Dieser Kommentar passt eins zu eins in die Sparte: Ob Rechts, ob Links, mir stinkts!
Die Medien haben es mal wieder geschafft mit ihrer eigenen Unfähigkeit, von der Unfähigkeit des Regimes abzulenken, in dem sie die politischen Gegner aufeinander los hetzen. Das mediale Sommerloch eignet sich darüber hinaus stets hervorragend, um literarischen Sondermüll zu verbreiten. Es handelt sich in meinem heutigen Kommentar um Nadja Drygalla, Ruderin des Deutschen Olympiateams.
Vorweg gesagt
Mir braucht keiner versuchen zu erklären, dass diese Umstände um Nadja Drygalla nicht schon vor dem Hoffnungslauf bekannt waren. Die Presse hat nur mal wieder so lange die Fresse gehalten, bis sie sich der breiten Rückendeckung der demokratisch, toleranten Bevölkerung sicher sein konnte. Hätten sie Nachricht der „Nazi-Braut“ vor dem Lauf breitgetreten, hätten sie sich, aufgrund ihrer unangemessenen Hetzkampagne und der daraus folgenden psychischen Auswirkungen auf das Ruder-Team, eine Mitschuld an dem Ausscheiden zuschreiben lassen müssen. Dies haben sie mit ihrer zeitversetzten Berichterstattung verhindert. Heuchlerische Drecksbande.
Die Fakten
Keine der Medien und Personen, die sich das Maul über Nadja Drygalla zerrissen haben, kamen mit Handfesten und stichhaltigen Beweisen. Keine der Medien gab Quellen an, die Beweise für rechtsradikales Gedankengut im Kopf von Nadja Dryalla belegen. Alle „munkeln“, „glauben zu wissen“, „haben den Verdacht“, bla, bla ,bla. Die Linken sind entrüstet über so viel Blindheit auf dem Rechten Auge der Funktionäre und die Rechten haben eine Märtyrerin, an der sie der Öffentlichkeit beweisen können, dass Rechte „wegen ihrer Ansichten aus der Gesellschaft ausgegrenzt“, „im Berufsleben benachteiligt“ und „vom Gesetz und den Medien verfolgt werden“. Toll gemacht. Der Rot/Braune Sumpf wird so jedenfalls nicht trockengelegt!
Nadja Drygalla hat, soweit bekannt, keine Unsportlichkeit in Form von Tätigkeiten oder Äußerungen gegenüber anderen Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Nationen gezeigt. Sie hat sich in der Öffentlichkeit, so der bisherige Kenntnisstand nicht einer einzigen Aussage oder einer einzigen Tat schuldig gemacht, die aus nationalistischem Hintergrund erfolgte. Und auch sonst nichts. Absolut rein gar nichts ist zu finden, was darauf hinweist, dass Nadja Drygalla irgendetwas mit der Rechten- und oder Neo Nazi-Szene zu tun hat oder hatte. Das einzige Foto welches die „Welt am Sonntag“ (WamS) als Beweis anführt, ist unscharf und könnte alles und Jede/n zeigen. Vor jedem anständigen Gericht, sogar vor jedem Gericht in Deutschland, wäre dieser Fotobeweis als Null und Nichtig abgelehnt worden.
Nun fällt es auch mir schwer zu glauben, dass Nadja Drygalla mit einem Rechts Gesinnten oder Neo Nazi liiert ist und gleichzeitig eine offene Weltanschauung besitzen kann, aber der Ruderverein in dem Nadja Drygalla und ihr Partner Michael Fischer trainiert haben, hat laut eigener Aussage, die Beiden in einem Gespräch zu diesen Vorwürfen befragt. Die Folgen war, dass Nadja Drygalla im Verein verbleiben durfte und Michael Fischer den Verein verließ. Es bleibt jedem selbst überlassen, darauf zu Vertrauen, dass der Verein seine Entscheidung zu dem Verbleib von Nadja Drygalla gewissenhaft geprüft hat.
