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Schlagwort: Kunst - Der Kreuzberger

Kunst… selbstverständlich

Die, vom Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. organisierte, 9. Open Air Gallery an den Sonntagen, 3. Juli und 7. August 2011, auf der Oberbaumbrücke wird über 100 internationalen und nationalen Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke zu zeigen und zu verkaufen. Die Standgebühr ist inzwischen auf €80 gestiegen.

Die Veranstaltung ist als Ganze bei über 38,000 Besuchern (im vorigen Jahr) eine gewinnbringende Angelegenheit für die Gastronomen vor Ort und ringsherum, für die Sponsoren, die Lokalpolitiker und viele andere Geschäftstüchtige. Die Einzigen, die viel riskieren und oft leer ausgehen, sind die Hauptattraktion und raison d‘etre der ganzen Veranstaltung, die Künstler.

Ein Fragebogen befragte nach der Veranstaltung im vorigen Jahr die teilnehmenden Künstler zu deren Zufriedenheit, dem Ort, einem angedachten hochwertigen Katalog, der Öffentlichkeitswerbung und sonstigen vordefinierten Verbesserungsvorschlägen. Eine Erhebung von (anonymen) wirtschaftlichen Daten, wie die Umsätze der Künstler abzüglich der Auslagen und Standgebühren, wird außen vor gelassen.

Vor einigen Jahren hatte ich mir –als dies noch erlaubt war- einen Stand mit einem befreundeten Maler geteilt. Trotz großem Interesse seitens der Besucher und der Presse – ein Kunstwerk von meinem Kollegen wurde sogar für Zeitungsleitartikel verwendet – hatten wir beide weder ein Kunstwerk verkauft noch wirtschaftlich relevante Kontakte geknüpft.

In den Jahren danach habe ich frei, wie es bei mir üblich ist, vor Ort ein Ölbild gemalt, in der Nähe des Kunstmarktes. Dabei hatte ich die Gelegenheit, zumindest auf der Kreuzberger Seite, die strömenden Besucher zu beobachten und mich mit vielen zu unterhalten. Während der ca. 6 Stunden, die ich da stehe, habe ich äußerst selten gesehen, dass gekaufte Kunstwerke unter dem Arm mitgetragen werden. Von den mir erzählten Kaufpreisen war ich immer erstaunt, was für Schnäppchen manche Besucher erzielt hatten. Die Künstler taten mir leid.

Dass die Künstler vermutlich froh sein sollen, dass ihnen überhaupt eine Plattform angeboten wird, wird für selbstverständlich seitens der Veranstalter angenommen. Diese Haltung offenbart wenig Vertrauen in die Künstler und deren Arbeiten, auch – und noch wichtiger – von den Künstlern selbst. Vergleichbar ist die Einstellung der Veranstalter auch mit der von vielen Café- und Restaurantbesitzern, die deren Räumlichkeiten innen gratis mit Kunstwerken und deren Fassaden mit schlecht bezahlten Wandmalereien „dekorieren“ lassen. Viele Künstler schätzen sich selbst dermaßen schlecht ein, dass sie auf eigene Kosten solche Räume mit ihren Arbeiten bestücken, statt diese zu verkaufen oder zu vermieten. Im Gegensatz zu Galeristen, haben Restaurantbetreiber keinerlei Anreiz Kunstwerke an Dritte zu verkaufen. Ob ein Restaurantbesitzer froh sein soll, dass ein Künstler für die Öffentlichkeit bei ihm tagtäglich – gratis – esse, damit andere sehen, wie voll das Restaurant ist? Absurd, oder?

Als Alternative schlage ich vor, dass Café- und Restaurantbetreiber die Originalkunstwerke mieten oder preiswerte Drucke kaufen und ihre Räumlichkeiten damit verschönern. Wenn solche Angebote nicht angenommen werden, kann der Künstler sicher sein, dass die Kunstwerke nicht ernst genommen, bzw. als nicht wert verstanden werden. Die Künstler würden diese Haltung zum eigenen Nachteil nur bestätigen, wenn keine Bezahlung gemacht wird. Sie sollten nicht vergessen, dass sie in einem harten marktwirtschaftlichen Raum agieren.

