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Schlagwort: Wirtschaft - Der Kreuzberger

Bilderberger-Meeting 2016 in Dresden

Jedes Jahr finden sich internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur zum Bilderberger-Meeting zusammen um hinter verschlossenen Türen über aktuelle Themen des Weltgeschehens zu diskutieren. In diesem Jahr ist Dresden der Tagungsort und das Hotel Taschenbergpalais, in dem der Kongress stattfindet, vom 8.-12. Juni zu einer Hochsicherheitsfestung avanciert. Die Sicherheit hat oberstes Gebot, wenn sich der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, IWF-Chefin Christine Lagarde, der ehemalige Präsident der EU-Komission José Manuel Barroso, CEO von Royal Dutch Shell Ben van Beurden und weitere 130 international renommierte Personen zusammensetzen um über die politische Situation in den USA, die Zukunft Europas, die Lage im Nahen Osten, Cyber-Security und Zukunftstechnologien zu reden. Seit Beginn der Woche laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren um die Bannmeile rund um das Taschenbergpalais einzurichten. Gleichermaßen auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen derer, die sich gegen das 64. Treffen von hochrangigen Wirtschaftsführern, Politikern und Medienvertreter aussprechen und eine Verschwörung zur Erlangung der Weltherrschaft vermuten. Bis zu 600 Polizisten werden im Einsatz sein um einen reibungslosen Verlauf zu garantieren und sicherzustellen, dass die Gegendemonstrationen und die damit einhergehenden Veranstaltungen in dem angekündigten friedlichen Rahmen stattfinden. Darüber hinaus ist auch der Luftraum für Drohnen und Hobbypiloten gesperrt um unvorhersehbaren Eingriffen vorzubeugen.

Ob im Verlauf der Tagung tatsächlich nur die offiziell bekanntgegebenen Themen diskutiert werden oder nicht auch, wie von Bilderberger-Gegnern behauptet, festgelegt wird, wer der oder die nächste US-Präsident/in bzw. Bundesdeutsche Präsident/in wird, bleibt wie so vieles Gegenstand von Spekulationen. Aufgrund der, den Teilnehmern der Tagung auferlegte Geheimhaltung und der daraus resultierenden Spekulationen werden Kritiker des Bilderberger-Meetings gern in die Ecke Verschwörungstheoretiker gesteckt. Dagegen spricht jedoch, dass sich die, trotz der Versuche der Geheimhaltung an die Öffentlichkeit gelangten Entscheidungen im Nachhinein als wahr entpuppten. Zudem haben in den vergangen Jahren immer öfter auch die offiziellen Medien ihre Berührungsängste mit diesem Thema abgelegt und informieren ihre Leserschaft diesbezüglich recht ausführlich. Auch die Geheimhaltung seitens der Bilderberger hat sich gelockert, sodass im Gegensatz zu den vergangenen Jahren die Teilnehmerlisten und Themen der Tagesordnung im Vorfeld veröffentlicht wurden. Ob dies jedoch geschieht um Spekulationen entgegenzuwirken und ob die gemachten Angaben den Tatsachen entsprechen entzieht sich nach wie vor der öffentlichen Kenntnis. Berechtigte Kritik besteht nach wie vor daran, dass die Steuerzahler für die Sicherheitsmaßnahmen des als private Veranstaltung deklarierte Meetings zur Kasse gebeten werden.

Alle, die den Teilnehmern und dem Bilderberger-Meeting kritisch gegenüberstehen, haben die Möglichkeit, wenn auch zum Teil nur in begrenztem Ausmaß, ihren Unmut kund zu tun. Veranstaltungen finden an allen Tagen der Konferenz statt und sind den sozialen Medien zu entnehmen. Die Hauptveranstaltung beginnt am Samstag den 11. Juni um 13 Uhr.




Horch und Guck: Horchs Regimekritik (Teil 2)

»Und wie willst du deine Neuordnung der Gesellschaft den Unternehmen und Konzernen schmackhaft machen? Wenn man denen mit sozialer Gerechtigkeit kommt, drohen die mit Abwanderung und Verlagerung ihrer Unternehmen ins Ausland und bringt somit Arbeitsplätze in Gefahr.«

»Wir brauchen denen gar nichts schmackhaft machen. Sie haben die Wahl entweder sozial gerechter zu handeln oder sie können das Land verlassen.«

»Und dann sind alle Arbeitsplätze weg«, warf Guck ein.

»Mit Nichten, denn selbstverständlich wäre der Abzug der Unternehmen mit Bedingungen verbunden. Die Unternehmenseigner dürften lediglich den zu Beginn in das Unternehmen investierten Betrag mitnehmen, die durch die Angestellten und Arbeiter erwirtschafteten Gewinne würden durch den Staat konfisziert und verblieben im Unternehmen, welches bis zur Findung eines neuen, sozialerem Management, von einem, vom Staat bestimmten Verwalter geführt würde. Selbstverständlich verblieben auch, Patente, Forschungsergebnisse und das Wissen um spezielle Fertigungsprozesse in dem Unternehmen.«

»Du willst die Konzerne enteignen?«, fragte Guck erstaunt.

