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Schlagwort: Pixie - Der Kreuzberger

PIXIE – Andrea Mohr im Interview

Wer sich den Kreuzberger regelmäßig zu Gemüte führt weiß, daß Andrea Mohr vor ein paar Monaten gemeinsam mit Howard Marks im Kit Kat Club mit der Show „Pixie meets Mr. Nice“ zu Gast war. Da mich ihre Show, die hauptsächlich ihr Leben als Schmugglerin behandelte, sehr beeindruckt hat, bin ich erfreut darüber euch diese Frau und ihr facettenreiches Leben vorstellen zu dürfen und ihr in einem Interview einige Fragen dazu sowie zu ihrem neuen Buch „Pixie“ stellen durfte.

Zunächst möchte ich euch einen kurzen Überblick zu ihrem Leben verschaffen.

Andrea Mohr kam am 19. Juli 1963 in Neustadt an der Weinstraße zur Welt. Dort besuchte sie die Grundschule und absolvierte ihr Abitur. Im Anschluß daran besuchte sie sie zur Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin die Abendschule „Inlingua“ in Mannheim. 1985 begann sie an der Freien Universität Berlin ein Studium in Japanologie und Amerikanistik. Fest nach Berlin gezogen ist sie dann allerdings erst 1986.

Von da an arbeitete sie regelmäßig in verschiedenen Cabarets der Stadt als Stripteasetänzerin. Zwischendurch verdiente sie ihr Geld auch als Fotomodel und Hostess. Diese beiden Berufe brachten sie in ferne Länder wie Tokio, Kyoto und Los Angeles. 1996 kehrte sie Berlin endgültig den Rücken und zog gemeinsam mit ihrem damaligen Mann nach Australien in die Stadt Melbourne.

Ab diesem Zeitpunkt beherrschten die Drogen ihr Leben in allen Belangen. Nicht nur, dass sie Drogen jeder Art konsumierte, nun war sie mit in das Geschäft um das schnelle Geld eingestiegen und organisierte den Handel mit der begehrten Ware. Für die Lagerung des damit verdienten Geldes hatte sie extra eine Wohnung angemietet, von deren Lage nur sie selber Kenntnis hatte. Es hätte alles so gut weiterlaufen können. Hätte. Wenn da nicht die „Spielverderber“ der Staatsmacht, genauer gesagt die Mitarbeiter der Drogenfahndung gewesen wären. Diese observierten Andrea Mohr und ihr geschäftiges Treiben und am Ende musste sie für fünf Jahre in ein australisches Gefängnis einwandern.

Verurteilt wegen der Mittäterschaft bei der Einfuhr von 5,5 Kilogramm Kokain. Nachdem sie ihre Strafe abgesessen hatte, wurde sie 2004 nach Deutschland ausgewiesen. Sie lebt seitdem wieder in ihrer Heimatstadt Neustadt an der Weinstraße. Sie arbeitet als Freie Autorin und hat Bücher wie „Trends und Lifestyle in Berlin“, „Kulinarische Entdeckungsreise durch Niederösterreich“ und „Eine Weinreise durch die Pfalz“ geschrieben.

Sie veröffentlichte eine Reihe von Kurz-geschichten, von denen zwei auch ihren Weg in das Buch von Howard Marks, „Tripping“, fanden.

Ihr neuestes Werk, dass am 5. Januar 2011 erscheint hat ihren Spitznamen „Pixie“ zum Titel. In Australien ist es bereits seit Juli 2009 auf dem Markt und gehört dort landesweit zu einem der meistverkauften Bücher. Glück für uns, denn somit entschied sich Andrea das Werk ins deutsche zu übersetzen und somit auch uns zugängig zu machen. „Pixie“ – handelt von ihrer Zeit als Drogenschmugglerin. Die Haftzeit im australischen Frauengefängnis und von der Polizeikorruption in Melbourne.

Nun fragt man sich unweigerlich, was eine Frau zu so einem Leben bewegt hat und wie sie rückblickend auf das Geschehene ihre Zukunft sieht. Ob es wirklich nur die 5,5 Kilo Kokain waren die durch ihre Hände gegangen sind und andere Fragen zu ihrer Person, kläre ich nun im Interview mit Andrea Mohr.In Deinem Buch „Pixie“ schreibst Du sehr ausführlich über Dein Leben mit Drogen.