Man braucht mit keinem Mitleid haben, wenn der Luxusgegenstand Originalkunst einem Restaurantbetreiber „zu teuer“ ist, da er schließlich großformatige Fotos von der Oberbaumbrücke bei IKEA für billig kaufen kann. Diese habe ich in zwei Restaurants im Wrangelkiez schon gesehen.

Zum Schluss eine Berichtigung des Eingangstextes:

Über 100 internationale und nationale, vom Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. gebührend honorierte Künstler präsentieren der Öffentlichkeit ihre Kunstwerke an den Sonntagen, 3. Juli und 7. August, auf der 9. Open Air Gallery auf der Oberbaumbrücke und geben damit dem Bezirk und Berlin die Möglichkeit ihr kulturfreundliches Gesicht zu zeigen.

William Wires, Mai 2011




Kunst im Kiez Die Zerstörung

Normalerweise berichte ich an dieser Stelle über Künstler aus Kreuzberg und deren Werke. Diesmal jedoch liegt es mir am Herzen über die Kunst und der ihr entgegen gebrachte Missachtung zu berichten. Die East Side Gallery ist ein gutes Beispiel dafür.

Die Missachtung in Form von, auf den von Künstlern nicht genutzten und somit anfänglich noch Weiß grundierten Flächensein „Zeichen“, „Tagg“, „Logo“ oder wie auch immer, anzubringen, nimmt immer größere Ausmaße an. Nachdem bereits einige Radiosender über dieses Thema berichteten, möchte ich hiermit nun auch die Aufmerksamkeit auf dieses Problem lenken.

Denn ich frage mich: Wie kann es sein, dass ein weltweit bekanntes und bewundertes Kunstwerk wie die East Side Gallery derartigen Verunstaltungen ausgesetzt werden kann? Jeden Tag laufen Scharen an Berlin-Besuchern an dem ehemaligen Teil der deutsch-deutschen Grenze entlang und bestaunen die Umgestaltung in Form einer Freiluft Galerie mit dutzenden von riesigen Gemälden von Künstlern aus verschiedenen Nationen. Ich bin kein ausgesprochener Kunstliebhaber und interessiere mich auch nicht überdurchschnittlich für die Malerei, aber wenn ein paar völlig bekloppte Vollidioten nichts besseres zu tun haben als mit einem „I was here…“-Spruch ein Kunstwerk zu verunstalten, dann nehme ich mir trotzdem das Recht heraus, dieses anzuprangern und zu hinterfragen, wo der Schuh drückt.

Um mir einen Überblick über die aktuelle Lage zu verschaffen und nachzusehen, was in der Zwischenzeit geschehen ist um die Schmierereien an dieser Stelle zu unterbinden, begab ich mich zum Ort des Geschehens und stellte fest…nix! Aber auch absolut rein gar nichts hatte sich seit meinem damaligen Besuch und der ersten Kenntnisnahme geändert. In Weltmetropolen, wie Berlin es nach den Worten unserer Regierenden ja immer so gerne sein möchte, postieren die Verantwortlichen in den Stoßzeiten des Besucherandrangs Wachpersonal zum Schutz von erhaltenswerten Kulturgütern. Diese Vorgehensweise um Vandalismus zu verhindern ist in anderen Weltmetropolen Standard. In anderen Weltmetropolen, aber eben nicht hier. Hier lässt man die Touristen an einer immer weiter verschandelten Mauer entlang laufen. Ganz nach dem Motto: Friss oder stirb – Schau es dir an oder lass es sein.

Oder könnte der Grund für das mangelnde Interesse an der East Side Gallery damit begründet sein, dass kein Geld durch Eintritt und Vermarktungsrechte in die staatlichen Kassen gespült wird und das Projekt somit ausschließlich als unangenehmer Kostenfaktor angesehen wird?Dem würde ich entgegenhalten, das die Deutsche Braunkohle auch keinen Gewinn abwirft und trotzdem seit Jahrzehnten für den Erhalt der Arbeitsplätze subventioniert wird. Egal, zurück zum Thema.

Mein Vorschlag für die Behebung des Problems ist Beamte, die den Polizeidienst aus Körperlichen oder Geistigen Gründen nicht mehr ausüben können und sonst in den Frühruhestand entlassen worden wären, dort einzusetzen und mit der Bewachung von Kulturgut zu betrauen. Die einsatzfähigen Polizeikräfte könnten somit weiterhin in gewohnter Truppenstärke die Toiletten am Bahnhof Zoo bewachen.