»Na klar, warum nicht. Sie bedrohen die Volkswirtschaft und auf diese Bedrohung darf die Politik nur eine Antwort kennen. Zudem sagen die Politiker doch immer, der Deutsche Staat lässt sich nicht erpressen. Was für Terroristen und die Organisierte Kriminalität gilt, muss doch auch für die organisierten Verbrecher aus der Wirtschaft gelten, wenn sie den Arbeitsplatzabbau als Druckmittel verwenden. Was glaubst du, wie das Land wirtschaftlich aufblüht, wenn nicht mehr die Aktienkurse und Dividenden im Vordergrund stehen, sondern ein gerechter Lohn, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuschläge für Sonderschichten. Die Kaufkraft läge endlich wieder in den richtigen Händen. Und das wäre alles kein Problem, wenn wir, wie ich bereits eingangs erwähnte, die dafür geeigneten Bürgerinnen und Bürger in den Politik hätten.«

»Das hört sich gut an, aber was machst du mit den Leuten, die aufgrund von technischem Fortschritt ihren Arbeitsplatz verlieren? Nimm die Landwirtschaft, die Automobilbranche oder die gern genommene Fertigbauweise von Häusern. Überall müssen Menschen den Maschinen Platz machen.«

»Auch dafür hält mein Plan eine Lösung bereit. Jedes Unternehmen, das Mitarbeiter kündigt, weil es die Produktion auf maschinelle Fertigung umstellt, muss das Gehalt der entlassenen Arbeiter weiterhin und in voller Höhe ausbezahlen. Im Gegenzug erhält das Unternehmen schließlich einen Mitarbeiter, der vierundzwanzig Stunden am Tag ohne Pausen arbeitet, keinen Lohn und somit auch keine Lohnerhöhung verlangt, keinen Urlaub braucht und keine Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld verlangt und wenn er krank wird, kommt der Werksmechaniker vorbei und zieht ein paar Schrauben nach, ölt die Gelenke oder optimiert das interne Arbeitsprogramm. Das Geld, was mit der Anschaffung von modernen Fertigungsstraßen verdient wird reicht aus, um die entlassenen Arbeiter zu bezahlen, die somit nicht auf Leistungen vom Staat angewiesen sind, und reicht auch noch aus, um den Aktionären eine kleine, aber angemessene Dividende auszuzahlen. Die Unternehmen müssen endlich wieder lernen, die Verantwortung für ihre Angestellten zu übernehmen. Früher hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer noch das Bewusstsein, für das Wohlergehen ihrer Arbeiter und Angestellten sowie deren Familien verantwortlich zu sein. Heutzutage befinden sich an der Spitze der Konzerne meistens nur noch irgendwelche korrupten Möchtegern-Manager, die alle paar Jahre das Unternehmen wechseln und sich einen Dreck um ihre Angestellten scheren.«

»Die Leidtragenden wären somit die Spekulanten, Bänker und Aktionäre, sie würden ihre Arbeit, die Provision und oder die Dividenden verlieren«, merkte Guck an.

»Dann würde es endlich die richtigen treffen, die in den sauren Apfel beißen müssen. Drecksbande. Aber auch für diesen Fall habe ich ein schönes Beispiel parat. Die Finanzkrise, die im 1637 in Holland ausgelöst wurde. Damals wurden Tulpenzwiebeln für umgerechnet bis zu 87.000 Euro das Stück gehandelt. Als diese Spekulationsblase platzte, sind die Bänker, Gläubiger und Spekulanten zur niederländischen Regierung gegangen und wollten staatliche Mittel erhalten, „da ansonsten das Land pleite wäre“. Und weißt du, was die Regierung nach zweitägiger Beratung verkündet hat?«

»Nein, was?«, erwiderte Guck.

»Ich zitiere: Die Tulpenzwiebelspekulationen sind in einer Art Fieber zustande gekommen, also im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit. Bei Spielsucht ist aber nicht der Staat zuständig sondern der Arzt – Zitat Ende. Infolge dessen kam es zu einer Selbstmordwelle unter Bänkern und Spekulanten. Reicht die Antwort zur Lösung des Problems?«

Guck war sprachlos und so fuhr Horch mit seiner Ausführung fort.

»Und wenn unsere verkommene Regierung endlich mal für das Volk arbeiten würde wie es der von ihnen abgelegte Eid ihnen abverlangt, müssten die Nachrichten nicht mit völlig belangloser Allerweltsscheiße von ihren Taten ablenken. Aber um ihren begangenen Meineid zu verbergen, halten sie uns das Leid der andren vor die Augen. Du musst dir nur mal die Nachrichten anhören, da geht es um Syrien – weiß Gott nicht unwichtig – aber der Verhältnismäßigkeit nicht unbedingt jeden Tag aufs neue erwähnenswert. Der Wahlkampf in Amerika mag für Spekulanten und Investoren von Bedeutung sein, aber für uns ändert ein Obama genauso wenig wie eine Merkel oder ein Steinbrück als Bundeskanzler. Selbst die Tagesschau, einst eine wertvolle Nachrichtensendung ist zum Boulevard Magazin verkommen. Horch schaute auf die Uhr, die an der Wand hing, ging zum Radio und schaltete es ein. »Es ist kurz vor zwei, gleich kommen die Nachrichten, hör´ dir mal an, was da für eine Scheiße als immens wichtig und berichtenswert erachtet wird.«

(-KURSIV ANFANG-) »Es ist 14 Uhr, die Nachrichten. Die Eröffnung des Flughafen Berlin-Brandenburg ist erneut verschoben worden. Ministerpräsident Platzeck teilte auf der heutigen Pressekonferenz mit, dass die Arbeiten nicht vor 2014 abgeschlossen sein werden. Weiteres kann aber erst nach genaueren Beratung mit den beteiligten Unternehmen bekannt gegeben werden.

Die Opposition wird in der nächsten Versammlung einen Misstrauensantrag gegen Wowereit stellen, der jedoch an der Koalitionsmehrheit scheitern wird. Die Berliner Bürger stehen weiterhin hinter Wowereit. Laut einer Umfrage wollen 52 Prozent der Befragten, dass Wowereit weiterhin als Bürgermeister im Amt verbleiben soll.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Studie über den Sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in Katholischen Einrichtungen vorerst gestoppt. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, unter der Leitung von Christian Pfeiffer, soll seine Arbeit nicht weiter fortsetzen.

Die Baukosten für das Stadtschloss in Berlin Mitte und die Sanierung vom Pergamonmuseum werden die veranschlagten Baukosten um einen bislang nicht genauer bezifferten Betrag übersteigen. Das Wetter…«(-KURSIV ENDE-) Horch schaltete das Radio aus.

