… und nicht einmal Bauern würden sich so ein Essen andrehen lassen. Man fühlt sich in die ´70er Jahre zurückversetzt. Zu dieser Zeit suggerierte einem die Komödie “Brust oder Keule” mit Louis de Fúnes das Essen der Zukunft. In dem Film wird eine geschmacklose künstlich hergestellte Masse so lange mit Chemikalien und Zusatzstoffen angereichert, bis das gewünschte Ergebnis zustande kam. Das Ganze geschah selbstverständlich unter dem Mantel der Verschwiegenheit und unter Mißachtung etwaiger Folgeschäden für die Verbraucher. Nun war das damals ein Film.
Erschreckenderweise haben sich nicht nur frühe Filme über Mondlandungen oder Umweltkatastrophen bewahrheitet, sondern eben auch der oben erwähnte Film über die Zukunft der menschlichen Essgewohnheiten. Für all diejenigen unter euch die gleich noch essen gehen möchten, überspringt diesen Bericht und lest den nächsten.
Fangen wir mal gleich mit der unausweichlichen Wahrheit an, die der Inhaltsstoffe. Wer wirklich genau wissen möchte in welchem Umfang welche Stoffe enthalten sind, sollte Chemie studieren und eigene Nachforschungen betreiben. Denn man bedenke: Es gibt meines Wissens nach keinen Hersteller der über die Angaben, zu welchen er gesetzlich verpflichtet ist, hinaus freiwillig Informationen zu den Inhaltsstoffen seiner Produkte angibt. Bei Ware vom Stück, ob Fleisch, Wurst oder Käse ist man eh auf Gedeih und Verderb dem guten Gewissen des Verkäufers, beziehungsweise der Großindustrie ausgeliefert. Nun aber zum “leckeren” Teil dieses Berichtes. Fangen wir gleich mit dem bekanntesten an, was die Industrie derzeit zu bieten hat. Surimi.
In der Form, wie es die Chinesen und Japaner seit Jahrhunderten verwenden, ist es nicht bedenklich. Nun bedient sich die Lebensmittelindustrie dieser Masse, die pro Kilo auf dem Weltmarkt 3,65 € kostet, um arglistige Kundentäuschung zu betreiben. Denn aus dem industriell erstellten Surimi, dem jede Exsistenzberechtigung in Form von, Nähr- und Geschmacksstoffen sowie allen weiteren lebenswichtigen Inhaltsstoffen durch herauswaschen und entwässern entzogen wurde, lässt sich nahezu alles fertigen.
Unter Zugabe der richtigen Farb- und Geschmacksstoffe und bei der richtigen Formgebung, gibt einem höchstens die Konsistenz der Masse einen Hinweis auf ein Stück Industrie-Imitat. Derweil sind bei uns schon Imitate von Scampis, Garnelen und Meeresfrüchten in Umlauf. In China geht es mittlerweile schon soweit, dass auch schon Fleisch- und Wurstwaren aus der Fischpaste hergestellt werden.Da sollte es den Asien-Reisenden nicht wundern, wenn er zu günstigsten Preisen ein “leckeres” Steak bekommt, Ausgestattet mit einer industriell gefertigten Faserstrucktur gelingt die Illusion fast perfekt.
Bleibt also nur noch abzuwarten, bis der erste Container mit künstlichem “F(r)isch Fleisch” einen Hafen in der EU ansteuert. Ein weiteres Beispiel bietet uns der Orangensaft. Hier kann es einem passieren, das in Zukunft Zellstoff die Illusion verschafft, einen Saft mit einem hohen Anteil an Fruchtfleisch zu genießen.
Citronensäure. Ein Klassiker unter den Zusatzstoffen, der für die Konservierung und Säuerung von Lebensmittel zuständig ist. Nicht zu verwechseln mit der Zitronensäure die aus natürlichen Zitronen gewonnen wird. Die Citronensäure, die jeder von uns täglich in sich hineinschaufelt, wird aus einem Pilz gewonnen.
Einem Pilz, dem der ein oder andere Kreuzberger schon mal in seiner Dusche begegnet ist. Der schwarz schimmelnde Pilz ist in den Ecken von feuchten Badewannen und Duschtassen beheimatet und blüht bei unregelmäßiger Reinigung hervorragend auf. Genau dieser Pilz wird für die Gewinnung von Citronensäure herangezogen.