Mit diesen Gedanken lief ich die Galerie entlang und sah an einigen Stellen, wo der Platz auf den von Künstlern unbehandelten, weißen Flächen keinen Platz für weitere Signaturen bot, besonders dreiste Arschlöcher (gibt es auch eine weibliche Form von Arschloch?) bereits auf die Flächen ausgewichen sind, die mit Kunstwerken versehen wurden. Dies sollte ein eindeutiges Signal an die Verantwortlichen sein, die Hände aus dem Schoss zu nehmen und endlich zu reagieren. Ansonsten werden demnächst die ersten „Mauerspechte“ mit Hammer und Meißel anrücken und Stück für Stück die Mauer zu einem erneuten Sanierungsfall machen.

Ich nahm mir vor, dem Ganzen in den nächsten Tagen einmal gründlich auf den Grund zu gehen. Zurück in der Redaktion setzte ich mich an meinen Computer und machte mich daran die Kontaktdaten der zuständigen Stellen herauszusuchen und sie mit meinen Fragen per E-Mail oder wenn nötig, telefonisch zu konfrontieren. Meine Fragen waren klar und deutlich definiert und sie waren strukturiert.

Frage 1: Was wird ihrerseits unternommen um die sich ausbreitenden Schmierereien an der East Side Gallery zu unterbinden?

Frage 2: Wann wird ihrerseits etwas gegen die sich ausbreitenden Schmierereien an der East Side Gallery unternommen?

Mit diesen beiden Fragen beschäftigte ich Herrn Alavi von dem East Side Gallery e. V. und das Büro vom Bezirksbürgermeister Herrn Dr. Schulz im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg.

In dem Telefonat, das ich mit Herrn Alavi geführt habe, erfuhr ich, dass die Arbeiten für eine Wiederherstellung der East Side Gallery bereits durch den Berliner Senat beschlossen und die dafür benötigten Gelder schon bewilligt wurden. Der Bezirk, der für die Durchführung der Arbeiten zuständig ist, spielt auf Zeit und schiebt die Aufgabe vor sich her. Auch die Vorschläge des Vereins, erhielten seitens der Verantwortlichen zwar Gehör aber schienen nicht auf den nötigen Sachverstand zu treffen. Denn der Sinn hinter dem Gedanken der Künstlerinitiative, mit Beleuchtung, Bewachung und weiterer Ausschilderung in Form von Informations- und Hinweistafeln, erneute Schmierereien zu verhindern ist noch nicht ganz in den Köpfen der Zuständigen angekommen. Die Verweigerung, dem Verein vor Ort ein Grundstück für die Errichtung eines Informationspavillons zur Verfügung zu stellen um näher an den Besuchern der Galerie zu sein, verhärtet die Fronten zusätzlich. Es wird vermutlich noch einige Gesprächsrunden zu diesem Problem geben müssen (wenn sie dann endlich mal zustande kommen), um irgendwann einmal, zu einem Abschluß zu gelangen.

Den Bezirksbürgermeister habe ich leider nicht erreicht und kann somit auch keine Stellungnahme seinerseits in diesem Zusammenhang liefern. Ich bitte alle an diesem Thema Interessierten, sich im Büro des Bezirksbürgermeisters Dr. Schulz, unter Tel.: 90298-2301 (Sekretariat) zu melden und den aktuellen Stand der Dinge zu erfragen.Es bleibt abzuwarten ob es dem Bezirk bis zum Frühjahr und somit auch bis zum erscheinen der ersten Besuchergruppen gelingen wird, die Schmierereien zu entfernen, ein Abstellen erneuter Verunreinigungen durch- und vor allem auch umzusetzen und dadurch den Ruf der East Side Gallery wiederherzustellen und zu retten.

Die Gedanken über eine Anmeldung für die Aufnahme und Eintragung in das Unesco-Weltkulturerberegister kann bis dahin als Wunschtraum auf Eis gelegt werden. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich das Thema weiter verfolgen und zu gegebenem Zeitpunkt wieder aufgreifen und darüber berichten werde.