„Was habe ich dir gesagt?“, fragte Horch.

„Wieso? Das waren doch alles Nachrichten, die im direkten Zusammenhang mit uns stehen“, antwortete Guck.

„Das meine ich nicht. Ich meine den Inhalt. Es geht nur um Lug, Betrug und diesmal sogar auch noch um die, vom Heiligen Stuhl entsandten Kinderficker.“

»Heiliger Stuhl!«, sagte Guck grinsend.

»Was grinst du so blöd?«, fragte Horch.

»Na, verstehst du nicht?“, und Guck betonte „Heiliger Stuhl! Diese Bezeichnung weckt in mir, bezugnehmend auf die Nachrichten, eine ganz andere Assoziation – einen Kothaufen mit Heiligenschein.«

»Was anderes sind die Pfaffen, die sich an Kindern vergehen auch nicht, als ein, in Kutten gehüllter Haufen Scheiße, tätig im Namen des Herrn. Und Wowereit lungert auf dem Canapés und poliert sich die Rosette…“

»Lässt polieren«, warf Guck ein und grinste.

»Von mir aus, lässt polieren«, lenkte Horch ein und setzte seine Ausführung fort. „Auf jeden Fall kümmert er sich einen Scheißdreck um seine Aufgaben in dieser Stadt. Diese Unfähigkeit, die ich ihm übrigens seit Beginn seiner Amtszeit vorwerfe, wird ihm nun hoffentlich zum Verhängnis. Dass schlimme ist nur, das SPD und CDU diesem schmarotzenden Nichtskönner auch noch den Rücken stärken, anstatt ihn der Medienlandschaft zum Fraß vorzuwerfen. Allen voran die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die da sagte, (KURSIV ANFANG) es gibt für einen Rücktritt Wowereits gar keinen Grund, er habe sich – im Gegensatz zur öffentlichen Meinung – dem Flughafen Projekt intensiv angenommen. (KURSIV ENDE) Wenn dem so ist wie Frau von und zu Nahles sagt, dann hat er sich der Verschleierung von Missständen und somit der Beihilfe zum Volksbetrug schuldig gemacht, was mich zu meinem bereits erwähnten Plan und dem damit verbundenen Rekordversuch zurückkommen lässt, mit der größten, zeitgleichen Exekution von Volksverrätern einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde zu bekommen.«

Guck schüttelte den Kopf: »Du hast doch gehört, was die Nachrichten berichtet haben, 52 Prozent der Berliner wollen Wowereit weiter als Bürgermeister im Amt sehen. Aber dass ausgerechnet der Plagiatverfasser und CDU-Fraktionschef, Florian Graf Partei für einen Versager wie Wowereit ergreift ist schon fast bezeichnend für das Verhalten unserer Politiker. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, auch wenn sie einer anderen Partei angehört.«

»Du sagt es, wir werden von Betrügern, Lügnern und Versagern regiert. Die Gefahr ist nur, das die Weltverschwörer Recht behalten könnten, und sich das Volk bei den ganzen Vollidioten im Amt eine einzige Person wünscht, der sie ihr Vertrauen schenken können – einem Führer sozusagen. Dabei vergessen die Leute, das auch ein Führer Mitarbeiter benötigt, und wer sollte das wohl anderes sein, als unsere bisherigen Volksverräter. Gesindel.« Horch drehte sich im Raum herum, so dass eventuell versteckte Abhörmikrofone jedes Wort verstehen würden können und fügte an: »Wenn der Spruch nicht so negativ belastet wäre, würde ich skandieren: Volk steh´ auf und Sturm brich los!“

»Beim Staatsschutz brauchst du keine Sorge haben«, sagte Guck. »Wenn die uns wirklich abhören sollten, haben die bei dem Spruch gerade Haltung angenommen und ihnen sind Tränen der Wehmut in die Augen gestiegen.«

»Wie gesagt, das Regime und seine Handlanger können mich mal kreuzweise. Diesmal müssten keine unschuldigen Bürger um ihr Leben fürchten oder ein Nachbarstaaten Angst haben wir würden über sie herfallen. Die Staaten um uns herum hätten lediglich einen Ansturm von unzählig dekadenten Arschlöchern zu befürchten, die, aus Deutschland vertrieben, in ihrem ganz eigenen Duktus um politisches Asyl bitten würden.“ und setzte nach „Schäuble sollte lieber schon mal die Slicks aufziehen, wegen der Straßenhaftung und so.«

»Bei den Schlaglöchern im Straßenbelag würde ich Rallyreifen empfehlen«, sagte Guck und fing an zu lachen bei der Vorstellung wie Schäuble über das desolate Straßenpflaster aus dem Land rollt.

»Ich habe mich letztens mit einem Bekannten unterhalten, der mir im Gespräch über die Probleme Hierzulande sagte, er würde sich am liebsten eine Knarre besorgen und irgendeinen der Idioten aus der Regierung umlegen, irgendeinen. Nur um endlich mal ein Zeichen zu setzten.«

»Na ja, es wäre auf jeden Fall sichergestellt, dass es keinen falschen erwischt, es sei den irgendein Pflichtbewusster und überaus motivierter Leibwächter schmeißt sich aufopferungsvoll in die Schussbahn«, fügte Guck an.

»So ein Auftritt wie beim Attentatsversuch auf den Vorsitzenden der bulgarischen Partei DPS, Ahmed Dogan wäre grandios. Vor laufenden Kameras, rauf auf die Bühne und Knarre raus – Peng aus Nikolaus. Wobei ich den Attentatsversuch keinesfalls für gut erklären möchte, aber die Vorgehensweise war schon brillant. Dabei gibt es nur ein Problem, der wahre Grund für die Tat würde durch die offiziellen Stellen vertuscht und dem Attentäter eine geistige Umnachtung unterstellen werden anstatt ihn als Helden zu verehren.«




Fließendes Geld – Eine Alternative zum endlosen Wachstumswahnsinn?