Wann hattest Du den ersten Kontakt mit bewußtseinserweiternden Substanzen?

Andrea: „Mit 14 Jahren habe ich meinen ersten Joint auf dem Schulhof geraucht“ und fügt lachend an: „Fortan habe ich mit den anderen fast in jeder Pause gekifft. Es war auch die Zeit, wo wir alle gerne Hippies gewesen wären. Als ich 16 war, sind wir mit dem Auto durch Frankreich gefahren, haben hier und dort gecampt, vieles konsumiert und haben einfach eine schöne Zeit gehabt.“

Du hast 10 Jahre in Berlin gelebt. Wo hast Du gewohnt und in welchen Cabarets hast Du gearbeitet?

Andrea: Am Anfang habe ich in Charlottenburg gewohnt. Als ich dann Carl kennen- gelernt habe bin ich mit ihm zusammen nach Schöneberg in die Naumannstraße gezogen. Gearbeitet habe ich unter anderem in einem Cabaret in der Martin-Luther Straße, ebenfalls in Schöneberg.“

Du hast durch Deine Arbeit viel von der Welt gesehen. Kannst Du sagen wo es Dir auf Deinen Reisen am besten gefallen hat?

Andrea: „Das ist schwierig so genau fest-zulegen. Aber ich würde sagen Südameri-ka hat mich sehr beindruckt und dort insbesondere Chile, ansonsten hat der Asiatische Raum seinen Reiz.“

Wie bist Du in das Geschäft mit dem Drogenhandel reingerutscht?

Andrea: „Ich hatte schon immer das Talent die richtigen Leute kennen zu lernen. Auf meinen Reisen als Fotomodel und Hostess habe ich viele Länder gesehen und noch mehr interessante Leute getroffen. Man sitzt in einer Bar, kommt mit einigen Leuten ins Gespräch und schon war wieder ein neuer Kontakt entstanden. So kam dann auch der Einstieg ins Drogengeschäft zustande. Ich lernte in einer dieser Bars einen Mann kennen, unterhielt mich eine Weile mit ihm und kurze Zeit später waren die ersten Kilos Kokain unterwegs. Später, als beiderseitiges Vertrauen vorhanden war, wurden die Mengen immer größer.“

Kannst Du Angaben zu den Mengen machen, die Du damals geschmuggelt hast?

Andrea: „Nein, nur soviel, es waren keine geringen Mengen.“

Hast Du aus rein finanziellen Gründen angefangen mit Drogen zu handeln oder gab es für Dich auch einen ideologischen Hintergedanken bei der Sache?

Andrea: „Selbstverständlich war der Verdienst auch ausschlaggebend. Wodurch verdient man sonst so schnell, so leicht soviel Geld? Aber ich war und bin für die Legalisierung sämtlicher Drogen. Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden können was er konsumieren möchte, ohne sich dabei strafbar machen zu müssen. Zudem fördert ein Verbot die Kriminalität und Machtkämpfe um die Vorherrschaft im Geschäft. Desweiteren wird der Stoff, bis er den Endverbraucher/Konsumenten erreicht mehrfach gestreckt, sodaß am Ende nur noch 30 Prozent der ursprünglichen Droge und 70 Prozent an irgendwelchen Zusatzstoffen/Streckmitteln enthalten sind, was die Gesundheit unnötig gefährdet. Und das Thema zu tabuisieren ist nicht gerade zuträglich für die Aufklärung um den „Mythos“ Droge. Das Alkoholverbot in den USA hat seinerzeit gezeigt, wohin solche Restriktionen führen.“

Wie hast Du das Geschaft mit den Drogen aus Deiner Sicht erlebt?

Andrea: „Es war ein ständiges Katz und Maus Spiel mit den Behörden. Man selber versuchte die Ware sicher von A nach B zu bekommen. Dabei war man immer wieder auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, das Geschäft sicher über die Bühne zu bringen. Wenn eine Route aufgeflogen ist, mußte für den nächsten Deal eine neue Lösung gefunden werden. Es war enorme Kreativität gefragt aber einen Weg gab es immer.“

Wie lief so ein Geschäft ab?

