Griechenland – einst das Land der Philosophen und Denker, heute ein Land, von Banken und Wirtschaft zerfressen

Derzeit bilden sich vor den Banken des Landes lange Schlangen von Bürgerinnen und Bürgern die ihre Ersparnisse lieber wieder unter das Kopfkissen legen oder in den Sparstrumpf stecken als es weiterhin den Banken anzuvertrauen. Allein am Montag, den 14.05.2012 hoben die Bürgerinnen und Bürger 700 Millionen Euro ab, mehr als der Staat von der EZB als Hilfszahlung (über 600 Millionen Euro) ausbezahlt bekommt. Seit Beginn der Krise sind es 73 Milliarden Euro, die von den Bürgerinnen und Bürgern in Sicherheit gebracht wurden. Welche Folgen diese Reaktion der Bürgerinnen und Bürger hat, geht aus der Wirtschaftsgeschichte hervor und sollte Beunruhigung in der Politik auslösen: Denn den Banken wird der letzte Rest an Kapital entzogen und sie werden somit zusätzlich zu der parallel stattfindenden Krise geschwächt und drohen daran zugrunde zu gehen. Nun waren es die Banken selbst die sich durch ihre Geschäfte in diese Krisen-Situation gebracht haben, sodass Mitleid nur sehr sparsam angebracht ist. Man könnte auch sagen: „Beim Thema Mitleid können wir den Gürtel ruhig ein wenig enger schnallen“

Es hat jedoch, wenn sich die Politik weiterhin so korrupt gibt wie bisher Folgen für die griechischen SteuerzahlerInnen. Denn diese müssen für die, von Korruption, Niedertracht und Volksbetrug getränkte Rettung der Banken zahlen. Gegenüber der Bevölkerung wäre es also gerechter, die geschwächten Bankhäuser bankrott gehen zu lassen und somit eine Ende mit Schrecken anstatt eine Schrecken ohne Ende herbeizuführen. Die Kleinanleger könnten bis zu einem gewissen Betrag entschädigt werden, was den griechischen Staat immer noch weniger kosten dürfte als die Bankenrettung. Die Großanleger werden im gleichen Maß entschädigt und besitzen darüber hinaus ja auch noch ausreichend anderweitig angelegtes Kapital oder haben Pech gehabt, ähnlich wie die Spekulanten beim Platzen der Tulpenzwiebeln-Spekulationes-Blase von 1637, deren Entstehung durch die Gier Einzelner begünstigt wurde und die mit der gegenwärtigen Krise und deren Entstehungsgrundlage zu vergleichen ist.

Wer nun sagt, das Kapital würde bei dieser Handhabe der Krise fluchtartig das Land verlassen, lässt außer Acht, dass das Kapital, welches sich im Besitz von einem ganz geringen Personenkreis befindet, so oder so nicht der Allgemeinheit zu Gute kommt.

Wenn man also alle Kapitalflüchtlinge, die aus Sorge um ihren Besitz das Land verlassen wollen, unter der Bedingung ziehen lassen würde, das sie ihren, in Griechenland erwirtschafteten Gewinn dem Land übereignen müssen, da sie diesen nur durch die Arbeitsleistung des Volkes erwirtschaften konnten. Das erlangte Wissen über Fertigungsprozesse, sowie die patentierten Erfindungen die fluchtwillige Unternehmer ebenfalls nur durch die Leistung ihrer Angestellten und Arbeiter und somit durch einen Teil der Bevölkerung erlangt haben, gehen auch in den Besitz der griechischen Bevölkerung über. Die Firmen und Produktionsstätte werden der Belegschaft, den Angestellten und Arbeitern überschrieben. Die Fluchtwilligen dürfen somit nur mit dem zu Beginn eingebrachten Eigenkapital das Land verlassen. Dies wäre fair der Bevölkerung gegenüber und niemand würde sich vermutlich über die Landflucht des Oberen empören. Die durch diese Maßnahme eingenommen Beträge müssten dann den Sozial- und Rentenkassen zur Verfügung gestellt werden und es somit wäre sichergestellt, dass bei einer Abwanderung des Kapitals, beziehungsweise das was von dem Kapital dann noch übrig ist, die Lebenshaltungskosten der Leidtragenden gesichert wäre. Da aber auch die Unternehmen an sich beschlagnahmt und die Wirtschaft, nur unter neuer Führung weiter betrieben werden würde, bliebe alles beim alten, sodass die Sozial- und Rentenkassen einen gar nicht so großen Ansturm zu befürchten hätten.

Die Zukunft von Griechenland liegt eindeutig in dem Tourismus und in der Solarstrom-Gewinnung. Der Tourismus ist gegenwärtig das Hauptstandbein des Landes. Konzentriert sich das Land zudem auf die weiteren Stärken die es gegenüber den anderen europäischen Staaten besitzt und die bereits aufgestellten Studien die sich positiv zu den Plänen der Solarstrom-Gewinnung und dem daraus resultierendem wirtschaftlichen Wachstum für das Land äußern, bestätigen, wäre dies ein nachhaltiger Schritt mit Auswirkungen für die Zukunft aller Europäer. Denn Griechenland würde somit als Vorreiter beweisen, dass auch vom Euro gelöst eine wirtschaftliche wie soziale Politik zu betreiben ist. Sollte es den Verantwortlichen in der Wirtschaft und der Politik darüber hinaus gelingen das Bewusstsein bezüglich ihrer Verantwortung gegenüber dem Land und der Bevölkerung, die sie unter anderem auch unter Eid bekundet haben zu leisten und für geleistetes zu übernehmen, zu schärfen und dieser endliche wieder nachzukommen, kann das Land in ein paar Jahren gestärkt aus dem Feldversuch „Europäische Union“ hervorgehen. Am Ende könnte Griechenland sogar mit einer landeseigenen Währung besser da stehen als die einzelnen Staaten der EU. Vorausgesetzt Griechenland wird gerecht behandelt und trotz der fehlenden Mitgliedschaft nicht wirtschaftlich blockiert und sanktioniert.

 

Olly´s Kommentar

Es gibt Menschen auf dieser Welt die das was sie anfassen in Gold verwandeln und es gibt Menschen die die Dinge die sie anfassen in einen riesigen Haufen Scheiße verwandeln.

Die Politiker der Europäischen Union gehören zu der Gruppe von Menschen die ich zuletzt aufgeführt habe. Nicht nur das sie das was sie anfassen in Scheiße verwandeln, sie selbst sind nur optisch von dem mir hier aufgeführte Materie-Beispiel zu unterscheiden. Bei der Flexibilität sich anzupassen, auch wenn es eng werden könnte, gleichen sie den unappetitlichen Hinterlassenschaft bis ins Detail. Auch im Auftreten und Verhalten sind die Übereinstimmungen erstaunlich.

Meiner Hoffnung: Die Griechen mögen den ersten korrupten Investor der ihr Land betritt mit Benzin überschütten und anzünden ist nicht eingetreten. Zumindest einige Straßenzüge gingen in Flammen auf. Dies trifft aber wieder zum Teil die Falschen. So langsam richtet sich der Fokus der griechischen Bevölkerung jedoch auf die richtigen Personenkreise, die Urheber der Krise. Nach und nach bekommen diese Kreise dies auch zu spüren. Wir sollten Griechenland also gut im Auge behalten. Es könnte sein das sich dort gerade etwas zusammenbraut, was den Ursprung für einen „Europäischen Herbst“ bilden könnte.

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