WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_transient_doing_cron', '1714951046.2342119216918945312500', 'yes') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_timeout_theme_roots', '1714952847', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

WordPress-Datenbank-Fehler: [INSERT,UPDATE command denied to user '38938_1.usr1'@'192.168.43.121' for table 'wp_options']
INSERT INTO `wp_options` (`option_name`, `option_value`, `autoload`) VALUES ('_site_transient_theme_roots', 'a:2:{s:5:\"exray\";s:7:\"/themes\";s:6:\"merlin\";s:7:\"/themes\";}', 'no') ON DUPLICATE KEY UPDATE `option_name` = VALUES(`option_name`), `option_value` = VALUES(`option_value`), `autoload` = VALUES(`autoload`)

Schlagwort: Oberbaumbrücke - Der Kreuzberger

Kunst… selbstverständlich

Die, vom Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. organisierte, 9. Open Air Gallery an den Sonntagen, 3. Juli und 7. August 2011, auf der Oberbaumbrücke wird über 100 internationalen und nationalen Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke zu zeigen und zu verkaufen. Die Standgebühr ist inzwischen auf €80 gestiegen.

Die Veranstaltung ist als Ganze bei über 38,000 Besuchern (im vorigen Jahr) eine gewinnbringende Angelegenheit für die Gastronomen vor Ort und ringsherum, für die Sponsoren, die Lokalpolitiker und viele andere Geschäftstüchtige. Die Einzigen, die viel riskieren und oft leer ausgehen, sind die Hauptattraktion und raison d‘etre der ganzen Veranstaltung, die Künstler.

Ein Fragebogen befragte nach der Veranstaltung im vorigen Jahr die teilnehmenden Künstler zu deren Zufriedenheit, dem Ort, einem angedachten hochwertigen Katalog, der Öffentlichkeitswerbung und sonstigen vordefinierten Verbesserungsvorschlägen. Eine Erhebung von (anonymen) wirtschaftlichen Daten, wie die Umsätze der Künstler abzüglich der Auslagen und Standgebühren, wird außen vor gelassen.

Vor einigen Jahren hatte ich mir –als dies noch erlaubt war- einen Stand mit einem befreundeten Maler geteilt. Trotz großem Interesse seitens der Besucher und der Presse – ein Kunstwerk von meinem Kollegen wurde sogar für Zeitungsleitartikel verwendet – hatten wir beide weder ein Kunstwerk verkauft noch wirtschaftlich relevante Kontakte geknüpft.

In den Jahren danach habe ich frei, wie es bei mir üblich ist, vor Ort ein Ölbild gemalt, in der Nähe des Kunstmarktes. Dabei hatte ich die Gelegenheit, zumindest auf der Kreuzberger Seite, die strömenden Besucher zu beobachten und mich mit vielen zu unterhalten. Während der ca. 6 Stunden, die ich da stehe, habe ich äußerst selten gesehen, dass gekaufte Kunstwerke unter dem Arm mitgetragen werden. Von den mir erzählten Kaufpreisen war ich immer erstaunt, was für Schnäppchen manche Besucher erzielt hatten. Die Künstler taten mir leid.

Dass die Künstler vermutlich froh sein sollen, dass ihnen überhaupt eine Plattform angeboten wird, wird für selbstverständlich seitens der Veranstalter angenommen. Diese Haltung offenbart wenig Vertrauen in die Künstler und deren Arbeiten, auch – und noch wichtiger – von den Künstlern selbst. Vergleichbar ist die Einstellung der Veranstalter auch mit der von vielen Café- und Restaurantbesitzern, die deren Räumlichkeiten innen gratis mit Kunstwerken und deren Fassaden mit schlecht bezahlten Wandmalereien „dekorieren“ lassen. Viele Künstler schätzen sich selbst dermaßen schlecht ein, dass sie auf eigene Kosten solche Räume mit ihren Arbeiten bestücken, statt diese zu verkaufen oder zu vermieten. Im Gegensatz zu Galeristen, haben Restaurantbetreiber keinerlei Anreiz Kunstwerke an Dritte zu verkaufen. Ob ein Restaurantbesitzer froh sein soll, dass ein Künstler für die Öffentlichkeit bei ihm tagtäglich – gratis – esse, damit andere sehen, wie voll das Restaurant ist? Absurd, oder?

Als Alternative schlage ich vor, dass Café- und Restaurantbetreiber die Originalkunstwerke mieten oder preiswerte Drucke kaufen und ihre Räumlichkeiten damit verschönern. Wenn solche Angebote nicht angenommen werden, kann der Künstler sicher sein, dass die Kunstwerke nicht ernst genommen, bzw. als nicht wert verstanden werden. Die Künstler würden diese Haltung zum eigenen Nachteil nur bestätigen, wenn keine Bezahlung gemacht wird. Sie sollten nicht vergessen, dass sie in einem harten marktwirtschaftlichen Raum agieren.