Andrea: „Die Deals waren gut organisiert. Die Kolumbianer haben die Ware bis an die Elfenbeinküste geliefert und ich habe sie von dort, meistens per Schiff, nach Australien weitergeleitet.“

Fällt Dir eine lustige, unglaubliche oder eine brenzlige Situation ein, die Du erlebt hast?

Andrea: „Einmal saß ich mit meinem kolumbianischen Freund, mit dem ich die meisten meiner Kokain Geschäfte abgewickelt habe, an der Elfenbeinküste in Benin in einem Art Apartement. Wir trafen uns immer irgendwo auf der Welt, wie in Aruba, in Los Angeles, Quito, Hawaii.Im Apartement gab es zwei Räume, der eine war ausgestattet mit einem Tisch und ein paar Stühlen, nebenan war ein Schlafzimmer, das eingerichtet war wie ein Hotelzimmer. Als ich mit meinem Freund am Tisch saß, bemerkte ich diese Stapel mit Kosmetiktüchern, total verpackt, also industriell verpackt, ungeöffnet. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er eine Allergie hatte, bei der man so viele Taschentücher bräuchte, oder einen Mörder-Schnupfen oder so. Ich fragte ihn, ob er nun in den Handel von Kosmetiktüchern eingestiegen wäre. Er lachte und sagte, dies sind 250 Kilo Kokain, bereit um morgen verschifft zu werden.

Für den Bruchteil einer Sekunde schoss mir der verwegene Gedanke durch den Kopf in Afrika neben 250 Kilo Kokain verhaftet zu werden.

Als wir ins Schlafzimmer gingen, wo er mir einen Koffer gab der präpariert war um Geld zu schmuggeln, öffnete er den Kleiderschrank und 100$ Noten fielen uns entgegen und erschlugen uns beinahe. Er entschuldigte sich, aber er kann das Geld nicht so schell waschen, wie es kommt.

Ach da fällt mir ein: Wie stellst du dir einen kolumbianischen Gangster vor?

Man sieht doch so einen dunkelhäutigen Typ vor sich mit nacktem Oberkörper, die Waffe hängt lässig über der Schulter, heißen Salsa tanzend, stimmts?

Mein kolumbianischer Freund schaute immer aus wie der perfekte Geschäftsmann.Mein Freund trug einen Anzug und ein Hemd, immer frisch gebügelt.“

Wo wir gerade bei Vorstellungen sind. Ich kann mir vorstellen, das Du es als Frau in einer typischen Männerdomäne nicht immer einfach hattest.

Andrea: „Im Gegenteil, in dem Geschäft war es als Frau in gewissen Situationen einfacher für mich. Mit den Geschäftspartnern gab es nie Probleme deswegen, ich wurde immer mit Respekt behandelt.“

Wie ist die Drogenfahndung damals auf Deine Spur gekommen?

Andrea: „Mein damaliger Mann Werner war ein Freund von Andrew Fraser. Andrew Fraser war ein Staranwalt aus Melbourne, der viele Größen aus der Unterwelt erfolgreich verteidigt hat. Dadurch war er den Behörden natürlich ein Dorn im Auge und sie überwachten ihn. Bei einem Besuch meines Mannes bei ihm, hörten die Beamten jedes Wort ihres Gesprächs und die währenddessen auftretenden und für den Kokainkonsum typischen Geräusche mit. Die Beamten haben Verdacht geschöpft und sich gesagt, den schauen wir uns auch mal näher an. Seit diesem Zeitpunkt standen wir und somit auch mein Geschäft unter staatlicher Überwachung und endete mit meiner Verhaftung.“

Wie hast Du die Haftzeit erlebt?

Andrea: „Ich war für fünf Jahre im Hochsicherheitsgefängnis als High Profile Fall im schlimmsten Gefängnis für Frauen in Victoria im Dame Phyllis Frost Center, unter Häftlingen als Deer Park bekannt, inhaftiert. Nach zwei Jahren hinter Gittern, als ich endlich verurteilt worden war, begann ich mein Studium in „Creative writing“ (kreatives Schreiben, Anm. d. Red.). Ich war eine der ersten Frauen, die um die Erlaubnis kämpfte, über Fernkorrespondenz im Gefängnis zu studieren. Ich entwickelte im Gefängnis unter anderem ein Peerworker Programm, eine Gemeinschaft von Häftlingen die versuchten das Leben hinter Gittern weniger brutal und unmenschlich zu machen. Denn bis dahin war der Gefängnisalltag mit Drogen, Überdosis, Selbstmord und Schlägereien übersät.“

Sind Dir Freunde aus Deiner Zeit des Drogenhandels geblieben?

