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Schlagwort: Hartz IV - Der Kreuzberger

Kein Zwang zur Arbeit – Bedingungsloses Grundeinkommen – die Ausbeutungbremse!

Hat bestimmt jede/r schon mal gehört, man soll Geld für Nichts kriegen und dann gibt es nur noch Faulenzer und bezahlbar ist es eh nicht, Punkt! So oder so ähnlich wird das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) von vielen immer noch wahrgenommen. Das BGE hat es zwar inzwischen in die Primetime der öffentlich/rechtlichen geschafft, bleibt jedoch meist bei dem Niveau des ersten Satzes hängen. Warum eigentlich? Ich frage mich das, weil in allen Parteien inzwischen darüber gesprochen wird, gleichzeitig jedoch darauf geachtet wird, es nicht zu hoch kochen zu lassen. Dabei hat es in der Bevölkerung eigentlich eine höher Aufmerksamkeit verdient, denn es kann als ernsthafte Alternative zu unseren sozialen Systemen diskutiert werden. Es ist keine Spinnerei, es gibt ein Begriff den ich treffend finde von Prof. Peter Ulrich, es ist ein höherwertiges Organisationsmodell, es wäre töricht dem blind gegenüberzustehen, während parallel das derzeitige Modell, uns direkt um die Ohren fliegt. Sei es Hartz IV, die Beamtenbesoldung, Renten, Arbeitslosengeld, Kindergeld usw., nichts scheint mehr gegenfinanziert.

Das BGE ist eigentlich eine ganz einfache Idee, komplex wird nur die Umsetzung, weil die bestehenden Verhältnisse so ausufernd geworden sind und selbst fürs Fachpersonal nicht mehr begreifbar. Unser bestehendes System zu entbürokratisieren und umzuwandeln, gegen ein wesentlich einfacheres und transparenteres und ganz wichtig, eines ohne Bedingungen und Zwang, rüttelt an unseren indoktrinierten Wertevorstellungen. Zum anderen setzt es einen gesellschaftlichen Entschluss voraus, dass nach Einführung eines BGE, eine Zeit der Neuorientierung eintreten wird, deren Ende eben nicht genau vorhersagbar ist. Doch seit wann ist die Zukunft beherrschbar? Es gibt Berechnungen, die von 150 Behörden sprechen, die nach der Einführung des BGE sinnlos wären, was für eine Erleichterung und dies bei gleichzeitiger Absicherung der Bürger!

Das BGE könnte das Potenzial haben, eine gesellschaftliche Umgestaltung in Friedenszeiten herbeizuführen, die ich vergleichbar sehe, wie Umwälzungen nach kriegerischen Konflikten. Diesmal jedoch zum Positiven für die Gesellschaft. Es lenkt den Fokus wieder zum Menschen, dass wäre doch mal was neues. Der Markt wird gezwungen sich seinen Verbrauchern wieder anzunähern, anstatt permanent den Profit heilig zu sprechen und ohne auf deren Kollateralschäden zu achten. Das ist natürlich nicht das, was die Banken, Märkte und Politik wünschen, finanziell freie und emanzipierte Bürger. Das muss für sie eine Horrorvorstellung sein, denn selbst, dass wir dieses Thema überhaupt diskutieren, kommt für viele schon einen Angriff auf ihre Macht bzw. Stellung gleich.

Lohn oder Einkommen zu beziehen ohne vorher eine »Leistung« erbracht zu haben, scheint für die meisten eher eine abstruse Forderung zu sein. Doch um was geht es eigentlich, hat ein Staat nicht die Aufgabe für seine Bürger zu sorgen, ist er nicht die ausführende Hand des Volkes in einer Demokratie. Aktuell lassen sich die Vollvertreter von Lobbyisten lenken und nur wenige sträuben sich dagegen. Wenn die Kanzlerin von den Märkten spricht, meint sie nie die Bevölkerung als Profiteur, nein sie missachtet ihre Aufgabe für die sie mal gewählt wurde und sie verkommt zum Büttel der wahren Mächtigen, der Banken und Großkonzerne.

