 7,2 Billionen Euro geschätzt.

Laut der OPEC produziert das Ölland aufgrund von Mangelwirtschaft, Korruption und fehlender Fachkompetenz nur noch 1,5 Millionen Fass Öl am Tag. Vor zehn Jahren förderte die staatliche Ölgesellschaft PdVSA noch drei Millionen Fässer täglich.

Neben den großen Erdölreserven im Orinoco-Gürtel, Maracaibo-Gürtel, Barinas-Apure Becken und Maracaibo-Becken stützen auch zahlreiche andere Bodenschätze, wie Erdgas, Aluminium, Eisenerze, sowie Vorkommen von Kohle, Gold und Diamanten die Wirtschaft. Titan und Phosphate bescheren dem Land ebenfalls erwähnenswerte Einnahmen. Die Insel Margarita vor der Nordküste hat zudem bedeutende Magnesitreserven.

In Venezuela werden somit sehr wahrscheinlich nicht die Befindlichkeiten der Bevölkerung, im Fokus der diplomatischen Streitigkeiten liegen, sondern die Bodenschätze, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum eigenen Land, den USA liegen. Wie sonst ist es zu erklären, dass Interventionen und Sanktionen nicht in wahrlich diktatorisch geführten Ländern Afrikas, Asiens und anderen Kontinenten der Welt angewandt werden?

Wichtige Handelspartner von Venezuelas Wirtschaft waren und sind vor allem die Vereinigten Staaten, gefolgt von Kolumbien, Japan, Länder der Europäischen Union (z. B. Niederlande, Deutschland, Italien, Großbritannien), Mexiko und Brasilien. Von diesen haben sich nun einige eindeutig gegen Maduro gestellt. Die USA gehen sogar soweit, dass sie die Einnahmen, die Venezuela aus dem Verkauf von Erdöl generiert, an den Interimspräsidenten Guaidó überweisen beziehungsweise auf ein Sperrkonto zu seinen Gunsten hinterlegen wollen. Hinzu kommen die Sanktionen, aufgrund derer ausländische Konten von systemtreuen VenezolanerInnen eingefroren wurden.

Die politische Weltbühne

Brasilien ist eines der südamerikanischen Länder, dessen Regierung sich gegen Maduro ausspricht. Dabei ist es die Politik von Präsident Bolsonaro, die den schwulen Abgeordneten Jean Wyllys zwingt, nach Morddrohungen gegen ihn das Land verlassen zu müssen. Der Dammbruch in einer Eisenerzmine Córrego do Feijão nahe der Ortschaft Brumadinho im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais am 25. Februar 2018 ist auch nicht aufgrund die verantwortungsbewusste Handlungsweise der Regierung zurückzuführen. So oder so ähnlich sieht es nicht nur in den Regierungen in den Ländern aus, die Maduro unterstützen, sondern auch bei denen, die ihm ablehnend gegenüberstehen.

Kolumbien wird aufgrund der ins Land strömenden Flüchtlinge, jede wohlbringende politische Veränderung in Venezuela zustimmen, die die Flüchtlingsströme unterbinden. Die EU, ebenfalls weit weg davon, das eigene Volk zufrieden stellen zu können, setzt eine Frist für die Nennung eines Termins für Neuwahlen.

Der Tagesspiegel schrieb am 28. Januar 2019 im Zusammenhang mit den Beraterverträgen bei der Bundeswehr und den im Zuge der Aufklärung geplanten Untersuchungsausschuss: „Union und SPD stellten sich aus formalen Gründen quer, der Untersuchungsausschuss war vorerst gestoppt, die Opposition empört. Es geht um Beraterverträge in Millionenhöhe, Verdacht auf Rechtsbruch und Hinweise auf Vetternwirtschaft im Verteidigungsministerium.“ Es ist in etwa so, als würden Analphabeten erklären wollen, wie das Lesen und Schreiben funktioniert.

Derweil formiert sich neben dem Widerstand der Großmächte China und Russland auch der aus einer ganz anderen Richtung. Die Staats- und Regierungschefs der fünfzehn karibischen Staaten des Regionalbündnisses Caricom (Caribbean Community) kritisieren die US-Regierung wegen ihrer offenen Einmischung in Venezuela.

Im eigenen Land bekommt Maduro Druck von beiden politischen Lagern. Die linken Kritiker werfen ihm vor, dass er die Vision von Chávez aufgegeben habe. Die Rechten bezeichnen ihn als Feind des privaten Kapitals und sehen in ihm eine schwächere und weniger intelligente Version von Hugo Chávez.

Holzauge sei wachsam

Wenn die USA so energisch gegen eine Regierung und deren Präsidenten eines Landes vorgeht, sollte das sprichwörtliche Holzauge wachsam sein. Die Vergangenheit hat mehrmals gezeigt, dass nicht immer das Wohl der Bevölkerung im Vordergrund stand, wenn Interventionen und Sanktionen im Namen von Demokratie und Frieden in fremden Ländern durchgeführt wurden. Vielmehr waren es bislang immer die eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen, die die USA und ihre Partner dazu bewogen haben immensen Aufwand zu betreiben, um an die begehrten wirtschaftlichen oder politischen Ziele zu gelangen.

Es war im Iran so, es war in Vietnam so und im Irak und in Afghanistan, um nur einen Bruchteil der Länder zu nennen, die aufgrund ihrer Unbeugsamkeit bei den USA und ihren Partnerstaaten in Ungnade gefallen sind. Sakastisch ist die Behauptung, dass die USA vermutlich unter anderem deswegen in den 2.Weltkrieg in Europa eingegriffen hat, um ein Bollwerk gegen den vorrückenden Kommunismus zu bilden und damit zu verhindern, dass der „Ivan“ bei seiner Befreiung Europas vom Nazi-Deutschland nicht versehentlich bis zum Mittelmeerküste durchmarschiert.

Der „Ivan“, Russland hat für seine Haltung zu Maduro ebenfalls gute Gründe. Ebenfalls wirtschaftliche und politische. Russland hat Venezuela in den vergangenen Jahren mit Krediten in Milliardenhöhe und der Abnahme von Erdöl geholfen. Bei einem Machtwechsel muss Russland die 20-Jährige Investition in das Land abschreiben.

Das Gleiche gilt für China. Die chinesische Entwicklungsbank gewähre allein dem staatlichen Ölkonzern PDVSA schon ein Darlehen über fünf Milliarden US-Dollar (4,3 Mrd Euro). Peking hat die Regierung in Caracas zudem mit Krediten und Handelsverträgen unterstützt und müsste ebenfalls mehrere Milliarden abschreiben, wenn Guaidó an die Macht käme. Hinzu kommen für Russland und China geopolitische Gründe für die Loyalität mit Venezuela und Maduro.

Der Präsident, sein inoffizieller Vertreter, die Gegenkandidaten

Wer ist Nicolás Maduro?

Nicolás Maduro wurde am 23. November 1962 in Caracas geboren. Bereits mit fünf Jahren haben ihn seine Eltern auf politische Veranstaltungen mitgenommen. Dies erklärt vermutlich sein frühes Engagement in der Bewegung „Ruptura“, der er mit zwölf Jahren beitrat.

Seine berufliche Laufbahn begann er in der Sozialistischen Liga. In deren nationalem Führungsgremium war er ebenso aktiv, wie im Regionalkomitee von Caracas. Zwischendurch betätigte er sich auch als Leibwächter und studierte mit einem Stipendium der Sozialistischen Liga 1986 ein Jahr auf Kuba. Maduro war auch ein Gründungsmitglied der neuen Gewerkschaft des öffentlichen Personennahverkehrs von Caracas SITRAMECA und saß in deren Gremien. Für die staatseigene Metro Caracas arbeitete er 1991 als Busfahrer.

Zwischen 1994 und 1997 war Maduro Mitglied der Nationaldirektion der Bolivianischen Revolutionsbewegung. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung von 2000 und 2005 wurde er zum Abgeordneten gewählt und vertrat die Interessen der MVR des Wahlkreises Distrito Capital. Von 2000 bis 2001 war er zunächst Vorsitzender der Fraktion des MVR in der Nationalversammlung sowie bis 2003 Vorsitzender des Ausschusses für die Entwicklung der sozialen Integration. Nach der Parlamentswahl am 4. Dezember 2005 wurde Maduro zum Sprecher der Nationalversammlung gewählt und hatte dieses Amt bis August 2006 inne.

Am 9. August 2006 wurde Maduro von Präsident Chávez zum Minister für Auswärtige Beziehungen ernannt. Am 11. Oktober 2012 ernannte Chávez nach seiner Wiederwahl Maduro zum Nachfolger von Elías Jaua im Amt des Vizepräsidenten. Maduro ersetzte Elías Jaua am 16. Januar 2013 in dessen Amt. Nach dem Tod von Hugo Chávez wurde Maduro am 8. März 2013 als Interimspräsident vereidigt. Er forderte rasche Neuwahlen, deren Termin am 9. März auf den 14. April 2013 festgelegt wurde.

