Bei all den schlechten Erfahrungen, die ich mit uniformierten Staatsbediensteten – umgangssprachlich Bullenschweine genannt – hatte, möchte ich es der Fairness halber nicht versäumen zu erwähnen, dass es allem Anschein nach auch anders geht.
Es war Freitag Abend, der 23.11.12 und bereits finster wie ein Bärenarsch, als ich mit dem Fahrrad die Straße Am Treptower Park entlang fuhr. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Chefredakteur Schröder war ich unterwegs nach Neukölln. Aus Rücksichtnahme auf den gesundheitlichen Zustand von Schröder waren wir so langsam unterwegs, dass ich beinahe vom Fahrrad gefallen wäre. Bereits vom Weiten erkannte ich eine Straßenkontrolle der Polizei. Auf der Höhe vom Bundeskriminalamt (BKA) führten sie eine Geschwindigkeitskontrolle durch. Und obwohl ich noch weit entfernt war, hatte mich das Auge des Gesetzes bereits erfasst. So kam es wie es kommen musste – und damit kommen wir schon zum interessanten Teil der Nachricht – ein freundlich grüßender Polizist bat mich anzuhalten. Nach einem »Guten Abend« fing er an mich – weiterhin freundlich – darüber aufzuklären, dass an meinem Fahrrad außer Bremsen alles fehlte, was für eine sichere Teilnahme am Verkehr vorgeschrieben ist. Nachdem er zu der Erkenntnis gelangt war, dass es angesichts des desolaten Zustands von Schröder, dem Fahrrad und mir keinen Sinn machen würde einen Strafzettel auszuschreiben und das Fahrrad verkehrstauglich bei einem Polizeirevier vorführen zu lassen, gab er mir die Empfehlung mit auf den Weg schön vorsichtig zu fahren – was angesichts der Schrittgeschwindigkeit keine Einschränkung darstellte – und wünschte uns einen weiterhin schönen Abend. Es gibt ihn also doch noch den Freund und Helfer. So selten wie ein Albino, bildet dieser nette Polizist die Ausnahme und bestätigt gleichermaßen die Regel.