Das BGE greift genau in dieses Machtgeflecht ein und nun kommen wir zum Kern, denn es vergibt Geld und somit Macht an die Bevölkerung weiter, ohne eine Forderungen aufzustellen. Dieser Eingriff verändert nicht die elementaren Grundzüge dieses Landes. Nein, es bleibt eine Demokratie, besser noch, es wird zu einer. Die Bürger bekommen nun wirkliche Entscheidungsfreiheit, anstatt als Stimmvieh funktionalisiert zu werden. Es bleibt eine freie Marktwirtschaft, es bleibt Kapitalismus, egal wie man dazu steht und ganz wichtig, es gilt weiterhin unser Grundgesetz. Vielleicht wird es dann endlich mal in Gänze angewandt, denn es ist wirklich ein Gutes, würde man die Artikel konsequent anwenden.

Wenn ich jeden Monat 1.000 € bekomme, habe ich eine finanzielle verlässliche Größe um mein Leben zu gestalten. Ich bin nicht mehr gezwungen, jede Bedingung bei der Arbeit zu akzeptieren. Nun ist auch der Arbeitgeber gefragt mir ein Angebot zu machen – ich meine ein wirkliches Angebot. Allein durch das BGE würde sich die Qualität der Arbeitsplätze erhöhen. Der Zwang, jedes Arbeitsangebot annehmen zu müssen, um sein Überleben zu sichern, würde wegfallen. Zumindest im Billiglohnbereich käme es bestimmt zu einer Neuausrichtung der Löhne. Dazu käme, das nun viele in die Selbstständigkeit wechseln würden, nun könnten sie ihre Kreativität ausleben, egal in welchem Bereich. Doch nicht nur auf dem Arbeitsmarkt käme es zu Verschiebungen. Die Frage, was würden sie tun, wenn sie 1.000 € monatlich bekommen, zwingt im Prinzip jede Person über ihr eigenes Leben nachzudenken. Niemand wäre mehr da, auf dem man die Schuld abwälzen könnte, du wirst allein verantwortlich für dein Leben. So was muss sich als Vorstellung langsam entwickeln. Das BGE kommt einer Vereinbarung gleich, zwischen allen Bürgern die in diesem Land leben, allen ein Mindeststandart an Wohlstand zu gewähren, ja auch denen die man nicht mag.

Die 4 Bedingungen für das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE): Existenzsichernd, gesellschaftliche/kulturelle Teilhabe, kein Zwang zur Arbeit (bedingungslos) und individuelle Auszahlung. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, wird eine realistische Geldmenge, die zum Leben ausreicht jedem Bürger dieses Landes/der Region ausbezahlt (Dez.2012 würde ich von einer Summe zwischen 800 – 1000 € ausgehen).

So, eigentlich würde man nun vermuten, alle springen hoch und schreien Hurra und fangen an herauszufinden und durchzurechnen, ob so etwas überhaupt realistisch ist! Wolfgang Schäuble hat wohl mal gesagt, dass 1 Billion Euro für Transferleistungen aufgewendet werden und das ist ungefähr die Summe die das BGE pro Jahr kosten würde. Das heißt dann wohl, schon alles bezahlt nur falsch organisiert oder eben genau so organisiert, dass nur bestimmte Gruppen davon profitieren.

Denn Geld war noch nie das Problem!