Andrea: „Nein, aus dieser Zeit bestehen keine Kontakte mehr.“

Gibt es etwas was Du bereust oder würdest Du alles noch einmal genauso machen?

Andrea: „Das Einzige was ich wirklich bereue ist, daß ich meinen Eltern mit einem Teil meines Lebens viel Kummer und Sorge bereitet habe. Alles andere ist wie es ist und da bereue ich auch nichts.“

Wie gehen Deine Eltern und Dein Umfeld heute mit Deiner Vergangenheit um?

„Meine Eltern haben die ganze Zeit zu mir gehalten und an meiner Seite gestanden. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Als ich damals verhaftet wurde haben sie aus Deutschland alles in die Wege geleitet um mir Unterstützung zukommen zu lassen. Das mein Buch nun auch in Deutschland auf den Markt kommt macht sie stolz und das freut mich natürlich.“

Kannst Du kurz umreißen worum es in Deinem Buch geht?

„Pixie“ erzählt von einer Welt, die nur wenige kennenlernen. Mein Lebenslauf öffnet dem Leser die Augen, führt ihn in eine Welt des Drogenschmuggels, Hostessen, Geldwäsche und anderen kriminellen Machenschaften. Ich erzähle darüber wie ich im großen Stil weltweit operierte und berichte ehrlich aus meinem teilweise glamourösen Leben. Auf Reisen rund um die Welt, traf ich prominente Personen wie Danny de Vito oder Michael Leeson.

Hat Deine kriminelle Vergangenheit heute noch Auswirkungen auf Dein Leben?

Andrea: „Ich darf nicht mehr nach Australien einreisen. Wie es mit anderen Ländern wie Amerika oder China aussieht, kann ich dir nicht sagen. Aber die haben sich ja auch bei diesem Thema immer etwas engstirnig. Ansonsten habe ich keine Nachteile, die mich beeinträchtigen würden.“

Hast Du noch einen Koffer in Berlin oder anders gefragt, hast Du hier noch Freunde aus Deiner Berliner Zeit und besuchst Du noch ab und zu die Hauptstadt?

Andrea: „Ja, ab und zu schaue ich bei Freunden vorbei und auch in der nächsten Zeit werde ich wohl öfter in Berlin sein um mein Buch zu präsentieren.“

Denkst Du manchmal darüber nach wie Dein Leben anders hätte verlaufen können?

Andrea: „Ja klar, solche Momente gibt es bei mir. Ich glaube, jeder stellt sich zwischendurch die Frage, was wäre wenn? Zum Beispiel als ich damals schwanger war und abgetrieben habe, das geht mir heute schon noch ab und zu durch den Kopf.“

Wie hast du Howard Marks kennengelernt?

Andrea: „Januar 2008 fand ich seine Website im Internet, schrieb ihn an, da seine Biographie der meinen so ähnlich ist. Dann schickte ich ihm einige meiner Kurzgeschichten. Die fand er toll, wählte zwei für sein neues Buch „Tripping“. Daraufhin im April 2008 lernten wir uns kennen als er nach Mannheim kam zu Besuch. Wir sind Freunde und treffen uns ab und zu. Er ermunterte mich immer wieder, mit demSchreiben weiter zu machen. Das gab mir den Mut mein Manuskript für „Pixie“ an Hardie Grant Books zu schicken. Ich denke man kann sagen, dass Howard mich entdeckte. Als mein Manuskript fertig war, also lektoriert, da habe ich es ihm geschickt und er fand es brillant, gab mir den Kommentar für den Einband. Wir standen auch schon einige Male zusammen auf der Bühne in „Pixie meets Mr Nice“.

Wie sieht Deine Zukunft aus?

