Donauklänge kommen aus dem Fenster von Wrangelfilm – Träumen erlaubt.

»Who is satisfied? Who wouldn’t sell his mind? Who is satisfied? Who wouldn’t sell his mind? Who can really say?« (aus dem Lied »It’s a bit of a pain« von der Krautrockband Faust). Ben ist zwar zufrieden, aber seine Seele verkaufte er für seinen Lebensunterhalt nicht nur einmal. Zuletzt auf einer Messe, als Schaf. Und wofür das alles? Für die Erfüllung eines Kindheitstraumes. So kitschig, wie das klingt, war die Wirklichkeit des Traumes dann nicht. Ben Mergelsberg, einer dieser vielen Filmemacher Berlins, ist in der Nähe der Donauquelle geboren und träumte in jungen Jahren nicht wie andere Jungs ein Fußballstar zu werden, sondern das Ende der Donau zu sehen. Die Waldorferziehung hat sich ausgezahlt. Zusammen mit Musikern und anderen Künstlern ging es also mit voll gepackten Autos zunächst nach Süddeutschland, um von dort sich auf den Weg zum Schwarzen Meer zu machen. Im Donautal trafen sie auf Jochen Irmler von Faust in seinem gleichnamigen Studio. Der hatte zwar »kein Bock sein Keyboard aufzubauen«, aber dafür konnten die Reisenden in seinem Studio jammen. Basti am Kontrabass, Raphi am Schlagzeug, Maschume Percussion während Lotti eine kleine Feuershow zeigte. Die Rolle von Ben, dem nicht mehr ganz kleinen Jungen: An der Kamera mit Hilfe von Sam, einem Neuseeländer stehen. Später fanden sie sich in Radiosendern in Ungarn, betrunken auf einer Hochzeit und serbischen Dörfern wieder. Die Gegensätze waren es, die Basti in Serbien beeindruckt haben: »Auf der einen Seite vom Krieg zerfallene Häuser und dann die fruchtbare Natur. Dies sorgte für eine spezielle Atmosphäre zwischen abgefuckt und wunderschön.« Am Ziel, dem Schwarzen Meer, angekommen waren alle müde und genervt von den Lkw´s, die voll beladen mit Scheiße an ihnen vorbei fuhren. Letztendlich war nur der Neuseeländer im Wasser, die anderen standen mit Bier an den Autos und starrten irritiert auf einen Strand voll mit unzähligen nackten Leuten in einer Kulisse von industriellen Schornsteinen. Der ganze Weg wurde mit einer Kamera begleitet. Auch andere Musiker hatten Lust zu spielen und so ist Bens Computer in der Wrangelstraße nun voll mit schönen Klängen und Bildern, die im Februar als Film erscheinen sollen. Okay, ich muss mir jetzt keine gekonnte Überleitung überlegen, was an dieser Stelle üblicherweise kommt ist bekannt: »Wir wollen Deine Kohle!«. Das ihr wahrscheinlich auch nicht den Bausparvertrag mit 18 abgeschlossen habt und nun zu viel Geld habt, ist uns klar. Es geht auch beim Crowdfunding Prinzip (nicht zu verwechseln mit Krautrock) nicht ausschließlich darum Geld zu bekommen, sondern auch den Film bekannt zu machen und Wrangelfilm der Nachbarschaft vorzustellen. »Hallo das sind wir, ein Kollektiv von Filmemachern.«

Und Ben, warum sollte man euch unterstützen? »Eine dumme Frage!«. Er ist eben nicht immer anspruchslos, wie bei dem Schafjob, sondern liebt auch gehaltvolles, wie beispielsweise Dj Marcelle, über die er einen Film drehte. Ein anderer Film von Ben heißt: »Junge, komm bald wieder!« und ist eine Dokumentation über den Obdachlosen Peter aus Zehlendorf, den Graffiti aufregen und der sehr heimatverbunden ist.

Mit den Spenden (auf www.indiegogo.com/danubesounds zu überweisen) soll außerdem eine Website kreiert werden, wo man visuell an der Donau entlang scrollen kann und sich auf dieser Reise, Musik und Filmausschnitte ansehen und anhören kann.

Wie üblich für diese Art des Spendensammelns, bekommt man schon bei kleinen Beträgen Geschenke und zusätzlich unterstützt man den Kiez.

Für das Träumen! Für Gemeinschaft und Begegnung in Berlin und der Welt. Auch sonst völlig naiv und idealisierend.

Gastbericht von Clara

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