Die derzeitige Situation um den Euro herum würde ich als ‚PreCrash-Phase‘ bezeichnen. Alle spüren, dass es nicht so weitergehen kann und dennoch entspringt dem kein Impuls zu handeln. Ich bekomme noch die Brötchen beim Bäcker, in der Kneipe mein Bier, was soll passieren.

Vorneweg muss ich sagen, ich weiß auch keine Lösung, aber ich bin ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zur friedlichen Veränderung, denn der Tag X, wenn das Geldsystem kollabiert, wird bestimmt kein Zuckerschlecken! Dass es zusammenbrechen wird, ist mathematisch schon längst entschieden. Der Zinseszins kann nicht anders, als exponentiell zu steigen, somit unendlich und immer schneller ist der Anstieg! Die Zeit, in der man noch über Alternativen diskutieren kann, verrinnt. Die Politik verweigert sich dem fast kollektiv und hält an Plan A fest, nur der heißt eben Crash! Auch wenn sie uns jeden Tag ein neues Rettungspaket vorlegen und beteuern, dass ‚alles gut wird‘.

Ein Modell, um aus dem Zinskreislauf auszusteigen, ist das ‚Fließende Geld‘, auch Freigeld oder Schwundgeld genannt. Steffen Henke hielt darüber einen Vortrag, an den ich mich in diesem Artikel anlehne. Ich habe nicht Wirtschaft studiert, hier geht es mir eher darum, unsere gerichtete Denkweise bezüglich des Geldes in Frage zu stellen.

Wir sollten uns zuerst einmal vergegenwärtigen, dass das Geldsystem von Menschen gemacht wurde, also kann es auch von ihnen verändert werden. Eine demokratische Legitimation hat es nie erfahren, es wurde uns einfach aufgezwungen. Es gab schon Leben ohne Geld auf der Welt, somit ist es kein Naturgesetz. Wir können entspannt bleiben und uns nicht von den ganzen Horrorszenarien verängstigen lassen. Es sind schon viele Länder bankrott gegangen, das letzte große war Argentinien und es hat ihm nicht geschade. Die Alternative wäre, sich leer kaufen zu lassen. Der Planet wird der gleiche sein, auch wenn alle Länder Pleite gehen. Ach, was rede ich, sie sind es ja schon, ausnahmslos! Die Erdverschuldung aller Ländern betrug letztes Jahr ca. 32 Billionen US$. Nun fragt man sich, wer sind die Gläubiger? Wem schulden wir Geld und was macht er eigentlich damit?

In dem bekannten Buch über nutzloses Wissen stand, die drei reichsten Personen der Erde besitzen zusammen so viel, wie das Bruttosozialprodukt der 48 ärmsten Länder. Wie kommen solche Machtkonzentrationen zustande und was hat der Zins damit zu tun? Nochmal ein paar Zahlen: Die tägliche Summe von Finanztransaktionen weltweit beträgt 4.000 Milliarden US$, davon werden 1,25% für den Austausch von Waren und Dienstleistungen benötigt, also 50 Milliarden US$. Sprich, nur 1,25% sind notwendig, um das Leben, so wie wir es kennen, funktionieren zu lassen. Der Rest, also rund 3.950 Milliarden US$, sind Devisen und Optionsgeschäft, umgangssprachlich könnte man da von einer ‚Schieflage‘ sprechen.

In der letzten Ausgabe habe ich kurz versucht zu erklären, warum der Zins und Zinseszins zum Zusammenbruch der Geldwirtschaft führen muss. Es ist nicht möglich, einem durch Raum und Ressourcen begrenzten, endlichen System wie der Erde unendliches Wachstum abzuringen.

 

Warum wurden überhaupt Zinsen eingeführt?

Um mit Waren und Dienstleistungen zu handeln, wurde ein künstliches Tauschmittel entworfen, Geld/Währung. Das Problem war nämlich, ich baue dir einen Schrank und du bist Bauer. Für die erbrachte Leistung erhalte ich 200kg Äpfel von dir, nur die verschimmeln mir natürlich. So wurde ein Wert festgelegt für die Arbeit und für die Äpfel, der sich in Geld ausdrücken lässt. Somit können wir sagen, der Schrank kostet zwar 200kg Äpfel, aber es wurde sich über Geld darauf geeinigt, dass ein Schrank 500 Taler kostet, genau soviel wie 200kg Äpfel. Durch solch einen Handel ergeben sich Wertigkeiten der einzelnen Produkte und Dienstleistungen, die sich in einen Preis manifestieren. Im Idealfall entspricht der Wert der Waren, Produktionsgüter und Dienstleistungen der umlaufenden Geldmenge.

Nun verdient aber jemand mehr, als er ausgeben kann und hortet das Geld zu Hause. Dieses Geld wird somit dem Wirtschaftskreislauf entzogen, die Geldmenge entspricht also nicht mehr dem der Waren und Dienstleistungen. Um dieses Tauschverhältnis wieder auszugleichen, müsste man entweder die Preise senken (es ist ja weniger Geld im Umlauf) oder die Produktion von Waren und Dienstleistungen verringern. Beides schienen keine praktikablen Lösungen zu sein. Denn Wirtschaft hat auch immer etwas mit Psychologie zu tun: Wenn ich als Käufer den Eindruck habe, die Preise könnten für das Produkt XY sinken, halte ich meine Kaufentscheidung zurück und horte somit wieder Geld. Daher hat man, um dieses gehortete Geld dem Kreislauf zuzuführen, Zinsen als Lockmittel erfunden. Wenn du Zinsen bekommst, wird dein Guthaben größer und damit gibt es keinen Anlass mehr, es zu Hause wegzuschließen. Also bringst du es logischerweise zur Bank und die bringt es wieder in den Wirtschaftskreislauf und vergibt es als Kredit weiter.