Kunst im Kiez – Kurt Mühlenhaupt

Er fand bereits in vielen Berichten vom Kreuzberger seine Erwähnung. Sei es als Bewohner eines Kiezes oder als bedeutender Künstler. Aufgrund umfangreichen Informationsmaterials und guten Kontakten zu Menschen die “Kurtchen”, wie sie ihn liebevoll nannten, gut kannten und immer wieder besucht haben, haben wir uns in dieser Ausgabe für ihn und seine Arbeiten entschieden.

So turbulent und abwechslungsreich wie sein Leben war, so turbulent war auch der Start in sein Leben. Er entschied sich, seiner Mutter die langweilige Zugfahrt, am 19.Januar 1921, von Prag nach Berlin, durch seine Geburt etwas aufregender zu gestalten.

Wenn er auch immer wieder verschiedene Dinge aufgegriffen hat und sie umsetzte, so war die Kunst von Beginn seiner beruflichen Laufbahn stets Mittelpunkt in seinem Leben. Es begann 1936 mit einer Lehre zum Modellbauer die er erfolgreich beendete. Nach einer nie völlig verheilten Kriegsverletztung besuchte er 1943 für ein Jahr die Kunstschule des Westens. Von 1946 – 48 erweiterte er sein Können an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. In den folgenden Jahrzehnten arbeitet er als Leierkastenmann, Trödler und Schalenbimmler. 1961 gründete er in Kreuzberg die Künstlerkneipe “Leierkasten” und ein Jahr darauf den ersten Bildermarkt vor seinem Trödelladen.

Mit der Errichtung der ersten Druckwerkstatt, 1965, war der Grundstein für spätere Vorhaben gelegt. Denn bei der grundsätzlichen Idee, Grafiken für kleine Leute zu machen, blieb es nicht lange. Drei Jahren nach Eröffnung erschien das erste Handpressbuch unter dem Titel “Haus Blücherstraße”. Weitere sollten folgen.

1970 zieht er zum Chamissoplatz, um sich besser um seine Ladengalerie und Kundschaft kümmern zu können. Gemeinsam mit Aldona Gustas, Günther Grass, Wolf-Dieter Schnurre und anderen gründet er 1971 die “Künstlerpoeten”. Mit dieser Gruppe hatte er die nächsten fünfzehn Jahre im In- und Ausland erfolgreiche Ausstellungen. In dieser Zeit zieht er sich auch etwas zurück und es wird ruhiger um ihn. Er nimmt aus Rücksichtnahme auf seine Gesundheit Abstand von dem Trubel der Großstadt und zieht 1976 von Kreuzberg nach Kladow. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Dudu-Zwerge. 1978 entstehen im Zuge seines bisher größten Auftrags, vierzehn große Bezirksbilder für das Internationale Kongresszentrum (ICC) in Berlin-Charlottenburg.

Das Kurtchen nicht nur malen konnte, bewies er mit dem ersten Platz, den er für seine Plastik “Feuerwehrbrunnen” erhielt. Das in zweijähriger Schaffensphase entstandene Kunstwerk wurde 1981 auf dem Kreuzberger Mariannenplatz eingeweiht.

Für einen mehrmonatigen Studienaufenthalt verließ er 1984 Berlin und zog in die Metropole New York. 1986 erwarb er ein Weingut in Montes des Cima, baute sich ein Atelier aus und arbeitete fortan mehrere Monate im Jahr im sonnigen Portugal. Über das Centro Cultural de Almansil veranstaltete er vor Ort mehrere Ausstellungen und brachte somit auch den Portugiesen seine Kunst näher, die dies über ihr zahlreiches Erscheinen zu würdigten wussten.

Mit dem Erwerb einer ehemaligen Berliner Brauerei in Kreuzberg entstand in Gemeinschaftsarbeit mit seiner Lebensgefährtin Hannelore Frisch, 1989 ein Künstlerhof im Herzen von Berlin. Auch heute befinden sich in der Fidicinstraße 40, zurückgezogen auf den Hinterhöfen, kleine Werkstätten und Ateliers verschiedener Künstler und Handwerker, die zum stöbern und vorbei schauen einladen.

