Renitente Rentner 1 – Nachahmer erwünscht!
Die Stimme des Volkes erhebt sich in der Stille Straße, Niederschönhausen. Genauer gesagt in der Stille Straße 10. Dort ist, in einer Villa, der Freizeittreff von über 50 Senioren beheimatet. Diesen zu erhalten ist das erklärte Ziel der Senioren. Denn nachdem der das Bezirksamt Pankow die Mittel im Bezirkshaushalt zusammengestrichen hat, fehlen die Gelder für den Unterhalt sowie einen notwendigen Umbau. Aus diesem Grund sollte der Freizeittreff zum 01. Juli 2012 geschlossen werden und die Senioren mit ihren Kursen und Veranstaltungen in umliegende Räumlichkeiten ausweichen. Aber da hat der Bezirk die Rechnung nicht mit den Senioren gemacht, denn diese besetzten kurzerhand die Villa zwei Tage vor der Schließung. Seit dem sind die Senioren Tag und Nacht vor Ort. Sie übernachten in Schlafsäcken und haben ihren Lebensstandart auch sonst ganz dem Besetzer-Leben angepasst.
Die Welle der Sympathie reißt nicht ab. (taz berichtete am 5.+6. Juli, die Berliner Morgenpost am 21./22.07.12). Ob jungendliche Hausbesetzer, Bewohner einer nahegelegenen Wagenburg oder Fernseh-Teams aus aller Welt, jeder bietet Unterstützung und hilft wo er kann. Die Umfangreichen Berichte zu dem Thema findet ihr unter:
http://www.taz.de/!96874/
http://www.taz.de/!96737/
Ich bin mal gespannt wie die Situation ausgehen wird. Ich möchte mir nicht vorstellen was passiert, wenn dieser Senat es wagt, die Villa gewaltsam von Polizeikräften räumen zu lassen. Sollte es dazu kommen, kann man nur hoffen, dass die mit diesem Auftrag der Räumung betrauten Beamten den letzten Rest Kleinhirn aktiviert bekommen und sich dem Befehl ihrer Vorgesetzten widersetzen. Wenn nicht, könnte dies der Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt. Sollte der Europäische Herbst tatsächlich von einer Handvoll Senioren ausgelöst werden, die Revolutionäre Bewegung, der Schwarze Block und die Partei Die Linken wären bis auf die Knochen blamiert.
Ich werde das Ganze im Auge behalten und berichten
Vive la Revolution!
Renitente Rentner 2
Irgendwoher muss ich ja meinen Spürsinn für Gerechtigkeit und Klamauk ja her haben.
Meine Großmutter lässt über das Sprachorgan Der Kreuzberger der Deutschen Rentenkasse mitteilen, dass sie, zum gegenwärtigen Zeitpunkt 90 Jahre jung, sich weigert, den wunderbaren Planeten zu verlassen ohne zuvor in den nächsten dreißig Jahren ihre unbezahlt geleisteten Überstunden abzubummeln. Sollte von dieser Vorgehensweise mehrere Senioren Gebrauch machen wird es bereits vor dem Jahr 2030 zu einer Schieflage in den Rentenkassen kommen.
Ick fänd´s jut!