Nach Angaben der Wahlbehörde gewann Maduro die Präsidentschaftswahl am 14. April 2013 nur knapp mit 50,66 Prozent der Stimmen gegen seinen konservativen Herausforderer Henrique Capriles, der mit 49,06 Prozent knapp unterlag. Die Opposition beklagte die zahlreichen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, wie Einschüchterung der Wähler und die nicht geheime und doppelte Stimmenabgaben. Die von den Chavistas kontrollierte Wahlbehörde lehnte jedoch eine über eine Stimmenauszählung hinausgehende Überprüfung der Wahl ab und erklärte das Ergebnis für gültig.

Was ihn sympathisch erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass er dem Whistleblower Edward Snowden im Juli 2013 Asyl anbot.

Politischer Fokus

Nach eigener Aussage ist Maduro auf die nächsten sechs Jahre einer Amtszeit „reifer und besser vorbereitet“. Dennoch wird er eher als Kandidat für Kontinuität als für Veränderungen gesehen. Die Kernbereiche seiner Politik sind die lokalen Produktions- und Versorgungsausschüsse (Local Productions and Supply Committees – CLAP), die die Versorgung der organisierten Gemeinden mit subventionierten Lebensmitteln sicherstellt, das Jugendbeschäftigungsprogramm Chamba Juvenil und die Große Venezolanische Wohnraummission.

Von Maduros Basisdokument, Homeland Plan 2025, das wichtige politische Reformen enthält, wurde bislang noch nicht wirklich umgesetzt. Die Reformen umfassen unter anderem die Umgestaltung der bürgerlichen Staatsstruktur, die Festigung der politischen Stabilität, den nationalen Frieden und die Überwindung des ölabhängigen Wirtschaftsmodells. Er hat der Wirtschaft versprochen, die Produktion zu steigern, die Importabhängigkeit zu beenden und mit Hilfe des Petro Sanktionen zu umgehen und eine größere Eigenständigkeit gegenüber der Wall Street und ihrem globalen Finanzsystem zu erreichen.

International will Maduro seine Beziehungen zu China, Indien, Russland, und Südafrika pflegen und die Solidarität mit Palästina wahren. Des Weiteren hat er sich zur Aufgabe gemacht, die Zusammenbrüche der Regionalvereinigungen wie UNASUR und CELAC aufzuhalten. Gegen die Blockade und Sanktionen der USA kündigte er Maßnahmen an.

Politische Unterstützung von Parteien

Politische Unterstützung erhält Maduro von allen Mitte-Links-Parteien, die die Chávista-Koalition des Großen Patriotischen Pols (GGP) bilden und die ihn bereits 2013 unterstützt hat. Darunter fallen United Socialist Party (PSUV), die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV), die Tupamaro-Partei, Homeland for All (PPT), die Popular Venezuelan Unity (UPV), die Authentic Renovating Organization (ORA) und die People’s Electoral Movement (MEP), We Can (Podemos) und andere. Erst im März 2018 hat Maduro eine PSUV-Wahlvereinbarung mit PCV und dem PPT unterzeichnet.

Seine WählerInnen

Maduros WählerInnen sind jene, die der Politik von Cháves folgten und weiterhin folgen wollen. Es sind Revolutionäre, Marxisten, Nationalisten, Antiimperialisten, Gemeindeleiter, LGBT-Aktivisten, Feministinnen, Fischer und Frauen, Campesinos, Beschäftigte des öffentlichen Sektors, indigene Bürger und sogar nationalistische Großunternehmer oder Großgrundbesitzer. Unterstützung erhält er auch von der Arbeiterklasse. Zudem hat Maduro die Nähe der evangelischen Gemeinschaft gesucht, um seinem Rivalen Bertucci WählerInnenstimmen abzunehmen.

Wer ist Juan Guaidó?

Über Guaidó ist nicht viel in Erfahrung zu bringen. Das Online-Lexikon Wikipedia hält folgendes vor: Guaidó wurde am 28. Juli 1983 geboren und ist eines von acht Kindern. Der Vater war Berufspilot und die Mutter eine Lehrerin. Er wuchs in der Hafenstadt La Guaira an der Karibikküste auf. Nachdem er die Schule beendet hatte, zog er nach Caracas, um an der Universidad Católica Andrés Bello (UCAB) Ingenieurwissenschaften zu studieren.

Darüber hinaus absolvierte Guaidó ein Postgraduales Studium in Öffentlicher Verwaltung. Während dieser Zeit startete er sein politisches Engagement. Zu seinen politischen Absichten verweist die Onlineplattform auf seinen politischen Mentor, den Oppositionsführer Leopoldo López, der sich derzeit unter Hausarrest befindet. Guaidó lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Macuto.

Seit 2011 ist Guaidó Abgeordneter der Volkspartei Voluntad Popular („Volkswille“) für den Bundesstaat Vargas. Präsident der Nationalversammlung von Venezuela ist er seit dem 5. Januar 2019. Am 23. Januar 2019 erklärte er sich zum Interimspräsidenten Venezuelas.

Wer ist Henri Falcón?

Sein Lebenslauf liest sich wie folgt. Henri Falcónwurde am 17. Juni 1961 in Nirgua im Bundesstaat Yaracuy geboren. Als junger Mann diente er kurze Zeit bei den Streitkräften. Danach absolvierte er ein Studium in Politikwissenschaften. In dieser Zeit lernte er Hugo Chávez kennen. Seit 1987 ist er mit Marielba Diaz verheiratet, mit der er vier Kinder hat.

Bekannt geworden ist der Rechtsanwalt und Politiker in seinem Amt als Gouverneur des Staates Lara. Diesen Posten bekleidete er zweimal, von 2008 bis 2012 und von 2012 bis 2017. Er war Bürgermeister für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten von Laras Hauptstadt, Iribarren (2000–2008). Seit 1999 ist er Mitglied der National Constituent Assembly, die die derzeitige Verfassung Venezuelas formulierte. Als Kandidat trat bei den Präsidentschaftswahlen in Venezuela 2018 an.

Politischer Fokus

Seine politischen Bestrebungen zielen darauf ab, den Rechtsstaat neu zu gründen und die Dezentralisierung der Verwaltung zu fördern. Falcón setzt sich für einen Mindestlohn von 75 US-Dollar ein und erwähnte, dass enteignetes Land und Unternehmen wieder in den privaten Sektor zurückkehren sollen. Den private Sektor will er auch für das Ölunternehmen PDVSA öffnen.

Falcón möchte zudem den us-amerikanischen Markt für sein Land gewinnen. Zudem will er die Verwaltungskosten der Regierung senken und eine Steuerreform auf dem Weg bringen. Darüber hinaus hat er angekündigt, die Aussetzung internationaler Zahlungsverpflichtungen zu beantragen. Des Weiteren kündigte er an, staatliche Subventionen für Wasser und Strom abzuschaffen, damit gewährleistet ist, dass auch die arme Bevölkerung Zugang erhält. Ausgewanderte VenezolanerInnen möchte er mit Steuervergünstigungen zur Rückkehr bewegen. In Gefangenschaft befindliche Oppositionelle, die als politische Gefangene gelten, will er die Freiheit zurückgeben.

Zu seinen geplanten Veränderungen gehört auch, dass er umstrittene Projekte wie das Orinoco Mining Arc abschaffen will sowie die Kontrollen, die Chávez eingeführt hatte. Bei den Kontrollen nannte er jedoch keine definitiven Bereiche, so dass sich nur vermuten lässt, dass er sich auf die Kontrollen bei Währungsrestriktionen und Verbraucherpreisvorschriften bezogen hat. Auch sonst sollen unter seiner Führung einige Reformen und Programme der Chávez Regierung rückgängig gemacht werden.

Politische Unterstützung von Parteien

Unterstützt wurde er bei der Wahl neben seiner eigenen Partei, der Progressive Advance auch von der sozialdemokratischen Partei für den Sozialismus (MAS) und der rechtsorientierten Venezolanische Ökologische Bewegung (MOVEV).

Seine WählerInnen

Seine WählerInnen kommen aus der Mittel- und Oberschicht sowie aus der desillusionierten Arbeiterklasse.

Wer ist Javier Bertucci?

Javier Bertucci ist ein Geschäftsmann, Pastor und Politiker. Von ihm weiß man, dass er am 16. November 1969 in Guanare, Portuguesa geboren wurde und in einer Bauernfamilie aufwuchs. Seine Schulausbildung absolvierte er in der Stadt Yagua, die nördlich von Valencia liegt. Mit den Jahren gelangte die Familie durch den Vertrieb ihrer Erzeugnisse (Bananen) zu Wohlstand.

