Zwangsräumung Lausitzer Straße 8
Am 15. November hat die, von der Zwangsräumung bedrohte Familie Gülbol aus der Lausitzer Straße 8 in Berlin-Kreuzberg, persönlich einen offenen Brief an ihren Eigentümer André Franell übergeben. Sie hofft damit die bereits ein Mal angeordnete Zwangsräumung, die nur durch die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern verhindert werden konnte letztendlich doch noch abwenden zu können. In die Situation geriet die fünfköpfige Familie, weil sie eine Mieterhöhung mit zweimonatiger Verspätung zahlte. Zudem setzen sich Nachbarn und ein Bündnis »Zwangsräumungen verhindern« Verbleib der Familie ein. Auf meine E-Mail an die »Franell Consulting GmbH« habe ich bisher noch keine Antwort erhalten und kann somit auch nicht näher auf die somit weiterhin fragwürdige Haltung von Franell eingehen.
Einen herben Beigeschmack bekommt die ganze Geschichte dadurch, dass André Flanell….äh, ´tschuldigung Franell eine Stiftung Namens »André Franell Stiftung« ins Leben gerufen hat, die sich um sozial benachteiligte und teilweise bettelarme Menschen kümmert. Ein Zitat von der Internetseite der Stiftung lautet: »Für den Bau weiterer Hotelanlagen und Golfplätze sind die Ärmsten der Armen einfach aus Ihren Häusern vertrieben worden.« Quelle: http://franell-stiftung.de/
Nicht nur, dass das Vorgehen von Franell zwielichtig erscheint – eine Familie in Berlin-Kreuzberg auf die Straße setzen und gleichzeitig in Hoi An/Vietnam für 3.500 Euro »den Ärmsten der Armen« helfen – auch die ganze Aufmachung der Internetpräsenz ist – milde ausgedrückt – recht dürftig.
Das Bündnis ruft nun zur weiteren Unterstützung der Familie auf. Es gibt eine Liste, in die sich UnterstützerInnen eintragen können sowie eine SMS-Telefonkette die an dem Tag der Zwangsräumung alle Nachbarn und Aktivisten informiert.
Den offenen Brief, die UnterstützerInnenliste sowie weitere Informationen findet ihr im unter:
http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/