Die NPD und die Nationale Sozialisten Rostock
Im Zuge der Faktensammlung habe ich mich selbstverständlich auch auf den Internetseiten der NPD und der „Nationale Sozialisten Rostock“ umgeschaut. Ich habe bei der NPD keinen sachdienlichen Hinweis gefunden, die auf eine aktive Mitgliedschaft von Michael Fischer hinweisen würde und auf der Seite der „Nationalen Sozialisten Rostock“ waren überhaupt keine Namen vermerkt. Woher die Presse also weiß, dass Michael Fischer ein aktives „führendes Mitglied“ dieser Organisation ist/war, bleibt unklar (Sollte es jemanden geben der Beweise vorzuliegen hat, immer her damit, ich werde sie im Zuge der Wahrheitsfindung, an diesen Text anfügen). Das Einzige was in diesem Fall als Fakt zu beweisen ist, ist die Mitgliedschaft von Michael Fischer in der NPD und seine Tätigkeit als Kameradschaftsführer und die Direktkandidatur im Jahr 2011.
Wenn einige Medien berichten, dass sie wissen, dass aktuell Daten von Internetseiten gelöscht wurden, die beweisen, dass Michael Fischer aktiver Neo Nazi ist, wo sind dann die redaktionell gesicherten Beweise? Dass wir vom Staat bei der Beweismittelsicherung keine Hilfe erwarten brauchen, hat der Vorfall bei den NSU-Ermittlungen gezeigt. Lediglich über die Rechtsradikale Vergangenheit von Michael Fischer gibt es ausreichend Material.
Ich will hier keinem Extremisten den Rücken stärken, aber die Faktenlage spricht für sich und darüber hinaus vertraut der Optimist in mir, bis zum Gegenbeweis, in die Aussage von Nadja Drygalla, die in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ gesagt hat, dass ihr Freund den Kontakt mit der NPD und den “Nationalen Sozialisten Rostock“ komplett abgebrochen hat. Ich würde mich freuen, wenn Nadja die Wahrheit gesagt hat und somit sichergestellt wäre, dass ihr Freund, ein ehemaliger Rechter, auf den rechten Weg gefunden hat in dem er vom Rechten Weg abkam. Die Öffentlichkeit sollte, das durchaus lohnenswerte Risiko eingehen und die Beiden unterstützen als ihnen ein Bein zustellen. Denn dann ist ein Rückfall in die Szene fast alternativlos vorprogrammiert und auch die Arbeit von Aussteigerprogrammen wäre ad absurdum geführt. Jedoch müssen sich Nadja Drygalla und Michael Fischer das Vertrauen in ihrem Umfeld erarbeiten (die Bevölkerung hat diese Nachricht eh in einer Woche wieder vergessen).
Das Interview findet ihr unter: http://www.stern.de/sport/olympia/olympia-2012/sportarten/wassersport/nadja-drygalla-im-interview-keine-verbindung-in-diese-szene-gehabt-1872441.html
Die Rechtslage
Nur weil unsere Politiker das Grundgesetz fortlaufend brechen und es mit Füßen treten, heißt dies nicht, dass es keine Gültigkeit besitzt.
Das Grundgesetz Artikel 4, Absatz 1 sagt folgendes aus:
„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“
Unter diese „freien weltanschaulichen Bekenntnisse“ fallen, ob es einem gefällt oder nicht auch die, der jeweiligen politischen Gegner. Wollen wir also demokratisch sein, müssen wir die politische Gegenseite respektieren und ihr mit sinnvollen Mitteln entgegentreten. Zumal weder ein Verbot gegen die NPD, noch eines gegen die „Nationale Sozialisten Rostock“ vorliegt.
Der Olympische Gedanke, lässt zudem die politische Gesinnung und die religiöse Ausrichtung außen vor – der sportliche Gedanke steht im Vordergrund.