Die Kreditnehmer wiederum zahlen Zinsen auf das geliehene Geld, so kann die Bank dir deine Zinsen und sich selbst auch noch eine Marge zahlen. Das bedeutet, wenn du das Geld zur Bank bringst, bekommst du Zinsen, dadurch vermehrt sich dein Geld. Das bedeutet, es steigt nicht nur dein Guthaben durch die Zinsen, sondern auch die Schulden anderer in gleichem Maße, denn Guthabenzinsen und Margen werden aus den Schuldzinsen generiert. Beide Kurven entfernen sich exponentiell voneinander, das Plus des einen ist die Schuld des anderen. Das Beispiel von dem Reiskorn und dem Schachbrett, bei der sich die Summe der Reiskörner mit jedem Schachfeld verdoppelt, kennen die meisten. So ähnlich verläuft es auch mit den Zinsen. Steffen Henke hat in seinem Vortrag ein Beispiel gewählt, was dies noch einmal veranschaulicht. Du hast eine Million, die du mit 7,18% verzinsen lässt, nach genau zehn Jahren hat sich die Summe verdoppelt und jetzt hast du 2 Millionen. Nach weiteren zehn Jahren 4, dann 8, 16, 32, 64, 128 usw.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Währungsreform, der Startpunkt ist also 1948, hier ging der Zinswahnsinn von Neuem los. Am Anfang stieg er noch langsam, doch heute, 60 Jahre danach, ist das nicht mehr zu buckeln. Eine weitere Verdoppelung bis 2020 könnte die Welt und die Wirtschaft nicht verkraften. Durch die exponentielle Kurve wächst das Guthaben zu rasant, parallel mit den Schulden. Es wird so gern davon gesprochen, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet. Schön wär´s, denn das wäre ein linearer Verlauf… schau dir mal deine Schere an, sie ist gleichschenkelig. Doch in der Realität ist es viel schlimmer.

Selbst mit einer sozialen Marktwirtschaft, die in Deutschland immer so gepriesen wird, ist es nicht gelungen, diesen Mechanismus aufzuhalten. Selbst in den Boomjahren hat es Deutschland nicht geschafft, seine Schulden zu tilgen, wann bitte schön soll dieses Ereignis also eintreten? Die Vermögensverteilung laut DIW (Deutsches Institut für Wirtschaft) von 2010 zeigt, dass 10% der Bevölkerung 90% des Vermögens besitzen. Man kann sich also vorstellen, wie es in anderen Ländern aussieht, die nicht so eine starke Zivilgesellschaft haben, Äthiopien lässt grüßen.

 

Was hat Wachstum mit Zinsen zu tun?

An dieser Stelle kommt für gewöhnlich das Argument, ein geregeltes Wirtschaftswachstum würde hier einen Ausgleich gegenüber den Zinsen schaffen. Deshalb wird das Wirtschaftswachstum auch so gerne als neue Religion der Politik missbraucht. Wenn die Wirtschaft in gleichem Maße wächst wie die Zinsen, würde der Anteil der Zinsen am Gesamtvolumen der Wirtschaftskraft gleich bleiben. Doch sobald dies nicht geschieht, und das Problem haben wir in einer Überflussgesellschaft, bricht das Kartenhaus zusammen. Denn damit wird der Anteil der Zinsen am bestehenden Kuchen größer, sprich: Der Staat hat weniger Geld für seine Bürger.

Nach dem Krieg, als alles zerstört war, gab es noch Wachstumsraten von 8, 10 oder 14%. Diese Zeiten sind vorbei. Nochmal: Eine endliche Welt kann kein unendliches Wachstum hervorbringen. Wir haben inzwischen schon alles zerstört, die Ressourcen größtenteils ausgebeutet, die Weltmeere verseucht oder leergefischt, die Böden versanden und vergiftet, die Luft verdreckt usw. Der Ertrag von Böden, Tieren, Pflanzen wurden schon bis zur Perversion vorangetrieben. Das Ende der Fahnenstange ist inzwischen erreicht und sie sprechen immer noch von Wirtschaftswachstum, das ist nüchtern betrachtet kriminell. Ein System, das sich exponentiell verhält, muss als gescheitert angesehen werden, auch wenn die Politikdarsteller etwas anderes behaupten. Die Mathematik lässt sich nicht bescheißen, und das Leben schon gar nicht.

 

Was ist ‚Fließendes Geld‘ und was ändert das?

Wenn wir jedoch am Geld festhalten wollen, wofür viele Argumente sprechen, so muss sich ein neues System etablieren. Dieses darf nicht exponentiell verlaufen und muss zugleich dafür Sorge tragen, ungenutztes Guthaben in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Das ‚Fließende Geld‘ könnte so ein Modell sein. Dies geschieht durch einen einfachen wie genialen Schachzug! Gehortetes Geld wird entwertet! Das wird natürlich vielen nicht gefallen, daher ist der Widerstand auch so groß. Doch warum sollten sich 90% der Weltbevölkerung nach den 10% Reichen richten? Es sollte einem bewusst werden, dass Zinsen ein leistungsfreies Einkommen sind. Die Bevölkerungen sind diejenigen, die es bezahlen müssen! Bei Ausgaben von 2.000€ monatlich sind heute schon 40-50 % versteckte Zinsen enthalten, also fast die Hälfte (ca. 1.000€) sind Zinstilgungen, ohne dass du jemals einen Kredit aufgenommen hast. Der würde noch oben draufkommen. Nein, es sind die Zinsen, die auf die Produkte und Dienstleistungen, die du konsumierst, aufgeschlagen werden und sich so versteckt im Preis wieder finden.

Eine riesige Umverteilung findet statt, nicht von Arm nach Reich, denn die Armen haben eh nichts, sondern von „Fleißig nach Reich“, wie es Andreas Popp von der Wissensmanufaktur es ausdrückte. Denn mittlerweile haben sie nur noch ihre Arbeitskraft anzubieten. Schauen wir uns doch nur mal die riesigen Arbeitskolonnen im produzierendem Gewerbe in der sogenannten Dritten Welt an oder beim Abbau von Rohstoffen. Wir alle sind Teil dieser Ausbeutung! Dies nicht als Vorwurf, eher als Anstoß gedacht, anders zu handeln, denn der Trend geht bei uns in die gleiche Richtung.

