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Schlagwort: Fukushima - Der Kreuzberger

Das 5. Internationale Uranium Film Festival 2016 in Berlin

Seit dem das Internationale Uranium Film Festival 2011, kurz vor dem Atomunfall in Fukushima, in Rio de Janeiro gegründet wurde, ist weltweit ein Filmfestival nach dem anderen unter dem Motto „Ein Projekt gegen das Vergessen“ entstanden. Mittlerweile gibt es das alljärlich stattfindende Festival nicht nur in Rio de Janeiro, sondern es war auch schon in Washington, Neu Delhi, New York, Mumbai, Lissabon, Muenchen, Berlin und anderen ausgesuchten Standorten präsent. Vom 28. September bis 2. Oktober ist das Uranium Film Festival wieder bei uns in Berlin zu Gast. Eröffnet wird das Festival um 18 Uhr mit der Präsentation der Fotoausstellung „Tschernobyl 30 Jahre danach“ mit dem Photographen Pierpaolo Mittica. Im Anschluss daran richtet um 19 Uhr unter anderem Klaus Mindrup (MdB) seine Grußworte an die Veranstalter, Organisatoren und anwesenden Gäste bevor der Eröffnungsfilm THE IDEALIST – Geheimakte Grönland den Auftakt bildet. Der Film dokumentiert den Absturz eines mit Atombomben beladenen US-B52-Bomber im Januar 1968 über dem dänischem Hoheitsgebiet in Grönland. Nach den Monate dauernden Aufräumarbeiten sind das Flugzeugwrack sowie das mit Plutonium kontaminierte Gletschereis beseitigt und der Fall wird zu den Akten gelegt. 18 Jahre später entdeckt der Radioreporter Poul Brink, dass viele der an den Aufräumarbeiten beteiligten Männer schwer erkrankten. Brink beginnt zu recherchieren und stößt auf noch viel größere Ungereimtheiten. Obwohl mit Drohungen konfrontiert, lässt er sich nicht von seiner Arbeit abbringen…

Das Festival Kino in der Kultur Brauerei in Prenzlauer Berg zeigt Filme aus aller Welt zu Atomkraft und radioaktiven Gefahren. Themen sind in diesem Jahr: 5 Jahre Fukushima, 30 Jahre Tschernobyl, 50 Jahre Atombomben-Unfall Palomares. Insbesondere der Fall über die atomare Verseuchung der südspanischen Gemeinde Palomares dürfte den Leserinnen und Lesern vom Kreuzberger bekannt vorkommen. Wir berichteten in der Ausgabe 30 (Mai/Juni 2014) unter dem Titel „Broken Arrows – die Geschichte der verlorenen Atombomben“ über den sorglosen Umgang mit Atomwaffen und deren Folgen – unter anderem sind bis heute noch immer vier Atombomben verschollen und liegen auf dem Grund der Meere bzw. Ozeane. Der Film über das Palomares Unglück läuft am 29. September um 20 Uhr unter dem Titel „Operation Gebrochener Pfeil. Atomunfall in Palomares“ (Originaltitel: „Operación Flecha Rota. El Accidente Nuclear de Palomares“).

Darüber hinaus präsentiert das „Globale Filmfestival des atomaren Zeitalters“ bis zum 2. Oktober weitere interessante und spannende Filme, die es in diesem Umfang nirgendwo sonst zu sehen gibt.

www.uraniumfilmfestival.org/




Woher der Wind weht – Rundblick

Ich habe mein Bestes gegeben und versucht, mir in den übrigen von mir verfassten Berichten eine gewisse Zurückhaltung, was die verbalen Entgleisungen angeht, aufzuerlegen. Aber was zu viel ist, ist einfach zu viel und muss raus. Zudem, was habe ich mit den Befindlichkeiten andere Leute zu tun?