Wir müssen beobachten, wie sich auch bei uns der Wohlstand zurück zieht und einer immer kleiner werdenden Einwohnerzahl vorbehalten bleibt. Nicht, weil nicht genug vorhanden wäre, die Waren sind da und betteln auf den Halden um Abnehmer. Durch künstlich erschaffene Verteilungsszenarien werden Menschen in Armut gehalten und andere in überbordenden Luxus. Es werden Waren und somit Wohlstand verweigert, um bestimmte Gruppen zu kontrollieren und abhängig zu halten, damit sie Handlungen vollziehen, die sie freiwillig nicht ausführen würden. Der natürliche Impuls des Teilens, wurde durch Konkurrenz viel zu oft ersetzt. Das die Menschen jedoch Gemeinschaften anstreben und bereit sind etwas herzugeben sieht man in verschiedensten Bereichen, bei Ehrenämter, der Mutter, dem Vater, bei Freunden, Vereinen, auf Facebook, bei Fans, Bürgerinitiativen etc. Es sollen in Deutschland 65 Milliarden Arbeitsstunden der Lohnarbeit zugeordnet sein, hingegen 88 Milliarden ohne Bezahlung erbracht werden. Ohne die freiwillige und ehrenamtliche Arbeit, wäre unsere Zivilgesellschaft schon längst auseinandergebrochen. Wenn der Mensch sein Auskommen hat, gibt er in der Regel gerne, daher liegt es eigentlich nahe, Voraussetzungen zu schaffen und zu fördern, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und solidarische Verhaltensweisen hervorrufen. Wer weiterhin auf Ausgrenzung beharrt, sieht jetzt schon die Früchte in rechtsradikalen Gruppierungen, die immer mehr Zulauf bekommen und ein ernstzunehmendes Problem für unsere Gesellschaft werden (zur Zeit mit freundlicher und gezielter Hilfe vom Verfassungsschutz und Polizei, aber das ist ein anderes Thema).

 

1. Arbeit auf den Arbeitsmarkt oder auf Augenhöhe mit dem Boss!

Wer hat eigentlich die Wertigkeit von Arbeit festgelegt? Sollte ein Staat nicht darauf achten, dass die verrichtete Arbeit zumindest ausreichend Nutzen für die Gesellschaft abwirft. Denn der Spruch Leistung muss sich wieder lohnen, kann heute nur noch als blanker Zynismus angesehen werden. Heerscharen von Billiglöhner rackern sich täglich ab und schaffen es oft nur, ihre eigene Existenz gerade so zu sichern. Dürfen und können überhaupt bestimmte Berufe der Marktwirtschaft untergeordnet werden. Das Erziehen von Kindern oder das Pflegen von Menschen, das Malen eines Bildes, das Schreiben eines Buches, eines Musikstückes, können doch nicht nach den gleichen Kriterien bemessen werde werden, wie das Herstellen eines Fernsehers oder die Beratung eines Geldgeschäftes. Wenn wir die Bewertung von Arbeit nur profitausgerichteten Unternehmen überlassen, die wenn das Land abgegrast ist weiterziehen, schaufeln wir uns unser eigenes Grab. Meist ist es noch profitabler die Umwelt auszubeuten, als sie zu erhalten, die Menschen kaputt schuften zu lassen, als ihnen ein akzeptables Leben zu gewähren. Je schwächer Staaten sind, desto hemmungsloser scheint die Ausbeutung der Wirtschaft. Hier schafft das BGE einen kleinen Ausgleich, sozusagen eine Ausbeutungsbremse. Denn es fordert eine Akzeptanz ein, dass jedem Bürger das Menschenrecht zu leben gewährt wird, mit einer Summe, bei der er Teilnehmer der Gesellschaft bleibt. Man kann es Einkommen nennen oder einfach eine Summe die den Respekt an dem Menschen selbst ausdrückt, existieren zu dürfen nicht vegetieren. Es wird keine Leistung eingefordert, es gibt keine Bringschuld, nein nur weil jemand existiert, darf er menschenwürdig leben.

Dies stellt ein Eingriff in unser allgemein verankertes Denken dar. Nicht die Märkte, nein der Mensch rückt wieder in den Mittelpunkt. Durch die Übergabe von Geld, bekommt er mehr Freiheiten an die Hand und wird somit, dass ist die Gefahr für die Wirtschaft, flexibler bei der Annahme von Arbeit. Man kann jetzt NEIN sagen, wenn der Job zu schlecht ist oder die Bezahlung zu mies. Der Arbeitsplatz selbst wird nun der Marktwirtschaft unterworfen. Du bist nicht mehr gezwungen alles zu tun, um überleben zu können. Für dein überleben ist gesorgt, was für ein Stressabbau.