Bertucci heiratete 1994 im Alter von 24 Jahren Rebeca Barrios mit der er vier Kinder hat. Einen Monat nach seiner Heirat beschloss Bertucci eine Laufbahn als Pastor einzuschlagen und gründete die evangelische Bewegung “Evangelium-Änderungen” (Evangelio Cambia), die laut ihrer Website 110.000 Freiwillige in Venezuela und Vertretungen in 34 anderen Ländern hat.

Seine berufliche Laufbahn begann 1987 mit der Gründung der Firma Agropecuaria Los Cedos. Die Firma wurde später ein Teil der Maranatha Wood Comercialisation and Exploitation Consortium. Darüber hinaus besitzt er Bertucci Constructors und wurde 2013 zum CEO einer Import-Export-Firma Biometrix-Med Equipment Corp. ernannt. Die Firma bietet medizinische Dienstleistungen an und hat ihren Sitz in Miami. Er ist außerdem über Unternehmen wie Recicpetrol CA mit der Ölindustrie verbunden.

Im Jahr 2010 wurde Bertucci wegen Schmuggels von 5.000 Tonnen Diesel und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung verurteilt. Zudem war er 2016 in den Korruptionsskandal der Panama Papers verwickelt, wobei er jegliche Beteiligung bestritt. Ein Gerichtsurteil steht laut Recherche noch aus.

Politischer Fokus

Bertucci selbst bezeichnet sich als „absolut konservativ“. Er möchte den nationalen Produktionsapparat reaktivieren, Wohlstand durch private Initiative schaffen, die Kriminalität verringern und den Tourismus in seiner Entwicklung fördern. Bertucci kündigte zudem an das internationale Image wieder aufbauen zu wollen sowie die internationalen Handelsabkommen auf den Prüfstand zu stellen und die „Dollarisierung“ nicht zu unterstützen.

Wichtig ist Bertucci auch eine freie Presse sowie die Vertiefung bestehender Sozialprogramme und die Abschaffung der Währungskontrollen. Bemühungen gleichgeschlechtliche Ehen zu legalisieren erteilter er eine Absage. Und auch bei dem Thema Abtreibung, sagte er nur insofern seine Unterstützung zu, wenn es um medizinische Fälle geht oder das Leben der Mutter in Gefahr ist.

Politische Unterstützung von Parteien

Politische Unterstützung erhält Bertucci neben seiner Partei Esperanza por el Cambio (El Cambio) auch von der christdemokratischen Partei COPEI.

Seine WählerInnen

Seine typischen WählerInnen sind disziplinierte militante evangelikale Christen, die rund 17 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Bertucci profitiert auch von dem Umstand, dass aufgrund der Krise im Land viele BürgerInnen aus der Mittelschicht und Arbeiterklasse sich der evangelischen Kirche angeschlossen haben.

Wer ist Reinaldo Quijada?

Reinaldo Quijada wurde 21. November 1959 in der venezolanischen Botschaft in Genf/Schweiz geboren. Dieser ungewöhnliche Geburtsort erklärt sich aus dem Umstand, dass sein Vater zum damaligen Zeitpunkt als UN-Botschafter dort eingesetzt war. Im weiteren Verlauf seiner Kindheit wuchs er in Mailand und London auf bevor er im Alter von 11 Jahren zurück in die Heimat nach Caracas ging.

Bekannt geworden ist der Elektroingenieur als Redakteur der linken Internetseite Aporrea.org sowie als Autor bei der Chavista-Zeitung Diario Vea. Neben seiner Muttersprache Spanisch, spricht er Italienisch, Englisch und Französisch.

Politischer Fokus

Quijada nennt die Erklärungen der Maduro Regierung, wonach der Wirtschaftskrieg des Landes verantwortlich für die Krise sei absurd. Mit seiner Politik möchte er zum ursprünglichen Chavismo zurückkehren. Aufgrund seiner antiimperialistischen Haltung unterstützt Quijada die regionale Integration und bezieht Stellung gegen die Finanzblockade und militärische Aggression seitens der USA.

Er möchte darüber hinaus die bestehenden Währungskontrollen beibehalten, die Auslandsschulden des Venezuelas neu verhandeln, die Ölproduktion wieder optimieren, die Abhängigkeit von Importen verringern und das Verbrechen bekämpfen. Darüber hinaus versprach er, viele der subventionierten Güter preislich zu rationalisieren. Zudem erteilter er den Plänen von Falcón eine Absage, die venezolansiche Wirtschaft zu „dollarisieren“.

Politische Unterstützung von Parteien

Politisch steht Quijada dem Präsidenten Maduro kritisch gegenüber. Bei seinen politischen Bestrebungen wird er neben seiner eigenen Partei UPP89, die er 2015 gründete von Socialist Tide (Marea Socialista) unterstützt.

Seine WählerInnen

Die WählerInnen von Quijada kommen aus dem Reihen der unteren Mittelklasse, die eher intellektuell ist. Er bemühte sich auch die extremen Chávista-AnhängerInnen für sich zu gewinnen, die Maduro nicht wählen wollen, aber auch nicht für einen rechten Kandidaten stimmen würden.

Nicht der erste Putschversuch

Es ist nicht der erste Putschversuch in dem sozialistisch geführten Land. Am 27. Februar 1989 nach einer, über Nacht erfolgten starken Erhöhung der Preise für den öffentlichen Nahverkehr, kam es zu landesweiten Aufständen und Hungerrevolten, der sogenannten Caracazo. Die gewaltsame Niederschlagung kostete offiziell 246, inoffiziell 1000 bis 3000 Menschen das Leben.

Am 4. Februar 1992 führte Chávez einen Putsch des Movimiento Bolivariano Revolucionario 200 (MBR-200 zu deutsch: Bolivarianische Revolutionsbewegung) gegen die Regierung an. Nach nur wenigen Stunden wurde deutlich, dass der Aufstand gescheitert war. Der Putsch selbst war von zahlreichen Venezolanern begrüßt worden. Ein weiterer Versuch die Regierung zu stürzen wurde am 27. November 1992 unternommen.

Am 11. April 2002 scheiterte ein Putsch der Opposition gegen die Regierung Chávez. Und nun steht Maduro im Rampenlicht auf dem diplomatischen Parkett und kann das Tauziehen um ihn nur als Zuschauer ohne Einfluss auf die Entwicklung betrachten. Einzig das Militär und ein immer noch beträchtlicher Teil der Bevölkerung stehen ihm noch bei.

Nicht die erste Krise

Venezuela´s Déjà-vu-Erlebnis liegt in dem Verfall des Ölpreises. Von 1973 bis 1983 hat Venezuela rund 240 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von Erdöl eingenommen. Diese üppigen Einnahmen brachen jedoch seit 1983 weg, was in der Folge bis 1993 zu steigenden Auslandsschulden in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar und einer anhaltenden Wirtschaftskrise führte. Schuld waren damals laut dem deutschen Historiker Michael Zeuske innenpolitische Probleme, Korruption, Elitenmisswirtschaft, massive Fehlinvestitionen, eine mangelhafte Bildungspolitik und die Vernachlässigung ganzer Wirtschaftszweige, wie der Landwirtschaft.

Nach der Absetzung des Präsidenten Pérez durch den Obersten Gerichtshof wegen Veruntreuung und Korruption wurde 1994 Rafael Caldera als neuer Präsident gewählt. Bis 1998 gelang ihm zwar die politische Stabilisierung, aber der Wirtschaftskrise wurde auch er nicht Herr. Die Inflationsrate lag bei 71 Prozent und eine schwere Währungskrise sowie ein Bankencrash ließen das Land erschüttern.

Abschlussbilanz

Der Ölpreis entscheidet in Venezuela über Wohl und Wehe. Insbesondere weil das Land seine Staatseinnahmen zur Hälfte aus dem Verkauf von Erdöl generiert. Mit dem niedrigen Ölpreis nutzen die USA die Gunst der Stunde, um den angeschlagenen Nachbarn gefügig zu machen. Der Goldpreis stand zudem auch schon besser im Kurs und der Tourismus ist aufgrund der Krise seit 2016 zusammengebrochen. Eine Kettenreaktion, die es umzukehren gilt. Steigt der Ölpreis, steigt der Wohlstand.

Solange keine eindeutigen Beweise auf dem Tisch liegen und nur Indizien und Behauptungen den Missstand in Venezuela erklären, solange heißt es im Sinne einer freien Welt, Misstrauen an der „offiziellen“ Wahrheit walten zu lassen. Ohne Frage muss das Land die Korruption in den Griff bekommen. Wenn dann noch der Ölpreis steigt, wird sich die Lage für die Bevölkerung verbessern.

Letzten Endes ist es das selbe Spiel wie in jedem Staat. Ganz gleich ob Demokratie, Diktatur oder Sozialismus, in jeder Regierungsform finden sich ausbeuterische Elemente. Sie zu bändigen muss insbesondere in Venezuela zeitnah gelingen.

