Eine Frage die mich schon seit längerem beschäftigt und deren Antwort ich glaube gefunden zu haben ist: Warum soll ich einige Mitmenschen mit Respekt und die anderen mit Toleranz behandeln?
In unserer Gesellschaft redet jeder von Respekt und Toleranz ohne eigentlich zu wissen was die beiden Begriffe unterscheidet.
Das Wort „Respekt“ wird zum Beispiel immer wieder gerne im Zusammenhang mit Personengruppen wie den Eltern, Lehrern oder generell älteren Menschen benutzt. Die Bezeichnung „Toleranz“ kommt im zwischenmenschlichen Bereich überwiegend bei Behinderten, Ausländern oder neuerdings auch bei den Fahrradfahren zum Einsatz. Selbstverständlich gibt es auch die Toleranz aus dem technischen Bereich, aber auf die kommt es mir hierbei nicht an.
Schauen wir uns zunächst die beiden Begriffe näher an und führen uns zu Gemüte was Wikipedia dazu in seiner Kurzbeschreibung ausführt.
Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Gelten lassen und Gewähren lassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung der Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. Das zugrundeliegende Verb „tolerieren“ wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“) entlehnt. Das Adjektiv „tolerant“ in der Bedeutung „duldsam“, „nachsichtig“, „großzügig“, „weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.
Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen“, „Rücksicht“, „Berücksichtigung“ bzw. respecto „zurück sehen“, „berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person (Respektperson) oder Institution. Eine Steigerung des Respekts ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.Wenn man sich nun, mit dem Wissen um die Bedeutung der beiden Begriffe, die Unterschiede vor Augen führt, ist eigentlich relativ schnell klar, welche von beiden Umgangsformen uns im Umgang mit unseren Mitmenschen in friedlichem miteinander leben lassen würde.
Ich möchte anhand einiger Beispiele verständlich machen welche Instanzen sich Wehement dagegen wehren, dass sich die Menschheit untereinander wohlgesonnen ist.
Denn würde der Fahrradfahrer dem Fußgänger den nötigen Respekt entgegen bringen, würde er/sie nicht auf dem Gehweg fahren.
Ein Skinhead aus Marzahn, der einer türkischen Mutter die Tür im Einkaufscenter aufhält, damit sie mit dem Kinderwagen ungehindert passieren kann, wäre genauso
hilfreich für unsere Gesellschaft, wie ein jugendliches Neuköllner Gangmitglied, das der Oma von nebenan den Einkauf nach Hause trägt.
Für den Anfang würde es aber auch schon reichen, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen, die Ordnungshüter ein freundlicheres Auftreten an den Tag legen und unsere Politiker mal wieder die Wahrheit sprechen.
Was ich damit sagen will: Aus dem Respekt erwächst ein Miteinander. Dieses Miteinander bewirkt, daß sich Intrigen und gegenseitiges Ausspielen auf ein Minimum reduzieren würde. Eine in sich gefestigte Gemeinschaft, in der jeder jeden mit Respekt behandelt, braucht auch keine Angst vor politischen Querdenkern zu haben, weil diese durch das gemeinsame Auftreten der Weltbevölkerung jeden Nährboden entzogen bekämen.
„Ob Rechts ob Links mir stinkt´s“ bekäme eine völlig neue Aussagekraft, da weder die eine noch die andere Seite mit ihren Hetzkampagnen bei der breiten Bevölkerungsmasse Gehör finden würde. Dann hätten aber die oberen 150.000 ein Problem.
Eine Menschheit die miteinander lebt statt gegeneinander kämpft ist in ihren Plänen nicht vorgesehen. Die Menschen soll separiert leben und somit kontrollierbar bleiben.
Man stelle sich vor, es gäbe keine Sprachbarrieren, keine religiöse Respektlosigkeiten und die verschiedenen Staatsformen würden sich respektieren. Die derzeitigen Machtinhaber wären in der jetzigen Form nicht mehr von Nöten. Es würde sich nicht mehr die schwer arbeitende Bevölkerung im Jobcenter über den Weg laufen sondern arbeitsuchende ehemalige Staatsführer und deren Gehilfen.
Wenn wir Ausländer statt mit Toleranz mit Respekt behandeln, haben die meisten von ihnen vielleicht sogar Lust sich zu integrieren.
Wenn uns, dem Volk, von den Politikern wieder ein volksnaher Respekt entgegengebracht würde, hätten auch einige Wahlberechtigte mehr, wieder die Motivation in diesem Land durch Wahlen etwas verändern zu wollen.
Aber so lange wie die Entscheidungsträger Wasser predigen und Wein saufen, müssen sie auch mit der nicht minder christlichen Reaktion der Bevölkerung rechnen: Geben ist seliger denn nehmen – also nimm. Und damit meine ich weder Brot noch Wasser. Denn die Zeit eines weiteren biblischen Spruchs: „Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch noch die linke hin“, ist genauso abgelaufen wie die der Sprüche: “Ehrlich währt am längsten“, und „Handwerk hat goldenen Boden“.
Wenn ich auch an dieser Stelle für den unwiderruflichen Respekt gegenüber eines jeden einzelnen Lebewesens auf dieser Welt einstehe, so stehe ich gleichermaßen und genauso energisch gegen die vorherrschende Respektlosigkeit ein.