Die USA sind ab Juli 2011 zahlungsunfähig und setzen um dies zu vermeiden einfach mal eben so die Schuldengrenze nach oben. Woher das neu gewonnen Geld kommt, hinterfragt keiner. Aber auch hier in Europa sieht es nicht besser aus. Italien droht nun auch die Zahlungsunfähigkeit und die Herabstufung durch die Rating Agentur Standard & Poor´s von „stabil“ auf „negativ“. In Spanien geht die Jugend aufgrund fehlender Zukunftsaussichten trotz Demonstrationsverbot, am Wahltag, auf die Straße und äußert lautstark ihren Unmut. Griechenland ist ab Ende Juli 2011 zahlungsunfähig und wird nun von der organisierten Kriminalität, wie zum Beispiel dem IWF (Internationaler Währungsfonds), gezwungen seine Infrastruktur wie Flughäfen, die Wasser- und Energieversorgung, die zwei größten Häfen des Landes und weiteres Tafelsilber aus der Wirtschaft und Industrie für´n Appel und´n Ei zu verkaufen. Bis 2015 soll Griechenland mit dieser Maßnahme um die 50 Milliarden Euro für die Abwendung eines Staatsbankrotts zusammen bekommen. Es werden schon Vorschläge laut, in Griechenland eine Treuhandgesellschaft nach deutschem Vorbild zu installieren. Somit wäre die Zukunft des Landes endgültig besiegelt. Ich hoffe, die Griechen überschütten den ersten korrupten Privatinvestor, der ihr Land betreten und plündern will, gleich an der Grenze mit Benzin und zünden die Drecksau an. Mit dieser Hoffnung kommt zeitgleich die Frage in mir auf: Wo sind all die Selbstmordattentäter? Mit ihnen verhält es sich wie mit der Deutschen Polizei oder dem Verkäufer in einem Media-Markt. Sie sind nie da, wenn man sie mal wirklich braucht. Eine Arbeitslosigkeit und einen damit verbundenen sozialen Abstieg bräuchten die Attentäter jedenfalls nicht zu fürchten. Korrumpierte, Machtbesessene und somit als Anschlagsziel hervorragend geeignete Menschen rennen zu genüge durch die Welt. Es würde auch schon ein durchgeknallter Pakistanischer Luftwaffenpilot ausreichen der in einem Anfall von Größenwahn in seine Maschine steigt und einen G8 – Gipfel mit einem Bombenteppich überzieht. Die Realisierung dieser aufopferungsvollen Taten ist vor dem Hintergrund, dass Osama Bin Laden nicht mehr unter uns weilt, in weite Ferne gerückt. Aber ich schweife schon wieder in Träumereien ab und verliere die brutale Wirklichkeit aus den Augen.

Mit Fukushima denken alle, ist die Menschheit noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Dass uns die Verantwortlichen aber wie so oft, oder sollte ich besser sagen wie immer, belogen haben, verschwindet genauso schnell hinter den Alltagsproblemen eines jeden einzelnen wie das Problem an sich. Das in Bayern heute noch die erlegten Wildschweine, aufgrund der Tschernobyl-Katastrophe von 1986, als Sondermüll verbrannt werden müssen und Landstriche mit erhöhten Strahlenwerten belastet sind, beachtet dabei keiner. Wir sind nicht mit dem blauen Auge davon gekommen. Wir haben einmal mehr voll auf die Fresse bekommen und jetzt wo wir verseucht (Land, Luft, Nahrung) und finanziell ruiniert am Boden liegen, treten die Volksvertreter noch nach, indem sie uns finanziell ausbluten lassen wollen. So lange bis wir endlich jämmerlich krepieren (Warten wir ab bis der IWF uns in Deutschland strengere Vorschriften auferlegt). Es liegt an uns, entweder langsam dahinsiechend jeden Tritt zu ertragen oder aber, bereits am Boden liegend, den Zorn in uns aufflammen zu lassen und ihn mit Mut und Wut anzureichern. Mit dieser neu gewonnen Kraft müsste jeder von uns seine Fäuste ballen, sich dann unter den einprasselnden „Tritten“ zu erheben, um zu versuchen mit der letzten Kraft einen „Befreiungsschlag“ zu wagen. Unerbittlich und gnadenlos. Genauso wie sie es jeden Tag zuvor mit uns getrieben haben.

