Es ist schon verwunderlich, wie das deutsche Regime mit seinen Bürgerinnen und Bürgern umgeht. Auf der einen Seite werden in kürzester Zeit und ohne zu zögern, Milliarden Summen als Garantien, Bürgschaften, Einlagen oder wie auch immer über die Köpfe der SteuerzahlerInnen hinweg, für die Rettung der Banken (nicht der Staaten!) bewilligt. Bei 70 Millionen Euro, einem Bruchteil davon, gibt es zähe Verhandlungsrunden. Dabei müsste der Staat im Falle der Arbeitslosigkeit von über 11.000 Beschäftigten einen weitaus größeren Betrag bereitstellen um die Existenzsicherung der ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen zu gewährleisten. Denn die einfache Aufrechnung offenbart, dass 70 Millionen Euro die durch 11.000 Arbeitsuchende geteilt wird eine Summe von 6.363,63 Euro ergibt. Wenn man davon ausgeht, dass einige von ihnen mehr als den Regelsatz beziehen, da sie für Kind und Familie zusätzlich Leistungen benötigen, wäre das Geld nach mehr oder weniger 6 bis 8 Monaten aufgebraucht. Selbst bei Bezügen in Höhe der Regelleistung wäre der Betrag spätestens nach 10 Monaten aufgebraucht.
Als wäre diese Diskussion nicht schon Verachtend genug für die Gekündigten, stellen sich die Kinder des Gründers Anton Schlecker, Lars und Meike vor die Kameras und verkünden in einer Pressekonferenz, dass sie „unter den Gläubigern weiterhin beteiligt bleiben wollen“, ihnen fehlt nur das nötige Kleingeld oder um es mit ihren Worten wiederzugeben: „verfügen sie aber nur über begrenzte Mitte“ (Quelle: focus.de)
Die im Unternehmen verbliebenen Mitarbeiterinnen sollen, laut Verdi, neben dem Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld auch noch eine Kürzung ihrer Gehälter in Höhe von 15% hinnehmen um ihren Arbeitsplatz für die Zukunft zu sichern (Quelle: Stern).
Die Stimmen aus der Politik und aus den Reihen der zuständigen Behörde sind wie immer lapidar und gehaltlos. FDP-Chef Rösler sieht die Bundesagentur für Arbeit in der Pflicht schnellstmöglich eine „Anschlussverwendung“ zu finden. „Es gäbe“, so Rösler: „mehr als doppelt soviel freie Stellen wie Schlecker-Mitarbeiterinnen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen“ (Quelle: Handelsblatt). Das BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker wurde in den Agenturen mit den Worten zitiert: „Derzeit gibt es bundesweit 125.000 offene Stellen für Verkäuferinnen“ – kurz darauf stellte sich heraus es sind nur 25.000 offene Stellen und auf diese bewerben sich bereits über 360.000 arbeitsuchende Verkäuferinnen und Verkäufer (Quelle: Die Zeit).