Woher der Wind weht – Von und mit “Horch & Guck”

Es war ein lauer Frühlingstag und die Sonne versank langsam aber sicher hinter der Silhouette Berlins, als sich Horch & Guck für den Einsatz vorbereiteten.

Hörgerät, Gehhilfe, Fotoapparat und AK-47. Alles da für einen Streifzug durch die benachbarten Bezirke Kreuzbergs. Allen Warnungen zum Trotz wagten wir uns in die Gangster-Metropole Neukölln. Vom Paul Linke – Ufer aus verschafften wir uns über die Thielen Brücke Zugang zur Pannier Straße. Von dort aus ging es durch unzählige Seitenstraßen vorbei an freundlich grüßenden Gangs und weiter über zwei Hauptstraßen. Wir wagten uns immer tiefer in das Herz von Neukölln. Und wie immer hielten wir Auge und Ohr weit geöffnet um auch ja nichts zu verpassen.

An der Flughafenstraße angekommen sagte ich zu Guck: “Schau mal dort, das Ordnungsamt ist wieder im Großeinsatz”. Guck polierte sich die Pupille und erspähte nach einem ausgiebigen Rundgang acht Mitarbeiter des Ordnungsamtes Neukölln. Jeder von ihnen war eifrig damit beschäftigt, Falschparker aufzuschreiben oder die hastig herbeigeeilten Autobesitzer vor die Wahl zu stellen, vor Ort zu berappen oder nach sinnlosem Schrift-verkehr mit dem Amt zu bezahlen. Nachdem wir dem regen Treiben eine Weile zugesehen haben und auch einigen unüberhörbare Streiterein zwischen den Staatsdienern und den Falschparkern mitbekommen haben, machten wir folgende Entdeckung. In der Reuterstraße an der Ecke zur Flughafenstraße, direkt im absoluten Halteverbot, ein Auto vom Ordnungsamt! Rück zück die Kamera gezückt und ein Beweisfoto geknipst. Eigentlich hätten wir noch ein Foto von den dummen Gesichtern der herbeieilenden Ordnungshütern machen sollen. Aber wir wollten unser Glück nicht herausfordern und machten die Biege.

Und so zogen wir wieder gen Heimat. Vorbei am Hermannplatz, wo, wie sollte es an einem Abend wie diesem auch anders sein, die Polizei ihrerseits damit beschäftigt war, Falschparker zu drangsalieren. Und weil im Halteverbot kein Platz mehr frei war, standen sie verkehrsgünstig in der zweiten Spur. Wodurch sich ein Rückstau bildete. Nun stellt sich einem hier die Frage: “Wer ist in diesem Moment das eigentliche Verkehrshindernis !!”

Der weitere Verlauf unseres Streifzuges brachte an diesen Abend keine weiteren Erlebnisse die berichtenswert wären.

Horch & Guck – Die Meisterspione a. D.

 

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