Muammar al-Gaddafi wird sich auch bedanken. Bis vor kurzem war er aus westlicher Sicht noch ein „verlässlicher Partner“ und nun sind seine weltweiten Konten eingefroren und er wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Beziehungsweise, gesucht wird er ja nicht, sie wissen wo er ist. Sie sind in der Konsequenz nur zu feige den Haftbefehl zu vollstrecken. Elendige Heuchler. Dazu kommt, dass er nicht etwa der Verbrechen aus der Vergangenheit angeklagt wurde, die unter dem Stillschweigen der Staaten geduldet wurden, sondern ausschließlich wegen der Ermordung an 500 Aufständischen die in den vergangenen Monaten dem „Regime“ zum Opfer fielen. Mit diesem Maßnahmenpaket gegen Libyen fällt der Staat auf das Ansehen von vor 2004 zurück.

Wir wundern uns, dass Lampedusa von afrikanischen Flüchtlingen überrannt wird und verdrängen gleichzeitig die Ursachen. Derzeit läuft die Verdrängung der einheimischen Bevölkerung in Afrika auf Hochtouren. Ganze Landstriche werden von Investoren in Manier der Kolonialisierung des 19. Jahrhunderts aufgekauft oder über Jahrzehnte (bis zu 150 Jahre) gepachtet. Die ursprüngliche Landwirtschaft wird vernichtet und die Existenz der Bauern zerstört. Zum „Glück“ für alle Beteiligten sind auch die Inder und Chinesen an diesem Geschäft beteiligt. Andernfalls würden sich die Verantwortlichen der Gefahr von Rassismus – Vorwürfen ausgesetzt sehen. Oder gibt es etwa auch chinesische und/oder indische Rassisten? Aus Indien kommt zumindest das Hakenkreuz. Um diese These zu glauben, braucht es auch ein gewisses Maximum an Gehirnzellen um nicht zu sagen ein erhebliches Maß an Dummheit.

Von den westlichen Regierungen subventionierte Tiefkühlhühner gammeln in See – Containern bei 40 Grad im Schatten in der Wüste vor sich hin und bergen ein größeres Gesundheitsrisiko als das es humanitäre Hilfe wäre. Der ortsansässige Händler, der für sein noch lebendes und somit garantiert frisches Huhn um die acht Euro verlangen muss, kann mit dem Gammelhuhn für 2,50 € aus USA, Niederlande oder Deutschland nicht konkurrieren. Ähnlich verhält es sich mit der Trockenmilch mit der wir Afrika überschwemmen und damit die Lebensgrundlage der ortsansässigen Milchbauern gefährden. Die Landwirte, die versucht haben sich an dem letzten Strohhalm, der Baumwollproduktion, festzuklammen, wurden durch sinkende Weltmarktpreise die durch gezielte Überproduktion entstand, ruiniert. Von den mittlerweile leergefischten Küsten vor Afrika ganz zu schweigen. Einige reden zwar noch von einer Überfischung (dem Meer mehr entnehmen als es „produzieren“ kann), aber dafür müssten noch Fische vorhanden sein. Da ist aber nichts mehr. Und selbst wenn sich der Bestand irgendwann einmal erholen sollte – die Müllentsorgung (2,50 € – 100 € je Tonne Sondermüll) vor der Küste von Somalia, würde vermutlich eh keinen gesundheitlich unbedenklichen Fang mehr zulassen. Von Atommüll bis Zylinderschmiermittel wird mittlerweile alles abgekippt, was die Welt nicht braucht.