Nach über 60 Jahren holt ihn seine alte Kriegsverletzung ein und fesselt ihn für fast zwei Jahre an sein Bett. Das war für ihn aber kein Grund nichts zu tun und so schrieb er in dieser Zeit seine in elf Bänden verfassten Memoiren. Nach der Genesung gab er 1995 seiner Lebensgefährtin, Hannelore Frisch, das “Ja”-Wort und heiratete sie in dem nördlich von Berlin gelegenem Ort Bergsdorf. Hier lebte und arbeitete Kurt Mühlenhaupt gemeinsam mit seiner Frau auf einem Gutshof. Die, in der Ferne, aus der Erinnerung entstandenen Bilder über Berlin rechtfertigte er mit den Worten:”Ick hab´ Berlin im Kopp!”.

So ist es auch nicht verwunderlich, das der Speicher auf dem Gutshof schnell und reichlich mit Kunstwerken gefüllt war.

Im Jahr 1998 beginnt er die Mark Brandenburg künstlerisch zu thematisieren. Es entstehen Werke über die Dorfbewohner, die typischen Landschaften der Mark sowie Blumenstillleben.

Am 16. April 2006 verstarb Kurt Mühlenhaupt in Bergsdorf.

Informationen und Veranstaltungstermine findet ihr im Internet unter: www.muehlenhaupt.de




Kunst im Kiez – Leinwand & Stein

Im sonnigen Sommer von 1977 erblickte Dariusz das Licht der Welt, in dem beschaulichen Ort Ruda im Kreis Kattowitz (Polen). Dort verbrachte er auch die ersten Jahre seiner Kindheit. Im Jahre 1989 zog es ihn und seine Familie in unsere schöne Stadt Berlin. Hier ließ er sich nach einem kurzen Zwischenstopp in Wannsee, in dem viel schöneren Bezirk Kreuzberg nieder. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Ausbildung zum Steinmetz & Steinbildhauer, die er 1998 erfolgreich beendete. Zu dieser Zeit war Dariusz schon fleißig damit beschäftigt, Häuserwände und alle anderen Wände mit seinen Werken zu veredeln. Aufgrund der öffentlichen Lage seiner Werke, wurden diese aber zumeist entfernt oder verunstaltet. Dies ärgerte ihn zunehmend und er begann seine Kunst auf Leinwänden festzuhalten. So wechselte er von der Sprühdose und der Arbeit auf der Straße in ein kleines aber feines Atelier und zu Öl- und Acryl-Farben. Fortan malte er seine Werke im Kubistischem Stil. Und so malte er und malte er bis er sich eines Tages sagte: “Hm, alles gut und schön aber irgendwie juckt der Finger”. Was soviel heißen sollte, dass ihm das Sprühen auf der Straße fehlte. Und so kombinierte er Acrylfarbe und Spühdose miteinander. Mit dieser Umstellung vollzog sich auch der Wechsel zum Surrealistischen Stil, dem er bis heute treu geblieben ist.

Es ist auch sehr gut möglich, dass der eine oder andere von euch schon einmal vor einem Werk des Künstlers stand. Denn seit 1996 stellt er seine Kunst in regelmässigen Abständen der Öffentlichkeit vor.

So waren bereits das KiJuKuZ (1998), das Stadthaus Böcklerpark (1999), Café Brennbar (bereits mehrmals), die Berliner Aidshilfe (2003) sowie das Viktoria Quartier (2007) Ausstellungsorte seiner Kunstwerke. Und für alle die Interesse haben, für Ende des Jahres ist eine Ausstellung mit dem Thema “Die sieben Todsünden” geplant.

Derzeit ist Dariusz aber voll und ganz mit seiner Abschlussprüfung zum Steinbildhauer beschäftigt. Interessanterweise hat er sich für den praktischen Teil seiner Gesellenprüfung etwas ganz besonderes einfallen lassen. Mit einem Modell von einem in ein Kranzgesims eingelassenen Löwenkopf hat er sich beworben um seinen ganz eigenen Beitrag bei Errichtung des Berliner Stadtschlosses zu leisten. Sollte dies erfolgreich sein, dürfen wir nach der Fertigstellung des Schlosses einen kleinen Beitrag von unserem heute hier vorgestellten Künstler bewundern. Und wenn diese Hürde genommen ist, wird sich Dariusz in die Vorbereitungen seiner Ende 2009 geplanten Ausstellung stürzen. Zudem warten zahlreiche andere Projekte des Künstlers auf ihre Fertigstellung beziehungsweise Durchführung. Wie zum Beispiel “Cans People”. Hierbei handelt es sich um Skulpturen aus Luft härtender Ton.