Man braucht mit keinem Mitleid haben, wenn der Luxusgegenstand Originalkunst einem Restaurantbetreiber „zu teuer“ ist, da er schließlich großformatige Fotos von der Oberbaumbrücke bei IKEA für billig kaufen kann. Diese habe ich in zwei Restaurants im Wrangelkiez schon gesehen.

Zum Schluss eine Berichtigung des Eingangstextes:

Über 100 internationale und nationale, vom Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. gebührend honorierte Künstler präsentieren der Öffentlichkeit ihre Kunstwerke an den Sonntagen, 3. Juli und 7. August, auf der 9. Open Air Gallery auf der Oberbaumbrücke und geben damit dem Bezirk und Berlin die Möglichkeit ihr kulturfreundliches Gesicht zu zeigen.

William Wires, Mai 2011




Der Touri-Tipp – Die Oberbaumbrücke …

Die Oberbaumbrücke liegt zwei, drei Schritte vom U-Bahnhof Warschauer Straße entfernt und ist das Wahrzeichen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Wenn man mit der U-Bahn anreist fährt man unweigerlich über sie hinweg.

Im Jahre 1893 waren zeitgleich zwei Brückenbauprojekte in Planung. Zum einen sollte ein Ersatzbau für eine in die Jahre gekommene hölzerne Straßenbrücke entstehen. Zum anderen erhielt die Firma Siemens & Halske die Baugenehmigung für eine Eisen-bahnbrücke. Vor Baubeginn einigte man sich jedoch darauf, eine kombinierte Straßen-/ Eisenbahnbrücke zu bauen.

Die architektonischen Grundlagen bildeten die unter der Leitung von Stadtbauinspektor Pinkenburg und unter der Mithilfe der Architekten Otto Stahn erstellten Pläne für die ursprünglich geplante Straßenbrücke.

Das neugotische Bauwerk entstand in den Jahren 1894 bis 1896. Nach ihrer Fertigstellung bot sie zunächst dem allgemeinen Straßenverkehr sowie Fußgängern die Möglichkeit die Spree zu überqueren. 1902 wurde dann auch der Betrieb auf dem Hochbahn-Viadukt aufgenommen. Dem beschaulichen Fußgänger bot sich der Anblick eines in mittelalterlicher Art ausgeführten Kreuzganges. Die beiden Türme auf dem mittleren Brückenbogen waren mit ihren herausragenden Wehrgängen dem Mitteltorturm der Stadtmauer in Prenzlau und einem Torturm in Kyritz nachempfunden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde, wie so vieles in unserer schönen Stadt, auch die Oberbaumbrücke erheblich beschädigt und auf Befehl Adolf Hitlers teilweise gesprengt. Dabei wurde der mittlere Gewölbe-bogen zerstört der später durch eine provisorische Brücke aus Stahl ersetzt wurde. Bis Mitte 1961 konnten Fußgänger die Brücke nutzen um vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor oder umgekehrt zu gelangen. Außerdem boten einige Händler den Besuchern des West-Sektors ihre Waren an. Die Wechselstuben, die auf Kreuzberger Seite ansässig waren, boten ihre Dienste meist zu fairen Konditionen an. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 war die Brücke komplett gesperrt und wurde erst 1972 als “kleiner Grenzübergang” wieder für Fußgänger freigegeben.

Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 fand ein Architektenwettbewerb für die Grundsanierung der Brücke statt, und wie für Berlin üblich, fanden sich genügend Interessenvertreter, die sich gegenseitig in ihren Kompetenzen beschnitten sahen. Und so mussten die Pläne des Architekten Santiago Calatrava auf Wunsch von Denkmalschützern, Vertretern der Schifffahrtsbehörde, Experten von Bauämtern und schlussendlich der beiden zuständigen Stadtbezirke bis zu ihrer Umsetzung mehrfach überarbeitet werden. Im Jahre 1995 war es dann aber endlich soweit und die Oberbaumbrücke konnte erneut und im frischen Glanz für den allgemeinen Fußgänger- und Straßenverkehr freigeben werden. Bereits drei Jahre später entbrannte der freundschaftliche “Streit” zwischen den Friedrichshainern und den Kreuzbergern um die Vorherrschaft über die Brücke. Und so findet fast jedes Jahr direkt auf der Oberbaumbrücke eine Obst- und Gemüseschlacht statt, die seinesgleichen sucht. Am Ende wird dann ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert und diskutiert, wer denn nun eigentlich gewonnen hat.

Und damit Ihr auch noch den Rest der Geschichte erfahren könnt, haben wir die schicke, von der Stadt Berlin gesponserte Informationstafel auf Kreuzberger Seite (auf der anderen gibt´s keine) von Schmierereien und lästigen Aufklebern befreit.

TIPP: Auf der Friedrichshainer Seite von der Oberbaumbrücke findet ihr die “East Side Gallery”, die derzeit aufwendig saniert wird.

Verkehrsanbindung: U1 – U-Bhf Warschauer Straße