Quellen:

https://www.schatzwert.de/rohstoffe/bodenschaetze/bodenschaetze-venezuela/

http://www.voyagesphotosmanu.com/industrie_von_venezuela.html

http://www.wikipedia.org

https://venezuelanalysis.com

https://www.heise.de/tp/features/Parallele-Realitaeten-in-Venezuela-4052789.html

Weiterführende Informationen

http:// https://www.youtube.com/watch?v=QXOmJPHny3g – Chavez: Ein Staatsstreich von innen

https://armando.info/

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200 Millionen Inderinnen und Inder streiken und keiner merkt´s http://derkreuzberger.de/200-millionen-inderinnen-und-inder-streiken-und-keiner-merkts/ http://derkreuzberger.de/200-millionen-inderinnen-und-inder-streiken-und-keiner-merkts/#respond Thu, 17 Jan 2019 04:29:05 +0000 http://derkreuzberger.de/?p=3040 Während hierzulande der öffentliche Fokus auf den streikenden MitarbeiterInnen der Sicherheitsfirmen an deutschen Flughäfen liegt, haben in Indien 150 bis 200 Millionen ArbeiterInnen und Angestellte das Neue Jahr mit einem […]

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Während hierzulande der öffentliche Fokus auf den streikenden MitarbeiterInnen der Sicherheitsfirmen an deutschen Flughäfen liegt, haben in Indien 150 bis 200 Millionen ArbeiterInnen und Angestellte das Neue Jahr mit einem landesweiten Generalstreik eingeleitet. Ein Generalstreik, der als „größter Streik in der Weltgeschichte“ bezeichnet wird. Zwei Tage lang, vom 8. bis 9. Januar 2019 ging in vielen Städten Indiens nichts mehr. Zu dem Streik hatten die zehn zentralen Gewerkschaften aufgerufen. Grund für die landesweiten Streiks ist die arbeitnehmerfeindlichen Politik der Modi-Regierung und die einseitigen Arbeitsreformen.

200 Millionen legen das Land lahm

Betroffen von den Streikmaßnahmen waren neben den Bildungseinrichtungen, amtlichen Stellen und Behörden auch die Bahn, sowie das Bank-, Post- und Versicherungswesen. Darüber hinaus streikten die Minen- und Hafenarbeiter. Laut Times of India legten sogar die Mitarbeiter von Atomkraftwerken ihre Arbeit nieder, sodass nur ein Notbetrieb stattfand. Es waren jedoch nicht nur die Arbeiter der mittelständischen und großen Unternehmen, die aufgrund der Arbeitsbedingungen ihren Unmut kund taten, sondern auch StraßenverkäuferInnen, Hausangestellte, Heim- und LandarbeiterInnen sowie die FahrerInnen von Autorikschas. Unterstützt wurden die Proteste von Landwirten und Studenten. Die Times of India meldete eine 100-prozentige Streikbeteiligung bei den Arbeitern aus dem Bergbau und denen der Teeplantagen.

Berichten zufolge haben im südlich gelegenen Bundesstaat Telangana zwei Millionen Regierungsbeschäftigte die Arbeit niedergelegt. Die Industriestadt Mumbai war von den Streiks der Transportarbeiter und Energiewerke betroffen. In Karnataka legten die ArbeiterInnen der Karnataka State Road Transport Corporation die Arbeit nieder und somit den Busverkehr lahm. In Delhi, Haryana und Rajasthan verweigerten Industriearbeiter den Dienst. Berichten zufolge gab es in Rajasthan auch Zusammenstöße zwischen Arbeitern und Polizei. Über deren Ausmaß ist bislang jedoch nichts bekannt. Ansonsten sollen die Proteste aber weitestgehend friedlich verlaufen sein.

Forderungen der Streikenden

Im Detail hat jede Berufsgruppe ihre individuelle Forderungen. Die MitarbeiterInnen der National Federation of Atome Energy Employees fordern zum Beispiel die Rücknahme eines neu für ihre Branche eingeführten Rentensystems. Die Industriearbeiter beklagen die prekären Arbeitsbedingungen und unzureichenden Sicherheitsausrüstungen und fordern die Verbesserung ihrer Situation.

Insbesondere im stark wachsenden Bausektor kommt es aufgrund der mangelnden Sicherheitsbedingungen vermehrt zu tödlichen Arbeitsunfällen. Die Arbeiter stehen diesen Missständen jedoch machtlos gegenüber. Entweder sie arbeiten zu den vorgegebene Bedingungen oder sie werden gekündigt und verhungern elendig am Straßenrand. Ein Ersatz ist aufgrund der Arbeitsmarktlage schnell gefunden. Allein unter diesem Gesichtspunkt ist der Streik der ArbeiterInnen gar nicht hoch genug zu wertschätzen.

Doch nicht nur die Arbeiter sind unzufrieden mit der Leistung der Regierenden. Auch die Angestellten der öffentlichen Banken und Versicherungen hat die Vorgehensweise des Staats verärgert und zum Streik bewogen. Ihre Begründung für die Arbeitsniederlegung liegt in der Privatisierung der Geldhäuser. Ihre Forderung ist ein Ende des Ausverkaufs öffentlichen Eigentums. Damit gehen sie konform mit den Forderungen der zentralen Gewerkschaften, die insbesondere die Privatisierungen bei der Bahn, den Versicherungen und der Verteidigung verhindern wollen.

Eine der Hauptforderungen ist jedoch der Mindestlohn von Rs. 18.000 pro Monat, was umgerechnet 222 Euro entspricht. Die meisten von News Click Befragten an, derzeit Löhne in Höhe von 7.000 bis 12.000 Rs monatlich zu erhalten. Das Leben sei damit unerträglich geworden, so die Aussagen. Viele mussten zudem bereits ihre Ersparnisse aufbrauchen, um die Preiserhöhungen der Vergangenheit verkraften zu können.

Sorgen macht der Bevölkerung auch die stetig ansteigende Arbeitslosenquote. Im vergangenen Jahr wurden laut dem Centre for Monitoring Indian Economy rund 11 Millionen Arbeitsplätze vernichtet, was die Quote im Dezember 2018 offiziell auf 7,4 Prozent ansteigen ließ. Selbst die bislang aufstrebende IT-Branche blieb von empfindlichen Arbeitsplatzverlusten nicht verschont.

Die neuen Arbeitsreformen tragen nicht zu einer Verbesserung der Lage bei. Im Gegenteil. Der Gesetzesentwurf zur Änderung des Gewerkschaftsgesetzes von 2018 sieht vor, das zentrale Gewerkschaftsgesetz aus dem Jahr 1926 zugunsten von Firmen zu verändern und die gewerkschaftliche Arbeit sowie das Abhalten von Protestaktionen der Beschäftigten zu erschweren.

Neben den bereits erwähnten Forderungen, gibt es weitere, die in der 12-Punkte-Charta enthalten sind. Die 12-Punkte-Charta, wurde im September 2018 bei der National Convention of Workers festgelegt und enthält Forderungen gegen Preiserhöhungen, Arbeitslosigkeit, Privatisierungen und Niedriglohnarbeit. Darüber hinaus fordern die Gewerkschaften neben dem Mindestlohn, eine allgemeine Sozialversicherung, garantierte Renten und die Beendigung von arbeitgeberfreundlichen Gesetzesänderungen beim Arbeitsrecht.

Stimmungen und Meinungen

Die Medien hierzulande müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, relevante Weltnachrichten zu unterdrücken. Spätestens seit den Protesten in Indien, die, je nach Quellenangabe, von 150 bis 200 Millionen Menschen unterstützt wurden. Bis zu 200 Millionen! Das war keine kleine Kundgebung auf dem Vorplatz des Taj Mahal. Das war ein landesweiter Aufstand von einem erheblichen Anteil von etwa 12 bis 15 Prozent der Bevölkerung und 2,3 Prozent der Weltbevölkerung, wenn meine Berechnungen stimmen. Auf Deutschland umgerechnet wären es 10 bis 12 Millionen BundesbürgerInnen!

Einzig und allein die Tageszeitung Neues Deutschland und die Onlinemedien marxist.com, newsclick.in und Kenfm.de haben über die Ereignisse in Indien berichtet. Alle anderen Medien haben geschwiegen. Inklusive der renommierten Nachrichtensendung Tagesschau. Worüber hingegen nahezu alle internationalen Nachrichtenagenturen und die meisten Lokal- und Tageszeitungen berichteten, waren die Proteste, die der Tempelbesuch von zwei Frauen vor ein paar Wochen in Indien auslöste. Einen Tag nach den landesweiten Streiks in Indien, veröffentlicht die dpa-Redaktion in Südasien einen weiteren nennenswerten Bericht: In Nepal ist eine Frau verbrannt, die wegen ihrer Monatsblutung von ihrer Familie aus dem Haus verbannt worden war.