Es sollte mich nicht wundern, wenn auch unser Trend Scout sich eines Tages hier einfindet um über das ein oder andere Skurrile zu berichten. Auf der Mittelseite findet ihr wieder ein Werk des Künstlers zum herausnehmen und an die Wand klatschen. Zu guter letzt sei erwähnt, dass ab dem 8. Juni ausgewählte Werke des Künstlers im Campo Estilo ausgestellt werden. Mehr über Dariusz und seine Kunst erfahrt ihr online unter www.dariusz-gierlowski.de

Fotos Dariusz/Bericht Olly

 




Kunst im Kiez – Djibutie der wandelnde Geist

So stand ich nu in Wilhelmsruh. Wilhelmsruh? Was hat das mit Kreuzberg zu tun? Nix. Da aber den ganzen Sommer über Kunstdrucke vom Künstler Djibutie im “Campo Estilo” ausgestellt und verkauft werden, schließt sich der Kreis. Und das Ganze ist wieder “Kunst im Kiez”.

Unser heutiger Künstler trägt den klangvollen Namen Djibutie. Vor 30 Jahren wurde er in Berlin-Pankow geboren, ist dort aufgewachsen und auch zur Schule gegangen. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er, wie bereits oben erwähnt, in Wilhelmsruh. Und das in einem urtypischen Maler-Atelier. Der Raum, ausgeleuchtet mit einem halben Dutzend Lampen, ist in allen Ecken gefüllt mit Kunstwerken. Und auch die Wand bietet nur noch begrenzte Möglichkeiten neue Kunstwerke aufzunehmen. Die meisten von ihnen sind vollendet, einige warten noch auf ihre Fertigstellung. Und ür den kreativen Notfall stehen selbstverständlich immer ein paar unberührte Leinwände bereit. Auf den beiden Arbeitsflächen herrscht, aus der Sicht eines Laien, ein absolut undurchsichtiges Chaos. Dutzende Pinsel, von klein bis groß, von dick bis dünn. Etliche Fläschchen und Schälchen, Tuben und Dosen gefüllt mit den verschiedensten Acrylfarben. Wahnsinn. Nachdem ich mir einen ersten Eindruck verschafft hatte, war nun der Zeitpunkt gekommen Djibuti mit etlichen Fragen zu löchern.

Das er 30 Jahre jung ist. Abgehakt. Und für die Frauen, die auf große Männer stehen und die es interessiert, er ist 193 cm! Gerne hätte ich auch ein Foto präsentiert, aber da der Künstler seine “Fresse”* nicht in der Presse sehen möchte und ich das selbstverständlich akzeptiert habe, gibt es ein Foto mit Rücken. Noch ein heißer Tipp: Das absolute Lieblingsmotiv des Künstlers sind Frauen.

Der künstlerische Werdegang liest sich wie folgt: seit dem Jugendalter künstlerisch tätig, erfolgte 1997 die Umstellung von der Sprühdose zur Air-Brush Pistole. Und seit 2007 betreibt er seine Kunst offiziell. Das derzeitige Thema des Künstlers heißt “Versteinert”. Die Inhaltliche Vorgabe dabei ist die Versteinerung von Menschen und Menschenteilen in Landschaften.

Nach und nach sah ich mir einige der fertiggestellten Bilder an. Und was soll ich sagen, ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Zugegeben, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet. Aber die fein dargestellten Details bei den abgebildeten Menschen, Landschaften und Gebäuden waren faszinierend. Dazu kam ein unglaubliches Farbenspiel, gepaart mit einzigartigen Übergängen. Eine Ausstellung zu diesem Thema, ist für den Sommer 2009 geplant. Und damit der liebe Djibutie nicht verhungert, stehen selbstverständlich auch einige Werke zum Verkauf. Der Preis wird nach dem jeweiligen Aufwand berechnet und beginnt bei Bilder der Serie “Versteinert” bei 3500 €. Neben seinem derzeitigen Thema, beschäftigt er sich unter anderem auch mit Portraits und illustrativen Landschaften sowie Auftragsarbeiten.

Und schon sind wir wieder am Ende. Weitere Informationen zum Künstler und Abbildungen seiner Werke findet Ihr unter: www.myspace/djibutie.de

Ich bedanke mich bei Djibutie

(*O-Ton des Künstlers)