Andrea: „Ich kann so langsam von den Einnahmen die ich als Schriftstellerin habe, meinen Lebensunterhalt bestreiten. Ich werde also versuchen meine Arbeit als Autorin weiter auszubauen.Von Januar bis März bin ich unterwegs um mein Buch vorzustellen. Desweiteren plane ich mit meiner Show „This is not a Striptease“ im nächsten Jahr auf Tournee zu gehen, sodaß ich derzeit recht optimistisch bin, was meine Zukunft angeht.“

Ich danke dir für das Interview und wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Buch „Pixie“.Die Internetseite von Andrea Mohr mit weiteren Informationen, Bildern sowie einigen Mitschnitten von Abhörprotokollen der Drogenfahndung aus ihrer Observation findet ihr unter:

www.andreamohr.de

Titel: Pixie. Vom Drogen-Jetset in den Frauenknast. Mein Leben.
Autor: Andrea Mohr
im Deutschen gebunden mit Schutzumschlag
Paperback in English
Seiten: ca. 320 (English 368)
Originaltitel: Pixie
Originalverlag: Hardie Grant Publishing
Deutscher Verlag: VGS Egmont
ISBN: 978-3-8025-3742-4
Erscheint in Deutschland: 05. Januar 2011
Preis: 19,99 €




Howard Marks – Dopestorys über Señor Nice im KitKat Club

Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass ich von Howard Marks und seinem bevorstehenden Auftritt im KitKat Club erfuhr. In der Klatschpresse las ich einen achtzeiligen und gut versteckten Text der auf dieses Ereignis hinwies. Da ich zufälligerweise gerade an einer Buch-vorstellung von “Dope Stories” und “Señor Nice” saß, fügte sich die Möglichkeit, den Autor persönlich kennenzulernen, in meine Arbeit optimal ein. Komisch ist es aber schon, dass selbst der Verlag, mit dem ich seit längerer Zeit aufgrund des Berichtes in Kontakt stehe, mich nicht auf diesen Termin hingewiesen hat.

 

Zur Person:

Howard Marks (65), war in den ´70 und ´80 Jahren im großen Ausmaß dafür verantwortlich, dass Marihuana und Haschisch die Konsumenten weltweit erreichte. Von den Anbaugebieten in Asien, Südamerika und Pakistan schmuggelte er in seinen Glanzzeiten bis zu 50 Tonnen, der von staatlicher Seite her verbotenen Pflanzenteile, mit Hilfe von Flugzeugen und Frachtschiffen, quer über den gesamten Globus zu den Abnehmern in Australien, Amerika und Europa. Seit der Verhaftung und einer mehrjährigen Haftstrafe in einem amerikanischen Gefängnis ist aus dem ehemals erfolgreichen Drogenschmuggler ein nicht minder guter Schriftsteller und Unterhaltungskünstler geworden.

Dieser ehrenwerte Mann, der früher unter anderem als “Mr. Nice” seine Geschäfte abwickelte, besuchte am 17.07.2010 unserer Stadt um über seine Erlebnisse und die Erfahrungen die er im Zusammenhang mit seinem Beruf als Drogenschmuggler gemacht hat zu berichten.

Mit Kamera, Aufnahmegerät und jeder Menge Vorfreude auf diesen viel versprechenden Abend begab ich mich in Richtung Veranstaltungsort. Da ich schon reichlich spät dran war, hatte ich Bedenken noch eine Eintrittskarte zu bekommen. Ich kam, unter dem Einfluss von der in meiner Vorbereitungszeit auf dieses Ereignis eingenommenen Substanzen, am Ort des Geschehens an und war……der 1! Wie konnte das sein? Der Veranstalter hatte in der Hoffnung, dass sich weitere Zuschauer einfinden würden, um den Worten des Meisters zu lauschen, den Beginn der Veranstaltung um 30 Minuten auf 21:30 Uhr verschoben. Ich nutzte die Zeit des Wartens sinnvoll und brachte eine weitere Dosis der bewußseinsverändernden Substanz in meinen Körper ein und ließ mich auf einem der noch leider zahlreich freien Plätze nieder. Und so waren es sechs Leute die sich im kleinen Kreis um Howard scharten um seinen Auftritt zu verfolgen. Mit einer kurzen Begrüßung der Anwesenden durch Howard und seiner durchaus charmanten Begleitung Andrea Mohr, die an diesem Abend ebenfalls aus ihrem Leben berichten sollte, begann der Abend.