Diesen Machtverlust wird die Wirtschaft bzw. Banken nicht kampflos hergeben, dass ist schon mal sicher, sie brauchen willfährige, abhängige Arbeitnehmer. Aber man kann schon diese immense Verschiebung erahnen, die damit zusammenhängt. Allein unser geeichtes Denken nur durch Lohnarbeit Geld zu bekommen, gegen ein Modell des Einkommen für alle auszutauschen, hebelt unser ganzes pseudo-Leistungsprinzip aus den Angeln. Wir haben stumm akzeptiert, dass letztendlich Betriebe und Staat für unser Überleben verantwortlich sind und entscheiden dürfen, welche Arbeit belohnt wird. Die Hausfrau, der Künstler, die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Projekte, alles keine Arbeit?

Der Staat sieht sich selbst schon als Puffer, für die Arbeiter, die von der Wirtschaft nicht mehr gebraucht werden. Diese sollen durch ein Sozialsystem aufgefangen werden, was auch im Prinzip nicht falsch ist, nur nicht in der Form wie es praktiziert wird. Die Wirtschaft diktiert, der Staat federt ab. Er verkommt so zum Arbeitsantreiber fremder Interessen! Mit massiven Druck sollen z.B. Hartz4ler wieder in die Lohnarbeit gezwungen werden, egal mit welcher Arbeit, egal wie es ihnen geht, egal wie sinnvoll sie ist, egal welche Leidenschaften sie ausleben wollten, sonst Sanktionen. Der Staat als Vollzugsbeamter der Wirtschaft, dass ist kein Konzept. Das BGE vergibt Freiräume für Ideen und schafft Kreativität, auch wenn sich einige erst mal eine Auszeit nehmen sollten. Der Wunsch etwas zu erschaffen, da bin ich mir sicher, wird sich letztendlich durchsetzen. Allein das der Staat somit einen Vertrauensvorschuss für seine Bürger demonstriert, wird an ihm nicht spurlos vorbeigehen. Sie werden es ihm perspektivisch durch den Aufbau einer neuen, durch Gemeinschaften geprägten Zivilgesellschaft danken. Denn durch die gewonnene finanzielle und persönliche Freiheit haben die Menschen nun die Chance, der wirklichen Mitgestaltung.

 

2. Gleichberechtigung 2.0

Ein weiterer großer überfällige Machtverlust betrifft die Männer. Deshalb verwundert es, dass nicht mehr Frauen dieses Thema massiv vorantreiben. Auch hier könnte es, durch das BGE, elementare Veränderungen geben, diese wären nach den 68er die logische Fortführung für die Gleichstellung der Frau, denn nun findet nach der »Rechtlichen«, endlich auch die Finanzielle statt. Durch die individuelle Auszahlung wird die Stellung der Frau (mit Koppelung der Auszahlung für die Kinder) ganz neu definiert. Egal ob in der Familie oder Alleinstehend mit Kind oder einfach Single oder mit Freund. Es wird finanzielle Unabhängigkeit vergeben und somit Entscheidungsfreiheit. Unentgeltliche Arbeiten bei der Kindererziehung, als Hausfrau oder das Pflegen von Eltern, Alten oder ein Ehrenamt, was bisher nicht finanziell honoriert wurde, bekommt nun Beachtung durch ein Einkommen. Noch sind diese Frauen gezwungen zusätzlich Lohnarbeit zu verrichten, um nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis zu kommen, sei es beim Staat ( bei Hartz4 als Bittstellerin) oder beim Partner der sie mitfinanzieren soll. So lange ist es noch nicht her, dass Ehefrauen ihre Männer um Erlaubnis fragen mussten, ob sie arbeiten dürfen (bis Mitte der 70er). Das Zeitalter in dem der Mann das Familienoberhaupt war und als Alleinversorger auftrat ist vorbei, es ist egal wie man dem gegenüber steht, die Realität spricht schon lange eine andere Sprache, zumindest in Städten. Das Erziehungsgeld was jetzt beschlossen wurde, ist genau dieses nicht eingestehen der veränderten Verhältnisse. Noch heute fühlen sich viele Männer von emanzipierten Frauen bedroht und so was sollen sie auch noch unterstützen, bestimmt nicht, diese Hürde muss noch genommen werden.