Bereits 2016 waren News Click zufolge landesweit 180 Millionen Inderinnen und Inder auf die Straße gegangen, um gegen die politischen Entscheidungen der Regierung zu demonstrieren. Aber auch damals war das mediale Interesse sehr verhalten. Bis auf auf ein paar Fotos, die ohne weitere Beschreibung veröffentlicht wurden, gab es keine Berichterstattung. Angesichts der aktuellen Lage im eigenen Land und der in den Nachbarländern wie Frankreich und Belgien sowie im Rest von Europa, sollte eine Solidarisierung mit den weltweiten Protesten stattfinden. Allein schon um zu signalisieren, dass wir die Sorgen und Nöte der Mitmenschen in anderen Teilen der Welt wahrnehmen. Und wer weiß, was sich daraus alles entwickeln könnte.

Quellen

https://www.marxist.com/india-200-million-strike-against-anti-labour-policies.htm

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1109688.streik-in-indien-stell-dir-vor-es-ist-streik.html

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1109525.arbeitskampf-zweitaegiger-generalstreik-in-indien.html

https://www.newsclick.in/voice-people

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Konzertkultur von heute im Kulturhaus http://derkreuzberger.de/konzertkultur-von-heute-im-kulturhaus/ http://derkreuzberger.de/konzertkultur-von-heute-im-kulturhaus/#respond Sat, 12 Jan 2019 00:28:39 +0000 http://derkreuzberger.de/?p=2997 Die Einleitung Ich habe diesen Artikel über die Konzertkultur von heute mit der Absicht geschrieben, mir den Unmut über ein durchwachsenes Kulturerlebnis von der Seele zu schreiben und um ihn […]

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Die Einleitung

Ich habe diesen Artikel über die Konzertkultur von heute mit der Absicht geschrieben, mir den Unmut über ein durchwachsenes Kulturerlebnis von der Seele zu schreiben und um ihn im Anschluss daran zu veröffentlichen. Warum auch sonst setzt man sich hin und reiht zahlreiche Sätze aneinander? Als der Bericht fertig geschrieben vor mir lag, war der Unmut verflogen und es ging mir besser.

Mit einem erneuten Blick auf den Text dachte ich bei mir, das musst du deinen Leserinnen und Lesern nicht antun. Welchen Mehrwert hätten sie von dem Inhalt des Geschriebenen? Bis auf verbale Entgleisungen und Frust war nicht viel enthalten. Und so sah ich von einer Veröffentlichung des Geschriebenen ab.

Doch dann stieß ich ein paar Wochen später in der Tageszeitung Der Tagesspiegel auf den Zeitungsbericht „Höflicher drängeln“ von Nadine Lange. Darin beschreibt sie, dass sie als kleine Person auf Konzerten „durchschnittlich zwei bis vier Mal zur Seite gerempelt“ wird. Deshalb war sie bei ihrem Konzertbesuch des Rappers Fatoni im SO36 „ganz irritiert“, als sie „eine Hand sanft am Rücken berührte“. Doch anstatt „der aggressiven Drängler, die sich sonst immer rüde ihren Weg nach vorne bahnen, gern im Rudel“, war es „nur eine lächelnde Frau, die vorbeigelassen werden wollte.“

Mit meiner nahezu zeitgleichen Kenntnisnahme von der Buchveröffentlichung von „Kinder an der Macht“ (am 30. März im Kösel Verlag) des schwedischen Psychiaters und Buchautors David Eberhard waren die Würfel schlussendlich gefallen, meine emotional beflügelten Gedanken kund zu tun. Eberhard sagt im Interview mit Jeannette Otto in der Zeitung Die Zeit, eine liberale Erziehung schade Kindern und Eltern und verwies auf die Folgen, „so ziehen wir Rotzlöffel heran“.

Somit war nun klar, dass es mir und meiner durchaus charmanten Begleiterin nicht nur gleichermaßen erging, sondern wir auch keinen Einzelfall darstellten. Der Mehrwert der Veröffentlichung liegt nun eindeutig darin, diese Konzertkultur anzuprangern und Mitmenschen zu zeigen, ihr habt recht, wenn ihr euch über diese Zustände aufregt.

Das Wesentliche

Es war der 14. Dezember 2018 und meine durchaus charmante Begleiterin und ich machten uns auf den Weg zum Astra Kulturhaus, bekannt für Partys und Konzerte auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain. An diesem Abend gab sich Boris Brejcha im Zuge der „FCKNG Serious“-Tour die Ehre um seine berliner AnhängerInnen mit grandiosen Beats zu erfreuen. Darüber hinaus waren Ann Clue, Theydream und Deniz Bul an den digitalen Plattentellern angekündigt.

Am Einlass gab es keine Schlangen, was bei den niedrigen Temperaturen durchaus als positiv zu bewerten ist. Die Garderobe war auch nach kurzer Zeit abgegeben und gegen ein Nummernticket eingetauscht. Das Bier schmeckte und das Rauchverbot innerhalb der Räumlichkeiten wurde konsequent ignoriert. Pünktlich um 23:59 Uhr öffnete sich der Durchgang vom Vorraum zur Bühne und gab den Blick auf Ann Clue frei, die die BesucherInnen des Abends mit ihren Beats begrüßte.

Alles hätte so schön sein können. Nun erging es uns an diesem Abend jedoch, wie sonst der Autorin vom Tagesspiegel. Nur dass sich die „aggressiven DränglerInnen” weitaus öfter an uns und zwischen uns hindurch hin und her bewegt haben, als „zwei bis vier Mal“. Man hatte das Gefühl, die anwesende Besuchermasse befand sich in einer stetigen Bewegung. Es gab keine festgelegten Laufkorridore. Aus allen Richtungen tauchten diese Kreaturen genauso schnell auf, wie sie verschwanden.

Auf ihrem Weg durch die Massen nahmen sie keine Rücksicht auf die im Weg befindliche Hindernisse, wie andere KonzertbesucherInnen. Hinzu kamen die Vollidioten, die ihre Bierflaschen auf den Boden schmissen und sie so entsorgten. Die Königsklasse der geistig Minderbemittelten ließ hier und da, den mit Bier gefüllten Becher aus der Hand auf die Füße der anderen KonzertbesucherInnen gleiten.

ALTER! Wenn ich auf einem Konzert bin, ganz egal wo auf dieser verdammten Welt, dann schaue ich mir das scheiß Konzert an. Stattdessen: Getränke holen, verdaute und nicht ausgeschwitzte Flüssigkeit zur Absonderung wieder wegbringen, Freunde suchen und finden, ständiges Hin- und Hergerenne und Anrempeln. ALTER! Stellt euch hin, haltet die Fresse und genießt, bei Bedarf tanzend, das Konzert ohne die anderen dabei zu belästigen.

Das war in den 1990er Jahren so, als wir Ska-, Punk- und Oi-Konzerte besucht haben. Und das war auch im vergangen Jahr so, als wir in Hannover das Konzert von Guns´n´Roses erleben durften. Es war sogar so, als wir auf Mallorca bei einem Straßenkonzert waren. Und es war verdammte Scheiße so, als ich vor nicht allzu langer Zeit beim Böhse Onkelz Konzert in der damals noch O²-World genannten Mercedes World war. Das sind alles keine Veranstaltungen gewesen, denen ihre gute Etikette vorauseilt. Aber auf keiner der Veranstaltungen ging es so respektlos zu wie bei dieser.

Klartext geschrieben

In mir wuchs das Bedürfnis, alte Zeiten aufleben zu lassen und diese väterlich hirngefickten Prinzessinnen, strotzend vor Arroganz, Selbstbewusstsein und Respektlosigkeit mit dem Springerstiefel der US-Normgröße “47” zu schwängern und ihr Gesicht mit der geballten Faust zu fisten – um es, wie das Folgende auch, in dem Duktus zu formulieren, den diese kleinen Schlampen von Kollegah, Farid Bang und all den anderen, von der Musikindustrie und der Gesellschaft zu Künstlern emporgehobenen Rappern gewohnt sind.

An den Händen dieser Bitches hängen Steroidbullen, aufgrund übermäßigen Tilidin-Konsums geistig degeneriert und folgen ihren Vögelfotzen Hand in Hand auf Schritt und Tritt durch die Massen der KonzertbesucherInnen. Diese hochgezüchteten Halslosen sehen aus, als würden sie sich um die Hauptrolle in der nächsten Gladiator Verfilmung bewerben, können aber, das vermittelt zumindest der Gesichtsausdruck, keinen zusammenhängenden Satz formulieren.

Die Gesellschaft hat Angst vor dem Verlust der Kultur? Dann pfeift eure kleinen Drecksfotzen zurück und bringt ihnen Respekt bei. Denn bei so einem Verhalten, kommen sie früher oder später nicht einmal mehr in die öffentlichen Bedürfnisanstalten heruntergekommener Autoraststätten, um ihre Freier bedienen zu können, geschweige den in ein Haus mit Kultur.

