MALE2020 – Erneute Steuergeldverschwendung?!

Am 18.05.2015 haben sich der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian, seine deutsche Amtskollegin Ursula von der Leyen und die italienische Außenministerin Roberta Pinotti zusammengefunden, um eine Absichtserklärung zur Entwicklung einer bewaffnungsfähigen Aufklärungsdrohne zu unterzeichnen. Wie es sich gehört, benötigt dieses Projekt MALE2020 in der ersten Stufe eine Studie, um zu klären, was das unbemannte Fluggerät, das voraussichtlich 2025 zur Verfügung steht, alles im Stande sein soll zu leisten. Diese erste Studie soll, ebenfalls voraussichtlich, bis 2017 fertiggestellt sein und »nur« 60 Millionen Euro Steuergelder verschlingen (Deutschland zahlt 23 Millionen Euro). Schaut man in die Gesichter der dumm-dreist-grinsenden PolitikerInnen, die ihre Konterfei´ in die, auf die sie gerichteten Kameras der Pressevertreter halten, kann man erahnen, dass sie zum einen mal wieder nicht wissen, was sie da machen und zum anderen im Hintergrund wieder einmal Personen stehen, die sich an dieser 60 Millionen Euro Studie bereichern werden ohne wesentliches dafür zu leisten. 60 Millionen Euro für eine Studie, die hervorbringen wird, dass das Fluggerät, wie der Name schon sagt fliegen können sollte, es darüber hinaus Technik zu Aufklärungszwecken transportieren und mit einer Bordbewaffnung ausgerüstet werden kann.

60 Millionen Euro für eine »erste Studie«, der vermutlich noch weitere folgen werden. Profitieren werden Unternehmen Airbus, Alenia Aermacchi und Dassault, die mit der Entwicklung auf Kosten der Steuerzahler Millionen verdienen werden – selbstverständlich auch unter dem Vorwand der Arbeitsplatzsicherung. Ob jedoch Airbus überhaupt in der Lage sein wird in Kooperation ein solches Fluggerät zu entwickeln darf vor dem Hintergrund des A400M-Misserfolgs bezweifelt werden. Darüber hinaus weckt das Projekt Erinnerungen an den »Euro Hawk« (Fachlich korrekte Bezeichnung: RQ-4 Global Hawk bzw. MQ-4 Triton), das 2013 mit Gesamtkosten in Höhe von 551,6 Millionen Euro durch Verteidigungsminister Thomas de Maziére gestoppt wurde, da es massive Probleme bei der Zulassung für den europäischen Luftraum gab. Damals war das kalifornische Unternehmen Northrop Grumman mit der Bereitstellung beauftragt worden. Über alle dem schwebt die Frage: Für was braucht Europa Drohnen?

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