Doch anderseits gibt es auch immer mehr Männer die sich überfordert oder nicht gewillt fühlen, dieser alten Moralvorstellung folge zu leisten und selbst die Löhne lösen dieses Versprechen schon lange nicht mehr ein. Eigenständige Frauen mit eigenen Auskommen, kann nur das Ziel sein. Das BGE kann so etwas bieten. Jedoch haben wir immer noch ein Steuermodell, dass auf dieser alten Wertevorstellung beruht. Der Wandel ist längst überfällig, allein die Arroganz Hausarbeit und Kindererziehung nicht zu bezahlen und als gegeben zu begreifen, lässt die Borniertheit des Systems erkennen, man müsse sich nur vorstellen es würde mehr Männer widerfahren.

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Prof. Peter Ulrich (Universität ST. Gallen), aus dem Film »Grundeinkommen« und ist eigentlich in schwizzerdütsch gesprochen.

»Wenn wir nicht ganz blauäugig sind, müssen wir wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Arbeitsmarkt, die Leistung der sozialen Integration für alle Menschen, nicht mehr erfüllen können wird in Zukunft. Und wenn man die zweite Option, das Bedingungslose Grundeinkommen, ausblendet, dann zwingt uns das dazu, alles auf die Karte Wirtschaftswachstum zu setzen, um jeden Preis.Und so ist es realpolitisch heute. Von ganz rechts bis ganz links und zurück, rufen alle nach Wirtschaftswachstum. Das heißt, man denkt in Quantität und verdrängt damit die Chance, qualitativ neue und höherwertige Organisationsmodelle für unsere Gesellschaft zu entwerfen.«

Empfehlung zum BGE

Buch: ISBN 978-3-430-20108-7 Titel: 1000 € für alle von G.Werner und A.Goehler

Netz: http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/

TV Talk: http://www.youtube.com/watch?v=1-NDoC9ULIM&feature=related

Film: http://www.youtube.com/watch?gl=DE&v=XqJjWe1QeUY

 

Geschrieben von bookfield




Der lästige Hartz 4 Empfänger – Leserbrief

Ups, da hab ich wohl keine Arbeit mehr! Diese Aussage könnten wohl viele in Berlin machen. Ein Teil weil er gerade mal wieder seinen Job verloren hat, ein anderer weil er schon lange keinen mehr hat. Alle haben eins gemeinsam, ob nun aus Faulheit oder aus Mangel an offenen Stellen, sie brauchen Geld zum existieren. Also geht man zum Amt und bittet um finanzielle Unterstützung. Das erst mal zum normalen Ablauf. In einem Land der Unterscheidungen zuckt auch hier der Reflex, die Gruppe der Arbeitslosen zu teilen, in Arbeitslosengeldempfänger und in Hartz 4ler. Die einen haben hart gearbeitet, viel Geld von ihrem Lohn in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und somit auch das legitime Recht auf Unterstützung, so wird behauptet. Die anderen sind dann doch eher Faul und liegen der Gesellschaft auf der Tasche, nicht Umsonst werden sie gerne als Sozialschmarotzer betitelt.

Nun frage ich mich natürlich: Wer darf Hilfe bekommen? Die Politik legt ein Profil an, welches Menschen in das Schema guter oder schlechter Arbeitsloser pressen. Dies machen sie natürlich mit Kalkül, denn sie stehen vor einem Problem.

ES GIBT NICHT MEHR GENUG ARBEIT !

Also die Bringschuld der Politik, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, damit Arbeit entsteht und somit die Gesellschaft am Laufen zu halten ist nicht mehr im vollem Umfang gewährleistet. Natürlich könnte man jetzt einen Exkurs in die verschiedenartigen Gründe für diese Misere machen, Fakt bleibt, es gibt nicht genug Arbeit! Da nützt auch kein dummes Geschwätz von dem Ziel der Vollbeschäftigung. Sicherlich kann man das nicht für alle Berufsbereiche behaupten, denn in der Gruppe der Hochqualifizierten besteht ein Mangel, doch selbst bei dieser ist inzwischen die Sicherheit verloren gegangen, denn auch hier ist es sehr wichtig geworden, wo genau die Qualifikation besteht.