Ich rufe Bushido, Kollegah, Farid Bang und wie sie sonst noch alle heißen zu: Ich verstehe seit diesem Abend euer Dilemma. Heranwachsen zu müssen mit diesen Schlampen, muss mit Terror gleichsetzt werden. Handelt nach euren künstlerischen Aussagen. Macht sie fertig diese Bitches. Steckt ihnen eure Schwänze in alle möglichen Körperöffnungen, auf dass sie, ordentlich durchgevögelt, mal wieder zu klaren Gedanken fähig sind und in der Realität ankommen.

Die Mütter dieser VorläuferInnen des Homosapiens können die besagten Akteure – ihren Texten Taten folgen lassend – auch gleich mal so richtig ordentlich durchficken oder ist die Aussage „Isch fick´ deine Mutter“ auch nur künstlerisch gemeint? Immerhin bestünde die Möglichkeit, einen Evolutionssprung herbeizuführen, der respektvollere Mitglieder der Gesellschaft zur Folge haben könnte und somit einen Ausgleich zu den hoffnungslos verlorenen und ihrer Konzertkultur herbeiführen würde.

Dieses Kapitel habe ich im Sinne der Kunst in schriftstellerischer Form gestaltet.

Partyreferenzen

Ich lasse nebenbei einfließen, dass meine durchaus charmante Begleiterin und meine Wenigkeit, uns durchaus als Party- und Konzerterfahren bezeichnen können. Ich für meinen Teil rede da von Festivals, Konzerten und Partys mit selbstzerstörerischem Alkohol- und Drogenkonsum, Pogo mit blutigen Nasen und Totalabstürzen, die zur Folge hatten, dass man in dem eigenen Erbrochenem aufgewacht ist. Meine durchaus charmante Begleiterin hat es in ihrer Jugend nur geringfügig ruhiger angehen lassen.

Von der „Volxküche“ in der hamburger Hafenstraße bis hin zu heruntergekommenen Clubs in fernen Ländern wurde das gesamte Spektrum nonconformer Belustigung ausgeschöpft. Das Geld was andere in ihre Häuser gesteckt haben, ist bei mir in die Bespaßung des Lebens geflossen. Es geht hier also nicht um spießige Befindlichkeiten von roten Schalträgern aus Prenzlauer Berg, sondern um grundlegende Verhaltensweisen in der Konzertkultur.

Fazit des Abends

Nur um es zu betonen und zwei Mal zu unterstreichen, das Astra Kulturhaus trifft nicht die geringste Schuld. Die Crew hat vom Einlass über die Garderobe und die Sicherheit eine perfekte Arbeit geleistet. Das Bier hat geschmeckt. Die Currywurst und Pommes am Imbiss waren hervorragend. Doch waren wir so genervt von der Situation des ansich gelungenen Abends, dass wir das Set von Boris Brejcha kurz vor Ende verließen.

Auf dem Weg nach Hause kam heraus, dass wir beide den Abend aufgrund der Situation nicht wie vorgesehen genießen konnten. Bei meiner durchaus charmante Begleiterin rief die Situation ähnliche Gefühle hervor. Sie gestand mir das Bedürfnis gehabt zu haben, die in ihrer Hand befindliche Bierflasche abzubrechen und sie den „Wichsern in die Eingeweide zu rammen.“ Ich muss gestehen, ich war verwundert über das Aggressionspotential meiner ansonsten nicht nur charmanten sondern auch weitgehendst friedlichen Begleiterin.

Nachdem wir uns aber bereits auf verschiedenen Veranstaltungen gegenseitig bewiesen hatten, dass Worten auch Taten folgen, hatten wir uns unabhängig voneinander vorgenommen, es wenigstens an diesem Abend mal zu versuchen, in Situationen, denen wir kritisch gegenüber stehen, die Zähne zusammen zu beißen und aufkommende Aggressionsschübe zu unterdrücken. Wie sich weiter herausstellte, wollte keiner dem anderen die Stimmung mit dem eigenen Frust über die Situation verderben. Wer weiß, wie der Abend verlaufen wäre, wenn wir vom gegenseitigen Unmut über die Konzertkultur gewusst hätten.

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Straftäter und der Umgang mit ihnen – Bottrop, Amberg und Co. http://derkreuzberger.de/straftaeter-und-der-umgang-mit-ihnen-bottrop-amberg-und-co/ http://derkreuzberger.de/straftaeter-und-der-umgang-mit-ihnen-bottrop-amberg-und-co/#respond Thu, 10 Jan 2019 03:09:11 +0000 http://derkreuzberger.de/?p=2953 In Amberg schlagen Flüchtlinge wahllos auf Passanten ein. In Bottrop fährt ein Deutscher in Gruppen von Ausländern. Die Medien überschlagen sich. Fragen nach organisiertem Terror werden laut. Rechte hetzen gegen […]

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In Amberg schlagen Flüchtlinge wahllos auf Passanten ein. In Bottrop fährt ein Deutscher in Gruppen von Ausländern. Die Medien überschlagen sich. Fragen nach organisiertem Terror werden laut. Rechte hetzen gegen die Flüchtlinge. Linke hetzen gegen den Autofahrer. Der Ruf nach härteren Gesetzen ist ein leises Flüstern im Gegensatz zu den Rufen nach Abschiebung, die schon eher als cholerisches Geschrei bezeichnet werden können. Und nun?

Mittlerweile wurde bekannt, dass der Autofahrer unter psychischen Krankheiten wie Schizophrenie und Verfolgungswahn leidet. Demnach und nach aktuellen Ermittlungsstand, hätte es jeden treffen können. Zudem wundert sich ein ehemaliger Mitbewohner von dem Täter über den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit, und äußerte sich in einem Fernsehbeitrag vom Sat1 Frühstücksfernsehen, dass der beste Freund des Amokfahrers türkischer Abstammung sei. Dennoch behandeln die Medien die Tat in ihren Berichten weiterhin als politisch motiviert.

Im Fall der jungendlichen Flüchtlinge von Amberg muss sich wohl jede/r selber die Frage beantworten, in wie weit sie/er aufgrund der eigenen Erlebnisse aus der Jugend auf selbige zurückblickend erkennt, dass der Übermut junger Jahre unter Alkoholeinfluss einen zu Dummheiten hat hinreißen lassen. Somit ist die Tat erst einmal nicht leichter oder schwerer einzustufen, als jeder andere Angriff auf die körperliche Unversehrtheit. Sie lässt sich bei der derzeitigen Stimmung im Land nur besser vermarkten.

Es bringt nichts, wenn man nun über rechts und links streitet, anstatt die Fälle ohne eigene politische Weltanschauung zu behandelt: In beiden Fällen handelt es sich um Körperverletzungen. Die Motive sind unterschiedlicher Herkunft und müssen noch aufgeklärt werden. Zudem kann bei nüchterner Betrachtung der Faktenlage ausgelassen werden, dass es sich in dem Fall in Bottrop um einen psychisch Gestörten oder Rassisten und in dem Fall von Amberg um betrunkene jugendliche Flüchtlinge handelt.

Denn den Opfern wird es egal sein, ob ihre Gesundheit von einem psychisch Gestörten oder Rassisten, Flüchtling oder sonst wem beeinträchtigt wurde. Die Nationalität oder Weltanschauung der Täter ist für sie vermutlich irrelevant. Was für die Opfer relevant ist, ist ihre gesundheitliche Genesung und der Umgang mit den Tätern. Wer versucht für alles und jeden immer wieder Entschuldingungen, Verständnis, Nachsicht und Toleranz aufzubringen, wird das Vertrauen in die Gerichtsbarkeit und somit auch den Staat nachhaltig schädigen. Rücksichtnahme können Kinder und Jungendliche sowie Greise und geistig Eingeschränkte erwarten. Alle anderen tragen die volle Verantwortung für ihr Handeln.

Entschuldigungen und Argumente

Nicht selten wird bei Intensivstraftätern die schlechte Kindheit als Ursache und Entschuldigung für kriminelles Verhalten angeführt. Wohl prominentestes Gegenbeispiel ist der verstorbene Popstar Michael Jackson. Auch er hatte eine „schlechte“ Kindheit, aufgrund seines strengen Vaters. Er hatte zwar psychische Störungen, kriminell ist er meines Wissens jedoch nicht gewesen.

Die US-Rapper Eminem und 50Cent sowie zahlreiche weitere erfolgreiche Menschen auf dieser Welt hatten ebenfalls eine schlechte Kindheit aufgrund ihres Elternhauses. Gewiss waren nicht alle von ihnen immer so angesehene Mitglieder der Gesellschaft, wie sie es heutzutage sind. Unbestritten ist jedoch, dass sie ihren Weg im Leben gefunden haben. Wie zahlreiche auch andere Menschen mit schlechten Kindheitserfahrungen.

