FIFA-Sponsoren-Boykott – Niederländische Zeitung bietet Korruption die Stirn

Seit nun mehr als 24 Jahre, so wird einigen FIFA-Funktionären vorgeworfen, sollen sie für ihre Entscheidungen im Zusammenhang mit der Vergabe von Veranstaltungen und Sponsoringverträgen mit illegalen Mitteln gelockt worden sein. Etwa 20 Personen sollen laut dem US-Justizministerium in dieser Zeit rund 100 Millionen US-Dollar Bestechungsgelder erhalten haben. Das Sepp Blatter noch frei herumläuft und sich dabei auch in Zukunft als FIFA-Präsident sieht, zeigt den mafiösen Aufbau der FIFA – der »Pate« wird geschützt, nur die Fuß(ball)soldaten werden geopfert.

Das, was wir Verbraucher durch unseren Konsum regulieren können, macht uns derzeit die niederländische Zeitung »Nederlands Dagblad« vor. Am Donnerstag rief Sjirk Kuijper, Chefredakteur der Zeitung, im Radio dazu auf, Firmen zu boykottieren, die als FIFA-Sponsoren agieren. Dazu gehören Coca-Cola, McDonald´s, Adidas, Visa, Hyundai, Kia, Budweiser und Sony. Um die Korruption der FIFA zu beenden, müssten diese Firmen ihre Macht einsetzen erklärte Kuijper und kündigte an, dass seine Zeitung Anzeigen von FIFA-Sponsoren boykottieren wird.

Vor dem Hintergrund, dass die streng-protestantische Zeitung eine Auflage von rund 20.000 Exemplaren hat und wie die meisten anderen Printmedien vermutlich um jeden Werbekunden ringen muss, eine beachtenswerte Haltung – aufgrund der Ausrichtung der Zeitung und deren Leserschaft darf aber auch angenommen werden, dass große Unternehmen kaum ein gesteigertes Interesse haben dürften dort zu werben und es somit ein leichtes für das Blatt ist diese Forderung umzusetzen –  zumindest für sich selbst.

Schlussendlich hängt es von jedem einzelnen Verbraucher, dessen Konsumverhalten und Interesse der Korruptionsbekämpfung ab, inwiefern sich Unternehmen dazu bewegen lassen, der Korruption Einhalt zu gebieten. Kennt man jedoch die Firmenphilosophie von Coca-Cola, McDonald´s und Co., weiß man, dass das Wachstum von Umsatzzahlen und Gewinnen dieser Firmen oftmals nur noch durch Korruption ermöglicht werden kann und allein aus diesem Grund schon kein Interesse ihrerseits bestehen dürfte, aus eigener Motivation den Sumpf der strafbaren Machenschaften zu verlassen.

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