Mein Augenmerk bezieht sich eher auf die Schicht der Unqualifizierten, eine Gruppe die wirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr zu gebrauchen ist und für den Staat nur noch als Kostenfaktor wahrgenommen wird. Diese Gruppe wächst, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Andere Länder haben ihre eigenen Modelle mit dieser Gruppe umzugehen, nicht umsonst gehören Slums zum normalen Bild von Großstädten, inzwischen auch in den meisten Städten Europas. Ich möchte hier nicht die Verhältnisse von Berlin, Paris usw. mit denen in Mexiko City, Bangkok oder Johannesburg vergleichen, doch es gibt eine Tendenz und die zeigt auf Verarmung und der hilflose Umgang mit ihr (Man geht heute davon aus das es weltweit ca. 200000 Slums gibt in denen ca. 1 Milliarden Menschen in Armut leben).

Die Hilflosigkeit beginnt damit, die genauen Probleme nicht sehen zu wollen und sich mit der Frage zu beschäftigen, was mache ich mit Personen die nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf integriert werden können. Wer legt fest wer hilfreich für eine Gesellschaft ist und welche Indikatoren werden dafür herangezogen und besteht überhaupt noch der Anspruch bestimmte Gruppen in der Gesellschaft zu unterstützen.

Wir haben heute die Situation, das entweder Qualifikation, Macht oder Geld als Indikatoren für eine Akzeptanz in der Gesellschaft gelten, einige schaffen es auch durch hervorragende menschliche Handlungen, doch die können wir getrost vernachlässigen, denn diese werden meist nur als moralische Funktion hofiert.

Wir haben also diese Gruppen von Menschen innerhalb von Gesellschaften, die nicht mehr „gebraucht“ werden. Unser Denken ist meistens schon so geprägt, dass die meisten ein ähnliches Urteil über diese Gruppe fällen würden. Wir nennen dieses Denken unser eigen und sind bemüht durch unsere Handlungen selbst nicht dazu zu gehören. Denn alle wollen irgendwie gebraucht werden. Ich gebe zu bedenken, dass diese Einteilung nicht nach den Prinzipien der Menschlichkeit getroffen wurde, sondern nach der wirtschaftlichen Nutzbarkeit (Human-kapital). Nur wir haben das Problem, diese Gruppe existiert, sie ist da, jeden Tag läuft sie an uns vorbei. So wie die „DRITTE WELT“ bei uns in den Kaufhausregalen permanent präsent ist und wir die Menschen vergessen die diese Waren, unter meist erbärmlichen Verhältnissen herstellen. Genauso vergessen wir auch die Menschen bei uns, die sich aus Armut aus dem gesellschaftlichen Leben zurück ziehen müssen oder als “sozialer Schandfleck” vor den Einkaufshallen, im Park oder sonst wo herumlungern.

Was wir leider nicht machen, ist, zu hinterfragen welche Grundsätze wir herangezogen haben, um diese Missstände tolerieren zu können. Wir gehen wie selbstverständlich immer noch von Glaubensätzen aus, die so nicht mehr haltbar sind (ohne Fleiß kein Preis, wer Arbeiten will findet auch welche, erst die Arbeit dann der Lohn, es existiert eine soziale Marktwirtschaft, soziale Netze kümmern sich um Arme etc.). Die Situation hat sich geändert und es fallen heute selbst Menschen in das Armutsraster, die nach dem herkömmlichen Sinne alles richtig gemacht haben.

Doch wie kommt es überhaupt , dass wir eine Existenz nur denjenigen zusprechen die Arbeit haben. Wieso darf es den Faulenzer nicht geben? Warum werde ich gezwungen so viele Richtlinien einzuhalten, nur damit ich existieren darf. Wie wäre es, wenn sich meinetwegen erst mal ein Staat ,als ein Gebilde begreift, bei dem alle Mitglieder als gleichwertige Mitglieder verstanden werden, egal was jeder Einzelne darin für Handlungen vollzieht. Dieser Staat erst mal die Aufgabe hat, die Mitglieder dieser Gemeinschaft die Grundversorgung zu gewährleisten. Der Staat die Aufgabe hat, Unternehmen, die dieses Ziel mit umsetzen zu unterstützen und zu fördern. Das heißt auch das er bestimmte erforderlichen Mitteln der Infrastruktur nicht komplett privatisieren darf, wie z.B. die Wasserversorgung, den Strom/Gas, Nahverkehr, Nahrung, Kommunikation, Immobilien. Diese Grundversorgung muss gewährleistet sein, alles andere kann dem freien Handel untergeordnet werden. Welche Aufwendungen müssen erbracht werden um diesen Zustand der staatlichen Versorgung zu erreichen. Denn was wünschen sich denn alle? Ein erstmal sorgenfreies Leben im Bereich der Grundversorgung. Dieser Zustand sollte das Ziel aller Staaten sein, die in Kooperation untereinander sich bei diesem Unterfangen helfen.