Nachdem das Land nun von neuen Herrschern bewirtschaftet und verwaltet wird, darf die eh schon ausgebeutete einheimische Bevölkerung für einen Hungerlohn von 0,60 € am Tag arbeiten. Ein Gammelhuhn kostet 2,50€! Wenn sie vorher mit ihrer selbständigen Arbeit schon zu wenig zum Leben hatten, so haben sie jetzt gar nichts mehr. Das einzige was dem Erwerb des täglichen Lebensbedarfs dienlich sein könnte fährt in Form von, mit wertvollen Gütern beladenen Frachtschiffen vor der Küste Afrikas auf und ab. Die Ausgebeuteten stehen vor der Wahl, entweder den gefährlichen Weg in das Paradies Europa anzutreten oder aber den nicht weniger gefährlichen Versuch zu wagen, die von der Kriegsmarine bewachten Frachter zu entführen und ein Lösegeld für diese zu verlangen.

Ich habe nun ausreichend über die ausländischen Missstände herum gepöbelt und werde nun mit den innerstaatlichen fortfahren.

Wie sich der Staat um seine Bürgerinnen und Bürger sorgt, die ohne Eigenverschulden in eine Notlage geraten sind, bekommen derzeit die ehemaligen City – BKK – Kunden zu spüren. An Gehhilfen und Rollatoren standen die sich überwiegend im Pensionsalter befindlichen Bürger vor den gesetzlichen Krankenkasse Schlange und baten um Aufnahme. Die AOK bot in diesem Fall das beste Beispiel für Respektlosigkeit. Sie schlossen einfach die Türen der Geschäftsstelle und ließen die Pensionäre ohne Kommentar vor der Tür stehen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es die Halsabschneider aus der Vorstandsetage waren die diesen Umstand der Insolvenz der City – BKK mit herbeigeführt haben. Wie die Pensionäre an ihre lebensnotwendigen Medikamente und die Kostenübernahmen für ihre Behandlungen kommen sollten, darum hat sich keiner gesorgt. Am Ende hat sich die AOK dann gefällig herabgelassen und bisher 80.000 ehemalige City – BKK Mitglieder aufgenommen.

Ohne die Gewalt verherrlichen zu wollen, aber ich hätte es verstanden wenn die hunderte von Pensionärinnen und Pensionäre die Geschäftsstellen erstürmt, die Mitarbeiter unter zu Hilfenahme ihrer Gehhilfen auf die Straße geprügelt hätten und jedes einzelne Büro der City – BKK in Schutt und Asche gelegt hätten. An Fachwissen hätte es dem pensioniertem „Überfallkommando“, aufgrund der vermutlich zahlreich vertretenen Veteranen aus dem zweiten Weltkrieg, jedenfalls nicht gemangelt. Und ich betone ausdrücklich den Sarkasmus im nächsten Satz. Wer Stalingrad und die Westfront überlebt hat, wir wohl mit der Erstürmung einer lächerlichen Geschäftsstelle einer Krankenkasse, die von korrupten Managern, feigen Gebietsleitern und dumm gehaltenen Büroangestellten gehalten wird, kein Problem haben.

Wie zum Beispiel die Rentner, die vor Jahren ihren Anlageberater entführt haben um ihr schwer verdientes Geld zurückzuholen, welches dieser durch dubiose Anlagegeschäfte verzockt hatte. Einen Teil des Geldes haben sie immerhin durch diese Aktion wiederbekommen. RESPEKT!!!

Damit nicht wir es sind, die später um ein Gnadenbrot vor verschlossenen Amtstüren betteln müssen, sollten wir diesen Vorfall der City BKK als Zeichen sehen. Es sind verdammt nochmal unsere Eltern und Großeltern die jahrelang von Montag bis Samstag geschuftet haben, damit wir es einmal besser haben sollten. Und was ist? Die einst prall gefüllten Pensionskassen wurden verzockt und die Staatsschulden wachsen ins unermessliche. Wann begreifen wir endlich, dass wir von inkompetenten Dummschwätzern regiert werden, die keinerlei Fachwissen auf den Gebieten besitzen, für die sie verantwortlich sind. Sie verlassen sich bei ihren Entscheidungsfindungen einzig und allein auf ihre Berater. Selbst Doktoren – Titel sind, so würde es ein rechtsstaatlicher Richter formulieren, mit krimineller Energie erschlichen und mit vorsätzlichen Täuschungsabsichten für den beruflichen Aufstieg eingesetzt worden. Und das ist bei dem ganzen Scheiß den sie verzapfen noch das harmloseste Beispiel.