Zurück zum ‚Fließendem Geld‘! Der Wert des gehorteten Geldes wird um einen vorher bestimmten, durch den Staat oder die Zentralbank festgelegten Entwertungsfaktor geringer. Dies kann abgewendet werden, indem es zur Bank gebracht wird, denn dort wird die Werterhaltung garantiert. Mit diesem kleinen Trick bleibt die Geldmenge konstant und orientiert sich nur noch an den Waren und dem Dienstleistungssektor. Eine Inflation kann somit nicht mehr stattfinden (1.000€ sind auch nach 10 Jahren noch 1.000€). Doch wie das Geld zu entwerten sei, darüber streiten sich die Fachleute.

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger schrieb darüber, wie im Hochmittelalter des 12. bis 15. Jahrhunderts ‚Brakteaten‘ hergestellt wurden, aus Blech geprägte Münzen, die jedes Jahr erneuert wurden, wobei die alten nur mit einem Abschlag umgetauscht werden konnten. Aus diesem Abschlag wurde der Staatshaushalt finanziert. Ist so etwas heute noch realistisch? Jedes Jahr das Geld austauschen?

Nach meinen Informationen sind ca. 13,5 Milliarden Euroscheine im Umlauf, zu einem Herstellungspreis von ca. 5 Cent pro Schein. Bei einem Austausch entstehen also Kosten von ca. 690 Millionen Euro. Ich denke, das ist eine verhältnismäßig kleine Summe, die jedes Jahr für eine neue Währung aufgebracht werden müsste. Die Summe wäre zudem europaweit aufzubringen und bei jährlich neu ausgegebenen Banknoten würde wohl auch die Fälscherlust schwinden.

Nun ist dieses Modell leider aktuell nicht in der Realität zu finden, aber es gibt ein paar Beispiele in der Geschichte. Zum einen schreibt man dem ‚Fließendem Geld‘ den Reichtum und die Entstehung der Hansestädte zu und kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Österreich noch das ‚Wunder von Wörgl‘. Dort führte der Bürgermeister Michael Unterguggenberger 1932/33 in der Tiroler Marktgemeinde Wörgl eine regionalen Zweitwährung ein und löste inmitten der Rezession einen Wirtschaftsboom aus, bis ihn der Staat bzw. die Zentralbank stoppten. Unterguggenberger folgte einer Idee des Wirtschaftstheoretikers Silvio Gesell, der schon 1911 schrieb: „Die Währung kann nur fest sein, wenn die Geldnoten in ihrem Wert schwinden“.

Geld besitzt gegenüber Waren einen scheinbar großen Vorteil: Es bleibt wertbeständig. Wenn ein Bauer hingegen seine Ware anbietet, so muss er sie in einem bestimmten Zeitraum loswerden, sonst verdirbt sie ihm und der Wert geht verloren. Anders beim Geld – und so kann man mit dem Verfall der Ware spekulieren. Niemand stellt sich heute die Frage, warum alles vergänglich ist und nur das Geld von der Vergänglichkeit verschont bleibt.

Silvio Gesell ist zudem noch davon überzeugt, dass Geld mit Zins gefährlich ist. Er schreibt: „Ein Geld, das gesetzmäßig in der Weise arbeitet, dass es sich zurückzieht, wenn es zu fehlen beginnt (Deflation), und das in Masse auf dem Markt erscheint, wenn es dort schon übermäßig vertreten ist (Inflation), kann nur dem Schwindel und Wucher dienen und muss als unbrauchbar bezeichnet werden.” Deshalb trat er für das ‚Freigeld‘ oder ‚Fließende Geld‘ ein, das ohne Zinsen, frei von der Bindung an Gold und frei von kapitalistischer Ausbeutung auskommen muss.

Welche qualitative Veränderung solch ein System haben könnte, gibt euch noch der anhängende Text mit, und wer sich mit dem ‚Wunder von Wörgl‘ beschäftigen will, muss nur diesen Suchbegriff eingeben und wird schnell fündig – eine wirklich spannende Geschichte, die leider bewusst nicht in die Öffentlichkeit gezogen wird.

 

Dass es einen Wechsel geben muss, scheint unausweichlich!

Diskutieren wir also Alternativen und seien wir nicht unvorbereitet, wenn sie uns vor vollendete Tatsachen stellen. Der Druck muss von der Straße kommen. Die Politik besitzt zumeist nicht mehr den Realitätssinn, deshalb müssen andere gesellschaftliche Gruppen mit einbezogen werden, um die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Wir sind alle gefragt, denn die Politiker sind, so erschreckend es auch sei, zu dumm oder nicht willens. Beispiele wie das von Herrn Mappus in Baden-Württemberg, der nur noch als Lakai von Bänkern fungiert hat, sollten uns die Augen öffnen. Er ist und wird nichtder letzte sein, da stehen noch viele andere in der Schlange.

 

Auszug aus der Seite http://mensch-sein.de/geld.html von Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger:

Hochmittelalter und Hansestädte

Eineinhalb Jahrtausende nach dem Zerfall des Römischen Reiches wird Europa von einer geldpolitischen Innovation aus dem mittelalterlichen „Winterschlaf“ erweckt: Der Erzbischof von Magdeburg und die Stauferkönige wissen nicht, wie sie ihren Haushalt finanzieren sollen. Sie führen die „Brakteaten“ ein – aus dünnem Blech einseitig geprägte Münzen, die unter dem Bild des Fürsten oder Königs das Jahr zeigen, in dem sie gültig sind. Diese Münzen werden jährlich „verrufen“ – für ungültig erklärt. Mit einem „Abschlag“ von 20 Prozent können dann 100 alte Münzen gegen 80 neue, gültige Münzen umgetauscht werden. Mit dem Abschlag finanzieren die Herrscher den Staatshaushalt.