Einleitend wurde ein Film mit Interviews von DEA-Agenten und anderen Personen, die ihn über Jahre hin verfolgten und schließlich auf Mallorca fest-nahmen, gezeigt. Anhand dieser Aus-sagen wird deutlich, wie geschickt er es verstand, sein Spiel mit den Behörden zu treiben. Der nachfolgende Auftritt baute auf den zuvor gezeigten Beitrag auf und ergänzte ihn durch weitere Informationen. Im Wechsel mit Andrea Mohr, die an diesem Abend über ihre eigenen Erfahrungen im Drogengeschäft berichtete, sprach Howard über sein abenteuerliches Leben, in dem er unter anderem als MI6-Agent gemeinsame Sache mit DEA-Agenten, IRA-Kämpfern und der Mafia machte.

Was ich persönlich am bemerkenswertesten fand und was Nachahmer bei ihren Planungen bedenken sollten, dass Howard ausdrücklich auf sein unermessliches Glück, das er in seinem bisherigen Leben und insbesondere bei der Arbeit als Schmuggler hatte, hingewiesen hat.

Um nur einige Beispiele zu nennen: Er hat sein Studium in Physik erfolgreich beendet, danach erfolgreich Drogen gehandelt und mit noch mehr Erfolg geschmuggelt. Kam, als er er-wischt wurde, vor Gericht damit durch, im Auftrag des englischen Geheimdienstes gehandelt zu haben und musste einige Jahre später in Amerika, zu 25 Jahren verurteilt, nur sieben Jahre davon absitzen. Völlig mittellos nach England abgeschoben, bekam er das Angebot sein erstes Buch “Mr. Nice” zu schreiben. Die Auftritte bei den Werbeveranstaltungen für seine Bücher waren so erfolgreich, dass er fortan auch als Unterhaltungskünstler mit seiner Show sein Geld verdiente. Ob es immer nur Glück oder nicht doch hier und da auch mal der richtige Kontakt im Spiel war, hat er nicht verraten.

Und damit Howard auf seine alten Tage auch in Zukunft nicht auf seinen “Guten-Morgen”-Joint verzichten muß, komme ich nun zum eigentlichen Grund dieses Berichtes. Mit “Dopestories” und “Señor Nice” sind nämlich vor einiger Zeit zwei weitere Werke erschienen, die ich euch an dieser Stelle kurz vorstellen möchte.

Das Buch mit dem fast zu erwartenden und passenden Titel “Dope Stories” behandelt Themen wie das amerikanische Knastsystem, was man darüber wissen sollte und was man dort lernt. Ich vermute, die meisten von euch haben noch keine Erfahrung mit den Sitten und Gebräuchen in Gefängnissen gemacht. Sollte sich dies im Laufe eures Lebens jedoch einmal ändern, bietet euch dieses Kapitel nützliche Tipps und Informationen für das korrekte Verhalten hinter Gittern. Des Weiteren findet ihr Ratschläge, wie man als Drogenhändler spurlos verschwindet. Vermutlich wurden diese Tipps mehrfach vom Meister persönlich auf ihren Erfolg hin getestet und über die Jahre, die er auf der Flucht war, perfektioniert. Kurz und knapp berichtet er auch über die schlimmsten 10 Sekunden seines Lebens. Sein Einsatz für die Legalisierung von Marihuana und die Aufklärungsarbeit zu diesem Thema, die er durch seine Bücher und Auftritte leistet, kommt genauso zur Geltung wie seine zahlreichen Reise-berichte aus den unterschiedlichsten Ländern wie Dänemark, Brasilien, Estland und Israel.

Zudem haben einige Gastautoren ihren Beitrag zu diesem Buch geleistet und Texte der Literaten Charles Baudelaire und von William S. Burroughs finden ihre Erwähnung. Kurzum findet man auf den 179 Seiten über dreißig Kurzgeschichten die fast alle irgendwie mit Drogen zu tun haben und sei es nur deshalb weil Howard darin vorkommt.