Der Stresstest für deutsche Atomkraftwerke. Auch so ein Punkt der Magensäfte zum brodeln bringt. Alleine das Wort an sich ist reine Volksverdummung. Welchem „Stress“ kann ein Atomkraftwerk ausgesetzt sein? Sicherheitstest wäre das richtige Wort. Ach, ich vergaß, den hatten wir ja bereits im letzten Jahr. Wenn die Politik über den derzeitigen Bericht erneut das Wort „Sicherheitstest“ setzen würde, müsste sie ja zugeben, dass die letzte Überprüfung eine reine Farce war. Nun gut, zurück zum Stresstest. Für diesen „Test“ erstellte die mit dem Fall betraute Arbeitsgruppe eine umfangreiche Liste für die Überprüfung sicherheitsrelevanter Bereiche. Darunter war anfänglich auch der Punkt über die Standfestigkeit der Reaktoren gegenüber Terrorangriffen. Soweit so gut. Nun zu den Fakten. Es erwähnt kaum einer, dass die Daten die zu der Beurteilung der Sicherheit herangezogen werden, von den Betreibern der Atomkraftwerke geliefert werden. Es fährt kein Team von Sachverständigen zu den Atomkraftwerken und überprüft die Sachlage vor Ort, sondern sie beurteilen den Zustand anhand von Unterlagen aus der Ferne. Das Argument für diese Vorgehensweise lautet: Es gibt nicht genug Fachpersonal das in der vorgegebenen Zeit alle Atommeiler überprüfen könnten.

Komisch, die weltweiten Schuldengrenzen lassen sich nach belieben erhöhen, aber ein Zeitrahmen bei dem es um die Sicherheit geht, lässt sich nicht verlängern? Würde man die Überprüfung sachlich und fachlich durchführen lassen wollen, könnten die vorhandenen Sachverständigen Prüfer in den drei Monaten höchstens eines der Atomkraftwerke auf seine Sicherheit hin untersuchen, so die Experten. Um jede weitere Aufdeckung von Sicherheitsmängeln zu vertuschen, wurde der Punkt der „Terrorsicherheit“ mit einem weiteren Argument gleich mitgestrichen: „Man möchte den Attentätern keine Daten liefern die es ihnen ermöglichen mit dem Wissen, um eventuelle Sicherheitslücken, Anschläge vorzubereiten“, so die Aussage.

Bei dem ganzen Wahnsinn sollte es einen nachdenklich stimmen, dass ein nicht geringer Teil der Rumänischen Bevölkerung der Ceausescu – Diktatur hinterher trauern: „Weil es uns damals besser ging als heute“.

Nun denn viel Spaß dann noch und bis zum nächsten Mal wenn ich wieder berichte, von woher der Wind weht.

 




Fukushima – Strahlende Aussichten

Erneut drehte der Wind, wieder kam er aus Nordost. Zuerst nahm man an, die Zeit würde noch reichen, obwohl alle spürten, dieser Gedanke reichte nur um die Hoffnung zu bekräftigen. Als der erste Kern zu schmelzen begann, wurde der Evakuierungsradius nochmals vergrößert, genau wie beim zweiten, einer nach dem anderen schmolz dahin, beim 6ten Kern war ganz Japan eingeschlossen. Schon bevor Tokio betroffen war, lag eine Depression über dem Land. Die Evakuierung begann sehr diszipliniert, der wohl letzte Ausdruck der japanischen Kultur. Doch mit jedem Tag an dem die radioaktive Wolke näher kam, wurde es chaotischer. Wer konnte auch damit rechnen, dass selbst in Osaka die Werte derart hoch werden konnten. Natürlich fing es langsam an, erst entdeckte man verseuchte Lebensmittel, dann stellte man Radioaktivität im Trinkwasser fest. Hamsterkäufe wurden getätigt, die Versorgungssituation stellte sich immer schwieriger dar. Tonnenweise schickte das Ausland Hilfsgüter nach Japan, nicht nur zur Beruhigung der Bevölkerung, sondern vor allem um die Flüchtlingsströme, nicht ausufern zu lassen. Schon zu diesem Zeitpunkt herrschte das Chaos auf den Straßen und die eingeimpfte Disziplin der Japaner wechselte übergangslos zum Faustrecht.

