Die Entscheidung ob Der Kreuzberger gut ist überlasse ich euch. Auf jeden Fall befinden wir uns mit dieser Ausgabe im dritten Erscheinungsjahr. Wie jedes Jahr steht auch dieses Jahr die Titelseite unter einem Motto. Das erste Jahr war es der „Weitblick“, im zweiten Jahr waren es „Kreuzberger Kieztüren“ und in diesem werden wir Kreuzberger Sehenswürdigkeiten auf dem Deckblatt abbilden. Aber zunächst, bevor ich mich mit den redaktionellen Änderungen und Nicht-Änderungen befasse, möchte ich es nicht versäumen, die Ernennung Schröder´s zum Ehrendoktor summa cum laude (mit höchstem Lob), zu erwähnen. Der Kreuzberger hat ihn mit der Verleihung des Ehrendoktortitels der Redaktion, dem „Guttenberg – Doktor“ für seine besonderen Dienste geehrt.
Nun zu den zuvor erwähnten Änderungen und Nicht – Änderungen.
Ich bekomme immer wieder „wertvolle“ Tipps und Ratschläge, die Zeitung hinsichtlich der Texte und meiner darin enthaltenen Wortwahl anders, beziehungsweise anspruchsvoller zu gestalten. Damit meinen die Tipp- und RatschlaggeberInnen das Fehlen von Fremdwörtern, Denglisch Begriffen, Neudeutschen Schlagwörtern und Szene üblichen Ausdrücken, beziehungsweise wird bemängelt das hier und da mal Wörter wie „Scheiße“ oder „Arschloch“ vorkommen. Aber ich frage euch: Warum soll ich „suboptimal“ schreiben wenn ich „Scheiße“ meine? Warum sollte ich schreiben: „Das pikiert mich“ wenn ein einfaches „Ich könnte kotzen“ allgemein verständlicher ist? Warum sollte ich „eruieren“ verwenden wenn man, um die Erklärung für dieses Wort ausfindig machen zu können, ein Buch ausfindig machen muss, in dem es gilt, die Seite ausfindig zu machen, auf der die ausfindig zu machende Erklärung: „Ausfindig machen“ steht? Na, alles klar? Und genau aus diesem Grund werde ich in diesem Fall auf die Umsetzung der guten Ratschläge verzichten und meine Texte weiterhin in einer klaren, deutlichen und für alle verständlich reinen Form niederschreiben. Auch finde ich, dass sich nur in manchen Begriffen der Gosse die nötige Aussagekraft, die es in gewissen Fällen benötigt, findet. Nur mit diesen Begriffen ist es möglich die abgrundtiefe Abneigung und Abscheu gegen etwas unmissverständlich deutlich zu machen! Außerdem setzte ich mich nicht in jeder freien Minute meiner Freizeit an den Rechner um Themen zu recherchieren und aus diesem Material dann Texte zu verfassen um Informationen weiter zu geben, die am Ende nur 2/3 der LeserInnen verstehen und davon wiederum nur die Hälfte sich darüber Gedanken macht. Soviel dazu.
Gerne kommen ich dem Wunsch nach, die Texte ausführlicher zu gestalten. Um die Berichte, wie gewohnt, durch Fotos und das allgemeine Erscheinungsbild der Zeitung durch Werbung aufzulockern, werden wir in dem nächsten Reaktionsversammlung darüber entscheiden, die Seitenanzahl von derzeit 16 auf 20 zu erhöhen.
Dem Umstand, dass wir mit dem Kreuzberger nur alle zwei Monate in Erscheinung treten und somit nicht immer rechtzeitig zu Ereignissen, die die Welt bewegen, unseren Kommentar abgeben können, ist es zu verdanken, dass wir eine neue Rubrik ins Leben gerufen haben. Unter „Nach getreten“ werden wir in Zukunft dafür Sorge tragen, das alles und jeder von uns auch noch nachträglich seinen Senf abkriegen wird.
Wir werden auch weiterhin daran arbeiten die Ecken und Kanten abzurunden um den Kreuzberger zu optimieren. Ansonsten bleibt alles wie es ist und wir kommen nun zum Inhalt der euch vorliegenden Ausgabe 12, deren Schwerpunkt diesmal auf´s „Pöbeln“ ausgelegt ist (Ich könnte kotzen. Es gibt gar nicht soviel abzuholzenden Regenwald, den es nur allein für eine Ausgabe vom Kreuzberger benötigte, um über alles das zu schreiben, was an Missständen und unglaublichen Dreistigkeiten und Heucheleien auf dieser Welt vorherrscht).