Ok, das ist völlig unrealistisch! Warum? Realistisch betrachtet lassen wir gerade die Welt untergehen und fühlen uns auch noch im Recht mit der Meinung, das dies nicht zu verhindern ist. Die Klimaveränderung ist für die meisten noch nicht real erfahrbar, jedenfalls in Europa.

Doch sie kommt und das in einem Ausmaß und einer Geschwindigkeit die vor ein paar Jahren noch nicht so eingeschätzt wurde. Sie ist auch nicht das Problem, das Problem ist, das wir sie Ignorieren, auch wenn sie inzwischen als Gesprächsstoff all gegenwärtig geworden ist. Dies wird auch perspektivisch einen großen Einschnitt für den Welthandel bedeuten, denn irgendwann werden wir uns den Apfel aus Südafrika nicht mehr leisten können (was eigentlich eh Schwachsinn ist), da die Transportwege zu teuer werden (Öl wird knapp und teuer). Auch wird mehr Geld für den Wiederaufbau benötigt, dessen Zerstörung durch Naturereignisse oder provozierte Unfälle (z.B Ölpest) hervorgerufen wurden. Dazu kommt das die Länder die Europa, seit der Kolonialzeit ausgebeutet hat, eigen-ständiger werden und die Abhängigkeitsverhältnisse sich verändern oder uns wirtschaftlich überflügeln werden (siehe z.B. China und Indien). Solange die Wirtschaft noch auf gnadenlose Konkurrenz ausgerichtet ist, werden die anstehenden Probleme nicht bewältigt werden können. Es werden immer noch Kriege mit immensen Kosten geführt, nur um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und/oder die Versorgung von Rohstoffe zu sichern und nicht nach den Bedürfnissen der Menschen, die in diesen Ländern leben. Um was geht es eigentlich?

Um die Bereicherung einiger weniger innerhalb eines Staates oder um eine intakte Gesellschaft, bei der alle Menschen integriert werden?

Lustig dabei ist, dass der Bundespräsident Köhler zurückgetreten ist, nur weil er auf diese allgemein Bekannte Praxis hingewiesen hat, ziemlich lächerlich das dies noch kein Konsens zu sein scheint. Die Politik denkt immer noch, die Bevölkerung besteht aus lauter Vollpfosten. Wenn man das Bildungssystem anguckt laufen wir zwar genau dort hin, doch noch ist es nicht so weit, auch wenn die Bildzeitung die Politik dabei kräftig unterstützt.

Doch was Tun? Fangen wir langsam an die neuen politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten neu zu bewerten, welche Ziele werden überhaupt verfolgt, wohin fließen diese immensen Gelder und für was werden sie verwendet. Wieso klafft die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander ohne das sich die Politik dafür wirklich interessiert. Vor dem Gesetz sollen alle gleich sein, doch bei der Arbeit werden Menschen in Summen bezahlt die weit über der überhaupt möglichen Arbeitsleistung liegen, hingegen andere mit Almosen abgespeist werden. Warum lässt ein Staat solche haarsträubenden Ungerechtigkeiten zu und versucht selbst in der Krise nicht auf diese überbezahlten Lohngruppen zuzugreifen, sondern folgt seinem Reflex des geringeren Widerstandes und stürzt sich wie immer auf die sozial schwach gestellten. Nur muss er langsam aufpassen, denn er bringt damit das Gesellschaftsgefüge durcheinander.