Der Tag als Fukushima aufgegeben wurde, ist mir noch präsent. Ich war schon in Tokio und hoffte auf einen der letzten Flüge. Als glücklicher Besitzer eines Tickets war ich voller Zuversicht. Was ich nicht bedacht hatte, dass es keine Möglichkeit mehr gab zum Flughafen zu kommen. In einer Stadt in Panik, herrschen andere Gesetzte! Das ausgerechnet der Reaktor der abgeschaltet war, die Kettenreaktion auslöste, war schon irgendwie bezeichnend, für die Hilflosigkeit der Menschen, mit dieser Technik umzugehen. Am Anfang sah es noch so gut aus. Reaktor 5 und 6 hatten wieder Strom und bei den anderen lagen die Leitungen schon bereit. Es wurde Tag und Nacht mit Meerwasser gekühlt, obwohl dieses Löschwasser zum versalzen der Brennstäbe führte. Das größere Problem bestand jedoch darin, das durch die Explosionen, Lecks im Reaktormantel und den Rohren entstanden waren und somit die verstrahlte Brühe direkt ins Meer floss. Eine Lösung schien nicht in Sicht. Nachdem die Strahlenwerte derart nach oben schnellten, wurde endlich zugegeben, das der erste Kern geschmolzen war. Die Arbeiter wurden abgezogen und es wurde ein Selbstmordkommando zusammengestellt, die retten sollten, was noch zu retten war. Experten rechneten aus wie lange ein Mensch sich dieser Strahlung aussetzen durfte. Ein Wert von 32,34 Sekunden kam heraus. Nicht wirklich eine Größe, mit der man eine Katastrophediesen Ausmaßes in den Griff bekommen konnte. Nur der Stolz der Japanischen Armee, für ihr Land zu sterben, brachte nochmals 1000 freiwillige Soldaten dazu, sich für ihr Land zu opfern. Alle wussten, dass dies nicht zum Erfolg führen konnte, doch man ließ sie ziehen. Was gab es auch für Alternativen? Nun liegen sie verstreut auf dem Werksgelände und werden als Helden verehrt. Das Problem wurde nicht gelöst, die Kernschmelzen nahmen ihren Lauf. Dies war vorerst der letzte Versuch! Ab diesen Zeitpunkt schaute die Welt nur noch zu, wie ein Reaktor nach dem anderen der Kernschmelze ausgeliefert war. Strahlend liegen nun 6 Reaktoren frei und niemand weiß, was zu tun ist.Bei der Tschernobyl-Katastrophe gab es einen gravierenden Vorteil. In Russland herrschte eine Diktatur. Hunderttausende wurden einfach dorthin geschafft, um das Problem zu beseitigen. Über 700000 Liquidatoren, so wurden sie genannt, waren abgeordert, dass Unmögliche zu lösen. Zehntausende starben, aber man hatte es geschafft einen Beton-Sarkophag zu bauen. So unmenschlich diese Aktion auch gewesen sein mag, sie führte wenigstens zum Erfolg. Doch welche Möglichkeiten besitzt man nun, um auf das Unfassbare zu reagieren. In Japan liegen die letzten Freiwilligen tot am Boden und es sieht nicht so aus, als würden sich schnell Nachahmer finden. Die Reaktoren liegen frei und die strahlende Wolke beginnt langsam die anderen Länder zu erreichen. Schon längst ist es kein regionales Problem mehr, sondern eins was die Welt betrifft. Doch wer wollte schon eingreifen, wenn als Danke nur der sichere Strahlentod wartete. Offen konnte man die Reaktoren dennoch nicht liegen lassen. Warten bis sie von selbst erkalten, falls dies überhaupt möglich war, würde Zeitspannen dauern, die für dieMenschheit noch nicht einmal denkbar waren. Die Halbwertszeit von Plutonium liegt bei ca. 24000 Jahren. Um nur mal eine Größe zu nennen. Nein es wurden Menschen gebraucht die bereit waren zu sterben. Selbst unter dem Einsatz neuster Technik, brauchte man sie vor Ort, zum installieren und bedienen. Die Lage schien aussichtslos! Die Welt sammelte sich und hoffte auf die Helden, um der Apokalypse noch zu entkommen oder ist dies schon die Apokalypse? Doch was ist das für ein erbärmliches Politikverständnis, dass einer Technik vertraut, die bei versagen auf Helden angewiesen ist. Alle Atombefürworter sollten sofort rekrutiert werden. Doch wie im Krieg, zahlen immer die Falschen die Zeche.

