“Empört Euch!” (Vorwort 18)

Von Zeit zu Zeit fallen mir Bücher in die Hände von deren Existenz ich ohne das Zutun meiner Umwelt vermutlich nie etwas erfahren hätte. So geschehen, vor einigen Wochen als mir die Streitschrift „Empört Euch!“ – von Stéphane Hessel in die Hände gegeben wurde. Trotz seiner relativ geringen Seitenzahl entwickelte es beim Lesen die volle Kraft der Worte, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Das nun Folgende, sind Auszüge aus dem Text, die aus meiner Sicht so aussagekräftig und gehaltvoll sind, dass derer von meiner Seite aus nichts mehr hinzuzufügen gibt und ich mich respektvoll vor den Worten verneige, deren Aussagekraft, das vorangegangene sowie den Rest der Zeitung als Pamphlet der Belanglosigkeit erscheinen lassen. Nun gebe ich zum ersten Mal in der Geschichte vomKreuzberger das Vorwort ab an:

Stéphane Hessel, 93, geboren in Berlin, Widerstandskämpfer der französischen Résistance (Freies Frankreich), Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, Botschafter Frankreichs bei den Vereinten Nationen in Genf.

„Wir, die Veteranen der Widerstandsbewegung und der Kampfgruppe des Freien Frankreich, rufen die Jungen auf, das geistige und moralische Erbe der Résistance, ihre Ideale mit neuem Leben zu erfüllen und weiterzugeben. Mischt euch ein, empört euch! Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, die Intellektuellen, die ganze Gesellschaft dürfen sich nicht kleinmachen und kleinkriegen lassen von der internationalen Diktatur der Finanzmärkte, die es so weit gebracht hat, Frieden und Demokratie zu gefährden“ (Quelle: Stéphane Hessel, Empört euch!, S.9)

Wenn es schon so weit ist, das ein 93-jähriger Veteran die Jugend zu mehr Verantwortung aufruft sollte dies jedem/r zu denken geben. Damit nicht genug es geht noch weiter.

„Wir müssen begreifen, dass Gewalt von Hoffnung nichts wissen will. Die Hoffnung ist ihr vorzuziehen – die Hoffnung auf Gewaltlosigkeit. Das ist der Weg, den wir einschlagen müssen. Wenn es gelingt, dass Unterdrücker und Unterdrückte über das Ende der Unterdrückung verhandeln, wird keine terroristische Gewalt mehr erforderlich sein. Deshalb darf man nicht zulassen, dass sich zu viel Hass aufstaut“ (Quelle: Stéphane Hessel, Empört euch!, S.19)

Streitschrift von Stéphane Hessel
Titel Empört euch!
Ullstein Buchverlag GmbH
ISBN 978-3-550-08883-4
29 Seiten
Preis 3,99 €

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