Fazit: Die Thematik des Buches ist klar vorgegeben und man bekommt, was man erwartet. Auszüge aus dem Leben eines, an erlebten Abenteuern, reichen Mannes. Es ist gut geschrieben und noch besser zu lesen, so dass ich nach wenigen Stunden, die es dauerte, das Buch in sich auf zu saugen, feststellte: Schade, das war´s schon!?

Die Endtäuschung währte nicht lang, denn schließlich gab es da ja noch ein weiteres Buch, das darauf wartete gelesen zu werden.

Das Werk mit dem Titel “Señor Nice” ist die Fortsetzung der erfolgreichen, in fünf Sprachen übersetzten und weltweit über 750000 mal verkauften Autobiographie von Howard Marks, die 1996 unter dem Namen “Mr. Nice” veröffentlicht wurde. Das Buch schließt nahtlos an diesen Bestseller an und Howard Marks bekräftigt mit dem zweiten Teil zu seinem Leben, den Ruf als intelligenter und unterhaltsamer Schriftsteller.

Er berichtet über die Jahre 1996 bis 2006. Die Zeit nach seiner Karriere als Schmuggler und die ersten Jahre in Freiheit. Seine ersten Schritte im Showgeschäft verlaufen erfolgreich und das Rahmenprogramm bei diesen Auftritten bietet hier und da Ereignisse, die Howard mit in die Geschichten einfließen lässt. Er schreibt über die Kandidatur für die “Legalize Cannabis Party” zum britischen Unterhaus und die dafür notwendigen Auftritte in Pub´s, Club´s, Bordellen und anderweitig skurrilen Orten an denen er Werbung für die Partei machte.

Interessante Einblicke in seinen Familienstammbaum bietet die von ihm intensiv betriebene Ahnenforschung. Diese ließ er auch bei seinen zahlreichen Aufent halten in den verschiedensten Ländern, nie außer Acht und brachte Unglaubliches zu Tage. Auf der Suche nach Spuren seiner walisischen Vorfahren bereiste er unter anderem Länder wie Panama, Jamaika, und Brasilien. Er folgte Hinweisen, die ihn auf die Spur von Henry Morgan, dem berüchtigsten Piraten der Karibik, brachte.

Er trifft auf seinen Reisen die unterschiedlichsten Leute an den unwirklichsten Orten dieser Welt. Zu den prominentesten Personen zählen dabei zum Beispiel Jimmy Page, Sean Penn und weitere Größen der Promiszene. Andere Begegnungen mit völlig unbekannten Personen, die er bei seinen Aufenthalten in den verschiedensten Ländern kennen lernte, waren von von nicht minder interessanter Natur.

Von Jamaika berichtet er über ein abgefahrenes Open-Air Konzert mit Musikgrößen aus der Region und schreibt ausführlich darüber, wie er den Tod vor Augen, auf einem Traktor durch den Dschungel rast.

Ihr erfahrt warum Howard Marks auf die Schweizer Behörden, denen er stets positiv gegenüber eingestellt war, einen starken Gram hegt. Hingegen ist er von den mexikanischen Behörden, die ihn bei seiner Einreise in das Land zu einer “Autogrammstunde” zwangen, stark begeistert.

 

Fazit:

Das Buch “Señor Nice” bietet nicht die gleich hohe Spannung wie das Buch “Mr. Nice”. Doch an Witz und Provokationen mangelt es in seinen Geschichten auch diesmal nicht. Für jeden, der das erste Buch gelesen hat, ein absolutes Muss.

 

Bezugsquellen

Erschienen sind die beiden Bücher “Dopestories” und “Señor Nice” im Edition Steffan Verlag und sind in jedem gut sortierten Buchladen zu finden oder aber zu bestellen. Auch der Hanfshop eures Vertrauens kann euch bestimmt bei der Beschaffung dieser Lektüren behilflich sein. Ihr könnt euch auch direkt an den Verlag wenden,

Edition Steffan Verlag

Hansaring 145-147

D-50670 Köln

Tel.-Nr.: 02 21/ 73916 73

www.edition-steffan.de

Dope Stories ISBN: 3-923838-55-7

Preis: 9,90€/180 Seiten

Señor Nice ISBN: 3-923838-54-9

Preis:14,90€/345Seiten