Zur Zeit bleibt mir nur das starren auf die Bildschirme. Der Wetterbericht ist die meist gesehene Sendung. Alle beten das der Wind die Konzentration vermindert und somit wieder ein kurzes Zeitfenster öffnet, um ein paar Menschen aus der Region heraus zu holen. Alles läuft wie in Trance ab. Fassen kann man es sicherlich nicht. Eine ganze Region konnte man nun von der Landkarte streichen und da dies nicht schon genug ist, wächst diese mit jedem Tag ein Stück weiter an. Das paradoxe des Vorfalls ist, dass selbst nach der ersten Kernschmelze, die Regierungen in Europa, USA, Russland und dem Rest der Welt, nicht auf diese Energieform verzichten wollten. Es wurde um Sicherheit gerungen, um Wirtschaftlichkeit, die alten Seilschaften behielten immer noch die Oberhand. Doch das war vor Tokio.

Nachdem die Räumung von Tokio beschlossen wurde, bewegte sich endlich etwas. Denn endlich schien das Unbegreifliche in den Köpfen angekommen zu sein. Die Bilder der Flüchtenden, der Sterbenden, der Hilflosigkeit formte sich langsam zu einer Erkenntnis. Man hätte es längst wissen müssen, dass der Mensch solch eine immense Energieform nicht kontrollieren kann. Warum musste es soweit kommen? Doch diese Frage war längst beantwortet. Geld ließ die Risikobereitschaft ins unermessliche wachsen.Nun bezahlte man mit unermesslichen Leid. Die Gefahren waren seit Jahrzehnten bekannt, daran konnte es nicht liegen und spätestens seit Harrisburg und Tschernobyl war längst das unbedeutende Restrisiko widerlegt. In 100000 Jahren vielleicht einmal, so wurde behauptet und ich hatte es schon zweimal erlebt, von den beinahe Situationen mal ganz abgesehen. Nein, da hatten Menschen Gott gespielt und Verantwortung für andere übernommen, die sie niemals hätten übernehmen dürfen. Niemals. Die Mörder sind die, die diese Technik bauten oder zuließen. Kritiker wurden mundtot gemacht. Die Gefahren wurden schlampig dargestellt. Wäre die Bevölkerung vollends aufgeklärt gewesen, wäre es nie zu dieser technologischen Verbreitung gekommen. Selbst die Endlagerung wurde auf die Zukunft verschoben. Nun war die Zukunft angebrochen, die Endlagerung findet oberhalb statt.

Doch was rege ich mich auf, leise summt das Notstromaggregat im Hintergrund. Ich hab´s halt nicht geschafft raus zu kommen, da fehlten mir als Tourist, dann doch die richtigen Kontakte. Ich kann noch froh sein überhaupt einen Platz im Bunker ergattert zu haben, nur war ich mir nicht ganz sicher, wie froh ich darüber wirklich sein will. Jetzt hieß es warten, bis die Hubschrauber sich wieder hierher wagen, die deutsche Botschaft scheint sich jedenfalls noch zu kümmern, wurde jedenfalls behauptet. Doch auch wenn die Evakuierung losgeht, werden wir für die vier Stunden, die es braucht das konterminierte Gebiet zu verlassen, eine Strahlendosis abbekommen, die uns in 10 Jahren dem Krebstod zuführt. Vielleicht auch ein paar Jahre länger, wer weiß das schon. Ein Leben ohne Zukunft allemal! Unruhig macht mich noch eine weitere Nachricht, das in Frankreich und auch in Deutschland an einigen Reaktoren Kühlwasserprobleme aufgetreten sind. Nicht aufgrund von Erdbeben oder Tsunami, nein viel banaler, es herrscht einfach nur Wassermangel in den Flüssen.