Und weil das so einfach ist, machen die meisten europäischen Monarchien zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert es ihnen nach. Was die mittelalterliche Hochkultur mit fließendem Geld erschafft, lässt uns heute nur noch staunen:

Die vielen wunderschönen mittelalterlichen Städte werden gegründet oder prachtvoll ausgebaut: Colmar, Tübingen, Rothenburg, Regensburg, Passau, Prag, Görlitz, Quedlinburg, Xanten, Antwerpen, Luzern, Zürich, Graz, Salzburg und all die unzähligen malerischen Fachwerkstädte überall in Mitteleuropa. Fast alle großen Dome und Kathedralen Europas werden in dieser Zeit erbaut – unter anderem die in Köln, Fulda, Straßburg und Freiburg. Und die Hanse verwandelt ärmliche Fischerhäfen rund um die Ostsee in Oasen blühenden Reichtums: die Hansestädte.

Die Fünftagewoche wird fast überall eingeführt – ganz ohne Gewerkschaften: außer dem Sonntag ist der „blaue Montag“ arbeitsfrei. Teilweise gibt es sogar eine Vier-Tage-Woche und die wöchentliche Arbeitszeit beträgt vielfach nur 30 Stunden. Der Kulturhistoriker Egon Friedell beschreibt die üppigen Festgelage des einfachen Volkes mit Gauklern und Geschichtenerzählern, Musikanten und Troubadouren – da läuft jedem von uns heute das Wasser im Munde zusammen. Es ist eine Zeit, die überquillt vor triefendem Hochgenuss.

Was ist das Geheimnis dieser wirtschaftlichen und kulturellen Blüte? Weil am Ende eines Jahres auf die Brakteaten eine 20prozentige Steuer zu zahlen ist, investieren die Leute ihr Geld lieber in großartige Bauwerke und Kunst oder sie verjubeln es und genießen ihr Leben.

Die Blütezeit dieses Hochmittelalters – von etwa 1150 bis 1450 – wird von der finsteren Epoche des Mittelalters abgelöst, nachdem die Herrscher gierig geworden sind. Den Abschlag von 20 Prozent haben sie auf bis zu 40 Prozent erhöht und den Zeitraum von einem Jahr, nachdem die Münzen jeweils „verrufen“ werden, auf ein halbes Jahr verkürzt.

Das zerstört das Vertrauen der Bevölkerung in das Geld und weckt den Ruf nach Gold, das von sich aus werthaltig ist – und deshalb nicht fließen muss. Edelmetallwährungen werden dann auch eingeführt und beenden diese wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.

Bildnachweis:

1 wikipedia.org, Foto: Katharina Surhoff, GNU-Lizenz

2 stock.xchng, Foto: Roberto Felter, Royality Free

 

Geschrieben von bookfield




Ausverkauf in Kasachstan

Nach zwei Jahren intensiver Verhandlungen haben Nasarbajew, Präsident von Kasachstan, und Bundeskanzlerin Angela Merkel das Abkommen über die strategische Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich unterzeichnet. Deutschland erhält Seltene Erden wie und liefert Kasachstan im Gegenzug technisches Wissen (Tagesspiegel vom 9.2.2012).

Nun äußern zahlreiche Personen Bedenken gegenüber den Geschäften die mit Nasarbajew. Sie werfen ihm Wahlbetrug (seit 1991 im Amt), Korruption (78 Millionen Dollar Schmiergeld von US-Ölfirmen) und Menschenrechtsverletzungen vor. Darüber hinaus gewährte das Parlament, dass Nasarbajew 2010 zum Führer der Nation ernannte, ihm und seinen nächsten Angehörigen eine lebenslange Immunität vor Strafverfolgung.

Wahlbetrug, Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Immunität vor Strafverfolgung – wir kommen gar nicht umhin Kasachstan in die EU aufzunehmen, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mitgliedschaft sind mehr als bestens erfüllt.




„Made in Germany“ stirbt aus

Jahrzehntelang schon, täuscht die Industrie ihre Kunden preist Produkte, die zum größten Teil im Ausland gefertigt wurden, mit dem Siegel Made in Germany an. Damit soll nun Schluss sein. Die EU diskutiert über strengere Vergaberichtlinien für das international anerkannte Gütesiegel aus Deutschland. Wenn es EU-Komissar Algirdas Semeta geht dürfen in Zukunft nur noch Waren, die zu 45 Prozent in Deutschland hergestellt wurden auch die Bezeichnung Made in Germany besitzen. Für Firmen die ausschließlich die Endfertigung ihrer Produkte in Deutschland ausführen und den Rest der Produktion im Ausland herstellen lassen würde sich die Abwanderung in das Lohnkosten günstigere Ausland rächen. Auch der Wechsel zu preisgünstigeren Zulieferern, die sich über den gesamten Globus erstrecken, aber eben nicht mehr in Deutschland vorzufinden sind könnte dann zu einem Problem entwickeln sollte ein Gesetz diesbezüglich erlassen werden.Vor immensen Schäden für die Deutsche Wirtschaft warnte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Hans-Heinrich Driftmann. Das Argument der Industrie: Wenn Deutschland strenger werde bei seinen Importen, könne der Rest der Welt es ihm gleich tun. Zu Recht, denn wer will schon für teures Geld billig produzierte Plagiat-Ware kaufen. Die Angst der Industrie besteht nur darin, dass sie ihre Umsätze rückläufig wären, die Gewinnbeteiligungen der Vorstände einbrechen und Aktionäre um ihre Dividende sowie den Aktienkurs fürchten müssen. Firmen wie der Textilproduzent Trigema, die von jeher in Deutschland produziert haben und dies bis heute beibehalten haben wären die wahren Gewinner und hoffentlich auch Profiteure. Um dem Volk Hintergrund und Sinn der neuen Richtlinien besser zu verdeutlichen würde ich vorschlagen man gibt der neuen Richtlinie, bezugnehmend auf einen der aufsehenerregendsten Plagiatsfälle der vergangenen Jahre, den klangvollen Beinamen die Guttenbergsche-Regel.