Die Krise ist da, auch wenn sie in Deutschland noch in abgeschwächter Form erfahrbar ist. Daher ist es dringend notwendig neue Prämissen des Zusammenlebens mitzugestalten. Die ‘Vermögensverteilung hat mittlerweile eine so große Schieflage, das sie endlich korrigiert werden muss, wo andere in 10 € Schritten rechnen, haben andere dieses Problem erst im 6 stelligen Bereich. Wie konnte es dazu kommen das Arbeit so unterschiedlich bewertet wurde und das Reichtum so extrem ungerecht verteilt ist. Die Lobbyisten in der Politik müssen sich langsam auf die Werte besinnen, die sie uns permanent vor heucheln. Und Otto Normal Verbraucher sollte langsam erkennen, wie viel Macht er eigentlich besitzt und sie nutzlos brach liegen lässt.

Wir haben die Möglichkeit, so lange zu warten bis unser Handlungsspielraum so klein geworden ist, um nur noch darauf als Notfall zu reagieren oder wir fangen jetzt damit an, um uns einen höheren Gestaltungsspielraum zu schaffen. Denn dieser würde den Verlustfaktor von Menschenleben sicherlich immens nach unten sinken lassen, auch wenn man oft den Eindruck hat, dass dies gar nicht gewünscht ist. Zur Zeit sieht es nach Rette sich wer kann aus und wer sich bei Katastrophen am besten Retten kann, wissen wir. Jedenfalls nicht das einfache Volk.

Letztendlich werden wir über kurz oder lang auf einander angewiesen sein, weil das Problem des Klimas, der Wirtschaft, des Friedens etc. zum Glück keine Ländergrenzen kennt. Die Frage ist nur setzt sich die Einsicht und Vernunft durch oder werden wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Beim 11.o9 haben wie gesehen, wie mit einer Krise umgegangen wurde die nicht auf Vernunft basierte sondern auf Rache und schwupp zwei Kriege angezettelt wurden, die ihrer eigenen Dynamik folgen. Lassen wir es nicht zu, dass sich solche Vorgänge von durchgeknallten Präsidenten wiederholen.

Beim Klima haben wir das Glück diesen Mechanismus leicht zu verstehen. Es zeigt uns in seiner sehr einfachen, aber verständlichen Weise auf, das wir nicht getrennt von der Welt handeln können ohne dafür die Konsequenzen zu tragen. Wenn ich also alles was mich umgibt zerstöre, werde ich letztendlich selbst zerstört. Ach, das haben wir nicht gewusst?! Ich weiß, ich dachte auch immer, Kinder gehören geschlagen damit sie Hören, bis ich das Messer im Rücken spürte!

Doch was heißt das? Es heißt Du bist verantwortlich für alles, es gibt keine Ausnahmen. Schau dir deine Rechtfertigungen deines Handelns an, doch letztendlich bist du es der handelt. Du findest die Welt Scheiße, liegst aber den ganzen Tag auf dem Sofa, du bist gegen Massentierhaltung, aber willst das Schnitzel für ein paar Cent. Du bist gegen die Armut, aber nicht bereit abzugeben. Die Umsetzung deiner Probleme sollen doch bitte schön andere übernehmen. Die Verantwortung wird meist abgegeben, um sich so den Schwierigkeiten nicht stellen zu müssen. Sowie der Spekulant nur den kurzfristigen Gewinn sieht, ohne sich Gedanken über dessen Auswirkungen zu machen, so verprügelt der Frustrierte den nächstbesten, um von seinem persönlichen Hilflosigkeit abzulenken. Kämpfen wie nicht gegen sondern für, fangen wir an zu formulieren wie es aussehen könnte und was dafür benötigt wird. Warten wir nicht auf andere, die für uns handeln sollen, handeln wir selbst, jede/r in dem Umfang seiner Möglichkeiten. Denn wenn man auf die Politik und Wirtschaft wartet ist es zu spät, sie hatten ein paar Jahrhunderte Zeit, wir haben gesehen und verstanden, das ihre Solidarität bei ihrem Egoismus endet.

Geschrieben von bookfield