Alle wussten es und haben trotzdem geschwiegen!?
In ihrem Team wusste angeblich jeder über die politischen Ansichten von Nadja Drygalla. Auch die Ausbildung zur Polizistin brach sie angeblich wegen ihrer Partnerschaft mit Michael Fischer ab und verlor zudem den Status der Sportförderung durch die Polizei.
Nun frage ich mich: Wieso reißen ihre Sportkollegen und Kolleginnen erst jetzt das heuchlerische Maul auf, wenn ihnen die politische Einstellung von Nadja Drygalla bekannt und zu wider war? Sie hätten doch, als ach so verantwortungsvolle BürgerInnen viel früher, schon weit vor Olympia auf diesen Umstand hinweisen können. Denn mindestens seit 2008, so die einhellige Pressemeinung, war bekannt, dass Nadja Drygalla mit Michael Fischer in einer Partnerschaft lebte und somit auch automatisch Kontakte mit der Rechten Szene bestanden haben könnten (Auch in diesem Punkt bitte ich um Mithilfe bei der Beweismittelsicherung).
Prominente Fallbeispiele
Es gab in der jüngsten Vergangenheit und bei den Olympischen Spielen in London prominente Beispiele, ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit die mit Worten Schaden zugefügt haben. Wie Hansi Flick, der in einer EM-Pressekonferenz mit den Worten „Stahlhelm aufsetzen“ eine Welle der Entrüstung los brach. Was ist mit dem Wiesbadener Kurier, der das Spiel von Deutschland gegen Griechenland in Danzig als „Heimspiel“ bezeichnete (http://www.wiesbadener-kurier.de/topthema/12096879.htm). Was ist mit dem ARD-Reporter Carsten Sostmeier, der bei der aktuell stattfindenden Olympiade, in Anlehnung an die Reichstagsrede von Hitler in der dieser bezugnehmend auf die Kriegserklärung gegenüber Polen äußerte „Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“, äußerte „Seit 2008 wird zurückgeritten“. Alles Aussagen, die folgenlos blieben. Lapidare Entschuldigungen reichten aus um das Ansehen der Personen wieder zurechtzurücken. Niemand hat einer dieser Personen Rechtsradikalismus unterstellt, gar sie als Nazi bezeichnet, sie ihres Posten enthoben oder wie die Sprichwörtliche Sau durch´s Dorf getrieben.
Die Trittbrett-Klägerin
Das die Linken-Politikerin Pau das Maul aufreißt ist genauso klar, wie dass mir am nächsten Morgen wieder die Wurst kommt. Diese Aussage fällt mir doppelt schwer, weil ich ihren Parteigenossen Gregor Gysi und dessen politische Ansichten sehr schätze.
Aber wer ist diese Frau? Auch sie kommt ohne stichhaltige Beweise daher. Wo ich mich gerade der Stellungnahme zu den Aussagen von Frau Pau hingebe, möchte ich fragen: Was war mit den Lebensgefährten von RAF-Terroristen, wurden diese für die Taten ihrer Partner angeklagt und verurteilt?
Das Nachspiel
Sollte sich herausstellen, dass Nadja Drygalla im „Stern“-Interview vom 05. August 2012 die Wahrheit geäußert haben sollte, können sich einige Menschen hier im Land warm anziehen. Denn das StGb sagt über den Straftatbestand der Üble Nachrede in § 186 folgendes:
„Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“
Hinzu kommt eine beschädigte Karriere, die, wie bereits erwähnt, durch noch nicht erwiesene Üble Nachrede beeinträchtigt wurde.
In meiner gewohnt provokanten Art frage ich abschließend. Was wäre gewesen wenn der Deutschland Vierer mit Nadja Drygalla in ihrem Wettkampf die Goldmedaille gewonnen hätte? Die Schlagzeilen der Klatsch und Hetz-Presse hätte lauten müssen: „Sensationsfund bei Olympia-Nazi-Gold aufgetaucht!“