Spieglein, Spieglein…

an der Wand wer spricht die Wahrheit hier im Land? Wie mir eine zuverlässige Quelle aus Bankkreisen bestätigte, lässt die Struktur im Ablauf der europäischen Wirtschaftskrise nur einen Schluss zu, das Ganze ist eine abgekartete Sache, die der Steuerzahler zu tragen hat und äußerte sich diesbezüglich weiter, wenn man einen Finanzfachmann mit der Planung einer Finanzkrise beauftragt hätte, würde das Ergebnis seiner Arbeit vermutlich exakt genau den Ablauf aufweisen, den wir gerade real mitbekommen.




„Alles nur geklaut“…

… vermutlich mit diesem Lied von der Musikgruppe Die Prinzen auf den Lippen, pendeln derzeit chinesische Investoren zwischen Deutschland und dem Reich der staatlich anerkannten Patentrechtsverletzungen hin und her. Auf dem hin haben sie die Milliarden staatlicher Fördergelder im Gepäck, auf dem her die deutschen Solar Technik Betriebe. Die Solar Technik Betriebe hierzulande sind leichte Beute für die Chinesischen Investoren. Mit reichlich staatlicher Unterstützung im Rücken haben die Chinesen zunächst den Markt mit ihren konkurrenzlos günstigen, aber nicht ausgereiften Produkten überschwemmt und somit die Weltmarktpreise im Bereich Solartechnik in den Keller stürzen lassen. Die deutschen Unternehmen, finanziell schlechter aufgestellt, haben der Übermacht aus dem Land des ewigen Lächelns kaum bis nichts entgegenzusetzen und laufen Gefahr einer nach dem anderen aufgekauft, finanziell ausgeblutet und danach in die Insolvenz geschickt oder das Ausland verlegt zu werden. Nun ist dieser Umstand der Übernahme deutscher Unternehmen durch die Chinesen kein ausschließlich die Solartechnik Branche betreffendes Problem, auf die Gesamtwirtschaft gesehen, kein neues und bei weitem auch nicht das einzige. Denn weitere Problem liegen darin, dass Arbeitsplätze verloren gehen und Patente die hierzulande in Jahrelanger kostenaufwendiger Forschungsarbeit entwickelt, verfeinert und schlussendlich perfektioniert wurden mir nichts dir nichts ins Ausland verscherbelt werden. Das Land der Dichter und Denker befindet sich im Ausverkauf! Das die Förderung der Solarenergie, die bereits im vergangenen Jahr laut Günter Cramer; Vorstandsmitglied im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) eine Reduzierung von fünfzig Prozent erfuhr, demnächst um bis zu weitere dreißig Prozent gesenkt wird, stellt eine Belastung für den Stromkunden im „marginalen Bereich“ dar.




„Just in time“ hat ausgedient

Zu dieser Erkenntnis müsste die produzierende Industrie spätestens nach dem Erdbeben und der daraus erfolgten Atomreaktor – Katastrophe in Japan gekommen sein. Denn nur vierzehn Tage nach dem Unglück stehen bei uns die Fertigungsbänder der Unternehmen wegen fehlender Fertigungsteile still. Und wie sollte es anders sein, prüfen die ersten von Kurzarbeit betroffenen Unternehmen die Möglichkeit den Staat erneut um finanzielle Unterstützung in Form von Zuzahlungen für das auszuzahlende Kurzarbeitergeld zu ersuchen. Die Zuständigen für das Erteilen dieser Zuschüsse sollten genauestens prüfen wer hier was beantragt. Es kann nicht angehen, dass die Konzerne dieses Landes wieder als erstes auf der Matte stehen, sobald auch nur das geringste Problem im Produktionsablauf stattfindet, nur um den Gewinn nicht zu gefährden. Wo sind die Rücklagen für eben solche Situationen? Wo die Lagerhallen, die für diese Engpässe, einen Materialpuffer bereit halten?

Wie? Gibt es nicht?

Keine Hausfrau dieser Welt würde den Bestand an Vorratshaltung in ihrer Küche so schändlich vernachlässigen wie es die gut bezahlten „Top-Manager“ der Welt-Konzerne“ gewissenlos, nur auf den steigenden Aktienkurs bedacht, tun. Das letzte Mal als dies der Fall war, brach der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island aus und legte neben dem europäischen Flugverkehr auch das produzierende Gewerbe lahm. Und er raucht schon wieder! Es wird garantiert nicht das letzte Mal sein das es Lieferengpässe durch Naturkatastrophen oder durch gesteuerte Finanzkrisen geben wird. Sollen aber jedes Mal die Steuerzahler in die Bresche springen und müssen dafür mit der Einschränkung des allgemeinen Wohlstandes dafür bluten, wenn unfähige und korrupte Manager, Banker und/oder Regierungen versagen und die Wirtschaft durch ihr Treiben ruinieren?




Immer weniger Betrieben…

gelingt es, für schlechte Zeiten Rücklagen zu bilden. Insbesondere Klein- und Mittelständische Unternehmen investieren lieber das gesamte Kapitalvermögen in den Ausbau oder die Modernisierung ihrer Betriebe um am lokalen bzw. weltweiten Wettbewerb weiterhin teilnehmen zu können. Diese immer weiter um sich greifende Risikobereitschaft der Unternehmen führt in Krisensituationen, wie etwa einer Auftragsflaute, zu Entlassungen und Anteilsverkäufen. Dieser Umstand belastet am Ende die Staatskasse und somit mal wieder den Steuerzahler. Wohin dieser unhaltbare Zustand führt, ist am Beispiel der Rücklagenbildung der Kiezzeitung Der Kreuzberger (siehe Foto) klar abzusehen.