Es scheint eine ungewöhnliche Dürre ausgebrochen zu sein, bei der die Pegelstän-de der Gewässer derart niedrig sind, dass die Ansaugrohre nur noch Schlamm aus den Flüssen ziehen, der Klimawandel lässt grüßen. Mit Tanklastern werden Millionen von Litern Wasser in die Reaktoren gepumpt. Das Problem scheint zu sein, das fast ganz Mitteleuropa von dieser Trockenheit betroffen ist. Die hohe Anzahl von Reaktoren (speziell in Frankreich), macht es logistisch zu einem Problem, die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten. Der letzte Stand der hier überhaupt noch ankommt ist, das in den meisten Regionen in Europa Wasser rationiert wird und alle sehnlichst auf Regen warten. Die AKW´s wurden zwar abgeschaltet, doch wie man weiß, ist das für den Kühlungsprozess der Brennstäbe völlig unwichtig, denn Kühlung brauchen sie immer, ob am Netz oder außer Betrieb. Mir macht nur Sorge, das wenn einer in Europa hochgeht, wir hier in Japan, wohl keine Chance mehr haben rauszukommen. Aber darüber will ich jetzt nicht nachdenken, auch wenn die Zeit angebrochen ist, das Undenkbare anzunehmen..

Zurzeit sucht die Weltgemeinschaft massenhaft Freiwillige für Japan, vielleicht sollten sie für Europa gleich mit suchen. Menschen die bereit sind den Freitod zu wählen, denn wie gesagt stehen die Reaktoren zerberstet und strahlend herum. Keine Möglichkeit heran zu kommen. Pläne werden geschmiedet, für den finalen Rettungsschlag, um sie zumindest zu verschließen. Falls man überhaupt genügend Freiwillige zusammenbekommt, dann wahrscheinlich auch nur einmal, es gibt nur einen Versuch. Denn selbst die Versorgung der zurückgelassen Menschen in Japan, die die nicht rechtzeitig weggingen oder nicht die horrenden Summen aufbringen konnten, um mit privaten Schlepperbanden ausgeflogen zu werden, oder einfach die Gefahr unterschätzt hatten, wurden langsam zum Problem. Niemand will Nahrung und Wasser hinein fliegen, denn dies hieße sein eigenes Leben zu gefährden. Aber was sollte geschehen, sollte man die zig Millionen, die es nicht geschafft hatten , einfach ihrem Schicksal überlassen? Der langsame Tod wäre ihnen gewiss, falls dies eh nicht schon zu spät ist. Immer wieder gibt es Gerüchte von Einzelaktionen, bei denen sich Leute nach Osaka aufmachten, man hörte das sich dort die Strahlung schneller wieder verflüchtigte. Doch da nichts mehr fuhr, keine Busse, keine Bahn, kein Nichts und in einer Stadt im Chaos keine intakten Straßen zur Verfügung stehen, versuchten sie zu Fuß bis an die Stadtgrenze zu kommen, um mit geknackten Autos weiterzufahren. Doch die Erkenntnis, dass sie schon dermaßen verstrahlt sein mussten, noch bevor sie den Großraum Tokio verlassen hatten, ließen mich am Sinn solcher Aktionen zweifeln. Falls ich noch so etwas wie Hoffnung empfinde, so versiegt sie mit jedem Tag im Bunker, Stück für Stück, das einzige was mir blieb ist warten. Neben mir kotzt einer Blut, still schaue ich ihm dabei zu!

Geschrieben von bookfield