Die Marheineke Markthalle liegt an der Zossener Straße, unweit vom U-Bahnhof Gneisenaustraße. Sie wurde am 15. März 1892 im Beisein der zahlreich erschienenen Anwohner feierlich eingeweiht. Nach nur einjähriger Bauzeit stand den Händlern nun ein überdachter Marktplatz zur Verfügung. Auf einer Fläche von 2437 qm² konnten die verschiedensten Händler, unabhängig vom Wetter, ihre Waren anbieten. Zudem gab es Lagermöglichkeiten im Untergeschoss. In der Markthalle fanden 290 Stände zu je 4 qm² Platz. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Markthalle als Volksküche genutzt. Jeden Tag kamen 15.000 Menschen um sich mit einer Mahlzeit versorgen zu lassen.
Im 2. Weltkrieg wird die Halle fast vollständig zerstört. Ausschließlich der westliche Kopfbau sowie die Lagerräume im Kellergeschoss blieben unversehrt. Nach dem Krieg haben sich in der Ruine erste Händler provisorisch eingerichtet und ihre Ware angeboten. Nach vier harten und langen Verhandlungsjahren zwischen der Interessengemeinschaft der Marheineke Markthalle und der Stadt Berlin erging 1952 der Beschluss zum Wiederaufbau der Markthalle. Die Leitung für dieses Vorhaben wurde an den Architekten Paul Friedrich Nieß übertragen. Seitdem tummeln sich wieder etliche Kreuzberger in den Hallen, um den täglichen Bedarf an Essen und sonstig benötigtem zu decken. Am 11. Juni 1969 gründete sich die Markthallen Verwaltungsgenossenschaft und übernahm die Verwaltung der Marheineke Markthalle. 1998 erfolgte eine umfangreiche Renovierung des Gebäudes.
Nachdem sich 2003 die Verwaltungsgenossenschaft der Markthalle aufgelöst hat, übernahm der bisherige Vermieter, die “Berliner Großmarkt GmbH” die Markthalle.Die Planung für den Umbau der Marheineke Markthalle im Jahr 2006 sollte der Beginn einer völlig neuen Gestaltung sein. In einer elfmonatigen Umbauzeit im Jahr 2007 wurde die Markthalle von Grund auf saniert. Dabei wurde genau darauf geachtet, dass sich das Gebäude in seine Umgebung optisch einpasst. Die Südseite des Gebäudes wurde fast vollständig verglast. Fünf großzügig gehaltene Ein- und Ausgänge bieten dem Kunden unbeschwerten Zutritt. Im nördlichen Innenbereich wurde eine große Galerie eingebaut, wodurch zusätzliche Fläche entstand. Selbstverständlich ist heute alles viel großzügiger gehalten als früher. Heutzutage haben etwas mehr als 50 Händler Platz ihre Ware an den Mann oder die Frau zu bringen.
Und vom Aal bis zum Zylinderschloss ist wirklich alles zu bekommen. Ein reichhaltiges Angebot an frischem Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse steht für die Kundschaft bereit. Und wer das außergewöhnliche sucht, findet dies bei den verschiedenen Feinkost- Händlern aus Italien, Spanien, Griechenland und natürlich Arabien. Wenn dann alles erledigt ist, der Schuster die Schuhe neu besohlt hat, im Buchladen die Wochenendlektüre gefunden hat und der neue Stöpsel für´s Badezimmer gekauft ist, lädt eine der zahlreichen Futterstationen zu einem Imbiss ein. Und da ich mich persönlich schon überall durchgefuttert habe, kann ich nur sagen: Lecker.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 8.00 – 20.00 Uhr
Samstag 8.00 – 18.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
U7 U-Bhf Gneisenaustraße