Ein Argument für das Tolerieren von Straftaten von Flüchtlingen ist: die Verantwortung für die Fluchtursachen. Der Grundstein wurde mit der Kolonialisierung durch Länder wie Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Belgien und das Deutsche Reich gelegt. Hinzu kamen in den vergangenen Jahrzehnten Kriege und Ausbeutungen aufgrund wirtschaftlicher und strategischer Interessen.

Alle diese Übergriffe auf fremde Länder und Kontinente verliefen weitaus brutaler, als die derzeitigen Gewalttaten von Flüchtlingen bislang je waren. Selbst die europaweiten Terroranschläge von religiösen Fanatikern hinzugerechnet, kommen nicht annähernd an die Opferzahlen heran, die Kriege und Kolonialisierungen gemeinsam verursacht haben. Ganz nach dem Motto: Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Diese Argumentationskette könnte beliebig lang fortgeführt werden, es bringt nur nichts. Fest steht ohne wenn und aber, dass wir Menschen in Not helfen müssen. Ob aufgrund von sozialer Not oder der um Leib und Leben. Die Gemeinschaft wird dadurch, trotz gegenteiliger Behauptungen nicht ruiniert. Das Land in den Abgrund zu treiben schaffen ganz andere. Die Gesellschaft muss jedoch den Missbrauch von Hilfe nicht bis ins unermessliche erdulden. Arschloch bleibt Arschloch, und dies hat weder etwas mit der Herkunft, Hautfarbe oder Religion zu tun.

Der gesunde Menschenverstand

Stellt ein Mensch eine Gefährdung für die Allgemeinheit dar, muss der Staat seiner Aufgabe gerecht werden und für Schutz vor dieser Gefahr sorgen. Tut er dies nicht, führt dies zur Radikalisierung der BürgerInnen. Das Ergebnis dieser gegebenen Vorgehensweise ist das Erstarken radikaler Kräfte in diesem Land. Die AfD ist auf dieser Welle durch die Wahllokale geschwommen und im Osten des Landes so zu einer Volkspartei geworden.

Es muss eine neue Grundlage der Diskussion und des Umgangs mit dieser Herausforderung gefunden werden. Nicht jeder, der sich über Gewalttaten von Einwanderern oder Flüchtlingen negativ äußert, ist ein Rechter oder Nazi. Genauso wenig wie nicht jeder Flüchtling ein um sich schlagender, Frauen vergewaltigender und das Land islamisierender Intensivstraftäter ist. Es ist auch nicht jeder ein Rassist, der sich mit einem, nicht seiner Rasse angehörigen Menschen gewaltsam körperlich auseinander setzt. Genauso wenig wie ein Ausländer oder Deutscher mit Migrationshintergrund ein „Kartoffel“-Hasser ist, weil es zwischen beiden eine Auseinandersetzung gibt.

Es gibt zwischenmenschliche Auseinandersetzungen, die aufgrund von zwischenmenschlichen Problemen hervorgerufen werden und nicht aus politischen, religiösen oder rassistischen Beweggründen. Hunderte, wenn nicht gar Tausende Wirtshaus-Schlägereien jedes Jahr, die ausschließlich unter Beteiligung deutscher Bürger stattfinden sind Beweis dafür. Als Auslöser reicht ein falsches Wort, ein Anrempeln oder ein umgestoßenes Getränk. Die Gesellschaft darf sich nicht weiterhin von Politikern, Medien und Extremisten beeinflussen lassen.

Neue Umgansformen

Die einheimischen Straftäter muss die Gesellschaft hinnehmen und die Justiz muss ihnen Mittels des Strafrechts entschieden entgegentreten und somit ein Gerechtigkeitsgefühl in der Gesellschaft herbeiführen. Sie muss den Straftätern aber auch die Möglichkeit einräumen, sich nach Verbüßung der Strafe wieder in die Gesellschaft eingliedern zu können.

Meist sehen diese Möglichkeiten doch sehr spärlich aus. Für Straftäter, die eine Haftstrafe absitzen müssen, gibt es hinter den Gefängnismauern Ausbildungsprogramme, Sozialarbeiter und Psychologen, die sie auf das Leben nach längerer Haftzeit vorbereiten sollen. Jedoch erfolgt in der Realität auf die Hoffnung meist die Ernüchterung. Nicht selten stoßen die Entlassenen spätestens bei der Suche nach einer Arbeitsstelle auf Hürden.

Es sind zu viele, die entlassen werden und im Leben außerhalb der Haftanstalt nicht zurecht kommen beziehungsweise nie wieder richtig Fuß fassen können. Einige von ihnen werden absichtlich rückfällig, um in gewohnte Umgebung und Strukturen der vergangenen Jahre in Haft zurückzukehren. Alles hat seinen geregelten Ablauf und man muss sich um viele Dinge nicht selber kümmern.

Andere wiederum treibt es nach erfolgloser Loslösung von ehemaligen Weggefährten wieder in deren Arme und zurück in alte Strukturen. Sie verdienen mit ihren Straftaten zu viel Geld und haben zu viel vermeintliche Macht. Beides wollen oder können sie nicht aufgeben. Doch auch für die ganz harten Jungs, die, einer tickende Zeitbombe gleich, stets und ständig eine Gefahr für das Allgemeinwohl darstellen, gibt es konsequente Konsequenzen – wenn man denn möchte.

Konsequente Konsequenzen

Sogenannte Gefährder, die stets und ständig negativ auffallen, müssten fortlaufend überwacht und bei Bedarf dem gesellschaftlichen Zusammenleben entzogen werden. Der Vermeidung bloßer Risiken dienen oft auch jene Gesetze, die es Polizei und Justiz erlauben, Verdächtige vorbeugend für mehrere Tage in Gewahrsam zu nehmen. Der Sicherungsgewahrsam wird auch als Sicherheitsgewahrsam, Präventivgewahrsam, Unterbindungsgewahrsam, Verhütungsgewahrsam oder Vorbeugegewahrsam bezeichnet.

Diese Maßnahme ist auf Personen anwendbar, bei denen man sicher ist, dass sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Die derzeitige Regelung erlaubt eine Dauer des Gewahrsams von maximal sechs Monaten. Dies müsste reformiert werden, sodass im Ersten Schritt ein Gewahrsam von sechs Wochen erfolgen würde. Stellt sich bei der Person keine Besserung des Verhaltens ein, folgt Schritt Zwei, der ein Gewahrsam von sechs Monaten vorsieht. Letzter und allumfassender Schritt Drei, ermöglicht eine zeitlich unbegrenzte Gewahrsam, welches nur durch ein psychologisches Gutachten wieder aufgehoben werden kann.

Diese Maßnahme erfolgt nicht, um die nicht nachweisbare Beteiligung an Verbrechen zu „bestrafen“. Sie dient ausschließlich der Gewährleistung der Öffentliche Sicherheit. Anwendungsbeispiele finden sich unter aktueller Rechtslage bereits bei Fußballspielen. Hooligans, die mit ihren gewaltsamen Aktionen die Öffentliche Sicherheit gefährden, dürfen präventiv in Gewahrsam genommen werden. „Dies gilt insbesondere dann, wenn die Polizei zuvor vergeblich versucht hat, auf die Fußballfans deeskalierend einzuwirken und die Ingewahrsamnahme zum Schutz der Öffentlichkeit erforderlich ist, urteilte am Montag, 22. Oktober 2018, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (Az.: 35553/12, 36678/12 und 36711/12).“ Quelle: https://www.juraforum.de

Ein mögliches Beispiel: Ein Drogenhändler, Zuhälter oder Intensivstraftäter, dem sein Treiben mit handfesten Beweisen nicht nachzuweisen sind, bleibt von der Gewahrsam so lange unbehelligt, wie sich die Geschäfte nicht auf die Öffentliche Ordnung auswirken. Sobald jedoch Revierstreitigkeiten oder ähnliches im öffentlichen Raum stattfinden und die Sicherheit und Gesundheit von Unbeteiligten gefährden, greift die Ingewahrsamnahme. Dabei wäre dann auch unerheblich, ob besagte Person persönlich an der Auseinandersetzung beteiligt war oder nicht. Es ist sein Geschäft und somit trägt er die Verantwortung – gegebenenfalls auch für seine “Mitarbeiter”.

Gefährdet die gleiche Person die Öffentliche Sicherheit durch Teilnahme an Demonstrationen oder gewalttätigen Protesten, erhält er zwar eine Strafe, wie jeder andere auch, bleibt jedoch von der Gewahrsam unbehelligt. Grund dafür wäre die abgewogene Auslegung von „Gefährdung der Öffentlichen Sicherheit“.

Im Falle von gewalttätigen Revierstreitigkeiten, die die Öffentliche Sicherheit gefährden, liegen niedere Beweggründe vor, wie zum Beispiel persönliche Bereicherung. Die Teilnahme an einer Demonstration unterstellt jedoch das Allgemeinwohl unterstützen zu wollen.

