Sag nie, das du von zu Hause kommst, oder besser du gehst gar nicht erst hin!!!!
Am Sonntag stand ein neuer Tresentest an, diesmal im Kater Holzig. Um nicht allein dazustehen, verabredete ich mich mit zwei Freundinnen dort. Es war ein ruhiger Nachmittag, und so gegen 17 Uhr traf ich bei Sonnenschein und guter Laune vor der Kasse der Location ein. Es war wirklich nicht viel los und ich stand mit ca. 16 Personen vor dem Eingang. Der Türsteher sprach mit jedem Gast, was ich nicht genau mitbekam, und schickte dann über die Hälfte der Schlange wieder weg. Erst ein junges Pärchen, dann eine einzelne Frau, zwischendurch durfte mal ein Pärchen rein (was sich optisch nicht von dem anderen unterschied), wieder ein einzelner Mann nicht usw.
Ein wenig irritiert schaute ich der Türpolitik zu, ohne eine System zu erkennen. Schließlich kam ich an die Reihe: „Wieviele seid ihr ?“ wurde ich gefragt. Äh, ich drehte mich um, schaute, ob sich jemand hinter mir versteckt hatte, und dachte nur: Was sieht dieser Junge was ich nicht sehe?, denn ich stand alleine vor ihm. Ohne seinen Geisteszustand in Frage zu stellen, blieb ich ruhig und antwortete höflich, dass ich es wäre, um den es geht. Zweite Frage: „Wo kommst du her ?“ – langsam stieg eine gewisse Aggression in mir auf, was dieser abgebrochene Zwerg von mir wollte, eigentlich wollte ich ihm entgegnen, dass es ihn einen Scheißdreck angeht, wo ich herkomme, diese Frage beantworte ich nicht mal den Bullen und schon gar nicht einem dahergelaufenen Vollpfosten.
„Von zu Hause“ sagte ich ihm mit leicht gerümpfter Nase, obwohl sich meine Stimmung eher auf Schmerz zufügen einstimmte. Dann glotzte er mich von unten bis oben an (wie bei einer Musterung), dann von oben nach unten und sagte: „Ich kann dich leider nicht reinlassen!“. „Ach“, kam es aus mir heraus, „drinnen warten Freunde auf mich!“. „Sorry, kommst nicht rein!“ Ich schüttelte den Kopf und ging, schaute mir noch ein wenig die Türpolitik an und konnte beim besten Willen nicht erkennen, warum die einen rein durften, andere jedoch nicht. Selbst meine Bekannte wurde zur Bittstellerin, weil sie kurz den Laden verlassen wollte, um zum Auto zu gehen. Erst nach längerer Diskussion mit dem Türpersonal wurde es ihr erlaubt. Was soll das? Wo sind wir denn hier? Man sollte wissen, es war Nachmittag und der Laden war leer!
Fazit:
Somit fiel der Tresentest aus, na eigentlich nicht ganz, denn es gibt ein klares Urteil.
Wir Berliner gehen da nicht mehr hin, Punkt !!!!
Ich selbst war DJ und habe Technopartys organisiert und trieb mich mehrere Jahre aktiv in der Clubszene in Berlin rum. Mir ist daher auch klar, dass es eine Türpolitik geben muss, um eine gute Balance im Club zu gewährleisten, es geht mir auch nicht darum, mal abgewiesen zu werden. Das „Wie“ ist aber eine andere Sache. Dass sich dort ein paar Egomanen aufspielen und den Dicken raushängen lassen, kotzt mich an. Das sind genau diese kleinen Lichter, denen man Vertrauen gibt und Machtmissbrauch erntet. Zwar hatten mich meine Freunde schon gewarnt, dass dies nur noch ein Laden für Kokser ‘und Touristen ist, aber man lernt halt nie aus. Ich war wohl zu nüchtern, denn wer von zu hause kommt ist meistens nüchtern !
Es gibt so viele gute Clubs und Raves in Berlin, wo man freundlich begrüßt wird, wenn man feiern und Geld ausgeben will. Kater Holzig gehört definitiv nicht dazu, die Bar 25 war schon arrogant, aber sie wollen wohl immer noch höher hinaus und glauben fest daran, nicht Mainstream zu sein, wie süß ! Zuviel Drogen machen halt doch Scheiße im Kopf !
Gute Subkultur sieht definitiv anders aus.
Für mich ist klar, dass war das letzte marl !!! hehe, so reimt es sich wenigstens !