Die Gewalt auf Demonstrationen wäre im Zuge dessen ebenfalls neu zu definieren, in „aktive“ und „passive“ Gewalt. Während Aktionen wie Sitzblockaden und Bau von Barrikaden unter „passive Gewalt“ fallen, finden sich unter „aktive Gewalt“ mutwillig sinnlose Gewalt und Plünderungen ohne Notstand gegenüber Unbeteiligten.

Die Verfahrensweise mit den landeseigenen Gesellschaftsverweigerern wie Intensivstraftätern, gewaltätigen Nazis und Autonomen sowie kriminellen Rockerbanden wäre soweit grob geklärt. Wie verhält es sich jedoch mit Gästen, wie Flüchtlingen, Einwanderern, Touristen? Was macht man mit Leuten, die weder Land und Leute, noch die Sitten kennen? Bei Flüchtlingen und Einwanderern ist Integration ist das Zauberwort.

Doch was ist mit jenen, die sich nicht integrieren wollen und die auch nach mehrmaliger gerichtlicher Aufforderung, das Fehlverhalten abzustellen, keine Verhaltensänderung an den Tag legen? Oder mit jenen, die als Terror-Touristen die Straßen des Landes bevölkern und sich wie die Axt im Walde aufführen, also wie die Deutschen am Ballermann? Im Fall von Amberg wird das Ausmaß der Folgen davon abhängen, ob nur jugendlicher Übermut und Bierlaune für die Tat verantwortlich war oder mit böswilligem Vorsatz gehandelt wurde.

Was würdest du tun?

Stelle dir vor, du veranstaltest bei dir zu Hause eine Feier. Es kommen alle. Freunde, Familie, Arbeitskollegen und Bekannte. Die Stimmung ist super und alle habe ihren Spaß. Mittendrin fällt dir eine Person auf, die du nicht kennst. Nach einer Weile bemerkst du, dass der Unbekannte immer wieder unangenehm auffällt. Er verschüttet seine Getränke, wirft seine Zigaretten auf den Boden um sie auszutreten, anstatt die Aschenbecher zu nutzen und zum Höhepunkt seines Auftritts fängt er Streit mit deinen Gästen an.

Nachdem du die Situation beruhigen konntest, bittest du den Unruhestifter deine Feier zu verlassen, da du keine Lust auf schlechte Stimmung hast. Nun erklärt dir der Unbekannte, dass er vor Leuten geflüchtet ist, die ihn auf der Straße überfallen wollten. Er erklärt weiter, dass es für ihn ein großes Glück war, dass deine Haustür aufgrund der Feier geöffnet war und er sich auf seiner Flucht unter die Partygäste mischen und somit dem Unheil entgehen konnte. Gewiss würden seine Verfolger aber immernoch draußen auf ihn warten. Der Verweis von der Party, so erklärt er dir weiter, würde ihn in die Hände seiner Peiniger treiben.

Nun gut, du lässt dich breitschlagen und erlaubst dem Unbekannten weiterhin in deinen vier Wänden zu verweilen. Doch anstatt dieses Entgegenkommen zu würdigen, macht er weiter wie bisher. Er verschüttet seine Getränke, ascht auf den Fußboden und fängt er erneut Streit an. Obendrein schlägt er diesmal wahllos auf deine Gäste ein. Was würdest du tun?

Andere Länder, andere Sitten

Ein Beispiel aus persönlicher Erfahrung zeigt, dass in anderen Ländern nicht nur andere Sitten herrschen, sondern auch andere juristische Folgen bei gesetzeswidrigem Verhalten zu erwarten sind. Es war das Jahr 2004. Zu diesem Zeitpunkt lebte und arbeitete ich auf Mallorca. Meinen Lebensunterhalt verdiente ich in der Gastronomie. Durch diese Arbeit habe nicht alles, aber doch vieles mitbekommen was sich im Dorf abspielte. Unter anderem gab es den Fall einer jungen deutschen Touristin, der aufzeigt, wie der spanische Staat mit Personen verfährt, die dem Gesetz zuwider handeln.

Diese junge Frau, sie war ungefähr zwanzig Jahre jung, war nahezu jeden Abend im Nachtleben von Cala Ratjada unterwegs. Eines Tages wurde sie vor meinen Augen von der Polizei mit 6-8 Ecstasy-Pillen erwischt und verhaftet. Es dauerte zwei bis drei Tage, bis ich wieder von ihr hörte. Man hatte sie wegen Drogenbesitz kurzerhand des Landes verwiesen und in ein Flugzeug nach Deutschland gesetzt. Ohne Vorwarnung bekam sie die Härte des Gesetzes zu spüren.

Sicher ist nur eins

Straftaten werden nie ganz verhindert werden können, aber die Abstrafung kann deutlich ausfallen. So deutlich, dass auch die Gesellschaft wieder das Gefühl hat, das Unrecht angemessen verurteilt wird. Anhand der beiden zuvor genannten Beispiele wird deutlich, dass es nicht um irgendwelche niederen Interessen geht, sondern einfach nur darum konsequent alle Arschlöcher aus der Gesellschaft zu entfernen. Doch dafür ist weder die Polizei noch das Justizsystem derzeit personell ausreichend aufgestellt.

Dass wir uns, von wem auch immer, nicht auf der Nase herumtanzen lassen müssen, ist im Grundgesetz gleich unter mehreren Artikeln festgelegt. Seien es durchgeknallte Nazis oder Autonome, kriminelle Großfamilien, Intensivstraftäter, polizeibekannte Flüchtlinge, vermeintliche Rocker oder sonstigen gesellschaftsunfähigen Arschlöcher. Es sind bestenfalls Einzeltäter, aber ganz gewiss keine Einzelfälle, denen kompromisslos begegnet werden muss. Erst dann werden Vorfälle wie in Bottrop oder Amberg nicht die absurde Gewichtung in der politischen Diskussion erhalten, wie derzeit.

Wie seht ihr das? Schreibt mir eure Meinung an info@derkreuzberger.de

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British Shorts – Kurzfilm Festival 2019 http://derkreuzberger.de/british-shorts-kurzfilm-festival-2019/ http://derkreuzberger.de/british-shorts-kurzfilm-festival-2019/#respond Fri, 04 Jan 2019 23:01:26 +0000 http://derkreuzberger.de/?p=2939 Am 17. Januar 2019 findet die feierliche Eröffnung des 12. Lichtspielklub Kurzfilmfestival im HAU Hebbel am Ufer statt. Eine Woche lang, bis zum 23.1. präsentiert British Shorts insgesamt über zweihundert […]

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Am 17. Januar 2019 findet die feierliche Eröffnung des 12. Lichtspielklub Kurzfilmfestival im HAU Hebbel am Ufer statt. Eine Woche lang, bis zum 23.1. präsentiert British Shorts insgesamt über zweihundert aktuelle Kurzfilme aus Großbritannien und Irland. Auf den Eröffnungsfilm des Abends, die Dokumentation Black Sheep von Ed Perkins folgen die Dramen Five by Five von Kate Harron und Three Centimetres von Lara Zeidan sowie vier weitere Werke. Im Anschluss an das Filmscreening rundet das Konzert von La Tourette den Eröffnungsabend des Festivals ab.

Das Filmgenre reicht von Drama, Comedy, Animation und Thriller bis Experimentalfilm, Musikvideo und Dokumentation. Neben dem Hauptspielort, dem Sputnik Kino in den Höfen am Südstern, gehören auch die Lichtspielhäuser City Kino Wedding, Acudkino in Berlin-Mitte und Kino Zukunft am Ostkreuz zu den weiteren Festspielorten.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt zusätzlich für Unterhaltung. Neben dem Konzert von La Tourette, geben sich Johnny Zabala, Highest Sea und Foxy Boxer DJ-Set die Ehre. Darüber hinaus zeigt das City Kino Wedding die Retroperspektive Orgins of British Working Class Cinema, die sich den ersten Bemühungen widmet, Themen wie die Wohnsituation, Arbeitsbedingungen und Migration filmisch darzustellen.

Des weiteren zeigt die British Shorts-Ausstellung in der Sputnik Kinobar Fotografien von Anna Maguire und Matt Houghton. Beide sind bei dem Festival auch mit Filmbeiträgen vertreten. Zum Programm der Ausstellung gehören auch die Experimentalfilme von Katie Goodwin, Matteo Zamagni und Emma Miranda Moore.

Eine Besonderheit, die nicht jedes Festival bietet: Alle FilmemacherInnen sind dazu aufgerufen, das Festival mitzugestalten und am 23.1. in der Sputnik Kinobar ihre eigene Filme ohne Voranmeldung oder Vorauswahl zu präsentieren. Einziges Kriterium: Die Filme dürfen nicht länger als 20 Minuten sein.

Das Programm zum British Shorts Kurzfilm Festival sowie weitere Informationen, gibt es auf deutsch und englisch unter: https://www.britishshorts.de

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